DE19713333C2 - Wälzlagerbefestigung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wälzlagerbefestigung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei vielen Wälzlagerungen besteht das Erfordernis, sie zuverlässig in einer Gehäusebohrung zu befestigen. Bei Radlagern für Kraftfahrzeuge kommt neben der Forderung nach hoher Sicherheit und montagefreundlicher Befestigungsmöglichkeit noch dazu, daß eine gewisse axiale Verspannung gewünscht wird, die das Laufverhalten des Radlagers verbessert und sogenannte Knackgeräusche vermeidet.

Aus der DE 41 17 334 A1 ist eine Lageranordnung für die angetriebenen Räder eines Kraftfahrzeuges bekannt, bei der ein in eine Sicherungsringnut des Gehäuses eingreifender Sicherungsring vorgesehen ist, welcher eine solche Breite und einen solchen Durchmesser aufweist, daß der Sicherungsring durch Axialverschiebung am Außenring anliegt, wobei der sich von der Sicherungsringnut axial nach außen erstreckende Abschnitt des Gehäuses axial nach innen verformt ist und eine schräge Innenflanke aufweist. Hierbei muß die Sicherungsringnut sehr genau gefertigt sein und benötigt axial außerhalb des Lagersitzes Platz. Außerdem ist die Montage des Sicherungsringes aufwendig, denn der Sicherungsring muß mit einer Spezialzange eingesetzt werden und als separates Teil gehandelt werden.

Aus der EP 0 164 447 A1 ist weiterhin eine Lageranordnung mit einem in einer Bohrung einer Lageraufnahme (Lagerschild) angeordneten Wälzlager bekannt, bei der zwischen dem Außenring des Wälzlagers und der Bohrungswand ein mit einem Trennschlitz versehenes, in axialer Richtung in der Bohrung gesichertes Federband eingefügt ist. An dem Federband sind nach außen vorstehende Sicken vorgesehen, die in entsprechende Vertiefungen der Bohrungswand eingreifen. Eine solche Befestigung ist jedoch nur für gering belastete Einbaufälle (z. B. Elektomotoren) geeignet. Für Radlagerungen sind sie nicht in Betracht gezogen worden, zumal die Handhabung und das Einlegen dieses Federbandes in die Bohrung kompliziert ist.

In der DE 40 06 197 A1 wird ein ringförmiges Band am Außenumfang eines Axiallagers gezeigt, das die Aufgabe hat, durch eine unterschiedliche Kanten­ gestaltung eine lagerichtige Montage des Axiallagers zu gewährleisten. Bei ei­ ner um 180° verdrehten Montage stellt dieses Band sicher, daß das Axiallager nicht gefügt werden kann. Bei lagerichtiger Montage ragen Vorsprünge in eine vorgesehene Nut mit Spiel ein. Dieses Band ist so geführt, daß darüber keine Kräfte übertragen werden können oder daß die Vorsprünge in den Nuten eine Vorspannung erzeugen können.

In der DE 39 14 175 A1 ist ein Element gezeigt, daß ein Axiallager zu einer Baueinheit zusammenhält, um eine einfache Montage zu erreichen. Diese An­ ordnung ist nicht geeignet, die Bauelemente axial zu verspannen und bei allen Betriebszuständen eine sichere axiale Vorspannung zu gewährleisten.

In der EP 0 852 299 A2 sind zwei unterschiedliche Sicherungshülsen gezeigt, mit denen ein Radlager axial gesichert wird. In einem Fall greift ein U-förmig ge­ formtes Halteblech in eine U-förmig ausgelegte Nut. Diese Auslegung hat das Problem, daß aufgrund des U-förmigen Profils des Halteblechs dieses bei axialer Krafteinleitung im Schenkelbereich sehr elastisch ist. Außerdem hat diese Anordnung das Problem, daß die Fertigungstoleranzen, des Gehäuses, des Außenrings der Haltenut sowie des U-förmigen Haltebleches nicht ausge­ glichen werden.

Aus diesem Grund kann diese Sicherungshülse keine Vorspannung erzeugen und der Außenring kann sich im Gehäuse mit Knackgeräuschen bewegen.

Im anderen Fall greift ein Vorsprung in eine Nut mit axialem Spiel. In diesem Fall kann auch keine axiale Vorspannung des Außenrings im Gehäuse erreicht werden. Der Außenring bewegt sich somit bei axialer Belastung innerhalb des Gehäuses, so werden aufgrund der Bewegung des Außenringes im Gehäuse Knackgeräusche erzeugt.

Bei beiden Fällen des EP 08 52 299 A2 ist die Nut radial außerhalb der Außen­ ringe angeordnet, wodurch das aufnehmende Gehäuse breit ausgelegt wer­ den muß.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Wälzlager der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, daß die genannten Nachteile vermieden werden und bei einfachem und kostengünstigem Aufbau und geringen Abmessungen eine montagefreundliche zuverlässige und sicher Befestigung des Wälzlagers erreicht wird.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Eine vorteilhafte Weiterbildung ist im Anspruch 2 aufgezeigt.

Dadurch, daß am Wälzlageraußenring eine Sicherungshülse aufgepreßt ist, die mit radial nach außen federnden sickenartigen Vorsprüngen versehen ist, besteht bei der Montage eine leicht zu handhabende Baueinheit, die keine speziellen Zangen oder sonstigen Werkzeuge erfordert. Beim Einpressen des Lagers in das Gehäuse schnappen die nach außen federnden sickenartigen Vorsprünge in die in der Gehäusebohrung angeordnete Nut ein und fixieren das Wälzlager in der Bohrung. Von Vorteil ist dabei, daß die Sicherungshülse einen radial nach innen weisenden Bereich besitzt, der axial federnd gegen die Stirnseite des Außenrings anliegt, wodurch die Knackgeräusche vermieden werden.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel dargestellt werden.

Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Wälzlagerbefestigung am Beispiel einer Radlagerung.

Fig. 2 eine erfindungsgemäße Wälzlagerbefestigung mit einer Sicherungshülse, die federnd gegen die Stirnseite des Außenrings anliegt.

Fig. 3, eine erfindungsgemäße Wälzlagerbefestigung mit einer Sicherungshülse, die mit einer Aufnahme für einen Drehzahlsensor versehen ist.

In Fig. 1 ist eine Radlagerung gezeigt, bei der der Außenring mit 1, der Innenring mit 2, die Wälzkörper mit 3 und das Gehäuse mit 4 bezeichnet ist. Die Wälzkörper 3 werden von einem Käfig 5 auf Abstand gehalten. Am Wälzlageraußenring 1 ist eine Sicherungshülse 6 aufgepreßt, die mit radial nach außen federnden sickenartigen Vorsprüngen 7 versehen ist. In der Bohrung des Gehäuses 4 ist eine Nut 8 angeordnet, in welche die Vorsprünge 7 einschnappen und die Nut 8 hintergreifen. Da die Nut im Bereich des Außenringmantels angeordnet ist, kann axial Bauraum eingespart werden. Weiterhin sind beidseitig zwischen Innenring 2 und Außenring 1 Dichtscheiben 9 und Schleuderscheiben 10 angeordnet. Bei der dargestellten Radlagerung ist der Innenring 2 zweiteilig ausgeführt, wobei eine Baueinheit dadurch erzielt wird, daß die Käfige 5 mit Haltenasen 11 versehen sind, die in Ringnuten 12 eingreifen und das Lager zusammenhalten.

In Fig. 2 ist der Außenring ebenfalls mit 1, der Innenring mit 2 die Wälzkörper mit 3 und das Gehäuse mit 4 bezeichnet. Die Sicherungshülse 6 hat dabei einen radial nach innen weisenden Bereich 13, der axial federnd gegen die Stirnseite des Außenrings anliegt. Dadurch läßt sich nicht nur das Knackgeräusch zuverlässig vermeiden, sondern wegen des Federeffektes kann auch die Nut 8 mit entsprechend großen Toleranzen gefertigt sein. Die Vorsprünge 7 hintergreifen die Nutseitenwand 7' und sichern nach Art von Haltekrallen das Wälzlager axial. Für den Fall, daß die Lagerung wieder demontiert werden muß, werden die Haltekrallen bei einer definierten Axialkraft abgeschert.

Es sei noch darauf hingewiesen, daß sich die heute üblichen Drehzahlmeßeinrichtungen für Antiblockiereinrichtungen durch die erfindungsgemäße Wälzlagerbefestigung ebenfalls verbessern lassen, da häufig die Schleuderscheibe 10 mit Vorsprüngen oder Ausnehmungen zur Impulserzeugung versehen ist und ihr gegenüber mit geringem Abstand der Drehzahlsensor angeordnet ist. Dieser geringe Abstand läßt sich mit der erfindungsgemäßen Wälzlagerbefestigung in engen Toleranzen einhalten und reduzieren, wodurch die Signalqualität gesteigert werden kann. Es ist deshalb vorteilhaft, die Sicherungshülse 6 mit einer Aufnahme 13 für den Sensor 14 auszustatten, wodurch weitere Bauteile eingespart werden können. Eine solche Ausführung ist in Fig. 3 dargestellt. Die Sicherungshülse 6 kann dabei kostengünstig als Stanz- oder Tiefziehteil ausgebildet sein.

Claims (2)

1. Wälzlagerbefestigung, insbesondere bei Radlagern für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß am Wälzlageraußenring (1) eine Siche­ rungshülse (6) radial außen aufgepreßt ist, die mit radial nach außen fe­ dernden sickenartigen Vorsprüngen (7) versehen ist, welche beim Ein­ pressen des Wälzlagers in das Gehäuse (4) in eine radial gegenüberlie­ gend des Außenringes (1) in der Gehäusebohrung angeordnete Nut (8), die mit einer schrägen Anlagefläche (7'), die senkrecht zu den Vor­ sprüngen (7) steht, ausgebildet ist, einschnappen und spielfrei zur An­ lage kommen und das Wälzlager axial fixieren, wobei der nach innen wir­ kende Bereich (13) axial federnd gegen die Stirnseite des Außenringes (1) anliegt und so bei allen Betriebssituationen ein Verspannen des Au­ ßenringes (1) mit dem Gehäuse (4) bewirkt.

2. Wälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siche­ rungshülse 6 als Stanz- oder Tiefziehteil ausgebildet ist, und eine Auf­ nahme für einen Drehzahlsensor (14) aufweist.