DE19707906C2 - Verfahren zur Herstellung von metallischen Hohlformen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von metallischen HohlformenInfo
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- B22F5/007—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the special shape of the product of moulds
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von metallischen Hohlformen entsprechend
dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Ein bevorzugtes Einsatzgebiet der Erfindung besteht in der
Herstellung von metallischen Formen für das Druckgießen oder Umformen von Prototypen.
Bei der Entwicklung von Druckgußteilen werden oft ab einem bestimmten Stadium Vorserien-
Gießformen benötigt, mit denen eine größere Stückzahl von Prototypen aus dem Serienwerkstoff
und nach dem Serienverfahren gefertigt werden können. Dies dient insbesondere zur
Verringerung der Erprobungszeiten und zur Vermeidung von Anlaufschwierigkeiten bei der
Aufnahme der Serienfertigung.
Konventionelle Fertigungsverfahren für Druckgießformen, die auf der spanenden oder
abtragenden Bearbeitung eines Materialblocks aus Warmarbeitsstahl basieren, sind extrem Zeit-
und kostenaufwendig. Durch Verwendung von unlegiertem Stahl kann der Zeit- und
Kostenaufwand bei unverändertem Fertigungsverfahren erheblich gesenkt werden, wobei die
Standzeit der Druckgießformen jedoch auf etwa 100 Abgüsse begrenzt ist.
Beiden Werkstoffvarianten haftet darüber hinaus folgender Nachteil an, wenn als Verfahrensfolge
bei der Fertigung der konturgebenden Teile und Einsätze konventionelles Fräsen zum Schruppen
und Vorschlichten sowie Hochgeschwindigkeitsfräsen zum Schlichten genutzt wird:
Ein effektiver Einsatz des Hochgeschwindigkeitsfräsens setzt ein weitestgehend gleiches Aufhaß
auf allen konturgebenden Oberflächenelementen der Einsätze voraus. Nur dann ist gewährleistet,
daß unter Beachtung zulässiger Beanspruchung der Fräswerkzeuge eine gleichmäßig hohe
Qualität der Oberfläche erreicht wird. Diese Voraussetzung kann derzeit mit den Fräsverfahren,
die dem Hochgeschwindigkeitsfräsen vorgeschaltet sind, nur unzureichend geschaffen werden.
Somit treffen die Hochgeschwindigkeitsfräser ständig auf unterschiedliche zu zerspanende
Restwerkstoffmengen. Es ist damit meist erforderlich, die Spanleistung zu verringern, um ein
Brechen der Fräser zu verhindern, sowie die Zahl der Vorschlichtvorgänge zu erhöhen. Insgesamt
führt dies neben der höheren Fertigungszeit auch zu einer unterschiedlichen, vom möglichen
Optimum abweichenden Oberflächenqualität. Darüber hinaus kann es notwendig sein, bei
komplizierten Geometrien der konturgebenden Flächen zumindest Teilbereiche mittels Erodieren
herzustellen, was z. B. für Hohlformen mit großem Höhen-/Breiten-Verhältnis zutrifl. Hierdurch
wird der Zeit- und Kostenaufwand zusätzlich erhöht.
Ein anderer Nachteil konventioneller spangebender Fertigungsverfahren wird bei der Fertigung
von metallischen Hohlformen deutlich, die Hohlräume aufweisen sollen. Dies betrifft z. B. die
Fertigung von funktionell optimal gestalteten nicht-formgebenden Hohlräumen oder weitgehend
geschlossenen Kanälen in Druckgießformen. Solche nicht-formgebenden Hohlräume bzw. Kanäle
können insbesondere Kühl- oder Heizkanäle sein oder Hohlräume, die Sensoren und/oder
Aktoren für die Steuerung des Gießprozesses aufnehmen. Mit spangebenden Fertigungsverfahren
können typischerweise nur Kanäle hergestellt werden, die zumindest abschnittsweise geradlinig
sind und einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Die Auslegung von funktionell optimal
gestalteten Kühl- oder Heizkanälen in Druckgießformen erfordert jedoch, daß diese Kanäle
hinsichtlich Lage, Abmessung und Gestalt wesentlich freizügiger dimensioniert werden können,
z. B. als bogenförmiger Kanal mit variabler Krümmung und variablem Querschnitt. Dies führt z. B.
zu der Forderung, die genannten Kanäle annähernd äquidistant zur formgebenden Kontur der
Druckgießform verlaufen zu lassen sowie Größe und Form des Kanalquerschnitts an die
vorgegebenen Wärmeübertragungsbedingungen anzupassen.
Um die notwendigen Zwischenschritte bei Verfahren zur Erzeugung von Werkzeugkonturen für
die Prototypenherstellung aus Kunststoffen und Elastomeren zu reduzieren, ist es z. B. gemäß DE
44 31 985 A1 bekannt, diese Werkzeugkonturen unter Verwendung stereolithographischer Verfahren
zu erzeugen. Hierzu werden zunächst von einem vorgegebenen Muster des zu fertigenden Teils
computertechnisch Raumkoordinaten ermittelt. Danach erfolgt eine Korrektur dieser Werte zur
Kompensierung des Volumenschwundes der zu verarbeitenden Kunststoffe, anschliessend die
räumliche Festlegung von Formteilungsebene sowie notwendiger Freiräume für Angusssystem,
Auswerferelemente und Einlegeteile. Mit diesen Geometriedaten wird danach auf
stereolithographischem Weg ein Formkonturmuster erzeugt. Durch Umgießen des
Formkonturmodells mit Hochleistungsverbundwerkstoffen entstehen temperatur- und
druckbelastbare Formkonturen für Spritzgießmaschinen, Pressen u. dgl.
Weiterhin ist es gemäß DE 44 10 046 C1 bekannt, ein Feinguß-Urmodell durch Lasersintern
herzustellen. Ein ähnliches Konzept beschreibt die DE 44 18 466 A1 Herstellung verlorener
Formen und Kerne hier den Gießereieinsatz. Letzlich wird mit den beiden vorgenannten
Verfahren jedoch nur die Phase der Modellherstellung für das Feingieß-Verfahren bzw. die Phase
der Form- und Kernherstellung für das Gießen unter Schwerkrafteinfluß verbessert.
Gemäß EP 0104839 A1 ist es auch bekannt, Metallformen mittels Metallschmelzspritzen herzustellen.
Der Herstellungsprozeß besteht aus folgenden Schritten: ein Metall mit niedrigem Schmelzpunkt
wird auf ein erstes Modell gespritzt, um eine Negativ-Form zu erzeugen. Danach wird das erste
Modell entfernt und die Negativ-Form mit flüssigem Metall mit niedrigem Schmelzpunkt gefüllt,
um das zweite Modell zu erzeugen. Nun wird ein Metall mit hohem Schmelzpunkt auf dieses
zweite Modell gespritzt und dieses zweite Modell entfernt, indem es auf Schmelztemperatur
erhitzt wird. Die konturgebenden Flächen der fertigen Gießform bestehen somit aus gespritztem
Metall mit hohem Schmelzpunkt. Aufgrund der zahlreichen Fertigungsschritte ist dieses Verfahren
jedoch äußerst aufwendig, so daß es nicht in größerem Umfang angewendet wird.
In jüngster Zeit wurde bekannt, daß mit Laser-Sinterverfahren unter Verwendung von extrem
feinkörnigem Stahlpulver direkt einsatzfähige Werkzeugeinsätze für Spritzgießformen hergestellt
werden können (Giesserei 83 (1996) Nr. 23, S 26). Hierzu werden die mittels Laser-Sintern
erzeugten Grünlinge zunächst mit einem flüssigem Polymer getränkt und in einem Wärmeofen
nachvernetzt. In nachfolgenden Verfahrensschritten werden die Grünlinge kontrolliert versintert,
wobei der Kunststoff vergast und die Bauteile schrumpfen. Anschließend werden die porösen
Bauteile mit einer flüssigen Kupferlegierung infiltriert, wodurch ein dichtes Bauteil entsteht, das
nach entsprechender Nacharbeit wie Feinerodieren und Polieren in Vorserien-Formen für
Magnesium- bzw. Aluminium-Druckgußteile einsetzbar ist.
Die Festigkeitseigenschaften der mit diesem Verfahren hergestellten konturgebenden Teile
entsprechen etwa denen von Aluminiumlegierungen. Dies begrenzt das Einsatzgebiet des
Verfahrens. Insbesondere sind mit diesem Verfahren keine Hohlformen herstellbar, die etwa die
Festigkeitseigenschaften von Eisenwerkstoffen erreichen.
Insofern besteht unverändert ein Bedarf an einem kostengünstigen Verfahren zur Herstellung von
metallischen Hohlformen oder ihrer konturgebenden Teile und Einsätze.
Insbesondere besteht unverändert ein Bedarf an einem kostengünstigen Verfahren zur Herstellung
von Hohlformen aus Eisenwerkstoffen wie Gießformen für den Druckguß von metallischen
Prototypen oder Hohlformen für andere Fertigungsverfahren, wie Umformwerkzeuge und
dergleichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von metallischen
Hohlformen oder ihrer konturgebenden Teile und Einsätze aus Gußwerkstoffen zu schaffen, das
die Vorteile bekannter Sinterverfahren bei der Herstellung von Bauteilen mit komplizierter
Geometrie nutzt, ohne auf den Einsatz solcher Werkstoffe für diese Hohlformen verzichten zu
müssen, deren Festigkeitseigenschaften denen von Eisenwerkstoffen entsprechen. Ein spezieller
Aspekt dieser Aufgabe besteht darin, daß mit dem Verfahren auch metallische Hohlformen,
konturgebende Teile und Einsätze, insbesondere Druckgießformen herstellbar sein sollen, die
Hohlräume mit nicht-formgebender Funktion enthalten, deren Lage, Abmessung und Gestalt
weitgehend frei dimensionierbar ist. Dies betrifft z. B. Kühl- oder Heizkanäle mit insbesondere
variabler Krümmung, Hohlräume für die Aufnahme von Sensoren usw. Insbesondere soll es das
Verfahren ermöglichen, Kühl- oder Heizkanäle in Druckgießformen herzustellen, die äquidistant
zur formgebenden Kontur der Druckgießform verlaufen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß dem Kennzeichen des
Hauptanspruchs gelöst.
Das Grundprinzip der Erfindung besteht demnach darin, daß mittels Abguß von im
Sinterverfahren hergestellten Zwischenformen solche Ausgangsformen für die metallischen
Hohlformen oder ihre konturgebenden Teile und Einsätze hergestellt werden, die nur ein geringes
Aufmaß auf die Endabmessungen dieser Hohlformen oder ihrer konturgebenden Teile und
Einsätze in Form einer annähernd äquidistante Materialschicht aufweisen. Dadurch wird es
möglich, dieses Aufmaß bei der Endbearbeitung bevorzugt mittels Hochgeschwindigkeitsfräsens
abzuarbeiten.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Laser-Sintern von
Werkzeugeinsätzen besteht in der größeren Auswahlmöglichkeit unter verschiedenen Werkstoffen
zur Herstellung der Hohlformen. Deshalb sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
insbesondere Prototypen-Druckgießformen herstellbar, die bezüglich ihrer
Festigkeitseigenschaften und Standzeit den mittels Laser-Sintern erzeugten Druckgießformen
überlegen sind. Dies gilt insbesondere beim Einsatz von Gußeisen mit Kugelgraphit als Werkstoff
für die herzustellenden Hohlformen.
Gegenüber den konventionellen Verfahren, bei denen die Druckgießformen im wesentlichen aus
dem vollen Material gefräst werden, ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine wesentliche
Verkürzung der Bearbeitungszeit möglich. Diese Zeiteinsparung resultiert daraus, daß sich die
Kontur der Ausgangsformen für die metallischen Hohlformen oder ihre konturgebenden Teile und
Einsätze von der Sollkontur im wesentlichen nur durch eine etwa äquidistante Materialschicht
unterscheidet. Die Bearbeitungsschritte Schruppen und Vorschlichten entfallen daher.
Damit liegen, insbesondere mit dem Einsatz von Gußeisen mit Kugelgraphit als Werkstoff für die
herzustellenden Hohlformen, ausgezeichnete Voraussetzungen für eine Abarbeitung dieser
Materialschicht mittels Hochgeschwindigkeitsfräsens vor. Zugleich ermöglicht es der Einsatz des
Hochgeschwindigkeitsfräsens, die erforderliche Oberflächenqualität zu erreichen.
Ein weiterer Vorteil gegenüber den konventionellen Verfahren besteht darin, daß mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren Druckgießformen herstellbar sind, die bereits Hohlräume mit nicht
formgebender Funktion enthalten, deren Lage, Abmessung und Gestalt weitgehend frei
dimensionierbar ist. Ohne das Erfordernis einer aufwendigen spanenden Bearbeitung sind daher
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Druckgießformen mit Kühl- oder Heizkanälen herstellbar,
die z. B. äquidistant zur formgebenden Kontur der Druckgießform verlaufend und deren
Krümmung insbesondere variabel sein kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele für die
Herstellung einer Druckgießform näher erläutert. Die zugehörige Zeichnung dient zur
Veranschaulichung der einzelnen Phasen des Verfahrens. In einer stark schematisierten
Darstellung zeigt
Fig. 1a die Kontur eines Fertigteils,
Fig. 1b die vom Fertigteil (Fig. 1a) abgeleitete Kontur des Rohteils,
Fig. 1c die vom Rohteil (Fig. 1b) abgeleitete Geometrie der Druckgießform,
Fig. 1d die Geometrie der Druckgießform mit einem Aufmaß auf den konturbildenden
Teilen entsprechend der äquidistanten Materialschicht gem. Fig. 2c,
Fig. 2a eine mittels Laser-Sintern hergestellte Zwischenform,
Fig. 2b die mit Gußwerkstoff gefüllte Zwischenform aus Fig. 2a,
Fig. 2c die Lage der äquidistanten Materialschicht an der als Abguß der Zwischenform
erhaltenen Ausgangsform für die Hohlform,
Fig. 3a die Kontur der fertigen Druckgußform,
Fig. 3b die Kontur des Druckguß-Rohteils
Fig. 4a die Geometrie der vom Rohteil (Fig. 1b) abgeleiteten Druckgießform mit der
Geometrie des integrierten Heiz-/Kühlkanals,
Fig. 4b die Geometrie der Druckgießform mit der Geometrie des integrierten
Heiz-/Kühlkanals sowie einem Aufmaß auf den konturbildenden Teilen
entsprechend der äquidistanten Materialschicht gem. Fig. 5c,
Fig. 5a eine mittels Laser-Sintern hergestellte Zwischenform mit integriertem Kern für den
Heiz-/Kühlkanal,
Fig. 5b die mit Gußwerkstoff gefühlte Zwischenform aus Fig. 5a,
Fig. 5c die Lage der äquidistanten Materialschicht an der als Abguß der Zwischenform
aus Fig. 5a erhaltenen Ausgangsform für die Hohlform,
Fig. 6 die Kontur der fertigen Druckgußform mit integriertem Kern
für den Heiz-/Kühlkanal.
Anhand der Geometriedaten eines Rohteils (Fig. 1b), die auf den Geometriedaten des Fertigteils
(Fig. 1a) basieren, werden die Geometriedaten der Druckgießform (Fig. 1c) als "räumliches
Negativ" des Rohteils ermittelt. Im Bereich der konturbildenden Teile müssen die Geometriedaten
der Druckgießform entsprechend der Erfindung durch ein zusätzliches Aufmaß modifiziert
werden (in Fig. 1d schraffiert dargestellt), um auf dem Abguß (Fig. 2c) der Zwischenform (Fig.
2a) die Ausbildung einer äquidistanten Materialschicht zu gewährleisten. Die Geometriedaten der
gemäß der Erfindung herzustellenden Zwischenform (Fig. 2a) werden daher aus diesen so
modifizierten Geometriedaten der Druckgießform (Fig. 1d) ermittelt.
Alternativ ist es auch möglich, aus den unmodifizierten Geometriedaten der Druckgießform (Fig.
1c) zunächst vorläufige Geometriedaten der gemäß der Erfindung herzustellenden Zwischenform
zu bestimmen. Diese vorläufige Geometriedaten können dann durch das Aufmaß modifiziert
werden, das zur Ausbildung einer äquidistanten Materialschicht (in Fig. 2c schraffiert dargestellt)
auf dem Abguß der Zwischenform nötig ist.
Die Zwischenform (Fig. 2a) wird in einer Laser-Sinteranlage hergestellt und für den Abguß (Fig.
2b) vorbereitet. Mit diesem Abguß soll ein Gußrohling (Fig. 2c) der Kontur der Druckgießform
hergestellt werden. Der verwendete metallische Gußwerkstoff soll sowohl eine gute
Vergießbarkeit und Spanbarkeit als auch eine ausreichende Standzeit der herzustellenden
Druckgießform gewährleisten. Als erfindungsgemäßes Charakteristikum weist der Gußrohling
(Fig. 2c) der Kontur der Druckgießform eine etwa äquidistanten Materialschicht auf (in Fig. 2c
schraffiert dargestellt), die sehr vorteilhaft mittels Hochgeschwindigkeitsfräsens auf Endmaß und
erforderliche Oberflächenqualität bearbeitet wird.
Aus den so erhaltenen Teilen kann die Prototypen-Druckgießform (Fig. 3a) gefügt werden.
Deren Abguß mit dem Serienwerkstoff liefert das erwünschte Rohteil (Fig. 3a).
Das zweite Ausführungsbeispiel (Fig. 4a bis Fig. 6) betrifft die Herstellung einer Prototypen-
Druckgießform, die einen Hohlraum in Form eines integrierten Heiz-/Kühlkanals enthält.
Das mit dieser Variante zu fertigende Rohteil ist mit dem in Fig. 1b dargestellten Rohteil
identisch. Die in Fig. 4a dargestellte, als CAD-Daten vorliegende Geometrie der Druckgießform
enthält als Geometrie-Objekte die die beiden Formhälften 1 und 2, wobei die Formhälfte 2 einen
integrierten Heiz-/Kühlkanal 3 aufweist. Um auf dem Abguß (Fig. 5c) der Zwischenform (Fig. 5a)
die Ausbildung einer für den Einsatz des Hochgeschwindigkeitsfräsens notwendigen äquidistanten
Materialschicht zu gewährleisten, müssen die Geometriedaten der Druckgießform im Bereich der
konturbildenden Teile durch das zusätzliche Aufmaß 4 modifiziert werden (in Fig. 4b schraffiert
dargestellt).
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren notwendige, in einer Laser-Sinteranlage
hergestellte zweiteilige Zwischenform (Fig. 5a) besteht aus den beiden Zwischenformen 5 und 6
für die Formhälften 1 und 2. Die Zwischenform 6 weist zusätzlich einen ebenfalls lasergesinterten
Kern 7 für einen Heiz-/Kühlkanal der zu fertigenden Druckgießform auf. Fig. 5a versteht sich als
stark schematisierte Darstellung, da am Kern 7 in Abhängigkeit von den konkreten
Anwendungsbedingungen z. B. auch Mittel angeordnet sein können, die seine Lage stabilisieren.
Die Zwischenform gemäß Fig. 5a wird nach entsprechender Vorbereitung mit einem metallischen
Gußwerkstoff abgegossen, der in Fig. 5b das Bezugszeichen 8 erhält. Mit diesem Abguß wird ein
Gußrohling (Fig. 5c) der Druckgießform hergestellt, die aus den beiden Formhälften 9 und 10
besteht. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, daß bereits der
Gußrohling der Formhälfte 10 einen Heiz-/Kühlkanal 11 mit einer relativ komplizierten Geometrie
aufweist, die mit konventionellen spanenden Fertigungsverfahren nicht herstellbar ist.
Analog zum ersten Ausführungsbeispiel weist der Gußrohling der Druckgießform (Fig. 5c)
entlang der Kontur der Druckgießform eine etwa äquidistanten Materialschicht auf (in Fig. 5c
schraffiert dargestellt), die sehr vorteilhaft mittels Hochgeschwindigkeitsfräsens auf Endmaß und
erforderliche Oberflächenqualität bearbeitet wird. Aus den so erhaltenen Teilen kann die
Prototypen-Druckgießform (Fig. 6) gefügt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von metallischen Hohlformen oder ihrer konturgebenden Teile und
Einsätze aus Gußwerkstoffen, einschließlich ihrer funktionell notwendigen, nicht-formgebenden
Hohlräume wie Kühl- und/oder Heizkanäle, insbesondere zur Herstellung von Gießformen für den
Druckguß von metallischen Prototypen sowie für die Fertigung von Kunststoff, Glas- oder
Keramik-Teilen oder von Hohlformen für andere Fertigungsverfahren, wie Umformwerkzeuge
und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß
- A) die Geometriedaten der metallischen Hohlformen oder ihrer konturgebenden Teile und
Einsätze einschließlich ihrer funktionell notwendigen, nicht-formgebenden Hohlräume wie
Kühl- und/oder Heizkanäle entsprechend den vorgegebenen Geometrie- und Werkstoffdaten
der Rohteile bestimmt werden, die mittels der Hohlformen gegossen, umgeformt oder
anderweitig bearbeitet werden, wobei die Geometriedaten der Hohlformen oder ihrer
konturgebenden Teile und Einsätze berücksichtigen
- a) die Teilung der Hohlformen und ihrer Einsätze entsprechend bekannten technologischen Grundsätzen sowie den Fertigungsmöglichkeiten von Zwischenformen gemäß Schritt II)
- b) die Schwindmaße für den Gußwerkstoff der Rohteile und/oder
- c) ein Aufmaß für die Bearbeitung der gegossenen, umgeformten oder anderweitig bearbeiteten Rohteile,
- d) den Verlauf funktionell notwendiger, nicht-formgebender Hohlräume wie Kühl- und/oder Heizkanäle
- B) Zwischenformen vorgesehen sind, deren Abguß die Ausgangsformen für die metallischen
Hohlformen oder ihre konturgebenden Teile und Einsätze gemäß Ziff I liefern, und die
Geometriedaten der Zwischenformen entsprechend den Geometrie- und Werkstoffdaten der
vorgenannten Ausgangsformen bestimmt werden, wobei die Geometriedaten der
Zwischenformen insbesondere berücksichtigen
- a) die Maßänderung der Zwischenformen im Verlauf ihrer Herstellung gemäß Schritt III),
- b) die Schwindmaße für den gemäß Schritt IV) verwendeten Gußwerkstoff und/oder
- c) ein Aufmaß für die Bearbeitung der Ausgangsformen, das einer gegenüber der Sollkontur der metallischen Hohlformen oder ihrer konturgebenden Teile und Einsätze etwa äquidistanten Materialschicht entspricht,
- d) den Verlauf funktionell notwendiger, nicht-formgebender Hohlräume wie Kühl- und/oder Heizkanäle
- C) die Zwischenformen entsprechend den im Schritt II) ermittelten Geometriedaten mittels Sintern von pulverfoermigem, koernigem oder granuliertem Formstoff und nachfolgender Härtung hergestellt werden, wobei der Formstoff so auszuwählen ist, daß er der Beanspruchung durch mindestens einmaliges Abgießen mit dem gemäß Schritt IV) verwendeten Gußwerkstoff standhält,
- D) die Zwischenformen mit einem metallischen Gußwerkstoff abgegossen werden, der sowohl eine gute Vergießbarkeit und Spanbarkeit als auch eine ausreichende Standzeit der herzustellenden metallischen Hohlformen oder ihrer konturgebenden Teile und Einsätze sichert, und
- E) die im vorhergehenden Schritt erhaltenen Ausgangsformen auf Endmaß und erforderliche Oberflächenqualität bearbeitet und aus ihnen die Hohlform gefügt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von metallischen Hohlformen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hohlformen oder ihre konturgebenden Teile und Einsätze aus Gußeisen
mit Kugelgraphit bestehen.
3. Verfahren zur Herstellung von metallischen Hohlformen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bearbeitung der Ausgangsformen auf Endmaß und erforderliche
Oberflächenqualität mittels Hochgeschwindigkeitsfräsens erfolgt.
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