DE19703368C1 - Verfahren zur Herstellung von Cremes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CremesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung stabiler Lipid-Wasser-
Systeme nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Herstellung von Lipid-Wasser-Systemen, im folgenden
Cremes genannt, geschieht normalerweise in der Art, daß der
geschmolzene Lipidanteil mit Wasser bei Temperaturen von etwa
siebzig Grad Celsius zu einer Emulsion verarbeitet wird
(Thermoemulgierung), die bei langsamem Abkühlen auf
Raumtemperatur unter fortwährendem Rühren zu einer homogenen
Creme erstarrt (R. Voigt, Lehrbuch der Pharmazeut. Technologie,
Verlag Chemie, Weinheim 1975)
Die Herstellung von Cremes auf kaltem Wege kann in der Weise
erfolgen, daß sogen. Absorptionsbasen (streichfähige, tensidhaltige
Lipid- oder Kohlenwasserstoffzubereitungen) unter hohem Aufwand
an mechanischer Energie zu W/O Emulsionen verarbeitet
werden. Es entstehen hierbei relativ inhomogene und zum Teil
instabile Systeme. Für die industrielle Herstellung von Cremes ist
diese Methode ohne Bedeutung.
Ein weiteres Verfahren, die Kaltemulgierung, ist dadurch
gekennzeichnet, daß Gemische aus Mono- und Diglyceriden,
Tensiden und Wasser auf fünfundsiebzig Grad Celsius erwärmt
werden, und nach dem Schmelzen der festen Bestandteile durch
Rühren homogene Dispersionen erhalten werden. Diese werden auf
dreißig Grad Celsius abgekühlt und können dann bei
Raumtemperatur gelagert werden. In diese Emulsionsgrundlagen
können bei Raumtemperatur Wasser- und Ölphasen eingearbeitet
werden, so, daß Emulsionscremes erhalten werden. (Schuster, G.
and Linder, H. Cosmetics & Toiletries 94, 49 (1979).
Die Nachteile der Thermoemulgierung liegen in einem hohen
Zeitaufwand und einem bedeutenden Aufwand an mechanischer
Energie (Rührwerk) zur Homogenisierung, wobei eine Isothermie bei
der Phasenvermischung angestrebt werden muß.
Auch dem Verfahren der Kaltemulgierung geht ein zeitaufwendiger
Prozeß zur Herstellung der Emulsionsgrundlage voraus.
Die Grundlage selbst ist wegen des Wassergehaltes darüber hinaus
nur begrenzt haltbar.
Nachteile der hierbei erhaltenen Produkte sind:
- - physikalische Instabilität (Phaserseparation)
- - chemische Intabilität (Hydrolyse von Lypiden und eingearbeiteten Wirkstoffen)
- - mikrobielle Instabilität, die eine Zusatz von Konserwirungsstoffen erforderlich macht.
Der Erfindung, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
liegt die Aufgabe zugrunde, stabile Cremes unter Vermeidung der
oben genannten Produkt- und Verfahrensnachteile herzustellen.
Es wurde gefunden, daß Gemische aus Mono-, Di- und
Triglyceriden mit nichtionogenen amphiphilen Substanzen nach
Überführung in ein Pulver durch Sprühtrocknung, Sprüherstarrung
oder Vermahlen unter Einteilung bzw. Durchleitung von gespanntem
Wasserdampf nach dem Erstarren spontan homogene und stabile
Cremes ergeben.
Die Erfindung betrifft dementsprechend ein Verfahren zur
Herstellung streichfähiger Cremes, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß Gemische aus Mono-, Di- und Triglyceriden mit nicht
ionogenen amphiphilen Substanzen stabile, homogene Cremes
Ergeben, wenn gespannter Wasserdampf ohne mechanischen
Energieaufwand (Rühwerk) ein- oder durchgeleitet wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung können sowohl dem Lipid-
Tensid-Pulvergemisch vor der Wasserdampfeinleitung, als auch
der nach der Wasserdampfeinleitung entstandenen Emulsion
kosmetisch oder medizinisch verwendbare Substanzen entweder
rein - oder im zweiten Falle in wässriger oder öliger Lösung unter
geringstem Aufwand an mechanischer Energie (Aufschütteln)
zugesetzt werden.
Hieraus ergeben sich sowohl für die industrielle- als auch für die
Kleinstmengenherstellung (Rezeptur) Vorteile.
Für die industrielle Fertigung liegt der Vorteil in einer Verringerung
des mechanischen Energieverbrauchs (Rührwerk), Zeitersparnis
und einer einfacheren Herstellungstechnologie.
Für die Rezeptur- und Kleinstmengenherstellung ergibt sich der
Vorteil aus der Tatsache, daß unmittelbar vor der Verwendung in
dafür geeigneten Wasserdampferzeugern (z. B. Espressomaschine)
die Creme bei gleichzeitiger Portioßierung hergestellt werden kann.
Da infolge dieser besonderen Herstellungstechnologie auf
schnellaufende Rührwerke verzichtet werden kann, besteht keine
Gefahr der Einarbeitung von Luft in die Cremes, durch die die
chemische Stabilität von Hilfs- und Wirkstoffen vermindert werden,
und das Aussehen und die Abfüllung nach Volumen beeinträchtigt
werden kann.
Zugleich bedeutet die beinahe unbegrenzte Lagerfähigkeit der
wassertreten Cremegrundlage in Pulver- oder Granulatform ohne
Wirkverlust oder Verderb einen entscheidenden Vorteil.
Insgesamt bedeutet das erfindungsmäßige Verfahren einen
Fortschritt in der Technologie der Cremeherstellung.
1 Teil Lipid-Tensid-Gemisch bestehend aus:
7 Teilen eines Gemisches aus Di- u. Triglyceriden gesättigter Fettsäuren
1 Teil Cetylstearylalkohol DAB 7
1 Teil Mono- und Distearat (Monoglyceridgehalt ca 60%)
1 Teil Polyethylenglycolsorbitanmonostearat, das durch Sprühtrocknung aus einer Lösung der Bestandteile in Dichlormethan in ein Pulver überführt worden ist, wird mit 2 Teilen gespanntem Wasserdampf versetzt.
7 Teilen eines Gemisches aus Di- u. Triglyceriden gesättigter Fettsäuren
1 Teil Cetylstearylalkohol DAB 7
1 Teil Mono- und Distearat (Monoglyceridgehalt ca 60%)
1 Teil Polyethylenglycolsorbitanmonostearat, das durch Sprühtrocknung aus einer Lösung der Bestandteile in Dichlormethan in ein Pulver überführt worden ist, wird mit 2 Teilen gespanntem Wasserdampf versetzt.
Es bildet sich ohne Einsatz von Rührwerken nach dem Erkalten eine
homogene, leicht streichbare, gut in die Haut einziehende und mit
Wasser abwaschbare Creme.
0.85 Teile Lipid-Tensid-Gemisch, wie in Beispiel 1 beschrieben,
werden zusammen mit 0,15 Teilen Benzoylperoxyd in ein Pulver
überführt, und mit 2 Teilen Wasserdampf, wie in Beispiel 1 zu einer
Creme verarbeitet.
1 Teil Lipid-Tensid-Gemisch, wie in Beispiel 1, werden durch
Sprühtrocknung in ein Pulver überführt, mit 1,8 Teilen Wasserdampf
versetzt, und während des Abkühlvorganges werden 0,2 Teile
Aloeextrakt flssg. unter leichtem Aufschütteln zugesetzt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Cremes, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein durch Sprühtrocknung, Sprüherstarrung oder
Vermahlen eines Lipid-Tensid-Gemisches aus Mono-, Di- und
Triglyceriden und nichtionogenen amphiphilen Substanzen
erhaltenes Pulver allein oder mit kosmetisch oder medizinisch
verwendbaren Substanzen unter Einleitung gespannten
Wasserdampfes spontan ohne mechanischen Energieaufwand in
eine homogene Creme umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Verlauf des Abkühlvorganges kosmetisch oder medizinisch
verwendbare Substanzen unter Aufschütteln zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103368 DE19703368C1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Verfahren zur Herstellung von Cremes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997103368 DE19703368C1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Verfahren zur Herstellung von Cremes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19703368C1 true DE19703368C1 (de) | 1998-10-01 |
Family
ID=7818777
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997103368 Expired - Fee Related DE19703368C1 (de) | 1997-01-30 | 1997-01-30 | Verfahren zur Herstellung von Cremes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19703368C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10254334A1 (de) * | 2002-11-21 | 2004-06-03 | Beiersdorf Ag | Kosmetikkonzentrat |
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DE3234786A1 (de) * | 1982-09-20 | 1984-03-22 | Henkel Kgaa | Emulgatorkombinationen fuer emulsionen vom typ wasser-in-oel sowie deren verwendung |
DE3125710C2 (de) * | 1980-07-01 | 1988-09-22 | L'oreal, Paris, Fr | |
DE4005711C1 (de) * | 1990-02-23 | 1991-06-13 | A. Nattermann & Cie Gmbh, 5000 Koeln, De |
-
1997
- 1997-01-30 DE DE1997103368 patent/DE19703368C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4005711C1 (de) * | 1990-02-23 | 1991-06-13 | A. Nattermann & Cie Gmbh, 5000 Koeln, De |
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DE10254334A1 (de) * | 2002-11-21 | 2004-06-03 | Beiersdorf Ag | Kosmetikkonzentrat |
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