DE19714539A1 - Aufklärungs-Drohne - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Aufklärungs-Drohne gemäß dem Oberbegriff des An
spruches 1.
Eine solche Drohne ist als ferngesteuertes oder programmgesteuertes unbemanntes
Kleinst-Fluggerät zur Gewinnung von Positionsdaten von stationären oder mobilen
und insbesondere metallischen flächigen potentiellen Zielobjekten aus Bereichen,
die vom vorgeschobenen Beobachter nicht mehr selbst einsehbar sind, etwa aus
dem Beitrag "KZO/BREVEL" von Oberstleutnant Dipl.-Phys. Peter Häffner in
SOLDAT UND TECHNIK Nr. 1/1993 Seiten 26 bis 29 bzw. aus der EP-A-0 185
852 bekannt. Deren Aufklärungssensorik besteht regelmäßig aus einem voraus,
etwas gegenüber der Horizontalen nach unten geneigt, orientierten Infrarot-Sensor
in der Bauform eines Detektors aus wenigen Elementen, einer Infrarot-Kamera
oder einer dagegen viel preiswerteren aber noch stärker wetterabhängigen Vi
deo-Kamera. Die Sensorinformationen werden über eine Funkverbindung zu einer
Bodenkontrollstation übertragen, in der die Aufklärungsergebnisse in eine digitale
Geländedarstellung übernommen werden können, wie in der EP-B 0 148 704 näher
beschrieben. Insbesondere bezieht die Erfindung sich aber auf ein gegenüber der
BREVEL noch wesentlich verkleinertes derartiges Fluggerät mit vom Heckro
tor-Antrieb betriebenem Bordgenerator, bei dem der für die Aufklärungs-Sensorik
verfügbare Einbauraum entsprechend reduziert ist. Ein in die Rumpf-Nase zur
Auswertung auch von Doppler-Informationen schräg voraus orientiert eingebauter
Schwenk-Suchkopf, wie er von zielsuchender Munition bekannt ist, kommt schon
aus Platzgründen hier nicht in Betracht; für ein kleines Fluggerät wäre er auch zu
schwer, und sein Leistungsbedarf für schnelle Schwenkbewegungen könnte aus
dem Bordgenerator gar nicht gedeckt werden. Für solche Kleingeräte besteht be
sonderer Bedarf bei den Krisenreaktionskräften, die ohne lange Vorbereitungs
möglichkeiten mit minimaler Mannschaftsstärke in nicht-voraufgeklärter Umge
bung eingesetzt werden und deshalb besonders darauf angewiesen sind, aus unbe
kanntem Gelände bei den gegebenen Witterungsverhältnissen rasch zuverlässige
Informationen über die aktuelle Bedrohungssituation zu gewinnen.
Problematisch hinsichtlich der Aufklärungsmöglichkeiten ist grundsätzlich, daß die
Abschattung, die insbesondere aus niedriger Flughöhe in Blickrichtung hinter ei
nem gerade erfaßten potentiellen Zielobjekt auftritt und wesentliche Teile der Ziel
kontur sowie eventuell auch der Zielsignatur selbst verfälscht, das Aufklärungser
gebnis nicht nur hinsichtlich der Identifizierungsmöglichkeiten, sondern auch schon
vorher hinsichtlich des Entdeckens des Zielobjektes stark beeinträchtigen kann. Es
kommt hinzu, daß Infrarot-Sensoren überhaupt nicht allwetter-tauglich sind, weil
sie insbesondere bei Nebel und Sprühregen sowie gegen schneebedeckte Zielobjek
te versagen. Mittels entsprechender künstlicher Maßnahmen lassen sich deshalb
gefährdete Objekte gegen Entdecken - oder jedenfalls gegen ein Erkennen des ent
deckten Objektes - relativ wirkungsvoll schützen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine kleinbauende und insbe
sondere auch für vergleichsweise geringe Operationshöhe ausgelegte Aufklärungs-Droh
ne mit einer Aufklärungs-Sensorik auszustatten, die allwetter-tauglich sowie
tags und nachts einsatzfähig ist und unabhängig davon auch höhere Aufklärungs
leistung erbringt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die gat
tungsgemäße Drohne mit einer multispektralen Aufklärungs-Sensorik gemäß dem
Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 ausgestattet ist. Danach sind wenigstens ein
Infrarot-Sensor und wenigstens ein Millimeterwellen-Sensor nebeneinander vorge
sehen, die beide im wesentlichen in Richtung der Vertikalen orientiert, dieser ge
genüber aber einander entgegengesetzt in bzw. gegen die Flugrichtung etwas an
gestellt sind und quer zur Drohnen-Flugrichtung verschwenkt werden, so daß die
Zentrallinien ihrer Richtcharakteristiken wenigstens abschnittsweise Erzeugende
von Kegelmantelflächen darstellen, die das von der Drohne gerade überflogene
Gelände voraus und nach achtern längs gegeneinander versetzter kreisbogenförmi
ger Abtastspuren und dadurch in einem relativ breiten Streifen beiderseits der ak
tuellen Drohnen-Flugrichtung erfassen. Vorzugsweise führen die Abtastspuren
sogar vollständige Kreise aus, die sich längs der Flugrichtung der Drohne spiral
förmig voreinander versetzen. Dafür kann jedem Sensor eine Nutations- oder
Schleuderbewegung um einen fiktiven Aufhängepunkt an der Kreuzungsstelle der
rückwärtigen Verlängerung der Richtcharakteristik mit der Drehachse eingeprägt
werden; oder die Sensoren sind in einen Sensorträger eingebaut, welcher relativ zur
tragenden Rumpfstruktur der Drohne von einem Antriebsmotor in konstante oder
variable Drehbewegung versetzt wird.
Der Infrarot-Sensor kann durch einen Einelement- oder durch einen Mehrelement-Detektor
zur Heißpunkterfassung realisiert sein. Zweckmäßigerweise ist der Sen
sor-Rotor zusätzlich mit einer radial bezüglich der Sensor-Rotation orientierten
Zeilenkamera zur Geländeaufnahme ausgestattet, die im sichtbaren oder ebenfalls
im Infrarot-Spektrum arbeiten kann.
Der Charakteristik des optronischen Sensors diametral gegenüber, also entgegen
gesetzt zur Rotationsachse geneigt, ist als Hochfrequenz-Sensor bevorzugt ein
kombinierter aktiver und passiver Millimeterwellen-Detektor vorgesehen, also ein
Radargerät zum Erfassen von Objektentfernungen und Kantenreflexen sowie, über
die gleiche Apertur, ein Radiometer zum Erfassen von Temperaturkontrasten zwi
schen potentiellen Zielobjekten und deren natürlicher Geländeumgebung.
Weil jeder Sensor in rascher Folge zwischen beiderseitigen Querab-Orientierungen
auch immer wieder in und gegen die Flugrichtung der Drohne orientiert ist, wird
ein in einem Gelände aufgefaßtes potentielles Zielobjekt in rascher Folge mehrfach
in wechselnden Richtungen erfaßt, so daß sich Schattenwurferscheinungen für die
Sensorsignalverarbeitung weitgehend aufleben und deshalb in jedem Sensor-Spek
tralbereich eine konturenscharfe Objekterfassung erfolgt. Diese janusartige, von
zwei entgegengesetzten Richtungen erfolgende Objekt-Erfassung hat auch zur Fol
ge, daß Nickbewegungen des Fluggerätes sich im Ergebnis nicht besonders störend
in der Sensorinformation und dem daraus abgeleiteten Aufklärungsergebnis be
merkbar machen, also nicht gesondert kompensiert werden müssen.
Die von den Detektoren gelieferten Sensorinformationen werden, nach Signalvor
verarbeitung und parallel zu Redundanz-Zwischenspeicherung an Bord der Droh
ne, zur Echtzeit-Auswertung über eine Funkverbindung zur Bodenkontrollstation
(in der Zeichnung nicht berücksichtigt) übertragen.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vortei
le der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und aus nachstehender
Beschreibung eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche
stark abstrahiert und nicht maßstabsgerecht skizzierten bevorzugten Realisierungs
beispiels zur erfindungsgemäßen Lösung. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 die Aufklärungs-Drohne in Seitenansicht, teilweise im Axial-Längsschnitt,
und,
Fig. 2 in verkleinerter Draufsicht-Prinzipskizze auf die Drohne entsprechend
Fig. 1 den im Zuge des Drohnenfluges gegenseitigen Versatz der am Boden
des überflogenen Geländes gezogenen Abtastspuren.
Die Drohne 11 ist im Nasenbereich 12 ihres vor einem Heckrotor 13 und dem
Leitwerk 14 gelegenen Rumpfes 15 mit einer multispektralen Aufklärungssensorik
16 ausgestattet, die wenigstens je einen Infrarot-Sensor 17 und Millimeterwellen-Sensor
18 umfaßt. Die in der Zeichnung durch ihre Achsen symbolisierten Richt
charakteristiken 19 (nämlich 19.17 bzw. 19.18 der Sensoren 17, 18) sind im we
sentlichen von der Drohne 11 senkrecht nach unten auf das gerade überflogene
Gelände 20 ausgerichtet. Sie werden dabei aber gegenüber der Vertikalen 21 durch
die Aufklärungssensorik 16 um einen Winkel 22 in der Größenordnung von jeweils
typisch 25° einander diametral entgegengesetzt angestellt (verkippt), um am Boden
auch bei relativ niedriger Flughöhe noch einen Suchbereich innerhalb einer Abtast
spur 24 von hinreichendem Durchmesser (in der Größenordnung von typisch min
destens 100 Metern trotz sehr kleiner Millimeterwellen-Apertur 39) zu erfassen
und ein überflogenes Objekt kurz nacheinander zweimal zu überstreichen. Eine
Drehfrequenz in der Größenordnung von typisch 5 Hertz erbringt eine hinreichend
dicht versetzte Folge von Abtastspuren 24 für gute Geländeauflösung. Die Dreh
bewegung der Sensoren 17, 18 relativ zum Rumpf 15 erfährt eine gewisse Un
wucht-Kompensation dadurch daß die beiden Sensoren 17 und 18 in entgegenge
setzter Neigung einander diametral gegenüber angeordnet sind.
Die Aufklärungssensorik 16 führt relativ zum Rumpf 15 eine Schwenkbewegung
um die Vertikale 21 aus, so daß die Richtcharakteristiken 19 die Erzeugenden von
einander diametral gegenüberliegenden Kegelmantelausschnittsflächen sind. Dem
entsprechend beschreiben die sogenannten Footprints, also die bei einem Durch
messer von mehreren Metern leicht elliptischen Erfassungsbereiche 23 der Richt
charakteristiken 19 in der Ebene des Geländes 20, eine bogenförmige Abtastspur
24. Diese wird zum geschlossenen Kreis bzw. zur Folge von gemäß Fig. 2 in der
Flugrichtung 25 gegeneinander versetzten Abtast-Kreisspuren 24, wenn die Richt
charakteristiken 19 jede die volle Spitzkegelmantelfläche erzeugen, wenn also die
Sensoren 17, 18 sich konzentrisch um die Vertikale 21 durch die Längsachse und
Flugrichtung 25 der Drohne 11 drehen. Bei nicht nur über einen beschränkten
Winkelbereich bogenförmig hin- und herschwenkenden sondern um die Vertikale
21 rundumlaufenden Richtcharakteristiken 19 weist jeder Sensor 17, 18 in schnel
ler Folge nacheinander eine Blickrichtung in und gegen Flugrichtung 25 auf, wor
aus resultiert, daß ein voraus erfaßtes Objekt kurz danach auch in der Gegenblick
richtung und somit im Ergebnis konturenscharf da schattenfrei, und abwechselnd in
gegeneinander versetzten Spektralbereichen, erfaßt wird. Im übrigen ergibt sich bei
hinreichend rascher Drehbewegung 37 relativ zur Versatzgeschwindigkeit in Flug
richtung 25 eine dichte Folge von Abtastspuren 24 und damit für jeden Sensor 17,
18 eine hohe Abtastrate, also für die Aufklärungssensorik 16 insgesamt eine hohe
Auflösung.
Für das Absuchen längs der spiralförmig ineinander übergehenden Kreisspuren 24
können die Sensoren 17, 18 in rückwärtiger Verlängerung ihrer Richtcharakteristi
ken 19 an deren imaginärem Schnittpunkt mit der Vertikalen 21 aufgehängt sein
und um diese Aufhängung herum zu einer Präzessionsbewegung angetrieben wer
den. Das ist konstruktiv von Vorteil, weil die elektrische Übertragung vom jeweili
gen Sensor 17, 18 zum Rumpf 15 mittels biegeweicher Kabel erfolgen kann. Grö
ßere konstruktive Freizügigkeit - bei allerdings größerem technischem Aufwand für
das Überkoppeln elektrischer Energie und Signale zwischen der rotierenden Aufklä
rungssensorik 16 und dem dagegen stationären Rumpf 15 der Drohne 11 etwa
mittels Schleifringen - ergeben sich, wenn die Sensoren 17, 18 stirnseitig in einen
zur Vertikalen 21 koaxialen Rotor 26 eingebaut sind, wie für das Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 1 angenommen. Dann kann der Rotor 26 an einem zentralen
Achsstummel fliegend, oder stabiler noch längs seines Außenumfanges im
Rumpf-Nasenbereich 12, gelagert sein und beispielsweise über einen Zahnriemen
27 von einem stationär gelagerten kleinen Motor 28 in zeitkonstante oder (für
einen zeitvariablen Zirkularscan) über der Zeit gesteuerte Drehbewegung versetzt
werden. Ein ebenfalls rumpfstationärer, koaxial zum Rotor 26 angeordneter
(Schleifring-)Koppler 29 überträgt Strom zum Betrieb der Sensoren 17, 18 aus
einer bordeigenen Leistungsquelle 30 (bei der es sich entgegen der zeichnerischen
Darstellung auch um einen mit dem Heckrotor 13 angetriebenen Generator handeln
kann) in den Rotor 26 hinein; und gleichzeitig aus ihm hinaus die Signalströme mit
den Sensorinformationen 34. Diese gelangen über eine bordfeste Vorverarbei
tungsschaltung 31 und über einen Sender 33 zum Speisen einer Antenne 32 in eine
Bodenstation, wo sie z. B. in synthetische elektronische Geländekarten als aktuell
in Echtzeit gewonnene Aufklärungsdaten eingetragen werden, wie etwa aus der
Eingangs schon zitierten EP-B-0 148 704 als solches vorbekannt. Dafür erfolgt
hier die Kombination (Überlagerung) der aus den einzelnen Sensorkanälen
(Infrarot - Radar - Radiometer) empfangenen Informationen zur Unterdrückung
von Falschzielen wie brennenden Objekten und von Scheinzielen wie Wasserlachen
aufgrund ihrer typischen Unterschiede in den spektralabhängigen Signaturen.
Von Nickbewegungen während des Fluges der Drohne 11 werden die Geländeauf
nahmen wenig beeinträchtigt, weil die ja stets aus wenigstens zwei Ansichten zu
sammengesetzt werden, die in und gegen Nickrichtung orientiert sind. Um aber
auch während einer Gierbewegung zum Kurvenflug der Drohne 11 die Drehbewe
gungsachse 35 des Sensor-Rotors 26 stets möglichst genau mit der räumlichen
Vertikalen 21 durch die Aufklärungssensorik 16 zusammenfallen zu lassen, ist der
Nasenbereich 12 des Rumpfes 15, in den die Aufklärungssensorik 16 eingebaut ist,
gegenüber dem rückwärtigen Bereich des Rumpfes 15 um die gemeinsame, in Flug
richtung 25 orientierte Längsachse 41 entgegengesetzt zur aktuellen Gierung ver
drehbar. Diese Gegenbewegung wird aus einem Lagereferenzsystem 36 gesteuert,
bei dem es sich z. B. um ein Schwerkraftpendel, um ein Inertialsystem oder um ein
horizont-stabilisiertes Richtsystem handeln kann. In dem Maße, wie der Rumpf 15
sich zum Durchführen eines Kurvenfluges zur Seite neigt, dreht sich also der sen
sorbestückte Nasenbereich 12 relativ zum übrigen Rumpf 15 um die Längsachse 41
entgegengesetzt, damit die Drehbewegungsachse 35 des Rotors 26 möglichst stets
lotrecht auf das zur Aufklärung gerade überflogene Gelände 20 orientiert bleibt.
Der Optronik-Sensor 17 besteht aus einem oder aus mehreren IR-Detektorele
ment(en) zum Erfassen von Heißpunkten im Gelände 20 emittierter Strahlung, die
etwa von in Betrieb befindlichen schweren Aggregaten wie Motoren von Panzer
fahrzeugen herrühren. In der Vorverarbeitungsschaltung 31 an Bord oder erst in
der Bodenstation werden für die Sensorinformationen 34 als solche bekannte Fil
termaßnahmen realisiert, um flächenmäßig kleine, also örtlich definierte Heiß
punkte zu erfassen, aber extrem heiße Punkte auszublenden, die mit hoher Wahr
scheinlichkeit auf offene Feuer zurückgehen, wie sie zur Tarnung oder aufgrund
von Zerstörungen im Gelände 20 auftreten und für die Zielaufklärung als solche
weniger interessieren. Zusätzlich zu den einzelnen Detektorelementen kann im
Rahmen des Infrarot-Sensors 17 auch noch eine Video- oder IR-Zeilenkamera ra
dial im Rotor 26 angeordnet sein, um wie aus Fig. 1 ersichtlich einen rotierenden
radialen Bildstreifen 38 zur kontinuierlich sich verschiebenden Mehrfach-Aufnahme
des Geländes 20 zu erfassen.
Der Millimeterwellen- Sensor 18 arbeitet zweckmäßigerweise zweikanalig, nämlich
über dieselbe Apertur in Form einer gemeinsamen kleinen Cassegrain-Spiegelan
ordnung 39 vor einer gemeinsamen Empfangs-Einrichtung 40 im Dual-Mode-Betrieb
gleichzeitig sowohl als aktives Dauerstrich-Radar, mit getrennter Fre
quenz- und Betragsauswertung zur Abstandsmessung und zur entfernungsunab
hängigen Aufnahme von an potentiellen Zielobjekten rückgestreuter Energie, wie
auch als passives Radiometer zur Aufnahme von Temperaturkontrasten zwischen
Zielobjekten und dem thermischen Hintergrundrauschen ihrer natürlichen Umge
bung.
Zusammengefaßt ist also festzustellen, daß sich eine preiswerte aber kleinbauende,
vor allem besonders leistungsfähige da allwettertaugliche Multispektral-Aufklä
rungssensorik (16) für eine kleine Aufklärungs-Drohne (11) insbesondere dadurch
ergibt, daß ein Optronik-Sensor (17) und ein Hochfrequenz-Sensor (18) beide im
wesentlichen vertikal orientiert, aber der Vertikalen (21) gegenüber um ein kleinen
Winkel (22) angestellt, werden und um die Vertikale (21) wenigstens um eine ge
wisse Bogenlänge, vorzugsweise aber rundum verdrehbar sind, so daß ein im über
flogenen Gelände (20) erfaßtes potentielles Zielobjekt in unterschiedlichen Spek
tralbereichen und in unterschiedlichen Richtungen - vorzugsweise kurz nacheinan
der aus einander entgegengesetzten Richtungen - erfaßt wird. Die auf diese Weise
wetterunabhängig gewonnenen, konturenscharfen Sensorinformationen (34) wer
den über Funk an die Bodenkontrollstation geliefert, wo sie in eine digitale Gelän
dekarte eingebunden werden können. Die also vorzugsweise einander diametral
entgegengesetzt orientierten Sensoren (17, 18) können für eine massearme
(Nutations-)Bewegung aufgehängt oder in einen massereicheren Rotor (26) einge
baut sein, der von einem rumpffesten Motor (28) um die Vertikale (21) in Bewe
gung gesetzt wird, so daß die Sensor-Richtcharakteristiken (19) in der Ebene des
Geländes (20) längs der Drohnen-Flugrichtung (25) einander dicht benachbart ge
staffelte kreisförmige Abtastspuren (24) über einen Aufklärungsstreifen beiderseits
der Flugrichtung (25) beschreiben, der ein Vielfaches des Durchmessers der Droh
ne (11) selbst mißt. Während infolge des periodischen janusformigen Richtungs
wechsels jeder Sensorcharakteristik (19) Nickbewegungen der Drohne (11) ver
gleichsweise geringe Auswirkungen haben, wird die Rotationsachse (35) gegen
Gierbewegungen zweckmäßigerweise dadurch auf die räumliche Vertikale (21)
stabilisiert, daß der Drohnen-Nasenbereich (12) beim Kurvenflug um die Drohnen-Längs
achse (41) des mit einem Heckrotor (13) und dem Leitwerk (14) versehenen
übrigen Rumpfes (15) diesem gegenüber verdreht wird.
Claims (8)
1. Aufklärungs-Drohne (11) mit in den Nasenbereich (12) ihres Rumpfes (15)
eingebauter, voraus nach unten orientierter Aufklärungs-Sensorik (16),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtcharakteristiken (19) einer mehrkanalig-multispektralen Aufklä
rungssensorik (16) mit einem optronischen und mit einem Hochfre
quenz-Sensor (17, 18) im wesentlichen vertikal orientiert aber gegenüber der
Vertikalen (21) geringfügig in bzw. gegen die Drohnen-Flugrichtung (25) an
gestellt sind und bogenförmig um die Vertikale (21) verschwenkt werden.
2. Drohne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtcharakteristiken (19) als Erzeugende von Spitzkegelmantelflä
chen um die Vertikale (21) rotieren.
3. Drohne nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als optronischer Sensor (17) ein Einelement- oder Mehrelement-Infra
rotdetektor und zusätzlich eine radial bezüglich der Drehbewegung der
Richtcharakteristik (19) orientierte Zeilenkamera vorgesehen ist.
4. Drohne nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Hochfrequenz-Sensor (18) hinter einer gemeinsamen Apertur ein Ra
dar- und ein Radiometer-Sensor mit gemeinsamer Empfangseinrichtung (40)
vorgesehen sind.
5. Drohne nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gemeinsame Apertur eine Cassegrain-Spiegelanordnung (39) ist.
6. Drohne nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß um die Vertikale (21) nutierende Sensoren (17, 18) vorgesehen sind.
7. Drohne nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (17, 18) in einen Rotor (26) eingebaut sind, der von einem
rumpffesten Motor (28) um die Vertikale (21) angetrieben wird.
8. Drohne nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Aufklärungssensorik (16) beinhaltende Nasenbereich (12) dem
übrigen Rumpf (15) gegenüber zum Ausgleich von Gierbewegungen koaxial
um die Rumpf-Längsachse (41) verdrehbar ist.
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