DE19652665C1 - Rasteinrichtung zur Verriegelung einer neigungsverstellbaren Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes - Google Patents
Rasteinrichtung zur Verriegelung einer neigungsverstellbaren Rückenlehne eines KraftfahrzeugsitzesInfo
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- B60N2/42—Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles for particular purposes or particular vehicles the seat constructed to protect the occupant from the effect of abnormal g-forces, e.g. crash or safety seats
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rasteinrichtung zur
Verriegelung einer neigungsverstellbaren Rückenlehne eines Kraft
fahrzeugsitzes, die in Abhängigkeit vom Überschreiten eines in
Längsrichtung des Kraftfahrzeugs auftretenden Beschleunigungswertes
wirkt, wobei die Rückenlehne über beidseitige Gelenke, bestehend
aus einem sitzfesten Gelenkteil und einem lehnenfesten Gelenkteil
und einer diese horizontal durchsetzenden Schwenkachse, mit dem
Sitzteil verbunden ist.
Die Gelenke zwischen einer neigungsverstellbaren Rückenlehne
und einem Sitzteil sind als Neigungs-Verstellbeschläge ausgebil
det. Für die reine Funktion der Neigungsverstellung ist ein auf
einer Sitzseite angeordneter Verstellbeschlag völlig ausreichend.
Bei normaler Fahrzeugbeschleunigung oder bei normaler Sitzbean
spruchung durch den Fahrgast hält dieser eine Verstellbeschlag
die Rückenlehne auch sicher in der eingestellten Neigung. Im
Crashfall, in dem sehr hohe negative oder positive Beschleuni
gungen auftreten, würde die Rückenlehne eines derartig ausgestal
teten Sitzes unweigerlich "durchrutschen", d. h., der Verstellbe
schlag könnte die großen Kräfte nicht aufnehmen und in den Sitz
rahmen ableiten.
Aus diesem Grunde werden Kraftfahrzeugsitze üblicherweise mit
je einem Verstellbeschlag auf jeder Sitzseite ausgeführt. Um eine
synchrone Verstellung zu erreichen, sind die beiden Beschläge
durch eine Welle gekoppelt. Bei gurtintegrierten Kraftfahrzeug
sitzen muß der Verstellbeschlag auf der Sitzseite, auf der der in
den Rückenlehnen-Rahmen integrierte Gurtholm angeordnet ist, be
sonders stark ausgeführt werden, da die Rückhaltekräfte des am
Sitz geführten Gurtes im Sitz selbst, d. h., durch seine Rahmen
konstruktion abgefangen werden müssen, von der die Kräfte in den
Fahrzeugboden abgeleitet werden. Ein wesentliches Glied in der
Kraftableitungskette stellen die Gelenke zwischen der Rückenlehne
und dem Sitzteil dar.
Aus der DE-OS 22 38 899 ist eine Sicherheitsverriegelung,
insbesondere für einen Liegesitzbeschlag eines Kraftfahrzeugsit
zes, bekannt. Dieser Beschlag besteht aus einem am Sitzrahmen
fest angeordneten Beschlagteil und einem an der Rückenlehne an
geordneten Beschlagteil, der mit dem ersten Beschlagteil durch
eine Schwenkachse gelenkig verbunden ist. Beide Beschlagteil,e
sind mittels einer Rastvorrichtung relativ zueinander verstell
bar. Diese Rastvorrichtung besteht aus einem am sitzrahmenfesten
Beschlagteil drehbar gelagerten Ritzel, welches in eine zur
Schwenkachse konzentrisch angeordnete Innenverzahnung eingreift.
Auf der parallel zur Schwenkachse verlaufenden Ritzelachse sitzt
auf der anderen Beschlagseite ein Zahnrad, welches durch einen
Sperrhebel sperrbar ist. In der gesperrten Stellung können die
beiden Beschlagteile nicht gegeneinander verschwenkt werden.
Ebenfalls auf der Ritzelachse parallel zu dem Zahnrad sitzt ein
Sperrad, dem zumindest eine an den sitzrahmenfesten Beschlagteil
angelenkte Sperrklinke zugeordnet ist, die durch Trägheitskraft
mit dem Sperrad in Eingriff gebracht wird. Dadurch soll die Sitz
lehne auch bei gelöster Rastvorrichtung bei starken Beschleuni
gungen blockiert werden.
Die oben beschriebene Vorrichtung besitzt relativ viele Bau
teile und ist dadurch störanfällig. Des weiteren ist sie weder
dafür geeignet, einen Verstellbeschlag auf einer Sitzseite zu er
setzen noch zur Verstärkung eines Verstellbeschlages eingesetzt
zu werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsge
mäße Rasteinrichtung zur Verfügung zu stellen, die es gestattet,
einen Verstellbeschlag auf einer Sitzseite zu ersetzen oder aber,
die zusätzlich, d. h., zur Verstärkung eines Verstellbeschlages,
einsetzbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mittels einer Rasteinrichtung mit
den Merkmalen des Anspruches 1.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
ergibt sich aus dem Unteranspruch
Die Koppelwelle zwischen zwei beidseitig am Sitz angeordne ten Verstellbeschlägen wird häufig als störend für den Sitzkom fort empfunden. Zur Behebung dieses Nachteiles sind aufwendige Lösungen bekannt, bei denen die Koppelwelle über Zahnradantriebe weiter nach hinten, also vom Sitzbereich weg, verlegt wird. Durch den Einsatz einer erfindungsgemäßen Rasteinrichtung kann dieses Problem "Koppelwelle" auf einfache Weise gelöst werden. Diese ist dann nämlich nicht mehr erforderlich und zudem gewährleistet die erfindungsgemäße Rasteinrichtung einen sicheren Halt der Rücken lehne im Crashfall.
Die Koppelwelle zwischen zwei beidseitig am Sitz angeordne ten Verstellbeschlägen wird häufig als störend für den Sitzkom fort empfunden. Zur Behebung dieses Nachteiles sind aufwendige Lösungen bekannt, bei denen die Koppelwelle über Zahnradantriebe weiter nach hinten, also vom Sitzbereich weg, verlegt wird. Durch den Einsatz einer erfindungsgemäßen Rasteinrichtung kann dieses Problem "Koppelwelle" auf einfache Weise gelöst werden. Diese ist dann nämlich nicht mehr erforderlich und zudem gewährleistet die erfindungsgemäße Rasteinrichtung einen sicheren Halt der Rücken lehne im Crashfall.
Die erfindungsgemäße Rasteinrichtung kann aber nicht nur als
Ersatz für einen Verstellbeschlag, sondern auch als Verstärkung
für den Crashfall eingesetzt werden, indem sie zusätzlich zu ei
nem Verstellbeschlag eingebaut wird. Diese Einsatzmöglichkeit ist
insbesondere für gurtintegrierte Sitze von Vorteil. Hier kann der
ansonsten auf der Gurtführungsseite sehr stark auszubildende Ver
stellbeschlag dann durch einen Verstellbeschlag normaler Festig
keit ersetzt werden. Es ist aber auch möglich, den gurtführungs
seitigen Verstellbeschlag durch eine robust ausgeführte Rastein
richtung zu ersetzen.
Die erfindungsgemäße Rasteinrichtung ist relativ einfach auf
gebaut, so daß sich gegenüber einem Verstellbeschlag ein Kosten
vorteil ergeben dürfte.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Ausführungs
beispielen näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeug
sitzes mit einer eingebauten Rasteinrichtung gemäß
einer ersten Ausführungsform in Ruhestellung, d. h.,
bei normaler Fahrsituation,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Rasteinrichtung
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 die Crashstellung der Rasteinrichtung gemäß den Fig.
1 und 2,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform einer Rasteinrichtung in
Ruhestellung, und
Fig. 5 die Rasteinrichtung gemäß Fig. 4 in einer von zwei
möglichen Crashstellungen.
Der in Fig. 1 dargestellte Sitz besteht wie üblich aus einer
Rückenlehne 1 mit Kopfstütze 2 und einem Sitzteil 3, welches über
ein Fußgestell 4 am Fahrzeugboden 5 abgestützt ist. Das Sitzteil
3 und die Rückenlehne 1 sind über ein Gelenk miteinander verbun
den. Dieses besteht aus einer sitzfesten Platte 6 und einer leh
nenfesten Platte 7, die eine gemeinsame Schwenkachse 8 besitzen.
In dieses Gelenk integriert ist eine vorschlagsgemäße Rastein
richtung 9, die den sonst üblichen Verstellbeschlag auf der dar
gestellten Sitzseite ersetzt. Auf der gegenüberliegenden Sitzsei
te ist ein derartiger Verstellbeschlag nach wie vor eingebaut, um
die Rückenlehne in ihrer Neigung verstellen zu können, vor allem
aber auch, um sie zumindest im normalen Fahrbetrieb in dieser
Stellung zu halten.
Die lehnenfeste Platte 7 besitzt ein Fenster, dessen Randbe
reich als Innenzahnrad 10 ausgeführt ist. Im Mittelpunkt dieses
Innenzahnrades 10 liegt die Schwenkachse 8 des Gelenks. Auf die
ser Schwenkachse 8 ist ein hammerförmiges exzentrisches Schwung
gewicht 11 schwenkbar gelagert. Es besitzt zwei sich diametral
zur Schwenkachse 8 gegenüberliegende Anschläge 12, 13, an den je
weils eine Sperrklinke 14 bzw. 15 anliegt, wie weiter unten noch
ausgeführt wird. Jede dieser beiden Sperrklinken 14, 15 ist an
ihrem einen Ende um einen in der sitzfesten Platte 6 gelagerten
Drehpunkt 16 bzw. 17 schwenkbar gelagert, wobei diese Drehpunkte
16, 17 sich ebenfalls diametral zur Schwenkachse 8 gegenüber
liegen. Die Anordnung ist dabei so gewählt, daß im Ruhezustand
die Drehpunkte 16, 17 der Sperrklinken 14, 15, die Anschläge 12,
13 des Schwunggewichts 11 sowie die Schwenkachse 8 auf einer
lotrechten Linie liegen.
Die Sperrklinken 14, 15 sind durch die Kraft einer Feder 18.
die jeweils im Bereich des den Drehpunkten 16 bzw. 17 entgegen
gesetzten Endes der Sperrklinken 14, 15 in diese eingehängt ist,
zueinander vorgespannt. Sie liegen dadurch an diesen Enden an den
Anschlägen 12, 13 des Schwunggewichts 11 an, wobei die Sperr
klinke 14 am oberen Anschlag 12 und die Sperrklinke 15 am unteren
Anschlag 13 anliegt. Aufgrund dieser Anlage unter Federspannung
wird das Schwunggewicht 11 unter normalen Fahrbedingungen in der
in Fig. 2 gezeigten Lage austariert; seine Pendelbewegungen wer
den gewissermaßen gedämpft.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß die Feder 18 in Fig. 1,
wie auch in den anderen Figuren, der Übersicht halber in der
Mitte unterbrochen dargestellt ist. Neben der Anlage der Sperr
klinken 14, 15 an den Anschlägen 12, 13 des Schwunggewichts 11
bewirkt die Feder 18, daß an den Sperrklinken 14, 15 ausgebildete
Zahnsegmente 19 bzw. 20 bei normalem Fahrbetrieb außer Eingriff
mit dem Innenzahnrad 10 bleiben. Diese Zahnsegmente 19, 20 sind
jeweils am drehpunktfernen Ende der Sperrklinken 14, 15, etwa
deren Anlageflächen an die Anschläge 12, 13 des Schwunggewichts
11 gegenüberliegend, angeordnet.
Fig. 3 zeigt die vorstehend beschriebene Anordnung im Crash
fall. Der Pfeil A kennzeichnet die Fahrtrichtung. Das Schwungge
wicht 11 hat sich aufgrund einer großen negativen Beschleunigung,
z. B. bei einem Auffahrunfall, nach links in Richtung des Pfeils B
bewegt. Die an den Anschlägen 12, 13 anliegenden Sperrklinken 14
bzw. 15 werden dadurch mit ihren Zahnsegmenten 19 bzw. 20 form
schlüssig in die Verzahnung des Innenzahnrades 10 gedrückt. Die
Rückenlehne 1 ist dadurch gegen ein Verschwenken nach vorn gesi
chert. Die Kräfte werden dabei durch die Bauelementenkette - leh
nenfeste Platte 7 mit Innenzahnrad 10; Sperrklinken 14, 15; Dreh
punkte 16, 17; sitzfeste Platte 6 - aus der Rückenlehne 1 in das
Sitzteil 3 und von dort in den Fahrzeugboden 5 abgeleitet.
Bei bestimmten eingestellten Lehnenneigungen kann es vor
kommen, daß sich die Zähne der Zahnsegmente 19, 20 und des Innen
zahnrades 10 genau gegenüberliegen. Die Zähne sind daher an ihren
Köpfen entsprechend abgerundet oder auch zugespitzt, was aus den
Figuren nicht hervorgeht.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 2 geht hervor, daß diese Rast
einrichtung für den Frontcrash gedacht ist. Prinzipiell wirkt sie
auch im Falle einer positiven Beschleunigung, also dann, wenn
z. B. ein anderes Fahrzeug von hinten auffährt. Jedoch sind in
diesem Fall die Hebelverhältnisse (Abstand Drehpunkt 16 vom An
schlag 13 bzw. Drehpunkt 17 vom Anschlag 12) sehr ungünstig, so
daß diese Rasteinrichtung für einen Heckcrash kaum oder nur wenig
geeignet ist.
In den Fig. 4 und 5 ist eine Rasteinrichtung dargestellt,
die sowohl für einen Front- als auch einen Heckcrash geeignet
ist. In den Fig. 4 und 5 sind die Bezugszeichen für gleiche
Bauteile aus den Fig. 1 bis 3 übernommen worden.
Diese Ausführungsform einer vorschlagsgemäßen Rasteinrich
tung unterscheidet sich von der vorhergehenden dadurch, daß die
Sperrklinken 14, 15 auf einem gemeinsamen Drehpunkt 21 schwenkbar
gelagert sind, und daß sie beidseitig an nur einem Anschlag 22
des Schwunggewichts 11 anliegen. Im Falle eines Frontcrashes
schwenkt das Schwunggewicht 11 nach links in Richtung des Pfeils
B und drückt dabei mit seinem Anschlag 22 die Sperrklinke 14,
d. h., ihr Zahnsegment 19 formschlüssig in die Verzahnung des In
nenzahnrades 10, wie in Fig. 5 dargestellt. Bei einem Heckcrash
schwenkt das Schwunggewicht 11 entsprechend nach rechts und das
Zahnsegment 20 der Sperrklinke 15 greift formschlüssig in die
Verzahnung des Innenzahnrades 10 ein.
Claims (2)
1. Rasteinrichtung zur Verriegelung einer neigungsverstellbaren
Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes, die in Abhängigkeit vom
überschreiten eines in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs auftre
tenden Beschleunigungswertes wirkt, wobei die Rückenlehne über
beidseitige Gelenke, bestehend aus einem sitzfesten Gelenkteil
und einem lehnenfesten Gelenkteil und einer diese horizontal
durchsetzenden Schwenkachse, mit dem Sitzteil verbunden ist, ge
kennzeichnet durch ein schwenkbar auf der Schwenkachse (8) gela
gertes exzentrisches Schwunggewicht (11), welches Anschlagmittel
(12, 13, 22) für zwei jeweils in einem Drehpunkt (16, 17, 21)
gelagerte Sperrklinken (14, 15) aufweist, die ein Zahnsegment
(19, 20) zum formschlüssigen Eingriff in ein Innenzahnrad (10),
dessen Mittelpunkt die Schwenkachse (8) bildet, besitzen, wobei
die beiden Sperrklinken (14, 15) bei normaler Beschleunigung des
Kraftfahrzeugs unter der Einwirkung einer Feder (18) außer Ein
griff mit dem Innenzahnrad (10) gehalten sind und bei Überschrei
tung eines vorgegebenen Beschleunigungswertes durch Schwenken des
Schwunggewichts (11) um die Schwenkachse (8), an dessen Anschlag
mittel (12, 13, 21) anliegend, um ihre Drehpunkte (16, 17, 21)
schwenken, so daß ihre Zahnsegmente (19, 20) formschlüssig in das
Innenzahnrad (10) eingreifen, wobei das Innenzahnrad (10) im leh
nenfesten Gelenkteil (7) vorgesehen ist und die Drehpunkte (16,
17, 21) der Sperrklinken (14, 15) im sitzfesten Gelenkteil (6)
gelagert sind oder umgekehrt.
2. Rasteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feder (18) an den drehpunktfernen Enden in die beiden Sperr
klinken (14, 15) eingehängt ist und diese unter Vorspannung in
Anlage an die Anschläge (16, 17, 21) des Schwunggewichts (11)
hält.
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