DE19712082A1

DE19712082A1 - Verfahren und Einrichtung zur automatischen Montage von Beschlagteilen an den Flügeln eines Fensters oder dergleichen

Info

Publication number: DE19712082A1
Application number: DE1997112082
Authority: DE
Inventors: Meinhard Lemuth
Original assignee: LEMUTH PRAEZISIONSTEILE GmbH
Current assignee: LEMUTH PRAEZISIONSTEILE GmbH
Priority date: 1997-03-22
Filing date: 1997-03-22
Publication date: 1998-09-24
Anticipated expiration: 2017-03-23
Also published as: DE19712082C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Montage von Beschlagteilen an den Flügeln eines Fensters oder dergleichen, wobei die Beschlagteile einem Montageautomaten mit einem Magazin zugeführt und mit Schraubaggregaten mit automatischer Schraubenzufüh rung nacheinander an den Seiten des Flügels montiert werden.

Im Stand der Technik ist nach DE 44 17 818 A1 ein Verfahren zur monta geautomatenunterstützten Montage von Beschlagteilen an den Flügeln eines Fensters, einer Tür oder dergleichen bekannt. Dort wird ein Verfahren zur Montage von Beschlagteilen eines wenigstens zwei Eckumlenkungen sowie mit den Eckumlenkungen verbundene, an die jeweiligen Flügelabmessungen angepaßte Verbindungselemente aufweisenden Beschlages an den Flügeln eines Fensters, einer Tür oder dergleichen beschrieben, bei dem in einer ersten Montagephase mittels Montageautomaten sämtliche Eckumlenkungen am Flügel befestigt werden und in einer nachfolgen zweiten Montagephase sämtliche Verbindungselemente am Flügel befestigt werden.

Bei den im Stand der Technik bekannten Verfahren und Vorrichtungen ist nachteilig, daß die dort beschriebenen Automaten nur für die Montage von Eckumlenkungen geeignet sind, wobei jeweils nur ein bestimmter Typ verar beitet werden kann und daß der Automat nicht erkennt, welche Flügel und welche Montageteile jeweils auf den Zuführeinheiten vorhanden sind und ob die Lage im Magazin jeweils die für die Verarbeitung erforderliche Lage ist. Eine Montage von unsymmetrischen Teilen mit Erkennung der jeweils erfor derlichen Montagelage sowie die Möglichkeit der Montage von asymmetri schen Langteilen unterschiedlicher Anzahl und unterschiedlicher Abmessungen sowie die Montage von Beschlagteilen rechts und links der Ecke in einer Aufspannung ist damit nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrich tung zur automatisierten Montage von Beschlagteilen so zu verbessern, daß eine wirtschaftliche Montage mit kurzen Taktzeiten von Beschlagteilen sowohl an linken als auch an rechten Flügeln ermöglicht wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Verfahren und einer Vorrich tung gelöst, welche die in den Ansprüchen angegebenen Mittel aufweisen.

Durch die Verwendung eines horizontal angeordneten und mit dem Automa tern fest verbundenen Drehtisches, mit dem der Fensterflügel nach rechts oder links um eine senkrechte Achse geschwenkt werden kann, können in einer Montageposition rechte und linke Flügelteile bearbeitet werden. Dabei ist vorteilhaft, daß beliebig viele Teile jeweils wahlweise rechts oder links am Flügel in einer Aufspannung des Flügels montiert und, unterschiedliche Teile in jeweils getrennten Magazinen zugeführt werden können.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Montagevorrichtung und

Fig. 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung im Zusammenwirken mit einer Montagevorrichtung für Eckumlenkungen.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem Grundgestell 1, an dem ein Arbeitstisch 2 angebracht ist. Der Arbeitstisch 2 ist um eines senkrechte Achse schwenkbar, so daß der Fensterflügel 3 jeweils in verschiedenen, gegeneinander um 90° gekippten Stellungen, bearbeitet werden kann. Vor dem Arbeitstisch 2 befindet sich die Verfahreinheit 4, die auf einer Führung längsverschieblich positionierbar ist. An der Verfahreirheit 4 sind die erforderlichen Montiervorrichtungen angebracht. Als Montiervorrichtungen sind im dargestelltem Beispiel mehrere Schrauber 5 sowie ein Robotergreifer 6 und eine Flügellagerbohr vorrichtung 7 sowie eine Flügellagerschraubvorrichtung 8 angebracht. Bei der Montage der stabförmigen Langteile wird der Flügel zunächst auf dem Arbeitstisch 2 positioniert und gespannt. Danach bewegt sich der Roboter greifer 6 zu einem ersten Magazin. Dabei wird eine Bewegung des Roboter greifers 6 nach unten sowie der gesamten Verfahreinheit nach rechts oder links ausgeführt. In dieser Position nimmt er ein erstes stabförmiges Teil auf, schwenkt um eine waagerechte Achse um 90° nach oben und drückt das stabförmige Teil in die vorbereitete Eckumlenkung ein. Anschließend wird das stabförmige Teil mit Hilfe der Schrauber 5 verschraubt. Dabei erkennt der Robotergreifer 6 um welche Teile es sich handelt und in welcher Lage das Teil im Magazin liegt. In Abhängigkeit von dieser Lage des Teiles im Magazin liegt kann es erforderlich sein, vor der Schwenkbewegung mit der das Teil nach oben gebracht wird, eine Drehung der Robotergreifer um eine weiter Achse um 180° durchzuführen. Die Notwendigkeit wird vom Robotergreifer erkannt und - falls erforderlich - die entsprechende Zusatzbe wegung ausgeführt.

Falls mehrere unterschiedliche Teile montiert werden sollen, fährt der Robotergreifer 6 anschließend zum nächsten Magazin, entnimmt dort das nächste Teil und positioniert es an der entsprechenden Stelle. Damit können die stabförmigen Teile beliebig gegriffen und für rechte oder linke Flügel in die erforderliche Position gedreht und dort lagerichtig montiert werden.

Die erforderliche Information zur Steuerbewegung werden von einer zentra len Steuerung ausgelöst, welche mit Hilfe einer speziellen Software, die für jeden zu verarbeitenden Flügeltyp erforderlichen Steuerbewegungen durch entsprechende Signale vermittelt. Zusätzlich ist es möglich, daß an den Fensterflügel Flügellager mit dem gleichen Werkzeug montiert werden. Hierzu werden in einem ersten Arbeitsgang in den Flügel Zapfenlöcher mit einer Zweikopfbohrvorrichtung 7 gebohrt. In einem anschließenden Arbeits schritt erfolgt das Montieren und Verschrauben des Flügellagers mit den Flügellagerschraubern 8 in einer zur oben geschilderten analogen Montage weise. Auch hierbei können in gleicher Weise wie bei der Montage der Langteile, auch Flügellager an beliebigen Stellen des Flügels montiert werden. Sogar die Montage von mehreren Lagern wird möglich.

Bezugszeichenliste

1

Grundgestell

2

Arbeitstisch

3

Fensterflügel

4

Verfahreinheit

5

Schrauber

6

Robotergreifer

7

Flügellagerbohrer

8

Flügellagerschrauber

Claims

1. Verfahren zur automatischen Montage von Beschlagteilen an Fensterflü geln (3) oder dergleichen, wobei die Beschlagteile einem mit Magazinen versehenen Montageautomaten zugeführt und mit Schraubaggregaten mit automatischer Schraubenzuführung nacheinander an den Seiten des Fenster flügels (3) montiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:

- Positionieren und Spannen des Fensterflügels (3) auf einem Arbeitstisch (2);
- Bewegen eines Robotergreifers (6) zu einem Magazin, in dem sich die zu montierenden Beschlagteile befinden;
- Entnahme eines Beschlagteiles aus diesem Magazin und Führen des Robotergreifers (6) mit dem Beschlagteil senkrecht nach oben;
- Schwenken des Robotergreifers (6) um eine waagerechte Achse, die paral lel zur Ebene der Fensterflügel (3) liegt, nach vorn;
- Überprüfen der Lage des Beschlagteiles und gegebenenfalls Drehung des Robotergreifers (6) um eine senkrechte Achse, die in der Fensterebene senkrecht zur ersten Achse liegt;
- Positionieren des Beschlagteiles durch Bewegen der gesamten Verfahrein heit (4) auf der sich alle zur Montage erforderlichen Werkzeugeinheiten befinden;
- Positionieren der Schrauber (5) und Festschrauben der Beschlagteile;
- gegebenenfalls Wiederholung der Vorgänge für weitere Beschlagteile.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschlag teile asymmetrische Stabteile montiert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Robotergreifers (6) mit Hilfe einer Höhenverstellung eine zusätzliche trans latorische Höhenbewegung ausführt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Montageautomat mit einer Vorrichtung zur Montage von Eckum lenkungen gekoppelt ist und mit dieser Vorrichtung im gleichen Takt arbei tet.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich mit der gleichen Bearbeitungsplattform ein Flügellager montiert wird, in dem zunächst Zapfenlöcher mit einer Zweikopf-Flügella gerbohrvorrichtung (8) gebohrt und danach das Flügellager montiert und verschraubt wird.

6. Vorrichtung zur automatischen Montage von Beschlagteilen an Fenster flügeln (3) oder dergleichen, wobei die Beschlagteile einem mit Magazinen versehenen Montageautomaten zugeführt und mit Schraubaggregaten mit automatischer Schraubenzuführung nacheinander an den Seiten des Fenster flügels (3) montiert werden, dadurch gekennzeichnet,

- daß die Vorrichtung ein Grundgestell (1) aufweist, auf der ein als Drehtisch ausgebildeter Arbeitstisch (2) angebracht ist, welcher mit einer Einrichtung zum Spannen der Fensterflügel (3) versehen ist und der eine Drehung des Fensterflügels (3) um eine senkrechte Achse jeweils um 90° nach rechts und nach links ermöglicht,
- daß vor dem Arbeitstisch (2) eine Bearbeitungsplattform angebracht ist, die mittels einer elektronischen Steuerung in x-Richtung positionierbar ist und an der sich Schrauber (5) und ein Robotergreifer (6) befinden und
- daß der Robotergreifer (6) eine Greifzange zur Aufnahme der zu montie renden Beschlagteile enthält und daß der Robotergreifer (6) in x- und y-Richtung translatorisch sowie um eine x-Achse und eine y-Achse rotatorisch von einer zentralen Steuereinheit gesteuerte Bewegungen ausführt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Bearbeitungsplattform mindestens eine Zweikopfbohrvorrichtung (7) und mindestens ein Fensterflügellagerschrauber (8) angebracht sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsplattform an einer zusätzlichen Höhenverstelleinrichtung angebracht ist, mit der sie gegenüber dem Arbeitstisch (2) in verschiedenen Lagen positioniert werden kann.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeich net, daß der Montageautomat mir einer Montagevorrichtung für Eckumlen kungen so verbunden ist, daß beide Montagevorrichtungen an einem gemeinsamen Arbeitstisch (2) angeordnet sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Montagevorrichtung für Eckumlenkungen die Eckumlenkungen aus einem weiteren Magazin entnimmt und aufgrund von einer optischen Erkennungs einheit ausgegebenen und in der zentralen Steuereinheit verarbeiteten Signale an die erforderliche Position in der Flügelecke bringt.