DE19714284A1 - Absorberelement zur Neutronenabsorption und Brennelement-Lagergestell sowie neutronenabsorbierender Werkstoff - Google Patents
Absorberelement zur Neutronenabsorption und Brennelement-Lagergestell sowie neutronenabsorbierender WerkstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Absorberelement zur
Neutronenabsorption und auf ein Brennelement-Lagergestell
sowie auf einen neutronenabsorbierenden Werkstoff.
Absorberelemente zur Neutronenabsorption werden beispiels
weise zur Abschirmung von neutronenaussendenden Gegenstände
gegenüber der Umwelt eingesetzt. Insbesondere werden solche
Absorberelemente auf dem Gebiet der Kernenergie und dort
speziell im Bereich der Brennelementelagerung eingesetzt, um
in einem Brennelement-Lagerbecken eine unterkritische Neu
tronenflußdichte zu gewährleisten und so einen unkontrol
lierten Abbrand der Brennelemente zu verhindern. Ein aus
Absorberelementen aufgebaut es Lagergestell zur Zwischen
lagerung von abgebrannten Brennelementen eines Druckwasser- oder
Siedewasserreaktors in einem Brennelement-Lagerbecken
einer Kernkraftanlage ist beispielsweise aus der
EP 0 537 615 A1 bekannt. Um eine möglichst kompakte Lagerung
der Brennelemente zu erreichen, werden Absorberelemente mit
einer möglichst hohen Neutronenabsorptionsfähigkeit einge
setzt. Die Neutronenabsorptionsfähigkeit muß dabei über das
gesamte Absorberelement homogen verteilt und langzeitbestän
dig sein.
Die Absorberelemente enthalten üblicherweise zur Neutronenab
sorption einen gewissen Anteil von Bor, beispielsweise etwa
1 Gew.-%, das in einem metallischen Grundwerkstoff einge
bracht ist. Der aus dem Grundwerkstoff und Bor bestehende
neutronenabsorbierende Werkstoff versprödet mit zunehmender
Anreicherung des Bors in dem metallischen Grundwerkstoff zu
sehends, so daß der Werkstoff nicht mehr verarbeitbar ist. Um
dieses Problem zu umgehen ist beispielsweise aus der
WO 96/37 896 bekannt, zwischen zwei Blechen, die durch Stege
voneinander beabstandet sind, in die zwischen den Blechen be
stehenden Hohlräume einen neutronenabsorbierenden Stoff ein
zubringen. Dies erfordert allerdings einen recht hohen
konstruktiven Aufwand.
Aus der DE 44 16 362 A1 sind weiterhin verschiedene Verfahren
bekannt, mit denen auf einen Grundkörper eine neutronenabsor
bierende Oberflächenschicht aufgebracht werden können. Der
Nachteil dieser Lösung ist darin zu sehen, daß die Dicke der
Oberflächenschicht begrenzt ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Absorberelement zur
Neutronenabsorption anzugeben, das eine hohe sowie homogen
über das Absorberelement verteilte Neutronenabsorptionsfähig
keit aufweist. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein
Brennelement-Lagergestell anzugeben, das eine kompakte
Lagerung von Brennelementen ermöglicht. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, einen neutronenabsorbierenden Werkstoff
anzugeben, der eine hohe und homogene Neutronenabsorptions
fähigkeit aufweist und einfach zu verarbeiten ist.
Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Ab
sorberelement mit einem neutronenabsorbierenden Werkstoff ge
löst, der aus einem amorphen metallischen Grundwerkstoff be
steht, in dem zumindest ein neutronenabsorbierendes Element
eingebunden ist. Durch die amorphe Struktur des metallischen
Grundwerkstoffes kann ein hoher Anteil des neutronenabsorbie
renden Elementes eingebracht werden, ohne daß die Eigenschaf
ten des neutronenabsorbierenden Werkstoffes hinsichtlich der
Verarbeitbarkeit wesentlich beeinträchtigt werden. Insbeson
dere kann ein hoher Anteil erreicht werden, ohne daß der neu
tronenabsorbierende Werkstoff versprödet. Infolge des höheren
Anteils des neutronenabsorbierenden Elementes im neutronenab
sorbierenden Werkstoff sind im Vergleich zu bisher bekannten
neutronenabsorbierenden Werkstoffen zur Neutronenabsorption
dünnere Schichten aus diesem Werkstoff bei gleicher Neutro
nenabsorptionsfähigkeit ausreichend. Daher wird bei gleicher
Wanddicke des Werkstoffes eine wesentlich höhere Neutronenab
sorption erzielt. Desweiteren ist die homogene Verteilung des
neutronenabsorbierenden Elementes in dem Werkstoff durch
seine Einbindung in die amorphe, also glasartige Struktur des
metallischen Grundwerkstoffes gewährleistet.
Vorteilhafterweise ist der metallische Grundwerkstoff korro
sionsbeständig, so daß das Absorberelement einem flüssigen
oder gasförmigen Medium ausgesetzt werden kann, ohne daß sich
seine Eigenschaften ändern. Als korrosionsbeständiger Grund
werkstoff bietet sich insbesondere eine Chrom-Nickel-Legie
rung an.
Zur Neutronenabsorption wird vorteilhafterweise in den Grund
werkstoff Bor eingebracht. Im Vergleich zu herkömmlichen
neutronenabsorbierenden Werkstoffen mit einem kristallinen
Grundwerkstoff kann in einen amorphen metallischen Grund
werkstoff ein um den Faktor 3 bis 4 größerer Anteil von
natürlich vorkommendem Bor eingebracht werden, so daß eine
ebenfalls etwa um den Faktor 3 bis 4 höhere Absorptions
wirkung erzielt wird. Weitere spezielle Maßnahmen zur Verbes
serung der Absorptionsfähigkeit des Werkstoffes sind daher
nicht zwingend notwendig.
Zur weiteren Verbesserung der Neutronenabsorptionsfähigkeit
darüber hinaus ist es insbesondere vorteilhaft, mit B10 ange
reichertes Bor zu verwenden. Das mit dem Borisotop B10 ange
reicherte Bor besitzt gegenüber dem natürlich vorkommenden
Bor eine höhere Neutronenabsorptionsfähigkeit, so daß die
Dicke des neutronenabsorbierenden Werkstoffes bei gleicher
Neutronenabsorptionsfähigkeit gegenüber einem Werkstoff mit
natürlich vorkommendem Bor weiter verringert werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der neutronen
absorbierende Werkstoff eine Kombination von neutronen
absorbierenden Elementen auf. Neben dem Bor bzw. mit dem
Borisotop B10 angereicherten Bor bieten sich hierfür des
weiteren insbesondere Gadolinium, Hafnium oder Cadmium sowie
die Lanthanoide, d. h. die Elemente mit der Ordnungszahl
zwischen 58 und 71, an.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Absorberele
ment eine Folie auf, die aus dem neutronenabsorbierenden
Werkstoff besteht. Eine solche Folie aus neutronenabsorbie
rendem Werkstoff weist eine hohe Elastizität auf und läßt
sich leicht verarbeiten. Sie kann beispielsweise auf beste
hende Strukturen oder Elemente aufgebracht werden, um die
Neutronenabsorptionsfähigkeit dieser Strukturen oder Elemente
zu erhöhen bzw. zu gewährleisten.
Zur Stabilisierung des Absorberelementes ist es von Vorteil,
mehrere Folien zu einem Gewebe zu verarbeiten, d. h. Folien
oder aus Folien gebildete Bahnen miteinander zu verweben. Je
nach Steifigkeit und Festigkeit der verwebten Folien, dem Ge
webe, besteht die Möglichkeit, das Absorberelement aus diesem
Gewebe herzustellen oder die verwebte Folie auf ein Tragge
stell oder Tragelement aufzubringen.
Alternativ werden zur Stabilisierung bevorzugt mehrere Lagen
oder Schichten einer oder mehrerer Folien übereinander und
insbesondere kreuzweise übereinander angeordnet. Die Folien
werden zur Erhöhung der Festigkeit des Absorberelementes
durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. durch thermische oder me
chanische Fügevorgänge wie beispielsweise Schweißen bzw. Nie
ten miteinander verbunden. Die Anordnung von mehreren Folien
übereinander hat zudem den Vorteil, daß die Neutronen
absorptionsfähigkeit erhöht ist.
Es ist weiterhin von Vorteil, die Folie auf ein Tragelement,
beispielsweise ein Blech, aufzubringen. Das Tragelement
gewährleistet hierbei die Formbeständigkeit und Festigkeit
des Absorberelementes und die Folie dient der Neutronen
absorption. Als besonders geeignet erweist sich hierfür eine
Schichtstruktur oder auch Sandwich-Bauweise, bei der eine
Folie oder mehrere Folien und ein Tragelement alternierend
aufeinanderfolgen, d. h. die Folie oder mehrere Lagen von
Folien sind zwischen Tragelementen bzw. ein Tragelement ist
zwischen Folien angeordnet.
Die Folie wird durch ein Verfahren hergestellt, bei dem eine
Schmelze einen metallischen Grundwerkstoff und zumindest ein
neutronenabsorbierendes Element aufweist. Diese Schmelze wird
schockartig, d. h. sehr schnell abgekühlt, so daß der in der
flüssigen Schmelze bestehende ungeordnete Zustand quasi ein
gefroren wird und sich ein amorpher Werkstoff bildet, in dem
das neutronenabsorbierende Element eingebunden ist. Bei dem
schockartigen Abkühlen der Schmelze wird dabei die Folie
hergestellt, die zum Aufbau des Absorberelementes verwendet
wird. Die auf diese Weise hergestellte Folie bietet eine hohe
Elastizität und eine einfache Verarbeitbarkeit.
Die auf ein Brennelement-Lagergestell bezogene Aufgabe wird
gemäß der Erfindung gelöst durch ein Brennelement-Lager
gestell mit einem Absorberelement, das einen neutronenab
sorbierenden Werkstoff aufweist, der aus einem amorphen
metallischen Grundwerkstoff besteht, in dem zumindest ein
neutronenabsorbierendes Element eingebunden ist. Durch die
amorphe Struktur ist eine erhöhte Einbringung eines neu
tronenabsorbierenden Elementes möglich, wodurch die Ab
sorptionsfähigkeit erhöht wird, so daß ein kompaktes und
platzsparendes Lagergestell aufgebaut werden kann.
Die drittgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen neutronenabsorbierenden Werkstoff, bei dem zumindest
ein neutronenabsorbierendes Element in einem amorphen, metal
lischen Grundwerkstoff eingebunden ist. In die amorphe Struk
tur des metallischen Grundwerkstoffes läßt sich im Vergleich
zu einer kristallinen Struktur ein wesentlich höherer Anteil
eines neutronenabsorbierenden Elementes einbringen. Die Neu
tronenabsorptionsfähigkeit des Werkstoffes kann daher wesent
lich erhöht werden. Durch die Einbringung des neutronenabsor
bierenden Elementes in die amorphe Struktur ist zudem eine
homogene Verteilung des neutronenabsorbierenden Elementes in
dem neutronenabsorbierenden Werkstoff gegeben.
Vorteilhafterweise ist der neutronenabsorbierende Werkstoff
korrosionsbeständig, wodurch die Eigenschaften des Werkstof
fes auch bei Kontakt mit einem anderen Medium erhalten blei
ben. Als solcher korrosionsbeständiger Grundwerkstoff bietet
sich insbesondere eine Chrom-Nickel-Legierung an.
Bei dem neutronenabsorbierenden Werkstoff wird als ein neu
tronenabsorbierendes Element vorteilhafterweise Bor oder mit
dem Borisotop B10 angereichertes Bor verwendet, da diese
Elemente einen hohen Neutronenabsorptionsquerschnitt, d. h.
eine hohe Neutronenabsorptionsfähigkeit haben. Ein solcher
amorpher neutronenabsorbierender Werkstoff weist gegenüber
einem entsprechenden kristallinen Werkstoff mehrere Vorteile
auf, wie beispielsweise eine erhöhte Biegsamkeit oder
Elastizität und eine erhöhte Festigkeit, da der Werkstoff
auch mit höherem Boranteil weniger versprödet. Das natürlich
vorkommende Bor bietet sich insbesondere an, da es zum einen
einen ausreichend hohen Absorptionsquerschnitt aufweist und
zum anderen einfach und relativ kostengünstig zu erhalten
ist. Im Vergleich zu kristallinen, metallischen
Grundwerkstoffen kann beispielsweise bei Bor eine um den Fak
tor 3-4 erhöhte Borkonzentration (bezogen auf Gew.-%) in dem
Werkstoff erreicht werden. Bei gleichem Neutronenabsorptions
querschnitt kann der neutronenabsorbierende Werkstoff daher
auch um den gleichen Faktor schwächer oder dünner gewählt
werden. Als neutronenabsorbierende Elemente, die grundsätz
lich in dem neutronenabsorbierenden Werkstoff auch miteinan
der kombiniert sein können, eignen sich aufgrund ihres guten
Neutronenabsorptionsquerschnittes desweiteren neben Hafnium,
Gadolinium oder Cadmium insbesondere die Lanthanoide, d. h.
Elemente mit der Ordnungszahl zwischen 58 und 71.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Ausführungsbei
spiele der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte schematische Ansicht eines Aus
schnittes aus einer Absorptionsstruktur, die durch
eine kreuzweise Anordnung von ineinander greifenden
plattenförmigen Absorberelementen aufgebaut ist.
Fig. 2 eine schematische Skizze eines schachtförmigen Ab
sorberelementes aus dem neutronenabsorbierenden
Werkstoff
Fig. 3 ebenfalls eine schematische Skizze eines schacht
förmigen Absorberelementes, bei dem der neutronen
absorbierende Werkstoff auf ein Tragelement aufge
bracht ist
Fig. 4 eine schematische Ansicht einer mit sich selbst
verwobenen Folie aus dem neutronenabsorbierenden
Werkstoff
Fig. 5 in einer schematischen Aufsicht ein Brennelemente-La
gergestell.
Gemäß der Fig. 1 bilden vier plattenförmige Absorberele
mente 2 einen Teil einer Absorptionsstruktur 4. Die vier
Absorberelemente 2 sind dabei derart miteinander kreuzweise
verschränkt, daß sie einen Absorberschacht 6 mit einer recht
eckigen Grundfläche bilden. Durch dieses kreuzweise Inein
andergreifen der Absorberelemente 2 werden die Seiten des
Absorberschachtes 6 jeweils von einem Absorberelementen 2
gebildet. Ein einzelnes Absorberelement 2 kann daher gleich
zeitig mehrere Absorberschächte 6 jeweils an einer Seite
begrenzen. Für das kreuzweise Ineinandergreifen, oder auch
Verschränken der Absorberelemente 2 sind diese in nicht näher
dargestellter Weise in regelmäßigen Abständen über einen
Teilbereich ihrer Länge mit Schlitzen versehen, die es
erlauben zwei Absorberelemente 2 miteinander zu verschränken,
so daß sie durch ein gegenseitiges Ineinandergreifen an den
Schlitzen einen Teil einer stabilen Absorptionsstruktur 4
bilden.
Das Absorberelement 2 weist ein plattenförmiges Tragelement 8
auf, auf dessen beiden Seiten eine Folie 10 aus
neutronenabsorbierendem Werkstoff aufgebracht ist. Der neu
tronenabsorbierende Werkstoff weist einen amorphen metalli
schen Grundwerkstoff auf, in den ein neutronenabsorbierendes
Element eingebunden ist. Als metallischer Grundwerkstoff eig
net sich insbesondere eine Chrom-Nickel-Legierung. Und als
neutronenabsorbierendes Element eignet sich insbesondere Bor.
Aufgrund des Herstellungsprozesses weist die hergestellte
Folie 10 eine Dicke zwischen etwa 20 µm und 70 µm auf. Wegen
der guten Verarbeitbarkeit der Folie 10 besteht eine Vielzahl
von Möglichkeiten, diese Folien auf das Tragelement 8
aufzubringen.
Das Tragelement 8 ist beispielsweise ein Blech von wenigen
Millimetern Dicke. Die Folie 10 kann auf dieses Blech durch
Schweißen, beispielsweise Stumpf- oder Rollenschweißen sowie
Elektronenstrahl- und Laserschweißen, befestigt werden. Die
Wärmeeinwirkung ist dabei allerdings begrenzt, insbesondere
zeitlich oder örtlich, so daß der neutronenabsorbierende
Werkstoff nicht von der amorphen Phase in die kristalline
Phase übergeht und dadurch versprödet. Die Folie 10 kann des
weiteren auch mechanisch auf das Tragelement 8 befestigt
werden, beispielsweise durch Klemmen, Prägen, Einwalzen,
Stauchen oder durch Fügevorgänge wie Nieten oder Heften.
Dabei können je nach Anforderung an die Neutronenab
sorptionsfähigkeit des Absorberelementes 2 mehrere Lagen der
Folie 10 übereinander auf das Tragelement 8 aufgebracht
werden. Alternativ zu dem Aufbringen der Folie 10 auf dem
Tragelement 8 kann die Folie 10 oder können mehrere Lagen der
Folie 10 zwischen zwei Tragelementen 8 in einer Schicht
struktur oder auch Sandwich-Bauweise angeordnet werden.
Hierzu zählt z. B. die Anordnung einer Folie 10 oder mehrerer
Folien 10 zwischen Tragelementen 8 oder die Anordnung eines
Tragelementes 8 zwischen Folien 10, sowie das Aufeinander
folgen von mehreren Schichten von Tragelementen 8 und
Folien 10.
Gemäß der Fig. 2 wird der Absorberschacht 6 aus einem einzi
gen Absorberelement 2 gebildet. Der Absorberschacht 6 weist
keine weitere Stützstruktur wie z. B. ein Tragelement 8 auf,
sondern wird durch eine Anzahl von Lagen der Folie 10 gebil
det. Damit der Absorberschacht 6 im Ganzen eine ausreichende
Stabilität aufweist wird die Anzahl der Lagen der Folie 10
eigenstabilisiert. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, daß zur Herstellung des Absorptionsschachtes 6 die
Folie 10 um einen in der Fig. 2 gestrichelt dargestellten
Dorn 12, der die Grundform des Absorberschachtes 6 aufweist,
in mehreren Lagen, beispielsweise kreuzweise, gewickelt wird.
Nach der Umwicklung des Dornes 12 wird die Folie 10 bzw. die
Lagen der Folie 10 stabilisiert, d. h. miteinander verbunden.
Nach der Stabilisierung kann der Dorn 12 aus dem dann selbst
tragenden Absorberschacht 6 mit ausreichender Festigkeit und
Steifigkeit herausgenommen werden. Das Stabilisieren der An
zahl der Lagen der Folie 10 kann ähnlich wie das Befestigen
der Folie 10 auf dem Tragelement 8 durch Schweißen, durch me
chanische Umformvorgänge, durch mechanische Fügevorgänge oder
durch eine Kombination aus diesen Möglichkeiten erreicht
werden.
Gemäß der Fig. 3 wird der Absorberschacht 6 ebenfalls durch
ein einziges Absorberelement 2 gebildet. Das Absorberele
ment 2 umfaßt hierbei ein Tragelement 8, insbesondere ein
Traggerüst oder Traggitter, auf dem eine Anzahl von Lagen der
Folie 10 aufgebracht ist. Ein solches Traggitter, das im we
sentlichen aus einer Anzahl miteinander verbundener Stre
ben 14 besteht, hat als Vorteil Gewichts- und Material
einsparungen gegenüber einem aus Vollmaterial bestehenden
Tragelement 8. Anstatt des Traggitters können als Trag
element 8 beispielsweise aber auch zu einem Schacht geformte
oder miteinander verschränkte Bleche verwendet werden.
Neben den bereits erwähnten Möglichkeiten, ein Anzahl von La
gen der Folie 10 mit sich selbst zu verbinden und somit zu
stabilisieren, nämlich das Schweißen, das mechanische Umfor
men und das mechanische Fügen, bietet sich als weitere Mög
lichkeit das ineinander Verweben von Bändern 16 oder Bahnen
der Folie 10 an, wie es beispielhaft in der Fig. 4 darge
stellt ist. Eine solche in der Fig. 4 dargestellte Webstruk
tur 17 weist Längsbänder 16a und Querbänder 16b auf. Längs
bänder 16a und Querbänder 16b verlaufen jeweils weitgehend
parallel in einer Längsrichtung bzw. in einer Querrichtung.
In der Fig. 4 sind zur besseren Übersicht nur in eine Rich
tung verlaufende Querbänder 16b angedeutet. Zusätzlich zu
diesen Querbändern 16b können weitere, in einer zweiten Quer
richtung verlaufende Querbänder 16b in diese Webstruktur 17
eingebunden werden, so daß zum einen die Steifigkeit der Web
struktur 17 erhöht wird und zum anderen die Gefahr des
Auftretens von Lücken zwischen den einzelnen Bändern 16
verringert wird.
Die Bänder 16 der Webstruktur 17 sind derart angeordnet, daß
beispielsweise ein Längsband 16a abwechselnd über und unter
aufeinanderfolgenden Querbändern 16b geführt wird. D.h. ein
solches Längsband 16a wird über ein erstes Querband 16b
geführt, um anschließend unter das nächste Querband 16b
hindurch geführt zu werden und anschließend über das nächste
Querband 16b wieder darüber usw. Zwei nebeneinander
angeordnete Längsbänder 16a verlaufen dabei beispielsweise
wechselseitig über bzw. unter ein Querband 16b, das sie ge
meinsam kreuzen. In anderen Worten: Während ein erstes Längs
band 16a über ein Querband 16b verläuft, verläuft das neben
dem ersten Längsband 16a angeordnete zweite Längsband 16a
unter dem gleichen Querband 16b. Eine in dieser Weise durch
Bänder 16 aufgebaute Webstruktur kann natürlich in gleicher
Weise durch Bändergruppen aufgebaut sein, d. h. durch
Bänder 16, die zu einer gemeinsamen Gruppe zusammengefaßt
sind. In anderen Worten: Die beschriebene Webstruktur läßt
sich auch dadurch aufbauen, daß an die Stelle der einzelnen
Bänder 16 Gruppen von nebeneinander oder übereinander
angeordneten Bändern 16 treten.
Entsprechend der Fig. 5 bilden die Absorberelemente 2 Absor
berschächte 6. Die Absorberschächte 6, von denen in der Fig.
5 drei zu sehen sind, sind jeweils diagonal einander ge
genüberliegend angeordnet, so daß dich ein schachbrettartiges
Muster ergibt. Die Absorberschächte 6 sind an ihren Ecken
über Verbindungselemente 18 miteinander verbunden, so daß ein
stabiles Brennelement-Lagergestell 20 gebildet ist, bei dem
zwischen den Absorberschächten 6 jeweils Zwischenschächte 22
bestehen, die die gleiche Größe wie die Absorberschächte 6
aufweisen. Durch diese Anordnung können sowohl in den Absor
berschächten 6 als auch in den Freischächten 22 Brennelemente
eingelagert werden. Diese Anordnung gewährleistet eine kom
pakte Lagerung von beispielsweise abgebrannten Brennelementen
einer Kernkraftanlage, beispielsweise einer Siedewasser- oder
Druckwasserreaktor-Anlage, in einem Brennelemente-Lager
becken.
Claims (16)
1. Absorberelement (2), das einen neutronenabsorbierenden Werk
stoff aufweist, der aus einem amorphen metallischen Grundwerk
stoff besteht, in dem zumindest ein neutronenabsorbierendes
Element eingebunden ist.
2. Absorberelement (2) nach Anspruch 1, bei dem der Grundwerk
stoff korrosionsbeständig ist.
3. Absorberelement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, bei
dem der Grundwerkstoff eine Chrom-Nickel Legierung ist.
4. Absorberelement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei
dem das neutronenabsorbierende Element Bor ist.
5. Absorberelement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei
dem das neutronenabsorbierende Element mit dem Borisotop B10
angereichertes Bor ist.
6. Absorberelement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei
dem der neutronenabsorbierende Werkstoff eine Kombination von
neutronenabsorbierenden Elementen aufweist.
7. Absorberelement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, das
eine Folie (10) aufweist, die aus dem neutronenabsorbierenden
Werkstoff besteht.
8. Absorberelement (2) nach Anspruch 7, bei dem mehrere
Folien (10) zu einem Gewebe verarbeitet sind
9. Absorberelement (2) nach einem der Ansprüche 7 bis 8, bei
dem die Folie (10) auf ein Tragelement (8) aufgebracht ist.
10. Absorberelement (2) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei
dem eine Folie (10) oder mehrere Folien (10) und ein
Tragelement (8) in einer Schichtstruktur alternierend
aufeinander folgen.
11. Brennelement-Lagergestell mit einem Absorberelement, das
einen neutronenabsorbierenden Werkstoff aufweist, der aus einem
amorphen metallischen Grundwerkstoff besteht, in dem zumindest
ein neutronenabsorbierendes Element eingebunden ist.
12. Neutronenabsorbierender Werkstoff, bei dem zumindest ein
neutronenabsorbierendes Element in einem amorphen metallischen
Grundwerkstoff eingebunden ist.
13. Neutronenabsorbierender Werkstoff nach Anspruch 12, bei dem
der metallische Grundwerkstoff korrosionsbeständig ist.
14. Neutronenabsorbierender Werkstoff nach einem der Ansprüche
12 bis 13, bei dem der Grundwerkstoff eine Chrom-Nickel Legie
rung ist.
15. Neutronenabsorbierender Werkstoff nach einem der Ansprüche
12 bis 14, bei dem das neutronenabsorbierendes Element Bor ist.
16. Neutronenabsorbierender Werkstoff nach einem der Ansprüche
12 bis 14, bei dem das neutronenabsorbierendes Element mit dem
Borisotop B10 angereichertes Bor ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19714284A DE19714284C2 (de) | 1997-04-07 | 1997-04-07 | Absorberelement zur Neutronenabsorption und Brennelement-Lagergestell sowie neutronenabsorbierender Werkstoff |
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DE19714284A1 true DE19714284A1 (de) | 1998-10-15 |
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Family Applications (1)
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Datenbank: WPIDS auf STN. Karlsruhe: Derwent, AN 83-744687 (34), benutzt am: 14.11.1997, JP 58-120754 A * |
Datenbank: WPIDS auf STN. Karlsruhe: Derwent, AN 83-744688 (34), benutzt am: 14.11.1997, JP 58-120755 A * |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2804538A1 (fr) * | 2000-01-28 | 2001-08-03 | Siemens Ag | Procede de preparation d'un element absorbant les neutrons |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19714284C2 (de) | 2002-03-07 |
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