DE19654618C1 - Einrichtung zur Schalldämmung in von gasförmigen Medien durchströmten Rohrsystemen - Google Patents
Einrichtung zur Schalldämmung in von gasförmigen Medien durchströmten RohrsystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Schalldämmung in von gasförmigen
Medien durchströmten Rohrsystemen, welche als rohrförmiger, wahlweise
ummantelter Abschnitt des von dem Medium durchströmten Gaskanal ausge
bildet ist.
Es ist bekannt, bei gasdurchströmten Rohranlagen, insbesondere bei Abgasan
lagen von Brennkraftmaschinen, wie beispielsweise Auspuffanlagen von Kraft
fahrzeugen, verschiedene technische Maßnahmen zur Minderung des durch die
Gaswege übertragenen und in die Umwelt gelangenden Schalls zu ergreifen.
Die bekannteste und verbreiteste Maßnahme dieser Art betrifft den Einsatz
von Schalldämpfertöpfen zwischen den die Gaswege bildenden Rohrab
schnitten. In den Schalldämpfertöpfen werden Resonanzkammern ausgebildet,
in welchen der in sie hineingelangende Schall durch Umwandlung in Wärme
energie gedämpft wird. Die Erzeugung solcher Resonanzräume bedingt dabei in
der Regel ein relativ großes Volumen des entsprechenden Schalldämpfertopfes,
was sich insbesondere im Automobilbau, wo der am Kraftfahrzeug zur Ver
fügung stehende Platz für eine Auspuffanlage sehr begrenzt ist, nachteilig
auswirken kann. Deshalb wurden in der Vergangenheit bereits andere Maß
nahmen vorgeschlagen, die diesen Nachteil verhindern sollen bzw. dazu
beitragen können die Zahl erforderlicher Schalldämpfertöpfe zu verringern. So
wurden unterschiedliche Lösungen vorgeschlagen, um die Rohre, durch die
sich das Gas bewegt, in einer Weise auszubilden, daß sie schalldämmend
wirken. Eine Möglichkeit hierzu besteht darin, in die gasführenden Rohre Schall
hindernisse einzubringen, an denen der sich in der Strömungsrichtung des
Gasstromes ausbreitende Schall reflektiert wird. Dies bringt jedoch den Nach
teil mit sich, daß das Gas nicht ungehindert durch die Rohre strömen kann.
Durch die eingebrachten Hindernisse treten Rückstaueffekte auf und durch an
ihnen entstehende Verwirbelungen kommt es zu zusätzlichen Zugverlusten in
dem durchzuleitenden oder abzuführenden Gasstrom.
Eine weitere bekannt gewordene Möglichkeit besteht darin, die Außenwandung
der Abgasrohre zu strukturieren und auf diese Weise im Inneren des Rohres
querschnittsverengende Bereiche zu erhalten, an denen es zu einer Brechung
bzw. Teilreflexion des sich in dem Rohr ausbreitenden Schalles kommt. So
finden insbesondere sogenannte Wellrohre vielfältig Einsatz in Abgasanlagen.
In der DE 17 50 643 wird der Einsatz eines solchen schraubenförmig gewellten
Rohres vorgeschlagen. Durch die dargestellte Rohrform mit einer periodischen
Verminderung des Durchlaßquerschnittes werden in das Innere des Rohres
ragende Flanken der Rohrwand geschaffen, welche als Schallreflektoren wirken
und jeweils zu einer Teilreflexion des auftreffenden Schalls führen. Als nach
teilig an dieser Form der Ausgestaltung eines Abgasrohres ist eine Verwir
belung des sich durch das schraubenförmige Rohr bewegenden Gasstromes
festzustellen. Der Gasstrom kann dadurch, daß er in Rotation versetzt wird, die
Gaswege nicht ungehindert passieren.
Eine weitere Form eines Wellrohres ist durch die DE 35 05 401 bekannt
geworden. Die Schrift offenbart, das Wellrohr so zu gestalten, daß die wellen
förmige Strukturierung seiner Außenwand durch eine Wellung des gesamten
Rohres mit einer größeren Periode überlagert wird. Gemäß der offenbarten
technischen Lehre führt dies dazu, daß der dem Grunde nach kreisförmige
Querschnitt des Rohres in bestimmten Abständen in eine Ellipsenform über
geht, wobei sich über die Rohrlänge gesehen, die Ausrichtung der großen
Halbachse der entstehenden elliptischen Querschnittsbereiche ständig verän
dert. Auch hier ist davon auszugehen, daß diese Art der Ausformung eines
Abgasrohres zu unerwünschten Verwirbelungen des durch das Rohr geleiteten
Abgases führt. Zudem ist anzumerken, daß es durch die Überlagerung der
Wellstruktur des Rohrmantels, welche eine kleine Periode aufweist, mit einer
Wellung großer Periode zur Bildung von Rohrabschnitten kommt, deren mecha
nische Festigkeit herabgesetzt ist. Solche Abschnitte betreffen die Bereiche des
Rohres, an denen ein elliptischer Querschnitt mit einer minimalen kleinen
Halbachse der Ellipse entsteht.
Durch die DE 32 11 027 wird eine Anordnung beschrieben, die diese genann
ten Nachteile weitgehend vermeidet und so ausgestaltet ist, daß sie neben
einer guten Schalldämmung auch die notwendige mechanische Festigkeit
aufweist. Die Schrift offenbart ein Wellrohr, bei welchem jeweils zwischen dem
Wellengrund und dem Wellenscheitel ein als Axialspalt ausgebildeter Ringspalt
vorgesehen ist. Im Hinblick auf die Erreichung der angestrebten Wirkung ist
diese Anordnung zwar als vorteilhaft anzusehen, jedoch ergibt sich bei der
Herstellung eines solchen Rohres ein erhöhter Fertigungsaufwand. Insbeson
dere, im Hinblick auf die heutige streng kostenoptimierte Fertigung industrieller
Massenartikel, die gerade im Bereich der Produktion von Zulieferteilen für den
Automobilbau besonders stark ausgeprägt ist, wird daher die Ausführung eines
Abgasrohres in der durch die Schrift beschriebenen Form Spezialeinsatzfällen
vorbehalten bleiben müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Schalldämmung
bei gasführenden Rohrsystemen zur Verfügung zu stellen, welche eine wir
kungsvolle Schalldämmung bei gleichzeitig nahezu ungehinderter Weiterleitung
der Gase ermöglicht, eine hohe mechanische Stabilität aufweist und zudem
einfach und kostengünstig herzustellen ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die vorgeschlagene
Einrichtung als ein rohrförmiger, wahlweise ummantelter Abschnitt des Gas
kanals ausgebildet ist, welcher durch eine gezielte Strukturierung seiner Außen
wand abwechselnd eine transversale Komprimierung und Entspannung der sich
in ihm ausbreitenden Schallwellen bewirkt, wobei dieser rohrförmige Abschnitt
an den Orten stärkster transversaler Kompressionen der Schallwellen einen an
die Form einer Zykloide angenäherten Querschnitt aufweist, während er an den
Orten größter transversaler Entspannung der Schallwellen einen annähernd
kreisförmigen Querschnitt besitzt. Die Orte, an denen das Rohr einen etwa
kreisförmigen Querschnitt hat, weisen dabei einen solchen Abstand zueinander
auf, daß das Doppelte dieses Abstandes einem ungradzahligen Vielfachen einer
halben zu dämmenden Wellenlänge des Schalles entspricht. In den Bereichen
zwischen den Orten stärkster transversaler Kompression und den Orten größter
transversaler Entspannung ist das Rohr so ausgeformt, daß jeder an einer
beliebigen Stelle gebildeter Querschnitt ebenfalls eine annähernd zykloidische
Form aufweist, wobei die sich jeweils ergebende Querschnittsfläche von einem
Ort stärkster transversaler Kompression hin zu einem Ort größter transversaler
Entspannung von der zykloidischen Form allmählich in die Kreisform übergeht
und sich dabei die Querschnittsfläche vergrößert. Alle Spitzen der an unter
schiedlichen Orten gebildeten, zykloidenähnlichen Querschnittsflächen, weisen
jedoch dabei stets den gleichen Abstand zur Längsmittenachse des rohrför
migen Abschnittes auf, so daß eine durch die Spitzen verlaufende, zwei
benachbarte Orte größter transversaler Entspannung verbindende Gerade paral
lel zur Längsmittenachse des Rohren verläuft. Infolgedessen sind auf der Ober
fläche des rohrförmigen Abschnittes, um dessen Umfang herum, mehrere,
jeweils durch zwei benachbarte Orte größer transversaler Entspannung und
durch zwei diese Orte verbindende Geraden begrenzte Facetten gebildet, die so
ausgeformt sind, daß die Oberfläche des erfindungsgemäß strukturierten Rohr
abschnittes, jeweils im Bereich einer Facette, sowohl bezogen auf die Längs
richtung des Rohres, als auch quer zu dieser Richtung konkav gewölbt ist.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, das gasführende Rohr zur Schaf
fung von sogenannten Spann- und Entspannkammer zu strukturieren, diese
Strukturierung aber in einer Weise vorzunehmen, daß die mechanische Stabi
lität nicht beeinträchtigt wird, oder sogar, wie es sich vorliegend zeigt, eine
Verbesserung der Stabilität erreicht und außerdem ein nahezu ungehindertes
Passieren des Gasstromes ermöglicht wird. Die Bildung der Spann- und Ent
spannkammern bzw. von Übergängen zwischen Rohrabschnitten mit gerin
gerem Querschnitt und solchen mit größerem Querschnitt führt zu Reflexionen
einer sich in dem Rohr ausbreitenden Schallwelle. Jeder Übergang von einem
größeren Rohrquerschnitt auf einen geringeren Querschnitt führt zu einer teil
weisen Reflexion der diesen Übergang erreichenden Schallwelle, während
wiederum der durch die Teilreflexion entstehende rücklaufende Wellenanteil an
einem Übergang, der in Strömungsrichtung des Gasstroms betrachtet, ein
Übergang von einem Bereich geringeren Querschnitts zu einem Bereich größe
ren Querschnitts darstellt, erneut teilweise reflektiert wird und einen sich somit
ebenfalls in der Strömungsrichtung des Gases ausbreitenden Wellenanteil bil
det, der sich der ursprünglichen Schallwelle überlagert. Dabei ist es so, daß
eine Schallwelle beim Übergang in einen Bereich mit einem größeren Quer
schnitt unter Umkehr der Phase ihrer Schwingungslage reflektiert wird, wäh
rend die Reflexion an einem Übergang zu einem Bereich geringeren
Querschnitts gleichphasig erfolgt. Es kommt nun darauf an, eine Schallwelle
mit definierter Wellenlänge an derartigen Übergängen so zu reflektieren, daß
der aus der doppelten Reflexion resultierende und sich der ursprünglichen
Schallwelle überlagernde Wellenanteil eine gegensätzliche Schwingungsphase
zur ursprünglichen Welle aufweist und somit bei der Überlagerung eine teilwei
se Auslöschung der Ursprungswelle und damit eine Verringerung ihrer Am
plitude bewirkt. Dieses wird vorliegend für eine Schallwelle bestimmter Wellen
länge dann erreicht, wenn der doppelte Abstand zwischen zwei benachbarten
Orten größter transversaler Entspannung der Schallwelle, also zwischen zwei
Orten, an denen die erfindungsgemäße Einrichtung einen kreisförmigen Quer
schnitt aufweist, einem ungeradzahligen Vielfachen der Hälfte dieser Schallwel
lenlänge entspricht.
Die Orte des erfindungsgemäß ausgebildeten Rohrabschnittes, die einen kreis
förmigen Querschnitt aufweisen, werden durch mehrere, jeweils zwei auf der
Rohraußenwand gebildete Facetten begrenzende Geraden miteinander verbun
den, wobei sich diese Geraden als eine relativ scharfkantige Auffaltung der
Rohraußenwand darstellen. Dabei ist es im Sinne der Erfindung, wenn diese
Auffaltungen nicht durchgängig über die gesamte Länge der erfindungsge
mäßen Einrichtung verlaufen, sondern Geraden, welche Facetten begrenzen,
die in bezug auf die Rohrlängsrichtung benachbart angeordnet sind, zumindest
teilweise auf dem Rohrumfang gegeneinander versetzt verlaufen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen außerdem die
Orte mit kreisförmigen Querschnitt, an denen jeweils eine bezogen auf die
transversale Richtung maximale Entspannung der Schallwellen erfolgt, zueinan
der unterschiedliche Abstände auf. So wird erreicht, daß der Effekt der Schall
minderung nicht nur bezogen auf eine bestimmte Schallwellenlänge begünstigt
wird, sondern für ein breiteres Frequenzspektrum zum Tragen kommt.
Da der durch die abwechselnde Rohrverengung und Erweiterung erzielte Re
flexionsgrad für eine Schallwelle jeweils abhängig ist vom Verhältnis der Quer
schnittsflächen an den Übergängen und die Querschnittsfläche in den Berei
chen transversaler Kompression von der Anzahl der auf der Rohroberfläche
gebildeten Facetten, d. h. somit von der Anzahl der Spitzen des in diesem
Bereich zykloidischen Querschnitts, ist es je nach dem vorliegenden Spektrum
des zu dämmenden Schalles vorteilhaft, wenn die Anzahl der jeweils zwischen
zwei benachbarten Orten transversaler Entspannung auf der Oberfläche der
rohrförmigen Einrichtung ausgebildeten und auf dem Umfang verteilten
Facetten unterschiedlich ist.
Es ist dabei auch im Sinne der Erfindung, die Facetten so auszubilden, daß die
zwischen den Orten der größten transversalen Entspannung gebildeten Quer
schnittselemente unsymmetrisch sind.
Zum Erhalt eines platzsparend einzubauenden Rohrsystems mit einem doppelt
ausgelegten Gasweg, welches dennoch die angestrebten akustischen, strö
mungstechnischen und mechanischen Vorteile aufweist, ist eine günstige
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung durch die Einordnung eines
Mittelsteges gegeben. Eine beispielsweise in dieser Form gestaltete Abgasan
lage bringt eine deutliche Platzersparnis gegenüber einer mit zwei nebenein
anderliegenden Rohren ausgestatteten.
Gemäß einer weitern vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ein
richtung läßt sich die erzielte Schallminderung bei ummantelten Rohren weiter
verbessern, wenn das strukturierte Rohr auf seiner Außenwand eine oder
mehrere Durchtrittsöffnungen für den Schall aufweist. Liegt die Ummantelung
insbesondere in den Bereichen geringeren, also zykloidischen Querschnitts
nicht unmittelbar an dem Rohr an und ist hier eine entsprechende Durchtrittsöff
nung für den Schall vorgesehen, so können Räume, die dann zwischen der
Außenwand des Gaskanals und der Ummantelung gebildet sind, für den Teil
der Schallwellen, die den Gasweg an einer solchen Durchtrittsöffnung verlas
sen als Resonatorraum wirken und durch Dämpfung des in sie eintretenden
Schalls zu einer weiteren Minderung des in die Umwelt abgegebenen Schalls
beitragen.
Um die erfindungsgemäß vorgeschlagene Struktur des rohrförmigen Abschnitts
zu erhalten, ist der Einsatz unterschiedlicher Strukturierungsmethoden denkbar.
In Hinblick auf eine rationelle und kostenorientierte Fertigung ist es als beson
ders vorteilhaft anzusehen, daß die beschriebene Struktur der erfindungsgemä
ßen Einrichtung durch eine Beulstrukturierung erhältlich ist. Dabei wird ein in
seinem Innern partiell abgestütztes Hohlprofil (Rohr) einem erhöhten Außen
druck ausgesetzt, so daß sich in den nicht abgestützten Bereichen von Auffal
tungen begrenzte Facetten der beschriebenen Art ausbilden. Im Bereich dieser
Facetten weist dann ein Rohr ursprünglich kreisförmigen Querschnitts eine an
eine Zykloide angenäherte Querschnittsform auf, während im Bereich der par
tiellen Abstützungen die Kreisform im wesentlichen erhalten bleibt. Besonders
vorteilhaft ist der Einsatz dieses Strukturierungsverfahrens, wenn es darum
geht, Rohre für unterschiedlichste Einsatzfälle entsprechend den jeweiligen
Erfordernissen bzw. dem jeweils zu dämmenden Frequenzspektrum zu fertigen,
da es das Verfahren sehr einfach ermöglicht, die jeweils gewünschte Struktur,
beispielsweise durch entsprechende Beabstandung der Stützpunkte für die
Verformung zu erhalten.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Dämmung des Schalls in Rohrsy
stemen, die von einem gasförmigen Medium durchströmt sind, wird eine tech
nische Lösung bereitgestellt, die eine sehr effiziente Schalldämmung in derar
tigen Systemen ermöglicht, ohne daß dabei der Gasstrom durch die Rohre
behindert wird. Zudem zeichnet sich die vorgeschlagende Strukturierung in
besonderer Weise dadurch aus, daß die Vorteile einer Schalldämmung durch
eine periodische Veränderung des Rohrdurchmessers genutzt werden, ohne die
mechanische Stabilität des Rohres zu beeinträchtigen. Die Einrichtung ist daher
besonders geeignet, je nach dem erforderlichen Einsatzzweck voluminöse
Schalldämpfertöpfe zu ersetzen bzw. deren Funktionsweise wirkungsvoll zu
ergänzen. Im Gegensatz zu den bisher bekannt gewordenen technischen
Lösungen führt die beschriebene Strukturierung insbesondere an den Stellen
einer Querschnittsverengung nicht zur Ausbildung mechanischer Schwach
punkte. Es ist im Gegenteil so, daß die auf der Rohroberfläche ausgebildete
Facettenstruktur zu einer weiteren Stabilisierung des Systems führt. Daher ist
es denkbar, die Rohre für die Gaskanäle bei Verwendung dieser Struktur dünn
wandiger auszubilden. Die Periodizität der Struktur ermöglicht es, einerseits
durch aufeinanderfolgende Teilreflexionen einen hohen Dämmungsgrad zu
erzielen und andererseits durch eine spezielle Wahl der Abmessung für die
Periode den an die Umwelt abgegebenen Schall in einem breiten Frequenzspek
trum zu mindern. Die genaue Auslegung der Struktur hängt selbstverständlich
vom jeweiligen Einsatzfall ab. Kommt es darauf an, im wesentlichen selektiv
eine Wellenlänge des Schalls zu dämmen, so wird man die Struktur auf diese
spezielle Wellenlänge abstimmen, d. h. den Abstand der Orte größter transver
saler Entspannung so wählen, daß das Doppelte des Abstandes stets einem
ungeradzahligen Vielfachen der Hälfte dieser einen selektiven Wellenlänge
entspricht. Bei der Fertigung eines solchen Rohrabschnittes mittels Beulstruktu
rierung ist dieses durch gleiche Beabstandung der partiellen Stützstellen sehr
einfach zu bewerkstelligen. Auf der Oberfläche des Rohres entsteht dann eine
sehr gleichmäßige Struktur, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Anzahl der
zwischen zwei Orten maximaler Entspannung auf dem Umfang angeordneten
Facetten über die gesamte Rohrlänge immer gleich ist. Die die jeweiligen Fa
cetten begrenzenden Auffaltungen bilden Geraden, die auf dem Umfang in den
jeweils benachbarten Bereichen zueinander versetzt angeordnet sind. Ist es
erforderlich, den Schall für ein breiteres Frequenzspektrum zu mindern, so ist
dies bei der Fertigung mittels Beulstrukturierung problemlos durch eine variable
Beabstandung der Stützpunkte zu gewährleisten. Die Mechanismen, durch
welche die Form und die Anzahl der sich auf der Rohroberfläche ausbilden
den Facetten bestimmt wird, sind für diese Art der Fertigung bekannt, so daß
mit geringem technischen Aufwand erfindungsgemäße Rohre für die unter
schiedlichsten Einsatzfälle gefertigt werden können. Die dabei entstehenden
Strukturen bewirken, daß das Rohr äußerst stabil gegenüber radial wirkenden
Biege- und Scherkräften sowie angreifenden Torsionskräften ist.
Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Einen Teilbereich der erfindungsgemäßen Einrichtung.
Fig. 2 Einen Querschnitt der Einrichtung nach Fig. 1 in einem Bereich der
transversalen Kompression des Schalls an der Stelle X.
Fig. 3 Einen anderen möglichen Querschnitt in einem Bereich der transver
salen Kompression des Schalls für eine erfindungsgemäße Einrichtung
mit unsymmetrischer Oberflächenstruktur.
Die Fig. 1 zeigt einen Teilbereich einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrich
tung. Die erkennbare Struktur setzt sich in einer Länge entsprechend dem
vorgesehenen Einsatzfall über die weitere Längsausdehnung der Einrichtung
periodisch fort. Bei der dargestellten Ausbildungsform handelt es sich um einen
nicht ummantelten rohrförmigen Abschnitt 1 mit gleichmäßiger Oberflächen
struktur, wie er insbesondere zur Minderung eines Schalls mit einem schmal
bandigen Frequenzspektrum bzw. vorzugsweise Dämmung einer selektiven
Wellenlänge einzusetzen ist. Die Orte 3, 3′, 3′′ größter transversaler Entspan
nung der Schallwellen sind daher, wie ersichtlich zueinander im gleichen
Abstand ausgebildet. Ihr Abstand korrespondiert dabei mit der im vorgese
henen Einzahlfall zu dämmenden Wellenlänge des Schalls. Das Doppelte dieses
Abstandes entspricht einem ungradzahligen Vielfachen der Hälfte dieser Wellen
länge, so daß es durch mehrfache Reflexion der sich durch das Rohr bewe
genden Schallwelle zu einer Überlagerung mit aus diesen Reflexionen resultie
renden und sich mit entgegengesetzter Schwingungsphase fortpflanzenden
Wellen kommt. Dies führt zu einer deutlichen Abschwächung der Schallampli
tude durch eine teilweise Auslöschung der Wellen unterschiedlicher Schwin
gungsphase. Bei Versuchsanordnungen mit regelmäßiger und auf eine selektive
Wellenlänge ausgelegter Struktur konnte für Rohre mit fünf Perioden (P) eine
Einfügedämpfung von 15 bis 20 dB ermittelt werden. Die Reflexionen erfolgen
im wesentlichen in Bereichen signifikanter Querschnittsänderungen. Dabei ist
die Struktur so gestaltet, daß diese Querschnittsänderungen nicht zu Lasten
der mechanischen Stabilität der Einrichtung gehen. Die mechanische Stabilität
wird insbesondere durch die der Struktur eigenen Querschnittsformen und die
Art ihres Ineinanderübergehens erreicht. Die Orte 3, 3′, 3′′ größter transver
saler Schallentspannung weisen einen annähernd kreisförmigen Querschnitt auf
und sind untereinander durch die Geraden 4, 4′ einer Auffaltung verbunden.
Jeweils begrenzt durch zwei Geraden 4, 4′ und die Orte 3, 3′, 3′′ sind auf der
Rohroberfläche Facetten 5 ausgebildet. In Richtung der Rohrlängsachse ist die
Rohroberfläche, wie erkennbar, konkav gewölbt. Dies gilt ebenso, wie aus den
Fig. 2 und 3 erkennbar für eine Richtung quer zur Längsachse. In den
Bereichen der Schallkompression führt diese Ausbildung der Facetten 5 dazu,
daß jeder zwischen den Orten 3, 3′, 3′′ betrachtete Querschnitt des Rohres
eine annähernd zykloidische Form aufweist. Die die Orte 3, 3′, 3′′ größter trans
versaler Entspannung des Schalls verbindenden Geraden 4, 4′ verlaufen jeweils
durch die Spitzen der sich im Querschnitt ergebenden Zykloiden. Vorliegend
sind die Geraden 4, 4′, welche jeweils in Längsrichtung zueinander benach
barte Facetten 5 begrenzen auf dem Umfang zueinander versetzt angeordnet.
Dies führt zu einer besonders hohen mechanischen Stabilität der Einrichtung,
die trotz der Strukturveränderung auch größeren Biege-, Scher- und Torsions
kräften widerstehen kann.
Durch die Schaffung von in den wiedergebenen Figuren nicht dargestellten
Durchtrittsöffnungen für den Schall in der Außenwand des Rohres kann die
schallmindernde Wirkung des Rohres, wenn dieses ummantelt ist vergrößert
werden, indem insbesondere in den Bereichen der Schallkompression zwischen
der Außenwand und einem hier nicht dargestellten Mantel Resonanzräume für
den Schall gebildet werden. Diese Durchtrittsöffnungen, beispielsweise in Form
von Bohrungen wären dann zweckmäßiger Weise, bezogen auf die durch den
Pfeil angedeutete Strömungsrichtung des Gases, im Bereich des Übergangs
von einem Ort 3, 3′, 3′′ größter transversaler Entspannung des Schalls auf
einen Bereich der Schallkompression vorzusehen.
In den Fig. 3 und 4 sind mögliche Querschnitte der erfindungsgemäßen Einrich
tung in den Bereichen der transversalen Kompression des Schalls dargestellt. In
jedem Falle handelt es sich bei diesen Querschnitten erfindungsgemäß um
zykloidenähnliche Formen, die dadurch gebildet sind, daß die Facetten 5 auf
der Rohroberfläche auch quer zur Rohrlängsrichtung eine konkave Wölbung
aufweisen. Von der im jeweiligen Bereich auf dem Rohrumfang gebildeten
Anzahl der Facetten 5 und deren Abmessungen hängt die Anzahl der Spitzen
und die Regelmäßigkeit eines solchen zykloidenähnlichen Querschnitts ab. Die
in der Fig. 2 dargestellte regelmäßige Querschnittsform ergibt sich für einen
Bereich der Schallkompression, in dem fünf Facetten 5 gleicher Form und
Größe ausgebildet sind, während der in Fig. 3 dargestellte Querschnitt sich
entsprechend bei einer unregelmäßigen Oberflächenstruktur ergibt. Im Falle der
Bildung sehr breiter Facetten 5 kann die konkave Wölbung zwischen den
Spitzen des annähernd zykloidenförmigen Querschnittselementes dabei auch
abschnittsweise annähernd geradlinig verlaufen.
Die für den jeweiligen Einsatzfall günstige Form ist insbesondere bei einer
Herstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung mittels der Beulstrukturierung
mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu erhalten. Durch die Materialstärke
der Rohrwandung, den Rohrdurchmesser und eine geeignete Beabstandung
partieller Abstützpunkte bei der Strukturierung des Rohres durch äußere
Druckeinwirkung wird dabei die Anzahl und die Größe der auf der Rohrober
fläche ausgebildeten Facetten 5, damit das Verhältnis der Querschnittsflächen
der Orten 2, 2′, 2′′ maximaler Kompression und zu denen der Orte 3, 3′, 3′′
größter transversaler Entspannung und letztendlich das akustische Verhalten
der Einrichtung bestimmt.
Bezugszeichenliste
1 rohrförmiger Abschnitt
2, 2′, 2′′ Ort maximaler Kompression des Schalls
3, 3′, 3′′ Ort größter Entspannung des Schalls
4, 4′ Gerade
5 Facette
6 Querschnittselement
7 Längsmittenachse
8 Spitze
P Periode
2, 2′, 2′′ Ort maximaler Kompression des Schalls
3, 3′, 3′′ Ort größter Entspannung des Schalls
4, 4′ Gerade
5 Facette
6 Querschnittselement
7 Längsmittenachse
8 Spitze
P Periode
Claims (8)
1. Einrichtung zur Schalldämmung in von gasförmigen Medien durchströmten
Rohrsystemen, welche als rohrförmiger, wahlweise ummantelter Abschnitt
des Gaskanals ausgebildet ist, wobei dieser Abschnitt durch eine Struk
turierung seiner Außenwand in Bereiche unterteilt ist, in denen die sich im
Gaskanal in axialer Hauptrichtung ausbreitenden Schallwellen transversal
wechselnd komprimiert und entspannt sowie longitudinal mehrfach reflek
tiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Abschnitt (1)
jeweils an Orten (2; 2′; 2′′) stärkster transversaler Kompression der Schall
wellen einen an die Form einer Zykloide angenäherten Querschnitt und an
Orten (3; 3′; 3′′) der größten transversalen Entspannung der Schallwellen
einen annähernd kreisförmigen Querschnitt aufweist und daß das doppelte
des Abstandes zweier benachbarter Orte (3; 3′; 3′′) einem ungradzahligen
Vielfachen einer halben zu dämmenden Wellenlänge des Schalls entspricht
und jedes zwischen den Orten maximaler Entspannung (3; 3′; 3′′) gebil
dete Querschnittselement (6) ebenfalls annähernd die Form einer Zykloide
aufweist, wobei sich der Flächeninhalt dieser annähernd zykloidenischen
Querschnittelemente (6) jeweils im Verlauf von einem der Orte (2; 2′; 2′′)
maximaler Kompression hin zu einem der Orte (3; 3′; 3′′) größter Entspan
nung vergrößert, während alle die Spitze (8) eines annähernd zykloidischen
Querschnittselementes (6) bildenden Punkte stets den gleichen Abstand
zur Längsmittenachse (7) des rohrförmigen Abschnittes (1) aufweisen und
eine durch diese Punkte verlaufende, zwei benachbarte Orte (3; 3′ 3′′)
größter transversaler Entspannung verbindende Gerade (4; 4′) parallel zur
Längsmittenachse (7) verläuft, so daß auf der Oberfläche des rohrförmigen
Abschnittes (1), um dessen Umfang herum, mehrere jeweils durch zwei
benachbarte Orte (3; 3′ 3′′) größer transversaler Entspannung und durch
zwei diese verbindende Geraden (4; 4′) begrenzte Facetten (5) gebildet
sind und die Oberfläche des Abschnittes (1) jeweils im Bereich einer Fa
cette (5) sowohl bezogen auf die Längsrichtung des Abschnittes (1), als
auch quer zu dieser Richtung konkav gewölbt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindestens
ein Teil der Geraden (4) und (4′), welche in bezug auf die Längsrichtung
des rohrförmigen Abschnittes (1) benachbart angeordnete Facetten (5)
begrenzen, auf dem Umfang des rohrförmigen Abschnittes (1) gegenein
ander versetzt verlaufen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Orte (3; 3′; 3′′) der größten transversalen Entspannung der Schallwellen
zueinander unterschiedliche Abstände aufweisen.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der
jeweils zwischen zwei benachbarten Orten (3; 3′; 3′′) auf der Oberfläche
des rohrförmigen Abschnittes (1) ausgebildeten und auf dem Umfang
verteilten Facetten (5) unterschiedlich ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zwischen den Orten (3; 3′; 3′′) der größten transversalen
Entspannung gebildeten Querschnittselemente (6) unsymmetrisch sind.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den rohrförmigen Abschnitt (1) ein Mittelsteg eingeordnet
ist.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein ummantelter, rohrförmiger Abschnitt (1) auf seiner
Außenwand eine oder mehrere Durchtrittsöffnungen für den Schall auf
weist und jeweils im Bereich einer solchen Durchtrittsöffnung zwischen der
Außenwand des röhrförmigen Abschnittes (1) und seiner Ummantelung ein
Resonatorraum ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zur Ausbildung von Orten (2; 2′; 2′′) stärkster trans
versaler Kompression der Schallwellen mit einer annähernd zykloidischen
Querschnittsform und Orten (3; 3′; 3′′) der größten transversalen
Entspannung der Schallwellen mit kreisförmigem Querschnitt führende
Struktur der Außenwand des rohrförmigen Abschnittes (1) durch eine
Beulstrukturierung erhältlich ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996154618 DE19654618C1 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Einrichtung zur Schalldämmung in von gasförmigen Medien durchströmten Rohrsystemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996154618 DE19654618C1 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Einrichtung zur Schalldämmung in von gasförmigen Medien durchströmten Rohrsystemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19654618C1 true DE19654618C1 (de) | 1998-02-26 |
Family
ID=7816362
Family Applications (1)
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DE1996154618 Expired - Fee Related DE19654618C1 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Einrichtung zur Schalldämmung in von gasförmigen Medien durchströmten Rohrsystemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19654618C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10222736B4 (de) * | 2001-05-25 | 2014-03-20 | Boa Balg- Und Kompensatoren-Technologie Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines dünnwandigen Rohrleitungselements |
DE102022119407A1 (de) | 2022-08-02 | 2024-02-08 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Flächenformteil und Kraftfahrzeug mit zumindest einem Flächenformteil |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1750643A1 (de) * | 1968-05-21 | 1971-02-18 | Kabel Metallwerke Ghh | Schalldaempfendes Rohr zum UEbertragen gasfoermiger Medien |
DE3211027A1 (de) * | 1982-03-25 | 1983-10-13 | Gustav Wahler Gmbh U. Co, 7300 Esslingen | Wellrohr |
DE3505401A1 (de) * | 1985-02-16 | 1986-08-21 | Erich 3057 Neustadt Bleckmann | Schalldaempfendes rohr zum uebertragen gasfoermiger medien |
-
1996
- 1996-12-20 DE DE1996154618 patent/DE19654618C1/de not_active Expired - Fee Related
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