DE19653317C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten und Glätten von Oberflächen an Werkstücken aus Holz oder dergleichen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten und Glätten von Oberflächen an Werkstücken aus Holz oder dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung der in den Gattungsbegriffen der Patentansprüche 1
und 3 näher bezeichneten Art.
Insbesondere bei Möbelteilen und bei Werkstücken für den
Innenausbau, die aus Holz oder holzartigen Werkstoffen be
stehen, spielt die Oberflächenqualität eine erhebliche Rol
le. Dies gilt vor allem für solche Werkstücke, bei denen
die betreffenden Oberflächen unmittelbar, also ohne eine
Zwischenbeschichtung, lackiert werden sollen. Für hochwer
tige Möbelteile im Sichtbereich, wie frontseitige Türen,
Klappen, Schubkastenfronten und dergleichen, die mit einer
Lackierung versehen werden, verwendet man vornehmlich MDF-
Platten, die durch den Herstellungsprozeß an ihren Obersei
ten so glatt und verdichtet sind, daß hierauf unmittelbar
eine Lackierung aufgetragen werden kann. Man stößt jedoch
auf erhebliche Schwierigkeiten, wenn in solche Platten pro
filierte Ziernuten oder randliche Zierprofile eingefräst
werden, weil durch die spannehmende Bearbeitung Oberflä
chenfehler bedingt sind, die unterschiedliche Ursachen ha
ben. Zum einen kann es sich um werkzeugbedingte Rattermar
ken handeln und zum anderen ist das Gefüge einer MDF-Platte
im Innern weniger verdichtet, weswegen auch hierdurch Rau
higkeiten an den Schnittflächen auftreten.
Es ist bekannt, die spannehmend bearbeiteten Oberflächen
solcher Werkstücke mit feinkörnigen Schleifmitteln zu bear
beiten, um eine für die Lackierung akzeptable Oberflächen
güte zu erzielen. Hierfür sind besondere Schleifmaschinen
oder Geräte erforderlich, die mit einer aufwendigen Absaug
technik versehen werden müssen, um umweltschädliche Emis
sionen zu vermeiden.
Man hat deshalb auch schon staubfreie Feinbearbeitungsver
fahren entwickelt, die sich bislang in der holzbearbeiten
den Industrie jedoch nicht durchsetzen konnten. Bei Verfah
ren und Vorrichtungen der gattungsbildenden Art übt man
mittels dem auf den angeschnittenen Werkstückoberflächen
entlanggeführten Werkzeug Druck und Wärme auf den Werkstoff
im Schnittflächenbereich aus, womit eine Gefügeverdichtung
bei gleichzeitiger Verminderung der Rauhigkeit erfolgt. Man
geht davon aus, daß die bei der spannehmenden Bearbeitung
sich aufrichtenden Fasern des holzartigen Materials im
Schnittflächenbereich dauerhaft verklebt werden, dadurch
wird zugleich in erwünschter Weise die Saugfähigkeit der
bearbeiteten Werkstückoberfläche vermindert, was für eine
nachfolgende Lackierung vorteilhaft ist. Für einen derarti
gen Verdichtungs- und Glättprozeß benutzt man ein schnei
denloses, rotierendes Werkzeug, welches gegebenenfalls noch
beheizbar ist. Es handelt sich um ein Formwerkzeug, welches
die gleiche Umrißkontur wie diejenige des zuvor eingesetz
ten, spannehmenden Fräsers hat, womit profilierte Oberflä
chenkonturen genau nachgefahren werden können. Dies ge
schieht in der gleichen, meist NC-gesteuerten Bearbeitungs
maschine, womit für die Nachbearbeitung das gleiche Pro
gramm verwendet werden kann, was auch für den Fräsvorgang
benötigt wird. Allerdings fährt man hier mit erheblich re
duzierten Drehzahlen des rotierenden Glättwerkzeugs in der
Größenordnung von 200 min-1, wobei durch eine entsprechende
Zustellung ein starker Druck auf die abzufahrende Werk
stückschnittfläche ausgeübt wird, der im kN-Bereich liegt.
Damit müssen für die Nachbearbeitung von der betreffenden
Maschine Prozeßkräfte übernommen werden, die erheblich über
denen der Zerspanungskräfte liegen. Grundsätzlich sind her
kömmliche Holzbearbeitungsmaschinen für solch hohe Bela
stungen nicht ausgelegt. Außerdem lassen sich unter den ge
nannten Bedingungen mit dem rotierenden Glättewerkzeug nur
geringe Vorschubgeschwindigkeiten realisieren, selbst unter
optimalen Bedingungen werden hiermit maximal 3 m/min er
reicht.
Im übrigen ist es aus der deutschen Offenlegungsschrift DE
44 43 261 A1 bekannt, zum Glätten von auf eine Unterlage
aufgebrachten flüssigen oder teigigen Schichten Ultraschall
zu verwenden, indem mindestens ein Ultraschallschwinger auf
die zu glättende Schicht direkt oder über eine Koppel
schicht indirekt einwirkt. Hierbei geht es um ein hochfre
quentes Einrütteln der mehr oder weniger viskosen Schicht,
bei der sich aufgrund der Schwerkraft unter Überwindung der
inneren Reibung die Oberfläche auf eine Horizontalebene
einstellt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen,
bei denen der Verdichtungs- und Glättungseffekt mit gerin
geren mechanischen Kräften und höheren Vorschubgeschwindig
keiten erlangt werden kann. Diese Aufgabe wird bei einem
Verfahren durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 und bei einer Vorrich
tung durch die
Merkmale des Patentanspruchs 3 gelöst.
Für die Erfindung ist wesentlich, daß für die Beaufschla
gung der Werkstückschnittflächen ein "feststehend" verfahr
bares Werkzeug zum Einsatz kommt, dessen Schwingen bei Be
rührung mit der Werkstückoberflächen zu Friktionen führt,
die eine genügende lokale Aufheizung der Kontaktfläche be
wirken. Damit kann sowohl auf eine Rotation des Werkzeugs
als auch auf dessen Beheizung verzichtet werden. Vorzugs
weise liegt die das Werkzeug beaufschlagende Schwingung im
Ultraschallbereich und hat damit eine Frequenz, die größer
als 20 KHz ist. Mittels eines geeigneten Ultraschallprozes
sors kann eine optimale Anpassung der Schwingungsamplitude
an den jeweiligen Einsatzfall vorgenommen werden, um den
gewünschten Verdichtungs- und Glättgrad an der betreffenden
Werkstoffoberfläche zu erzielen. Ohnehin liegen bei solch
hochfrequenten Schwingungen die Amplituden im mikroskopi
schen Bereich, trotzdem können erhebliche Leistungen mit
einem hohen Wirkungsgrad übertragen werden, die sich vom
Wattbereich bis zum Kilowattbereich erstrecken. Damit sind
Glätt- und Verdichtungswerte mit einem geringen maschinel
len Kraftaufwand erreichbar, wie sie sonst nur unter Auf
wendung weit höherer Drücke mit rotierenden oder beheizten
Glättewerkzeugen im Wege des Reibglättens erzielbar sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung noch
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisch eine Vor
richtung zum Ultraschallglätten und -verdichten.
Im einzelnen erkennt man in der Zeichnung ein plattenförmi
ges Werkstück 1, welches vornehmlich aus einem MDF-Material
besteht. Wie es bei Möbelfrontteilen oft verlangt wird, ist
parallel dem Werkstückrand mit Abstand davon eine profi
lierte Nut 2 in die später als Sichtseite dienende Obersei
te des Werkstücks 1 eingefräst, deren Flanken und Grund ge
genüber der unbearbeiteten Oberseite des Werkstücks 1 eine
gewisse Welligkeit und Rauhigkeit aufweist.
Diese Unregelmäßigkeiten an den Schnittflächen der profi
lierten Nut 2 des Werkstücks 1 werden mittels einer So
notrode 3 geglättet, die über einen Kopplungsstab 4 mit ei
nem Ultraschallgenerator 5 verbunden ist. Zumindest im
Querschnitt gesehen, hat die Sonotrode 3 eine Umrißform,
die der Querschnittsgestalt der profilierten Nut 2 des
Werkstücks 1 entspricht. Zweckmäßig hat die Sonotrode 3 zu
mindest im Eingriffsbereich die Gestalt eines Rotationskör
pers, damit von der Sonotrode 3 auch Kurven nachgefahren
oder Ecken im Verlauf der Nut 2 umfahren werden kön
nen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Verdichten und Glätten von spannehmend
bearbeiteten Oberflächen an Werkstücken aus mitteldich
tem Fasermaterial (MDF-Material) als holzartigem Werk
stoff mittels eines auf diesen spannehmend bearbeiteten
Oberflächen entlanggeführten, spanlos arbeitenden Werk
zeugs,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug mit einer hochfrequenten Schwingung mit
kleiner Amplitude beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die das Werkzeug beaufschlagende Schwingung eine
Frequenz größer 20 KHz hat.
3. Vorrichtung zum Verdichten und Glätten von spannehmend
bearbeiteten Oberflächen an Werkstücken aus mitteldich
tem Faser-Material (MDF-Material) als holzartigem Werk
stoff mit einem auf den spannehmend bearbeiteten Ober
flächen entlanggeführten, spanlos arbeitenden Werkzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug eine mit einem Ultraschallgenerator (5)
verbundene Sonotrode (3) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sonotrode (3) eine formschlüssig an die abzufah
rende Kontur der Werkstückoberfläche, wie die Kontur ei
ner profilierten Nut (2), angepaßte Umrißform hat.
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1997
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