DE19709450C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Armatur mit Spindel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Armatur mit SpindelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 2.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind
aus DE 43 29 489 C2 bekannt. Mit Tests durch Abbremsen der
Spindel mittels plastisch verformbarer Körper wird hierbei die
Abbremskraft beim Ansprechen eines Drehmomentschalters bei
drucklosem System gemessen. In dieser Abbremskraft sind inte
gral alle Wirkungsgrade und Toleranzen der Antriebskette bis
auf die Plattenreibung infolge Differenzdruck über dem Dicht
element berücksichtigt. Die Abbremskraft ist daher ein Maß für
die verfügbare Stellkraft, die mit der rechnerisch erforderli
chen verglichen wird. Die Abbremskraft wird mit Kraftmeßdosen
als Funktion der Zeit aufgezeichnet und ausgewertet. In vielen
Fällen, z. B. nach einer Armaturenremontage, genügt die maxi
male Abbremskraft zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit.
Aus der DE 42 42 224 A1 ist es bekannt, bei der sicherheits
technischen Überprüfung von Armaturen mit elektrischem Stell
antrieb verschiedene Referenzkurven aus der Inbetriebsetzungs
phase der Meßeinrichtung zu verwenden, um eine hinreichend
genaue Spindellängskraftkurve zu erhalten. Durch Speicherung
und Vergleich von zeitlich aufeinanderfolgenden Messungen wird
eine zuverlässige Bewertung des Funktionsszustandes der be
treffenden Armatur möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren bzw.
die Vorrichtung der eingangs angegebenen Art so weiterzubil
den, daß die maximale Abbremskraft ohne Kraftmeßgerät an der
Armatur bestimmt werden kann und die Vorrichtung zum Prüfen
vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und bei der Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 2 durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2 gelöst.
Auf einer Universalprüfmaschine kann mit plastisch verformba
ren Körpern, die in der Regel geometrisch mit denen des Ver
suchs an der Armatur übereinstimmen, unter vergleichbaren Be
dingungen, wie z. B. ähnliche Temperatur und Verformungsge
schwindigkeit, eine Kraft/Weg-Kurve aufgenommen werden, wie
sie in Fig. 2 wiedergegeben ist. Aus dieser Kurve kann die
zugehörige Abbremskraft anhand der Resthöhe a der plastisch
verformbaren Körper (10) der Armaturenprüfungen abgelesen wer
den.
Eine Vereinfachung gegenüber der bekannten Vorrichtung wird
durch eine Vorrichtung erreicht, die die
Stopfbuchsbrille in den Kraftfluß beim Messen der Armaturen
stellkraft mit einbezieht. Die Vorrichtung (6, 7) verhindert
hierbei ein Verschieben der Stopfbuchsbrille in Armaturen
schließrichtung. Ein Verschieben der Stopfbuchsbrille während
der Messung würde nämlich die Stopfbuchsreibkraft- und damit
die zur Verfügung stehende Armaturenstellkraft -unzulässig
verändern.
Außerdem kann ein Verschieben der Stopfbuchsbrille infolge
der während der Messung auftretenden Kraft die Stopfbuchse
beim nachfolgenden Betrieb der Armatur zerstören (z. B. bei
Reingrafit-Packungen).
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbe
sondere darin, daß
- - die Messungen sehr kostengünstig durchzuführen sind,
- - eine eventuelle Strahlenbelastung des Meßpersonals wegen der geringen Montagezeit der Meßanordnung niedrig gehalten werden kann,
- - meßtechnische Probleme der Kraftmeßdosen wie z. B. Verka belung, elektromagnetische Störungen, korrektes Applizie ren der Kraftmeßdosen entfallen,
- - auch bei sehr geringer Bauhöhe zwischen. Stopfbuchsbrille und Klemmstück bzw. Verdrehsicherung bei Kleinarmaturen Messungen möglich sind.
Je nach den Ergebnissen einer solchen Prüfung einer Armatur,
können rechtzeitig Sanierungsmaßnahmen an der Armatur vorge
nommen werden, so daß im Anforderungsfall nicht mehr die Ge
fahr einer Fehlfunktion besteht.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Armatur mit Meßanordnung im Bereich der Stopf
buchse nach einem Abbremsversuch in Schließrichtung
Fig. 2 eine auf einer Universalprüfmaschine aufgenommene
Kraft/Weg-Kurve eines plastisch verformten Körpers
In Fig. 1 ist der Bereich der Armaturenstopfbuchse schematisch
dargestellt. Um die notwendige Abdichtung des Gehäusedruckes
gegen die Umgebung erreichen zu können, wird die Stopfbuchs
packung 1 durch das Anziehen der Stopfbuchsschrauben 2 über
die Stopfbuchsbrille 3 gegen die Spindel 4 und den Armaturen
deckel 5 gepreßt. Dieser Aufbau einer Armatur im Stopfbuchsbe
reich ist an sich bekannt.
Es werden an einer solchen Armatur erste Stützkörper 6 oder
erste Stützkörper 6 zusammen mit zweiten Stützkörpern 7 ange
bracht, so daß sich die Stopfbuchsbrille 3 bei einer zusätz
lich in Armaturenschließrichtung auf die Stopfbuchsbrille 3
wirkenden Kraft nicht verschieben kann.
Zusätzliche Kräfte treten auf, wenn bei Armaturenstellkraft
messungen in Armaturenschließrichtung der Kraftfluß 8 über zum
Beispiel einen an der Spindel 4 befestigbaren Anschlag (Klemm
stück) 9 und plastisch verformbare Körper 10 durch die Stopf
buchsbrille 3 in den Armaturendeckel 5 geleitet wird. Die er
sten Stützkörper 6 oder die ersten Stützkörper 6 zusammen mit
den zweiten Stützkörpern 7 verhindern hierbei ein weiteres
Verpressen der Stopfbuchspackung.
Wenn die Spindel 4 die Endstellung erreicht hat oder die Spin
del 4 vor Erreichen der Endstellung durch Ansprechen eines
Drehmomentenschalters zum Stehen gekommen ist, kann man aus
der Resthöhe a der plastisch verformten Körper 10 anhand einer
unter vergleichbaren Bedingungen z. B. auf einer Universalprüf
maschine aufgenommenen Kraft/Weg-Kurve 11 die max. aufgetre
tene Abbremskraft ermitteln.
Die so ermittelte Kraft ist ein wesentliches Kriterium
zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit von Armaturen.
Der Stützkörper 6 kann beispielsweise in der Form einer,
gegebenenfalls für nachträgliche Montage geteilten, Kontermutter
ausgebildet sein, mittels der die durch die Achse 2 wiedergegebe
ne Schraube zu einem Stützkörper ausgebildet wird, der ent
sprechend dem durchgehenden Stützkörper 7 wirkt, der üblicherwei
se aus Stahl hergestellt wird.
Über den Umfang verteilt können mehrere verformbare Körper 10
angeordnet werden, durch deren Verformung die auftretende
Endkraft über die Kurve nach Fig. 2 ermittelt werden kann, wenn
beispielsweise beim Schließen eines Ventils der Ventilteller am
Ventilsitz zum Anliegen kommt, also seine Endlage erreicht, oder
die Stellkraft durch den Drehmomentschalter abgeschaltet wird.
Claims (4)
1. Verfahren zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Arma
tur mit Spindel, die während der Prüfung durch plastisch
verformbare Körper (10) an der Spindel (4) abgebremst
wird, wobei die Abbremskraft nach Beendigung des
Abbremsvorganges bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abbremskraft nach Beendigung des Abbremsvorganges
aus der Resthöhe (a) der plastisch verformten Körper (10)
bestimmt wird anhand einer Kraft/Weg-Kurve (11), die an
örtlich von der Armatur entfernten, vergleichbaren pla
stisch verformbaren Körpern unter vergleichbaren
Bedingungen wie an der Armatur aufgenommen wird.
2. Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Arma
tur mit Spindel, mit plastisch verformbaren Körpern (10)
zum Arretieren der Stopfbuchsbrille (3) der Armatur und
mit Mitteln zum Bestimmen der Abbremskraft nach Beendi
gung des Abbremsvorganges zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Sensor zum
Messen der Resthöhe der plastisch verformbaren Körper
(10) nach Beendigung des Abbremsvorganges.
3. Vorrichtung zum Prüfen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß durch erste Stützkörper (6)
zwischen der Stopfbuchsbrille (3) und den Stopfbuchs
schrauben (2) der Armatur unterhalb der Stopfbuchsbrille
die Verschiebung der Stopfbuchsbrille in Armaturen
schließrichtung verhindert wird.
4. Vorrichtung zum Prüfen nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß durch zweite Stützkörper (7)
zwischen der Stopfbuchsbrille (3) der Armatur und dem
Armaturendeckel (5) die Verschiebung der Stopfbuchsbrille
in Armaturenschließrichtung verhindert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997109450 DE19709450C1 (de) | 1997-03-07 | 1997-03-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Armatur mit Spindel |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997109450 DE19709450C1 (de) | 1997-03-07 | 1997-03-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Armatur mit Spindel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19709450C1 true DE19709450C1 (de) | 1998-10-22 |
Family
ID=7822616
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997109450 Expired - Fee Related DE19709450C1 (de) | 1997-03-07 | 1997-03-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Armatur mit Spindel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19709450C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007016899A1 (de) | 2007-04-10 | 2008-10-16 | Insitu Engineering Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Verpacken von Armaturenstopfbuchsen |
Citations (2)
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DE4242224A1 (de) * | 1992-12-15 | 1994-06-16 | Tech Ueberwachungs Verein Rhei | Verfahren zur sicherheitstechnischen Überprüfung von Armaturen mit elektrischem Stellantrieb |
DE4329489C2 (de) * | 1993-09-01 | 1995-08-10 | Elmeg | Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer von einem Stellantrieb angetriebenen Armatur mit einer Spindel |
-
1997
- 1997-03-07 DE DE1997109450 patent/DE19709450C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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DE-Buch: ABC Technik und Naturwissenschaft, Bd. 2, L-Z, Frankfurt/M. u.a.: Deutsch, im DPA eingeg. am 15.12.1970, S. 769 * |
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