DE19712297A1 - Verfahren zur Herstellung von lichtführenden Strukturen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von lichtführenden StrukturenInfo
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Description
Aus dem Artikel "The mancufacture of microlenses by melting
photoresist" in der Zeitschrift J. Meas. Sci. Technol. 1,
Seiten 759ff von 1990 ist schon ein Verfahren zur
Herstellung von lichtführenden Strukturen bekannt. Bei den
lichtführenden Strukturen handelt es sich hierbei um
sogenannte Mikrolinsen, welche auf einem Substrat
aufgebracht sind. Diese Mikrolinsen finden ihre Anwendung
zum Beispiel in der Photoelektronik.
Hierbei wird ein Substrat, beispielsweise ein
Halbleitersubstrat mit einem Photolack beschichtet, welcher
in einem nächsten Schritt mit photolithographischen Methoden
so strukturiert wird, daß kleine Lackzylinder auf der
Substratoberfläche stehen bleiben. Diese Lackzylinder werden
bis zum Schmelzpunkt des Photolacks erhitzt, so daß unter
Berücksichtigung der Oberflächenspannung des angeschmolzenen
Lacks sich kleine linsenförmige Erhebungen auf der
Substratoberfläche bilden. Dieses Verfahren hat jedoch den
Nachteil, daß der Photolack während der Schmelzprozedur
Lösungsmittel verliert und aufgrund der notwendigen hohen
Temperaturen seine chemische Konsistenz ändert. Dadurch
kommt es zu Abweichungen von der gewünschten Sollstruktur
bei der Ausprägung der Linsenoberflächen. Dies führt zu
Abbildungsfehlern, welche die Funktion der optischen System
beeinträchtigen können. Darüber hinaus verliert der
Photolack beim Schmelzverfahren durch die
Temperatureinwirkung seine Photoempfindlichkeit. Weitere
Strukturierungsschritte nach Herstellung der Mikrolinsen
sind deshalb nicht mehr möglich. Schließlich können auch die
optischen Eigenschaften des Linsenmaterials, insbesondere
Brechungsindex und Absorbtionskoeffizient durch die hohen
Temperaturen verändert werden, was ebenfalls zu
Beeinträchtigungen der optischen Qualität des lichtführenden
Systems führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß Mikrolinsen in einem sehr großen Bereich von
optischen Parametern hergestellt werden können. Als weiterer
Vorteil ist anzusehen, daß der Photolack während der
Linsenformung chemisch unverändert bleibt und damit auch
strukturierbar bleibt. Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellten optischen Komponenten lassen sich
daher nach der Herstellung in weiteren Schritten
strukturieren. Darüber hinaus ist das Verfahren besonders
kostengünstig. Schließlich bleibt als Vorteil zu nennen, daß
das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt, optische Komponenten
mit besonders hoher Oberflächengüte und besonders günstiger
Form herzustellen. Beispielsweise können mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens Linsen hergestellt werdend
welche sehr nahe am Ideal der sphärischen Form liegen.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angegebenen
Verfahrens möglich. So ist es besonders vorteilhaft, das
Aushärten des Photolacks auf einer Heizplatte vorzunehmen,
da hierdurch das Verfahren sich besonders einfach gestaltet.
Das Aufweichen der Photolackschicht durch Tempern in einer
Lösungsmittelatmosphäre bei leicht erhöhter Temperatur hat
sich als eine besonders schonende Methode herausgestellt,
die Lackstrukturen aufzuweichen. Außerdem wird durch dieses
Verfahren eine gleichmäßige Lösungsmittelverteilung
innerhalb der Lackstruktur bewirkt, welche eine ideale
Linsenform besonders begünstigt.
Je nach Ausformung der vorgegebenen Bereiche kann
beispielsweise ein Wellenleiter, aber auch eine Linse
hergestellt werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens können
die Lackstrukturen auf Erhebungen im Substrat aufgebracht
werden. Die lateralen Abmessungen der Erhebungen werden
hierbei etwas größer gewählt als die lateralen Abmessungen
der Lackstrukturen. Durch das Quellen benetzt der Lack die
Erhebungen und vergrößert seine lateralen Abmessungen
geringfügig bis auf die lateralen Abmessungen der
Erhebungen. Durch das Vorsehen von Erhebungen ist eine
besonders genaue Einhaltung von vorgegebenen Abmessungen
möglich.
Das Herstellungsverfahren wird besonders rationell und
einfach, wenn die Erhebungen aus dem Substratmaterial
herausstrukturiert werden, und wenn für dieses
Herausstrukturieren die Maske aus der Lackschicht
hergestellt wird, welche in einem darauffolgenden Schritt
auch zur Herstellung der Lackstruktur dient.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1a bis d ein erstes Verfahren
zur Herstellung von Mikrolinsen, Fig. 2a bis d ein
zweites Verfahren zur Herstellung von Mikrolinsen.
Anhand der Fig. 1a bis 1d soll ein erstes Verfahren zur
Herstellung von Mikrolinsen auf einem Siliziumsubstrat
illustriert werden.
Den Ausgangspunkt für das Verfahren stellt das Substrat 1
darf auf welches eine Mikrolinse aufgebracht werden soll.
Das Substrat 1 kann eine elektrische, mikrooptische oder
optoelektronische Schaltung sein, kann aber auch, wie im
hier gewählten Ausführungsbeispiel, aus einkristallinem
Silizium bestehen. Das als Ausgangsstruktur dienende
Substrat 1 ist in Fig. 1a dargestellt.
Zunächst wird auf dem Substrat 1 ganzflächig durch
Aufschleudern eine Lackschicht 4 aus Photolack mit
definierter Dicke aufgetragen. Alternativ könnte das
Auftragen auch durch Eintauchen in Lack hergestellt werden.
Als Lack kann beispielsweise AZ4562 von Hoechst herangezogen
werden, welcher mit Lösungsmittel AZ1500 vorschriftsmäßig
verdünnt wird. Anschließend wird dem Lack durch einen
Temperprozeß der größte Teil des Lösungsmittels entzogen.
Auf die gehärtete Lackschicht 4 wird eine Maske 5 aufgelegt.
Die Maske weist im hier gewählten Ausführungsbeispiel eine
Kreisform auf, so daß sie im Lack zylinderförmige Bereiche
definiert, aus welchen später die Linsen geformt werden. Die
mit der Maske 5 belegte Lackschicht 4 wird Licht einer
geeigneten Wellenlänge ausgesetzt, so daß die exponierten
Bereiche der Lackschicht 4 den belichteten Teil 8 der
Lackschicht 4 und die von der Maske 5 bedeckten Bereiche den
unbelichteten Teil 9 der Lackschicht 4 bilden. Fig. 1b
zeigt das mit der Lackschicht 4 versehene Substrat 1 nach
dem Belichten und vor Abnehmen der Maske 5.
Fig. 1c zeigt das Substrat 1 nach Beendigung des nächsten
Verfahrensschritts, bei welchem die Maske 5 abgenommen wird
und anschließend der belichtete Teil 8 der Lackschicht 4
abgelöst wird. Es empfiehlt sich die Verwendung von
metallionenfreiem Entwickler, da dieser die zurückbleibenden
Photolackstrukturen besonders schonend behandelt. Der
unbelichtete Teil 9 der Lackschicht 4 bildet nun eine
Lackstruktur 6. Das Substrat 1 mit darauf befindlichen
Lackstruktur 6 wird nun bei erhöhter Temperatur,
beispielsweise 70°C, einer kontrollierten
Lösungsmittelatmosphäre für eine Zeitdauer von etwa 45 min
ausgesetzt. Hierbei dringt das Lösungsmittel in den Lack
ein, wodurch die Lackstruktur 6 aufweicht und zerfließt.
Aufgrund der Oberflächenspannung bildet sich eine (etwas)
sphärische Linse 7 auf dem Substrat 1 heraus, wie sie in
Fig. 1d dargestellt ist.
Im Gegensatz zu den Verfahren, welche zum Stand der Technik
gehören, erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren, deutlich
niedrigere Temperaturen zur Erzeugung der Linse 7 aus der
Lackstruktur 6 heranzuziehen. Durch die niedrigeren
Temperaturen wird das Linsenmaterial schonender bearbeitet
und weist daher sowohl eine höhere Oberflächengüte als auch
bessere optische Eigenschaften auf. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist jedoch nicht auf die Verwendung von Photolack
beschränkt. Es ist gleichermaßen möglich und vorgesehen,
einen transparenten und mit Lösungsmittel aufweichbaren
Kunststoff zu verwenden, beispielsweise Polyimid.
Fig. 2a bis 2d geben ein weiteres Verfahren zur
Herstellung von Mikrolinsen an, wobei gleiche Komponenten
der einzelnen Zwischenprodukte mit gleichen Bezugszeichen
wie in Fig. 1 bezeichnet wurden.
Das Verfahren geht wiederum aus von einem Siliziumsubstrat
1, welches eine Stufe 2 aufweist, die eine Erhebung 3
begrenzen. Ein solches Substrat 1 ist in Fig. 2a gezeigt.
Das mit der Stufe 2 versehene Substrat 1, das in Fig. 2a
gezeigt ist, läßt sich beispielsweise durch Beschichtung mit
einem Photolack herstellen, welcher dann in Form der
Erhebung 3 strukturiert wird, indem er in den nicht die
Erhebung bedeckenden Bereichen entfernt wird. Sodann wird
eine Oberflächenschicht vom Substrat abgetragen, wobei die
nicht entfernten Bereiche des Lacks einen Teil der
Oberfläche schützen. Nach Entfernung des restlichen Lacks
bleibt ein Substrat 1 mit einer Stufe 2 zurück, wie es in
Fig. 2a dargestellt ist.
Fig. 2b zeigt das in Fig. 2a dargestellte Substrat 1,
nachdem es mit einer Lackschicht 4 bedeckt wurde.
Fig. 2c zeigt das Zwischenergebnis nach dem nächsten
Verfahrensschritt, bei welchem aus der Lackschicht 4 eine
Lackstruktur 6 herausstrukturiert wurde, wobei die
Strukturierung schon in Fig. 1 beschrieben wurde. Die
Lackstruktur 6 liegt auf der Erhebung 3 und weist etwas
geringere laterale Abmessungen als die Erhebung 3 auf.
Sowohl die Erhebung 3 als auch die Lackstruktur 6 weisen
einen runden, leicht ovalen Grundriß auf.
Das in Fig. 2d dargestellte Zwischenprodukt wird wiederum
wie schon zu Fig. 1d beschrieben, bei etwas erhöhter
Temperatur einer kontrollierten Lösungsmittelatmosphäre
ausgesetzt. Das Lösungsmittel dringt in die Lackstruktur 6
ein, wodurch die Viskosität des Materials herabgesetzt wird.
Die Lackstruktur zerfließt und vergrößert ihren Durchmesser
bis auf den Durchmesser der Erhebung. Wiederum bildet sie
aufgrund ihrer Oberflächenspannung eine runde Form, wobei in
diesem Ausführungsbeispiel eine Linse mit leicht
ellipsenförmiger Basis realisiert wird.
Durch die Vorgabe der Erhebung kann der Linsendurchmesser
und die Linsenform unabhängig von Disfusions- und
Fließparametern vorgegeben werden.
Die in Fig. 1d bzw. 2d dargestellte Mikrolinse kann auch
einem Substratmaterial hergestellt werden, in dem die Linse
7 zusammen mit dem darunterliegenden Substratmaterial
abgetragen wird, wobei eine Methode verwendet wird, welche
das Substratmaterial und den Photolack mit etwa gleichen
Ätzraten abträgt. Ätzen mit Hilfe eines reaktiven
Ionenstrahls stellt beispielsweise eine solche Methode dar.
Es ist jedoch ebenso möglich und vorstellbar, die aus
Photolack geformte Linse als optisches Element zu benutzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren beschränkt sich jedoch nicht
alleine auf Linsen als lichtführende Strukturen. Es ist
ebenso vorgesehen, daß das erfindungsgemäße Verfahren zur
Herstellung eines Lichtleiters, also einen länglichen
transparenten Objekts auf einem Substrat herangezogen wird.
Das in den Fig. 2a bis. 2d wiedergegebene Verfahren kann
weitervereinfacht werden, indem dieselbe Lackschicht zur
Herstellung der Erhebung 3 und der Lackstruktur 6
herangezogen wird. Zu diesem Zweck wird auf ein Substrat
ohne Erhebung eine Photolackschicht aufgebracht, aus welcher
eine erste Lackstruktur mit den lateralen Abmessungen der
Erhebung herausstrukturiert wird. Diese erste Lackstruktur
dient als Maske zum Abtragen des Substrats. Nach Herstellung
der Erhebung kann aus der ersten Lackstruktur eine
gegebenenfalls geringfügig kleinere zweite Lackstruktur
hergestellt werden, wodurch wiederum das in Fig. 2c
dargestellte Zwischenprodukt erreicht wurde. Der Vorteil
dieses modifizierten Verfahrens liegt in der geringeren
Anzahl von Belackungsschritten.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von strahlführenden optischen
Elementen, auf einem Substrat (1), insbesondere auf einem
integriert-optischen Bauteil, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) Aufbringen einer Photolackschicht (4) auf das Substrat (1)
- b) Aushärten der Photolackschicht (4)
- c) Abtragen der Photolackschicht (4) bis auf einen vorgegebenen Bereich, so daß Lackstrukturen (6) entstehen
- e) Aufweichen der Lackstrukturen (6)
- f) Trocknen der Lackstrukturen (6)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens der mit den Lackstrukturen (6) bedeckte Bereich
des Substrats abgetragen wird, wobei die Abtragungsmethode
so gewählt wird, daß der Photolack und das Substrat mit der
gleichen Abtragungsrate abgetragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abtragen durch reaktives Ionenätzen vorgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aushärten durch Tempern bei
einer zur Austreibung des Lösungsmittels geeigneten
Temperatur in Luft vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abtragen der
Photolackschicht durch Ätzen mit metallionenfreiem
Entwickler erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aufweichen der
Photolackschicht durch Tempern in einer mit Lösungsmittel
angereicherten, insbesondere gesättigten, Atmosphäre bei
leicht erhöhter Temperatur, insbesondere etwa 70°C, erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene Bereich, in dem
die Photolackschicht nach dem Abtragen zurückbleibt, in etwa
linienförmig gewählt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene Bereich, in dem
die Photolackschicht nach dem Abtragen zurückbleibt, in etwa
rund, insbesondere kreisförmig oder elliptisch, gewählt
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Substrat eine Stufe (2)
erzeugt wird, die eine Erhebung (3) begrenzt, daß die
Erhebung den vorgegebenen Bereich umfaßt,
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe vor dem Aufbringen der
Photolackschicht erzeugt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Photolackschicht mit einem
Abbild der Erhebungen elichtet und außerhalb der Erhebungen
abgetragen wird, daß das Substrat in den Bereichen, in denen
die Photolackschicht abgetragen wurde, wenigstens teilweise
abgetragen wird.
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