DE19654356A1 - Ofen zur Hochtemperatur-Wärmebehandlung - Google Patents
Ofen zur Hochtemperatur-WärmebehandlungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ofen zur Hochtem
peratur-Wärmebehandlung von anorganischen Werkstoffen, ins
besondere keramischen Werkstoffen, mit einem Ofengehäuse
zur Aufnahme des zu behandelnden Werkstoffes, einer Tür,
einer Mikrowellenenergieerzeugungseinrichtung und einer
Einrichtung zur Abstrahlung der Mikrowellenenergie in das
Ofeninnere.
Aus der EP 0 457 948 B1 ist eine Mikrowelleneinrichtung mit
einer als Resonator wirkenden, mit mehreren metallischen
Kammerwänden gebildeten Mehrmodenkammer, in die ein zu er
wärmendes Werkstück einsetzbar ist und in die Mikrowellen
energie einspeisbar ist, bekannt. Die Kammer weist hierbei
wenigstens eine beweglich ausgeführte Kammerwand auf, und
es sind Mittel vorhanden, die bewirken, daß die bewegliche
Kammerwand während des Betriebes der Mikrowelleneinrichtung
in eine repetierende Bewegung versetzbar ist. Ferner sind
Mittel zur Hochfrequenzabdichtung der beweglichen Kammer
wand gegenüber den festen Kammerwänden vorhanden, so daß
bei Bewegung der beweglichen Kammerwand eine Änderung des
Resonatorvolumens gegeben ist.
Der DE-B 11 86 570 ist eine Mikrowelleneinrichtung zu ent
nehmen, die keinen Mehrmoden-Resonator zur Aufnahme eines
Werkstückes aufweist, sondern einen Schlitzstrahler, an dem
ein zu erwärmendes Werkstück vorbeigeführt wird. Der
Schlitzstrahler ist die Austrittsöffnung eines Hohlleiters,
in den ein Magnetron einspeist. Im Hohlleiter ist ein be
weglicher Kurzschlußschieber vorgesehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Ofen der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit
dem sich bei einem einfachen Aufbau, einer einfachen War
tung und einer sicheren Funktionsweise besonders hohe Tem
peraturen bei einer möglichst homogenen Energiedichte er
zielen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Ofen der ein
gangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß das Ofengehäuse
eine mikrowellendichte metallische Auskleidung und im Inne
ren hiervon eine fest eingebaute mikrowellendurchlässige
thermische Isolationsschicht aufweist und daß die Mikrowel
lenenergieabstrahlungseinrichtung durch mindestens einen
Mikrowellenschlitzhohlleiter gebildet ist, der eine zugehö
rige Öffnung der metallischen Auskleidung umfassend an de
ren Außenseite mit der Schlitzfläche zum Ofeninneren wei
send angeordnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird durch die mikrowel
lendichte metallische Auskleidung und die Mikrowellenener
gieeinbringung über Schlitzhohlleiter, die im Bereich von
Öffnungen der metallischen Auskleidung angeordnet sind, mit
einfachen Mitteln erreicht, daß im Inneren des Ofens eine
homogene Energiedichteverteilung erzielt wird, die für die
Hochtemperatur-Wärmebehandlung von anorganischen, insbeson
dere keramischen Werkstoffen, speziell das Sintern von ke
ramischen Werkstoffen, von besonderer Bedeutung ist. Die im
Inneren der metallischen Auskleidung fest eingebaute mikro
wellendurchlässige thermische Isolationsschicht stellt si
cher, daß im Ofeninneren mit sehr hohen Temperaturen
gearbeitet werden kann. So ist der erfindungsgemäß ausge
bildete Ofen für Maximaltemperaturen bis etwa 1.800°C ge
eignet. Im Ofeninneren kann mit Luft oder Inertgas gear
beitet werden.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht die Anordnung einer
Vielzahl von Mikrowellenschlitzhohlleitern an allen Ofen
wandungen, so daß die gewünschte homogene Energiedichte
verteilung erzielt werden kann.
Wesentlich ist, daß die mikrowellendurchlässige thermische
Isolationsschicht bei der vorliegenden Erfindung fest im
Ofen eingebaut ist und sich nicht am zu behandelnden Werk
stoff selbst befindet.
Vorzugsweise besteht die thermische Isolationsschicht aus
keramischen Faserwerkstoffen. Sie ist zweckmäßigerweise aus
Platten oder Langfasermodulen aufgebaut. Eine spezielle
Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß der keramische Werkstoff für die Isolationsschicht aus
Aluminiumoxid (Al2O3) besteht, das Mullit enthält, d. h.
ein Aluminiumsilikat, das etwa aus 80% Aluminiumoxid und
20% Siliciumdioxid besteht. Dieses Material hat eine Roh
dichte von etwa 300-700 kg/m3.
Es kommen vorzugsweise vakuumgeformte Platten zum Einsatz,
die eine Dicke von 40mm besitzen.
Wie bereits erwähnt, können die Ofenwandungen mit einer
Vielzahl von Mikrowellenschlitzhohlleitern versehen sein.
So weist der Ofen vorzugsweise an mindestens einer Wand
mehrere parallel zueinander und im Abstand voneinander an
geordnete Mikrowellenschlitzhohlleiter auf. Zweckmäßiger
weise sind an mindestens einer Seitenwand mehrere senkrecht
angeordnete Mikrowellenschlitzhohlleiter vorhanden.
Jede Ofenwand kann mit einem oder mehreren Mikrowellen
schlitzhohlleitern versehen sein. Eine Ausführungsform hat
sich jedoch als besonders zweckmäßig erwiesen, bei der die
Deckwand und die beiden Seitenwände des Ofens mit Mikrowel
lenschlitzhohlleitern versehen sind. Bei dieser Ausfüh
rungsform weisen die Vorder- und Rückseite sowie Unterseite
des Ofens keine Mikrowellenschlitzhohlleiter auf.
Die an gegenüberliegenden Wänden angeordneten Mikrowellen
schlitzhohlleiter sind zweckmäßigerweise versetzt zueinan
der angeordnet. Hierdurch wird eine gegenseitige Beeinflus
sung von gegenüberliegenden Schlitzhohlleitern vermieden.
Die dem Mikrowellenschlitzhohlleiter zugeordnete Öffnung
der metallischen Auskleidung ist vorzugsweise mit einem di
elektrischen Material verschlossen. Hierdurch läßt sich das
Ofeninnere gasdicht ausgestalten.
Die Mikrowellenenergieeinführung in den Mikrowellenschlitz
hohlleiter erfolgt in bekannte Weise über ein Magnetron,
das an einem Ende des Mikrowellenschlitzhohlleiters ange
ordnet ist. Das gegenüber liegende Ende des Mikrowellen
schlitzhohlleiters weist vorzugsweise einen Kurzschluß
schieber auf.
Die Mikrowellenschlitzhohlleiter selbst können von herkömm
licher Bauart sein. Hierbei können die Schlitze beispiels
weise parallel zur Längsachse des Hohlleiters zu beiden
Seiten der Mittelachse desselben versetzt zueinander ange
ordnet sein. Bei einer anderen Ausführungsform können die
Schlitze winklig zur Längsmittelachse angeordnet sein. Bei
noch einer anderen Ausführungsform sind die Schlitze ent
lang der Mittellängsachse auf Abstand angeordnet und weisen
benachbart hierzu jeweils ein kleines Loch auf.
Die Schlitze befinden sich in einer Wandung des Hohllei
ters, der im Querschnitt etwa Rechteckform besitzt. Es ver
steht sich, daß diese Wandung dem Ofeninneren zugeordnet
ist. Die vorgesehene thermische Isolationsschicht ist mit
relativ geringem Abstand von den Mikrowellenschlitzhohllei
tern angeordnet, so daß zwischen der Schlitzfläche der
Hohlleiter bzw. der metallischen Auskleidung und der Außen
seite der thermischen Isolationsschicht nur ein relativ en
ger Spalt verbleibt.
Es versteht sich, daß die Mikrowellenschlitzhohlleiter so
an der Außenseite der metallischen Auskleidung angebracht
sind, daß sich eine mikrowellendichte Verbindung ergibt.
Die Gasdichtigkeit wird durch die vorstehend erwähnte
Schicht aus dielektrischem Material, vorzugsweise Quarz
glas, erzielt, die zur Ofenmitte hin vor der Schlitzfläche
der Hohlleiter angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine räumliche schematische Ansicht eines
Ofens zur Hochtemperatur-Wärmebehandlung;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Ofens der Fig. 1,
wobei die Energieerzeugungseinrichtungen
dargestellt sind;
Fig. 3 eine Vorderansicht des Ofens der Fig. 1 mit
dargestellten Energieerzeugungseinrichtungen;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Ofen der Fig. 1 mit
dargestellten Energieerzeugungseinrichtungen;
und
Fig. 5 einen schematischen Horizontalschnitt durch
den Ofen der Fig. 1.
Bei dem in den Figuren dargestellten Ofen zur Hochtempera
tur-Wärmbehandlung von keramischen Werkstoffen handelt es
sich um einen Kammerofen 1, der an seiner Vorderseite eine
Tür 2 aufweist. Der Ofen ist etwa kastenförmig ausgebildet
und steht auf vier Beinen 3. An seinen beiden gegenüberlie
genden Seitenwänden 5 befinden sich drei senkrecht und pa
rallel zueinander angeordnete Mikrowellenschlitzhohlleiter
7, wobei die Hohlleiter der gegenüberliegenden Seiten ver
setzt zueinander angeordnet sind. Auf der Oberseite 4 des
Ofens befinden sich zwei Mikrowellenschlitzhohlleiter 8,
die parallel zur Längsachse des Ofens und parallel zueinan
der angeordnet sind. In der Tür 2 befindet sich eine Isola
tionsschicht 6. Der genauere Aufbau des Ofens wird anhand
der Fig. 2-5 erläutert.
Der hier dargestellte Kammerofen 1 ist für eine Maximaltem
peratur von 1.800°C konzipiert und für einen Betrieb in
Luft oder in Erdgas geeignet. Die Nutzabmessungen des Ofens
betragen 500×500×500mm, und es wird mit einer Mikrowellen
frequenz von 2,45 GHz gearbeitet. Fig. 2 zeigt, daß drei
Mikrowellenschlitzhohlleiter 7 parallel zueinander in Ver
tikalrichtung an einer Seitenfläche 5 des Ofens angeordnet
sind. An der gegenüberliegenden Seitenfläche befinden sich
weitere drei Mikrowellenschlitzhohlleiter, die versetzt zu
den Hohlleitern der anderen Seite angeordnet sind. An den
oberen Enden der Hohlleiter befindet sich jeweils ein Ma
gnetron 10, das Mikrowellenenergie erzeugt und in den zuge
hörigen Hohlleiter endseitig einspeist. Am gegenüberliegen
den Ende des Hohlleiters ist ein Kurzschlußschieber vorge
sehen.
Man erkennt ferner in Fig. 2, daß an der Oberseite 4 des
Kammerofens drei Mikrowellenschlitzhohlleiter 8 parallel
zueinander und parallel zur Längsachse des Ofens angeordnet
sind. An den in der Figur linken Enden der Hohlleiter be
finden sich ebenfalls Magnetrons 10, und zwar rechtwinklig
zur Längsachse der Hohlleiter. Es wird darauf hingewiesen,
daß in Fig. 1 nur zwei Hohlleiter 8 dargestellt sind.
Durch die gewählte Hohlleiteranordnung: 3 an der Oberseite,
4 und jeweils 3 an den gegenüberliegenden Seitenflächen 5,
wird innerhalb des Ofenraumes eine homogene Energiedichte
verteilung erzielt.
Fig. 5 zeigt einen Horizontalschnitt durch den Kammerofen
der Fig. 1-4. Der Ofen besitzt einen Außenrahmen 14,
der das eigentliche Ofengehäuse lagert. Das Ofengehäuse
weist eine metallische Auskleidung 12 und eine innerhalb
von dieser fest eingebaute thermische Isolationsschicht 11
auf, die aus Mullit besteht. Die metallische Auskleidung
ist mikrowellendicht, während die thermische Isolations
schicht 11 im wesentlichen mikrowellendurchlässig ist.
In der metallischen Auskleidung 12 befinden sich längliche
Öffnungen 13, die jeweils von einem Mikrowellenschlitzhohl
leiter 7 umfaßt werden, der an der Außenseite der metalli
schen Auskleidung 12 angeordnet ist und mit seiner Schlitz
fläche zum Ofeninneren weist. Es sind somit drei Öffnungen
13 nebeneinander und parallel zueinander auf jeder Seiten
fläche 5 des Ofens vorgesehen, denen jeweils ein Mikrowel
lenschlitzhohlleiter 7 zugeordnet ist. Die Befestigung der
Hohlleiter 7 an der metallischen Auskleidung 12 ist in mi
krowellendichter Weise erfolgt.
Claims (10)
1. Ofen zur Hochtemperatur-Wärmebehandlung von anorgani
schen Werkstoffen, insbesondere keramischen Werkstof
fen, mit einem Ofengehäuse zur Aufnahme des zu behan
delnden Werkstoffes, einer Tür, einer Mikrowellenener
gieerzeugungseinrichtung und einer Einrichtung zur Ab
strahlung der Mikrowellenenergie in das Ofeninnere,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ofengehäuse eine mi
krowellendichte metallische Auskleidung (12) und im
Inneren hiervon eine fest eingebaute mikrowellendurch
lässige thermische Isolationsschicht (11) aufweist und
daß die Mikrowellenenergieabstrahlungseinrichtung
durch mindestens einen Mikrowellenschlitzhohlleiter
(7, 8) gebildet ist, der eine zugehörige Öffnung (13)
der metallischen Auskleidung (12) umfassend an deren
Außenseite mit der Schlitzfläche zum Ofeninneren
weisend angeordnet ist.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
thermische Isolationsschicht (11) aus keramischen Fa
serwerkstoffen besteht.
3. Ofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermische Isolationsschicht (11) aus Platten
oder Langfasermodulen besteht.
4. Ofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die thermische Isolationsschicht
(11) aus aluminiumsilikathaltigem, insbesondere
mullithaltigem Aluminiumoxid besteht.
5. Ofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er an mindestens einer Wand meh
rere parallel zueinander und im Abstand voneinander
angeordnete Mikrowellenschlitzhohlleiter (7, 8) auf
weist.
6. Ofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er an mindestens einer Seitenwand
(5) mehrere senkrecht angeordnete Mikrowellenschlitz
hohlleiter (7) aufweist.
7. Ofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Deckwand (4) und seine bei
den Seitenwände (5) mit Mikrowellenschlitzhohlleitern
(7, 8) versehen sind.
8. Ofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die dem Mikrowellenschlitzhohllei
ter (7, 8) zugeordnete Öffnung (13) der metallischen
Auskleidung (12) mit einem dielektrischen Material
verschlossen ist.
9. Ofen nach einem der Ansprüche 5-8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die an gegenüberliegenden Wänden (5) an
geordneten Mikrowellenschlitzhohlleiter (7) versetzt
zueinander angeordnet sind.
10. Ofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Mikrowellenschlitzhohlleiter
(7, 8) an einem Ende ein in diesen einspeisendes Ma
gnetron (10) zugeordnet ist.
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