DE19681363C2 - Carbazinfarbstoffe und Derivate für pH-Wertmessungen - Google Patents
Carbazinfarbstoffe und Derivate für pH-WertmessungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Anzeigen des pH-Werts einer Lösung, das einen fluoreszierenden Carbazinfarbstoff umfaßt, der kovalent an einen festen Träger gebunden ist. Sie betrifft auch ein faseroptisches System, das eine Sonde, die ein solches Mittel enthält, eine an die Sonde gekoppelte optische Faser und ein damit verbundenes Fluorometer umfaßt. Ferner betrifft sie ein Verfahren zum Anzeigen des pH-Werts einer Lösung, bei dem das Mittel in die Lösung gegeben wird, das Mittel mit Licht einer ausgewählten Wellenlänge in Kontakt gebracht wird, um den Carbazinfarbstoff zur Fluoreszenz anzuregen, die Intensität der Fluoreszenz bei zwei verschiedenen Wellenlängen gemessen wird, das Verhältnis der Fluoreszenzintensitäten bei den zwei gewählten Wellenlängen berechnet wird und das Verhältnis mit einer vorgegebenen Beziehung für solche Verhältnisse mit dem pH-Wert korreliert wird.
Description
Die Erfindung betrifft Carbazinfarbstoffe und Derivate
derselben zum Zweck der pH-Wertmessung. In besondere betrifft
die Erfindung Carbazinfarbstoffe, Mittel bzw. Zusammensetzungen, die an
feste Träger gebundene Carbazinfarbstoffe enthalten, und Ver
fahren zur Verwendung dieser Carbazinfarbstoffe und Mittel und Indikatoren
zum Messen des pH-Werts.
Die Wasserstoffionenkonzentration oder der pH-Wert ist ein
extrem wichtiger Parameter in biologischen und vielen chemi
schen Systemen. Viele chemische und biologische Reaktionen er
fordern eine genaue Regelung des pH-Werts, damit Reaktionen
richtig ablaufen. Beispielsweise findet ein komplexes natürli
ches Verfahren zur Regelung des pH-Werts in menschlichem Blut
statt, das normalerweise einen pH-Wert von etwa 7,4 hat. Ver
änderungen von selbst einigen Zehnteln einer pH-Werteinheit
können ernste Krankheitszustände oder den Tod verursachen. Die
Kohlendioxidkonzentration des Bluts beeinflußt den pH-Wert
aufgrund der Eigenschaft von CO2, mit Wasser unter Bildung von
Kohlensäure zu kombinieren, erheblich. Hämoglobin spielt bei
der Regulierung des pH-Werts von Blut eine kritische Rolle,
indem es Kohlendioxid von den Kapillaren zu den Lungen trans
portiert, und auch dadurch, daß es mit Plasmaproteinen als
Puffer wirk. Die Lungen entfernen normalerweise Kohlendioxid
aus dem Blut so rasch, wie es gebildet wird, und tragen so zum
Aufrechterhalten eines konstanten pH-Werts bei. Die Nieren ha
ben auch eine Hauptrolle bei der Regulierung der Was
serstoffionenkonzentration der intracellulären und extracellu
lären Flüssigkeiten durch Sekretion von sauren oder basischen
Bestandteilen, wenn diese vom Normwert abweichen, und stellen
das Gleichgewicht wieder her.
Obwohl eine Vielfalt von Techniken entwickelt worden ist,
um den pH-Wert zu messen, basieren diese allgemein auf entwe
der elektrochemischen oder optischen Prinzipien. Ein Standard-
Labormeßgerät für den pH-Wert umfaßt beispielsweise eine Stan
dardelektrode mit bekanntem Potential, eine spezielle Glas
elektrode, die das Potential in Abhängigkeit von der Konzen
tration der Wasserstoffionen in der Lösung ändert, in die sie
eintaucht, und ein Potentiometer, welches das Potential zwi
schen den beiden Elektroden mißt. Die Potentiometerablesung
wird automatisch elektronisch in eine direkte Ablesung des pH-
Werts der untersuchten Lösung umgewandelt. Indikatoren sind
auf der anderen Seite Farbstoffe, die die optischen Eigen
schaften, wie Extinktion (Absorbtion) oder Fluoreszenz, mit
Veränderungen des pH-Werts ändern. Die größte Empfindlichkeit
von Indikatoren auf kleine Änderungen des pH-Werts liegt vor,
wenn die Gleichgewichtskonstante zwischen den sauren und basi
schen Formen des Indikators, d. h. der pKa-Wert, nahe dem pH-
Wert des gemessenen Mediums liegt.
Als breite Verallgemeinerung werden optische Messungen des
pH-Werts als den elektrochemischen Techniken unterlegen ange
sehen, hauptsächlich weil von der Wasserstoffionenkonzentrati
on verschiedene Faktoren wie Temperatur, Ionenstärke und Pro
teinkonzentration die Farbstoffe beeinflussen und pH-Wert
messungen stören. Dennoch haben optische Techniken erhebliche
Vorteile, wenn Kosten und Größe eine Rolle spielen. Unter den
optischen Techniken sind auf Fluoreszenz basierende Verfahren
aufgrund des wohlbekannten Empfindlichkeitsvorteils der Mes
sung von emittiertem gegenüber absorbiertem Licht empfindli
cher als solche, die auf Extinktion basieren. Unglücklicher
weise ist die Fluoreszenzemission aus typischen Farbstoffen
wesentlich empfindlicher gegenüber Störfaktoren als die Ex
tinktion. Messungen von pH-abhängiger Emissionsintensität in
einzelnen Zellen oder auf faseroptischen Medien mit einer ein
zigen Anregungswellenlänge leidet an Falschergebnissen, die
mit der Farbstoffkonzentration, Photobleichung des Farbstoffs
und Zellendicke oder Weglänge zusammenhängen.
Eine Lösung des Problems der Farbstoffkonzentration be
steht in der Bestimmung des Verhältnisses der Fluoreszenzmenge
bei einer festen Wellenlänge mit Anregung bei einer pH-emp
findlichen Wellenlänge zu der Fluoreszenzmenge bei der glei
chen Wellenlänge mit Anregung bei einer relativ pH-unemp
findlichen Wellenlänge. Dieses Verfahren wird üblicherweise
verwendet, um den pH-Wert im Inneren von Zellen mit Fluores
zeinderivaten zu schätzen, z. B. Paradiso et al., 325 Nature
477 (1987), und ist praktisch für Suspensionen von Zellen und
in homogenen Flüssigkeiten in einem Forschungsfluorometer oder
Mikroskop. Es ist jedoch üblicherweise unpraktisch, zwei un
terschiedliche Wellenlängen von Licht mit bekannter Intensität
zum Anregen von Fluoreszenz in Fließsystemen einschließlich
Fließcytometern oder faseroptischen Systemen zum kontinuierli
chen Aufzeichnen des pH-Werts von strömenden Flüssigkeiten wie
Blut zu erzeugen. Die US-A-4 945 171 beschreibt Xanthenfarb
stoffe mit einem kondensierten (c)-Benzoring, die die Vorteile
zeigen, daß sie zwei Emissionsmaxima bei Anregung bei nur ei
ner Wellenlänge mit Selektivität bei der unabhängigen Anregung
von Säure- und Baseform und Messung von deren Emission bei
entweder einer einzigen oder zwei Wellenlängen und Messung von
charakteristischen pH-abhängigen Absorptions- oder Fluores
zenzanregungsspektren messen können. Verglichen mit den Carba
zinfarbstoffen der vorliegenden Erfindung zeigen diese Xan
thinfarbstoffe eine geringere Fluoreszenz, geringere Stabili
tät, höhere Temperaturempfindlichkeit und geringere Stokes-
Verschiebungen und sie sind schwierig auf einem festen Träger
zu immobilisieren.
R. Hill et al., The Phenol Dyestuff of Liebermann as an
Acridan Derivate, J. Chem. Soc. (C) 2462 (1970), beschreiben
ein Acridanderivat, 7-Hydroxyspiro[acridin-9,1'-cyclohexa-
2',5'-dien]-2[9H],4'-dion, das als Oxidations-Reduktions-Indi
kator verwendet worden ist. Diese Verbindung und verwandte
Acridanderivate, 4',7-Dihydroxyspiro[acridin-9,1'-cyclohexan]-
2(9H)-on, 7-Hydroxy-2',3',5',6'-tetramethylspiro[acridin-9,1'-
cyclohexa-2',5'-dien]-2(9H),4'-dion, 9,9-Diphenyl-7-hydroxy
acridin-2(9H)-on und 9,9-Dimethyl-7-hydroxyacridin-2(9H)-an
ergeben blaue Lösungen in Schwefelsäure, die bei Verdünnung
rot werden, wobei diese Farbe auf die Protonierung der freien
Base zurückzuführen ist. Die neutralen Formen der Verbindungen
sind in den meisten Lösungsmitteln gelb. Ein Verfahren zum
Synthetisieren dieser Verbindungen ist auch offenbart.
Aus der US-A-5,308,581 ist ein Indikator zur Verwendung in
einer Lumineszenz-optischen Konfiguration zur kontinuierlichen
und reversiblen Messung des pH-Wertes einer Probe innerhalb
eines relevanten Meßbereichs bekannt, wobei die Probe minde
stens in indirektem Takt mit der Indikatorsubstanz steht, die
als Base B* bereitgestellt wird und eine Lumineszenz-Zerfalls
zeit tauabhängig von dem pH-Wert der Probe hat, Beispiele für
Indikatoren sind beispielsweise Acridin und Salycilaldehyd, 3-
Indolylessigsäure, Acrydon und Naphtol.
Aus der US-A-4,139,342 wird ein Verfahren zum Dozieren von La
serfarbstoffen in Plastik beschrieben, wobei dieses Verfahren
die Kontrolle des Dotierungsprofils zur Erzielung von Profilen
erlaubt, die nicht gleichmäßig sind und zur wirksamen Lasermo
duskontrolle notwendig sind, das farbstoffimprägnierte Kunst
stofflasermedium ist in der Lage, bei Frequenzen über 0,65 µm
zu lasern und umfaßt ein festest Harz ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Polymethylmethacrylat, Polystyrol, Epoxy- und
Polyesterpolymeren, die mit einem Farbstoff ausgewählt aus
Carbopyronin- und Carbazinfarbstoff dotiert sind.
Aus der US-A-3,781,711 ist die Verwendung von versteiften Di-
und Triphenylmethanfarbstoffen sowie der Azaderivate derselben
als Lasermedien in Flüssigfarbstofflasern bekannt. Es sind
darin Lasermedien beschrieben, die bestimmte dieser Farbstoffe
enthalten und dahingehend als vorteilhaft befunden wurden, daß
sie in der roten und nahen Infrarotregion des elektromagneti
schen Spektrums lasern.
In Anbetracht des Vorhergehenden wird erkannt, daß pH-
empfindliche Farbstoffe und Verfahren ihrer Verwendung zur Be
stimmung des pH-Werts mit verminderter Empfindlichkeit gegen
über potentiell störenden Faktoren und wesentlich verbesserter
pH-Wert-Meßleistung in biologischen Systemen, von denen die
meisten im Bereich von 5 bis 9 arbeiten, eine wesentliche Ver
besserung des Stands der Technik darstellen würden.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, pH-emp
findliche Fluoreszenzfarbstoffe und Verfahren zu ihrer Verwen
dung zur Bestimmung des pH-Werts zu liefern.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Fluoreszenz
farbstoffe und ein Verfahren zur optischen Messung des pH-
Werts zu schaffen, daß die störenden Effekte der Temperatur,
Ionenstärke und Anwesenheit anderer Moleküle wie Proteine we
sentlich verringert.
Es ist ebenfalls eine Aufgabe der Erfindung, Fluoreszenz
farbstoffe und ein Verfahren zur optischen Messung des pH-
Werts zu schaffen, das pH-Wertmessungen in biologischen Syste
men im Bereich von pH 5 bis 9 wesentlich verbessert.
Es ist noch eine weitere Aufgabe der Erfindung, Fluores
zenzfarbstoffe und ein Verfahren zur optischen Messung des pH-
Werts mit den Vorteilen von stärkerer Fluoreszenz, größerer
Stabilität, geringerer Temperaturempfindlichkeit und größerer
Stokes-Verschiebung als bisher bekannt zu liefern.
Es ist noch eine weitere Aufgabe der Erfingung, auf einem
festen Träger immobilisierte Fluoreszenzfarbstoffe und ein
Verfahren der optischen pH-Wertmessung mit diesen zu schaffen.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen faserop
tischen pH-Sensor unter Verwendung von fluoreszierenden Carba
zinfarbstoffen zu schaffen.
Es ist noch eine weitere Aufgabe der Erfindung, fluores
zierende Farbstoffe und ein Verfahren zur pH-Wertbestimmung zu
schaffen, bei dem alle Anregungs- und Emissionswellenlängen im
sichtbaren Bereich liegen, so daß preisgünstige faseroptische
Materialien aus Kunststoff in einem faseroptischen pH-Sensor
verwendet werden können.
Diese und andere Ziele werden erreicht, indem ein
Mittel zum Anzeigen des pH-Werts einer Lösung geschaffen
wird, in die das Mittel gegeben wird, das einen fluo
reszierenden Carbazinfarbstoff umfaßt, der kovalent an einen
festen Träger gebunden ist, wobei das Farbstoff-Träger-Mittel
durch die Formel
D-B-M
wiedergegeben wird, in der M irgendein fester Träger ist, der
eine funktionelle Gruppe enthält oder derivatisiert ist, um
eine funktionelle Gruppe zu enthalten, die mit Hydrazin reak
tiv ist, so daß die Umsetzung mit Hydrazin einen hydrazinderi
vatisierten festen Träger bildet; D irgendein fluoreszierender
Carbazinfarbstoff ist, der mit dem hydrazinderivatisierten fe
sten Träger am 1-Kohlenstoffatom des Spirorings reaktiv ist,
und B das Bindeglied ist, dessen kovalente Anbindung durch Reaktion zwischen
dem hydrazinderivatisierten festen Träger und dem 1-
Kohlenstoffatom des Carbazinfarbstoffs gebildet wird. Der Car
bazinfarbstoff (D) der Zusammensetzung wird durch die Formel
wiedergegeben, in der R2, R3, R5 und R6 jeweils unabhängig aus
gewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl. Vor
zugsweise ist der Carbazinfarbstoff ein Farbstoff mit einer
einzigen Anregung und zweifacher Emission. Vorzugsweise ist H
ein kovalent gebundenes Bindeglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
-NHNH-, =N-NH- und =N-N=. Vorzugsweise ist M ein Mitglied aus
gewählt aus der Gruppe bestehend aus gegenüber Oxidation mit
Periodat empfindlichen Polymeren, mit Epoxid reaktiven Trä
gern, anorganischen Trägern, Polyaldehyden und Poly(methyl
ketonen). Bevorzugte gegenüber Oxidation mit Periodat empfind
liche Polymere schließen Papier, Stärke, Cellulose, Amylose,
Rayon, Cellophan und Mischungen derselben ein. Bevorzugte mit
Epoxid reaktive Träger schließen Träger ein die eine oberflä
chen-funktionelle Gruppe enthalten, die ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus Hydroxyl, Amino, Carbonsäure und Anhy
drid. Bevorzugte anorganische Träger schließen Glas, Glasfa
sern, Sand, Siliciumdioxidgel, Aluminiumoxid, Titandioxid,
Nickeloxid, Aluminiumoxid, Zirconiumdioxid und Mischungen der
selben ein, wobei Glas, Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel,
Aluminiumoxid und Mischungen derselben besonders bevorzugt
sind. Bevorzugte Polyaldehyde schließen Polyacrolein und poly
merisiertes Glutaraldehyd ein.
Ein pH-Indikator
umfaßt einen fluoreszierenden Carbazinfarbstoff, der kovalent
an Hydrazin oder ein substituiertes Hydrazin gebunden ist, wo
bei der Indikator ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus
ist, wobei R2, R3, R5 und R6 jeweils ausgewählt sind aus der
Gruppe bestehend aus H und Alkyl und R- ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus H und Alkyl. Vorzugsweise ist der Carba
zinfarbstoff ein Carbazinfarbstoff mit einer einzigen Anregung
und zweifacher Emission.
Ein faseroptisches System zur Bestimmung des pH-Werts um
faßt
- a) eine Sonde zum Anzeigen des pH-Werts einer Lösung, in die die Sonde gegeben wird, die einen fluoreszierenden Carbazinfarbstoff umfaßt, der kovalent an einen festen Träger gebunden ist, wobei das Farbstoff-Träger-Mittel durch die Formel wiedergegeben wird, in der M irgendein fester Träger ist, der eine funktionelle Gruppe enthält oder derivatisiert ist, um eine funktionelle Gruppe zu enthalten, die mit Hydrazin reaktiv ist, so daß die Umsetzung mit Hydrazin einen hydrazinderivatisierten festen Träger bildet; D ir gendein fluoreszierender Carbazinfarbstoff ist, der mit dem hydrazinderivatisierten festen Träger am 1- Kohlenstoffatom des Spirorings reaktiv ist, und B ein Bindeglied ist, dessen kovalente Anbindung durch Umsetzung zwischen dem hydrazinderivatisierten festen Träger und dem 1- Kohlenstoffatom des Spirorings gebildet ist;
- b) eine an diese Sonde gekoppelte optische Faser zum Emp fang von Anregungslicht aus einem Fluorometer und Leiten des Anregungslichts zu der Sonde und zum Empfang von emittiertem Licht aus der Sonde und Leiten des emittier ten Lichtes zu dem Fluorometer;
- c) ein mit der optischer. Faser gekoppeltes Fluorometer zur Erzeugung von Anregungslicht mit einer gewählten Wellen länge und Abgabe des Anregungslichts an die Faser, zum Empfangen und Messen von Intensitäten des emittierten Lichtes bei einer ersten gewählter Wellenlänge und bei einer deutlich verschiedenen zweiten gewählten Wellen länge und zur Erzeugung eines elektronischen Signals, das Messungen der Intensitäten enthält; und
- d) an das Fluorometer gekoppelte Einrichtungen zum Empfang des elektronischen Signals, zum Berechnen eines Verhält nisses der gemessenen Intensitäten, zum Korrelieren des Verhältnisses mit einer zuvor bestimmten Beziehung sol cher Verhältnisse zu dem pH-Wert und zum Anzeigen des pH-Werts umfaßt.
Die Faser umfaßt vorzugsweise eine Kunststoffaser und die
Sonde liegt vorzugsweise in Form einer Perle vor. Die gewählte
Wellenlänge des Anregungslichts liegt vorzugsweise im Bereich
von etwa 480 bis etwa 540 nm, wobei die erste gewählte Wellen
länge des emittierten Lichts im Bereich von etwa 570 bis etwa
620 nm liegt und die zweite gewählte Wellenlänge des emittier
ten Lichts im Bereich von etwa 650 bis etwa 720 nm liegt.
Ein Verfahren zur Bestimmung des pH-Werts einer Lösung um
faßt die Stufen, in denen
- a) eine Zusammensetzung bereitgestellt wird, die einen
fluoreszierenden Carbazinfarbstoff umfaßt, der kovalent
an einen festen Träger gebunden ist, wobei das Farb
stoff-Träger-Mittel durch die Formel
D-B-M
wiedergegeben wird, in der M irgendein fester Träger ist, der eine funktionelle Gruppe enthält oder derivatisiert ist, um eine funktionelle Gruppe zu enthalten, die mit Hydrazin reaktiv ist, so daß die Umsetzung mit Hydrazin einen hydrazinderivatisierten festen Träger bildet; D ir gendein fluoreszierender Carbazinfarbstoff ist, der mit dem hydrazinderivatisierten festen Träger am 1- Kohlenstoffatom des Spirorings reaktiv ist, und B ein Bindeglied ist, dessen kovalente Anbindung durch Umsetzung zwischen dem hydrazinderivatisierten festen Träger und dem 1- Kohlenstoffatom des Spirorings gebildet ist; - b) das Mittel in die Lösung gegeben wird, deren pH-Wert bestimmt werden soll;
- c) das Mittel in der Lösung mit Licht einer ge wählten Wellenlänge in Kontakt gebracht wird, um die Emission von Fluoreszenzlicht durch den Carbazinfarb stoff anzuregen;
- d) die Intensitäten des Fluoreszenzlichts bei einer ersten gewählten Wellenlänge und einer deutlich verschiedenen zweiten gewählten Wellenlänge gemessen werden;
- e) ein Verhältnis der gemessenen Intensität bei der ersten gewählten Wellenlänge und der zweiten gewählten Wellen länge berechnet wird; und
- f) das Verhältnis mit einer vorbestimmten Beziehung dieser Verhältnisse mit dem pH-Wert korreliert wird.
Fig. 1 zeigt eine graphische Darstellung der Absorption
eines beispielhaften Carbazinfarbstoffs bei Wellenlängen im
Bereich von 400 bis 800 nm bei verschiedenen pH-Werten.
Fig. 2 zeigt eine graphische Darstellung der Fluoreszenz
emission der Säure- und Baseformen eines beispielhaften Carba
zinfarbstoffs bei Wellenlängen im Bereich von etwa 500 bis 800 nm.
Fig. 3 zeigt eine graphische Darstellung der Fluoreszenz
emission der Säure- und Baseformen eines Carbazinazins bei
Wellenlängen im Bereich von etwa 500 bis 800 nm.
Fig. 4 zeigt eine graphische Darstellung des Emissions
verhältnisses (Emission bei 590 nm, geteilt durch Emission bei
680 nm) als Funktion des pH-Werts für Pufferproben, die mit
einem erfindungsgemäßen faseroptischen pH-Wertmeßsystem analy
siert wurden.
Fig. 5 zeigt eine graphische Darstellung des Emissions
verhältnisses als Funktion des pH-Werts für proteinhaltige
Pufferproben mit einem erfindungsgemäßen faseroptischen pH-
Wertmeßsystem.
Fig. 6 zeigt ein schematisches Diagramm eines optischen
Systems eines beispielhaften Fluorometers zur Verwendung zur
erfindungsgemäßen pH-Wertbestimmung.
Fig. 7 zeigt ein Blockdiagramm eines elektronischen Sy
stems eines beispielhaften Fluorometers zur Verwendung zur er
findungsgemäßen pH-Wertbestimmung.
Bevor die vorliegenden Zusammensetzungen bzw. Mittel bzw. Indikatoren und Verfahren für
pH-Wertmessungen auf Basis von Carbazinfarbstoff offenbart und
beschrieben werden, sei darauf hingewiesen, daß diese Erfin
dung nicht auf die hier offenbarten speziellen Verfahrens
schritte und Materialien begrenzt ist, da solche Verfahrens
schritte und Materialien etwas variieren können. Es ist auch
so zu verstehen, daß die hier verwendete Terminologie und die
hier verwendeten Bespiele nur zum Zweck der Beschreibung spe
zieller Ausführungsformen dienen und nicht einschränkend sein
sollen, da der Bereich der vorliegenden Erfindung nur durch
die angefügten Patentansprüche und Äquivalente derselben be
grenzt wird.
Es ist zu beachten, daß Verwendung in dieser Beschrei
bung ung sen angefügten Patentansprüchen die Singularformen
"ein", "eine" und "der", "die", "das" auch die Pluralformen
einschließen, wenn der Kontext nicht eindeutig etwas anderes
sagt. Somit schließt der Verweis auf eine Zusammensetzung bzw. Mittel, die bzw. das
"einen Carbazinfarbstoff" enthält, den Verweis auf eine Mischung
aus zwei oder mehr solchen Carbazinfarbstoffen ein,
Verweise auf "einen festen Träger" schließen Verweis auf einen
oder mehrere solcher festen Träger ein, und der Verweis auf
"eine funktionelle Gruppe" schließt den Verweis auf eine Mi
schung aus zwei oder mehr solchen funktionellen Gruppen ein.
Bei der Beschreibung und in den Patentansprüchen der vor
liegenden Erfindung wird die folgende Terminologie gemäß den
nachfolgend beschriebenen Definitionen verwendet.
Wie hier verwendet bedeutet "gegenüber Oxidation mit Pe
riodat empfindliches Polymer" ein Polymer, das an benachbarte
Kohlenstoffatome gebundene -OH Gruppen enthält, so daß bei
Oxidation mit Periodsäure die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
gespalten wird und diese -OH Gruppen zu Aldehydgruppen oxi
diert werden. Bevorzugte gegenüber Oxidation mit Periodat emp
findliche Polymere schließen Papier, Stärke, Cellulose, Amylo
se, Rayon, Cellophan und dergleichen und Mischungen derselben
ein.
Wie hier verwendet bedeutet ein "mit Epoxid reaktiver Trä
ger" einen festen Träger, der eine funktionelle Gruppe ent
hält, die mit einem Epoxid reaktiv ist, was zur Bildung einer
kovalenten Bindung zwischen dem festen Träger und dem Epoxid
führt. Solche funktionellen Gruppen, die mit einem Epoxid re
aktiv sind, schließen Hydroxyl-, Amin-, Carbonsäure- und Anhy
dridgruppen ein.
Wie hier verwendet bedeutet "anorganischer Träger" einen
festen Träger, der aus einem anorganischen Material zusammen
gesetzt ist. Bevorzugte anorganische Träger schließen Glas,
Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel, Aluminiumoxid, Titandi
oxid, Nickeloxid, Aluminiumoxid, Zirconiumdioxid und Mischun
gen derselben ein. Die besonders bevorzugten anorganischen
Träger schließen Glas, Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel,
Aluminiumoxid und Mischungen derselben ein.
Wie hier verwendet bedeutet "Fluorometer" eine Vorrichtung
zum Erzeugen von Licht mit einer gewählten Wellenlänge zur An
regung der Fluoreszenz eines Carbazinfarbstoffs, zum Empfang
und Messen der Intensitäten von Fluoreszenzlicht, das durch
diesen Carbazinfarbstoff bei einer ersten gewählten Wellenlän
ge und bei einer deutlich verschiedenen zweiten gewählten Wel
lenlänge emittiert wird, und zum Erzeugen eines elektronischen
Signals, das Messungen dieser Intensitäten enthält.
Eine verallgemeinerte Struktur der erfindungsgemäßen Carb
azinfarbstoffe ist in der folgenden Formel gezeigt:
in der R2, R3, R5 und R6 jeweils ausgewählt sind aus der Gruppe
bestehend aus H und Alkyl. Es wird kein Farbstoff gebildet,
wenn R2, R3, R5 oder R6 ein Sauerstoffatom, wie ein Alkohol,
Ether, Carbonyl, oder ein Halogenatom enthalten.
Diese Carbazinfarbstoffe werden durch eine Modifizierung
der Methode von R. Hill et al. wie oben zitiert hergestellt,
worauf hier Bezug genommen wird, die qualitativ in dem folgen
den Reaktionsschema gezeigt ist.
Das Natriumsalz von Indophenol wird mit einem substituier
ten Phenol umgesetzt, daß durch Umsetzung mit Natriumnitrit in
Schwefelsäure modifiziert worden ist. Die modifizierte Phe
nol/Indophenol-Reaktion wird in 90% Schwefelsäure durchge
führt. Die Reaktionsmischung wird bei 40°C und unter leichtem
Vakuum gehalten, um Stickoxide zu entfernen, wenn der Farb
stoff synthetisiert wird. Die Schwefelsäurekonzentration ist
für die Effizienz der Reaktion kritisch und muß für gute Aus
beuten 90 ∀ 3% betragen. Aus Schwefelsäurekonzentrationen von
weniger als 87% oder mehr als 93% resultieren sehr schlechte
Ausbeuten. Farbstoffbildung, Fluoreszenz und Reaktivität mit
einem festen Träger hängen von der Beschaffenheit der Substi
tuenten an dem Phenolanteil ab.
Alle in diesem und den folgenden Beispielen verwendeten
Reagentien wurden von Aldrich Chemical Co. (Milwaukee, Wis
consin, USA), Sigma Chemical Co. (5t. Louis, Missouri, USA)
oder Spectrum Chemical Co. (Gardena, California, USA) gekauft
und ohne weitere Reinigung verwendet. 1 Gramm des Natriumsal
zes von Indophenol wurde gründlich mit 1,5 g pulverisiertem
Phenol gemischt. Diese Mischung wurde bei 40°C in einem 2000 ml
Kolben mit Seitenarm, der etwa 100 ml Glaskugeln mit 1 cm
Durchmesser enthielt, zu 10 ml 90,0% Schwefelsäure, die 600 mg
gelöstes Natriumnitrit enthielten, gegeben. Der Kolben wur
de dann oben mit einem Stopfen verschlossen, und es wurde ein
leichtes Vakuum angelegt, um die Entfernung der sich sofort
bildenden Stickoxide zu unterstützen. Der Kolben und der In
halt wurden 15 Minuten bei 40°C mit zwischendurch erfolgendem
Schütteln in den Brutschrank gegeben, und dann wurden zusätz
liche 10 ml 90% Schwefelsäure, die 600 mg Natriumnitrit ent
hielten, zugegeben und unter Schütteln gemischt. Es wurde wie
derum oben verschlossen und Kolben und Inhalt kamen weitere 15
Minuten bei 40°C unter gelegentlichem Schütteln in den Brut
schrank. Dann wurde 1 g pulverisiertes Phenol unter Schütteln
zugegeben. Es wurde wieder oben verschlossen und die Reaktion
wurde weitere 30 Minuten unter gelegentlichem Schütteln ablau
fen gelassen.
Die Reaktionsmischung wurde dann unter Durchmischen in et
wa 2 l Eiswasser gegossen. Die Mischung wurde dann erschöpfend
mit kaltem Diethylether extrahiert. Der Etherextrakt wurde
filtriert und dann mit kalter 3% Natriumcarbonatlösung extra
hiert. Die resultierende hochfluoreszierende Carbonatlösung
wurde filtriert, dann wurde ein leichter Luftstrom hindurchge
leitet, um gelösten Ether zu entfernen. Dann wurden 3,5 g Ka
liumferricyanid langsam zu dieser Lösung gegeben und 48 h bei
Raumtemperatur aufbewahrt. Die Ferricyanidbehandlung zerstört
Nebenprodukte der Reaktion. Diese Lösung, die fluoreszierenden
Carbazinfarbstoff und Zersetzungsprodukte als Verunreinigungen
enthielt, wurde filtriert und dann mit ausreichend Calcium
chlorid behandelt, um das Carbonat auszufällen. Diese trübe
gelbgrüne Lösung wurde erschöpfend mit Diethylether extra
hiert. An dieser Stufe der Reinigung war der Etherextrakt
stark orange fluoreszierend. Diese Etherlösung wurde dann fil
triert und mit 3% Carbonatlösung extrahiert. Die resultieren
de fluoreszierende blaue Carbonatlösung wurde durch Zugabe von
Eisessig auf einen pH-Wert von 5 angesäuert. Nach Stehenlassen
bei 5°C für mehrere Stunden schied sich der orangefarbene fe
ste Carbazinfarbstoff als feines Pulver ab. Der feste Farb
stoff wurde durch Filtration aufgefangen und im Vakuum ge
trocknet. Der resultierende Carbazinfarbstoff war 7-Hydroxy
spiro[acridin-9,1'-cyclohexa-2',5'-dien]-2(9H),4'-dion mit der
Struktur der Formel 1, wobei R2, R3, R5 und R6 jeweils H waren.
Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Aus
nahme, daß 3,5-Dimethylphenol (3,5-Xylenol) anstelle von Phe
nol verwendet wurde. Der resultierende Carbazinfarbstoff hatte
die Struktur der Formel 1, wobei R2 und R6 H waren und R3 und R5
Methyl waren.
Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Aus
nahme, daß 2,3,5-Trimethylphenol (Isopseudocumenol) anstelle
von Phenol verwendet wurde. Der resultierende Carbazinfarb
stoff hatte die Struktur der Formel 1, wobei R6 H war und R2,
R3 und R5 Methyl waren.
Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Aus
nahme, daß Durenol (2,3,5,6-Tetramethylphenol) anstelle von
Phenol verwendet wurde. Durenol wurde durch erschöpfende Me
thylierung von 3,5-Dimethylphenol (3,5-Xylenol) nach der Me
thode von Burawoy, J. Chem. Soc. 400 (1944) synthetisiert, auf
das hier Bezug genommen wird. Der resultierende Carbazinfarb
stoff hatte die Struktur der Formel 1, wobei R2, R3, R5 und R6
jeweils Methyl waren.
Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Aus
nahme, daß 5,6,7,8-Tetrahydro-1-naphthol anstelle von Phenol
verwendet wurde. Der resultierende Carbazinfarbstoff hatte die
Struktur der Formel 1, wobei R2 und R3 Cyclohexyl waren und R5
und R6 jeweils H waren.
Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Aus
nahme, daß 5-Isopropyl-3-methylphenol anstelle von Phenol ver
wendet wurde. Der resultierende Carbazinfarbstoff hatte die
Struktur der Formel 1, wobei R2 und R6 H waren, R3 Isopropyl
war und R5 Methyl war.
Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Aus
nahme, daß o-tert.-Butylphenol statt Phenol verwendet wurde.
Der resultierende Carbazinfarbstoff hatte die Struktur der
Formel 1, wobei R3, R5 und R6 jeweils H waren und R2 t-Butyl
war.
Das Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Aus
nahme, daß m-tert.-Butylphenol statt Phenol verwendet wurde.
Es wurde keine nachweisbare Menge an Carbazinfarbstoff synthe
tisiert. Es wird angenommen, daß sterische Hinderung die Reak
tion des substituierten Phenols mit Indophenol verhinderte.
Bestimmte Eigenschaften der Carbazinfarbstoffe der Bei
spiele 1 bis 7 wurden bestimmt. Spektraldaten wurden entweder
mit einem Diodenfeldspektrophotometer von Hewlett-Packard, Mo
dell 8452A, oder einem Lumineszenzspektrometer von Perkin-El
mer, Modell LS 508, erhalten. Alle Farbstoffe sind in ihren
Extinktions- (Absorptions-) und Emissionsspektren ähnlich, wo
bei es nur geringe Differenzen der Stellen der Peaks, Verhält
nisse der Absorption der Säure zur Absorption der Base, und
pKa-Werte gibt. Eine typische Auftragung von Extinktion gegen
pH-Wert ist in Fig. 1 gezeigt. Die nicht modifizierten Farb
stoffe zeigen einen großen Abstand zwischen den Absorptionspe
aks der Säure- und Baseform. Typischerweise hat die Säureform
eine Peakabsorption bei etwa 480 nm und die Basenform eine Peak
absorption bei etwa 660 nm. Eine typische Fluoreszenzemissi
onskurve von sowohl Säure- als auch Basenform der Farbstoffe
ist in Fig. 2 gezeigt. Die Fluoreszenzform der Baseform hat
einen wohldefinierten Einzelpeak bei ungefähr 690 nm. Die Säu
reform der Farbstoffe zeigt ein Emissionsspektrum ähnlich dem
der Baseform, hat aber eine deutlich kürzerwellige Emissions
komponente nahe 600 nm.
Die pKa-Werte, d. h. die ungefähren pH-Werte einer wäßri
gen Lösung des Farbstoffs, wobei die Säure- und Baseform des
Farbstoffs in gleichen Konzentrationen vorhanden sind, wurden
aus dem Absorptionsspektrum abgeleitet und sind in der folgen
den Tabelle aufgeführt. Wie zuvor erwähnt sind Indikatorfarb
stoffe im allgemeinen am empfindlichsten gegenüber pH-Wert
änderungen nahe ihren pKa-Werten.
Die relativen Neigungen der Farbstoffe zu Immobilisierung
auf einem festen Träger wurden aus der Intensität von kovalent
an eine Dialysemembran aus regenerierter Cellulose gebundenem
Farbstoff bestimmt. Die in der folgenden Tabelle zusammenge
faßten Immobilisierungsdaten wurden aus Messungen in 2% Car
bonatlösung entnommen, die auf einer willkürlichen Skala von 1
bis 10 normalisiert wurden, wobei 1 keine nennenswerte Menge
an gebundenem Farbstoff und 10 die größte Menge an gebundenem
Farbstoff wiedergab. Die Bedingungen der Kopplung der Farb
stoffe an die regenerierte Cellulose waren gemäß dem nachfol
gend beschriebenen Immobilisierungsverfahren 2. Unter diesen
Bedingungen immobilisierte Carbazinfarbstoffe ergeben eine
gleichförmig blau fluoreszierende Dialysemembran, was beim An
säuern in orange Fluoreszenz überging. Als Bezugspunkt ergab
der Carbazinfarbstoff aus Beispiel 3, immobilisiert auf einer
"SPECTRAPOR 1" Membran (Molekulargewichtsabtrennungsbereich
6000 bis 8000) eine blaue Membran mit einer Absorption bei 660 nm
von mehr als 1 bei einem pH-Wert < 9.
Die in der Tabelle gezeigten Fluoreszenzbewertungen basie
ren auf der maximalen Fluoreszenz, die aus einer wäßrigen Car
bazinfarbstofflösung mit Anregung bei der Wellenlänge der ma
ximalen Absorption für den speziellen Farbstoff erreichbar
ist, wobei jedoch Konzentrationen und pH-Wert bei allen Farb
stoffen konstant waren. Die Fluoreszenzbewertung änderte sich
nicht mit dem pH-Wert, d. h. die Farbstoffe, die in Base am
stärksten fluoreszierten, fluoreszierten auch am stärksten in
Säure. Quantenausbeuten der Säureformen der Farbstoffe schei
nen so hoch wie die der Baseformen zu sein. Der Carbazinfarb
stoff aus Beispiel 4. im Handel als "CARBAZINE 720" erhältlich
(Exciton, Inc., Dayton, Ohio, USA) hatte eine Quantenausbeute
von ungefähr 50% in wäßriger Lösung, die Base enthielt. Der
Carbazinfarbstoff aus Beispiel 3 ist ebenso fluoreszierend,
kann in höherer Ausbeute hergestellt werden und hat eine höhe
re Immobilisierungseffizient als "CARBAZINE 720".
Die Eigenschaften der Carbazinfarbstoffe der Beispiele 1
bis 7 sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Diese Daten legen nahe, daß für hohe Fluoreszenzeffizienz
eine gewisse Substitution in dem Spiroring erforderlich ist.
Der Chromophoranteil des Farbstoffmoleküls kommt von dem In
dophenolmolekül, das praktisch nicht fluoreszierend ist. Es
ist vorgeschlagen worden, daß die Fluoreszenz von Carbazin
farbstoffen von der tetraedrischen Kohlenstoffbrücke stammt,
die dazu führt, daß der Indophenolchromophor starr ist. Da al
le der in der Tabelle wiedergegebenen Farbstoffe die te
traedrische Kohlenstoffbrücke enthalten, scheint die Substitu
tion in dem Spiroring eine wichtige Rolle bei der Fluoreszenz
zu spielen.
Die in der Tabelle wiedergegebenen Resultate zeigen auch
einen Trend, der die Immobilisierungseffizienz mit sterischen
Effekten nahe der 1-Position des Spirorings verknüpft. Der
Farbstoff aus Beispiel 7, der eine tert.-Butylgruppe als R2
enthält, reagiert nicht in irgendeinem nachweisbaren Ausmaß in
einem der hier offenbarten Immobilisierungsschemata, wahr
scheinlich aufgrund von sterischen Effekten nahe der Bindungs
stelle an dem festen Träger. Der Farbstoff aus Beispiel 4 bindet
sich außerdem nicht so effizient wie der Farbstoff aus
Beispiel 3, wahrscheinlich aufgrund der Anwesenheit der Me
thylgruppe als R6. Schließlich ist der beste Farbstoff zum Bin
den an einen festen Träger, ausgedrückt als Immobilisierungs
effizienz, der unsubstituierte Farbstoff aus Beispiel 1.
Der optimale Carbazinfarbstoff für pH-Wertmessungsanwen
dungen ist ein Kompromiß zwischen Ausbeute, Fluoreszenz und
Immobilisierungseffizienz, wobei jedes von diesen durch die
Substituenten am Spiroring beeinflußt wird. Der Farbstoff aus
Beispiel 3 ist ein bevorzugter Carbazinfarbstoff für pH-Wert
messungen, weil er einen effektiven Kompromiß der verschiede
nen Faktoren darstellt, die die pH-Wertmessung beeinflussen,
wenn er auf einer faseroptischen Sonde immobilisiert ist.
Der Spiroring von einigen der hier beschriebenen Carbazin
farbstoffen ist durch eine Nickel/Aluminium-Legierung in wäß
rigem Natriumhydroxid zu den Verbindungen reduzierbar, die als
Gattung durch die folgende Formel
gezeigt sind, wobei R2, R3, R5 und R6, unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl. Diese gesättigten
Verbindungen zeigen ähnliche Absorptions- und Emissionsspek
tren wie die entsprechenden ungesättigten Verbindungen, mit
der Ausnahme der Absorptionsmaxima für die basischen Formen
der Moleküle. Die basischen Formen der gesättigten Verbindungen
zeigen alle eine Blauverschiebung von ungefähr 30 nm (von
660 nm zu 630 nm) für den Absorptionspeak.
Der Carbazinfarbstoff aus Beispiel 1 wurde gemäß dem fol
genden Verfahren reduziert. Ungefähr 100 mg Farbstoff wurden
in 20 ml 1 N NaOH in einem mit einem Vakuumanschluß ausgestat
teten Becher aufgelöst. Es wurden ungefähr 500 mg 50% Nic
kel/Aluminium-Legierung zugegeben, dann wurde der Becher ver
schlossen und sofort Vakuum angelegt. Nach einigen Minuten
wurde die blaue Farbstofflösung farblos, da sich die Leuko-
Verbindung bildete. Nach einigen weiteren Minuten begannen
sich Gasblasen zu bilden, da Wasserstoff durch Einwirkung der
Base auf das Aluminium entwickelt wurde. Nach mehreren zusätz
lichen Minuten wurde das Vakuum gebrochen und die Mischung
wurde aus dem Becherglas in ungefähr 500 ml 0,1 N Natriumbi
carbonat gespült. Diese Lösung wurde mehrfach filtriert, um
Aluminiumhydroxid und die Reste der Legierung zu entfernen.
Luft wurde langsam durch die filtrierte Lösung geblasen, wel
che den gelösten Farbstoff enthielt, um die Leuko-Verbindung
zu oxidieren. Als dies stattfand, kehrte die fluoreszierende
Farbe zurück. Diese Lösung wurde dann mit Natriumphosphat be
handelt, bis eine gelbgrüne Farbe erhalten wurde, und wurde
dann mit kaltem Ether extrahiert. Der Etherextrakt wurde fil
triert und dann mit kalter 3% Carbonatlösung extrahiert. Luft
wurde dann durch die fluoreszierende blaue Carbonatlösung ge
blasen, um den Ether zu entfernen, und wurde dann mit Eisessig
auf einen pH-Wert von 5 angesäuert. Die angesäuerte Lösung
wurde mehrere Stunden auf 5°C gekühlt und dann wurde der aus
gefällte reduzierte Farbstoff durch Filtration aufgefangen und
im Vakuum getrocknet. Der resultierende reduzierte Carbazin
farbstoff hatte die Struktur gemäß Formel 2, wobei R2, R3, R5
und R6 jeweils H waren.
Erfindungsgemäße Carbazinfarbstoffe binden sich an Hydra
zindarivate unter Bildung der in den folgenden Formeln gezeig
ten Verbindungen:
wobei R2, R3, R5 und R6 unabhängig ausgewählt sind aus der
Gruppe bestehend aus H und Alkyl und R7 ein Mitglied ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl ist. Hydrazin und
dessen Derivate reagieren gemäß dem folgenden Reaktionsschema
in wasserfreien protischen oder aprotischen Lösungsmitteln
oder in wäßriger Lösung unter Bildung von Carbaziniminen wie
in Formel 3 gezeigt:
Diese Reaktionen finden am besten zwischen etwa pH 6,0 und
7,0 oder einfach in wäßriger Lösung bei einem pH-Wert statt,
bei dem der Carbazinfarbstoff eine grüne Farbe behält. Die Ba
seform eines Carbazinfarbstoffs ist leuchtend blau, während
die Säureform gelblich-orange ist. Am pKa-Wert des Farbstoffs,
etwa pH 6,5, liegen gleich viele Moleküle als ionisierte (basische
Form, blau) und nicht ionisierte (Säureform, gelb)
Farbstoffmoleküle vor, was so zu einer grünen bis blaugrünen
Farbe führt. Substituierte Hydrazine sind reaktiver bei der
Kupplung an Carbazinfarbstoff als freies Hydrazin.
Carbazinimine sind, obwohl sie nicht besonders stabil
sind, mit Natriumcyanoborhydrid wie in dem folgenden Reakti
onsschema gezeigt zu stabilen carbazinsubstituierten Hydrazi
nen reduzierbar, wie in Formel 4 gezeigt
Diese Reaktion kann gleichzeitig mit der Iminbildungsreak
tion als "Eintopfreaktion" durchgeführt werden. Carbazinfarb
stoff, Hydrazin oder substituiertes Hydrazin und Natriumcyano
borhydrid werden in Wasser mit einem pH-Wert von 6,2 aufgelöst
oder suspendiert. Es ist bekannt, das Cyanoborhydrid unter
diesen Bedingungen rasch und selektiv Imingruppen reduziert
und in wäßrigen Lösungen mit einem pH-Wert über 6,0 relativ
stabil ist.
Carbazinsubstituierte Hydrazine sind intensiv fluoreszie
rende Verbindungen mit Spektren und pKa-Werten ähnlich den
freien Farbstoffen. Die zwischen dem Carbazinfarbstoff und dem
substituierten Hydrazin gebildete kovalente Bindung ist che
misch stabil, und das substituierte Hydrazin kann Teil eines
unlöslichen Trägers sein. Somit können Carbazinfarbstoffe ko
valent an hydrazinmodifizierte Träger gebunden werden.
Carbazinazine, gattungsgemäß in Formel 5 gezeigt, werden
gemäß dem folgenden Reaktionsschema hergestellt:
Diese Verbindungen bilden sich leicht in wäßriger oder or
ganischer Lösung mit einer umfassenden Breite der Reaktionsbe
dingungen. Die beste Kupplung scheint jedoch in wäßriger Lö
sung bei einem pH-Wert von etwa 6,0 bis 6,5 zu erfolgen.
Carbazinazine zeigen verglichen mit anderen Carbazinderi
vaten ein einzigartiges Fluoreszenzverhalten. Während die Ab
sorptionsdaten im wesentlichen unverändert blieben, sind die
Emissionsspektren wie in Fig. 3 gezeigt. Zudem ist der pKa-
Wert dieser Verbindungen etwa 1 pH-Einheit höher als der nicht
modifizierte Farbstoff, d. h. etwa pH 7,5. Die Emission der
Baseform bleibt unverändert, aber die Emission der Säureform
ist ein gut aufgelöster Einzelpeak um einen Mittelwert von 590 nm.
Carbazinazine sind somit Farbstoffe mit zweifacher Anre
gung und zweifacher Emission mit Säureform-Anregung/Emission
bei 480 nm/590 nm und Baseform-Anregung/Emission von
660 nm/690 nm. Die Säure/Base-Absorptionskurven kreuzen sich, wie
in Fig. 1 gezeigt, bei ungefähr 520 nm. Eine Anregungswellen
länge kann gewählt werden, um in geeigneter Weise sowohl die
Säureform als auch die Baseform des Carbazinazins anzuregen,
um einen pH-Indikator mit einer einzigen Anregung und zweifa
cher Emission zu erzeugen. Wie bei den anderen Farbstoffformen
ist das Carbazinazin intensiv fluoreszierend und chemisch sta
bil.
In den folgenden Methoden wird "R" verwendet, um den fe
sten Träger wiederzugeben, auf dem der Carbazinfarbstoff immo
bilisiert werden soll. In einigen Fällen kann der feste Träger
gemäß den folgenden Reaktionsschemata modifiziert, derivati
siert oder funktionalisiert sein. Es sei darauf hingewiesen,
daß es notwendigerweise eine funktionelle Gruppe oder funktio
nelle Gruppen auf dem festen Träger geben muß, damit eine che
mische Reaktion stattfindet. Diese Gruppen können in Form von
-OH, =O, -NH2, -MgX, -COOH, Ketonen und so weiter vorliegen,
die dann weiter durch Oxidation zu Aldehyden oder Säuren umge
setzt werden können, mit Glycidol, GOPS derivatisiert werden
können oder direkt mit Hydrazin oder Hydrazinderivat gemäß den
folgenden Reaktionsschemata umgesetzt werden können. Zum Zweck
der Klarheit und Eindeutigkeit wird der feste Träger einfach
als "R" bezeichnet. Es ist für Fachleute klar, was "R" gemäß
dem verwendeten Reaktionsschema wiedergibt.
Gemäß einem ersten Verfahren werden die mit Farbstoff re
aktiven Hydrazin/Hydrazon-Gruppen leicht auf die Oberfläche
eines gegenüber Oxidation mit Periodat empfindlichen Polymer
trägers wie Papier, Stärke, Cellulose, Amylose, Rayon, Cello
phan und dergleichen und Mischungen derselben eingebracht. Bei
Behandlung mit Periodsäure gehen Verbindungen, die an benach
barte Kohlenstoffatomen gebundene -OH Gruppen enthalten, Oxi
dation unter Spaltung der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
ein, R. Morrison & R. Boyd, Organic Chemistry, 523 bis 25 (4.
Ausgabe, 1983). Die -OH Gruppen werden zu Aldehydgruppen oxi
diert. Die Aldehydgruppen des oxidierten Polysaccharids werden
dann in Gegenwart von Natriumcyanoborhydrid mit Hydrazin umge
setzt, um ein immobilisiertes Hydrazin zu bilden. Dieser hy
drazinmodifizierte Träger wird dann mit einem Carbazinfarb
stoff wie oben beschrieben umgesetzt. Dieses Verfahren führt
aufgrund des Bruchs der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
durch Periodatoxidation der Polymerkette zu einem gewissen Ab
bau des Polymers. Dieses Reaktionsschema ist wie folgt illu
striert:
wobei R ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Papier, Stärke, Cellulose, Amylose, Rayon, Cellophan und
anderen Polymeren ist, die durch Periodat oxidiert werden kön
nen, um eine Aldehydgruppe zu ergeben, und D ist ein Carbazin
farbstoff gemäß Formel 1, wobei R2, R3, R5 und R6 unabhängig
ausgewählt sind aus H und Alkyl. Die kovalenten Bindungen zwi
schen dem Carbazinfarbstoff und dem substituierten Hydrazin
werden gemäß den Formeln 3 und 4 gebildet.
Ein zweites Verfahren zum Immobilisieren von Carbazinfarb
stoffen auf Polymerträgern erfordert nicht den Abbau des Poly
mers, d. h. Brechen der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen des
Polymers durch Periodatoxidation, und erzeugt wesentlich höhe
re Ausbeuten an immobilisiertem Farbstoff als Verfahren 1.
Dieses zweite Verfahren funktioniert mit jedem Trägermaterial,
das eine mit Epoxid reaktive Gruppe enthält, wie eine Hy
droxylgruppe, Amingruppe, Carbonsäuregruppe oder Anhydridgruppe.
Reaktionen verschiedener mit Epoxid reaktiver Gruppen mit
dem Epoxid, Glycidol, sind wie folgt illustriert.
wobei R den festen Träger ohne die mit Epoxid reaktive
Gruppe wiedergibt.
Glycidol reagiert mit der mit Epoxid reaktiven Gruppe in
dem festen Träger, üblicherweise in einer wäßrigen Lösung mit
entweder Säure- oder Basenkatalyse unter Bildung eines poly
substituierten Produkts. Die vicinalen Hydroxylgruppen, d. h.
Hydroxylgruppen an benachbarten Kohlenstoffatomen des Glyci
dolrestes werden selektiv durch Periodat zu der Polyglyoxal
form (Polyaldehyd) oxidiert, die nachfolgend mit Hydrazin und
einem Carbazinfarbstoff wie in dem oben beschriebenen ersten
Verfahren umgesetzt wird. Diese Reaktionen sind in dem folgen
den Reaktionsschema illustriert:
wobei R der feste Träger ist, der die mit Epoxid reaktive
Gruppe enthält, und D ein Carbazinfarbstoff gemäß Formel 1
ist, wobei R2, R3, R5 und R6 unabhängig ausgewählt sind aus H
und Alkyl. Die kovalenten Bindungen zwischen dem Carbazinfarb
stoff und dem substituierten Hydrazin werden gemäß den Formeln
3 und 4 gebildet.
Viele anorganische Träger werden durch Behandlung mit ei
nem Silanisierungsmittel "silanisiert". Es wird allgemein an
genommen, daß diese Reaktionen zu einem organischen Molekül
führen, das kovalent an eine Silanolfunktionalität (Si-OH) an
der Oberfläche gebunden ist. Diese Behandlung blockiert die
Reaktivität der Silanolfunktionalität an der Oberfläche und
verleiht der Oberfläche des anorganischen Trägers eine reakti
ve Funktionalität, die dem organischen Anteil des silanisie
rungsreagenzes entspricht.
Glycidoxypropyltrimethoxysilan (GOPS) reagiert mit anorga
nischen Trägern wie Glas, Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel,
Aluminiumoxid, Titandioxid, Nickeloxid, Aluminiumoxid, Zirco
niumdioxid und anderen hydrophilen anorganischen Trägern und
Mischungen derselben unter Bildung einer organischen Epoxy
funktionalität auf der anorganischen Oberfläche, wie durch das
folgende Reaktionsschema mit Siliciumdioxidgel dargestellt
ist:
Diese Epoxyfunktionalität kann durch Säure hydrolysiert
werden, um eine Oberfläche zu ergeben, die vicinale Hydroxyl
gruppen enthält. Diese vicinalen Hydroxylgruppen können weiter
mit Periodat oxidiert werden, um eine Aldehydfunktionalität an
der Oberfläche zu liefern. Diese Reaktionen werden wie folgt
illustriert:
Die Oberflächenaldehydgruppe kann sequentiell mit Hydrazin
und einem Carbazinfarbstoff wie oben beschrieben gekuppelt
werden.
Glycidol reagiert mit den in der Verbindung aus Verfahren
3 vorhandenen vicinalen Hydroxylgruppen, die aus der Umsetzung
von Siliciumdioxidgel oder anderem geeigneten anorganischen
Träger resultieren, um zu einer mit Periodat oxidierbaren
Oberfläche mit größeren Hydrazinbindungskapazität zu führen,
wie folgt:
Die vicinalen Hydroxylgruppen können dann mit Periodat
oxidiert werden, um Aldehydgruppen zu ergeben, die dann se
quentiell mit Hydrazin und einem Carbazinfarbstoff wie oben
beschrieben gekuppelt werden können.
Polyaldehyde wie Polyacrolein und Polyglutaraldehyd rea
gieren mit Hydrazin in Gegenwart von Cyanoborhydrid unter Bil
dung von substituierten Polyhydrazinmaterialien. Carbazinfarb
stoffe können dann nach der Vorgehensweise aus Verfahren 1 an
die Polyhydrazinträger gebunden werden. Die Reaktion der Po
lyaldehyde mit Hydrazin wird wie folgt illustriert:
Polymethylketone gehen bei erhöhten Temperaturen mit Hy
drazinhydrat eine Substitutionsreaktion ein, um Polymethylhy
drazon zu ergeben. Dieses Produkt reagiert direkt mit Carba
zinfarbstoffen unter Bildung von intensiv fluoreszierenden
Azinpolymeren mit einzigartigen optischen und chemischen Cha
rakteristika für pH-Wertmessungen. Die Reaktionen von Polyme
thylketonen mit Hydrazin und von Polymethylhydrazon mit Carba
zinfarbstoff sind wie folgt illustriert:
Ungefähr 1 g mikrokristalline Cellulose wurden in 50 ml
1 N NaIO4-Lösung suspendiert und 1 h bei Raumtemperatur umge
setzt. Die Cellulose wurde durch Filtration entfernt, ausgie
big mit Wasser gewaschen und dann mit wasserfreiem Alkohol ge
waschen und dann im Vakuum getrocknet. Die Cellulose wurde
dann in 10% (Vol./Vol.) wäßriger Lösung von Hydrazinhydro
chlorid, pH 6,2, 5 h bei Raumtemperatur suspendiert. Die Cellulose
wurde dann wieder durch Filtration entfernt, ausgiebig
mit Wasser gewaschen und dann in einer Lösung von etwa 1 mg/ml
Natriumcyanoborhydrid in Wasser, pH 6,2, suspendiert und 5 h
bei Raumtemperatur umgesetzt. Die Cellulose wurde dann wieder
durch Filtration entfernt, ausgiebig mit Wasser gewaschen und
dann mit wasserfreiem Alkohol gewaschen und dann im Vakuum ge
trocknet. Die resultierende Verbindung war ein hydrazinmodifi
zierter Celluloseträger, der gemäß Verfahren 1 hergestellt
war.
Etwa 1 g mikrokristaline Cellulose wurde in etwa 20 ml ei
ner 10% (Gew. /Vol.) Lösung von Glycidol in 1 N Natriumhydro
xid suspendiert und über Nacht bei Raumtemperatur reagieren
gelassen. Das feste Material wurde durch Filtration abge
trennt, ausgiebig mit Wasser und Ethanol gewaschen und dann
sequentiell mit Periodat, Hydrazin und Natriumcyanoborhydrid
gemäß dem Verfahren aus Beispiel 17 umgesetzt.
Etwa 1 g Siliciumdioxidgel wurde in 50 ml 10% (Gew./Vol.)
GOPS auf 90°C erwärmt und 1 h gehalten, während der pH-Wert
durch Zugabe von HCl auf zwischen 1 und 2 gehalten wurde. Das
modifizierte Siliciumdioxidgel wurde dann durch Filtration
aufgefangen, ausgiebig mit Wasser gewaschen und dann sequenti
ell mit Periodat, Hydrazin und Natriumcyanoborhydrid gemäß dem
Verfahren aus Beispiel 17 umgesetzt.
Etwa 1 g Glasfasern wurden gemäß dem Verfahren aus Bei
spiel 19 mit GOPS umgesetzt und dann ausgiebig gespült. Die
modifizierten Glasfasern wurden dann sequentiell mit Glycidol,
Periodat, Hydrazin und Natriumcyanoborhydrid gemäß dem Verfah
ren aus Beispiel 18 umgesetzt.
Etwa 1 g Polyacrolein wurde mit Hydrazin und Cyanoborhy
drid nach dem Verfahren aus Beispiel 17 umgesetzt.
In diesem Beispiel wurden 5,0 g Poly (methylvinylketon) in
etwa 50 ml Hydrazinhydrat suspendiert und in einem Wasser
dampfbad 48 h erwärmt. Das aufgequollene vernetzte Gel wurde
dann durch Filtration entfernt und ausgiebig mit Wasser gewa
schen. Das resultierende Gel war ein hydrazonhaltiger Träger.
Etwa 1 g nach dem Verfahren aus Beispiel 17 hergestellter
hydrazinmodifizierter Träger wurde in 1 ml 0,1 N [N-(2-Acet
amido)-2-aminoethansulfonsäure] (ACES) als Puffer, pH 6,2,
suspendiert. Eine Lösung von 5 mg Carbazinfarbstoff, herge
stellt gemäß dem Verfahren aus Beispiel 3, aufgelöst in 200 µl
Dimethylformamid, wurde zu der trägerhaltigen Lösung gegeben,
gemischt und über Nacht bei Raumtemperatur reagieren gelassen.
Der Träger wurde dann durch Filtration abgetrennt, ausgiebig
mit Wasser gewaschen und in 5 ml ACES-Puffer, pH 6,2, suspen
diert, der ungefähr 10 mg Natriumcyanoborhydrid enthielt. Die
Reaktion wurde 5 h ablaufen gelassen. Da diese Reaktion Was
serstoffionen verbraucht, wurde gelegentlich Essigsäure zuge
geben, um den pH-Wert aufrechtzuerhalten. Nach Beendigung der
Reaktion wurden einige Tropfen wäßriges Formaldehyd zugegeben,
um jegliche nicht umgesetzten Hydrazingruppen zu blockieren,
gefolgt von der Zugabe von etwa 5 mg weiterem Cyanoborhydrid,
um die Formaldehydreaktion zu bewirken. Diese Blockierungsre
aktion wurde 1 h bei Raumtemperatur ablaufen gelassen.
Die beiden Stufen von (a) Bindung des Carbazinfarbstoffs
an das Hydrazin unter Bildung eines Hydrazons und (b) Redukti
on des Hydrazons mit Cyanoborhydrid unter Bildung des farb
stoffsubstituierten Hydrazins können auch in effektiver Weise
gleichzeitig in einer Einstufenreaktion durchgeführt werden.
Da der Farbstoff das wertvollste Reagenz in dieser Synthese
ist, ist es jedoch vorteilhaft, wenn der nicht umgesetzte
Farbstoff zur Zurückführung zurückgewonnen werden kann. Das
zweistufige Verfahren gestattet die Rückgewinnung des Farb
stoffs ohne Verunreinigung mit Cyanoborhydrid.
Etwa 1 g des feuchten hydrazonhaltigen Trägers, herge
stellt nach dem Verfahren aus Beispiel 22, wurde in 1 ml ACES-
Puffer, pH 6,2, suspendiert. Eine Lösung von 5 mg Carbazin
farbstoff, hergestellt nach dem Verfahren aus Beispiel 3, der
in 200 µl Dimethylformamid aufgelöst war, wurde zu der träger
haltigen Lösung gegeben, gemischt und in einem Wasserdampfbad
1 h erwärmt. Der Träger wurde durch Filtration aufgefangen,
sequentiell mit Wasser, Aceton, verdünnter Essigsäure und wäß
rigem Carbonat gewaschen und dann in Wasser aufbewahrt. Farb
stoffsubstituierte Azine sind chemisch stabil und erfordern
keine Reduktion mit Natriumcyanoborhydrid.
Faseroptische pH-Sensoren, die die hier beschriebenen Ma
terialien und Verfahren verwenden, arbeiten als Sensoren mit
einer einzigen Anregung und zweifacher Emission mit einer An
regung zwischen etwa 480 und 540 nm, Säureform-Emission bei
etwa 590 nm und Baseform-Emission bei etwa 690 nm. Eine Tech
nik zum Messen eines Verhältnisses (ratiometrische Technik)
zur Bestimmung des pH-Werts mit diesen faseroptischen pH-Sen
soren umfaßt das Anregen des fluoreszierenden Farbstoffs mit
einer einzigen Wellenlänge des Lichtes und gleichzeitiger Auf
zeichnung der Fluoreszenz aus der Säureform und der Baseform
des Farbstoffs. Das Verhältnis der Emission der Säureform zu
Emission der Baseform korreliert günstig mit dem pH-Wert. Die
hier beschriebenen Carbazinfarbstoffe zeigen eine geringere
Empfindlichkeit gegenüber Temperatur- und Lösungsmittelveränderungen
als derzeit verwendete fluoreszierende pH-
Indikatoren. Diese faseroptischen Sensoren und das Verfahren
zu ihrer Verwendung beseitigen die meisten der Probleme, die
bisher in pH-Meßsystemen auf Faseroptikbasis auftraten. Die
hier beschriebenen Zusammensetzungen und Verfahren gestatten
auch die Verwendung preiswerter faseroptischer Materialien aus
Kunststoff, da alle Wellenlängen des Lichts, sowohl Anregung
als auch Emission, im sichtbaren Bereich des Spektrums liegen.
Die meisten derzeit verwendeten Farbstoffe für faseroptische
pH-Wertmessungen erfordern die Anregung mit ultraviolettem
Licht, wodurch der Einsatz von optischen Fasern aus Quarz er
forderlich wird.
Zur Demonstration der Nützlichkeit dieser Materialien als
ph-Indikatoren wurde eine pH-Sonde auf Faseroptikbasis aufge
baut aus einem fluoreszierenden Farbstoff, hergestellt gemäß
Beispiel 3, gemäß dem Verfahren aus Beispiel 24 an eine keton
haltige Polyacrylatperle (XAD-7, Rohm & Haas) mit 0,012 Zoll
Durchmesser gebunden und mit einer 0,010 Zoll optischen Fasern
aus Kunststoff (Polyoptical 1610 Faser) verbunden. Die Perle
wurde ohne irgendwelche Poliervorgänge des Endes oder andere
Vorbereitungsstufen mit Norland Optical Adhesive Nr. 68 an das
Ende der Faser geklebt. Diese Sonde wurde optisch an ein Puls
faserfluorometer gekoppelt, wobei die Anregung um einen Mit
telwert von etwa 520 nm lag, die Säureemission um einen Mit
telwert von etwa 600 nm lag und die Baseemission um einen Mit
telwert von etwa 680 nm lag. Es wurden Interferenzfilter mit
Bandbreiten von etwa 40 nm verwendet, um den großen spektralen
Abstand (große spektrale Trennung) des Farbstoffs vorteilhaft
auszunutzen. Das Fluorometer wurde mit einem Computerdatener
fassungssystem für elektronische Datengewinnung gekoppelt.
Ein beispielhaftes Pulsfaserfluorometer, das zusammen mit
den erfindungsgemäßen Carbazinfarbstoffen verwendet werden
kann, um den fötalen pH-Wert zu messen, ist in den Fig. 6
und 7 offenbart. In Fig. 6 ist ein optisches System 4 zur
Herstellung einer Anregungswellenlänge mit einem Mittelwert
von 520 nm und zum Nachweis von Emissionswellenlängen mit Mit
telwerten von 600 nm und 680 nm dargestellt. Das optische Sy
stem umfaßt eine Stroboskoplampe 8 zur Erzeugung eines Licht
strahls mit hoher Intensität 12 aus weißem Licht. Die Lampe 8
wird hinsichtlich einer langen Gebrauchszeit ausgewählt, z. B.
10 Millionen Blitze. Jeder Blitz dauert etwa 100 Mikrosekun
den. Der elektrische Antrieb für die Lampe 8 ist so konstru
iert, daß elektrische Interferenz mit den anderen elektroni
schen Vorrichtungen minimiert ist.
Der Strahl 12 des weißen Lichtes von jedem Blitz wird
durch Linsen 20 und 24 gesammelt und auf einen Brennpunkt 16
fokussiert. Diese Linsen sind asphärisch, um effizient so viel
Licht wie möglich zu sammeln. Das so gebildete fokussierte
Licht wird verwendet, um ein Loch 28 in einer Platte 32 zu be
leuchten. Das Loch 28 hat einen ungefähren Durchmesser von
0,060 Zoll. Das fokussierte Licht kann einen wesentlich größe
ren Bereich als die Größe des Lochs 28 beleuchten, wodurch ei
ne gewisse Ungenauigkeit der Ausrichtung der Stroboskoplampe
8, der Linsen 20 und 24 und des Lochs 28 zulässig ist.
Der durch das Loch 28 hindurchgehende Lichtstrahl 12 wird
durch eine Linse 36 kollimatiert. Das kollimatierte Licht wird
dann durch einen Filter 40 geleitet. Es ist wichtig, eine gute
Kollimation zu erreichen, damit der Filter 40 richtig arbei
tet, wie nun erklärt wird. Der Filter 40 ist ein hochselekti
ver Interferenzfilter, der Licht von 520 ∀ 20 nm überträgt.
Alles Licht, das in Wellenlängen, bei denen die Fluoreszenz
gemessen wird, 600 nm und 680 nm, durch den Filter 40 hin
durchgeht, ist falsche Fluoreszenz. Die hohe Selektivität, die
erforderlich ist, um falsche Fluoreszenz im wesentlichen zu
beseitigen, kann nur mit gut kollimatiertem Licht aus der Lin
se 36 erhalten werden.
Das durch den Filter 40 durchgelassene Licht, z. B. Licht
mit 520 nm, gelangt dann zu einer Linse 44, die dieses Licht
auf die optische Faser 48 fokussiert. Die optische Faser 48
leitet das 520 nm Licht zu einer pH-Indikatorsonde, die den an
einen festen Träger kovalent gebundenen fluoreszierenden Car
bazinfarbstoff umfaßt, wie oben erklärt. Nach Beleuchtung
durch das 520 nm Licht fluoresziert die Sonde mit Fluoreszenz
mit zweifacher Emission mit Wellenlängen um einen Mittelwert
von etwa 600 nm und 680 nm. Ein Teil dieses emittierten Lich
tes wird durch die optische Faser 48 aufgefangen, die dieses
emittierte Licht zurück zu dem optischen System 4 des Fluoro
meters leitet.
Das fluoreszierende emittierte Licht aus der optischen Fa
ser 48 gelangt durch die Linse 44 und von dort aus zu dem Fil
ter 40. Der Filter 40 reflektiert dieses emittierte Fluoris
zenzlicht zu einem Spiegel 52. Licht, das den Spiegel 52 kon
taktiert, wird dann zu einem Filter 56 reflektiert. Filter 56
ist ein weiterer Hochleistungsinterferenzfilter, der Licht mit
680 nm durchläßt und Licht mit 600 nm Wellenlänge reflektiert.
Dieses durchgelassene Licht kontaktiert eine Linse 60, die das
680 nm Licht auf ein Loch 64 in einer Platte 68 fokussiert.
Dieses Loch 64 entfernt auf räumliche Weise Streulicht und
Störlicht, da nur aus der optischen Faser 48 emittiertes Licht
auf dieses fokussiert wird. Das fokussierte Licht mit 680 nm
Wellenlänge, das durch das Loch 64 gelangt, kontaktiert eine
Photodiode 72.
Durch den Filter 56 reflektiertes Licht kontaktiert einen
Filter 76, der ein weiterer Hochleistungsinterferenzfilter
ist, der nur Licht mit etwa 600 nm durchläßt. Dieses von dem
Filter 76 durchgelassene Licht mit 600 nm kontaktiert eine
Linse 80, die das 600 nm Licht auf ein Loch 84 in Platte einer
88 fokussiert. Wie bei dem Loch 64 entfernt das Loch 84 auf
räumliche Weise Streulicht und Störlicht. Das das Loch 84 pas
sierende 600 nm Licht kontaktiert dann eine Photodiode 92, die
dieses 600 nm Licht wahrnimmt.
Die Winkel von Filter 40 und Filter 56 werden auf 15° von
normalem Einfallswinkel gehalten. Dieser Winkel muß für die
Filter 40 und Filter 56 klein gehalten werden, damit sie rich
tig arbeiten, um die gewählten Wellenlängen des Lichts hindurchzulassen
und andere Wellenlängen des Lichtes reflektie
ren. Der Filter 76 muß kein Licht zu weiteren optischen Kompo
nenten des Systems reflektieren und wird daher auf einen Ein
fallswinkel von 90° eingestellt. Diese Einstellung ermöglicht
steilere Kanten zu dem Übertragungsband des Filters 76, was
für den optischen Kanal mit dem geringsten Wellenlängenabstand
von der Beleuchungsquelle wichtig ist.
Dieses optische System 4, das gut konstruierte Filter ein
setzt, ermöglicht es den Photodioden 72 und 92, Fluoreszenzsi
gnale zu erkennen, die viele Größenordnungen niedriger in der
Intensität sind als die der Beleuchtungsquelle (Stroboskoplam
pe 8). Während es arbeitet, nehmen die Fluoreszenzkanäle im
wesentlichen kein Licht in Abwesenheit einer optischen Faser
48 wahr. Selbst das Aufstellen eines Reflektors an der Stelle
der optischen Faser 48 führt zu im wesentlichen keiner Wahr
nehmung von falscher Fluoreszenz.
Ein Schemadiagramm des elektronischen Systems 100, das das
optische System 4 (Fig. 6) des Fluorometers begleitet, ist in
Fig. 7 gezeigt. Alle Funktionen des Fluorometers sind mikro
prozessorgesteuert. Es gibt zwei Detektorkanäle, einen für 600 nm-
und einen weiteren für 680 nm-Licht. Jeder Detektor ist
aus einer Photodiode mit hoher Empfindlichkeit und niedrigem
Rauschen zusammengesetzt, die mit geeigneten Verstärkern, Ana
log/Digital-Wandlern (A/D-Wandlern), und dann mit dem Mikro
prozessor verbunden ist. Alle Kanäle sind identisch. Es folgt
eine Beschreibung eines solchen Kanals.
Licht, das die 600 nm Photodiode 92 kontaktiert, wird in
einen schwachen elektrischen Strom umgewandelt, wobei der
Strom proportional zu der Intensität des Lichts ist. Dieser
Strom wird über zwei getrennte Transimpedanzverstärker 104 und
108 zu einer positiven und einer negativen Spannung verstärkt.
Diese Spannungen werden zu einem Echtdifferentialverstärker
112 geleitet, in dem die Spannungssignale zu einem Signal mit
höherer Spannung kombiniert werden, wobei die Spannungsausgabe
proportional zu der Beleuchtungsintensität der Photodiode 92
ist. Dieses Schema der Differentialverstärkung wird verwendet,
um Gleichtaktrauschen zu verringern, das aufgrund der von der
Photodiode 92 erzeugten schwachen Signale vorhanden sein kann,
verglichen mit elektrischen Rauschen, das von der Hochsstrom
stroboskoplampe 8 erzeugt werden kann (Fig. 6).
Die Spannung aus dem Verstärker 112 wird in einen Verstär
ker 116 eingespeist, in dem eine zusätzliche Spannungsverstär
kung stattfindet. Zusätzlich speist der automatische Null
schaltkreis 120 ein Signal in den Verstärker 116 ein, das pro
portional zu dem Signal ist, welches von dem Verstärker 112
vorhanden ist, wenn die Stroboskoplampe 8 nicht feuert. Dieses
automatische Nullsignal wird von dem des Verstärkers 112 sub
trahiert, um so im wesentlichen keine Ausgabe von Verstärker
116 zu erhalten, außer wenn tatsächlich Licht auf die Photo
diode 92 fällt. Dieses automatische Nullabgleichmerkmal korri
giert automatisch eine Verstärkerdrift und dergleichen und
stellt sicher, daß die Ausgabe von Verstärker 116 proportional
zu der Lichtintensität während des Blitzes ist. Sorgfältige
Konstruktion des automatischen Nullabgleichschaltkreises 120
trägt auch dazu bei, Lichtsignale aus Umgebungslicht zu elimi
nieren, die vorhanden sein können, wenn die Faser 48 (Fig. 6)
von einer äußeren Weißlichtquelle wie Raumbeleuchtung oder Un
tersuchungslicht beleuchtet wird. Schließlich wandelt ein wei
terer Teil von Verstärker 116 die Spannungsausgabe in eine
echte Stromquelle zum Einspeisen in den A/D-Wandler 124 um.
Der A/D-Wandler 124 ist eine 20 bit-Ladungsintegrations
vorrichtung. Während des Betriebs ist die Integrationsperiode
300 Mikrosekunden. Das heißt, daß der A/D-Wandler 124 die ge
samte Ladung von Verstärker 116 über einen Zeitraum von 300
Mikrosekunden mißt. Der Arbeitsvorgang beginnt damit, daß der
A/D-Wandler 124 eine Hintergrundperiode ohne Licht aus der
Stroboskoplampe 8 (Fig. 6) mißt. Nachfolgend wird die Stro
boskoplampe (von dem Mikroprozessor 128) getriggert und das
Gesamtsignal von den Photodioden 92 und 72 gemessen. Da der
Blitz 100 Mikrosekunden lang ist, ist der Zeitgeber des A/D-
Wandlers 124 so eingestellt, daß er das gesamte Signal in die
ser Integrationsperiode aufnimmt. Der A/D-Wandler 124 mißt
dann einen weiteren Zeitraum ohne die Stroboskoplampe 8 (Fig.
6). Die erste und dritte Periode werden gemittelt und von dem
Signal während der zweiten Periode abgezogen, um zusätzliches
Hintergrundrauschen zu entfernen. Auf diese Weise werden zu
sätzliches Rauschen und Umgebungslichteffekte entfernt. Der
A/D-Wandler 124 ist mit einer 20 bit Auflösung gewählt, um
große Veränderungen des wahrgenommenen Lichts aus unterschied
lichen Sonden, Alterungseffekte der optischen Geräte und so
weiter ohne Notwendigkeit eines automatischen Verstärkungs
schaltkreises akkurat zu behandeln. Es muß daran gedacht wer
den, daß in diesem System der pH-Wert durch das Verhältnis
zwischen Fluoreszenz bei 600 nm und bei 680 nm bestimmt wird,
nicht durch ihre absoluten Größen. Das so offenbarte Fluorome
ter mißt dieses Verhältnis genau und automatisch unabhängig
von dem Gerät, der Sonde oder Veränderungen der Umgebung.
Der Mikroprozessor 128 mißt die Signale von beiden A/D-
Wandlern 124 und 132 gleichzeitig und erzeugt ein Pulsverhält
nis der Fluoreszenz für jeden Stroboskoplampenpuls. Zudem kann
es außerdem das Signal mitteln oder verarbeiten, falls erfor
derlich. Wie zuvor erwähnt steuert er auch die A/D-Wandler 124
und 132, den Stroboskoplampentrigger 136 und die automatischen
Nullwertfunktionen des Zeitgebers 140. Das von Mikroprozessor
128 berechnete Fluoreszenzverhältnis wird in pH-Daten umgewan
delt, die der pH-Wertausgabevorrichtung 144 übergeben werden.
Pufferlösungen (1% ACES, 1% NaCl) wurden hergestellt und
auf pH-Werte zwischen ungefähr 5 und 9 eingestellt, und bei
Raumtemperatur wurden mit einem frisch geeichten Orion Modell
720 pH-Wertmeßgerät die Werte abgelesen. Optische pH-Wertdaten
wurden aus jeder Pufferprobe elektronisch mit dem Computerda
tenerfassungssystem aufgenommen. Nach Einstellung des Gleich
gewichts wurden 100 Ablesungen von jeder Probe genommen. Die
Ergebnisse dieses Experiments sind in Fig. 4 gezeigt, bei der
das Emissionsverhältnis (Emission bei 590 nm, geteilt durch
Emission bei 680 nm) als Funktion des pH-Werts wiedergegeben
ist. Die Genauigkeit jedes Verhältnisdatenpunkts war typi
scherweise besser als 0,5%, was eine Unsicherheit des pH-
Werts von ungefähr 0,02 pH-Einheiten bei einer Standardabwei
chung von ∀ 1 ergibt.
Proteinhaltige Pufferproben (1% BSA, 1% ACES, 1% NaCl)
wurden mit einem pH-Wert im Bereich von 6,9 bis 7,6 herge
stellt. Diese Proben wurden gemäß dem Verfahren aus Beispiel
25 einer pH-Wertbestimmung unterworfen. Die resultierenden Da
ten sind in Fig. 5 zusammengefaßt. Wie in Beispiel 25 ergab
die Genauigkeit jedes Datenpunkts und die Neigung der Emissi
onsverhältnis/pH-Wert-Kurve eine Unsicherheit des pH-Werts von
etwa 0,02 pH-Werteinheiten.
Aus dem vorhergehenden wird erkannt, daß die erfindungsge
mäßen Zusammensetzungen Mittel zur pH-Wertbestimmung unter
Verwendung eines weiten Bereichs von festen Trägermaterialien
liefern. Es ist somit möglich, einen speziellen Carbazinfarb
stoff, festen Träger und kovalente Verbindungsmittel zu ver
wenden, um eine optimale pH-Wertmessung zu ergeben.
Die vorliegende Erfindung kann in anderen speziellen For
men ausgeführt werden, ohne von ihrer Idee oder wesentlichen
Charakteristika abzuweichen. Die beschriebenen Ausführungsfor
men werden in jederlei Hinsicht nur als illustrierend und
nicht als einschränkend angesehen. Der Bereich der Erfindung
ist somit nur durch die angefügten Patentansprüche begrenzt
und nicht durch die vorangehende Beschreibung. Alle Verände
rungen, die mit Bedeutung und Bereich von funktioneller
Gleichwertigkeit der Patentansprüche einhergehen, sollen in
nerhalb ihrer Bereiche liegen.
Claims (76)
1. Mittel zum Anzeigen des pH-Werts einer Lösung, in
die das Mittel gegeben wird, das einen fluoreszie
renden Carbazinfarbstoff umfaßt, der kovalent an einen fe
sten Träger gebunden ist, wobei das Farbstoff-Träger-Mittel
durch die Formel
D-3-M
wiedergegeben wird, in der M irgendein fester Träger ist, der eine funktionelle Gruppe enthält oder derivatisiert ist, um eine funktionelle Gruppe zu enthalten, die mit Hydrazin reaktiv ist, so daß die Umsetzung mit Hydrazin einen hydra zinderivatisierten festen Träger bildet; D irgendein fluo reszierender Carbazinfarbstoff mit der Formel
ist, in der R2, R3, R5 und R6 jeweils ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl, und wobei der fluores zierende Carbazinfarbstoff mit dem hydrazinderivatisierten festen Träger am 1-Kohlenstoffatom des Spirorings reaktiv ist, und B ein Bindeglied ist, dessen kovalente Anbindung durch Umsetzung zwischen dem hydrazinderivatisierten festen Träger und dem 1-Kohlenstoffatom des Spirorings gebildet ist und das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus -NHNH-, =N-NH- und =N-N=.
D-3-M
wiedergegeben wird, in der M irgendein fester Träger ist, der eine funktionelle Gruppe enthält oder derivatisiert ist, um eine funktionelle Gruppe zu enthalten, die mit Hydrazin reaktiv ist, so daß die Umsetzung mit Hydrazin einen hydra zinderivatisierten festen Träger bildet; D irgendein fluo reszierender Carbazinfarbstoff mit der Formel
ist, in der R2, R3, R5 und R6 jeweils ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl, und wobei der fluores zierende Carbazinfarbstoff mit dem hydrazinderivatisierten festen Träger am 1-Kohlenstoffatom des Spirorings reaktiv ist, und B ein Bindeglied ist, dessen kovalente Anbindung durch Umsetzung zwischen dem hydrazinderivatisierten festen Träger und dem 1-Kohlenstoffatom des Spirorings gebildet ist und das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus -NHNH-, =N-NH- und =N-N=.
2. Mittel nach Anspruch 1, bei dem M ein Mitglied aus
gewählt aus der Gruppe bestehend aus einem gegenüber Oxida
tion mit Periodat empfindlichen Polymer, mit Epoxid reak
tivem Träger, anorganischem Träger, Polyaldehydpolymer und
Poly(methylketon)polymer ist.
3. Mittel nach Anspruch 2, bei dem M ein gegenüber
Oxidation mit Periodat empfindliches Polymer ist.
4. Mittel nach Anspruch 3, bei dem M ein Mitglied aus
gewählt aus der Gruppe bestehend aus Papier, Stärke, Cellu
lose, Amylose, Rayon, Cellophan und Mischungen derselben
ist.
5. Mittel nach Anspruch 4, bei dem B -NHNH- ist.
6. Mittel nach Anspruch 2, bei dem M ein mit Epoxid
reaktiver Träger ist.
7. Mittel nach Anspruch 6, bei dem das mit Epoxid re
aktive Polymer eine oberflächen-funktionelle Gruppe enthält,
die aus der Gruppe bestehend aus Hydroxyl, Amino, Carbonsäu
re und Anhydrid ausgewählt ist.
8. Mittel nach Anspruch 2, bei dem M ein anorganischer
Träger ist.
9. Mittel nach Anspruch 8, bei dem der anorganische
Träger ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Glas, Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel, Alumoniumoxid,
Titandioxid, Nickeloxid, Aluminiumoxid, Zirconiumdioxid und
Mischungen derselben ist.
10. Mittel nach Anspruch 9, bei dem der anorganische
Träger ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Glas, Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel, Aluminiumoxid und
Mischungen derselben ist.
11. Mittel nach Anspruch 10, bei dem B -NHNH- ist.
12. Mittel nach Anspruch 2, bei dem M ein Polyaldehyd
polymer ist.
13. Mittel nach Anspruch 12, bei dem das Polyaldehyd
polymer ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Polyacrolein und polymerisiertem Glutaraldehyd ist.
14. Mittel nach Anspruch 13, bei dem B -NHNH- ist.
15. Mittel nach Anspruch 2, bei dem ein Poly(methyl
keton)polymer ist.
16. Mittel nach Anspruch 15, bei dem B =N-N= ist.
17. Mittel nach Anspruch 2, bei dem R2, R3, R5 und R6
jeweils H sind.
18. Mittel nach Anspruch 2, bei dem R2 und R6 jeweils H
sind und R3 und R5 jeweils Methyl sind.
19. Mittel nach Anspruch 2, bei dem R2, R3 und R5 je
weils Methyl sind und R6 H ist.
20. Mittel nach Anspruch 2, bei dem R2, R3, R5 und R6
jeweils Methyl sind.
21. Mittel nach Anspruch 2, bei dem R2 und R3 Cyclo
hexyl sind und R5 und R6 jeweils H sind.
22. Mittel nach Anspruch 2, bei dem R2 und R6 jeweils
sind, R3 Isopropyl ist und R5 Methyl ist.
23. pH-Indikator, der
einen fluoreszierenden Carbazinfarbstoff umfaßt, der kova
lent an Hydrazin oder ein substituiertes Hydrazin gebunden
ist, wobei der Indikator ein Mitglied ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus
ist, wobei R2, R3, R5 und R6 jeweils ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl und R7 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl.
ist, wobei R2, R3, R5 und R6 jeweils ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl und R7 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl.
24. pH-Indikator nach Anspruch 23, bei dem R2, R3, R5 und R6
jeweils H sind.
25. pH-Indikator nach Anspruch 23, bei dem R2 und R6 jeweils
H sind und R3 und R5 jeweils Methyl sind.
26. pH-Indikator nach Anspruch 23, bei dem R2, R3 und R5 je
weils Methyl sind und R6 H ist.
27. pH-Indikator nach Anspruch 23, bei dem R2, R3, R5 und R6
jeweils Methyl sind.
28. pH-Indikator nach Anspruch 23, bei dem R2 und R3 Cyclo
hexyl sind und R5 und R6 jeweils H sind.
29. pH-Indikator nach Anspruch 23, bei dem R2 und R6 jeweils
H sind, R3 Isopropyl ist und R5 Methyl ist.
30. Faseroptisches System zur Bestimmung des pH-Werts, das
- a) eine Sonde zum Anzeigen des pH-Werts einer Lösung, in
die die Sonde gegeben wird, die einen fluoreszierenden
Carbazinfarbstoff umfaßt, der kovalent an einen festen
Träger gebunden ist, wobei das Farbstoff-Träger-Mittel
durch die Formel
D-B-M
wiedergegeben wird, in der M irgendein fester Träger ist, der eine funktionelle Gruppe enthält oder derivatisiert ist, um eine funktionelle Gruppe zu enthalten, die mit Hy drazin reaktiv ist, so daß die Umsetzung mit Hydrazin ei nen hydrazinderivatisierten festen Träger bildet; D ir gendein fluoreszierender Carbazinfarbstoff mit der Formel
ist, in der R2, R3, R5 und R6 jeweils ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl, und wobei der fluo reszierende Carbazinfarbstoff mit dem hydrazinderivatisierten festen Träger am 1-Kohlenstoffatom des Spiro rings reaktiv ist, und B das Bindeglied ist, dessen kovalente Anbindung durch Umsetzung zwischen dem hydrazinderivatisierten fe sten Träger und dem 1-Kohlenstoffatom des Spirorings ge bildet ist und das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus -NHNH-, =N-NH- und =N-N=; - b) eine an diese Sonde gekoppelte optische Faser zum Emp fangen von Anregungslicht aus einem Fluorometer und Lei ten des Anregungslichts zu der Sonde und zum Empfang von emittiertem Licht aus der Sonde und Leiten des emittier ten Lichtes zu dem Fluorometer;
- c) ein an die optischen Faser gekoppeltes Fluorometer zur Erzeugung von Anregungslicht mit einer gewählten Wellen länge und Abgabe des Anregungslichts an die Faser, zum Empfang und Messen von Intensitäten des emittierten Lichtes bei einer ersten gewählten Wellenlänge und bei einer deutlich verschiedenen zweiten gewählten Wel lenlänge und zur Erzeugung eines elektronischen Signals, das Messungen der Intensitäten enthält; und
- d) an das Fluorometer gekoppelte Einrichtungen zum Empfang des elektronischen Signals, Berechnen eines Verhältnis ses der Messungen der Intensitäten, Korrelieren des Ver hältnisses mit einer zuvor bestimmten Beziehung zu dem pH-Wert und Anzeigen des pH-Werts umfaßt.
31. System nach Anspruch 30, bei dem M ein Mitglied ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem gegenüber Oxidation mit
Periodat empfindlichen Polymer, mit Epoxid reaktivem Träger,
anorganischem Träger, Polyaldehydpolymer und Poly(methyl
keton)polymer ist.
32. System nach Anspruch 31, bei dem M ein gegenüber Oxidation
mit Periodat empfindliches Polymer ist.
33. System nach Anspruch 32, bei dem M ein Mitglied ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Papier, Stärke, Cellulose, Amy
lose, Rayon, Cellophan und Mischungen derselben ist.
34. System nach Anspruch 33, bei dem B -NHNH- ist.
35. System nach Anspruch 31, bei dem M ein mit Epoxid reaktiver
Träger ist.
36. System nach Anspruch 35, bei dem der mit Epoxid reaktive
Träger eine oberflächen-funktionelle Gruppe enthält, die aus
der Gruppe bestehend aus Hydroxyl, Amino, Carbonsäure und
Anhydrid ausgewählt ist.
37. System nach Anspruch 31, bei dem M ein anorganischer Träger
ist.
38. System nach Anspruch 37, bei dem der anorganische Träger
ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glas,
Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel, Aluminiumoxid, Titandi
oxid, Nickeloxid, Aluminiumoxid, Zirconiumdioxid und Mi
schungen derselben ist.
39. System nach Anspruch 38, bei dem der anorganische Träger
ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glas,
Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel, Aluminiumoxid und Mi
schungen derselben ist.
40. System nach Anspruch 39, bei dem B -NHNH- ist.
41. System nach Anspruch 31, bei dem M ein Polyaldehydpolymer
ist.
42. System nach Anspruch 41, bei dem das Polyaldehydpolymer ein
Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Poly
acrolein und polymerisiertem Glutaraldehyd ist.
43. System nach Anspruch 42, bei dem B -NHNH- ist.
44. System nach Anspruch 31, bei dem M ein Poly(methylketon) po
lymer ist.
45. System nach Anspruch 44, bei dem B =N-N= ist.
46. System nach Anspruch 31, bei dem R2, R3, R5 und R6 jeweils H
sind.
47. System nach Anspruch 31, bei dem R2 und R6 jeweils H sind
und R3 und R5 jeweils Methyl sind.
48. System nach Anspruch 31, bei dem R2, R3, und R5 jeweils Me
thyl sind und R6 H ist.
49. System nach Anspruch 31, bei dem R2, R3, R5 und R6 jeweils
Methyl sind.
50. System nach Anspruch 31, bei dem R2 und R3 Cyclohexyl sind
und R5 und R6 jeweils H sind.
51. System nach Anspruch 31, bei dem R2 und R6 jeweils H sind,
R3 Isopropyl ist und R5 Methyl ist.
52. System nach Anspruch 30, bei dem die Faser eine Kunststoff
faser umfaßt.
53. System nach Anspruch 30, bei dem die gewählte Wellenlänge
des Anregungslichts im Bereich von etwa 480 bis etwa 540 nm
liegt.
54. System nach Anspruch 53, bei dem die erste gewählte Wel
lenlänge des emittierten Lichtes im Bereich von etwa 570 bis
etwa 620 nm liegt und die zweite gewählte Wellenlänge des
emittierten Lichtes im Bereich von etwa 650 bis etwa 720 nm
liegt.
55. Verfahren zur Bestimmung des pH-Werts einer Lösung, bei dem
in Stufen
- a) ein Mittel bereitgestellt wird, das einen
fluoreszierenden Carbazinfarbstoff umfaßt, der kovalent
an einen festen Träger gebunden ist, wobei Farb
stoff-Träger-Mittel durch die Formel
D-B-M wiedergegeben wird, in der M irgendein fester Träger ist, der eine funktionelle Gruppe enthält oder derivatisiert ist, um eine funktionelle Gruppe zu enthalten, die mit Hy drazin reaktiv ist, so daß die Umsetzung mit Hydrazin ei nen hydrazinderivatisierten festen Träger bildet; D ir gendein fluoreszierender Carbazinfarbstoff mit der Formel
ist, in der R2, R3, R5 und R6 jeweils ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H und Alkyl, und wobei der fluo reszierende Carbazinfarbstoff mit dem hydrazinderivati sierten festen Träger am 1-Kohlenstoffatom des Spirorings reaktiv ist, und B das Bindeglied ist, dessen kovalente Anbindung durch Umsetzung zwischen dem hydrazinderivatisierten festen Trä ger und dem 1-Kohlenstoffatom des Spirorings gebildet ist und das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus -NHNH-, =N-NH- und =N-N=; - b) das Mittel in die Lösung gegeben wird, deren pH-Wert bestimmt werden soll;
- c) das Mittel in der Lösung mit Licht einer ge wählten Wellenlänge in Kontakt gebracht wird, um die Emission von Fluoreszenzlicht durch den Carbazinfarb stoff anzuregen;
- d) die Intensitäten des Fluoreszenzlicht bei einer ersten gewählten Wellenlänge und einer deutlich verschiedenen zweiten gewälten Wellenlänge gemessen werden;
- e) ein Verhältnis der gemessenen Intensität bei der ersten gewählten Wellenlänge und der zweiten gewählten Wellen länge berechnet wird; und
- f) das Verhältnis mit einer vorbestimmten Beziehung der Verhältnisse mit dem pH-Wert korreliert wird.
56. Verfahren nach Anspruch 55, bei dem M ein Mitglied ausge
wählt aus der Gruppe bestehend aus einem gegenüber Oxidation
mit Periodat empfindlichen Polymer, mit Epoxid reaktivem
Träger, anorganischem Träger, Polyaldehydpolymer und Poly
(methylketon)polymer ist.
57. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem M ein gegenüber Oxida
tion mit Periodat empfindliches Polymer ist.
58. Verfahren nach Anspruch 57, bei dem M ein Mitglied aus
gewählt aus der Gruppe bestehend aus Papier, Stärke, Cellu
lose, Amylose, Rayon, Cellophan und Mischungen derselben
ist.
59. Verfahren nach Anspruch 58, bei dem B -NHNH- ist.
60. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem M ein mit Epoxid reak
tiver Träger ist.
61. Verfahren nach Anspruch 60, bei dem das mit Epoxid reaktive
Polymer eine oberflächen-funktionelle Gruppe enthält, die
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxyl, Amino, Carbonsäure
und Anhydrid ausgewählt ist.
62. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem M ein anorganischer
Träger ist.
63. Verfahren nach Anspruch 62, bei dem der anorganische Träger
ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glas,
Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel, Aluminiumoxid, Titandi
oxid, Nickeloxid, Aluminiumoxid, Zirconiumdioxid und Mi
schungen derselben ist.
64. Verfahren nach Anspruch 63, bei dem der anorganische Träger
ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glas,
Glasfasern, Sand, Siliciumdioxidgel, Aluminiumoxid und Mi
schungen derselben ist.
65. Verfahren nach Anspruch 64, bei dem B -NHNH- ist.
66. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem M ein Polyaldehydpo
lymer ist.
67. Verfahren nach Anspruch 66, bei dem das Polyaldehydpolymer
ein Mitglied ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Poly
acrolein und polymerisiertem Glutaraldehyd ist.
68. Verfahren nach Anspruch 67, bei dem B -NHNH- ist.
69. Zerfahren nach Anspruch 56, bei dem M ein Poly(methylke
ton) polymer ist.
70. Verfahren nach Anspruch 69, bei dem B =N-N= ist.
71. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem R2, R3, R5 und R6 jeweils
H sind.
72. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem R2 und R6 jeweils H sind
und R3 und R5 jeweils Methyl sind.
73. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem R2, R3 und R5 jeweils
Methyl sind und R6 H ist.
74. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem R2, R3, R5 und R6 jeweils
Methyl sind.
75. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem R2 und R6 Cyclohexyl
sind und R5 und R6 jeweils H sind.
76. Verfahren nach Anspruch 56, bei dem R2 und R6 jeweils H
sind, R3 Isopropyl ist und R5 Methyl ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US08/429,622 US5567624A (en) | 1995-04-27 | 1995-04-27 | Carbazine dyes and derivatives for pH measurement |
PCT/US1996/005777 WO1996034284A1 (en) | 1995-04-27 | 1996-04-26 | Carbazine dyes and derivatives for ph measurement |
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