DE3343636C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sensorelement für
fluoreszenzoptische pH-Messung, mit einem durchsichtigen
oder zumindest durchscheinenden plättchenförmigen Träger,
der auf einer Aufnahmefläche mit einem immobilisierten
fluoreszenzoptischen Indikatormaterial versehen ist.
Für die Messung von pH-Werten ist der Einsatz von
Gaselektroden nach potentiometrischem Prinzip weit ver
breitet. Zum Beispiel werden solche Sensoren für die pH-Analyse
biologischer Flüssigkeiten, etwa für die Blutgasanalyse,
verwendet. Ein wesentlicher Nachteil dieser Methode be
steht darin, daß das gesamte Meßsystem prinzipiell aus
zwei Teilen aufgebaut ist, nämlich aus einer Meßelektro
de und einer Referenzelektrode. Insbesondere entstehen
Meßprobleme deshalb, weil die erforderliche Referenz
elektrode störanfällig ist.
Aus diesem Grund wurde versucht, pH-Messungen auf
optischem Wege mit Hilfe sog. pH-Indikatoren durchzu
führen. Dabei wird prinzipiell eine pH-abhängige Wechsel
wirkung bestimmter Stoffe mit Licht ausgenutzt.
pH-Indikatoren sind üblicherweise Moleküle, welche
Licht bestimmter Wellenlänge absorbieren können, wobei
das Ausmaß dieser Absorption vom pH-Wert abhängt. pH-
Messungen nach diesem Absorptionsprinzip können auf
zweierlei Weise durchgeführt werden:
Man kann pH-Indikatoren dem Meßgut zusetzen, die
Lichtabsorption von Meßmedium und Indikator wird dann
mit dafür geeigneten Geräten durchgeführt (Cuvette,
Fotometer). Die Nachteile bei dieser Verfahrensweise
sind ein hoher Indikatorverbrauch, ein zu großer Zeit
aufwand und optische Einflüsse des Meßgutes.
Die zweite Möglichkeit ist z. B. aus der DE-OS
28 51 138 bekannt. Sie offenbart eine faseroptische
pH-Sonde zur Implantation im Gewebe für physiologische
Untersuchungen. Diese Sonde setzt sich aus einer ionen
durchlässigen Membran in Form eines hohlen, länglichen
Zylinders und zwei parallel zueinander angeordneten Fa
seroptiken zusammen. In die hohle Membran, deren Poren
so beschaffen sein sollen, daß sie Wasserstoffionen
durchtreten lassen, wird ein farbstoffhaltiges Material,
das pH-Indikator-Eigenschaften besitzt, eingefüllt.
Eine der beiden optischen Fasern ist mit ihrem einen
Ende an eine Lichtquelle angeschlossen, während die an
dere Faser mit dem Lichtdetektor in Verbindung steht.
Daraus ergibt sich, daß die Indikatoren räumlich
vom Meßgut getrennt sind, so daß ein Meßgutraum und ein
Indikatorraum entstehen. Ein Austausch von Protonen zwi
schen Indikatorraum und Meßgutraum ermöglicht so eine
Bestimmung des pH-Wertes des Meßgutes durch Messung der
Lichtabsorption im Indikatorraum.
Als pH-Indikatoren mit den oben beschriebenen Eigen
schaften können vorteilhafterweise fluoreszierende Mole
küle verwendet werden. In diesem Fall wird ein bestimm
ter Anteil von absorbiertem Licht vom Indikatormolekül
als Fluoreszenzlicht abgegeben. Besteht nun eine pH-Ab
hängigkeit der Lichtabsorption eines fluoreszierenden
Moleküles, so überträgt sich diese auf die Fluoreszenz
lichtintensität. pH-Bestimmungen können also durch
Messung der Fluoreszenzlichtintensität fluoreszierender
pH-Indikatoren durchgeführt werden. Solche Indikatoren
werden z. B. in "Practical Fluorescence" (Guilbault,
1973) im Kapitel "Fluorescent Indicators" aufgelistet.
Die sich bei der Verwendung von fluoreszierenden
Indikatoren ergebenden Vorteile sind eine hohe Empfind
lichkeit, weiters eine spektrale Unterscheidungsmöglich
keit zwischen Anregungs- und Emissionslicht, sowie eine
große Variationsbreite bei der räumlichen Anordnung von
Lichtquelle und Lichtempfänger.
Durch diese Vorteile wird er möglich, Meßvorrich
tungen derart aufzubauen, daß flächenförmig ausgebildete
Indikatorschichten auf der einen Seite der Schicht mit
Meßgut in Wechselwirkung treten, während auf der anderen
Seite der Schicht Beleuchtungs- und Lichtmeßvorrichtung
angeordnet sind.
Bei der Herstellung flächenförmig ausgebildeter In
dikatorschichten muß berücksichtigt werden, daß die In
dikatormoleküle einerseits durch das Meßgut nicht ausge
waschen werden, andererseits aber mit den Protonen des
Lösungsmittels in Wechselwirkung treten können. Darüber
hinaus soll die flächenförmige Indikatorschicht mecha
nisch stabil sein, und der Indikator in ausreichend hoher
Konzentration vorliegen.
Eine Immobilisierung von pH-Indikatoren erfolgt in
hydrophilen Polymermembranen durch kovalente Verknüpfung
des Indikators mit dem Membranmaterial. Dazu müssen ent
weder der Indikator oder die Polymermembran oder beides
in aktivierter Form vorliegen.
Eine Aktivierung wird üblicherweise durch Einführung
reaktiver Gruppen, z. B. Aminogruppen, erreicht. Auf diese
Weise gelang es z. B. Indikatoren wie β-Methylumbelliferon
oder Fluoresceinderivate an Cellulose zu binden.
Weiters kann eine Immobilisierung von Indikatoren
auch durch Einkapselung derselben in geeignete Materiali
en erfolgen, wie sie z. B. aus der DE-OS 23 60 384 be
kannt ist. Das Innere solcher sogenannter Nanokapseln ist
erfüllt von wäßriger Indikatorlösung, das Kapselwand
material ist protonendurchlässig, aber indikatorundurch
lässig.
Für die Herstellung von pH-Sensoren müssen diese
Kapseln ihrerseits in flächenförmiger Anordnung immobi
lisiert werden.
Mechanische Instabilität, niedrige Indikatorbela
dungsdichten und schlechte Einstellzeiten sind nur einige
der Nachteilie die diesen bekannten und beschriebenen
pH-Sensoren anhaften.
Eine weitere Möglichkeit zur Immobilisierung von
pH-Indikatoren ergibt sich durch Bindung der Indikatoren
an die Oberfläche eines inerten, mechanisch stabilen,
transparenten Trägers.
Die sich anbietende Möglichkeit ist die Immobili
sierung des pH-Indikators an einem chemisch reaktiven,
aber mechanisch weniger geeigneten Material, wie z. B. Cel
lulose, welches dann auf einem festen und transparenten
Träger, wie z. B. Glas oder Polyacrylester aufgespannt wird.
Diese Immobilisierung von Fluoreszenzindikatoren
auf Cellulose oder Glas ist an sich bekannt. Man geht da
bei von Cellulose oder Glas aus, an welches bereits in
einem oder mehreren vorherigen Reaktionsschritten eine
freie Aminogruppe angebracht worden war. An dieser Amino
gruppe reagieren nun die reaktiven Gruppen eines Indika
tors, z. B. Fluorescein-isothiocyanat.
Aus der DE-OS 21 17 290, welche sich auf ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zum Messen von Sauerstoff in
einem Gasstrom bezieht, ist ein Sensor bekannt, bei wel
chem der Indikator adsorptiv gebunden am Trägermaterial
vorliegt. Als Trägermaterial dienen dabei dicke, gasdurch
lässige Sinterkörper, also frittenartige Substrate.
Die DE-AS 28 23 318 hat eine Vorrichtung zur Mes
sung des Sauerstoffgehaltes eines fließenden Probenmediums
zum Inhalt und behandelt eine ähnliche Problematik wie die
vorhin genannte DE-OS 21 17 290. Es wird dabei Kieselgel
oder Aluminiumoxidpulver als Adsorbens für den Fluores
zenzfarbstoff verwendet.
Schließlich wird in der nicht vorveröffentlichten
DE-OS 31 48 830, welche jedoch nur auf Sauerstoffsensoren
Bezug nimmt, vorgeschlagen, ein fertiges Adsorbat, z. B. Trypo
flavin adsorbiert auf Kieselgel, auf das Trägermaterial aufzu
kleben. Bei pH-Sensoren würde jedoch ein Verkleben nach der
aus der DE-OS geoffenbarten Art zu Störungen der Ober
flächenspannung, zu Polymer-Quelleffekten und ähnlichem
führen.
Allen bekannten Immobilisierungsverfahren für Glas
oberflächen haftet der Nachteil an, daß an der Oberfläche
nur relativ wenig Immobilisat überlagerungsfrei gebunden
vorliegt.
Aufgabe der Erfindung ist es ein einfaches Sensor
element zu schaffen, das einen immboilisierten Indikator,
im wesentlichen einschichtig und ohne Überlagerungen, auf
einer mechanisch genügend festen Unterlage bzw. einem
Träger in einer nicht auswaschbaren Form gebunden trägt,
und daß dieser auf ihr in genügend hoher Konzentration
vorliegt, um beim Meßvorgang das Signal-Rausch-Verhältnis
groß werden zu lassen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die
Aufnahmefläche für das immobiliserte Indikatormaterial
mit gleichmäßig dicht verteilten Erhebungen versehen ist,
welche von aufgesinterten oder aufgeschmolzenen Teilchen
mit hoher spezifischer Oberfläche gebildet sind, und daß
auf der das immobilisierte Indikatormaterial tragenden
Aufnahmefläche zumindest ein zusätzlicher Stoff mit hy
drophoben und/oder ionischen Resten, die kovalent an der
Aufnahmefläche gebunden sind, aufgebracht ist, womit die
Mikroumgebung des Indikatormaterials zumindest teilweise
gegen Probeneinflüsse abgeschirmt ist. Damit steht eine
große Reaktionsfläche für die oberflächliche Immobili
sierung des Indikatormaterials zur Verfügung. Der zu
sätzliche Stoff mit hydrophoben und/oder ionischen Resten,
welche kovalent an der Aufnahmefläche gebunden sind, sorgt
beispielsweise dafür, daß die Abhängigkeit des Meßwertes
von der Ionenstärke der untersuchten Probe drastisch re
duziert wird.
Als Mikroumgebung ist in diesem Zusammenhang jener
die Indikatormoleküle umgebende Raum zu verstehen, inner
halb dessen die vorhandene Probe - in der Gesamtheit
ihrer Bestandteile - die jeweilige Wechselwirkung zwi
schen Indikator und zu messendem Stoff zu beeinflussen
vermag, bzw. innerhalb dessen die Reichweite des Indika
tors für mögliche Beeinflussungen durch die Probe in
ihrer Gesamtheit liegt.
Man geht also davon aus, daß die an sich der ge
suchten Konzentration des zu messenden Stoffes propor
tionalen Fluoreszenzsignaländerungen durch Wechselwir
kung zwischen dem Indikator und der zu messenden Probe
zusätzlich beeinflußt werden. Diese Wechselwirkungen
werden aber durch die Eigenschaften der Mikroumgebung des
Indikators beeinflußt, welche physikalischer und/oder che
mischer Natur sind und bei Vorhandensein der zu messenden
Probe natürlich auch von dieser mitbeeinflußt werden.
Dies ist insbesondere bei den erfindungsgemäßen Sensor
elementen sehr wesentlich, da dort oberflächlich an der
vergrößerten Aufnahmefläche fixierte Indikatoren gewis
sermaßen in das Probenmedium ragen, womit die physikali
schen und chemischen Eigenschaften der Indikatormikro
umgebung, wie Löslichkeit von Stoffen, Stofftransport
phänomene oder Ionenmilieu und ähnliche, durch die ent
sprechenden Eigenschaften der Probe mitbestimmt werden.
Die Herstellung eines derartigen Sensorelementes
ist dadurch gegeben, daß in einem ersten Schritt Material
teilchen mit hoher spezifischer Oberfläche auf einer
Aufnahmefläche aufgesintert oder aufgeschmolzen werden.
In einem Folgeschritt wird Indikatormaterial, gegebenen
falls durch kovalente Bindung, an der zugänglichen Ober
fläche der festgelegten Materialteilchen immobilisiert.
Es wird also zuerst die Oberfläche der Aufnahmefläche
am Träger modifiziert und erst dann der Indikator darauf
immobilisiert, was den Vorteil bietet, daß der Aufschmelz-
oder Sinterprozeß keinen Einfluß auf die Indikatormole
küle bzw. deren Immobilisierung hat.
Es ist aber auch möglich, in einem ersten Schritt
Indikatormaterial, gegebenenfalls durch kovalente Bindung,
auf die Oberfläche von Materialteilchen mit hoher spezi
fischer Oberfläche aufzubringen und in einem Folgeschritt
diese indikatorbeladenen Teilchen auf eine Trägerfläche
aufzuschmelzen oder aufzusintern.
Dabei kann vor der Immobilisierung von Indikator
material die zugängliche Oberfläche der bereits auf der
Aufnahmefläche festgelegten Materialteilchen durch Be
handlung mit Säuren oder Säuregemischen, beispielsweise
mit einem Gemisch aus konz. Schwefel- und Salpetersäure,
für die nachfolgende Knüpfung von Bindungen mit dem In
dikatormaterial chemisch aktiviert werden.
Das Sensorelement nach der Erfindung besteht also
beispielsweise aus einer Trägerplatte aus Glas oder aus
einem Kunststoff. Auf diese kann dann beispielsweise ein
Granulat, Teilchen, Kügelchen usw. zur Oberflächenver
größerung fix haftend aufgebracht werden, wobei die Teil
chen beispielsweise vor dem Aufbringen auf den Träger be
reits mit dem Indikatormaterial in immobilisierter Form
versehen sein können.
Eine andere Möglichkeit zur Vergrößerung der Ober
fläche wäre prinzipiell natürlich auch beispielsweise
durch ein grobes oder feines Schleifen, durch Sandstrah
len, Ätzen, Ritzen oder durch Herstellung mit einher
gehender Pressung usw., zu erreichen.
Die ionischen Reste können dabei gemäß einer Weiter
bildung der Erfindung von Zwitterionen, beispielsweise
Aminosäuren, gebildet sein, wodurch sich die Ladungen der
an der Aufnahmefläche gebundenen Reste zumindest weit
gehend aufheben. Damit ist das Ionenmilieu der Indikator
mikroumgebung zumindest teilweise vorgegeben, so daß eine
Beeinflussung der Indikatormoleküle über die Ionenstärke
der Probe verringert wird. Prinzipiell wäre es in diesem
Zusammenhang auch möglich, als ionische Reste Stoffe mit
hoher Ionenstärke zu verwenden, die die eigentliche Mes
sung, also beispielsweise die pH-Messung, nicht beein
flussen, womit ebenfalls der Einfluß der Ionenstärke der
Probe relativiert und je nach vorgegebener Ionenstärke
des zusätzlichen Stoffes verringert wird.
Als hydrophobe Reste können gemäß einer anderen Wei
terbildung der Erfindung Dialkyl- bzw. Trialkyl-Silyl
gruppen verwendet sein. Durch diese Besetzung der Auf
nahmefläche des Trägers mit hydrophoben Molekülen wird
eine hydrophile Probe zumindest teilweise von der Auf
nahmefläche getrennt und damit auch von den an dieser
Aufnahmefläche fixierten Indikatormolekülen. So können
beispielsweise silikatische Oberflächen durch Behandlung
mit Dichlordialkylsilan bzw. Chlortrialkylsilan hydropho
bisiert werden, wobei die Aufnahmefläche dann an ihrer
Oberfläche die genannten Silylgruppen trägt.
Es ist auch möglich, daß der zusätzliche Stoff
eine die Aufnahmefläche samt Indikatormaterial überdeck
ende Polymerschicht bildet. Damit ist eine dichte Ab
deckung des Sensorelementes möglich, welche selektiv be
stimmte unerwünschte Probenbestandteile aus der Mikroum
gebung der Indikatormoleküle fernhält und damit den un
erwünschten Einfluß der Probe auf das eigentliche Meßer
gebnis reduziert.
In diesem Zusammenhang können hydrophile Polymere,
z. B. Cellulosederivate, als zusätzlicher Stoff verwendet
sein, was beispielsweise die Beschichtung von Sensorele
menten für die pH-Messung zur Reduzierung der Ionenstärke
einflüsse der Probe ermöglicht.
Um mechanisch genügend stabile Sensorelemente mit
möglichst großer, zur lückenlosen Aufnahme des Indikators
geeigneten Oberfläche herzustellen, erfolgt die chemi
sche Immobilisierung des Indikators erst nach Fixierung
des Oberflächenvergrößerungsmaterials am Sensorträger.
Durch das Anschmelzen erhält man so statt der glat
ten und wenig reaktiven Glasoberfläche eine rauhe und re
aktive Oberfläche von guter Festigkeit. Auf diese kann
dann mit Hilfe verschiedener chemischer Verfahren der In
dikator immobilisiert werden. Die so erhaltenen Sensor
elemente zeichnen sich durch hohe Beladungsdichten und gu
te Signaleinstellzeiten aus.
Eine Vergrößerung der Aufnahmefläche des Trägers
könnte z. B. aber auch durch Ätzen, grobes oder feines
Schleifen, durch Ritzen aber auch durch das Einpressen
einer geeigneten Struktur bei der Herstellung des Trägers
erfolgen, wobei die Erhebungen bzw. Vertiefungen regel
mäßig, aber auch von unregelmäßiger Form sein könnten.
Auch die anzuschmelzenden oder aufzusinternden Ma
terialien können die verschiedensten Zusammensetzungen ha
ben. Es können sowohl Gläser als auch Kunstharz, Kieselgel
usw. verwendet werden; gleiches bezieht sich auch auf
das Trägermaterial selbst.
Eine Möglichkeit zur Herstellung eines Sensorele
mentes ergibt sich dadurch, daß man vorerst ein Stück
Glas (z. B. Fensterglas, Objektträger usw.) auf das ge
wünschte Format zuschneidet. Einen ebenen Talkumblock be
streut man sodann mit einer ca. 1 mm dicken Talkumpulver
schicht und legt darauf unter leichtem Anpressen das Glas
plättchen. Auf das Glas streut man nun das Glaspulver oder
ein Kieselgel in einer Dicke von 0,5-1,0 mm. Man sintert
ca. 40 min lang in einem Muffelofen bei 720-800°C, nimmt
es heraus, läßt abkühlen und entfernt nichthaftendes Pulver
mit einem leichten Luftstrahl. Das Plättchen wird mit
einem Gemisch aus konz. Schwefelsäure und konz. Salpeter
säure bei Raumtemperatur 2 Stunden aktiviert, anschließend
mit dest. Wasser gut gespült (2 Std.) und im Vakuum bei
120°C getrocknet. Die Immobilisierung geschieht wie folgt:
Man legt in einem 100 ml-Kölbchen 22,2 mg Acetoxypy
ren-3,6,8-trisulfonsäurechlorid gelöst in 10 ml absolutem
Dioxan vor und versetzt diese Lösung mit 2 Tropfen Pyridin.
In diese Lösung tropft man langsam unter Rühren (Zutropf
zeit ungefähr 10 bis 15 Min.) eine Lösung von 8,4 µl Tri
ethoxysilylpropylamin in 5 ml Dioxan. Nach dem Zutropfen
rührt man die Lösung noch ungefähr 5 Minuten und setzt
20 Stück der soeben bereiteten Glasplättchen zu. Unter
Rückfluß und schwachem Rühren gibt man zu diesem Ansatz
langsam 5,0 ml Dioxan, welches 0,05 ml Wasser als Katalysa
tor enthält. Nach 2,5 h Rückfluß ist die Immobilisation
beendet. Sensoren werden mit Dioxan eine Stunde eluiert
und mit Azeton so lange gewaschen, bis das Immobilisat nicht
mehr gelb ausfährt.
Man erhält Glasplättchen, die in der Sinterzone gelb
gefärbt sind. Sie werden 48 Stunden in eine Phosphatpuffer
lösung pH 8 gelegt und sind dann gebrauchsfähig.
Ein weiteres Beispiel für die Immobilisierug von Indi
katoren ist die Immobilisierung von Fluorescein:
Zu einem Stück aminomodifizierten Sensorträger gelagert
in 5 ml Wasser werden 0,5 ml einer Lösung von 1 mg
Fluoresceinisothiocyanat in 10 ml Wasser gegeben. nach
einer Reaktionszeit von 5 min. werden die Sensoren mit
Wasser gewaschen.
Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen die Maß
nahme zur Reduzierung bzw. Ausschaltung der störenden
Einflüsse der Probe:
Es sollen Einflüsse des Probenmediums durch teilweise
Verdrängung von Bestandteilen der Probe aus der Mikroumge
bung des Indikators reduziert werden.
Der Störeffekt aus der Probe besteht hauptsächlich
darin, daß Schwankungen im Ionenmilieu der Probe zu Schwan
kungen der pH-Meßwerte führen. Die Probe kann nun als sol
che örtlich aus einem Teil der Mikroumgebung der Indikato
ren verdrängt werden, oder es kann die eine Störung ver
ursachende Spezies, also ein Bestandteil der Probe, zu
mindest teilweise aus der Mikroumgebung des Indikators
verdrängt werden.
Für den ersteren Fall kann eine Hydrophobisierung der
Aufnahmefläche für den Indikator als Beispiel angesehen
werden. Bei hydrophilen oder geladenen Aufnahmeflächen
muß erwartet werden, daß unmittelbarer Kontakt zwischen
Aufnahmefläche und dem hydrophilen (wäßrigen) Probenmedium
besteht. Durch Besetzung der Aufnahmefläche
mit hydrophoben Molekülen - Material und Methoden der Be
setzung können dabei auch an sich bekannt sein - wird die
hydrophile Probe zumindest teilweise von der Aufnahmeflä
che getrennt und damit auch von den an dieser fixierten
Indikatormolekülen.
Auf diese Weise können z. B. silikatische Oberflächen
durch Behandlung mit Dichlordialkylsilan bzw. Chlortrial
kylsilan (24 Stunden Kochen unter Rückfluß) hydrophobisiert
werden. Die entstehende Aufnahmefläche trägt dadurch an
ihrer Oberfläche Dialkyl- bzw. Trialkylsilylreste.
Als Beispiel für den Fall, daß nur ein Teil der Pro
be aus der Mikroumgebung der Indikatoren verdrängt wird,
kann die ebenso wirkungsvolle Maßnahme angegeben werden,
an der Indikatoraufnahmefläche zusätzlich zum Indikator
Ionen zu fixieren. Das Ionenmilieu der Indikatormikroumge
bung ist damit teilweise vorgegeben, so daß ein Ionenstärke
einfluß aus der Probe verringert wird. Am wirkungsvollsten
ist diese Maßnahme dann, wenn sich die Ladungen der an der
Aufnahmefläche fixierten Ionen aufheben, wenn also, bei
spielsweise durch Fixierung von Zwitterionen (Aminosäuren),
in etwa gleich viele positive und negative Ladungen an der
Aufnahmefläche vorhanden sind.
Auch eine Kombination von Hydrophobisierung und
Ionenfixierung erweist sich als zielführend.
pH-Sensorelemente (wie beispielsweise ab Seite
9 oben beschrieben) werden mit einer Lösung von hydrophi
lem Polymer überschichtet; - dies kann z. B. eine Lösung
von Celluloseacetat oder Cellulosenitrat in Aceton sein.
Nach Verdunsten des Lösungsmittels bleibt eine hydrophile
Polymerschicht auf der Sensoroberfläche zurück, welche die
Mikroumgebung der Indikatoren weitgehend bestimmt und z. B.
Ionenstärkeinflüsse der Probe wesentlich einschränkt.
Herstellung von pO2-Sensorelementen:
Die Herstellung der Sensorelemente erfolgt im we
sentlichen entsprechend der Herstellung von pH-Sensor
elementen. Als Indikatoren eignen sich z. B. polycyclische
aromatische Kohlenwasserstoffe mit ein oder mehreren Car
bonsäuregruppen auf ein oder mehreren Seitenketten; z. B.:
Pyrenbuttersäure, Decacyclenbuttersäure, Perylendibutter säure, Benzo(ghi)perylenylbuttersäure, (ein Buttersäure molekül ist in γ-Stellung kovalent an ein Benzo(ghi) perylenmolekül gebunden. Die Bindungsstelle am polyzykli schen Aromaten Benzo(ghi)perylen ist dabei nicht defi niert) und andere.
Pyrenbuttersäure, Decacyclenbuttersäure, Perylendibutter säure, Benzo(ghi)perylenylbuttersäure, (ein Buttersäure molekül ist in γ-Stellung kovalent an ein Benzo(ghi) perylenmolekül gebunden. Die Bindungsstelle am polyzykli schen Aromaten Benzo(ghi)perylen ist dabei nicht defi niert) und andere.
Beschichtung von pO2-Sensorelementen:
Die Beschichtung der Sauerstoffsensorelemente er
folgt mit einem hydrophoben, sauerstoffpermeablen Poly
mermaterial, beziehungsweise mit einer fließfähigen oder
streichfähigen oder zumindest verformbaren Vorstufe die
ses Materials. So eignen sich dazu im Handel erhältliche,
zu Siliconkautschuk vulkanisierbare Materialien, im Prin
zip verschiedenste Typen von sogenannten RTV-1, RTV-2
oder auch HTV-Siliconkautschuk.
Zur besseren Verteilung kann das im Handel käufli
che Ausgangsmaterial, beispielsweise mit Lösungsmitteln,
welche ohnedies im Material enthalten sind (Toluol, Xylol)
verdünnt werden. Vorteilhafterweise werden Silicone als
Beschichtungsmaterial im Zusammenhang mit silikatischem
Trägermaterial eingesetzt, da wegen der Affinität der Ma
terialien eine gute Haftung der Beschichtung gewährleistet
ist.
Die Durchführung der Beschichtung kann durch Auf
gießen, Aufstreichen oder Aufpressen, des polymerisier
baren Materials oder der Polymerlösung auf die bereits
indikatorhältige Sensoroberfläche erfolgen. Nach der Vul
kanisation des Polymers bzw. nach Verflüchtigung von Lö
sungsmitteln ist das Sensorelement einsatzbereit. Die In
dikatormikroumgebung aus sauerstoffpermeablem, hydropho
bem Polymermaterial bestimmt die Indikatoreigenschaften.
Während der Vorteil der Oberflächenmodifizierung
durch Anlagerung hydrophober bzw. ionischer Reste darin
besteht, daß die Einstellzeiten nur geringfügig beein
trächtigt werden, meist aber eine völlige Ausschaltung
des Probeeinflusses nicht erreicht wird, können mit der
Beschichtungsmethode sehr definierte Bedingungen in der
Mikroumgebung der Indikatoren eingestellt werden. Des
weiteren bietet die letztere Methode auch den weiteren
Vorteil, durch Einlagern von inerten Pigmenten oder
Farbstoffen in das abdeckende Polymer eine optische Ent
kopplung zwischen Sensor und Meßgut in einfacher Weise
vorzunehmen. Dem Nachteil einer Verlängerung der Einstell
zeiten kann dabei dadurch entgegengewirkt werden, daß die
Schichtdicken klein gehalten werden.
Claims (3)
1. Sensorelement für fluoreszenzoptische pH-Messung, mit
einem durchsichtigen oder zumindest durchscheinenden
plättchenförmigen Träger, der auf einer Aufnahmefläche
mit einem immobilisierten fluoreszenzoptischen Indi
katormaterial versehen ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aufnahmefläche für
das immobilisierte Indikatormaterial mit gleichmäßig
dicht verteilten Erhebungen versehen ist, welche von
aufgesinterten oder aufgeschmolzenen Teilchen mit
hoher spezifischer Oberfläche gebildet sind, und daß
auf der das immobilisierte Indikatormaterial tragenden
Aufnahmefläche zumindest ein zusätzlicher Stoff mit
hydrophoben und/oder ionischen Resten, die kovalent an
der Aufnahmefläche gebunden sind, aufgebracht ist, wo
mit die Mikroumgebung des Indikatormaterials zumindest
teilweise gegen Probeneinflüsse abgeschirmt ist.
2. Sensorelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die ionischen Reste von Zwitterionen, beispiels
weise Aminosäuren, gebildet sind, wodurch sich die
Ladungen der an der Aufnahmefläche gebundenen Reste
zumindest weitgehend aufheben.
3. Sensorelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydrophoben Reste von Dialkyl- bzw. Trialkyl-
Silylgruppen gebildet sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT445982A AT381592B (de) | 1982-12-07 | 1982-12-07 | Sensorelement fuer fluoreszenzoptische messungen |
AT404783A AT387466B (de) | 1983-11-17 | 1983-11-17 | Sensorelement fuer fluoreszenzoptische messung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3343636A1 DE3343636A1 (de) | 1984-06-07 |
DE3343636C2 true DE3343636C2 (de) | 1987-10-08 |
Family
ID=25600746
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833343636 Granted DE3343636A1 (de) | 1982-12-07 | 1983-12-02 | Sensorelement fuer fluoreszenzoptische messung sowie verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4965087A (de) |
DE (1) | DE3343636A1 (de) |
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