DE19707729A1 - Elektromechanisches Schaltgerät - Google Patents
Elektromechanisches SchaltgerätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromechanisches
Schaltgerät mit wenigstens einem beweglichen Kontakt und
zugehörigem Antrieb in einem Gerätegehäuse, mit Mitteln zur
berührungslosen Erkennung des Schaltzustandes, wobei Magnet
feldsensoren vorhanden sind, die an geeigneter Stelle inner
halb und/oder außerhalb des Gerätegehäuses angeordnet sind
und die mit jeweils einem von mehreren Schaltzuständen ver
knüpfte Magnetfeldwerte erfassen, wobei das Gerätegehäuse
einen zur Handauslösung bestimmten Schaltgriff aufweist.
Für die berührungslose Schaltzustandserkennung an Leitungs
schutzschaltern wird in der älteren, nicht vorveröffentlich
ten DE 44 30 382 A sowie 195 11 795 A vorgeschlagen, die
verschiedenen Schaltzustände, d. h. "Mechanisch Ein/Aus",
Überstromauslösung, Kurzschlußauslösung und Kontaktver
schweißung, mittels Magnetosensorik, beispielsweise durch
Differential-Hall-Effekt-Sensor mit Permanentmagnet, Reed
kontakt oder dgl. und gegebenenfalls auch durch Schall
detektion zur Kurzschlußerkennung zu erfassen.
Insbesondere für die Anwendung der Differential-Hall-Effekt
Sensoren müssen jedoch geeignete Geberelemente, d. h. ferro
magnetische Körper, zur Verfügung stehen, die durch Posi
tionswechsel eine ausreichende Verzerrung des magnetischen
Feldes hervorrufen. Diese Voraussetzung wurde im Rahmen der
früheren Anmeldung dadurch realisiert, indem z. B. der ferro
magnetische Antriebsbügel des Schaltgriffs auf 2.5 mm ⌀ ver
größert wurde und an der Klinke für Überstromauslösung sowie
an der Kontaktachse zur Erfassung der Verschweißung Eisen
zylinder von 4,5 mm ⌀ angebracht wurden.
Eine derartige konstruktive Veränderung ist bei einer Schalt
geräteneukonstruktion unproblematisch. Für bestehende Lei
tungsschutzschalter ist jedoch eine Lösung anzustreben, die
keine konstruktive Veränderung am Schaltgerät erfordert. Die
Einrichtung zur Schaltzustandserkennung ist vielmehr in einem
eigenen Gehäuse anzuordnen, welches durch seitlichen Anbau
mit dem zu überwachenden Leitungsschutzschalter in engen
Kontakt gebracht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, für bestehende Schalt
geräte ohne konstruktive Veränderung eine Sensoreinrichtung
anzugeben, mit welcher nicht nur die Schaltzustände "Mecha
nisch Ein/Aus" und "Fehlerauslösung" sicher erkannt werden,
sondern auch bei Fehlerauslösung zwischen einer Überstrom-
und einer Kurzschlußauslösung unterschieden werden kann.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, Möglichkeiten zur
Erfassung zusätzlicher Störzustände anzugeben, wie Kontakt
verschweißung, fehlende Kontaktgabe und Netzspannungsausfall.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Schaltgerät der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß wenigstens zur
Positionsüberwachung des Schaltgriffes ein hochempfindlicher
Magnetfeldsensor und daß weitere Mittel zur Erfassung des
Schaltzustandes "Elektrisch Ein/Aus" und/oder eines Kurz
schlußstrahles vorhanden sind, wobei zur Unterscheidung der
verschiedenen Schaltzustände eine Auswertung der charakte
ristischen Zeitfolge der erfaßten Sensorsignale erfolgt.
Vorzugsweise ist eine Handauslösung dadurch bestimmbar, daß
der Zeitabstand zwischen dem Positionssignal "Aus" des
Schaltgriffes und dem Schaltzustand "Elektrisch Aus" einen
vorgegebenen ersten Grenzwert unterschreitet. Die Überstrom
auslösung ist dadurch bestimmbar, daß der Zeitabstand zwi
schen dem Positionssignal "Aus" des Schaltgriffes und dem
Schaltzustandssignal "Elektrisch Aus" einen vorgegebenen
zweiten Grenzwert, welcher größer oder gleich dem ersten
Grenzwert ist, überschreitet.
Im Rahmen der erfindungsgemäßen Problemlösung wird als
hochempfindlichen Magnetfeldsensor ein sog. Giant-Magneto-
Resistive-Position-Sensor (GMR), ein sog. Anisotropic-
Magneto-Resistive-Sensor (AMR) und u. U. ein dynamischer
Differtial-Hall-Effekt Sensor (DHE) oder eine Miniatur
induktivität mit Ferritkern zur Positionsüberwachung des
Schaltgriffs mit Antriebsbügel verwendet. Hinzu kommen die
kapazitive Überwachung des Schaltzustandes "Elektrisch Ein/
Aus", die Erfassung des Auslöser-Magnetfeldes im Kurzschluß
fall, z. B. mit Reedkontakt, Drossel, Hallelement und/oder des
dabei auftretenden Schallsignals.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungs
beispielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit weiteren
Unteransprüchen. Es zeigen
Fig. 1 in vereinfachter Schnittdarstellung ein Schaltgerät aus
Gerätegehäuse und darin befindlichen Schaltelementen
mit Sensorik,
Fig. 2 als Explosionsdarstellung die Zuordnung der Sensorik
zur Positionsüberwachung des Schaltgriffs gemäß Fig. 1,
die Fig. 3 bis 5 Oszillogramme mit charakteristischen Zeit
folgen für die Fälle von Handauslösung, Überstromaus
lösung und Kurzschlußauslösung eines Leitungsschutz
schalters,
Fig. 6 eine Schaltungsanordnung zur Auswertung der Sensorik
gemäß den Fig. 1 und 2,
Fig. 7 die Realisierung von Fig. 6 zur Erkennung einer Über
stromauslösung und
Fig. 8 die Realisierung von Fig. 6 zur Erkennung einer Kurz
schlußauslösung.
Die Figuren werden nachfolgend teilweise gemeinsam beschrie
ben.
Ein wesentliches Problem der Schaltzustandserkennung ist die
Erkennung transienter Störzustände, wie insbesondere der
Überstromauslösung. Die Problemlösung erfolgt durch Auswer
tung der charakteristischen Zeit folge der erfaßten Sensor
signale.
Fig. 1 zeigt die an einer Versuchseinrichtung gewählte, räum
liche Anordnung der Sensorik für einen Leitungsschutzschal
ter, wobei sich die Sensorik außerhalb des Schaltergehäuses
in geringem Abstand zur Gehäuseseitenwand befindet und in
Projektion auf das Schaltgerät wiedergegeben ist. In einem
Schaltergehäuse 1 sind in bekannter Weise die Anschlußklemmen
2 und 3, eine Kontaktanordnung aus Festkontakt 4 und Beweg
kontakt 5, zugehörigen Anschlüssen mit einem Bimetall als
Leitungsverbindung 7 sowie eine Magnetspule 8 in vereinfach
ter Darstellung wiedergegeben. Der Festkontakt 4 befindet
sich auf einem starren Kontaktträger 40, der Bewegkontakt 5
auf einem beweglichen Kontaktträger 50, der über einen An
triebsbügel 51 aus ferromagnetischem Material und einen Dreh
griff 52 aktivierbar ist.
In projizierter Darstellung ist "unter" dem beweglichen
Kontaktträger 50 ein Permanentmagnet 11 angebracht, dem ein
sogenannter GMR-Sensor 10 zugeordnet ist. Weiterhin sind im
Bereich der Anschlußklemmen 2 und 3 in der Projektionsebene
jeweils eine Kapazitätselektrode 20 bzw. 30 angebracht.
Schließlich befindet sich "auf" der Magnetspule 8 eine
Drossel 80.
Um die Position des ferromagnetischen Antriebsbügels mit dem
GMR-Sensor 10 zu erfassen, wird das Magnetfeld des Permanent
magneten 11 auf den Antriebsbügel 51 eingekoppelt und zur
Feldverstärkung ein Eisenplättchen 12 auf der vom Antriebs
bügel 51 abgewandten Seite des Permanentmagneten 11 aufge
bracht, welches den GMR-Sensor 10 etwa bis zu dessen Mitte
überragt.
Gemäß Fig. 2 befindet sich der GMR-Sensor 10 also zwischen den
annähernd parallelen Schenkeln eines U-förmigen Magnetkreises
aus Antriebsbügel 51 und Eisenplättchen 12, dessen Quer
schenkel durch den Permanentmagneten 11 gebildet wird. Die
Magnetisierungsrichtung ist dabei so gewählt, daß das Magnet
feld senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 aus dem Permanent
magneten 11 austritt.
Der Positionssensor 10 der Fig. 1 kann in einer anderen Aus
führungsform so positioniert sein, daß das Magnetfeld des
Antriebsbügels 52 in einer Zwischenstellung zwischen der Ein-
und Ausschaltposition die Sensorebene nicht senkrecht durch
dringt, sondern daß die Sensorebene zur Ebene der Magnetfeld
linien annähernd parallel orientiert ist. Der Positionssensor
10 liefert dann ein Meßsignal, das mit der Richtung des
Magnetfeldvektors korrespondiert. In einer weiteren Ausfüh
rungsform kann der Permanentmagnet 11 in der Darstellung der
Fig. 1 in Projektionsrichtung "über" dem Sensor 10 angeordnet
sein.
Mit den beiden Kapazitätselektroden 20 und 30 wird gemessen,
ob bei anliegender Netzspannung die Kontakte des Leitungs
schutzschalters geöffnet oder geschlossen sind. Die Span
nungssignale der Kapazitätselektroden 20 und 30 werden dazu
als Differenzspannung mittels eines Differenzverstärkers
weiterverarbeitet. Aus diesem Sensorsignal kann der Zeitpunkt
des Kontaktöffnens, der Ausfall der Netzspannung und eine
mögliche Kontaktverschweißung abgeleitet werden.
Um die kapazitive Sensorik unabhängig von der Netzspannung
einsetzen zu können, kann über eine dritte Elektrode eine
höherfrequente Hilfsspannung, z. B. 5 kHz bis 500 kHz Sinus/
Rechteck mit Û = 15 V, in den Leitungsschutzschalter ein
gekoppelt werden, wobei die Hilfsspannung bei geschlossenem
Schaltkontakt als Differenzsignal Null und bei offenem
Schaltkontakt als höherfrequentes Meßsignal gemessen werden
kann. Gegenüber der einfachen kapazitiven Messung der Netz
spannung ist jedoch ein zusätzlicher elektronischer Aufwand
erforderlich.
Für die Kurzschlußerfassung ist ein Magnetfeldsensor zur
Messung des magnetischen Streufeldes des Magnetauslösers
vorgesehen. Dies kann z. B. mit Hallsensoren oder mit einem
Reedkontakt erfolgen.
Zur Verwendung einer Schaltzustanderkennungseinrichtung vor
zugsweise in Wechselstromnetzen kann als Magnetfeldsensor in
einfacher Weise eine Drossel 80, z. B. eine Entstördrossel
(4700 µH, R = 60 Ω, Abmessungen: 1 = 9 mm, ⌀ = 3,5 mm) ver
wendet werden. Bei seitlicher Anordnung mit z. B. 7 mm Abstand
zur Magnetspule 8 eines herkömmlichen Leitungsschutzschalters
B 16 liefert die Drossel 80 ein (dI/dt)-proportionales Span
nungssignal von z. B. 1/3 mV/A bei 50 Hz Netzfrequenz. Für die
Kurzschlußerkennung wird ein Mindestwert der Drossel-Induk
tionsspannung vorgegeben, beispielsweise von 20 mV, was einem
Überstrom von 4·In entspricht. Bei Änderung der Auslösecharak
teristik von Leitungsschutzschaltern von z. B. Charakteristik
B auf C kann die zur Auslösung notwendige AW-Zahl bei einem
Schaltertyp erhalten bleiben, bei einem anderen Schaltertyp
jedoch ansteigen. Im zweiten Fall könnte die Drossel-Induk
tionsspannung den für eine Kurzschlußerkennung vorgegebenen
Mindestwert von z. B. 20 mV, überschreiten, obwohl der Magnet
auslöser noch nicht anspricht.
Das Problem der Kurzschlußbewertung kann nun dadurch gelöst
werden, daß bei einer tatsächlichen Kurzschlußauslösung die
Anzahl der auftretenden Stromhalbwellen auf n < 10 begrenzt
ist und für eine Kurzschlußerfassung eine Stromflußzeit
tI < 0,1 sec vorausgesetzt werden kann. Eine Kurzschlußaus
lösung wird daher als solche erkannt, wenn eine genügende
Drossel-Induktionsspannung vorhanden ist, z. B. 20 mV, die
Stromflußzeit tI < 0,1 sec ist und innerhalb dieses Zeit
intervalls die kapazitive Spannungsmessung den Schaltzustand
"Elektrisch Aus" liefert.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen Oszillogramme gemessener Sensor
signale, nach welchen zwischen Handauslösung, Überstromaus
lösung, Kurzschlußauslösung, Freiauslösung, Kontaktver
schweißung und Netzspannungsausfall unterschieden werden
kann:
Gemäß Fig. 3 liegt eine Handauslösung vor, wenn der Signal wechsel am kapazitiven und am GMR-Sensor in einem Zeit abstand 1 ms erfolgt.
Gemäß Fig. 3 liegt eine Handauslösung vor, wenn der Signal wechsel am kapazitiven und am GMR-Sensor in einem Zeit abstand 1 ms erfolgt.
Gemäß Fig. 4 liegt eine Überstromauslösung vor, wenn der
Signalwechsel am kapazitiven- und am GMR-Sensor in einem
Zeitabstand t, 2 ms t 10 ms erfolgt.
Gemäß Fig. 5 liegt eine Kurzschlußauslösung vor, wenn die
Drossel-Induktionsspannung einen vorgegebenen Spannungsabso
lutwert überschreitet, beispielsweise bei einem Leitungs
schutzschalter B 16, UDrossel = 20 mV, das Kurzschlußsignal der
Drossel nicht länger als 100 ms ansteht und das zeitliche
Ende des Kurzschlußsignals an der Drossel mit dem zeitlichen
Beginn des Spannungssignals, d. h. bei geöffnetem Kontakt, am
kapazitiven Sensor 20 bzw. 30 annähernd zusammenfällt.
Die angegebenen Zeitwerte sind nicht als starre Zeitgrenzen
anzusehen, sondern sie können nach Bedarf an unterschiedliche
Schaltgeräte und Sensoren angepaßt sein.
Mit den so beschriebenen Oszillogrammen lassen sich allein
aus den Sensorsignalen weitere unterschiedliche Fälle dis
kriminieren:
- - Freiauslösung bei Überstrom oder Kurzschluß liegt vor, wenn ein Signalwechsel des Sensors 10 in einem vorgegebenen Zeitbereich, z. B. +/- 10 ms, des Signalwechsels des kapa zitiven Sensors ausbleibt.
- - Eine Kontaktverschweißung liegt vor, wenn der GMR-Sensor 10 einen Signalwechsel anzeigt, dieser jedoch beim kapazitiven Sensor 20 bzw. 30 ausbleibt.
- - Netzspannungsausfall liegt vor, wenn die elektrische Span nung an den Kapazitätselektroden 20 bzw. 30 einen vorge gebenen Grenzwert nicht überschreitet. Als Grenzwert kann z. B. die Hälfte der Meßspannung vorgegeben werden, die bei der kleinsten vorgesehenen Netzspannung (z. B. UN= 110 V∼, gemessen wird.
Der bei der vorstehend beschriebenen Anordnung verwendete
Sensor 10 muß gegen starke Magnetfelder funktionssicher sein.
Neben einem GMR-Sensor oder einem AMR-Sensor kann als Sensor
10 z. B. auch ein dynamischer Differential-Hall-Effekt Sensor
verwendet werden, wenn eine unterbrechungsfreie Stromversor
gung der Sensorelektronik gewährleistet ist.
In der Fig. 6 sind in der Kopfzeile die gewünschten Erken
nungsfunktionen jeweils als einzelne Blöcke dargestellt. Es
bedeuten Block 101 die Erkennung der Schaltstellung, Block
102 die Erkennung des Kurzschlusses, Block 103 die Erkennung
des Überstromes, Block 104 die Erkennung von Kontaktver
schweißen, Block 105 die Erkennung einer Freiauslösung und
Block 106 die Erkennung eines Netzspannungsausfalls. Jeder
dieser Blöcke 101 bis 106 ist über eine eigene Signalsammel
leitung 111 bis 116 mit jeweils einem Auswertemodul 121 bis
126 für eine dynamische und/oder statische Signalauswertung
verbunden. Nachgeschaltet ist eine Zustandsanzeige 140,
welche jeweils für die einzelnen Erkennungsfunktionen eine
Ein/Aus- bzw. Ja/Nein-Aussage liefert.
In der Fig. 6 sind in der ersten Spalte die verwendeten
Sensoren dargestellt, welche anhand der Fig. 1 und 2 im ein
zelnen beschrieben wurden. Verdeutlicht ist ein Block 110 für
den Positionssensor, beispielsweise GMR, AMR oder DHE, ein
Block 180 für einen Kurzschlußsensor und ein Block 120 für
einen Kapazitätssensor mit Kapazitätselektroden. Der Block
180 für den Kurzschlußsensor kann entweder die Drossel 80
gemäß Fig. 1 für das B-Feld beinhalten, oder aber auch einen
Schallsensor darstellen, mit dem das Schaltgeräusch beim
Schalten erfaßt wird. Die Sensoreinheiten 110, 120 und 180
sind jeweils mit Signalleitungen an die diesbezügliche
Sammelleitung angeschlossen, wobei der jeweils zugehörige
Signalanschluß gekennzeichnet ist.
Unter der dynamischen Signalauswertung entsprechend den Ein
heiten 121 bis 126 wird in vorliegendem Fall die Auswertung
der Zeit folge der charakteristischen Sensorsignale entspre
chend den Oszillogrammen gemäß den Fig. 3 bis 5 verstanden.
Dagegen beinhaltet die statische Signalauswertung die Aus
wertung der statischen bzw. quasi statischen Sensorsignale
durch logische Verknüpfung.
In Fig. 7 ist die Einheit 120 der Fig. 6 mit den Kapazitäts
elektroden 20 bzw. 30 der Fig. 1 dargestellt, welche mit der
Einheit 110 der Fig. 6 mit dem Positionssensor über nachge
schaltete Einheiten 141, 142 zur Signalformung verknüpft ist.
Nach Generierung entsprechender Signale lassen sich aus
Rechtecksignalen die Zeitabstände t₁ und t₂ ableiten, welche
in einer Koinzidenzschaltung 150 überprüft werden. Es wird
das Signal Δt = t₂-t₁ gebildet, wobei eine Überstromauslösung
dann angezeigt wird, wenn für Δt gilt: 2 ms < Δt 10 ms.
Am Signalausgang 151 kann dann unmittelbar die Überstromaus
lösung angezeigt werden.
Ganz entsprechend sind in der Fig. 8 zur Erkennung einer Kurz
schlußauslösung die Einheiten 110 und 180 der Fig. 6 mitein
ander verknüpft, wobei jeweils über Signalformungsglieder
141, 142 wieder entsprechende Normsignale erzeugt werden.
Insbesondere ein B-Feld-Sensor 80 aus Fig. 1 als Kurzschluß
sensor zeigt einen Kurzschluß < 10 Halbwellen an und gene
riert so das Signal t₂. Dazu wird das an der Drossel 80 indu
zierte Spannungssignal durch ein als Teil des Kurzschluß
sensors zu betrachtendes Signalformungsglied in einen Recht
eckpuls geformt, dessen Pulsdauer der Kurzschlußdauer ent
spricht. In der Koinzidenzschaltung 150 wird ein Signal für
eine Kurzschlußauslösung aus der Differenz Δt = t₂-t₁ dann
generiert, wenn für Δt gilt: 0 ms Δt 20 ms. Am Ausgang
151 kann dann das Signal für Kurzschlußauslösung angezeigt
werden.
In einer anderen Ausführungsform wird bei einer Kurzschluß
abschaltung durch einen Schallsensor aus dem Schaltgeräusch
ein Normsignal abgeleitet, das in der Koinzidenzschaltung 150
bezüglich einer Kurzschlußauslösung ausgewertet wird.
Claims (15)
1. Elektromechanisches Schaltgerät mit wenigstens einem be
weglichen Kontakt und zugehörigem Antrieb in einem Geräte
gehäuse mit Mitteln zur berührungslosen Erkennung des Schalt
zustandes, wobei Magnetfeldsensoren vorhanden sind, die an
geeigneter Stelle innerhalb und/oder außerhalb des Geräte
gehäuses angeordnet sind und die mit jeweils einem von mehre
ren Schaltzuständen verknüpfte Magnetfeldwerte erfassen, wo
bei das Gerätegehäuse einen zur Handauslösung bestimmten
Schaltgriff aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens zur Positionsüberwachung
des Schaltgriffes (51) ein hochempfindlicher Magnetfeldsensor
(10) und daß weitere Mittel (20, 30, 80) zur Erfassung des
Schaltzustandes "Elektrisch Ein/Aus" und/oder eines Kurz
schlußstromes vorhanden sind, wobei zur Unterscheidung der
verschiedenen Schaltzustände eine Auswertung der charakteri
stischen Zeitfolge der erfaßten Sensorsignale erfolgt.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Handauslösung dadurch
bestimmbar ist, daß der Zeitabstand zwischen dem Positions
signal ("Aus") des Schaltgriffes (52) und dem Schaltzustand
("Elektrisch Aus") einen vorgegebenen ersten Grenzwert unter
schreitet.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Überstromauslösung
dadurch bestimmbar ist, daß der Zeitabstand zwischen dem
Positionssignal ("Aus") des Schaltgriffes (15) und dem
Schaltzustandssignal ("Elektrisch Aus") einen vorgegebenen
zweiten Grenzwert, welcher größer oder gleich dem ersten
Grenzwert ist, überschreitet.
4. Schaltgerät nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mittel (80) zur Erfassung
eines Kurzschlusses ein Zeitsignal liefern.
5. Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Kurzschlußauslösung dann
vorliegt, wenn die Dauer des vom Kurzschluß erfaßten Sensor
signals einen vorgegebenen dritten Grenzwert unterschreitet
und der Zeitabstand zwischen dem Eintritt des Sensorsignals
"Kurzschluß abgeschaltet" und dem Schaltzustandssignal
"Elektrisch Aus" einen vierten Grenzwert unterschreitet.
6. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der hochempfindliche Magnet
feldsensor (10) ein sogenannter "Giant Magneto Resistive
Position Sensor" (GMR) ist.
7. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der hochempfindliche Magnet
feldsensor (10) ein sogenannter "Anisotropic Magneto
Resistive Sensor" (AMR) ist.
8. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der hochempfindliche Magnet
feldsensor (10) ein dynamischer Differential-Hall-Effekt-
Sensor (DHE) ist.
9. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der hochempfindliche Magnet
feldsensor eine Miniatur-Induktivität mit Ferritkern ist.
10. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Überwachung des Schalt
zustandes "Elektrisch Ein/Aus" Mittel (20, 30) zur Erfassung
von wenigstens zwei elektrischen Potentialen vorhanden sind.
11. Schaltgerät nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mittel zur Erfassung von
Änderungen des elektrischen Potentials Elektroden (20, 30)
sind, die im Abstand am Gerätegehäuse (1) angebracht sind.
12. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mittel (80) zur Erfassung
eines Kurzschlusses das Auslöser-Magnetfeld im Kurzschlußfall
bestimmen.
13. Schaltgerät nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mittel zur Erfassung des
Auslöser-Magnetfeldes im Kurzschlußfall ein Reed-Kontakt,
eine Drossel (80) und/oder ein Hall-Element sind.
14. Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Mittel zur Erfassung eines Kurzschlusses bei ein- und mehr
poligen Schaltgeräten ein Schallsensor das bei der Kurz
schlußabschaltung erzeugte Schaltgeräusch erfaßt.
15. Schaltgerät nach Anspruch 6, 11 und 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Positions-Sensor
(10), die Kapazitätselektroden (20, 30) sowie der Kurzschluß-
Sensor (80) außerhalb des Gerätegehäuses (1) angeordnet sind.
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