DE19705957C1 - Einrichtung zur Begrenzung der Fördermenge einer Ölpumpe in einem Getriebe - Google Patents
Einrichtung zur Begrenzung der Fördermenge einer Ölpumpe in einem GetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Begrenzung
der Fördermenge einer Ölpumpe in einem Getriebe, insbeson
dere einem Automatgetriebe.
Bekanntlich benötigen Getriebe, insbesondere Automat
getriebe, zur hydraulischen Kupplungssteuerung und zur
Schmierung eine Ölversorgung. Üblicherweise ist hierzu eine
Ölpumpe im Getriebe integriert, die mit der Motordrehzahl
angetrieben wird, da bei laufendem Motor stets ein bestimm
ter Öldruck und ein bestimmtes Ölvolumen im Getriebe vor
handen sein muß. Die Ölpumpe wird in der Praxis aus Baurau
maspekten direkt am Getriebeeingang hinter dem Anfahrele
ment, welches eine Anfahrkupplung oder einen Wandler dar
stellen kann, angeordnet. Bei Wandlerautomatgetrieben kann
der Pumpenantrieb z. B. in konstruktiv einfacher Art und
Weise über einen Mitnahmefinger an der Wandlerlagerung bzw.
dem Wandlerhals realisiert werden. Unter dem gattungsgemä
ßen Begriff Automatgetriebe sind sowohl gestufte als auch
stufenlose (CVT-)Automatgetriebe zu verstehen.
Üblicherweise sind Getriebeölpumpen als Verdrängerpum
pen in Zahnrad-, Flügelzellen- oder Kolbenbauweise ausge
führt.
Dem einfachen Aufbau solcher Pumpen und der möglichen
kompakten Bauweise steht jedoch der prinzipbedingte Nach
teil einer mehr oder weniger starken Druckpulsation gegen
über. Des weiteren ist bei den bekannten Getriebeölpumpen
nachteilhaft, daß sich durch den direkten Pumpenantrieb mit
der Motordrehzahl ein Betriebsdrehzahlband bzw. ein Motor
drehzahlband bei einer 1 : 1 Übersetzung ergibt, bei dem über
die Pumpenförderungscharakteristik eine teilweise viel zu
große Ölmenge gefördert wird.
Moderne Verbrennungsmotoren mit Leerlaufdrehzahlen von
z. B. 500 bis 600 1/min erzwingen über den Getriebeölbedarf
beim Gangeinlegen relativ großvolumig ausgelegte Ölpumpen.
Daraus ergeben sich jedoch Nachteile bei hohen Antriebs
drehzahlen, wie z. B. eine zu große Fördermenge, einer
starken Druckpulsation, Kavitationserscheinungen und eine
hohe Verlustleistung z. B. in Form von Wärmeproduktion.
Bei Verwendung einer Kolbenpumpe als Getriebeölpumpe
ist auch der Einsatz einer Saugdrosselung mit Verschiebung
des Phasenanschnittes bekannt, wobei jedoch insbesondere
bei CVT-Getrieben, welche allgemein ein hohes Druckniveau
erfordern, unerwünschte Druck- und Pulsationsschwankungen
auftreten.
Eine weitere bekannte Maßnahme zur Fördermengenbegren
zung bei Getriebeölpumpen stellt der Einsatz von Mengenre
gelventilen dar, welche aber aufwendige und teure Präzisi
onsbauteile sind und somit zu einer Verteuerung der Getrie
bekonstruktion führen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
konstruktiv einfache Einrichtung für eine Getriebeölpumpe
zu schaffen, mit der eine kontinuierliche Ölförderung mit
hohem Wirkungsgrad bei Vermeidung von Volumen- und Druck
schwankungen gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Einrich
tung zur Begrenzung der Fördermenge einer Ölpumpe in einem
Getriebe, insbesondere einem Automatikgetriebe vorgesehen
ist, wobei zwischen einem Antriebselement und der Ölpumpe
eine als Flüssigkristall-Kupplung ausgebildete Pumpenkupp
lung mit einer Flüssigkristall-Kupplung-Steuerung angeord
net ist.
Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht vorteil
hafterweise eine kontinuierliche Ölvolumenförderung, wobei
in bestimmten Betriebsbereichen, z. B. ab einer bestimmten
Motordrehzahl, eine Begrenzung der von der Getriebeölpumpe
geförderten Ölmenge möglich ist, ohne daß die bekannten
Nachteile wie Druckpulsationseffekte entstehen.
Die Fördermenge ergibt sich aufgrund der Pumpengeome
trie und der Motordrehzahl. Mit der erfindungsgemäßen Ein
richtung ist vorteilhafterweise eine gezielte Pumpendreh
zahl einstellbar, wodurch eine maximale gewünschte Ölför
dermenge von der Getriebeölpumpe gefördert wird. Somit läßt
sich mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ein bedarfsge
rechter Volumenstrom einstellen, d. h. daß das Fördervolu
men, das von einer minimalen Schmierölmenge, die zur Auf
rechterhaltung der Funktionstüchtigkeit des Getriebes er
forderlich ist, bis zu einer maximal erforderlichen Ölmenge
reichen kann, einstellbar ist. Dadurch wird der Wirkungs
grad des Pumpensystems erheblich verbessert.
Mit der erfindungsgemäßen Begrenzung der Ölfördermenge
wird die Leistungsaufnahme der Getriebeölpumpe in einem
Bereich, in dem nach dem Stand der Technik eine Saugdrosse
lung eingesetzt wird, auf einem konstanten Niveau, z. B.
3 kW, über einen großen Drehzahlbereich gehalten. Dadurch
wird die gesamte Verlustleistung drastisch reduziert.
Durch den Einsatz einer Pumpenkupplung zwischen einem
Antriebselement und der Ölpumpe kann die Pumpendrehzahl und
das geförderte Ölvolumen eingestellt werden, wobei die
Kupplung derart ausgestaltet sein muß, daß sie stets den
Motor und die Ölpumpe kraftschlüssig verbindet und nicht
vollständig öffnet, da dabei die Drehzahl selbstverständ
lich absacken würde und der Ölvolumenstrom abreißen würde,
was einen erheblichen Getriebeschaden zur Folge hätte.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Pumpenkupplung als
Flüssigkristall-Kupplung erweist sich dabei als besonders
vorteilhaft. Flüssigkristall-Kupplungen arbeiten prinzipbe
dingt verschleißfrei, wobei die Verschleißfreiheit optimale
Voraussetzungen für einen Kupplungs-Schlupfbetrieb bietet.
Flüssigkristalle, welche von langmolekularen, meist
aromatischen Verbindungen gebildet werden, haben eine von
der Substanz und der Temperatur abhängige Viskosität, die
wegen der Orientierung der Molekülachsen stark anisotrop
ist. Bei Strömung in Orientierungsrichtung ist die Viskosi
tät sehr gering, und senkrecht zur Orientierungsrichtung
sehr groß.
Flüssigkristalle befinden sich in einem Zwischenzu
stand (Mesophase) zwischen dem festen, kristallinen, ani
sotropen Zustand eines Festkörperkristalls und dem bewegli
chen, flüssigen, isotropen Zustand einer Flüssigkeit. Der
Übergang zwischen diesen Zuständen ist durch eine Verände
rung der Temperatur oder eine Druckbeaufschlagung der Flüs
sigkristalle erzielbar.
Flüssigkristalline Substanzen weisen einen temperatur
abhängigen Viskositätssprung zwischen Schmelzpunkt und
Klärpunkt auf. Sinkt beispielsweise die Temperatur einer
flüssigkristallinen Substanz unter den Klärpunkt, also in
die Mesophase, und erreicht sie in der Mesophase den soge
nannten Umschlagpunkt, so verändert sich die Viskosität der
Substanz von sehr dünnflüssig zu sehr dickflüssig. Wird
hingegen die Temperatur erhöht, nimmt die Scherstabilität
der Flüssigkristalle ab, und die Viskosität wird entspre
chend dem Temperaturanstieg erniedrigt. Dieser Übergang
geschieht reproduzierbar innerhalb einer Differenz von we
nigen Grad Celsius. Der Viskositätsumschlagspunkt ist vor
teilhafterweise je nach chemischer Zusammensetzung der
flüssigkristallinen Substanz in einem großen Temperaturbe
reich einstellbar.
Ähnlich wie bei der Zustandsveränderung der Flüssig
kristalle bei Temperaturveränderungen reagieren flüssigkri
stalline Substanzen auf Druckveränderungen mit einem Visko
sitätssprung. Mit steigendem Druck nimmt die Viskosität der
Flüssigkristalle zu, während bei Drucksenkungen die Visko
sität einer flüssigkristallinen Substanz abnimmt. Je nach
chemischer Zusammensetzung der flüssigkristallinen Substan
zen kann dieser Übergang am Umschlagpunkt scharf oder weich
ausgeprägt sein.
Eine erfindungsgemäß als Flüssigkristall-Kupplung aus
gebildete Pumpenkupplung ermöglicht somit vorteilhafterwei
se eine einfache Steuerung und Regelung über das Tempera
tur- oder Druckverhalten der flüssigkristallinen Substanz.
Des weiteren bietet die erfindungsgemäße Flüssigkri
stall-Kupplung den Vorteil, daß diese einen ständigen
Kraftfluß zwischen dem Antriebselement und der Pumpe ge
währleistet, so daß permanent Öl gefördert wird. Gleichzei
tig kann durch Einstellung eines Schlupfes bei der Flüssig
kristall-Kupplung die Ölfördermenge schlupfgesteuert wer
den, ohne daß nennenswerte Verlustleistungen auftreten.
Wenn die Flüssigkristall-Kupplung als "öffnende Kupp
lung" ausgestaltet ist, d. h., daß die Flüssigkristalle im
nichtangesteuerten Zustand eine hohe Viskosität aufweisen,
ist ein Kraftschluß und damit ein "Notbetrieb" auch bei
Totalausfall der Pumpenkupplungs-Steuerung automatisch ge
währleistet. Diese automatische Verriegelung der Flüssig
kristall-Kupplung bei Ausfall der Flüssigkristall-Kupplung-Steu
erung (Limp-home-mode) bietet den Vorteil, daß keine
aufwendige Sicherheitslogik vorgesehen werden muß, um die
Pumpenkupplung in einem geschlossenen Zustand zu halten.
Prinzipiell kann die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Kupp
lung je nach der zur Steuerung und Regelung der Kupp
lung herangezogenen Eigenschaft der flüssigkristallinen
Substanz konstruktiv in zwei unterschiedlichen Bauweisen
ausgeführt sein.
Wenn die Temperatur der flüssigkristallinen Substanz
die Steuer- und Regelgröße zur Betätigung der Flüssigkri
stall-Kupplung darstellt, kann die Flüssigkristall-Kupplung
von der Flüssigkristall-Kupplung-Steuerung mittels eines an
den Kupplungsscheiben der Flüssigkristall-Kupplung angeord
neten Heizelementes ansteuerbar sein.
Bei dieser konstruktiv einfachen Flüssigkristall-Kupp
lung-Steuerung mit einem Heizelement hält die hohe Vis
kosität der flüssigkristallinen Substanz die Flüssigkri
stall-Kupplung im unbeheizten Zustand in geschlossenem Zu
stand. Wenn die flüssigkristalline Substanz beheizt wird,
sinkt deren Viskosität derart, daß ein definierten Schlupf
zwischen Ölpumpe und Antriebselement einstellbar ist.
Des weiteren kann die Flüssigkristall-Kupplung derart
ausgestaltet sein, daß ein auf die flüssigkristalline Sub
stanz ausgeübter Druck die Steuer- und Regelgröße zur Betä
tigung der Flüssigkristall-Kupplung darstellt.
In diesem Fall kann vorgesehen sein, daß die Flüssig
kristall-Kupplung im nichtangesteuerten Zustand mittels
einer Vorspannkraft und einer Druckbeaufschlagung der flüs
sigkristallinen Substanz geschlossen ist, wobei über die
Kupplungsscheiben ein Kraftschluß zwischen Antriebselement
und Ölpumpe gewährleistet ist.
Bei Ansteuerung der Flüssigkristall-Kupplung wird ein
Gegendruck aufgebracht, welcher die Steuer- und Regelgröße
darstellt. Die Viskosität der flüssigkristallinen Substanz
und die Kupplungsvorspannung, welche durch mechanische Bau
teile wie z. B. eine Federvorspannung der Kupplung reali
siert sein kann, kann dabei derart herabgesetzt werden, daß
ein definierter Schlupf zwischen Ölpumpe und Antriebsele
ment einstellbar ist.
Die Ausnutzung des Druckverhaltens von Flüssigkristal
len ermöglicht vorteilhafterweise die Nutzung der Ölpumpe
als vorhandene Energiequelle.
In einer vorteilhaften Weiterführung der Erfindung
kann die Steuerung der Flüssigkristall-Kupplung mit Druck
als Steuer- und Regelgröße auf rein mechanische Art und
Weise realisiert sein, indem die Flüssigkristall-Kupplung-Steu
erung über eine fliehkraftmodulierte hydraulische Ein
richtung, wie z. B. ein Pitot-Rohr, einen Gegendruck auf
die flüssigkristalline Substanz ausübt, durch den die im
nichtangesteuerten Zustand durch Vorspannungselemente ge
schlossene Flüssigkristall-Kupplung in einen schlupfenden
Zustand gebracht wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung kann vorgesehen werden, daß die Kupplung durch ei
nen durch Fliehkraft gesteuerten Kolben im nichtangesteuer
ten Zustand geschlossen ist, und die Flüssigkristall-
Kupplung-Steuerung die Flüssigkristall-Kupplung derart an
steuert, daß durch den auf die flüssigkristalline Substanz
aufgebrachten Gegendruck die Flüssigkristall-Kupplung in
einen schlupfenden Zustand gebracht wird.
Bei bei der mechanischen Ansteuerung der Flüssigkri
stall-Kupplung mittels einer fliehkraftmodulierten hydrau
lischen Einrichtung oder über einen durch Fliehkraft ge
steuerten Kolben ist die automatische Verriegelung der
Flüssigkristall-Kupplung beim Ausfall der Flüssigkristall-
Kupplung-Steuerung gewährleistet, da durch die mechanischen
Vorspannelemente die Kupplungsscheiben bei Abfall des Ge
gendruckes kraftschlüssig verbunden werden.
In Verbindung mit einer rein mechanischen Steuerung
der Flüssigkristall-Kupplung ist somit auch ein gezielter
Kupplungsschlupf im "Notbetrieb" darstellbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung kann vorgesehen sein, daß die Flüssigkristall-Kupp
lung mit Druck bzw. den Kupplung entlastenden Gegen
druck als Steuer- und Regelgröße von der Flüssigkristall-
Kupplung-Steuerung elektromechanisch derart ansteuerbar
ist, daß die Drehzahl der Ölpumpe in Abhängigkeit einer
Motorantriebsdrehzahl als Eingangssignal schlupfgesteuert
ist.
Des weiteren kann vorgesehen sein, daß an der Ölpumpe
ein Drehzahlsensor zur Erfassung der Pumpendrehzahl ange
ordnet ist. Damit ist vorteilhafterweise nicht nur eine
Steuerung, sondern auch eine Schlupfregelung möglich, wel
che gegenüber der Steuerung den Vorteil hat, daß kurzfri
stig die Ölpumpe in Situationen, in denen hohe dynamische
Ölvolumina erforderlich sind, auf ein höheres Drehzahlni
veau gebracht werden kann, um einen höheren Volumenstrom zu
erzielen. Dagegen kann im stationären Betrieb, in dem ein
geringerer Volumenstrom erforderlich ist, die Ölpumpe auf
ein entsprechend niedrigeres Drehzahlniveau gebracht wer
den. In Kenntnis der Motordrehzahl und der Pumpendrehzahl
kann das System somit vorteilhafterweise nicht nur schlupf
gesteuert, sondern auch verbraucherorientiert schlupfgere
gelt werden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen und dem
nachfolgend anhand der Zeichnung beschriebenen Ausführungs
beispiel.
Die Zeichnung zeigt eine Prinzipdarstellung einer er
findungsgemäßen Einrichtung zur Begrenzung der Fördermenge
einer Ölpumpe in einem Automatgetriebe.
Bezug nehmend auf die Zeichnung ist schematisch ein
Wandler-CVT-Getriebe 1 angedeutet. Dabei treibt ein Ver
brennungsmotor 2 ein als Wandler ausgebildetes Antriebsele
ment 3 mit einer Wandlerkupplung 3A an. Direkt auf der
Wandlerlagerung im CVT-Getriebe 1 ist eine Ölpumpeinrich
tung 4 angeordnet. Über eine Kupplung 5 und einen Varia
tor 6 wird das Antriebsmoment in bekannter Art und Weise
zum Getriebeabtrieb geleitet.
Die Ölpumpeinrichtung 4 besteht aus einer Ölpumpe 4A,
welche als eine Radialkolbenpumpe nach dem Verdrängerprin
zip ausgebildet ist, und einer als Flüssigkristall-Kupplung
ausgebildeten Pumpenkupplung 4B, welche von einer Flüssig
kristall-Kupplung-Steuerung 4C ansteuerbar ist. Die Flüs
sigkristall-Kupplung 4B ist zwischen dem Wandler 3 und der
Ölpumpe 4A angeordnet. Die Flüssigkristall-Kupplung-Steu
erung 4C ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als externe Steuerung ausgeführt, jedoch kann sie selbst
verständlich auch in die Flüssigkristall-Kupplung 4B inte
griert sein.
Die Flüssigkristall-Kupplung 4B stellt ein in sich
geschlossenes System dar und ist derart ausgebildet, daß
zwischen rotationsfähigen Kupplungsscheiben eine flüssig
kristalline Substanz, deren Viskosität mittels der Flüssig
kristall-Kupplung-Steuerung 4C veränderbar ist, vorgesehen
ist. Die Ansteuerung der Flüssigkristall-Kupplung 4B kann
so ausgeführt sein, daß diese im nicht angesteuerten Zu
stand die Ölpumpe 4A kraftschlüssig mit dem Verbrennungsmo
tor 2 verbindet.
Bei der dargestellten Flüssigkristall-Kupplung 4B wird
das Temperaturverhalten der flüssigkristallinen Substanz
zur Ansteuerung ausgenützt, d. h. die Temperatur stellt die
Steuer- und Regelgröße zur Betätigung der Flüssig
kristall-Kupplung 4B dar.
Konstruktiv ist die temperaturabhängige Ansteuerung
über ein Heizelement 7, welches als jeweils um die Kupp
lungsscheiben geführte Heizspiralen ausgebildet ist, reali
siert. Im unbeheizten Zustand ist die Flüssigkristall-Kupp
lung 4B geschlossen, wobei die hohe Viskosität der
flüssigkristallinen Substanz eine sichere Übertragung des
Pumpenmomentes, auch im "Notlauf" bei Ausfall der Getriebe
steuerung 40, gewährleistet.
Mit Betätigung des Heizelementes 7 durch die Flüssig
kristall-Kupplung-Steuerung 4C wird die Viskosität der
flüssigkristallinen Substanz gezielt herabgesetzt und einen
Schlupf zwischen Wandler 3 und Ölpumpe 4A eingestellt, wo
bei die Flüssigkristall-Kupplung 4B jedoch nicht ganz ge
öffnet wird, da ansonsten die Ölpumpe 4A vom Getriebe abge
trennt werden würde.
Ziel der Flüssigkristall-Kupplung-Steuerung 40 ist die
Begrenzung der Pumpendrehzahl auf ein dem Anwendungsfall
angepaßtes Pumpenförderverhalten.
Die chemische Zusammensetzung der flüssigkristallinen
Substanz ist so ausgelegt, daß ein genügend großer Abstand
zwischen dem Viskositätsumschlagpunkt und dem Temperaturbe
reich besteht, z. B. 50°C. Dadurch ist gewährleistet, daß
die Viskosität der flüssigkristallinen Substanz nicht so
weit absinkt, daß die Übertragung eines minimalen erforder
lichen Drehmomentes durch die Flüssigkristall-Kupplung bei
hohen Betriebstemperaturen gefährdet ist.
Die Flüssigkristall-Kupplung-Steuerung 4C aktiviert
das Heizelement 7 zur Schlupfeinstellung, wenn eine als
Eingangssignal vorliegende Antriebsdrehzahl größer als ein
vorgebbarer Grenzwert ist. Die Antriebsdrehzahl, welche die
Eingangsdrehzahl auf der Turbinenseite des Wandlers 3 in
das Getriebe darstellt, ist üblicherweise bekannt.
Durch Anbringung eines Drehzahlsensors 8 zur Erfassung
der Pumpendrehzahl an der Ölpumpe 4A ist in dem vorliegen
den Ausführungsbeispiel sowohl die motorseitige Drehzahl
als auch die pumpenseitige Drehzahl der Flüssig
kristall-Kupplung 4B bekannt.
In Kenntnis der Drehzahlwerte auf beiden Seiten der
Flüssigkristall-Kupplung 4B, kann vorteilhafterweise nicht
nur ein definierter Schlupf über die Flüssigkristall-
Kupplung-Steuer 4C eingestellt werden, sondern eine be
darfsgerechte Ölvolumenstromregelung bzw. Schlupfregelung
vorgenommen werden.
Konstruktiv gesehen zeichnet sich die Flüssigkristall-Kupp
lung 4B durch eine kompakte Kupplungsbauweise, welche
auch durch die relativ geringe zu übertragende Pumpenauf
nahmeleistung realisierbar ist, und durch einen geringen
Bauteilebedarf aus.
Prinzipiell ist das vorgestellte Pumpenkonzept mit
einer zwischen einem Antriebselement und der Ölpumpe ange
ordneten Flüssigkristall-Kupplung mit Flüssigkristall-
Kupplung-Steuerung für alle Pumpenarten und -einbauten dar
stellbar, jedoch eignet sich diese Einrichtung zur Begren
zung der Fördermenge einer Getriebeölpumpe insbesondere für
die Anwendung bei PKW-Automatgetrieben mit einem Antrieb
durch schnell laufende Verbrennungsmotore.
Prinzipiell kann anstelle der Flüssigkristalle auch
eine EVF-Substanz (Elektro-Viskose-Flüssigkeit) verwendet
werden. Bekanntermaßen ist deren Steuer-/Regelbarkeit mit
der von Flüssigkristallen vergleichbar. Folgende Randbedin
gungen sind zu beachten:
- - eine Hochspannungsquelle ist erforderlich, da die Vis kosität/Schubspannung eine Funktion der Feldstärke darstellt und
- - die Kupplung ist als "schließende" ausgeführt. Für den Notbetrieb sind Zusatzelemente erforderlich.
1
CVT-Getriebe
2
Verbrennungsmotor
3
Wandler
3
A Wandlerkupplung
4
Ölpumpeinrichtung
4
A Ölpumpe
4
B Flüssigkristall-Kupplung
4
C Flüssigkristall-Kupplung-Steuerung
5
Kupplung
6
Variator
7
Heizelement
8
Drucksensor
Claims (11)
1. Einrichtung zur Begrenzung der Fördermenge einer
Ölpumpe in einem Getriebe, insbesondere einem Automatge
triebe, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen einem Antriebselement (3) und der Ölpumpe (4A) eine
als Flüssigkristall-Kupplung ausgebildete Pumpenkupp
lung (4B) mit einer Flüssigkristall-Kupplung-Steuerung (4C)
angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkristall-Kupp
lung (4B) derart ausgebildet ist, daß zwischen rotati
onsfähigen Kupplungsscheiben eine flüssigkristalline Sub
stanz, deren Viskosität mittels der Flüssigkristall-
Kupplung-Steuerung (4C) veränderbar ist, vorgesehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur der flüssig
kristallinen Substanz die Steuer- und Regelgröße zur Betä
tigung der Flüssigkristall-Kupplung (4B) darstellt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkristall-Kupp
lung (4B) von der Flüssigkristall-Kupplung-Steu
erung (4C) mittels eines an den Kupplungsscheiben ange
ordneten Heizelementes (7) derart ansteuerbar ist, daß im
unbeheizten Zustand die hohe Viskosität der flüssigkri
stallinen Substanz die Flüssigkristall-Kupplung (4B) in
geschlossenem Zustand hält und im beheizten Zustand die
Viskosität der flüssigkristallinen Substanz derart herab
setzbar ist, daß ein definierter Schlupf zwischen Ölpum
pe (4A) und Antriebselement (B) einstellbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkristall-
Kupplung-Steuerung (4C) zur Schlupfeinstellung das Heizele
ment (7) aktiviert, wenn eine als Eingangssignal vorliegen
de Antriebsdrehzahl größer als ein vorgebbarer Grenzwert
ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein auf die flüssigkri
stalline Substanz ausgeübter Druck die Steuer- und Regel
größe zur Betätigung der Flüssigkristall-Kupplung (4B) dar
stellt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkristall-Kupp
lung (4B) im nichtangesteuerten Zustand mittels einer
Vorspannkraft und einer Druckbeaufschlagung der flüssigkri
stallinen Substanz geschlossen ist und von der Flüssigkri
stall-Kupplung-Steuerung (4C) derart ansteuerbar ist, daß
durch Aufbringung eines Gegendrucks, welcher die Steuer- und
Regelgröße darstellt, auf die flüssigkristalline Sub
stanz deren Viskosität und die Vorspannkraft herabsetzbar
ist, wobei ein definierter Schlupf zwischen Ölpumpe (4A)
und Antriebselement (3) einstellbar ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkristall-Kupp
lung (4B) von der Flüssigkristall-Kupplung-Steu
erung (4C) mechanisch derart ansteuerbar ist, daß der
Gegendruck über eine fliehkraftmodulierte hydraulische Ein
richtung aufbringbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkristall-Kupp
lung (4B) von der Flüssigkristall-Kupplung-Steue
rung (4C) mechanisch derart ansteuerbar ist, daß der Gegen
druck über einen durch Fliehkraft gesteuerten Kolben auf
bringbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkristall-Kupp
lung (4B) von der Flüssigkristall-Kupplung-Steu
erung (40) elektromechanisch derart ansteuerbar ist,
daß die Drehzahl der Ölpumpe (4A) in Abhängigkeit einer
Motorantriebsdrehzahl als Eingangssignal schlupfgesteuert
ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Ölpum
pe (4A) ein Drehzahlsensor (8) zur Erfassung der Pumpen
drehzahl angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997105957 DE19705957C1 (de) | 1997-02-17 | 1997-02-17 | Einrichtung zur Begrenzung der Fördermenge einer Ölpumpe in einem Getriebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997105957 DE19705957C1 (de) | 1997-02-17 | 1997-02-17 | Einrichtung zur Begrenzung der Fördermenge einer Ölpumpe in einem Getriebe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19705957C1 true DE19705957C1 (de) | 1998-04-23 |
Family
ID=7820439
Family Applications (1)
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DE1997105957 Expired - Fee Related DE19705957C1 (de) | 1997-02-17 | 1997-02-17 | Einrichtung zur Begrenzung der Fördermenge einer Ölpumpe in einem Getriebe |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19705957C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10014731C1 (de) * | 2000-03-24 | 2001-07-12 | Daimler Chrysler Ag | Vorrichtung mit zumindest einer Hydraulikeinheit zur Druckversorgung eines Getriebes |
DE102010001259A1 (de) | 2009-07-30 | 2011-02-10 | Zf Friedrichshafen Ag | Getriebeölpumpe für ein Automatgetriebe und Verfahren zum Betreiben der Getriebeölpumpe |
-
1997
- 1997-02-17 DE DE1997105957 patent/DE19705957C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
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US-Z.: Machine Design, 1988, H.2, S.42-46 * |
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