DE19652536C2 - Dünnschichtenaufbau eines magnetfeldempfindlichen Sensors mit einem magnetoresistiven Magnetschichtsystem - Google Patents
Dünnschichtenaufbau eines magnetfeldempfindlichen Sensors mit einem magnetoresistiven MagnetschichtsystemInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Dünnschichtenaufbau ei
nes magnetfeldempfindlichen Sensors mit einem magnetoresisti
ven Magnetschichtsystem, wobei eine Spinabhängigkeit der
Elektronenstreuung von Majoritäts- und Minoritätselektronen
gegeben ist. Ein entsprechender Dünnschichtenaufbau geht aus
der WO 94/15223 A1 hervor.
In Schichten aus ferromagnetischen Übergangsmetallen wie Ni,
Fe oder Co und deren Legierungen kann eine Abhängigkeit des
elektrischen Widerstandes von der Größe der Richtung eines
das Material durchdringenden Magnetfeldes gegeben sein. Den
bei solchen Schichten auftretenden Effekt nennt anisotropen
Magnetowiderstand "AMR" oder anisotropen magnetoresistiven
Effekt. Er beruht physikalisch auf den unterschiedlichen
Streuquerschnitten von Elektronen mit unterschiedlichem Spin
und der Spinpolarität des D-Bandes. Die Elektronen werden
deshalb als Majoritäts- bzw. Minoritäts(leitungs)elektronen
bezeichnet. Für entsprechende magnetoresistive Sensoren wird
im allgemeinen eine dünne Schicht aus einem solchen magneto
resistiven Material mit einer Magnetisierung in der Schich
tebene vorgesehen. Die Widerstandsänderung bei Drehung der
Magnetisierung bezüglich der Stromrichtung kann dann einige
Prozent des normalen isotropen (= ohmschen) Widerstandes be
tragen.
Ferner sind seit einiger Zeit magnetoresistive Mehrschichten
systeme bekannt, welche mehrere, zu einem Stapel angeordnete
ferromagnetische Schichten enthalten, die jeweils durch me
tallische Zwischenschichten voneinander getrennt sind und de
ren Magnetisierungen jeweils in der Schichtebene liegen. Die
Dicken der einzelnen Schichten sind dabei deutlich geringer
als die mittlere freie Weglänge der Leitungselektronen gewählt.
In solchen in Dünnfilmtechnik zu erstellenden Mehr
schichtsystemen kann nun zusätzlich zu dem erwähnten aniso
tropen magnetoresistiven Effekt AMR ein sogenannter giant
magnetoresistiver Effekt oder Giant-Magnetowiderstand "GMR"
auftreten (vgl. z. B. EP 0 483 373 A1). Ein solcher GMR-Effekt
beruht auf der unterschiedlich starken Streuung von Majori
täts- und Minoritätselektronen an den Grenzflächen zwischen
den ferromagnetischen Schichten und den dazu benachbarten
Zwischenschichten sowie auf Streueffekten innerhalb dieser
Schichten, insbesondere wenn diese Schichten aus Legierungen
bestehen. Der GMR-Effekt ist dabei ein isotroper Effekt. Er
kann erheblich größer sein als der anisotrope Effekt AMR und
Werte bis zu 70% des normalen isotropen Widerstandes anneh
men. In entsprechenden, einen GMR-Effekt zeigenden, nachfol
gend allgemein als "Magnetschichtsysteme" bezeichneten Mehr
schichtensystemen sind benachbarte metallische Schichten zu
nächst entgegengesetzt magnetisiert, wobei eine Biasschicht
bzw. ein Biasschichtteil magnetisch härter als eine Meß
schicht ist. Unter Einfluß eines äußeren Magnetfeldes, d. h.
einer in der Schichtebene ausgeprägten Komponente dieses Fel
des, kann sich dann die anfängliche antiparallele Ausrichtung
der Magnetisierung in eine parallele umwandeln. Bei entspre
chenden Magnetfeldsensoren wird diese Tatsache ausgenutzt.
Zur Erhöhung der Signalstärke eines entsprechenden GMR-
Magnetschichtsystems ist es bekannt, eine sich periodisch
wiederholende Schichtenfolge vorzusehen (vgl. z. B. DE 42 32 244 A1).
Denn die Signalstärke steigt mit der Anzahl der
Perioden an gleichen Schichtpaketen asymptotisch bis zu einem
Maximalwert monoton an. Die Anzahl der Perioden in einem ent
sprechenden Dünnschichtenaufbau kann ohne weiteres 100 oder
mehr betragen. Die Herstellung eines entsprechenden, aus pe
riodisch wiederkehrenden Magnetschichtsystemen zusammenge
setzten Dünnschichtenaufbaus ist jedoch nur mit einem ent
sprechenden Aufwand durchzuführen.
Ferner ist es auch bekannt, auf die Außenflächen eines drei
lagigen GMR-Magnetschichtsystems mit zwei magnetischen
Schichten und einer dazwischenliegenden nicht-magnetischen
Schicht jeweils eine perfekt reflektierende Schicht aufzu
bringen, um die Signalstärke zu erhöhen (vgl. "Phys. Rev. B",
Vol. 42, No. 13, 1. Nov. 1990, Seiten 8110 bis 8120).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, den Dünn
schichtenaufbau mit den eingangs genannten Merkmalen dahinge
hend auszugestalten, daß eine hohe Signalstärke bei gleich
zeitig geringer Anzahl von Dünnschichten zu gewährleisten
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an we
nigstens einer Seite des Magnetschichtsystems ein Reflektor
schichtteil angeordnet ist, der bezüglich der Elektronen
spinabhängig reflektierend ist, indem dieser Schichtteil min
destens eine die Elektronen in Abhängigkeit von ihrem Spin
reflektierende Grenzfläche sowie Bereiche enthält, in denen
eine zumindest weitgehend diffuse Streuung von nichtreflek
tierten Elektronen erfolgt.
Es wurde nämlich erkannt, daß mit einer derartigen spinpola
risationsabhängigen Reflexion auch mit verhältnismäßig weni
gen Schichten ein hoher GMR-Signalpegel zu erreichen ist. Der
Vorteil eines entsprechenden Aufbaus ist darin zu sehen, daß
man z. B. keine Sputtermodule mit rotierender Palette in eine
Produktionskette aufnehmen muß, wo die Verweilzeit verhält
nismäßig lang ist. Die Abscheidungszeit für den Schichtenauf
bau wird dementsprechend verkürzt, und es ergibt sich eine
entsprechende Kostenersparnis. Darüber hinaus ist die Gesamt
dicke des Schichtenaufbaus verhältnismäßig gering zu halten,
so daß unerwünschte entmagnetisierende Effekte nur eine ge
ringere Rolle spielen. Diese Tatsache führt bei Einsatz des
erfindungsgemäßen Schichtenaufbaus bei Winkeldetektoren zu
einer entsprechend höheren Isotropie, bei Feldsensoren zu einer
höheren Empfindlichkeit und bei Schwellwertdetektoren zu
steileren Flanken.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Dünn
schichtenaufbaus gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend noch weiter
erläutert, wobei auf die Zeich
nung Bezug genommen wird. Dabei zeigen
die Fig. 1 und 2 schematisch einen Dünnschichtenaufbau mit
verschiedenen Reflexionskoeffizienten für Elektro
nen unterschiedlicher Spinpolarität,
die Fig. 3 bis 5 Diagramme mit Kurven von sich aufgrund
der erfindungsgemäßen Maßnahmen ergebenden Ver
besserungsfaktoren des GMR-Effektes,
die Fig. 6 und 7 bzw. 8 und 9 bzw. 10 und 11 jeweils sche
matisch den Fig. 1 und 2 entsprechende
Darstellungen von weiteren Dünnschichtenaufbauten
mit verschiedener Reflektion für Elektronen un
terschiedlicher Spinpolarität,
die Fig. 12 und 13 schematisch zwei Ausbildungsmöglichkei
ten eines Dünnschichtenaufbaus mit einem als
künstlicher Antiferromagnet wirkenden Schichten
system,
die Fig. 14 bis 16 Diagramme mit Kurven von Zustandsdich
ten von Elektronen unterschiedlicher Spinpolarität
für verschiedene Materialien
sowie
Fig. 17 schematisch eine Ausbildungsmöglichkeit einer
Elektronenstreuschicht eines Dünnschichtenauf
baus.
In den Figuren sind sich entsprechende Teile mit denselben
Bezugszeichen versehen.
Die Wirkung einer spinabhängigen (polarisationsabhängigen)
Reflektion bei einem erfindungsgemäßen Dünnschichtenaufbau
sei nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 verdeutlicht. In
diesen Figuren sind der Dünnschichtenaufbau allgemein mit 2,
ein einen magnetoresistiven Effekt wie z. B. einen GMR-Effekt
zeigendes, an sich bekanntes Magnetschichtsystem mit 3 und
ein spinunabhängiger Reflektorschichtteil des Dünnschichten
aufbaus mit 4 bezeichnet. Ein nachfolgend allgemein als Spin
reflektor bezeichneter, spinabhängig reflektierender Schicht
teil des Dünnschichtenaufbaus enthält wenigstens eine
Schicht, die zu einer Diskriminierung der Majoritätselektro
nen von den Minoritätselektronen mindestens eine Grenzfläche
aufweist, an der Elektronen von einem der beiden Typen re
flektiert werden. Außerdem sind in dem Spinreflektor Bereiche
vorhanden, in denen die in den Spinreflektor eingetretenen,
nicht-reflektierten Elektronen zumindest weitgehend diffus
gestreut werden. Die Funktion der spinabhängigen Reflexion
und der Streuung eines erfindungsgemäß gestalteten Spinre
flektors kann jeweils auch wenigstens zu einem überwiegenden
Teil von getrennten Schichten ausgeübt werden. Dementspre
chend enthält der den Fig. 1 und 2 zugrundegelegte Dünn
schichtenaufbau 2 eine spinabhängig reflektierende Reflektor
schicht 5 und eine Elektronenstreuschicht 6 eines Spinreflek
tors 7. Außerdem sind mit M die Magnetisierung des Magnet
schichtsystems 3, mit dm dessen Dicke, mit ds die Dicke der
Reflektorschicht 5, mit dabs die Dicke der Elektronenstreu
schicht 6, mit K1 ein erster Spinkanal (Fig. 1) für Elektro
nen einer ersten Spinrichtung S1 sowie mit K2 ein zweiter
Spinkanal (Fig. 2) für die Elektronen mit zu S1 entgegenge
setzter Spinrichtung S2 bezeichnet. Ferner gilt für die Ge
samtdicke dt des Spinreflektors bzw. Reflektorschichtteils 7
aus Reflektorschicht 5 und Elektronenstreuschicht 6: dt = ds +
dabs. Dabei kann jede in den Figuren dargestellte Schicht im
Prinzip aus einer beliebigen Anzahl von aufeinander gestapel
ten Schichten bestehen. Die Schichtdicke ds der Reflektor
schicht 5 liegt vorzugsweise zwischen 0,15 und 1 nm.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist das Magnet
schichtsystem 3 an einer Flachseite von dem perfekten, spin
unabhängigen Reflektorschichtteil 4 und an der gegenüberliegenden
Seite von dem aus Reflektorschicht 5 und Elektronen
streuschicht 6 zusammengesetzten Spinreflektor 7 abgedeckt.
Dabei wird berücksichtigt, daß die Spinabhängigkeit der Elek
tronenstreuung von Majoritäts- und Minoritätsladungsträgern
(Majoritäts- bzw. Minoritätselektronen) in magnetischen
Schichten der grundlegende Mechanismus für den GMR-Effekt
ist. Diese Spinabhängigkeit, die für den GMR-Effekt charakte
ristisch ist, wird in bekannter Weise durch eine Größe α, de
finiert durch das Verhältnis ρ-/ρ+, zum Ausdruck gebracht
(vgl. z. B. das Buch "Ferromagnetic Materials", Vol. 3, Ed.:
E. P. Wohlfarth, North-Holland Publ. Co., Amsterdam u. a.,
1982, Seiten 747 bis 804, insbesondere Seiten 758 bis 762).
Dabei sind ρ- und ρ+ die spezifischen Widerstände von Minori
täts- bzw. Majoritätselektronen. Es sei angenommen, daß α < 1
ist; d. h. die Minoritätselektronen haben dann den höchsten
spezifischen Bulkwiderstand. Auch Grenzflächenstreuungen kön
nen zu einem effektiven αeff beitragen oder dieses bestimmen.
In den Fig. 1 und 2 sind zwei Spinkanäle K1 und K2 defi
niert, wobei Kanal K1 den Majoritätselektronen bei der in den
Figuren gezeigten Magnetisierung M zugeordnet ist. Im Ideal
fall werden an dem Spinreflektor 7 die Elektronen von Kanal
K1 vollständig reflektiert und von Kanal K2 ungehindert
durchgelassen. Bei dem den Fig. 1 und 2 zugrundegelegten
Ausführungsbeispiel eines Spinreflektors 7 ist an dessen Re
flektorschicht 5 an der dem Magnetschichtsystem 3 abgewandten
Flachseite eine hochresistive Schicht angeordnet, die in den
Figuren als Elektronenstreuschicht 6 bezeichnet ist. Die
Elektronenstreuung braucht dabei nicht notwendigerweise
spinabhängig zu sein. Wenigstens in dieser Elektronenstreu
schicht sind die den Spinreflektor kennzeichnenden Bereiche
vorhanden, in denen eine zumindest weitgehend diffuse Streu
ung von Elektronen erfolgt, die nicht von der Reflektor
schicht 5 reflektiert wurden. Die Elektronenstreuschicht 6
kann z. B. aus einer nicht-magnetischen Metallschicht beste
hen, die zur Erhöhung der Resistivität mit weiteren Elementen
legiert worden ist. Die entsprechende Legierungsschicht kann
dabei zur weiteren Erhöhung der Resistivität auch amorphisiert
werden. Die Reflektorschicht 5 des spinabhängigen Re
flektorschichtteils sowie dessen Elektronenstreuschicht 6
können im Prinzip auch mit einer einzelnen Schicht realisiert
werden, indem man z. B. eine diffuse Streuung an Streuzentren
ausnutzt, die an einer beliebigen Stelle der Schicht vorhan
den sein können.
Das den erfindungsgemäßen Maßnahmen zugrundeliegende Prin
zip wird nachfolgend noch näher erläutert, wobei die folgen
den Bezeichnungen gewählt sind, und zwar
"ρ" für den spezifischen Widerstand,
"R" für den Quadratwiderstand,
"p" für die Streuzentrendichte,
"P" für die Flächenstreuzentrendichte und
"d" für die Schichtdicke.
"ρ" für den spezifischen Widerstand,
"R" für den Quadratwiderstand,
"p" für die Streuzentrendichte,
"P" für die Flächenstreuzentrendichte und
"d" für die Schichtdicke.
Dabei bedeuten die tiefergestellten Indizes an den jeweiligen
Größen, daß diese sich auf die folgenden Teile eines Dünn
schichtenaufbaus beziehen sollen, nämlich
"1" auf den Spinkanal K1,
"2" auf den Spinkanal K2,
"m" auf eine Meßschicht des Magnetschichtsystems,
"s" auf die Reflektorschicht des Spinreflektors,
"abs" auf die Elektronenstreuschicht des Spinreflektors,
"t" auf das Schichtensystem des gesamten Spinreflektors,
"b" auf eine Biasschicht des Magnetschichtensystems und
"e" auf eine Entkopplungsschicht des Magnetschichtsystems.
"1" auf den Spinkanal K1,
"2" auf den Spinkanal K2,
"m" auf eine Meßschicht des Magnetschichtsystems,
"s" auf die Reflektorschicht des Spinreflektors,
"abs" auf die Elektronenstreuschicht des Spinreflektors,
"t" auf das Schichtensystem des gesamten Spinreflektors,
"b" auf eine Biasschicht des Magnetschichtensystems und
"e" auf eine Entkopplungsschicht des Magnetschichtsystems.
Sich auf die Minoritätselektronen und auf die Majoritätselek
tronen beziehende Größen sind durch ein hochgestelltes "-" -
bzw. "+"-Zeichen gekennzeichnet.
Es sei zunächst angenommen, daß die Elektronenstreuschicht 6
und die Reflektorschicht 5 sehr dünn ausgebildet sind und
diese Teile eine Oberflächenstreuzentrendichte Pabs haben.
Weiter sei der Reflektor 4 elektrisch isolierend. Die Bulkre
sistivität der Majoritätselektronen in dem Magnetschichtsystem
3 ist proportional zur Streuzentrendichte p+ und ρ+ = C+ρ+ .
Ein allgemein durch den Quotienten ρ/d definierter Qua
dratwiderstand, der im Fall von Spinkanal K1 mit R1 bezeich
net ist, ergibt sich bei einer Parallelschaltung von Elektro
nenstreuschicht und Magnetschichtsystem und ist für diesen
einfachen Fall:
R1 = C+p+/dm = ρ+/dm (1)
Für Spinkanal K2 gilt:
R2 = C-(dmp- + Pabs)/dm/dm = (ρ- + C-Pabs/dm)/dm (2)
Die effektive Größe αeff = R2/R1 von diesem System ist dann:
αeff = α + C-Pabs/(ρ+dm) = α(1 + C-Pabs/(ρ-dm)) (3)
und nimmt um einen Faktor 1 + C-Pabs/(ρ-dm) < 1 zu. Bei kleiner
Dicke des Magnetschichtsystems ist ein deutlicher Gewinn zu
erzielen.
Im allgemeinen sind ds und dabs nicht gleich null. Setzen wir
alle C's gleich und ds null, dann müssen die obenstehenden
Ausdrücke (1) und (2) durch die nachstehenden ersetzt wer
den:
Bei einem kleinen dt und einem endlichen Produkt dt . |p| erge
ben sich wieder Gleichungen (1) und (2). Nimmt man dt . |p| als
konstant an, dann klingt R2 mit wachsendem dt ab, d. h. αeff
nimmt ab. Für sehr großes dt ist die Näherung für R2 nicht
gültig.
Aus den beiden obenstehenden Gleichungen ergibt sich der fol
gende Verbesserungsfaktor Gα für α:
Dieser Faktor Gα geht in den drei Diagrammen der Fig. 3 bis
5 für α = 2 bzw. = 4 bzw. = 8 jeweils aus Kurven für ver
schiedene Werte von |ρ|/ρ+ hervor. Dabei sind in Ordinaten
richtung der Faktor Gα und in Abszissenrichtung das Verhält
nis dt/dm aufgetragen. |ρ| ist dabei der absolute spezifische
Widerstand.
Wie aus den Fig. 3 bis 5 zu ersehen ist, ergeben sich be
sonders hohe Verbesserungen für die Dickenverhältnisse dt/dm
bei einem Wert von ≈ 1.
Nachfolgend werden noch einige Spinreflektoren für spezielle
Magnetschichtsysteme erläutert.
Das in den Figuren gezeigte, an sich bekannte Magnet
schichtsystem 13 eines Dünnschichtenaufbaus 12 setzt
sich aus einer magnetisch weicheren Meßschicht 14 (oder
einem Meßschichtensystem), einer magnetisch härteren Bi
asschicht 15 (oder einem Biasschichtensystem) sowie ei
ner dazwischenliegenden Entkopplungsschicht 16 im einfachsten
Fall zusammen. An das Magnetschichtensystem 13
ist an der Seite der hartmagnetischen Biasschicht 15
ein Spinreflektor 7 mit einer Reflektorschicht 5 und
einer Streuschicht 6 angefügt. Während nach Fig. 6 die
ser Spinreflektor 7 für die Majoritätselektronen der
Biasschicht, d. h. für Spinkanal K1 reflektierend ist,
ist dieser Reflektor nach Fig. 7 für die Minoritätse
lektronen transparent (Spinkanal K2).
Auf der gegenüberliegenden Seite des Magnetschichtsy
stems 13 kann ein nicht-spinabhängiger Reflektor 4 ange
bracht sein. Es sei angenommen, daß das α der Bias
schicht 15 größer eins ist. Nach dem vorigen Abschnitt
sollten dann nur die Minoritätselektronen von der Re
flektorschicht 5 durchgelassen werden. Es wurde gezeigt,
daß das effektive αeff, wenn |ρ| . dt groß verglichen zum ρ-
. db ist, zu einem höheren Sensorsignal führt.
Unter den gleichen Voraussetzungen wie bei den Gleichun
gen (1) bis (3) ergibt sich für den elektrischen Qua
dratwiderstand R↑↑ bei parallelen Magnetisierungen von
Meß- und Biasschicht und bei gleichen C's für alle
Schichten:
Die α's der Meß- und Biasschicht sind gleich gewählt wor
den.
Für die Situation mit entgegengesetzten Magnetisierungen
von Bias- und Meßschicht gelten ähnliche Ausdrücke für die
Quadratwiderstände R↑↓:
Der differentielle Quadratwiderstand ΔR = R↑↓- R↑↓ und der
GMR sind dann:
Zur Beurteilung des Gleichungssystems (7) werden zwei ein
fache Fälle näher betrachtet:
Pb +
= Pm +
= Pe
= P
Die Ausdrücke bei den rechten Bruchstrichen geben die
Korrektur verglichen zum Zustand mit einfachen Reflekto
ren an beiden Seiten. Da α in dem jetzigen Fall größer 1
ist, folgt für den Korrekturfaktor, daß dieser immer
größer eins ist; d. h. es ergibt sich immer eine Signal
erhöhung. Bei richtiger Wahl der Materialien und Dicken
kann die Signalerhöhung erheblich sein.
Pb+
= Pe
= 0, Pm +
= P
Interessanterweise tritt in diesem Fall erst ein Signal
auf, wenn der Spinreflektor mit seiner Elektronenstreu
schicht vorhanden ist.
Gegenüber der Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7
sind bei der in den Fig. 8 und 9 dargestellten Aus
führungsform eines Dünnschichtenaufbaus 20 die Positio
nen des Spinreflektors 7 und die des spinunabhängigen
Reflektors 4 vertauscht. Bei der gezeigten Ausführungs
form vergrößert nunmehr der Spinreflektor das effektive
α der Meßschicht 14.
Auf gleiche Weise wie für die Ausführungsform nach den
Fig. 6 und 7 lassen sich unter gleichen Bedingungen
zu Gleichungssystem (7) äquivalente Ausdrücke ableiten:
Die Gleichungssysteme (7) und (10) sind im Prinzip
gleich, und man braucht nur Pb + und Pm + zu vertauschen.
Für die Sonderfälle (8) und (9) sind die Gleichungen so
gar identisch, wenn im Fall 2 Pm statt Pb null gesetzt
wird.
Bei der in den Fig. 10 und 11 wiedergegebenen Ausfüh
rungsform eines Dünnschichtenaufbaus 22 weist deren Ma
gnetschichtsystem 23 ein als künstlicher Antiferromagnet
wirkendes Schichtensystem 24 auf (vgl. die eingangs ge
nannte WO-Schrift). Das Schichtensystem 24 enthält des
halb mindestens eine Biasschicht 25, eine nichtmagne
tische Kopplungsschicht 26 sowie eine zweite magnetische
Schicht 27 mit gegenüber der Biasschicht entgegengesetz
ter Magnetisierung. Bei der gezeigten Ausführungsform
sind zwei Spinreflektoren 30 bzw. 31 auf beiden Seiten
des Magnetschichtsystems 23 vorgesehen, die auf der dem
Magnetschichtsystem abgewandten Seite ihrer Reflektor
schichten 30a bzw. 31a jeweils eine Elektronenstreu
schicht 30b bzw. 31b enthalten. Es sei angenommen, daß
die Meßschicht 14 und die Biasschicht 25 jeweils eine
Größe α von < 1 haben. Die zweite Magnetschicht 27 des
Schichtensystems 24 soll vorzugsweise eine Größe α < 1
oder höchstens ≈ 1 haben. Die Reflektorschichten 30a und
31a müssen die Elektronen mit Spin vom Kanal K1 reflek
tieren und diejenigen vom Spinkanal K2 durchlassen, wenn
die Magnetisierungen der Bias- und Meßschicht parallel
sind. Dieser Fall ist den Fig. 10 und 11 zugrundege
legt. Die Wirkung des Spinreflektors 31 an dem als
künstlicher Antiferromagnet wirkenden Schichtensystem 24
läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: An der äußer
sten Schicht werden in diesem Fall die Minoritätselek
tronen reflektiert. Gleichung (3) läßt sich dann erset
zen durch
αeff = α/{1 + C+Pabs/(p+dm} (11)
Aus der Gleichung ist erkennbar, daß die Änderung der
Größe α die richtige Tendenz aufweist; d. h., der Betrag
von α wird niedriger. Es ist sogar möglich, einen Wert α
von < 1 in einen Wert des effektiven αeff < 1 umzuwan
deln, d. h. einen erwünschten inversen GMR-Effekt hervor
zurufen.
In dem als künstlicher Antiferromagnet wirkenden Schich
tensystem 24 ist die zweite Magnetschicht 27 zur Signal
erzeugung nicht unbedingt erforderlich, d. h., diese
Schicht kann gegebenenfalls aus dem Signalweg isoliert
werden. D. h., Elektronen aus der Meßschicht oder Bias
schicht können dann die Schicht 27 nicht erreichen. Die
Fig. 12 und 13 zeigen entsprechende Ausführungsformen
eines Dünnschichtenaufbaus 32 bzw. 35. Man wählt deshalb
einen spinabhängigen Reflektor 33 (vgl. Fig. 12) oder 34
(vgl. Fig. 13) an einer der beiden Seiten der Kopplungs
schicht 26, welche die Kopplung nicht zerstören sollte.
Eine Möglichkeit hierzu ist, eine Kopplungsschicht-Magnet
schicht-Kombination zu wählen, die sowohl für die Minori
tätselektronen wie auch für die Majoritätselektronen einen
großen Potentialsprung aufweist. Dabei sollten jedoch die
beiden Potentialsprünge für die beiden Spintypen unter
schiedlich groß sein. Mögliche Schichtkombinationen 27-26
sind beispielsweise Co und Rh oder Co und Ir. Ferner ist
es auch möglich, die Magnetschicht 27 zu legieren, um so
auf diese Weise ihre Bandstruktur zu modifizieren. Z. B.
kann durch eine solche Legierung das Fermi-Niveau bezüg
lich des d-Bandes verschoben werden. Ein entsprechendes
konkretes Ausführungsbeispiel wäre Fe mit V zu legieren.
Die Wahl des Materials zumindest für die Reflektor
schicht eines Spinreflektors hängt davon ab, ob entweder
Majoritäts- oder Minoritätselektronen reflektiert werden
sollen. Im Prinzip möchte man an der Reflektorschicht
die Elektronen des anderen Spintyps vollständig durch
lassen. Hierbei spielt vor allem die Übereinstimmung
zwischen den d-Bändern der beiden Materialien eine ent
scheidende Rolle. Anhand der Fig. 14 bis 16 sind die
drei wesentlichsten Fälle von d-Bandstrukturen angedeu
tet. Dabei wurde eine bekannte Darstellung der d-
Bandstrukturen in Form von Diagrammen unter Zugrundele
gung bekannter Parameter gewählt (vgl. z. B. das Buch
"Handbook of the band structure of elemental solids"
von D. A. Papaconstantopoulos, Plenum Press, New York
u. a., 1986, insbesondere Seiten 73 bis 126). In den Dia
grammen sind jeweils in Ordinatenrichtung das Energieni
veau E der Elektronen und in Abszissenrichtung die Zu
standsdichten Zmi und Zma aufgetragen. Das Fermi-Niveau
ist jeweils mit EF bezeichnet. Fig. 14 zeigt die typi
sche asymmetrische d-Bandstruktur von den ferromagneti
schen Elementen Ni und Co. Die Zustandsdichten der Majo
ritätselektronen Ma und der Minoritätselektronen Mi sind
mit Zma bzw. Zmi gekennzeichnet. Aus den Fig. 15 und
16 sind die d-Bandstrukturen der Elemente veranschau
licht, die gegenüber den ferromagnetischen Elementen Ni
und Co eine kleinere Ordnungszahl im Periodensystem
(Fig. 15) bzw. eine größere Ordnungszahl im Periodensystem
(Fig. 16) aufweisen. Möchte man Minoritätselektronen Mi
reflektieren, dann kämen nach Fig. 16 vor allem Elemen
te in Frage, die rechts von dem magnetischen Element in
dem periodischen System angesiedelt sind. Im Falle von
Co wäre beispielsweise Cu geeignet. Bei einer gewünsch
ten Reflexion von Majoritätselektronen Ma sind es die
Elemente links vom magnetischen Element im Periodensy
stem, die die geeignete 3d-Bandstruktur aufweisen. Beispielsweise
sind Mn, Cr oder V geeignete Reflektormate
rialien.
Es wurde erkannt, daß generell zu einer Reflexion von
Minoritätselektronen zumindest für die Reflektorschicht
eines Spinreflektors vorteilhaft ein Material gewählt
wird, das zumindest als Hauptbestandteil (zu mehr als
50 Atom-%) ein Element aus einer bestimmten Gruppe der
Elemente des Periodensystems enthält, die im Periodensy
stem rechts von der Gruppe der ferromagnetischen Über
gangsmetalle des Materials der benachbarten Magnet
schicht liegt. Und zwar sind das die Elemente aus den -
soweit vorhandenen - benachbarten Gruppen VIIIb der
Übergangsmetalle oder aus einer der Gruppen Ib, IIb oder
IIIa (gemäß der Darstellung in dem Buch "Anorganische
Chemie" von E. Riedel, Verlag W. de Gruyter, Berlin
u. a., 1988, letzte Doppelseite). Als besonders geeignet
sind die Elemente Cu, Ag, Au oder Al anzusehen. Wenn
z. B. Fe das ferromagnetische Material der Magnetschicht
ist, kommen darüber hinaus auch noch nicht-ferromagne
tische Elemente aus der Co- und Ni-Gruppe wie z. B. Rh
bzw. Pd in Frage. Sollen demgegenüber Majoritätselektro
nen spinabhängig reflektiert werden, so wird für die Re
flektorschicht vorteilhaft ein Material aus einer der
Gruppen IV bis VIII der Übergangsmetalle gewählt, wobei
die jeweilige Gruppe immer links von der Gruppe der be
nachbarten Magnetschicht liegen soll. Vorzugsweise wird
eines der Elemente Mn, Cr, V oder Ti vorgesehen. Besteht
die Magnetschicht z. B. aus Ni, so kommen auch noch
nicht-ferromagnetische Elemente aus der Co- und Fe-
Gruppe wie z. B. Rh bzw. Ru in Frage.
Die Reflektorschichten von Spinreflektoren brauchen im
Grunde nur so dick zu sein, daß sie die magnetischen
Schichten des Magnetschichtsystems vollständig bedecken.
Diese Forderung ist zu erfüllen, wenn sie dicker als
0,15 nm sind. Darüber hinaus sollen diese nicht zum GMR-
Signal beitragenden Schichten möglichst dünn sein.
Schichtdicken über 1 nm sind deshalb im allgemeinen we
niger geeignet. Wird die Streufunktion auch von dieser
Schicht übernommen, dann gilt noch zusätzlich die Über
legung, daß das Produkt |p| . d genügend hoch sein muß.
Weitere Materialsysteme, die für spinabhängig reflektie
rende Reflektoren in Frage kommen, sind spezielle Halb
metalle mit magnetischen Eigenschaften. Ein entsprechen
des Beispiel sind die sogenannten Heusler-Legierungen,
die Legierungen auf Basis des Stoffsystems Mn-Al dar
stellen. Ferner sind auch Perowskite geeignet, die halb
leitende Eigenschaften für nur einen der Spinkanäle auf
weisen. Vom Spinkanal mit den halbleitenden Eigenschaf
ten werden die Elektronen reflektiert, während die Elek
tronen mit vorbestimmter Spinpolarität von dem anderen
Kanal weitgehend durchgelassen werden. D. h., für diesen
(anderen) Spinkanal ist das Material elektrisch leitend.
Im Prinzip gibt es Bereiche mit unterschiedlicher Orien
tierung der magnetischen Momente. Zur einheitlichen Aus
richtung dieser Bereiche sollte das magnetische Halbme
tall Perowskit austauschgekoppelt werden mit einer
Schicht oder mit einem Schichtsystem mit uniformer Ma
gnetisierung und hartmagnetischen Eigenschaften. CoPt,
CoFeTb und künstliche antiferromagnetische Systeme sind
deshalb geeignet. Aus diesem Grunde werden die magneti
schen Halbmetalle vorzugsweise als Spinreflektoren für
hartmagnetische Subsysteme vorgesehen.
Die Elektronenstreuschicht braucht nicht spinselektiv
sein, so daß die Wahlfreiheit für das Material verhält
nismäßig groß ist. So kann man insbesondere die Reflek
torschicht des Spinreflektors ab einem gewissen Abstand
zur Magnetschicht legieren, um so eine hohe Streuzen
trendichte zu erhalten. Fig. 17 zeigt einen entsprechenden
Aufbau. Dementsprechend ist an einem Magnet
schichtsystem 40 ein Spinreflektor 41 angeordnet, der
einen unlegierten Teil 41a auf seiner dem Magnetschicht
system 40 zugewandten Seite und einen legierten Teil 41b
auf der davon abgewandten Seite umfaßt. Mit einer ent
sprechenden Legierungstechnik lassen sich hochspezifi
sche Widerstände realisieren, die größer 100 µΩ.cm sind.
Hierzu können die Spinreflektormetalle insbesondere mit
Seltenen Erdmetallen legiert werden, wobei häufig amor
phe Phasen auftreten. Man kann die Fremdatomdichte ste
tig ansteigen lassen, um so die Reflektion von diesem
Teil 41b zu verringern. Eine weitere Möglichkeit ist,
einen Schichtstapel mit vielen Grenzflächen vorzusehen,
an denen die Elektronen streuen können. Aus den Diagram
men der Fig. 2 bis 5 geht hervor, daß die optimale
Streuwirkung erzielt wird, wenn die Dicken der Magnet
schicht dm und dt ungefähr gleich groß sind.
Gemäß den vorstehend erläuterten Ausführungsbeispielen wurde
davon ausgegangen, daß es sich bei dem Magnetschichtsystem
eines erfindungsgemäßen Dünnschichtenaufbaus um ein System
handelt, das einen erhöhten magnetoresistiven Effekt GMR
zeigt. Ein erfindungsgemäßer Dünnschichtenaufbau ist jedoch
auf ein derartiges Magnetschichtsystem nicht beschränkt. Da
nämlich auch ein anisotroper Magnetowiderstand AMR physika
lisch auf unterschiedlichen Streuquerschnitten von Elektronen
mit unterschiedlichem Spin beruht, kann der Dünnschichtaufbau
als Magnetschichtsystem auch eine entsprechende Schicht oder
ein Schichtensystem aufweisen. An wenigstens einer Seite ei
ner solchen AMR-Schicht oder eines entsprechenden Schichtsy
stems ist dann der bezüglich der Elektronen spinabhängig re
flektierende Reflektor vorzusehen.
Darüber hinaus ist es auch vorteilhaft möglich, daß der spin
abhängig reflektierende Reflektor eines Dünnschichtenaufbaus
nach der Erfindung zugleich als Substrat dient oder eine auf
einem Substrat abgeschiedene Schicht ist und auf dem so ausgebildeten
Unterbau dann das GMR- oder AMR-Magnetschicht
system abgeschieden wird.
Claims (22)
1. Dünnschichtenaufbau eines magnetfeldempfindlichen Sensors
mit einem magnetoresistiven Magnetschichtsystem, wobei eine
Spinabhängigkeit der Elektronenstreuung von Majoritäts- und
Minoritätselektronen gegeben ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß an wenigstens einer Seite des
Magnetschichtsystems (3, 13, 23, 40) ein bezüglich der Elek
tronen spinabhängig reflektierender Reflektorschichtteil (7,
30, 31; 33, 34; 41) angeordnet ist, welcher mindestens eine
die Elektronen in Abhängigkeit von ihrem Spin (S1, S2) re
flektierende Grenzfläche (Schicht 5) sowie Bereiche (Schicht
6) enthält, in denen eine zumindest weitgehend diffuse Streu
ung von nicht-reflektierten Elektronen erfolgt.
2. Aufbau nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Magnetschichtsystem (3, 13, 23,
40) zwischen zwei Reflektorschichtteilen (4, 7; 30, 31; 33,
34; 41) mit elektronenreflektierenden Eigenschaften angeord
net ist, wobei wenigstens einer der Reflektorschichtteile (7;
30, 31; 33, 34; 41) bezüglich der Elektronen spinabhängig re
flektierend ist.
3. Aufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der wenigstens eine Reflek
torschichtteil (7) aus mehreren Schichten (5, 6) zusammenge
setzt ist.
4. Aufbau nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der spinabhängig reflektierende Re
flektorschichtteil (7, 30, 31, 33, 34) eine im wesentlichen
die mindestens eine Grenzfläche enthaltende reflektierende
Schicht (5, 30a, 31a) und eine im wesentlichen die Streube
reiche enthaltende Schicht (6, 30b, 31b) aufweist.
5. Aufbau nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der spinabhängig reflektierende Reflektorschichtteil
(7, 30, 31) an seiner von dem Magnet
schichtsystem (3, 13, 23, 40) abgewandten Seite wenigstens
eine Elektronenstreuschicht (6; 30b, 31b) aufweist.
6. Aufbau nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine von dem Magnetschichtsystem (40)
abgewandte Schichtzone (41b) des spinabhängig reflektierenden
Reflektorschichtteils (41) als Elektronenstreuschicht ausge
bildet ist.
7. Aufbau nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektronenstreuschicht (41b)
durch Zulegierung mindestens eines weiteren Elementes zu dem
Material des Reflektorschichtteils (41) ausgebildet ist.
8. Aufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der spinabhängig reflektie
rende Reflektorschichtteil durch eine einzige Schicht gebil
det ist.
9. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zu einer Reflexion von
Minoritätselektronen für den spinabhängig reflektierenden Re
flektorschichtteil zumindest als Hauptbestandteil wenigstens
seines reflektierenden Teils ein Material aus einem nicht
ferromagnetischen Element aus einer Gruppe des Periodensy
stems der Elemente gewählt ist, die eine, soweit vorhanden,
im Periodensystem rechts von der Gruppe des ferromagnetischen
Materials der benachbarten Schicht des Magnetschichtsystems
liegende Gruppe VIII der Übergangsmetalle oder eine der Grup
pen Ib, IIb oder IIIa ist.
10. Aufbau nach Anspruch 9, gekennzeichnet
durch ein Material des spinabhängig reflektierenden Teils aus
der Gruppe der Elemente Cu, Ag, Au, Al.
11. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zu einer Reflexion von
Majoritätselektronen für den spinabhängig reflektierenden Re
flektorschichtteil zumindest als Hauptbestandteil wenigstens
seines reflektierenden Teils ein Material aus einem nicht
ferromagnetischen Element aus einer Gruppe des Periodensy
stems der Elemente gewählt ist, die eine im Periodensystem
links von der Gruppe des ferromagnetischen Materials der be
nachbarten Schicht des Magnetschichtsystems liegende Gruppe
IV bis VIII der Übergangsmetalle ist.
12. Aufbau nach Anspruch 11, gekennzeichnet
durch Mn oder Cr oder V oder Ti als Material des spinabhängig
reflektierenden Teils.
13. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens für den re
flektierenden Teil des spinabhängig reflektierenden Reflek
torschichtteils als Material ein Halbmetall gewählt ist.
14. Aufbau nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß für den spinabhängig reflektierenden
Teil ein Material mit Perowskit-Kristallstruktur gewählt ist,
das halbleitende Eigenschaften nur für die Majoritätselektro
nen oder nur für die Minoritätselektronen aufweist, während
es für Elektronen des jeweils anderen Typs elektrisch leitend
ist.
15. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens der reflektie
rende Teil des spinabhängig reflektierenden Reflektorschicht
teils aus einer Heuslerschen Mn-Al-Legierung besteht.
16. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekenn
zeichnet durch ein einen erhöhten magnetoresistiven
Effekt zeigendes Magnetschichtsystem (3, 13, 23, 40).
17. Aufbau nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Magnetschichtsystem (13) zumin
dest eine Meßschicht (14), eine Biasschicht (15) und eine
zwischen diesen Schichten (14, 15) befindliche Entkopplungs
schicht (16) aufweist.
18. Aufbau nach Anspruch 16 oder 17, gekenn
zeichnet durch ein als künstlicher Antiferromagnet
wirkendes Biasschichtsystem (24) seines Magnetschichtsystems
(23).
19. Aufbau nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Biasschichtsystem (24) eine zwi
schen zwei Magnetschichten (25, 27) befindliche Kopplungs
schicht (26) aufweist und daß zwischen einer der Magnet
schichten (25 oder 27) und der Kopplungsschicht (26) ein
spinabhängig reflektierender Reflektorschichtteil (33, 34)
angeordnet ist.
20. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Magnetschichtsystem
wenigstens eine einen anisotropen magnetoresistiven Effekt
zeigende Magnetschicht aufweist.
21. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 20, gekenn
zeichnet durch eine Schichtdicke (ds) eines reflek
tierenden Teils (5, 41a, 30a, 31a) des spinabhängig reflek
tierenden Reflektorschichtteils (7; 30, 31; 33, 34; 41) zwi
schen 0,15 und 1 nm.
22. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß der spinabhängig reflek
tierende Reflektorschichtteil durch ein Substrat oder minde
stens eine auf einem Substrat erzeugten Schicht gebildet ist
und daß das Magnetschichtsystem auf diesem Substrat bzw. die
ser Substratschicht angeordnet ist.
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