DE19650973A1 - Start- und Betriebsweise einer schadstoffarmen, an porösen Körpern stabilisierten Verbrennung flüssiger Brennstoffe - Google Patents
Start- und Betriebsweise einer schadstoffarmen, an porösen Körpern stabilisierten Verbrennung flüssiger BrennstoffeInfo
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Description
Grundlage des Patents ist ein Brenner für flüssige Brennstoffe, mit einer zentralen
Brennstofflanze, einer Luftzuführung, die mit einer Dralleinrichtung versehen sein kann, mit
Zündelektroden, mit einem Flammenrohr und mit einem porösen Körper zur Stabilisierung
einer großflächigen bzw. großvolumigen Flamme.
Ein ähnlicher Brenner ist bereits aus der DE 196 25 217 A1 der Anmelder bekannt. Die neu
entwickelten Betriebsweisen sind jedoch auch grundsätzlich auf andere Brenner, die eine
Vorheizung des Systems erfordern, anwendbar.
Der Brenner arbeitet in zwei Betriebszuständen. Der Zustand I, der Startmodus, entspricht der
bekannten Form einer zum Beispiel durch ein Flammenrohr stabilisierten Verbrennung. Da
dieser Betriebszustand nur zur Aufheizung des Systems auf die Mindest-Betriebstemperatur
des Zustands II dient, und zeitlich kurz ausgelegt wird (weniger als eine Minute), kann dieser
in Bezug auf ein betriebssicheres Startverhalten und weniger auf stickoxidmindernde
Bedingungen ausgelegt werden. Die erst mit Anstieg der Brennertemperatur anwachsenden
Stickoxidemissionen werden dann im Dauerbetrieb im Modus II auf einem geringen Niveau
gehalten.
Die Innovation besteht in Einzelheiten der Betriebsweise, die es gestatten, diesen und ähnliche
Brenner mit geringem Aufwand (Minimierung der notwendigen Brenneraggregate sowie der
elektrischen Energie zur Versorgung der Aggregate) zu betreiben.
Zum Abbruch des Betriebszustands I (Startbetrieb) genügt es, die stabile Verbrennung des
Brennstoffnebel-Luftgemischs kurzfristig zu unterbrechen. Dies geschieht zweckmäßig durch
eine sehr kurze Unterbrechung der Ölzufuhr (Dauer wenige Sekunden). Nach dem Verlöschen
der Flamme kann sich bei erneuter Ölzufuhr keine neue Flammenzone ausbilden, wenn die
zur Zündung des (zündfähigen) Gemischs notwendige Zündenergie (Zündfunke) nicht zur
Verfügung gestellt wird. Dazu darf an keiner Stelle des Bereiches der Mischung von
Brennstoff und Luft die Zündtemperatur vorliegen. Im Bereich des Flammenrohres wird dann
ein Öldampf-Luftgemisch erzeugt, das dem Bereich des porösen Körpers zugeführt werden
kann.
Im Bereich des porösen Körpers kommt es zu einer Entzündung des Gemischs, wenn die
Temperatur an mindestens einer Stelle genügend hoch liegt. Durch den Startbrenner kann der
Bereich um das Flammenrohrende genügend stark aufgeheizt werden. Auf eine gesonderte
Zündeinrichtung an dem porösen Körper kann verzichtet werden. Durch den relativ
großflächigen Zündbereich an dem (teilweise glühenden) porösen Körper können die
Startemissionen des Betriebsmodus II (Umschaltemissionen: Kohlenwasserstoffe,
Kohlenmonoxid) der Verbrennung am porösen Körper im Vergleich zu punktuellen
Zündquellen (Zündelektroden) niedrig gehalten werden.
Die Rauchgase des Startbrenners im Betriebszustand I können direkt durch den porösen
Körper geleitet werden. Dadurch verbessert sich der Wärmeübergang der Gase an den
aufzuheizenden Körper, so daß im Vergleich zu einer Vorbeiströmung der Gase eine
Verkürzung der Startphase erreicht werden kann. Eine mechanische Versperrung einer
zweiten Wegführung der Rauchgase des Startbetriebes entfällt damit ebenfalls.
Durch eine geeignete Strömungsführung und Begrenzung der Temperatur kann die
Selbstentzündung des zündfähigen Öldampf-Luft-Gemisches innerhalb des Brenners
vermieden werden. Dadurch kann auf die Trennung des Luftstromes in einen Primär- und
einen Sekundärluftstrom verzichtet werden, die eine Absenkung des Sauerstoffpartialdrucks
in der Vormischkammer bewirkt und damit zur Unterdrückung der Selbstentzündung
beitragen würde. Die Zufuhr inerter Rauchgase ist aus dem gleichen Grunde in der
Vormischkammer nicht notwendig. Der Eintrag der erforderlichen Energie zur Verdunstung
des Brennstoffs und zur Aufheizung der Verbrennungsluft kann auf anderem Wege - wie
nachfolgend beschrieben - erfolgen.
Die Zufuhr der zur Verdunstung des Brennstoffs und zur Aufheizung der Verbrennungsluft
notwendigen Energie kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Effizient kann eine
Kombination der beschriebenen Wege sein.
Durch die Aufheizung der Luft auf eine Temperatur entsprechend dem Siedeende des
verwendeten Brennstoffs (bei Heizöl ca. 400°C) wird die Rückkondensation von
verdunstetem Brennstoff vermieden. Bei einer weiteren Aufheizung der Luft kann der
Energiebedarf zur Verdunstung des Brennstoffs aus dem Luftstrom gedeckt werden. Die
Erzeugung des Brennstoffdampfes erfolgt dann zweckmäßig durch die direkte Einspritzung
des Brennstoffs in die heiße Luft.
Durch einen Wärmetauscher kann die Verbrennungsluft vor der Mischung mit dem
Brennstoffnebel aufgeheizt werden. Der Wärmetauscher kann in Form von Rohren, die von
der Luft durchströmt werden, außerhalb oder innerhalb des Brenners angeordnet sein. Durch
die Anordnung innerhalb des Brenners kann eine Überhitzung des Bereichs der Brennstoff-
Luft-Mischung durch Wärmeabfuhr vermieden werden.
Die Abgabe der Wärme durch Strahlung durch den im Betriebszustand II sehr heißen porösen
Körper erfolgt sowohl nach außen (an das zu beheizende Medium, z. B. Kesselwasser) als
auch nach innen. Dieser Effekt kann zur Beheizung der Vormischzone genutzt werden, wenn
diese innerhalb eines von dem porösen Körper umschlossenen Bereichs liegt. Die
Verdunstung des Brennstoffs erfolgt dann nicht nur durch konvektiven Wärmetransport der
heißen Luft an die Öltröpfchen, sondern auch durch die direkte Einstrahlung auf die einzelnen
Tropfen. Die Begrenzung der Temperatur in der Vormischzone kann zum Schutz vor
Selbstentzündung des Gemisches durch eine geschichtete Bauweise des porösen Körpers
(Reaktionszone und Strahlungsschutz) erfolgen.
Durch die Einsaugung von überhitztem Öldampf-Luft-Gemisch in den Bereich der
Brennstoff- und Luftzufuhr kann Wärme zur Verdunstung in die Vormischzone eingetragen
werden. Bei der Beaufschlagung des porösen Körpers mit dem Öldampf kommt es durch die
Strahlung des Körpers nach innen zu einer weiteren Erwärmung des Gemisches. Ein Teil des
Gemischstromes kann durch den Unterdruck der Luftzuführung in den Bereich der
Vormischkammer zurückgesaugt werden. Dies erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie die
Einsaugung von Rauchgasen zur Flammenkühlung bei herkömmlichen Brennern. Wird das
Flammenrohr für den Brenner im Betriebszustand I mit Rezirkulationsöffnungen betrieben, so
erfolgt die Rücksaugung von überhitztem Öldampf automatisch durch diese Öffnungen.
Claims (23)
1. Brenner für flüssige Brennstoffe, mit einer zentralen Brennstofflanze (1), mit einer
Luftzuführung (2), mit einer optionalen Dralleinrichtung (3), mit Zündelektroden (4), mit einer
optionalen elektrischen Heizung (5), mit einem optionalen Flammenrohr (6) zur Stabilisierung
einer kleinvolumigen Flamme (Betriebszustand I), mit einem porösen Körper (7) zur
Stabilisierung einer großvolumigen bzw. großflächigen Flammenzone (Betriebszustand II)
und einem optionalen Wärmetauscher (8) zur Luftvorwärmung.
2. Brenner nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Start des Brenners
vorzugsweise durch eine elektrische Vorheizung mindestens bis zum Erreichen der Mindest-Betriebstemperatur
des Betriebszustands II erfolgt.
3. Brenner nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Start des Brenners
vorzugsweise durch eine elektrische Vorheizung bis zum Erreichen einer Temperatur
unterhalb der Mindest-Betriebstemperatur des Betriebszustands II erfolgt. Danach oder zum
Teil gleichzeitig erfolgt die weitere Aufheizung durch den Betrieb des Brenners im
Betriebszustand I mindestens bis zum Erreichen der Mindest-Betriebstemperatur des
Betriebszustands II.
4. Brenner nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung
des Brenners vom Betriebszustand I in den Betriebszustand II vorzugsweise durch die
kurzzeitige (wenige Sekunden) Unterbrechung des Brennstoffstromes erfolgt.
5. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung
des Brenners in den Betriebszustand II vorzugsweise durch die Selbstzündung des Gemisches
an dem vorgeheizten porösen Körper erfolgt.
6. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchgase der
Startverbrennung vorzugsweise direkt durch den porösen Körper geleitet werden.
7. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im
Betriebszustand II vorzugsweise die gesamte zur Verbrennung erforderliche Luft in den
Bereich des Flammenrohres, der als Vormischzone genutzt wird, eingeleitet wird. Die
Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches innerhalb der Vormischzone wird unterdrückt.
8. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine
geeignete Strömungsführung und die Begrenzung des Temperaturniveaus auf die Zuführung
inerter Gase (insbesondere Rauchgase) zur Unterdrückung der Selbstentzündung verzichtet
werden kann.
9. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung
der zur Verdunstung erforderlichen Energie vorzugsweise ganz oder teilweise durch mittels
Wärmetauschern aufgeheizte Luft erfolgt. Der Wärmetauscher koppelt dabei einen Teil der
freigesetzten Wärme der Verbrennung wieder in den Prozeß ein.
10. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher vorzugsweise durch die Wicklung von Hohlkörpern (z. B. Rohren) in
tangentialer Form (relativ zum porösen Körper) erfolgt.
11. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher vorzugsweise durch den Einsatz von Hohlkörpern (z. B. Rohren) in axialer
Richtung (relativ zur Brennerachse) erfolgt.
12. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher vorzugsweise außerhalb des Brenners angeordnet ist.
13. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher vorzugsweise innerhalb des Brenners angeordnet ist. Dadurch gelingt es,
gleichzeitig die Verbrennungsluft vorzuwärmen und das Temperaturniveau im Brenner zu
begrenzen, um die Selbstzündung des Brennstoff-Luft-Gemisches zu unterdrücken.
14. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung
der zur Verdunstung erforderlichen Energie ganz oder teilweise vorzugsweise durch Strahlung
des um die Vormischzone angeordneten heißen porösen Körpers eingebracht wird.
15. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmeeinstrahlung in den Brenner vorzugsweise durch eine Wärmeschutzschicht
(temperaturbeständiges Textil, Keramik- oder Metallgewebe/matrix) begrenzt wird, um die
Selbstzündung oder Rückzündung des Brennstoff-Luft-Gemisches zu unterdrücken. Der
poröse Körper kennzeichnet sich dann durch einen geschichteten Aufbau.
16. Brenner nach dem Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundform des
porösen Körpers vorzugsweise achsensymmetrisch oder zylindrisch um die Vormischzone
(innerhalb des Flammenrohres) herum angeordnet ist.
17. Brenner nach dem Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der poröse Körper an einem
Ende (vorzugsweise halbkugelförmig) geschlossen ist, wodurch die Randzonen des porösen
Körpers, der die Verbrennungszone beschreibt, minimiert werden.
18. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung
der zur Verdunstung erforderlichen Energie ganz oder teilweise vorzugsweise durch die
Rückführung von heißen Gasen, Luft und/oder Öldampf, die/der an der Innenseite des heißen
porösen Körpers vorbei geleitet wurde, erfolgt.
19. Brenner nach dem Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung der heißen
Gase, der Luft und/oder des Öldampfes vorzugsweise durch den Impuls der zugeführten Luft
(Injektorprinzip) erfolgt.
20. Brenner nach einem der Ansprüche 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückführung der Rauchgase vorzugsweise durch Rezirkulationsbohrungen im Flammenrohr
erfolgt.
21. Brenner nach einem der Ansprüche 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückführung der Rauchgase vorzugsweise durch in der Größe veränderliche Öffnungen im
oder am Flammenrohr oder durch Verschieben des Flammenrohres (Öffnen eines Ringspalts)
erfolgt.
22. Brenner nach dem Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Größe
der Öffnungen oder das Verschieben des Flammenrohres vorzugsweise temperaturgesteuert
durch ein Bimetall erfolgt.
23. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung
der zur Verdunstung erforderlichen Energie vorzugsweise durch eine Kombination zweier
oder mehrerer Möglichkeiten der Ansprüche 9 bis 20 erfolgt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19650973A DE19650973A1 (de) | 1996-12-09 | 1996-12-09 | Start- und Betriebsweise einer schadstoffarmen, an porösen Körpern stabilisierten Verbrennung flüssiger Brennstoffe |
EP97929279A EP0906545B1 (de) | 1996-06-25 | 1997-06-24 | Brenner zur oberflächenverbrennung für flüssige brennstoffe und verfahren zum verbrennen |
DE59706874T DE59706874D1 (de) | 1996-06-25 | 1997-06-24 | Brenner zur oberflächenverbrennung für flüssige brennstoffe und verfahren zum verbrennen |
AT97929279T ATE215678T1 (de) | 1996-06-25 | 1997-06-24 | Brenner zur oberflächenverbrennung für flüssige brennstoffe und verfahren zum verbrennen |
PCT/EP1997/003311 WO1997049952A1 (de) | 1996-06-25 | 1997-06-24 | Verfahren und konstruktion eines brenners zur oberflächenverbrennung für flüssige brennstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
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DE19650973A Withdrawn DE19650973A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-12-09 | Start- und Betriebsweise einer schadstoffarmen, an porösen Körpern stabilisierten Verbrennung flüssiger Brennstoffe |
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DE (1) | DE19650973A1 (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1996-12-09 DE DE19650973A patent/DE19650973A1/de not_active Withdrawn
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