DE19653796A1 - Schutzvorrichtung mit Airbag I - Google Patents
Schutzvorrichtung mit Airbag IInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem Gasgenerator und einem rasch auf
blasbaren Luftsack (Airbag) zum Schutze eines Fahrzeuginsassen bei einem Unfall, ins
besondere bei einem Seitenaufprall.
Derartige Schutzvorrichtungen sind inzwischen bei fast allen Personenkraftwagen seri
enmäßig zumindest für den Fahrzeuglenker vorgesehen oder als Sonderausstattung er
hältlich. Ihre Wirkung besteht darin, daß durch das Gaspolster im Luftsack die bei einem
Unfall auftretende Verlagerung der Fahrzeuginsassen relativ zur Fahrzeugstruktur verzö
gert und ein Aufschlagen auf die Fahrzeugstruktur verhindert wird.
In zunehmendem Maße werden auch Airbags für die Beifahrerseite und für den Seiten
aufprallschutz angeboten. In dem Bestreben, die Verletzungsgefahr bei Unfällen weiter
zu mindern, sind weitere Airbags für bestimmte Körperbereiche und bestimmte Auf
prallsituationen in der Entwicklung und in geringem Umfang auch schon im Einsatz,
wobei sich beispielsweise für den seitlichen Schutz des Kopfes ein weiteres Problem
ergibt, daß der aufgeblasene Airbag auf der dem Fahrzeuginsassen abgewandten Seite
keine Abstützung findet, sei es, daß die dem Kopf gegenüberliegende Scheibe herunter
gedreht ist, sei es, daß die Scheibe beim Aufprall zerstört wird. Ohne eine derartige Ab
stützung ist der Airbag wirkungslos.
Bei den bisher schon in großen Stückzahlen eingesetzten Airbags dient entweder das
Lenkrad oder das Armaturenbrett als rückseitige Abstützung und der Airbag mußte nur
hinsichtlich Auffangfläche und -volumen an den jeweiligen Zweck angepaßt werden.
Eine Eigensteifigkeit war nicht erforderlich, weil der aufgeblasene Airbag zwischen dem
Fahrzeuginsassen und einem Karosserieteil ein Polster bildet, das in Aufprallrichtung
zwar elastisch verformt aber nicht weiterbewegt werden kann.
Es besteht somit die Aufgabe, für solche Anwendungsfälle, bei denen der Airbag keine
oder allenfalls eine randseitige rückwärtige Abstützung findet, eine Vorrichtung der ein
gangs genannten Art zu schaffen, mit der ein wirksamer Schutz für den Fahrzeugin
sassen erreicht werden kann, ohne daß das Airbag-Prinzip verlassen werden muß und
ohne daß die wünschenswerte Verbesserung des Schutzes wegen zu hoher Kosten nicht
angenommen wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Luftsack Zwi
schennähte und eingearbeitete Stäbe aufweist, die derart angeordnet sind, daß sich der
Luftsack beim Aufblasen um einen für die Zwischennähte und Stäbe gemeinsamen
Drehpunkt fächerförmig entfalten kann.
Dem liegt die Erwägung zugrunde, daß man bei einem fächerförmig zusammengefalte
ten Luftsack zumindest im wesentlichen eindimensionale Verstärkungselemente vorse
hen kann, die nach dem Aufblasen eine flächige Abstützung des Luftsacks bilden, indem
sie entweder nur im Bereich des Drehpunktes oder aber teilweise auch mit den gegen
überliegenden, äußeren Enden an Karosserieteilen anliegen. Auf diese Weise kann für
solche Fälle, in denen dem zu schützenden Körperteil kein tragfähiges Karosserieteil
gegenüberliegt, ein im aufgeblasenen Zustand eigenstabiler Luftsack erzeugt werden, der
in Aufprallrichtung ausreichend abgestützt ist, um seine Schutzwirkung innerhalb einer
für den Kopf des Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall noch tolerierbaren Weg
strecke sicherzustellen. Die Erfindung kann mit dem für Airbags üblichen Aufwand rea
lisiert und deshalb zu vertretbaren Preisen angeboten werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Abwandlungen des Erfindungsgedankens sind in den
Unteransprüchen 2-13 beschrieben. Weitere Einzelheiten werden anhand der in den
Fig. 1-3 dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Fächer-Airbags, dessen Drehpunkt
im Schnittpunkt von Dachholm und B-Säule liegt.
Fig. 2 eine erste Variante für einen bei Cabrios verwendbaren Fächer-Airbag.
Fig. 3 eine zweite Variante für einen bei Cabrios verwendbaren Fächer-Airbag.
Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Vorrichtung ist der fächerförmig entfaltete
Luftsack 1 mit einer Mehrzahl von Zwischennähten 2 ausgestattet, die einerseits zur La
gefixierung der Stäbe 3 und zur Begrenzung der Ausdehnung des Luftsacks 1 senkrecht
zur Zeichenebene dienen. Die Stäbe 3 weisen einen gemeinsamen Drehpunkt 4 auf. Eine
Seitenkante 5 des Luftsacks 1 ist mit der Fahrzeugkarosserie 6 verbunden, während der
freie Rand 12 mit dem Spannseil 11 eines Zugantriebs 10 verbunden ist, der das fächer
förmige Entfalten des Luftsacks unterstützt. Alternativ oder zusätzlich kann ein Drehan
trieb 9 vorgesehen sein, der am Drehpunkt 4 des Luftsacks 1 angreift und ebenfalls das
fächerförmige Entfalten unterstützt.
In zusammengefaltetem Zustand ist der Luftsack 1 mit den Stäben 3 in einem entspre
chend gestalteten Karosserieteil 7 oder einem gesonderten Gehäuse 8 untergebracht, das
Teil der Innenverkleidung des Fahrzeugs sein kann und an einem Karosserieteil befestigt
ist. Der Gasgenerator 15 ist so angeordnet, daß der Luftsack 1 vom Drehpunkt 4 der fä
cherförmigen Struktur her aufblasbar ist.
Ohne Bezugsziffern ist außerdem die Umgebung des aufgeblasenen Luftsacks 1 und die
Position eines Fahrzeuginsassen angedeutet, dessen Kopf durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung bei einem Seitenaufprall geschützt werden soll. Der fächerförmig entfaltete
Luftsack 1 liegt einerseits mit der Seitenkante 5 am Dachholm an und kann sich anderer
seits mit dem vom Drehpunkt 4 am weitesten entfernten Teil des freien Randes 12 am
Türrahmen unterhalb der Seitenscheibe abstützen. In Verbindung mit den eingearbeiteten
Stäben 3 genügt das, um ein ausreichendes Widerlager für den Luftsack 1 auch im
Scheibenbereich zu bilden. Eine weitere Verbesserung der Stützwirkung kann dadurch
erreicht werden, daß über das Spannseil 11 zwischen der festgehaltenen Seitenkante 5
und dem freien Rand 12 in Entfaltungsrichtung eine Zugkraft aufgebracht und aufrecht
erhalten wird.
Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, das für
Cabrios verwendbar ist, d. h. in solchen Fällen, in denen für die Unterbringung des zu
sammengefalteten Luftsacks 1 kein Dachholm zur Verfügung steht und in denen die
B-Säule unterhalb der Schulterhöhe des Fahrzeuginsassen endet. Die Vorrichtung umfaßt
eine Schiene 13 oder dergl., die mit dem zusammengefalteten Luftsack 1 in Richtung der
darin eingearbeiteten Stäbe ausfahrbar ist, wobei das fächerförmige Entfalten des Luft
sacks erst erfolgt, nachdem die Schiene 13 aus ihrer Ruhelage in die Arbeitslage ausge
fahren ist. Zum Ausfahren kann eine Kolben-Zylinder-Einheit 14 benutzt werden, die
zeitlich vor dem Aufblasen des Luftsacks 1 aktiviert werden muß, damit der zusammen
gefaltete Luftsack 1 zunächst in die geeignete Position gefahren werden kann. Dabei ist
selbstverständlich eine Seitenkante 5 mit der Schiene 13 verbunden. Der Gasgenerator
15 ist wiederum so angeordnet, daß der Luftsack 1 vom Drehpunkt 4 der Stäbe 3 her
aufblasbar ist.
Je nach dem verfügbaren Einbauraum wird die Schiene 13 entweder horizontal oder ver
tikal ausfahrbar angeordnet. Man kann auch eine horizontal und eine vertikal ausfahrbare
Schiene 13' vorsehen, an der dann die andere Seitenkante 5, des Luftsacks 1 befestigt ist
oder nach dem Entfalten anliegt. Auch hier kann zur Verbesserung der Stützwirkung ggf.
eine Zugkraft in der Ebene der fächerförmigen Entfaltung realisiert werden.
Bei der zweiten Ausführungsform für ein Cabrio gemäß Fig. 3 ist der zusammengefaltete
Luftsack 1 zusammen mit den Stäben 3 in einer Art Köcher 16 untergebracht. Bei einer
Aktivierung des Luftsacks 1 wird dieser zuerst aus dem Köcher 16 herausgeschossen und
dann fächerförmig entfaltet. Die Seitenkante 5 ist dabei unterhalb der Türoberkante po
sitioniert und kann sich in diesem Bereich abstützen. Die andere Seitenkante 5' ist in
einem Cabrio nur im Bereich des Gasgenerators 15 abgestützt, d. h. es müssen entweder
besonders widerstandsfähige Stäbe verwendet werden oder es muß eine zusätzliche
Halterung mittels Spannseil vorgesehen werden, dessen Unterbringung und Führung von
Fall zu Fall nach Maßgabe der jeweiligen Einbauverhältnisse gestaltet werden kann.
Claims (13)
1. Vorrichtung mit einem Gasgenerator und einem rasch aufblasbaren Luftsack
(Airbag) zum Schutze eines Fahrzeuginsassen bei einem Unfall, insbesondere bei
einem Seitenaufprall dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (1) Zwischennäh
te (2) und eingearbeitete Stäbe (3) aufweist, die derart angeordnet sind, daß sich
der Luftsack (1) beim Aufblasen um einen für die Zwischennähte (2) und Stäbe
(3) gemeinsamen Drehpunkt (4) fächerförmig entfalten kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich beim auf
geblasenen Luftsack (1) radial erstreckenden Zwischennähte (2) die Ausdehnung
des Luftsacks (1) senkrecht zur Fächerebene begrenzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (3) mittels
der Zwischennähte (2) am Luftsack (1) befestigt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stäbe (3) auf der dem Fahrzeuginsassen abgewandten Seite in den Luftsack (1)
eingearbeitet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Luftsack (1) längs einer Seitenkante (5) seiner fächerförmigen Struktur mit der
Fahrzeugkarosserie (6) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der fächerförmig
zusammengefaltete Luftsack (1) in einem Karosserieteil (7) untergebracht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der fächerförmig
zusammengefaltete Luftsack (1) in einem gesonderten Gehäuse (8) untergebracht
ist, das einen Teil der Innenverkleidung des Fahrzeugs bildet und an einem Ka
rosserieteil befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
Hilfsmittel zur Unterstützung und/oder Beschleunigung der fächerförmigen Ent
faltung vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehantrieb (9)
vorgesehen ist, der am Drehpunkt (4) des Luftsacks (1) angreift.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zugantrieb (10)
mit Spannseil (11) vorgesehen ist, das am freien Rand (12) des Luftsacks an
greift.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
fächerförmig zusammengefaltete Luftsack (1) längs einer Seitenkante (5) an einer
Schiene (13) oder dgl. befestigt ist, die zusammen mit dem zusammengefalteten
Luftsack (1) in Längsrichtung ausfahrbar ist, wobei die fächerförmige Entfaltung
des Luftsacks (1) nach dem Ausfahren erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kolben- Zy
linder-Einheit mit Getriebe (14) vorgesehen ist, mittels derer sowohl das Ausfah
ren von Schiene (13) und Luftsack (1) bewirkt, als auch das fächerförmige Entfal
ten des Luftsacks (1) unterstützt wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gasgenerator (15) jeweils so angeordnet ist, daß der Luftsack (1) vom Dreh
punkt (4) der fächerförmigen Struktur her aufblasbar ist.
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