DE19651716A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines SubstratesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Beschichten eines Substrates, welche
eine optimale Anpassung eines Sprühstrahls in Form
und Bahn an das Substrat ermöglichen.
Zur gleichmäßigen Beschichtung eines Substrates ist
eine Relativbewegung zwischen Substrat und Beschich
tungsvorrichtung erforderlich. Eine Relativbewegung
zwischen Substrat und Beschichtungsvorrichtung wird
üblicherweise durch Bewegungsvorrichtungen wie För
dervorrichtungen (Ketten, Bänder, Gehänge, Power and
Free-Systeme), Hubautomaten oder Robotervorrichtungen
erzeugt. Durch Fördervorrichtungen wird das Substrat
an der Beschichtungsvorrichtung vorbeibewegt und da
bei beschichtet. Hubautomaten bewirken eine lineare
Vertikalbewegung der auf einer Aufnahme befestigten
Beschichtungsvorrichtung und Robotervorrichtungen er
möglichen eine mehrachsige Bewegung. Durch geeignete
Synchronisation der einzelnen Bewegungsabläufe von
Beschichtungsvorrichtung und Substrat wird versucht,
die Sprühstrahlbahn optimal an die Substratgeometrie
anzupassen, um eine optimale Ausnutzung des einge
setzten Beschichtungsstoffes zu gewährleisten.
Als weitere Maßnahme zur Anpassung des Sprühstrahls
an die Substratgeometrie ist die Beschichtungsvor
richtung häufig derart ausgebildet, daß zusätzlich zu
den erwähnten Relativbewegungen eine Formung des
emittierten Sprühstrahls vorgenommen werden kann.
Dies geschieht beispielsweise durch Hornluftöffnungen
im Bereich der Sprühstrahlaustrittsöffnung, durch
geeignete Wahl der Form und/oder Anordnung der Sprüh
strahlaustrittsöffnung (z. B. Flachstrahldüse, Bündel
von Fingerdüsen) oder durch elektrische und elektro
statische Effekte (Kondensatortechnik).
Zur Applikation einer gleichmäßigen Schichtdicke auf
das Substrat wird angestrebt, jeden Punkt der Sub
stratoberfläche gleich schnell mit gleich viel Be
schichtungsstoff zu beschichten. Aus diesem Grund
wird versucht, Umkehrpunkte und Richtungsänderungen
des geformten Sprühstrahls bezüglich der Substrat
oberfläche dadurch zu vermeiden, daß derartige Vor
gänge nur außerhalb der Substratabmessungen vorgenom
men werden. Dies führt jedoch dazu, daß mehr Be
schichtungsstoff am Substrat vorbei als Overspray
verloren geht, als technisch notwendig wäre. Um dies
zu vermeiden, kann die Beschichtungsvorrichtung au
ßerhalb der Substratabmessungen von der Zufuhr des
Beschichtungsstoffes abgeschaltet werden. Dieses Ver
fahren ist jedoch nicht bei allen Beschichtungsvor
richtungen möglich und verursacht außerdem kostenin
tensive Regelvorrichtungen und macht eine aufwendige
Sensorik erforderlich.
Bei allen Beschichtungsverfahren muß eine bestimmte
Mindestschichtdicke eingehalten werden, damit ver
bleibende Schichtdickenschwankungen nicht zur Beein
trächtigung der Schichtqualität führen. Dieses Erfor
dernis kann zu erhöhtem Verbrauch an Beschichtungs
stoff beitragen, da meist größere Schichtdicken auf
getragen werden, als technisch, z. B. als Korrosions
schutz oder Schutz vor Abrieb, notwendig wären. Ins
besondere bei Pulverbeschichtungsverfahren liegt die
Mindestschichtdicke aus optischen Gründen weit über
dem technisch notwendigen Maß, da hier verfahrens
technisch größere Schichtdickenschwankungen auftreten
können.
Durch die herkömmlichen Beschichtungsvorrichtungen
werden Linearbewegungen in verschiedenen Achsenlagen
bezüglich des Substrates überlagert und synchroni
siert. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise
aus der DE 40 23 176 A1 bekannt. Auch hier muß jedoch
die Beschichtungsvorrichtung außerhalb der Substrat
abmessungen abgeschaltet werden, um den Overspray zu
reduzieren. Außerdem ist keine befriedigende Anpas
sung der Beschichtungsbahnen an unterschiedliche Sub
stratgeometrien möglich.
Bei einer Reihe von Beschichtungsverfahren werden
Linearbewegungen der Halterung der Beschichtungsvor
richtung mit einer Rotationsbewegung der Beschich
tungsvorrichtung selbst kombiniert. Bei derartigen
Verfahren sind jedoch spezielle technische Vorrich
tungen, wie beispielsweise Schleifringübertrager not
wendig, da eine Versorgung der Beschichtungsvorrich
tung mit dem Beschichtungsstoff nicht abbrechen darf.
Derartige Vorrichtungen sind aufwendig konstruiert
und daher teuer. Zudem ist auch bei diesem Verfahren
keine zufriedenstellende Anpassung auf Substratgeome
trien möglich.
Ausgehend von den Nachteilen des Standes der Technik
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zum Beschichten eines Sub
strates zu schaffen, welche bei maximaler Nutzung des
eingesetzten Beschichtungsstoffes zu einer Verbesse
rung der Schichtdickengleichmäßigkeit sowie zu einer
Minimierung der nötigen durchschnittlichen Schicht
dicke führen und insbesondere eine zufriedenstellende
Anpassung der Beschichtungsbahnen auf unterschiedli
che Substratgeometrien erlauben.
Gelöst wird diese Aufgabe in verfahrenstechnischer
Hinsicht durch den Hauptanspruch, und was eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens angeht,
durch die Ansprüche 12, 21 und 22. Die jeweiligen
Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung dar.
Ein Verfahren zum Beschichten eines Substrates mit
einem eine Vorzugsrichtung in der Substratebene auf
weisenden Sprühstrahl, bei welchem der Sprühstrahl
auf einer elliptischen Bahn bewegt wird und gleich
zeitig die Ausrichtung der Vorzugsrichtung zum Sub
strat während des Beschichtungsvorganges beibehalten
wird, erlaubt eine Verringerung der Schichtdicken
schwankungen sowie eine Homogenisierung der Schicht
eigenschaften. Die Aufrechterhaltung einer Sprüh
strahlvorzugsrichtung in der Substratebene bezüglich
des Substrates bedeutet, daß der Winkel zwischen der
Vorzugsrichtung des Sprühstrahls und dem Substrat
während des Beschichtungsvorganges nicht variiert.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können geringere
Schichtdicken bei gleichbleibender optischer Qualität
appliziert werden. Inbesondere bleibt eine anfängli
che Ausrichtung des Spritzstrahls relativ zum Werk
stück erhalten. Dies ermöglicht eine verbesserte An
passung der Sprühbahnen an unterschiedliche Substrat
geometrien. Dies konnten inbesondere die herkömmli
chen Verfahren mit rotierenden Sprühstrahlen nicht in
befriedigender Weise gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird jeder Punkt der Substratoberflä
che mehrmals mit der Beschichtungsvorrichtung
überstrichen. Die kritischen Umkehrpunkte und Rich
tungsänderungen der Verfahren des Standes der Technik
werden bezüglich der Gesamtlänge der Beschichtungs
bahn vernachlässigbar gering. Die Beschichtungsvor
richtung kann folglich ständig auf das Substrat ge
richtet und eingeschaltet bleiben. Dadurch wird je
nach Beschichtungsverfahren und Substratgeometrie bis
zu 25% Overspray vermieden.
Optimale Schichteigenschaften lassen sich dadurch
erreichen, daß die Beschichtungsvorrichtung während
des Beschichtungsvorganges zusätzlich eine lineare
Relativbewegung horizontal und/oder vertikal zum Sub
strat durchführt und somit erfindungsgemäß auf Zy
kloidenbahnen bewegt wird. Bei der Realtivbewegung
kann es sich auch um eine oszillatorische Bewegung
handeln. Erfindungsgemäß unterbleiben jedoch Winkel
änderungen einer Sprühstrahlvorzugsrichtung trotz
Überlagerung der Rotationsbewegung mit einer Linear
bewegung.
Es kann vorteilhaft sein, den Abstand zwischen Be
schichtungsvorrichtung und Substrat während des Be
schichtungsvorganges zu ändern. Das zu beschichtende
Substrat kann außerdem auf einer Fördervorrichtung
montiert und relativ zur Beschichtungsvorrichtung
bewegt werden.
Im Gegensatz zu den Verfahren des Standes der Technik
kann die Beschichtungsstoffzufuhr während des gesam
ten Beschichtungsvorganges eingeschaltet bleiben, da
mangels Winkeländerung keine Verlagerung der Umkehr
punkte und Richtungsänderungen außerhalb der Sub
stratabmessungen mehr durchgeführt werden muß.
Jeder nichtrotationssymmetrische Sprühstrahl weist
eine Vorzugsrichtung auf. Die Vorzugsrichtung kann
beispielsweise durch die Form oder Anordnung der
Sprühstrahlaustrittsöffnung (z. B. Flachstrahldüse,
Bündel von Fingerdüsen), durch Hornluftzufuhr oder
durch elektrische oder elektrostatische Verfahren
erzeugt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt
sich besonders einfach durchführen, wenn die ellipti
sche Bahn der Beschichtungsvorrichtung eine Kreisbahn
ist, d. h. der Radius der Rotationsbewegung konstant
ist. Eine Änderung des Radius während der Rotations
bewegung ist jedoch grundsätzlich denkbar.
Besonders bevorzugt werden mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren Pulverlackbeschichtungen und Dünnschicht
applikationen mit Naßlacken durchgeführt. Das Verfah
ren gestattet eine Beschichtung mit hervorragender
Schichtdickenkonstanz. Die Schichtdickenschwankungen
betragen deutlich unter 5%. Dies erlaubt zum einen
die definierte Applikation sehr dünner Schichten und
führt zum anderen zu drastischen Materialeinsparungen
bei Pulverlackbeschichtungen. Zur Erzielung deckender
Pulverlackschichten ist eine wesentlich geringere
Schichtdicke ausreichend.
Vorteilhafterweise wird zu einer weiteren Reduzierung
des Oversprays die Bahn einer Beschichtungsvorrich
tung mit der Substratgeometrie korreliert. Durch die
Überlagerung einer linearen Relativbewegung mit einer
Rotationsbewegung wird die Beschichtungsvorrichtung
auf Zykloidenbahnen bewegt. Bei einer geeigneten Wahl
der Bahn- und Beschichtungsparameter (anfängliche
Ausrichtung des Sprühstrahls relativ zum Substrat,
Radius der Rotationsbewegung, Drehzahl der Rotations
bewegung, Länge und Geschwindigkeit der Linearbewe
gungen, Hornluft- und Steuerluftvolumenstrom, usw.)
läßt sich die Form der Zykloidenbahn auf die Form des
zu beschichtenden Substrates abstimmen. Selbst kom
plexe Substratgeometrien wie Fahrradrahmen können so
mit einem Minimum an Overspray beschichtet werden.
Zur Beschichtung vorgegebener Substratgeometrien wird
zunächst ermittelt, welche Bahn- und Beschichtungs
parameter geändert werden müssen, um eine der Sub
stratgeometrie angepaßte Zykloidenkurve zu erhalten.
Oft wird eine Änderung von allen zugänglichen Parame
ter erforderlich sein. Anschließend werden aus einer
Datenbank Anfangswerte für bestimmte Grundgeometrien
ausgewählt. Daraufhin erfolgt eine rekursive Simula
tion der Sprühstrahlbahn und rekursive Optimierung
der Parameter um den Overspray auf ein Minimum zu
reduzieren.
Eine bevorzugte Vorrichtung zum Beschichten eines
Substrates mit einer auf einer elliptischen Bahn be
züglich des Substrates bewegten Beschichtungsvorrich
tung umfaßt einen Antriebsmotor, der eine Antriebs
welle aufweist, einen mit der Antriebswelle starr
verbundenen Träger, einen mit Abstand zu der An
triebswelle im Bereich des Trägers drehbar gelagerten
Beschichtungsvorrichtung, Mittel zum Erzeugen einer
Sprühstrahlvorzugsrichtung und eine mit dem Träger
und der Beschichtungsvorrichtung verbundenen Kompen
sationsvorrichtung zum Ausgleich der durch die Rota
tionsbewegung der Beschichtungsvorrichtung verursach
ten Änderung einer Sprühstrahlvorzugsrichtung bezüg
lich des Substrates.
Eine derartige Vorrichtung erlaubt eine homogene und
gleichmäßige dünne Substratbeschichtung mittels einer
rotierenden Beschichtungsvorrichtung, ohne daß, wie
beim Stand der Technik, aufwendige und kostenintensi
ve Elemente wie Schleifringübertrager oder eine aus
geklügelte Sensorik erforderlich wären.
Vorteilhafterweise kann eine derartige Vorrichtung
als Zusatzgerät auf herkömmlichen Bewegungsvorrich
tungen wie Hubautomaten oder mehrachsigen Roboter
angeordnet sein. Herkömmliche Bewegungsvorrichtungen
können folglich nachgerüstet und weiterverwendet wer
den. Vorteilhafterweise können die herkömmlichen Ver
sorgungsleitungen freihängend zu der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung geführt werden. Eine Verdrallungsge
fahr besteht nicht.
Bei der Montage der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf
herkömmlichen Bewegungsvorrichtungen wird die lineare
Relativbewegung der Bewegungsvorrichtungen mit einer
Rotationsbewegung der Beschichtungsvorrichtung unter
ständigem Winkelausgleich zum Substrat kombiniert. In
der vorrichtungstechnisch einfachsten Ausführungsform
der Erfindung bewegt sich die Beschichtungsvorrich
tung auf einer Kreisbahn. Dies bedeutet, daß der Ab
stand zwischen der Antriebswelle des Antriebsmotors
und der im Bereich des Trägers drehbar gelagerten
Beschichtungsvorrichtung konstant bleibt.
Durch geeignete Wahl von Motordrehzahl n und Radius r
der Kreisbahn verlängert sich der Weg lges der Be
schichtungsvorrichtung bezüglich des Substrates auf
grund der zusätzlichen Rotationsbewegung zur linearen
Relativbewegung entlang des Weges llin auf
lges = n.2πr + llin
Vorteilhafterweise wird die Zeit für Umkehrbewegungen
vernachlässigbar gering. Unter Erhöhung der Schicht
dickengleichmäßigkeit kann so Overspray vermieden
bzw. eine Schichtdickenreduzierung erreicht werden,
unter Beibehaltung der richtungsgebundenen Sprüh
strahlanpassung an das Substrat.
Hinsichtlich der Kompensationsvorrichtung zum Aus
gleich der durch die Rotationsbewegung verursachten
Änderung einer Sprühstrahlvorzugsrichtung sind ver
schiedene Realisierungen möglich. Beispielsweise kann
die Kompensationsvorrichtung zwei bevorzugt gleich
große Scheiben umfassen. Die eine der Scheiben ist
als Antriebsscheibe starr mit dem Gehäuse des An
triebsmotors verbunden, wobei die Achse der Antriebs
scheibe mit der Drehachse der Antriebswelle zusammen
fällt. Die andere Scheibe ist als getriebene Scheibe
fest mit einer im Bereich des Trägers gelagerten Ach
se einer Aufnahme für die Beschichtungsvorrichtung
verbunden. Beide Scheiben sind mittels eines Übertra
gungselementes verbunden. Die Scheiben können bei
spielsweise als Zahnscheiben ausgestaltet sein. Als
Übertragungselemente kommen Bänder, Riemen, Ketten
und Zahnradgetriebe in Frage.
Eine weitere Ausgestaltung der Kompensationsvorrich
tung umfaßt einen starr mit dem Träger verbundenen
Motor. Die Beschichtungsvorrichtung ist um ihre eige
ne Achse drehbar mit dem Motor verbunden. Mittels ei
ner Motorsteuerung wird die Motordrehzahl so mit der
Drehzahl des Antriebsmotors synchronisiert, daß die
ursprüngliche Winkelausrichtung der Beschichtungsvor
richtung relativ zum Substrat während des gesamten
Beschichtungsvorganges erhalten bleibt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens kann auch als Zweiachs-Steuerung (z. B.
zweiachsiger CAD-Tisch) ausgebildet sein. Hierbei
wird die Kreis- oder Ellipsenbahn der Beschichtungs
vorrichtung durch synchronisierte Bewegungen in min
destens zwei Richtungen erzeugt. Die Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
auch als programmierbarer Roboter ausgestaltet sein.
Hierbei wird die kreisförmige oder elliptische Bewe
gungsbahn durch Interpolation zwischen genügend dicht
angeordneten Punkten erreicht. Sowohl bei der Zwei
achs-Steuerung als auch beim programmierbaren Roboter
findet während des Beschichtungsvorganges keine Ände
rung der Vorzugsrichtung des Sprühstrahls statt.
Vorzugsweise ist der Träger als zweiarmiger Träger
ausgebildet und in Bereich der Trägermitte mit der
Antriebswelle des Antriebsmotors verbunden. Im Be
reich des einen Trägerendes ist die Beschichtungsvor
richtung und im Bereich des anderen Trägerendes ein
Ausgleichgewicht angeordnet. Sowohl der Abstand der
Beschichtungsvorrichtung wie auch der Abstand der
Ausgleichsgewichte zur Antriebswelle sind vorteilhaf
terweise variierbar. Auf diese Weise erhält man einen
weiteren Freiheitsgrad bei der Beschichtung.
Als Mittel zum Erzeugen einer Sprühstrahlvorzugsrich
tung eignen sich im Bereich der Sprühstrahlaustritts
öffnung angeordnete Hornluftbohrungen, elektrische
oder elektrostatische Aufladevorrichtungen oder ent
sprechend geformte Sprühstrahlaustrittsöffnungen
(z. B. Flachstrahldüsen).
Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Be schichten eines Substrates,
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Be schichten eines Substrates,
Fig. 2 die Arbeitsweise einer Kompensationsvor
richtung,
Fig. 3 die zur Erzeugung der erfindungsgemäßen
Zykloidenbahn überlagerten Einzelbewegun
gen,
Fig. 4 simulierte Zykloidenbahnen mit entsprechen
der Schichtdickenverteilung,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
einer Zwei-Achssteuerung (CAD-Tisch).
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung dar
gestellt. An einem herkömmlichen Hubautomaten wird an
der bisherigen Aufnahme 10 für das Sprühorgan 4 ein
regelbarer Elektromotor 1 befestigt. Das Sprühorgan
ist bei der Naßlackapplikation beispielsweise ein
Hochdruckzerstäuber oder eine HVLP-Pistole. Für die
Applikation von Pulverlacken eignen sich beispiels
weise TRIBO- oder Corona-Sprühorgane.
Mit der Antriebswelle 2 des Antriebsmotors 1 ist ein
Träger 3 starr verbunden. Der Träger 3 weist Aus
gleichsgewichte 9 auf, welche entlang des Trägers 3
verschoben werden können. Am gegenüberliegenden Arm
des Trägers 3 ist das Sprühorgan 4 auf einer gelager
ten Aufnahme 7 angeordnet.
Die Kompensationsvorrichtung 5 dieses Ausführungsbei
spiels besteht aus einem Riementrieb mit zwei gleich
großen Zahnscheiben 51, 52. Die Antriebsscheibe 51
ist so auf das Motorgehäuse aufgeschraubt, daß die
Achse der Motorantriebswelle 2 und die Achse der An
triebsscheibe 51 zusammenfallen. In derselben Ebene
wie die Antriebsscheibe 51 befindet sich eine getrie
bene Scheibe 52. Die getriebene Scheibe 52 des Rie
mentriebs ist derart im Bereich des Trägers 3 gela
gert, daß sie starr mit der Aufnahme 7 des Sprühor
gans 4 verbunden ist. Zu diesem Zweck erstreckt sich
die in einem Lager 6 gelagerte Aufnahme 7 durch den
Träger 3 hindurch.
Bei der Rotation des Trägers 3 um die Motorachse wird
die getriebene Scheibe 52 mit ihrer Achse auf einer
Kreisbahn um die Motorachse bewegt. Der Riemen 53
sorgt dafür, daß die beiden Scheiben 51, 52 des Rie
mentriebs synchron laufen. Dadurch bleibt die anfäng
liche Ausrichtung des Sprühstrahls bezüglich des Sub
strates während der gesamten Rotationsbewegung erhal
ten.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung nach
Fig. 1 im Betrieb. Deutlich zu erkennen ist die Funk
tionsweise der Kompensationsvorrichtung, welche dafür
sorgt, daß der vom Sprühorgan emittierte Flachstrahl
12 seine anfängliche Ausrichtung in der Substratebene
relativ zum Substrat (Phase 1) während der Rotations
bewegung 11 des Sprühorgans (Phasen 2 und 3) beibe
hält. Die Versorgungsleitungen 8 sind freihängend
ausgebildet.
Fig. 3 zeigt die Bewegungen, welche überlagert eine
erfindungsgemäße Zykloidenbahn ergeben. In Fig. 3 ist
oben die Sinuskurve einer über lagerten Bewegung des
Hubautomaten (vertikale Bewegung) und der Relativbe
wegung des geförderten Substrates (horizontale Bewe
gung) dargestellt. In Fig. 3 ist unten ein die über
lagerte Bewegung der auf einem Kreis rotierenden Be
schichtungsvorrichtung 4 mit der Förderbewegung des
Substrates (horizontale Bewegung) dargestellt.
Eine Überlagerung 13 der beiden in Fig. 3 dargestell
ten Bewegungen ist in Fig. 4 oben dargestellt. Unter
der Vorgabe, den in Fig. 4 oben ebenfalls dargestell
ten Fahrzeugrahmen 14 mit einem Minimum an Overspray
zu beschichten, wurde mittels des oben erwähnten re
kursiven Verfahrens die Zykloidenbahn 13 berechnet.
Als optimale Parameter wurden eine Hubhöhe von
290 mm, ein Rotationsradius von 290 mm, ein Vorschub
von 300 mm pro Hubzyklus und eine Drehzahl von 0,4
pro Hubzyklus ermittelt.
In Fig. 4 unten ist eine Simulation der Schichtver
teilung für eine andere Zykloidenbahn dargestellt.
Deutlich zu erkennen ist die Homogenität der appli
zierten Schicht.
Fig. 5 zeigt die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit einer Zwei-Achssteuerung, beispiels
weise einer CNC-Steuerung. Die Beschichtungsvorrich
tung 4 wird dabei programmgesteuert über Laufschienen
15 auf Zykloidenbahnen bewegt.
In analoger Weise ist die Programmierung eines Robo
ters möglich. Hier werden die nacheinander einzelne
Punkte einer im voraus berechneten optimalen Zykloi
denbahn unter Beibehaltung der ursprünglichen Sprüh
strahlvorzugsrichtung angesteuert.
Claims (24)
1. Verfahren zum Beschichten eines Substrates mit
einem von einer Beschichtungsvorrichtung emit
tierten Sprühstrahl, der eine Vorzugsrichtung in
der Substratebene aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtungsvorrichtung auf einer el
liptischen Bahn bewegt wird und
die Ausrichtung der Vorzugsrichtung zum Substrat
während des Beschichtungsvorganges beibehalten
wird.
2. Verfahren zum Beschichten eines Substrates
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungs
vorrichtung auf einer Kreisbahn bewegt wird.
3. Verfahren zum Beschichten eines Substrates nach
einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungs
vorrichtung während des Beschichtungsvorganges
zusätzlich eine lineare Relativbewegung horizon
tal und/oder vertikal zum Substrat ausführt.
4. Verfahren zum Beschichten eines Substrates nach
Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die lineare Relativ
bewegung eine Oszillationsbewegung ist.
5. Verfahren zum Beschichten eines Substrates
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Substrat eine Bewegung relativ zur Be
schichtungsvorrichtung ausführt.
6. Verfahren zum Beschichten eines Substrates
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
Beschichtungsvorrichtung und Substrat während
des Beschichtungsvorganges geändert wird.
7. Verfahren zum Beschichten eines Substrates
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtungsstoffzufuhr
während des gesamten Beschichtungsvorganges ein
geschaltet bleibt.
8. Verfahren zum Beschichten eines Substrates
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorzugsrichtung
des Sprühstrahles durch Form und/oder Anordnung
von Sprühstrahlsaustrittsöffnungen, durch Horn
luftzufuhr und/oder durch elektrische oder elek
trostatische Verfahren erzeugt wird.
9. Verfahren zum Beschichten eines Substrates
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat mit
Pulverlacken oder Naßlacken beschichtet wird.
10. Verfahren zum Beschichten eines Substrates
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn der Be
schichtungsvorrichtung mit der Substratgeometrie
korreliert wird.
11. Verfahren zum Beschichten eines Substrates nach
Anspruch 10, gekennzeichnet durch die Verfah
rensschritte
- a) Vorgabe einer Substratgeometrie
- b) Ermittlung der für eine Simulation dieser Geometrie relevanten Bahn- und Beschich tungsparameter
- c) Bestimmung von Anfangswerten für die rele vanten Parameter
- d) Rekursive Simulation der Sprühlstrahlbahn und Optimierung der relevanten Parameter zur Minimierung des Oversprays
12. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates mit
einer auf einer elliptischen Bahn bewegten Be
schichtungsvorrichtung mit
einem Antriebsmotor 1, der eine Antriebswelle 2 aufweist,
einem mit der Antriebswelle 2 starr verbundenen Träger 3,
einer mit Abstand zu der Antriebswelle 2 im Be reich des Trägers 3 drehbar gelagerten Beschich tungsvorrichtung 4,
Mittel zum Erzeugen einer Sprühstrahlvorzugs richtung und
einer mit dem Träger 3 und der Beschichtungsvor richtung 4 verbundenen Kompensationsvorrichtung 5 zum Ausgleich der durch die Rotationsbewegung der Beschichtungsvorrichtung 2 verursachten Än derung der Ausrichtung der Sprühstrahlvorzugs richtung zum Substrat.
einem Antriebsmotor 1, der eine Antriebswelle 2 aufweist,
einem mit der Antriebswelle 2 starr verbundenen Träger 3,
einer mit Abstand zu der Antriebswelle 2 im Be reich des Trägers 3 drehbar gelagerten Beschich tungsvorrichtung 4,
Mittel zum Erzeugen einer Sprühstrahlvorzugs richtung und
einer mit dem Träger 3 und der Beschichtungsvor richtung 4 verbundenen Kompensationsvorrichtung 5 zum Ausgleich der durch die Rotationsbewegung der Beschichtungsvorrichtung 2 verursachten Än derung der Ausrichtung der Sprühstrahlvorzugs richtung zum Substrat.
13. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensations vorrichtung zwei Scheiben 51, 52 enthält, von denen eine als Antriebsscheibe 51 starr mit dem Gehäuse des Antriebsmotors 1 verbunden ist, derart, daß die Achse der Antriebsscheibe 51 mit der Achse der Antriebswelle 2 zusammenfällt und von denen die andere als getriebene Scheibe 52 fest mit einer im Bereich des Trägers 3 gelager ten Aufnahme 7 für die Beschichtungsvorrichtung 4 verbunden ist,
und daß beide Scheiben 51, 52 über ein Übertra gungselement 53 verbunden sind.
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensations vorrichtung zwei Scheiben 51, 52 enthält, von denen eine als Antriebsscheibe 51 starr mit dem Gehäuse des Antriebsmotors 1 verbunden ist, derart, daß die Achse der Antriebsscheibe 51 mit der Achse der Antriebswelle 2 zusammenfällt und von denen die andere als getriebene Scheibe 52 fest mit einer im Bereich des Trägers 3 gelager ten Aufnahme 7 für die Beschichtungsvorrichtung 4 verbunden ist,
und daß beide Scheiben 51, 52 über ein Übertra gungselement 53 verbunden sind.
14. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben 51, 52
Zahnscheiben sind.
15. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates,
nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsele
ment 53 ein Band, ein Riemen, eine Kette oder
ein Zahnradgetriebe ist.
16. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensations
vorrichtung einen mit dem Träger 3 verbundenen
Motor umfaßt,
daß die Beschichtungsvorrichtung mit dem Motor
verbunden ist, derart, daß die Beschichtungsvor
richtung um ihre eigene Achse drehbar ist, und
daß mittels einer Motorsteuerung die Drehzahl
des Motors mit der Drehzahl des Antriebsmotors 1
synchronisierbar ist.
17. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach einem der Ansprüche 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger 3 ein
zweiarmiger Träger ist, und
daß im Bereich des einen Trägerarmes die Be
schichtungsvorrichtung 4 und im Bereich des an
deren Trägerarmes ein Ausgleichsgewicht 9 ange
ordnet ist.
18. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
Antriebswelle 2 und Beschichtungsvorrichtung 4
variierbar ist.
19. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach einem der Ansprüche 17 und 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
Antriebswelle 2 und Ausgleichsgewicht 9 variier
bar ist.
20. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach einem der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor 1
auf der Aufnahme eines Hubautomaten oder auf der
Aufnahme eines mehrachsigen Roboters angeordnet
ist.
21. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als
Zweiachs-Steuerung ausgebildet ist.
22. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als
programmierbarer Roboter ausgebildet ist.
23. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach einem der Ansprüche 12 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungen der
Beschichtungsvorrichtung freihängend ausge
staltet sind.
24. Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates
nach einem der Ansprüche 12 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Er
zeugen einer Sprühstrahlvorzugsrichtung im Be
reich der Sprühstrahlaustrittsöffnung angeord
nete Hornluftbohrungen, elektrische oder elek
trostatische Aufladevorrichtungen und/oder die
Form und/oder Anordnung von Sprühstrahlaus
trittsöffnungen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19651716A DE19651716C2 (de) | 1996-12-12 | 1996-12-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates |
Applications Claiming Priority (1)
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