DE19712394C2 - Kugelfallviskosimeter - Google Patents
KugelfallviskosimeterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kugelfallviskosimeter mit einem Ge
häuse, in dem ein Fallrohr mit den Fall eines Fallkörpers aus
magnetisierbarem Material in dem gefüllten Fallrohr detektieren
den Sensoren in lotrechter Position gehalten ist und in dem sich
wenigstens eine mit dem Steuerventil steuerbare Zuleitung für
eine zu messende Flüssigkeit zu dem Fallrohr sowie wenigstens
eine mit einem Leitungsstück den Innenraum des Fallrohrs fort
setzende Ableitung von dem Fallrohr befinden.
Derartige Kugelfallviskosimeter sind in zahlreichen Ausfüh
rungsformen bekannt. Gemäß der DE-OS 23 61 454 wird dabei eine
Flüssigkeit, deren Viskosität ermittelt werden soll, durch das
Fallrohr geleitet, und zwar in einer Fließrichtung von unten
nach oben. Mit der Flüssigkeit wird der Fallkörper an das obere
Ende des Fallrohres transportiert und dort, beispielsweise mit
tels eines Siebes, gefangen. Die Messung wird durchgeführt, in
dem die Zuleitung für die zu messende Flüssigkeit abgesperrt
wird, so daß die Flüssigkeit in dem Fallrohr stillsteht. Da da
bei der Fallkörper nicht mehr durch strömende Flüssigkeit nach
oben gedrückt wird, fällt er nach unten durch das Fallrohr.
Durch Induktionsspulen gebildete Sensoren am Umfang des Fallroh
res detektieren die Fallgeschwindigkeit und ggf. Fallbeschleuni
gung, wodurch ein Maß für die Viskosität erhalten wird.
Durch die DE-PS 10 15 625 ist es bekannt, einen magnetisierbaren
Fallkörper zu verwenden, der mit Hilfe von Permanentmagneten in
dem Fallrohr nach oben geführt werden kann, so daß das Anheben
des Fallkörpers unabhängig von der fließenden Flüssigkeit er
folgt. In einer ähnlichen Vorrichtung gemäß der DE-OS 22 04 878
wird ein ein- und ausschaltbarer Elektromagnet am oberen Ende
des Fallrohres angeordnet, um durch Einschalten des Elektroma
gneten den Fallkörper zur Durchführung einer Messung anzuheben
und die Messung durch Ausschalten des Elektromagneten auszulö
sen.
Die mit dem Kugelfallviskosimeter erhaltenen Meßergebnisse wer
den regelmäßig dazu verwendet, die Viskosität einer Flüssigkeit
ggf. auch neu einzustellen, um für eine gleichmäßige Verarbeit
barkeit der Flüssigkeit Sorge zu tragen. Ein Beispiel hierfür
ist die Viskositätsregelung für eine Druckfarbe, die nur in be
stimmten Viskositätsbereichen fehlerfrei verwendet werden kann.
Die vorliegende Erfindung geht von der Problemstellung aus, die
Messungen mit einem Kugelfallviskosimeter zu verbessern.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist ein Kugelfallviskosime
ter der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß be
nachbart zu dem Leitungsstück ein Permanentmagnet angeordnet
ist, der zwischen einer Halteposition für den Fallkörper und
einer den Fallkörper freigebenden Position steuerbar ist.
Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht eine gegenüber den
bekannten Kugelfallviskosimetern deutlich verbesserte Funktion
und Zuverlässigkeit der Messung. Erfindungsgemäß ist es erstma
lig möglich, den Fallkörper oberhalb des Fallrohres zu fixieren,
so daß der Fallkörper erst aufgrund einer entsprechenden Steue
rung den für die Messung erforderlichen Fall durch das Fallrohr
durchführt und nicht bereits beim Absperren der Zuleitung der zu
messenden Flüssigkeit. Somit können erstmalig der Zeitpunkt der
Absperrung der Flüssigkeit und des Beginns der Messung ausein
anderfallen, was den erheblichen Vorteil mit sich bringt, daß
die stehende Flüssigkeit sich zunächst beruhigen kann, bevor die
Messung durchgeführt wird. Etwaige Verwirbelungen durch die
Strömungsvorgänge und aufsteigende Luftbläschen müssen daher
nicht mehr die Messung behindern, weil das Aufsteigen der Luft
bläschen (oder anderer eingeschlossener Gasbläschen) und die
Beruhigung der Wirbelbildung abgewartet werden können, bevor die
Messung initiiert wird.
Der Permanentmagnet wird vorzugsweise mit einer Druckfeder in
einer Halteposition vorgespannt und ist entgegen der Vorspannung
der Druckfeder verschiebbar gelagert. Die Freigabe des Fallkör
pers, der vorzugsweise eine Kugel sein kann, ergibt sich durch
die Verschiebung des Permanentmagneten von dem Fallkörper, also
durch Vergrößerung des Abstandes, wodurch die für den Fallkörper
benötigte Haltekraft nicht mehr am Fallkörper aufgebracht wird.
Die Steuerung geschieht vorzugsweise ebenfalls durch Druckluft,
indem zwischen Permanentmagnet und Druckfeder eine abdichtende,
verschiebbare Wand angeordnet ist, deren zum Permanentmagneten
zeigende Seite mit einem Überdruckmedium beaufschlagbar ist.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Leitungsführung ist das
den Innenraum des Fallrohres fortsetzende Leitungsstück Teil
einer in dem Gehäuseblock abgewinkelten Leitung. Der Permanent
magnet ist dabei in Verlängerung des Leitungsstückes angeordnet
und eine Aufnahme für den Fallkörper ist in der Abwinkelung der
Leitung vor dem Permanentmagneten vorgesehen. Die Aufnahme kann
dabei vorzugsweise die komplementäre Kontur zu einer Teilkontur
des Fallkörpers aufweisen.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es
zeigen:
Fig. 1 - eine Ansicht der durch eine (nicht darge
stellte) Klappe geöffneten Vorderseite eines Ku
gelfallviskosimeters nach einem Ausführungsbei
spiel der Erfindung,
Fig. 2 - eine Seitenansicht des Kugelfallviskosimeters
gemäß Fig. 1, jedoch mit geschlossener Klappe
auf der Vorderseite,
Fig. 3a-e - Schnittdarstellungen bzw. Ansichten von Einzel
teilen des Kugelfallviskosimeters gemäß den
Fig. 1 und 2,
Fig. 4 - eine Schnittdarstellung der für die Funktion we
sentlichen Teile des Kugelfallviskosimeters in
einer ersten Phase,
Fig. 5 - eine Schnittdarstellung der für die Funktion we
sentlichen Teile des Kugelfallviskosimeters in
einer zweiten Phase,
Fig. 6 - eine Schnittdarstellung der für die Funktion we
sentlichen Teile des Kugelfallviskosimeters in
einer dritten Phase,
Fig. 7 - eine Schnittdarstellung der für die Funktion we
sentlichen Teile des Kugelfallviskosimeters in
einer vierten Phase,
Fig. 8 - eine Schnittdarstellung der für die Funktion we
sentlichen Teile des Kugelfallviskosimeters in
einer fünften Phase.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kugelfallviskosimeter
besteht aus einem Gehäuse 1, das aus drei Teilen zusammengesetzt
ist, nämlich einem Mittelteil 2, einem unteren Zuleit-Gehäuse
block 3 und einem oberen Ableit-Gehäuseblock 4. Das Mittelteil 2
weist einen durch Bleche begrenzten Innenraum 5 auf, in dem sich
zwei lotrechte Stangen 6 mit Abstand zueinander befinden, auf
denen zwei Sensoren 7, 8 mit entsprechenden Halterungen gleiten
können und mit Schrauben 9 in einer Position fixiert sind. Der
Innenraum 5 ist am oberen und unteren Ende durch massive Platten
10, 11 abgeschlossen, die die Gehäuseblöcke 3 bzw. 4 tragen. An
den Platten 10, 11 befinden sich jeweils beidseitig angeordnete
Betätigungshebel 12, 13, mit denen eine Arretierung der Gehäuse
blöcke 3, 4 an den Platten 10, 11 lösbar ist. Im Innenraum 5 des
Mittelteils 2 verläuft mittig zwischen den Stangen 6, jedoch
etwas nach vorn versetzt ein Fallrohr 14, das durch die Platten
10, 11 hindurch etwas in die Gehäuseblöcke 3, 4 hineinragt.
Der Zuleit-Gehäuseblock 3 weist zwei seitliche Anschlußstücke
15, 16 auf, mit denen Flüssigkeiten in den Zuleit-Gehäuseblock
3 eingeleitet werden können. An den Anschlußstücken 15, 16 vor
gesehene Flansche 17, 18 sind durch eine die Unterseite des Zu
leit-Gehäuseblocks 3 umgreifende, U-förmige Klammer (19) mit
gabelförmigen Schenkeln (20) übergriffen. Die freien Enden der
gabelförmigen Schenkel (20) sind jeweils durch eine in den Zu
leit-Gehäuseblock eingeschraubte Schraube (21) mit einem großen
Schraubenkopf gesichert. Die Klammer ist mit einer Rastfeder
(22) an einem Rastbolzen (23) auf der Unterseite des Zuleit-Ge
häuseblocks arretiert.
Der Zuleit-Gehäuseblock 3 weist ferner zwei Druckluftan
schlüsse 24, 25 auf, deren Funktion unten näher erläutert wird.
Der Zuleit-Gehäuseblock 3 erstreckt sich nicht über die gesamte
Tiefe des Mittelteils 2, so daß hinter dem Zuleit-Gehäuseblock 3
eine Quetschverschraubung 26 für die Zuleitung eines elektri
schen Kabels in das Mittelteil 2 des Gehäuses 1 angeordnet ist.
Auf der Unterseite und Oberseite des Mittelteils 2 des Gehäuses
1 sind Montagewinkel 27 angeschraubt, die zur Wandmontage des
Gehäuses 1 vorbereitet sind.
Fig. 2 läßt noch erkennen, daß die Betätigungshebel 12, 13 mit
ihren freien Enden jeweils mit einer Zugfeder 28, 29 verbunden
sind.
Der Ableit-Gehäuseblock 4 weist ein seitliches Anschlußstück 30
für die Ableitung einer Flüssigkeit und einen Druckluftanschluß
31 auf. Auf eine Öffnung der Oberseite des Ableit-Gehäuseblocks
4 ist eine Abdeckplatte 32 aufgeschraubt.
Fig. 2 läßt erkennen, daß die in Fig. 1 offen dargestellte
Vorderseite des Mittelteils 2 durch eine an der unteren Platte
10 angelenkte Klappe 33 verschließbar ist und mittels eines
Griffes 34 am oberen Ende der Klappe wieder geöffnet werden
kann.
Fig. 3 dient zur Verdeutlichung des inneren Aufbaus und der
Konstruktion des Zuleit-Gehäuseblocks 3 und des Ableit-Ge
häuseblocks 4.
Fig. 3a zeigt den inneren Aufbau des Zuleit-Gehäuseblocks 3
durch eine Schnittdarstellung, die auf einer Seite des
symmetrischen Zuleit-Gehäuseblocks 3 als Explosionsdarstellung
ausgeführt ist. Daraus ist erkennbar, daß die Anschlußstücke 15,
16 als Schlauchtüllen ausgebildete Enden aufweisen und in den
jeweils zugehörigen Flansch 17, 18 übergehen. Auf der Rückseite
schließt sich über eine Nut 35 zur Aufnahme eines (nicht darge
stellten) O-Rings ein hohlzylindrischer Vorsprung 36 an, der mit
Durchtrittsöffnungen 37 versehen ist. Der Boden 38 des zylindri
schen Vorsprungs 37 ist im Randbereich der Durchgangsöffnung des
Anschlußstücks 15, 16 als Ventilsitz ausgebildet, der mit einem
Ventilstößel 39 zur Abdichtung zusammenwirkt. Der Ventilstößel
39 ist in einem topfförmigen Ventilkörper 40 geführt, dessen
Boden 41 eine Öffnung zur Durchführung des Ventilstößels 39 auf
weist und mit einer Nut zum Einlegen eines O-Rings versehen ist.
Der topfförmige Ventilkörper 40 weist an seiner Außenseite zwei
umlaufende Nuten 42, 43 auf, in die O-Ringe eingelegt werden.
Der durch die Durchgangsöffnung im Boden 41 des topfförmigen
Ventilkörpers 40 durchgeführte Ventilstößel 39 geht innerhalb
des Ventilkörpers 40 in eine zylindrische Erweiterung 44 über,
die ebenfalls eine Nut 45 zur Aufnahme eines O-Rings aufweist.
Jenseits der zylindrischen Erweiterung 45 befindet sich ein
stückig ein zylindrischer Ansatz 46 mit einem geringeren
Durchmesser, über den eine als Druckfeder 47 wirkende
Schraubenfeder ragt.
In der Darstellung der rechten Hälfte der Fig. 3a ist zu erken
nen, daß der Ventilkörper 40 passend in eine entsprechende Kam
mer 48 eingesetzt ist, in die eine Zuleitungsbohrung 49 ragt,
die mit dem zugehörigen Druckluftanschluß 24, 25 verbunden ist.
Mit der Zuleitungsbohrung 49 kommuniziert eine Bohrung 50 in der
Mantelwandung des Ventilkörpers 40 zwischen den beiden Nuten 42,
43, so daß die eingeleitete Druckluft in einen Steuerraum 51
zwischen Boden 41 des Ventilkörpers 40 und der zylindrischen
Erweiterung 44 des Ventilstößels 39 gelangt, wodurch die zylin
drische Erweiterung 44 - und damit der Ventilstößel 39 - in das
Innere gegen die Rückstellkraft der Druckfeder 47 bewegt wird,
so daß sich der Ventilstößel 39 vom Ventilsitz 38 löst. Auf die
se Weise ist das dargestellte Ventil durch über die Druckluft
anschlüsse 24, 25 zugeführte Druckluft zu öffnen. Fällt der
Überdruck ab, schließt die Druckfeder 47 das entsprechende Ven
til wieder.
Fig. 3 läßt erkennen, daß die Kammern 48 für die beiden Ventil
körper 40 koaxial ausgerichtet sind und über eine die Druckfeder
47 aufnehmende verengte Kammer 52 mit einer Entlüftungsöffnung
53 verbunden sind.
Von den Kammern 48 erstrecken sich Verbindungsbohrungen 54
schräg nach innen und oben gerichtet und münden in eine durch
gehende Bohrung 55, die parallel zur Achse der Kammern 48 liegt
und deren Enden durch Dichtungsansätze 56 der Schrauben 21 ver
schlossen sind. Von der Oberseite des Zuleit-Gehäuseblocks 23
mündet eine Bohrung 56 in die durchgehende Bohrung 55 und weist
kurz vor der Einmündung einen ringförmigen Sitz 57 für ein ein
gelegtes Sieb 58 auf. Die Bohrung 56 ist ferner mit einer Nut 59
für einen O-Ring versehen und weist einen Innendurchmesser auf,
der dem Außendurchmesser des Fallrohres 14 entspricht. Das Fall
rohr 14 ist somit mit seinem Ende in die Bohrung 56 um ein klei
nes Stück einsteckbar und ist dort mit dem in die Nut 59 einge
legten O-Ring abgedichtet.
Fig. 3a weist an der Oberseite des Zuleit-Gehäuseblocks 3 zwei
mit Nuten 60 hinterschnittene Einsteckbolzen 61 auf, die in ent
sprechende Bohrungen 62 (Fig. 3c) der unteren Platte 10 des
Mittelteils 2 des Gehäuses 1 einschiebbar sind.
Wie Fig. 3c verdeutlicht, sind die Betätigungshebel 12 mit ei
ner an den Nutgrund der Nut 60 angepaßten Kontur 63 versehen und
arretieren durch Eingriff in die Nut 60 den Einsteckbolzen 61 im
eingesteckten Zustand, da die Zugfeder 28 die beiden Hebel 12 in
die arretierende Position zieht. Durch Drücken auf das aus der
Kontur der Platte 10 herausstehende Ende des Betätigungshebels
12 wird der Hebel in die in Fig. 3c gestrichelte Position ver
bracht, in der die Einsteckbolzen 61 aus den Bohrungen 62 her
ausziehbar sind, so daß eine schnelle Demontage des Zuleit-Ge
häuseblocks 3 von dem Mittelteil 2 des Gehäuses 1 möglich ist.
Zu beachten ist, daß in der Darstellung der Fig. 3c die
Platte 10 in einem stirnseitigen horizontalen Schnitt darge
stellt ist, also gegenüber der Darstellung der Fig. 3b um 90°
umgeklappt ist.
Die Fig. 3d und 3e verdeutlichen, daß eine völlig analoge
Befestigung des Ableit-Gehäuseblocks 4 an der oberen Platte 11
des Mittelteils 2 des Gehäuses 1 erfolgt und daß das Fallrohr 14
auch mit seinem oberen Ende in eine entsprechende Bohrung 56'
des Ableit-Gehäuseblocks hineinragt und somit zwischen den bei
den Gehäuseblöcken 3, 4 gehalten wird.
Im Ableit-Gehäuseblock 4 wird der Innenraum des Fallrohrs 14
durch ein kurzes Leitungsstück 64 fortgesetzt und endet in einer
Aufnahme 65 für einen als Kugel ausgebildeten Fallkörper 66.
Eine das Leitungsstück 64 fortsetzende Leitung 67 biegt recht
winkelig seitwärts ab und endet in einem in den Ableit-Gehäuse
block eingesetzten Anschlußstück 68.
Unmittelbar hinter der Aufnahme 65, die entsprechend der
Kugelform des Fallkörpers 66 als kugelförmige Mulde ausgebildet
ist, ist ein Permanentmagnet 69 auf einem topfförmigen Magnet
träger 70 angeordnet. Der topfförmige Magnetträger 70 ist in
einer von oben in den Ableit-Gehäuseblock 4 eingebrachten Boh
rung 71 verschiebbar und gegenüber der Bohrung 71 mittels eines
in eine Nut 72 eingelegten O-Rings abgedichtet. Zwischen der An
lagewand des Permanentmagneten 69 in seiner Ruhestellung und der
abdichtenden Wandung des Magnetträgers 70 ist eine ringförmige
Steuerkammer 73 ausgebildet, in die eine mit dem Druckluftan
schluß 31 verbundene Druckleitung mündet. Das Innere des Magnet
trägers 70 nimmt ein Ende einer Druckfeder 73 auf, die sich mit
ihrem anderen Ende in einer entsprechenden Ausnehmung der Druck
platte 32 abstützt.
Durch Einpressen von Druckluft in die Steuerkammer 73 wird der
Magnetträger 70 mit dem Permanentmagneten 69 gegen die Rück
stellkraft der Druckfeder 74 nach oben verschoben, wodurch die
an dem Fallkörper 66 noch wirksame Magnetkraft so gering wird,
daß der Fallkörper nicht mehr in der Aufnahme 65 gehalten wird,
sondern durch das Fallrohr 14 zur Durchführung einer Viskosi
tätsmessung hindurchfällt.
Durch Ausüben eines Überdrucks an dem Druckluftanschluß 31 kann
daher die Auslösung einer Messung durch Freigabe des Fallkörpers
66 bewirkt werden.
Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittdarstellung der für den
Funktionsablauf des dargestellten Kugelfallviskosimeters wesent
lichen Teile. In der in Fig. 4 dargestellten ersten Phase wird
Druckluft in den Druckluftanschluß 24 eingeleitet, so daß der
Ventilstößel 39 vom Ventilsitz 38 des Anschlußstücks 15 abgeho
ben wird, das Ventil 38, 39 für das Anschlußstück 15 also öff
net. Dadurch gelangt eine erste zu messende Flüssigkeit über die
Kammer 48, die Verbindungsbohrung 54 und die durchgehende Boh
rung 55 durch das Sieb 58 in das Fallrohr 14. Die Flüssigkeit
strömt im Ableit-Gehäuseblock 4 durch die Leitung 67 aus dem
Anschlußstück 30 und eine daran angeschlossene (nicht darge
stellte) Schlauchleitung hinaus. Der Fallkörper 66 befindet sich
in seiner Aufnahme 65 und wird dort von dem Permanentmagneten 69
in dessen Ruhestellung gehalten.
In der in Fig. 5 dargestellten Phase 2 wird die Druckluftver
sorgung am Druckluftanschluß 24 abgeschaltet, so daß das Ventil
38, 39 des Anschlußstücks 15 schließt. Dadurch kommt der Flüs
sigkeitsstrom im Fallrohr 14 zur Ruhe. Etwaige Strömungswirbel
verschwinden und etwaige in der Flüssigkeit mitgerissene oder
ausgetretene Gas- bzw. Luftbläschen können aufsteigen und sich
aus dem Bereich des Fallrohres 14 entfernen.
Nachdem eine ausreichende Beruhigung eingetreten ist, wird in
Phase 3 (Fig. 6) Druckluft auf den Druckluftanschluß 31 gelei
tet, wodurch der Magnetträger 70 mit dem Permanentmagneten 69
nach oben gedrückt wird und die nötige Haltekraft für den Fall
körper 66 wegfällt. Der Fallkörper 66 fällt somit durch das
Fallrohr 14 an den Sensoren 7, 8 vorbei, wodurch eine Messung
der Fallzeit möglich ist, die eine Aussage über die Viskosität
in der im Fallrohr 14 stehenden Flüssigkeit ermöglicht. Selbst
verständlich können weitere Sensoren hinzugefügt werden, um die
Messungen zu verfeinern oder die Genauigkeit zu erhöhen.
In der in Fig. 7 dargestellten Phase 4 wird das Ventil 38, 39
am Anschlußstück 14 erneut geöffnet, so daß die zu messende
Flüssigkeit erneut durch das Fallrohr 14 von unten nach oben
strömt und den vom Sieb 58 aufgefangenen Fallkörper 66 wieder
mit nach oben transportiert bis der Fallkörper 66 seine Aufnahme
65 erreicht hat. Da zwischenzeitlich die Druckluft am Druckluft
anschluß 31 abgeschaltet worden ist, hat die Druckfeder 74 den
Permanentmagneten 69 wieder in seine Ruhestellung gedrückt, in
der er den Fallkörper 66 in der Aufnahme 65 hält.
Das Kugelfallviskosimeter ist nun zu einer neuen Messung bereit,
die durch Ablauf der Phasen 2 und 3 durchgeführt wird.
Die in Fig. 8 dargestellte Phase 5 schließt sich an die Messung
gemäß Phase 3 (Fig. 6) an, wenn anschließend eine Reinigung mit
einer zweiten Flüssigkeit, einer Spülflüssigkeit, vorgenommen
werden soll. Hierfür wird nunmehr durch Zuführung von Druckluft
zum Druckluftanschluß 25 das Ventil 38, 39 des zweiten Anschluß
stücks 16 geöffnet, wodurch die Spülflüssigkeit von unten nach
oben durch das Fallrohr 14 strömt und den Fallkörper 66 eben
falls nach oben in seine Aufnahme 65 transportiert, wo er durch
den Permanentmagneten 39 gehalten wird. Nach Beendigung der Spü
lung gemäß Phase 5 kann eine Messung mit ggf. einer neuen und
andersartigen Flüssigkeit, die über das Anschlußstück 15 zuge
führt wird, entsprechend der Phase 1 eingeleitet werden.
Da die Gehäuseblöcke 3, 4 leicht vom Mittelteil 2 des Gehäuses 1
abgezogen werden können und dabei auch das Fallrohr 14, das nur
zwischen den Gehäuseblöcken 3, 4 gehalten wird, entnehmbar ist,
ist das erfindungsgemäße Kugelfallviskosimeter leicht zu Reini
gungszwecken bzw. zum Zwecke eines Teileaustausches demontier
bar.
Claims (6)
1. Kugelfallviskosimeter mit einem Gehäuse (1), in dem ein Fallrohr
(14) mit den Fall eines Fallkörpers (66) aus magnetisierbarem Ma
terial in dem gefüllten Fallrohr (14) detektierenden Sensoren (7,
8) in lotrechter Position gehalten ist und in dem sich wenigstens
eine mit dem Steuerventil (38, 39) steuerbare Zuleitung für eine
zu messende Flüssigkeit zu dem Fallrohr (14) sowie wenigstens eine
mit einem Leitungsstück (64) den Innenraum des Fallrohrs (14)
fortsetzende Ableitung (67) von dem Fallrohr (14) befinden, da
durch gekennzeichnet, daß benachbart zu dem Leitungsstück (64) ein
Permanentmagnet (69) angeordnet ist, der zwischen einer Halteposi
tion für den Fallkörper (66) und einer den Fallkörper freigebenden
Position steuerbar ist.
2. Kugelfallviskosimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Permanentmagnet (69) mit einer Druckfeder (74)
in einer Halteposition vorgespannt ist und daß der Perma
nentmagnet (69) entgegen der Vorspannung der Druckfeder
(74) verschiebbar gelagert ist.
3. Kugelfallviskosimeter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen Permanentmagnet (69) und Druckfeder (67)
eine abdichtende verschiebbare Wand (70) angeordnet ist,
deren zum Permanentmagneten (69) zeigende Seite mit einem
Überdruckmedium beaufschlagbar ist.
4. Kugelfallviskosimeter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das das Innere des Fallrohres
(14) fortsetzende Leitungsstück (64) Teil einer abgewinkel
ten Ableitung (67) ist und daß der Permanentmagnet in Ver
längerung des Leitungsstücks (64) angeordnet ist.
5. Kugelfallviskosimeter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die abgewinkelte Leitung (67) in der Abwinkelung
vor dem Permanentmagneten (69) eine Aufnahme (65) für den
durch den Permanentmagneten (69) gehaltenen Fallkörper (66)
aufweist.
6. Kugelfallviskosimeter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Aufnahme (65) eine komplementäre Kontur zu
einer Teilkontur des Fallkörpers (66) aufweist.
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