DE19651933C1 - Verfahren zum Einschalen von Betonfertigteil-Formen mit einem Schalungsroboter - Google Patents
Verfahren zum Einschalen von Betonfertigteil-Formen mit einem SchalungsroboterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einschalen von plattenförmigen Betonfertigteilen, wie
Deckenelementen, Wandelementen oder Doppelwandelementen, unter Verwendung eines
Schalungsroboters mit einer Greifeinrichtung, die Abstellerelemente auf einem ebenen
Formboden, insbesondere einer Palette abstellt.
Um ein plattenförmiges Betonfertigteil in reproduzierbaren Formen bei wechselnder Geometrie
und genauen Abmessungen fehlerfrei herzustellen, sind bereits Schalungsroboter zum
automatischen Abstellen von Abstellerelementen beim Einschalen auf einer Palette bekannt
geworden, die bei einer stationären Anlage mit einem ortsfesten Portal und einer daran
verfahrbaren Greifeinrichtung ausgestattet sind. Bei einem in der Zeitschrift Betonwerk und
Fertigteil-Technik, Heft 2/1993, Seiten 78 bis 80, beschriebenen Schalungsroboter hat das
zum Verfahren der Greifeinrichtung vorgesehene Portal eine Länge von 13 m und eine
Spannweite von 4,5 m, um die gesamte Fläche der Palette und die daneben gestapelten
Abstellerelemente zu übergreifen, die in Magazinfächern sortiert und vorgehalten sind. Die
Paletten weisen eine Standardlänge von 10 m auf und sind auf eine Fertigungsbreite von 3,20
m zugeschnitten.
Daraus ergibt sich für das Anordnen der Magazinfächer eine vergleichsweise eng begrenzte
Fläche unter dem Portal, die durch eine entsprechend hohe Stapeldichte der Abstellerelemente
ausgenutzt werden muß. Wenn beim Übereinanderstapeln der Abstellerelemente die
Stapelhöhe von Fußboden bis über die Schalungsfläche hinaus reicht, muß der
Schalungsroboter mit seiner Greifeinrichtung beim Überführen der Abstellerelemente aus den
Magazinfächern bis zu der Palette in vertikaler Richtung große Wege zurücklegen. Für das
Ein - und Auslagern der Abstellerelemente kann dadurch ein hoher Zeitaufwand erforderlich
werden. Außerdem muß das Portal entsprechend der Stapelhöhe der Abstellerelemente höher
ausgebildet werden.
Bekannt ist ferner aus dem deutschen Gebrauchsmuster 94 10 444, daß zum Verkürzen der
Wege beim Einschalen der Schalungsroboter mit einer Greifeinrichtung zum Entnehmen von
zwei Schalungselementen gleichzeitig ausgerüstet werden kann. Hierbei hat die
Greifeinrichtung die doppelte Last zu tragen. Dabei treten beim schnellen Anfahren,
Abbremsen und Bewegen der Greifeinrichtung Beschleunigungskräfte auf, die auf das Portal
übertragen werden. Aus den genannten Gründen muß der gesamte Maschinenaufbau robust
ausgelegt werden, damit eine schnelle und dynamische Arbeitsweise erzielt werden kann. Eine
weitere Ausdehnung der Größe des Portals kann von daher nur im Rahmen des Möglichen
vorgenommen werden.
Um das Einschalen von Betonfertigteilen weiter zu beschleunigen, wurde gemäß dem
deutschen Gebrauchsmuster 295 05 868 ein mit einfachen Mitteln aufgebauter Zusatzroboter
zum Einlagern und Auslagern der Schalungselemente vorgeschlagen, der über einer
Magazineinrichtung auf einer zweiten Fahrbahn unabhängig verfahrbar ist. Mit dem
Zusatzroboter werden die Schalungselemente an der gewünschten Stelle bei dem
Schalungsroboter positioniert, welcher auf einer ersten Fahrbahn gleichermaßen unabhängig
verfahrbar ist. Infolgedessen umfaßt der Schalungsroboter ein bis zu der Greifeinrichtung
führendes, aus mehreren Rollenbahnen bestehendes Transportsystem, das einer
Magazineinrichtung zum Einordnen und Entstapeln der Abstellerelemente vor - und
nachgeschaltet ist. Die Abstellerelemente müssen dadurch mehrere Arbeitsstationen
durchlaufen, bis sie auf der Palette plaziert werden können. Um die Rollenbahnen
untereinander zu verketten, sind weitere Vorkehrungen zur Steuerung erforderlich, welche die
Aufwendungen bei der Unterhaltung des Schalungsroboters in Betrieb und Wartung erhöhen
können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einschalen von plattenförmigen
Betonfertigteilen anzugeben, mit dem die Rüstzeiten wie auch die Taktzeiten minimiert und die
Aufwendungen beim Magazinieren der Abstellerelemente gesenkt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach dem Anspruch 1 gelöst.
Die durch den Vertikaltransport bedingten Nebenzeiten beim Stapeln und Entstapeln der
Schalungselemente aus der Magazineinrichtung können auf diese Weise ganz und gar entfallen.
Der Vertikaltransport der Schalungselemente reduziert sich auf einen geringen
Höhenunterschied, und zwar den lotrechten Abstand zwischen dem Formboden
beziehungsweise der Formbodenebene und der Arbeitsebene für die Greifeinrichtung, der im
wesentlichen durch die Höhe der Randschalung oder der Abstellerelemente vorgegeben ist. Bei
einer geringeren Rüstzeit können so mehr Abstellerelemente in vergleichbarer Zeit auf einer
großen Formbodenfläche abgestellt werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, die
Abmessungen und das Gewicht der Schalungselemente zu verringern und die
Fahrgeschwindigkeit des Schalungsroboters zu erhöhen. Ein weiterer Vorteil, der sich aus dem
nicht ins Gewicht fallenden Vertikaltransport ergibt, ist die geringe Bauhöhe des Portals.
Folglich kann der konstruktive Aufwand für das Portals gesenkt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Rüstzeit außerdem verringert
werden, wenn die Abstellerelemente im Speichermagazin mit Hilfe der Greifeinrichtung beim
Entstapeln selbsttätig auf das Niveau zwischen der Arbeitsebene und der Formbodenebene
gehoben und beim Stapeln von diesem aus abgesenkt werden. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
die Abstellerelemente beim Entstapeln sowie beim Stapeln und beim Horizontaltransport bis
zum Abstellen auf der Schalungsfläche an einer glatten Rückenfläche mit Sauggreifern und
pneumatischem Unterdruck gehalten werden. Sauggreifer gewährleisten einen sicheren Halt
beim Transport und ermöglichen ein einfacheres Abstellen im Vergleich mit einer
Greifeinrichtung, die mit einer mit den Schalungselementen korrespondierenden
Griffanordnung ausgestattet ist.
Im Rahmen der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die Abstellerelemente auf ein und
derselben Förderbahn bis zu einem Festanschlag transportiert und mit berührungslosen
optische Sensoren gemessen sowie identifiziert werden. Bei Verwendung einer einzelnen
Förderbahn, die mit der notwendigen Ausstattung zum Erkennen und zur Positionsbestimmung
der Schalungselemente am Ende mit einem Festanschlag versehen ist, kann der konstruktive
Aufwand für einen Schalungsroboter wesentlich gesenkt und der Betriebsablauf vereinfacht
werden, was anhand von Zeichnungen und im nachfolgenden mit einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert werden soll.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 in der Draufsicht eine Palettenumlaufanlage mit einen Schalungsroboter,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Abstellerelement und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Palettenumlaufanlage mit dem Schalungsroboter
in schematischer Darstellung.
Fig. 1 zeigt in der Draufsicht stark schematisiert eine Palettenumlaufanlage zur Herstellung
von plattenförmigen Betonfertigteilen mit Hilfe von Paletten 1, die in Richtung des Pfeils 2
nach dem Durchlaufen eines Arbeitsplatzes zum Entschalen und nach dem Reinigen und Ölen
zum Einschalen bis zu einem Einschalungsplatz geführt werden, der sich im Arbeitsbereich
eines Schalungsroboters unter einem Portal 3 befindet. Mit dessen Hilfe ist eine zu dem
Schalungsroboter gehörende Greifeinrichtung 4 in der horizontalen Pfeilrichtung 5 verfahrbar.
Außerdem ist die Greifeinrichtung 4 senkrecht zur Zeichnungsebene in der Z-Achse frei
beweglich sowie drehbeweglich, um durch einen mit einer Computereinheit 6
programmierbaren Bewegungsablauf auf der Palette 1 durch Abstellen von Abstellerelementen
7 in beliebiger Anordnung ein herzustellendes Betonfertigteil einzuschalen. Die
Abstellerelemente sind in einem Speichermagazin 8 gespeichert oder werden mit einer
Förderbahn 9 dem Schalungsroboter zugeführt.
Das Speichermagazin 8, das in unmittelbarer Nähe der Palette 1 neben der Förderbahn 9
angeordnet ist, umfaßt mehrere unterschiedlich lange Speicherkassetten 11, in denen die
Abstellerelemente 7 von der Förderbahn 9 kommend vom Schalungsroboter geordnet und der
Größe nach eingestapelt werden. Auf der Förderbahn 9 passieren die Abstellerelemente 7, die
sich von einer Reinigungsstation 12 nach dem Entschalen der Palette 1 zu dem
Speichermagazin 8 bewegen, mehrere hintereinander angeordnete Sensoren 13, mit denen die
Abmessungen errechnet werden. Am Ende der Förderbahn 9 befindet sich des weiteren ein
Festanschlag 14 zum lagegenauen Positionieren eines Abstellerelements 7, dessen Anwesenheit
mit einem weiteren Sensor 15 feststellbar ist.
Die Sensoren 13, 15 sind in an sich bekannter Weise über eine Rückkopplung mit der
Computereinheit 6 und der Antriebssteuerung für die Greifeinrichtung 4 verbunden, so daß das
Abstellerelement 7 am Festanschlag 14 an der passenden Stelle des Programmablaufs beim
Einschalen in erster Linie auf der Palette 1 abgestellt werden kann. Wenn es nicht passend ist,
wird es nach seiner Größe sortiert und in einer Speicherkassette 11 gestapelt. Wenn beim
Einschalen an dem Festanschlag 14 kein passendes Abstellerelement 7 vorhanden ist, wird ein
passendes Abstellerelement 7 aus einer Speicherkassette 11 ausgewählt und von der
Greifeinrichtung 4 zu der vorgesehenen Stelle auf der Palette 1 befördert.
Die zum Einsatz gelangenden Abstellerelemente 7, die im Querschnitt gesehen gemäß Fig. 2
ein Kastenträgerprofil aufweisen, sind insbesondere aus einem extrudierbaren Kunststoff mit
einer durchgehend glatten Rückenfläche 16 hergestellt und mit einem oder mehreren
Magnetkörpern 17 auf der Unterseite baulich vereinigt. Durch die Anziehungskraft des
Magnetkörpers 17 wird eine sichere Verankerung des Abstellerelements 7 auf der Palette 1
gewährleistet. Beim Entstapeln sowie beim Stapeln im Speichermagazin 8 und beim
Horizontaltransport bis zum Abstellen auf dem Formboden 19 wird das Abstellerelement 7 an
der glatten Rückenfläche 16 durch die Greifeinrichtung 4 mittels Sauggreifern und
pneumatischen Unterdrucks gehalten.
Das Einschalen eines Betonfertigteils auf einer Palette 1 und der Transport der
Abstellerelemente 7 in Vertikalrichtung ist in Fig. 3 dargestellt. Erkennbar ist ein Untergestell
21 mit einer darauf ruhenden Palette 1 mit einem auf dem Formboden 19 abgelegten
Abstellerelement 7, durch dessen Oberkante 22 die Arbeitsebene 23 des Schalungsroboters
definiert wird, die von der Formbodenebene 24 lotrecht beabstandet ist. In der Arbeitsebene 23
ist die Greifeinrichtung 4 zwischen der Förderbahn 9 und der Palette 1 in X- und Y-Richtung
verfahrbar. Zum Ablegen und Aufnehmen der Abstellerelemente 7 bewegt sich die
Greifeinrichtung 4 außerdem zwischen einer angehobenen und einer abgesenkten Position
zwischen der Arbeitsebene 23 und der Formbodenebene 24, bei welcher das Abstellerelement 7
in Berührung mit dem Formboden 19 kommt und durch die Magnetkörper 17 fixiert werden
kann.
Erkennbar ist, daß die Summe der Vertikalbewegungen der Greifeinrichtung 4 gegenüber der
Fahrbewegung in der Horizontalen sehr klein ist. Die Vertikalbewegung ist lediglich so groß,
daß die auf der Palette 1 vorhandenen Abstellerelemente 7 mit einem geringen
Sicherheitsabstand überfahrbar sind. Die Vertikalbewegung beinhaltet aufgrund dieser Sache
beim Einschalen einen sehr geringen Anteil an den Nebenzeiten.
In dieser Art und Weise können die Rüstzeiten weiter verringert werden, wenn die
Greifeinrichtung 4 beim Entstapeln und beim Stapeln der Abstellerelemente 7 im
Speichermagazin 8 nur zwischen der Arbeitsebene 23 und der Formbodenebene 24 bewegt
werden muß. Hierzu weist das Speichermagazin 8 Speicherkassetten 11 auf. Eine
Speicherkassette 11 zum Stapeln der Abstellerelemente 7 umfaßt gegebenenfalls einen
absenkbaren Boden 25 mit seitlichen Führungswänden 26, die jeweils einen Stapel 27 von
Abstellerelementen 7 mit gleicher Längenabmessung einschließen. Der Boden 25 mit dem
darauf ruhenden Stapel 27 wird beim Stapeln abgesenkt und beim Entstapeln selbsttätig mit
Hilfe der Greifeinrichtung 4 angehoben, damit das auf dem Stapel 27 zuoberst liegende
Abstellerelement 7 stets auf einem Niveau zwischen der Formbodenebene 24 der Palette 1 und
der Arbeitsebene 23 der Greifeinrichtung positioniert ist. Dadurch werden die Nebenzeiten
beim Einrüsten der Palette 1 gering gehalten, unabhängig davon, ob das Speichermagazin 8
voll oder nahezu leer ist.
Claims (5)
1. Verfahren zum Einschalen von plattenförmigen Betonfertigteilen, wie Deckenelementen,
Wandelementen oder Doppelwandelementen, unter Verwendung eines Schalungsroboters
mit einer Greifeinrichtung (4), die Abstellerelemente (7) mit zu deren Fixierung dienenden
Magnetkörpern (17) auf einem ebenen Formboden (19) aus Stahl oder dergleichen,
insbesondere einer Palette, abstellt, wobei die Greifeinrichtung (4) des Schalungsroboters an
einem den Formboden (19) sowie eine Förderbahn (9) und ein Speichermagazin (8) für die
Abstellerelemente (7) überdeckenden Portal (3) verfahrbar gelagert ist und beim Aufnehmen
und Abstellen der Abstellerelemente (7) hauptsächlich in einer knapp oberhalb der
Formbodenebene (24) angeordneten Arbeitsebene (23) horizontal verfahren und vertikal
zwischen der Arbeitsebene (23) und der Formbodenebene (24) bewegt wird und die
Abstellerelemente (7) mit zumindest einer Förderbahn (9) auf ein Niveau zwischen der
Arbeitsebene (23) und der Formbodenebene (24) transportiert und beim Stapeln von diesem
Niveau aus im Speichermagazin (8) in Vertikalrichtung nach unten abgesenkt und beim
Entstapeln im Speichermagazin (8) auf das Niveau zwischen der Arbeitsebene (23) und der
Formbodenebene (24) gehoben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstellerelemente (7) im
Speichermagazin (8) unter Verwendung der Greifeinrichtung (4) beim Entstapeln selbsttätig
auf das Niveau zwischen der Arbeitsebene (23) und der Formbodenebene (24) gehoben und
beim Stapeln selbsttätig abgesenkt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstellerelemente (7)
auf ein und derselben Förderbahn (9) bis zu einem Festanschlag (14) transportiert und mit
berührungslosen Sensoren (13, 15) gemessen und identifiziert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Identifizieren und zum
Erkennen der Anwesenheit der Abstellerelemente (7) optische Sensoren (13, 15) eingesetzt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstellerelemente (7) beim Entstapeln sowie beim Stapeln im Speichermagazin (8) und beim
Horizontaltransport bis zum Abstellen auf dem Formboden (19) an einer glatten
Rückenfläche (16) mit Sauggreifern und pneumatischem Unterdruck gehalten werden.
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