DE10126427B4 - Verriegelungsvorrichtung an Kraftfahrzeugsitzen - Google Patents
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Abstract
Verriegelungsvorrichtung
für unter Fliehkraftwirkung
bewegliche Elemente (2) an Kraftfahrzeugsitzen (1), insbesondere
für Pendelelemente,
welche ein Massependel (3) aufweist, das eine Anschlagfläche (3a)
besitzt, die unter Trägheitskraftwirkung
gegen die Kraft einer Feder (4) in die Bewegungsbahn des beweglichen Elements
(2) zu dessen Blockierung verlagerbar ist, wobei ein Gegenelement
(5) vorgesehen ist und sich das Massependel (3) an diesem Gegenelement
(5) in Bewegungsrichtung unverdrehbar abstützt, während es ihm gegenüber in Gegenrichtung
verschwenkbar gelagert ist, und wobei das Gegenelement (5) über ein
Dämpfungselement
(6) drehbeweglich am Kraftfahrzeugsitz (1) gelagert ist, und das Massependel
(3) gemeinsam mit dem Gegenelement (5) unter der Kraft der Feder
(4) aus der Blockierstellung für das
bewegliche Element (2) in dessen Freigabestellung bewegbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für unter Fliehkraftwirkung bewegliche Elemente an Kraftfahrzeugsitzen, insb. für Pendelelemente.
- Eine Verriegelungsvorrichtung dieser Art (
DE 198 50 758 A1 ) blockiert im normalen Betrieb eine Kopfstütze in ihrer eingestellten Lage. Die Verriegelungsvorrichtung wird von einem in Fahrzeuglängsrichtung schwingenden Massependel im Falle eines Heckcrash freigegeben, so daß die Kopfstütze in eine für den Schutz des Sitzbenutzers optimale Position verlagert werden kann. Die Verlagerung wird durch den Rücken des Benutzers infolge der Trägheitskraft bewirkt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß Verriegelungsvorrichtung mit einem Massependel häufig auch bei anderen Crashformen ausgelöst werden, weil bei einem Crash auch wechselnde Beschleunigungskomponenten in unterschiedlichen Richtungen auftreten können. Für den Sitzbenutzer ist es jedoch nachteilig, wenn eine fehlerhafte Auslöung der Kopfstütze zu deren Verlagerung in die falsche Richtung führt. - Eine weitere bekannte Verriegelungsvorrichtung für eine Rückenlehne dient als Aufprallsicherung (
DE 40 31 285 A1 ). Bei dieser bekannten Lösung ist ein Massependel vorgesehen, das unter Einwirkung der Trägheitskraft bei Überschreiten eines vorgegebenen Werts verschwenkt und im verschwenkten Zustand mit einer Blockierfläche an einer Gegenfläche der Rückenlehne anliegt. Diese Lösung dient ausschließlich zum Blockieren der Rückenlehne in ihrer vor dem Aufprall eingenommenen Einstellposition. - Auch eine weitere bekannte Crashverriegelungsvorrichtung (
DE 199 11 786 A1 ) dient dazu, daß ein Kraftfahrzeugsitz seine Einstellposition im Crashfall nicht verändert. Hierzu wirkt eine Crashverriegelung auf die Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugsitzes ein. Der Auslösemechanismus besitzt einen schwenkbar an einem Teil des Sitzgestells gelagerten Auslösekörper, der über eine Feder in seiner Normalstellung gehalten wird. Dieser Auslösekörper hat die Wirkung eines Massependels. Wenn der Auslösekörper unter Einwirkung einer den Sollwert überschreitenden Beschleunigungskraft verschwenkt wird, gibt er ein federbelastetes Verriegelungselement frei, das unter Einwirkung der Federkraft in eine Verriegelungsausnehmung einfällt und damit den Sitz blockiert. - Eine weitere bekannte Rasteinrichtung zur Verriegelung einer neigungsverstellbaren Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes (
DE 196 52 665 C1 ) weist ein Massependel auf, das um die Neigungsachse der Rückenlehne verschwenkbar ist und über Mitnehmer im verschwenkten Zustand Rastelemente radial verschiebt, die dann in die Verzahnung eines Neigungsverstellbeschlags eingreifen und die Rückenlehne in der vorher eingenommenen Position fixieren. Auch diese Lösung dient ausschließlich als Blockiervorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitzbereich, nämlich die Rückenlehne. - Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung für unter Fliehkraftwirkung bewegliche Elemente an Kraftfahrzeugsitzen, insb. für Pendelelemente zu schaffen, die so ausgebildet ist, daß sie beim Auftreten von Trägheitskräften in einer vorgegebenen Richtung das unter Fliehkraftwirkung bewegliche Element blockiert.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung hat den Vorteil, daß sie eine ungewollte oder ungünstige Bewegung eines bewegbaren Elements unterbindet. Sie stellt sich selbsttätig in ihre Ausgangslage zurück und weist keine nach einem Einsatz zu erneuernden Bestandteile auf. Die Freigabe des bewegbaren Elements in dessen Ausgangslage wird gezielt verzögert. Die erfinungsgemäße Verriegelungsvorrichtung bleibt auch bei dem nicht selten auftretenden Fall, daß einem Frontalcrash unmittelbar ein Heckcrash folgt, vollständig wirksam.
- Das unter Fliehkraft bewegliche Element, insb. Pendelelement kann beispielsweise ein Pendelelement sein, das zum Aufheben einer Blockierstellung einer Kopfstütze ausgebildet ist. Ebenso kann das Pendelelement auch eine pendelnd aufgehängte, sogenannte aktive Kopfstütze sein. Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist der sogenannte "Anti-Submarining-Balken".
- Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht einer Verriegelungsvorrichtung in ihrer Ausgangslage; -
2 eine schematische Ansicht der Verriegelungsvorrichtung nach1 im blockierten Zustand; -
3 eine schematische Ansicht der Verriegelungsvorrichtung nach1 bei aufgehobener Blockierung; -
4 einen Vertikalschnitt entlang der Mittellinie in2 . - An einem nur als Lagerstelle angedeuteten Kraftfahrzeugsitz
1 ist ein bewegliches Element2 verschwenkbar gelagert. Das bewegbare Element2 kann als Pendelelement ausgebildet sein, das zu einer sicherheitsrelevanten Vorrichtung, wie zum Beispiel einer im Crashfall verstellbaren Kopfstütze, gehört. Das bewegliche Element2 ist – wie in1 angedeutet – frei beweglich, so daß es im Crashfall die sicherheitsrelevante Funktion auslöst. - Im Bewegungsbereich des Elements
2 ist ein Massependel3 um eine Achse3b verschwenkbar gelagert. Das Massependel3 weist eine Anschlagfläche3a auf, die die Bewegung des Elements2 in einer Richtung blockiert. Im Normalfall wird die Anschlagfläche3a durch eine Feder4 von dem beweglichen Element2 entfernt gehalten. Das Massependel3 besitzt einen konzentrisch um die Achse3b verlaufenden Ringbereich3c , auf dessen Innenseite zwei elastische Bereiche3d einander diametral gegenüberliegend vorgesehen sind. - Die als Federlaschen ausgebildeten elastischen Bereiche
3d greifen in eine Sperrverzahnung5a am kreiszylindrischen Außenumfang eines Gegenelements5 ein, das um die Achse3b drehbar gelagert ist. Wie aus4 ersichtlich, ist das Gegenelement5 über eine Welle5b mit einem Dämpfungselement6 verbunden. Das Dämpfungselement6 ist hier beispielhaft als in einem sitzfesten Gehäuse6b umlaufende Rotationsscheibe6a dargestellt. Zwischen Gehäuse und Rotationsscheibe ist ein viskoses Medium angeordnet, das eine verzögerte, gedämpfte Drehbewegung von Welle5b und Gegenelement5 in Richtung des Pfeils7 (vgl.3 ) erlaubt. Die Darstellung des Dämpfungselements6 ist nur sehr schematisch angelegt. Es sind übliche Viskosedämpfer mit üblichem Aufbau verwendbar, bei denen ein Strömungswiderstand des viskosen Mediums zur Dämpfung der Drehbewegung ausgenutzt wird. - Wenn das bewegliche Element
2 beispielsweise bei einem Frontalcrash blockiert werden soll, ist die Achse3b vorzugsweise quer zur Fahrtrichtung angeordnet. Durch die auf den unterhalb der Achse3b befindlichen Masseschwerpunkt des Massependels3 wirkende Trägheitskraft wird das Massependel3 in die in2 dargestellte Lage verschwenkt. Ein Bereich des beweglichen Elements2 liegt nunmehr an der Anlagefläche3a an. Die elastischen Bereiche3d sind dabei über die Sperrverzahnung5a gerutscht, die in dieser Richtung nicht sperrt. Wie die zur Verdeutlichung des Ablaufs auf dem Gegenelement5 angebrachte Markierung8 zeigt, hat sich das Gegenelement5 bis zu dieser Situation nicht bewegt. - Sobald die auf das Massependel
3 wirkende Trägheitskraft nachläßt, zieht die Feder4 das Massependel3 in seine Ausgangslage zurück. Über die elastischen Bereiche3d wird dabei das Gegenelement5 mitgenommen. Da das Gegenelement5 jedoch mit dem Dämpfungselement6 fest verbunden ist, wird die Rückstellbewegung insbesondere in der Anfangsphase stark verzögert, damit eine unbeabsichtigte Verlagerung des Elements2 sicher verhindert wird. Nach Rückkehr in seine Ausgangslage ist die Verriegelungsvorrichtung unmittelbar wieder einsatzbereit. Wie für Crashfälle üblich, laufen die Bewegungen trotz der Dämpfung in Sekundenbruchteilen ab.
Claims (7)
- Verriegelungsvorrichtung für unter Fliehkraftwirkung bewegliche Elemente (
2 ) an Kraftfahrzeugsitzen (1 ), insbesondere für Pendelelemente, welche ein Massependel (3 ) aufweist, das eine Anschlagfläche (3a ) besitzt, die unter Trägheitskraftwirkung gegen die Kraft einer Feder (4 ) in die Bewegungsbahn des beweglichen Elements (2 ) zu dessen Blockierung verlagerbar ist, wobei ein Gegenelement (5 ) vorgesehen ist und sich das Massependel (3 ) an diesem Gegenelement (5 ) in Bewegungsrichtung unverdrehbar abstützt, während es ihm gegenüber in Gegenrichtung verschwenkbar gelagert ist, und wobei das Gegenelement (5 ) über ein Dämpfungselement (6 ) drehbeweglich am Kraftfahrzeugsitz (1 ) gelagert ist, und das Massependel (3 ) gemeinsam mit dem Gegenelement (5 ) unter der Kraft der Feder (4 ) aus der Blockierstellung für das bewegliche Element (2 ) in dessen Freigabestellung bewegbar ist. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (
6 ) als Viskosedämpfer ausgebildet ist. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Massependel (
3 ) und das Gegenelement (5 ) um dieselbe Achse (3b ) drehbar gelagert sind. - Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Massependel (
3 ) oder das Gegenelement (5 ) eine in eine Richtung wirksame Sperrverzahnung (5a ) aufweist, in die ein am jeweils anderen Bauteil befestigter mindestens einfach vorgesehene, elastischer Bereich (3d ) eingreift. - Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Bereich (
3d ) am Massependel (3 ) und die Sperrverzahnung (5a ) am Gegenelement (5 ) vorgesehen sind. - Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Bereich (
3d ) als Federlasche ausgebildet ist. - Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrverzahnung (
5a ) umlaufend auf einem Außenumfangsbereich des Gegenelements (5 ) und die mindestens einfach vorgesehene Federlasche an einem diesen Bereich umgreifenden Ringbereich (3c ) des Massependels (3 ) vorgesehen sind.
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- 2001-05-31 DE DE10126427A patent/DE10126427B4/de not_active Expired - Fee Related
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