DE19651838A1 - Zu verschraubendes Kunststoffmontageteil mit Dichtung - Google Patents
Zu verschraubendes Kunststoffmontageteil mit DichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein aus Kunststoff bestehendes Montageteil, z. B. einen Ge
häusedeckel, wie er als Zylinderkopfhaube verwendet wird.
Die Verschraubung eines solchen Montageteils mit einem Maschinenteil, z. B. mit
dem Zylinderkopf eines Verbrennungsmotors, erfolgt unter Zwischenlage einer
elastischen Dichtung. Sie kann aus einem Elastomer bestehen. Diese Dichtung
hat die Aufgabe, über ihre Lebensdauer wirksam zu sein, und daher wird sie
zweckmäßig vor erhöhter Kompression seitens der Verschraubung des Montage
teils geschützt. Das erfolgt z. B. dadurch, daß zwischen Montageteil und Maschi
nenteil ein die maximale Annäherung des Montageteils gegenüber dem Maschi
nenteil limitierendes Anschlagteil vorgesehen ist, welches die Aufrechterhaltung
eines Mindestabstandes zwischen Montageteil und Maschinenteil im Bereich der
Dichtung gewährleistet und damit die Dichtung gegen Überschreitung einer Maxi
malkomlession sichert. Damit wird die Dichtung vor einer Überbeanspruchung be
wahrt.
Das Distanzteil zur Gewährleistung eines ausreichenden Dichtspaltes muß nicht
ein einstückig integriertes Teil des Montageteils sein. Vielmehr ist es aus herstel
lungstechnischen Gründen zweckmäßig, die Dichtfläche des Montageteils auch im
Bereich der Dichtung durchgehend eben auszugestalten. Daher ist es bekannt,
den besagten Endanschlag als Fußende einer in das aus Kunststoff bestehende
Montageteil eingebetteten, die Befestigungsschraube umgebenden Hülse aus
metallischem Werkstoff auszubilden. Eine solche Hülse hat in dem Zusammen
hang mehrere Aufgaben. In erster Linie dient die Hülse zur Übertragung des von
der Befestigungsschraube ausgeübten Fixierdruckes, denn die Befestigungs
schraube spannt gewissermaßen das Montageteil (Deckel) zwischen seinem Kopf
und dem Maschinenteil nach Art eines Schraubstockes ein. Die Einschraubbewe
gung muß limitiert sein, wenn zur Aufrechterhaltung der Dichtungsfunktion der
Dichtspalt auf ein gewisses Mindestmaß limitiert sein soll. Die besagte Hülse kann
noch weitere Funktionen erfüllen, z. B. die einer Zentrierung und/oder einer Ver
liersicherung, die nicht nur gegenüber der Befestigungsschraube, sondern auch
auf der dem Maschinenteil zugewandten Seite des Montageteils gegenüber einer
Dichtung wirksam sein kann. Diese zusätzlichen Funktionen der aus metallischem
Werkstoff bestehenden Hülse sind für die eigentliche Erfindung von untergeordne
ter Bedeutung. Wesentlich ist nur, daß bei derartigen, aus Kunststoff bestehenden
Montageteilen eine, die Befestigungsschraube umgebende Hülse vorhanden ist.
Kunststoff als bei einem derartigen Montageteil verwendeter Werkstoff neigt unter
Vorspannung zum Kriechen. Dadurch reduziert sich der vom Kopf der Befesti
gungsschraube auf das aus Kunststoff bestehende Montageteil ausgeübte Fixier
druck. Dieser Verlust an Fixierdruck kann sich negativ auf den Dichteffekt auswir
ken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Montageteil so auszubilden, daß
ein solcher Verlust an Fixierdruck ausgeglichen wird. Diese Aufgabe wird dadurch
gelöst, daß die die Fixierschraube umgebende Hülse in ihrem Anschlagbereich,
d. h. in ihrem über das Durchgangsloch im Montageteil hinausstehenden Fußbe
reich flanschartig aufgeweitet wird. Dadurch wird das Kunststoffteil seitens des
Kopfes der Befestigungsschraube zwischen dieser und einem metallischen Ge
genteil eingespannt, ohne daß diese Einspannung eine unmittelbare, wesentliche
Wirksamkeit auf die Dichtung hat.
Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht in der Ausgestaltung der flanschartigen
Erweiterung des Fußbereiches der Hülse. Diese Erweiterung enthält zweckmäßig
im Querschnitt einen sich in Richtung auf das Maschinenteil erweiternden Innen
durchmesser. Es kann z. B. der Innenraum des Anlageflansches die Querschnitts
form eines Kegelstumpfes aufweisen. Eine solche Querschnittsform läßt sich z. B.
durch eine Kaltmassivverformung herstellen. Sie hat den Vorteil einer durch den
zwischen Schraubenkopf und Maschinenteil wirksamen Fixierdruck erfolgenden,
formelastischen Kompression und damit des Aufbaus eines Speichers an Verfor
mungsenergie, also bildlich gesprochen eines Speichers von in die Ausgangsform
wirksamer Rückstellkraft. Diese spezielle Formgebung ermöglicht es also, mit der
Schraubfixierung des Montageteils einen gegen die Schraubrichtung auf das
Montageteil und gegen den Schraubenkopf einwirkenden Kraftspeicher aufzubau
en, der die Auswirkungen eines Kriechens des Kunststoffwerkstoffes kompensiert.
Es gibt hier auch weitere Querschnittsformen zur Gewährleistung einer solchen
Speicherwirkung im Fußbereich der Hülse. Eine solche Hülse kann auch als
Tiefziehteil aus einem Blech hergestellt sein. In diesem Falle ist der besagte
Flanschbereich mit erweitertem Außendurchmesser durch eine Erweiterung des
Hülsendurchmessers in deren Fußbereich gebildet. Dadurch bekommt der Hül
senflansch die Querschnittsform etwa zweier Spinnenbeine. Deren vertikaler, in
Axialrichtung der Befestigungsschraube verlaufender Teil bildet den Endanschlag
für die Aufrechterhaltung eines Mindest-Dichtspaltes. Der radiale Teil der Hülsen
aufweitung ist in Einschraubrichtung einfederbar und bildet dadurch den erwähn
ten Kraftspeicher. Auch andere Querschnittsformen des Fußbereiches einer Hülse
sind vorstellbar.
Die Erfindung wird anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispie
len näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Ausschnittsbereich eines erfindungsgemäßen Montageteils im
Querschnitt und in montagebereiter Ausgangsstellung,
Fig. 2 einen Querschnitt analog Fig. 1 in mit einem Maschinenteil verbunde
ner Montageendstellung,
Fig. 3 die in den Konstruktionen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 benutzte Kombinati
on von Befestigungsschraube und Hülse,
Fig. 4 und 5 alternative Querschnittsformen von im Tiefziehverfahren aus Blech
hergestellten Hülsen,
Fig. 6 eine alternative Ausführungsform zu Fig. 2,
Fig. 7 eine alternative Ausführungsform zu Fig. 1 (demontierter Zustand),
Fig. 8 eine alternative Ausführungsform zu Fig. 2 und 6 (montierter Zustand),
Fig. 9 eine Variante zu Fig. 2 mit Innenabdichtung der Hülse,
Fig. 10 eine weitere Variante analog dem Teilausschnitt X in Fig. 9.
Das Montageteil 1, z. B. ein Zylinderkopfdeckel, weist einen Befestigungsflansch 2
auf. Der Befestigungsflansch 2 trägt eine Vielzahl von Befestigungslöchern 3, wo
bei in den Fig. der Lochmantel dieses Bezugszeichen trägt.
Das Befestigungsloch 3 ist von einer Hülse 4 ausgekleidet. Die Hülse 4 besteht
aus metallischem Werkstoff, insbesondere aus Stahl. Es kann sich dabei um ein
im Tiefziehverfahren aus Blech hergestelltes Formteil handeln. Es kann aber in
gleicher Weise eine im Kaltmassivverfahren hergestellte Hülse sein. Denkbar ist
natürlich auch eine Herstellung im Wege einer Zerspanung.
Das Befestigungsloch 3 bzw. die Hülse 4 ist durchsetzt von einer Befestigungs
schraube 5. Diese besteht im einzelnen aus dem Schraubenkopf 6, dem Schaft 7
und dem Schraubgewinde 8. Die Achse der Schraube 5 bzw. des Befestigungslo
ches 3 trägt das Bezugszeichen 9. Das Schraubgewinde 8 ist in das Maschinen
teil 10 eingeschraubt.
Im Dichtspalt 11 zwischen Montageteil 1 und Maschinenteil 10 befindet sich eine
Dichtung 12.
Die Hülse 4 ist im wesentlichen zylindrisch und innerhalb des Befestigungslo
ches 3 fixiert.
Wesentlich ist im Fußbereich 13 der Hülse deren radiale Aufweitung, die zur Bil
dung eines Anlageflansches 14 führt. Der Anlageflansch 14 von gegenüber dem
übrigen Hülsenmantel vergrößertem Außendurchmesser hat zunächst eine Di
stanzierungsfunktion. Er bestimmt nämlich als Endanschlag die Minimalbreite des
Dichtspaltes 11. Damit limitiert er auch die Kompression der Dichtung 12.
Im Falle der Fig. 1-5 ist die Hülse 4 ein aus Blech tiefgezogenes Formteil mit einer
von Kopf bis Fuß etwa gleichbleibenden Ausgangs-Wandstärke. Der Bereich zwi
schen Hülsendurchmesser 15 und Flanschdurchmesser 16 bildet einen Kraftspei
cher, der durch die Montage des Montageteils, also durch das Anziehen der
Schraube, "geladen", also aktiviert wird. Die Schraube 5 ganz allgemein beauf
schlagt mit ihrem Kopfflansch 17 unmittelbar den Umgebungsbereich des Befesti
gungsloches 3 des Montageteils 1 in Axialrichtung 9. Dadurch wird einerseits das
Montageteil 1 gegenüber dem Maschinenteil 10 verspannt. Bei der Verspan
nungsbewegung übt der Flansch 14 die Funktion eines Anschlagteils aus, die be
reits eingangs beschrieben ist. Ebenfalls eine Verspannung erfolgt jedoch zwi
schen dem Kopfflansch 17 und dem Anlageflansch 14 der Hülse 4. Zwischen bei
den Flanschen 17,14 ist das Montageteil 1 wie zwischen den Backen eines
Schraubstockes verspannt. Der Schraubenkopf 6 beaufschlagt beim Anziehen
außerdem das Kopfende 18 der Hülse 4. Bei einer Querschnittsform des Anla
geflansches 14 mit gegenüber dem Innendurchmesser 19 der Hülse vergrößertem
Innendurchmesser erfolgt eine elastische Verformung der Hülse 9 nach Art einer
Stauchung.
Diese Verformung bzw. Stauchung ist ebenfalls in Axialrichtung 9 wirksam. Sie
baut einen in Axialrichtung 9 als Reaktionskraft wirksamen Kraftspeicher auf, der
den Umfangsbereich des unteren Ausganges des Befestigungsloches 3 beauf
schlagt, und zwar in Richtung 20 gegen den Kopfflansch 17 der Befestigungs
schraube 5.
Der Anlageflansch gemäß Fig. 1-3 weist in seinem Außenbereich im Querschnitt
die Form einer Treppenstufe auf. Im Falle von Fig. 4 bildet der Übergangsbereich
zwischen Flanschdurchmesser 16 und Hülsendurchmesser 15 einen sich in
Richtung auf den Schraubenkopf 5 verjüngenden Kegels. Dieser Kegel kann mit
Abstand vom unteren Hülsenende oder auch im Bereich des unteren Hülsenen
des enden. Er muß nicht vollumfänglich wirksam sein. Die Kegelform kann sich
auch auf bestimmte Umfangsbereiche in Form von dort eingepreßten Sicken be
schränken.
Fig. 6 zeigt eine andere Querschnittsform des Befestigungsflansches 14. Seine
Außenkontur ist ebenfalls die einer Treppenstufe. Sein Innendurchmesser erwei
tert sich jedoch ausgehend vom Innendurchmesser 19 des Hülsenmantels ko
nusartig nach außen in Richtung auf das fußseitige Hülsenende 21. Eine solche
Querschnittsform des Befestigungsflansches 14 ist z. B. bei der Herstellung der
Hülse 4 als Kaltformteil denkbar.
Bei der Ausführungsform gem. Fig. 7 und 8 ist die Hülse 4 wieder ein relativ
dünnwandiges Bauteil, welches in der Regel als Tiefziehteil vorstellbar ist, jedoch
auch als Drehteil oder Kaltformteil gefertigt werden kann. Bei ihm ist der Anla
geflansch 14 als nach Art einer Spannscheibe wirksames Kegelmantelteil ausge
bildet. Die Zylindermantelform bezieht sich auf den Vor- bzw. Demontagezustand
in Ruhestellung. In fixierter Spannstellung wird der Kegelmantelteil in einen im
wesentlichen radial gerichteten Flanschteil elastisch umgeformt.
Bei der Ausführungsform gem. Fig. 9 ist im Innenbereich des Flansches 14 eine
Ringdichtung 24 positioniert.
In Fig. 10 weist der Flansch 14 eine Querschnittsform auf, die eine Form
schlußeinlage der Dichtung 24 ermöglicht.
Bezugszeichenliste
1 Montageteil
2 Befestigungsflansch
3 Befestigungsloch
4 Hülse
5 Befestigungsschraube
6 Kopf
7 Schaft
8 Gewinde
9 Achse
10 Maschinenteil
11 Dichtspalt
12 Dichtung
13 Fußbereich
14 Anlageflansch
15 Hülsendurchmesser
16 Flanschdurchmesser
17 Kopfflansch
18 Kopfende Hülse
19 Innendurchmesser
20 Richtung
21 Fußende
22 Kegelmantel
23 Flanschteil
24 Ringdichtung
2 Befestigungsflansch
3 Befestigungsloch
4 Hülse
5 Befestigungsschraube
6 Kopf
7 Schaft
8 Gewinde
9 Achse
10 Maschinenteil
11 Dichtspalt
12 Dichtung
13 Fußbereich
14 Anlageflansch
15 Hülsendurchmesser
16 Flanschdurchmesser
17 Kopfflansch
18 Kopfende Hülse
19 Innendurchmesser
20 Richtung
21 Fußende
22 Kegelmantel
23 Flanschteil
24 Ringdichtung
Claims (10)
1. Kunststoffmontageteil mit in einem Befestigungsloch (3) fixierter Hülse (4) und
darin einer Befestigungsschraube (5) sowie mit einer das fußseitige Hülsen
ende umgebenden, dem Maschinenteil (10) zugewandten Dichtung (12), wo
bei der Kopf (6) der Befestigungsschraube (5) sowohl das Montageteil (1) als
auch das Kopfende (18) der Hülse (4) beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fußbereich (13) der Hülse (4) in Axialrichtung über das Montage
teil (1) hinaussteht und einen Anlageflansch (14) bildet, der radial über den
Außendurchmesser (15) des Hülsenmantels hinaussteht und die Breite des
Dichtspaltes (11) bestimmt.
2. Montageteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anlageflansch (14) einen gegenüber dem Innendurchmesser (19) des
Mantels der Hülse (4) vergrößerten Innendurchmesser aufweist.
3. Montageteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenkontur des Anlageflansches (14) im Querschnitt die Form einer
Treppenstufe aufweist.
4. Montageteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenkontur des Anlageflansches (14) im Querschnitt einen sich in
Richtung auf das Fußende der Hülse (4) erweiternden Kegelmantel enthält.
5. Montageteil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kegelmantel bis zum Fußende der Hülse (4) reicht.
6. Montageteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kegelmantel durch Sickung umfänglich nur partiell ausgeformt ist.
7. Montageteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche gebil
det als aus einem metallischen Blech geformtes Tiefziehteil.
8. Montageteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6
gekennzeichnet durch
die Ausbildung als Kaltformteil.
9. Montageteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6
gekennzeichnet durch
die Ausbildung als spangebend hergestelltes Teil.
10. Montageteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß es die Oberseite des Anlageflansches (14) beaufschlagt.
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DE19651838A DE19651838A1 (de) | 1995-12-23 | 1996-12-13 | Zu verschraubendes Kunststoffmontageteil mit Dichtung |
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DE19548772 | 1995-12-23 | ||
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19651838A1 true DE19651838A1 (de) | 1997-06-26 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19651838A Withdrawn DE19651838A1 (de) | 1995-12-23 | 1996-12-13 | Zu verschraubendes Kunststoffmontageteil mit Dichtung |
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