DE19650880C1 - Vorrichtung zur Durchführung von Genexpressionsanalysen - Google Patents
Vorrichtung zur Durchführung von GenexpressionsanalysenInfo
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- B01L—CHEMICAL OR PHYSICAL LABORATORY APPARATUS FOR GENERAL USE
- B01L3/00—Containers or dishes for laboratory use, e.g. laboratory glassware; Droppers
- B01L3/50—Containers for the purpose of retaining a material to be analysed, e.g. test tubes
- B01L3/502—Containers for the purpose of retaining a material to be analysed, e.g. test tubes with fluid transport, e.g. in multi-compartment structures
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung von
Genexpressionsanalysen nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1, wie sie aus Rosen, B. et al. (1993). Whole
mount in situ hybritisation in the mouse embryo: gene expres
sion in three dimensions. TIG 9, 162-167, bekannt ist.
Die Analyse von Genexpressionsmustern mit Hilfe der sogenann
ten In-Situ-Hybridisierung (ISH) ist zu einer der wichtigsten
Methoden in der modernen Biologie geworden, und es ist abzuse
hen, daß diese Technik künftig auch in der Medizin eine bedeu
tende Rolle spielen wird. Bei einer ISH werden mit spezifi
schen, speziell markierten Sonden die Orte der Genaktivität in
ganzen Embryonen, Organen oder Gewebeproben (hier als Probe
bezeichnet) nachgewiesen.
Diese Technik ist sehr arbeitsintensiv und erstreckt sich über
mehrere Tage, da viele Inkubationen und Waschschritte notwen
dig sind. Die einzelnen Schritte wurden bisher in Reagenzröhr
chen durchgeführt, und es waren für die verschiedenen Sonden
und Proben jeweils ein eigenes Röhrchen erforderlich. Aus die
sem Grund war es nur mit erheblichem Aufwand möglich, eine
große Anzahl von Proben mit vielen verschiedenen Sonden
gleichzeitig zu hybridisieren.
Bei einer ISH sind eine Reihe von experimentellen Anforderun
gen zu erfüllen. Zunächst werden alle Proben in der gleichen
Weise für die ISH vorbehandelt. Bei der eigentlichen ISH ist
es dann erforderlich, Gruppen von Proben mit jeweils verschie
denen Sonden getrennt zu inkubieren. Anschließend werden alle
Proben mit den gleichen Puffern gewaschen. Bei den Wasch
schritten ist es erforderlich, daß die einzelnen Probengrup
pen, die mit verschiedenen Sonden hybridisiert wurden, weiter
hin getrennt bleiben.
Aus der US-5,358,871 ist ein Behältnis mit Deckel bekannt, in
das Einsätze eingebracht werden können, die das Untersuchungs
material in einzelnen Reaktionskammern enthalten, wobei die
untere Öffnung der Reaktionskammern durch eine den Flüssig
keitsaustausch ermöglichende Membran geschlossen ist. Dabei
ist es zwar möglich, die Proben mit unterschiedlichen Sonden
zu inkubieren, jedoch können die Waschschritte nicht gemeinsam
ausgeführt werden. Des weiteren sind aus der US-5,554,536 und
aus der US-5,326,533 Behältnisse mit Deckeln und Einsätzen be
kannt, bei denen die Waschschritte gemeinsam erfolgen. Auf
grund des fehlenden hermetischen oberen Abschlusses der Reak
tionskammern kann jedoch keine individuelle Inkubierung des
Probenmaterials mit verschiedenen Sonden erfolgen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der e. g. Art
zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe routinemäßige Ab
läufe der ISH parallel durchgeführt werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Pa
tentanspruchs 1. Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt, in einem wesentlich
vereinfachten Verfahren, die Hybridisierung vieler Probengrup
pen mit mehreren verschiedenen Sonden zur gleichen Zeit durch
zuführen. Dies führt zu einer enormen Zeitersparnis, da der
Experimentator nur noch einen Bruchteil der bisherigen Zeit
für die einzelnen Prozeduren aufwenden muß.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels mit Hilfe der Figuren näher erläutert. Dabei zeigt die
Fig. 1 den Einsatz und die Fig. 2 Gehäuse mit Deckel der
Vorrichtung.
Die Fig. 1 zeigt den quaderförmigen Einsatz 4, der in diesem
Fall beispielsweise sechs Reaktionskammern enthält. An der Un
terseite des Einsatzes 4 ist ein mit dem Boden verklebtes
Kunststoffnetz 7 angedeutet, das die Böden der Reaktionskam
mern 1 bildet. An der Unterseite befinden sich auch die Ab
standshalter 5. Die Reaktionskammern 1 sind oben mit Gewinden
versehen, in die die Verschlüsse 6 eingeschraubt werden können.
Die Dichtung zwischen den Verschlüssen 6 und dem Einsatz 4 er
folgt beispielsweise mit Hilfe von Dichtringen, hier nicht
dargestellt. Die Oberseite des Einsatzes enthält Ausnehmungen
9 zum Einsetzen von Hebegriffen.
Die Fig. 2 zeigt den Behälter 2, der eine quaderförmige Ausneh
mung zur Aufnahme des Einsatzes 4 hat. Der obere Rand des Be
hälters 2 enthält eine Nut 10 zur Aufnahme eines Dichtrings,
hier nicht dargestellt. An der Oberseite des Behälters sind an
den Schmalseiten zwei Ausleger angeklebt, die Gewindebohrungen
zur Befestigung des Deckels 3 tragen. Der Deckel 3 enthält
ebenfalls Gewindebohrungen zur Aufnahme von hinterdrehten Rän
delschrauben zum dichten Verschluß von Behälter 2 und Deckel
3.
Statt der Quaderform können für Behälter 2, Deckel 3 und Ein
satz 4 auch andere Formen, wie z. B. eine Kreisscheibe, verwen
det werden.
Die Proben werden für die ISH in einzelne Reaktionskammern 1
eines Einsatzes 4 gelegt. Da die Reaktionskammern 1 auf der
Unterseite mit einem Netz 7 verschlossen sind, verbleiben die
Proben in den Reaktionskammern 1, können aber alle mit dersel
ben Lösung behandelt werden. Zur Inkubation der Proben mit den
Lösungen wird der gesamte Einsatz 4 in einen Behälter 2 einge
führt, welche die entsprechende Lösung enthält. Zum Wechseln
der Lösungen kann der gesamte Block 4 in einen zweiten Behälter
2 mit der neuen Lösung überführt werden, oder die Lösung im
Behälter 2 ausgetauscht werden. Der Einsatz 4 kann dabei zwi
schenzeitlich auf die sterile Innenseite des Deckels 3 abge
stellt werden. Auf diese Weise werden alle Proben in der glei
chen Weise behandelt, die einzelnen Probengruppen bleiben aber
getrennt.
Eine Trennung von Probengruppen (nach ihrer Herkunft und Hy
bridisierung mit unterschiedlichen Sonden) ist bei einer ISH
besonders wichtig. So sollen z. B. Proben von Wildtyp-Embryo
nen (oder -Geweben) und von Mutanten-Embryonen (oder -Geweben)
auf Unterschiede in der Genaktivität hin untersucht werden. Im
Verlauf der ISH-Prozedur müssen natürlich die Wildtyp- und Mu
tanten-Embryonen (-Gewebe) stets getrennt bleiben, um an
schließend Unterschiede zwischen beiden Gruppen festzustellen.
Innerhalb einer Gruppe (Wildtyp bzw. Mutante) können weitere
Sub-Gruppen gebildet werden: Z. B. eine Gruppe von Wildtyp-Em
bryonen, die Embryonen aus drei verschiedenen Entwicklungssta
dien enthält, die alle mit einer Gensonde A hybridisiert wer
den. Eine zweite Gruppe könnte aus Embryonen der gleichen Ent
wicklungsstufen bestehen, die aber mit der Gensonde B zu hy
bridisieren sind.
Aus diesem Grund ist es deshalb für den Experimentator extrem
wichtig, gleich zu Beginn des ISH-Experimentes, Probengruppen
zusammenstellen zu können, die im weiteren Verlauf der Analyse
getrennt bleiben. Trotzdem bleibt die Notwendigkeit, alle Pro
bengruppen auf die gleiche Weise zu behandeln, damit konstante
Bedingungen (für Wildtyp und Mutanten-Embryonen und -Gewebe)
geschaffen werden.
Die Vorrichtung erfüllt beide Erfordernisse und erlaubt
gleichzeitig eine wesentlich einfachere und schnellere Handha
bung. Da die einzelnen Schritte schneller abgewickelt werden
können, bedeutet dies für den Experimentator eine enorme Zeit
ersparnis.
Bei dem bisherigen Arbeitsablauf mußten z. B. bei der Vorberei
tung und den anschließenden Hybridisierungs- und Waschschrit
ten von 10 Probengruppen, alle 10 Gruppen in 10 verschiedene,
mit Schraubdeckeln verschlossene, Röhrchen überführt und ge
trennt behandelt werden. Dazu mußte jedes Röhrchen einzeln
aufgeschraubt, die Lösung vorsichtig entfernt, die neue Lösung
hinzugefügt und das Röhrchen wieder verschlossen werden. Diese
Schritte sind nun derart vereinfacht, daß der gesamte Einsatz
in einen Behälter mit neuer Lösung überführt wird, bzw. die
Lösung in dem Behälter ausgetauscht wird.
Für die eigentliche ISH wird nun zu jeder Probengruppe (die
sich in verschiedenen Reaktionskammern 1 befinden) eine je
weils andere Sonde hinzugegeben. Dabei dürfen die Lösungen
aus verschiedenen Reaktionskammern nicht miteinander vermischt
werden. Zu diesem Zweck werden die oberen Öffnungen der Reak
tionskammern 1 mit Verschlüssen 6 hermetisch abgedichtet, der
gesamte Einsatz 4 umgedreht und umgekehrt in den Behälter 2
gesetzt. Damit befinden sich nun die mit dem Netz 7 verschlos
senen Seiten der Reaktionskammern 1 oben, und zu den einzelnen
Gruppen von Proben kann nun jeweils die gewünschte Sonde hin
zugefügt werden, ohne daß Sonden in einer Reaktionskammer sich
mit Sonden in anderen Kammern 1 vermischen.
Anschließend erfolgt die eigentliche Hybridisierung der Proben
mit der Sonde bei hoher Temperatur. Hierbei ist es wichtig,
daß keine Flüssigkeit verdampft und es so zu einer Konzentrie
rung von Salzen in der Hybridisierungslösung kommt. Dieses
Problem ist derart gelöst, daß der Behälter 2, in dem sich
der Einsatz 4 mit den Reaktionskammern 1 befindet, mit einem
Verschluß abgedichtet wird. Möglich sind hier neben Rändel
schrauben auch Filmscharniere, Schrauben und Klemmen mit Feder
bügeln oder Spannverschlüsse, die über Federdruck arbeiten.
Dadurch entsteht in dem gesamten Behälter (einschließlich der
Reaktionskammern) ein gasgesättigter Raum.
Die Hybridisierung erfolgt in Formaldehyd enthaltender Lösung
und bei hohen Temperaturen. Dies stellt besondere Anforderun
gen an die verwendeten Materialien und Klebstoffe. Zur Kon
struktion wurde deshalb Plexiglas verwendet, und ein speziel
ler Klebstoff entwickelt und verwendet, der den erforderlichen
Ansprüchen genügt. Die verwendeten Materialien müssen Tempera
turen von 70°C standhalten und physiologisch unbedenklich
sein. Neben Plexiglas ist hier auch die Verwendung von Edel
stahl oder Teflon möglich.
Die Herstellung der ISH-Sonden ist verhältnismäßig teuer, und
die Volumina der Waschlösungen sollten nur so groß sein, wie
es für den entsprechenden Versuch erforderlich ist. Deshalb
ist es notwendig, daß bei der Hybridisierung nicht zu große
Volumina eingesetzt wird. Die Vorrichtung ist so konstruiert, daß
die gleiche Menge an Hybridisierungslösung einsetzbar ist, wie
dies zuvor mit einzelnen Reagenzgefäßen erforderlich war. Dies
wird dadurch erreicht, daß der Durchmesser der Bohrungen (Re
aktionskammern 1) dem der üblicherweise verwendeten Reagenzge
fäße von 12 mm entspricht.
Je nach Bedarf kann die Konstruktion aber so variiert werden,
daß für größere Proben der Durchmesser vergrößert, bzw. für
kleineren Proben verringert wird. Die Vorrichtung kann je nach
Bedarf in verschiedenen Größen angefertigt werden. Hierzu wur
den Apparaturen mit 6, 12 oder 24 Reaktionskammern als Proto
typen getestet. Beim Einsatz in Screening-Prozessen sind auch
Größen mit mehr Reaktionskammern möglich. Bei Verwendung zur
individuellen Hybridisierung können auch Einsätze mit ledig
lich 2 Reaktionskammern verwendet werden. Auf diese Weise ist
es möglich, die Volumina der verwendeten Lösungen auf ein Mi
nimum zu begrenzen und Kosten einzusparen. Ferner können neben
der hier verwendeten rechteckigen auch rotationssymmetrische
oder andere Formen verwendet werden.
Nach der Hybridisierung müssen die Proben gewaschen werden, um
nicht spezifisch gebundene Sonde zu entfernen. Dabei werden
wieder alle Proben jeweils mit denselben Waschlösungen behan
delt. Hierfür wird der gesamte Einsatz 4 aus dem Behälter 2
genommen und umgekehrt (die mit den Netzen 7 verschlossenen
Öffnungen nach unten) in einen Behälter mit Waschlösung ge
setzt. Um einen guten Austausch der Waschlösung mit den Proben
zu erreichen, kann der Einsatz 4 mit Behälter 2 auf einen
Schüttler gestellt und schwach bewegt werden, oder von Zeit zu
Zeit kurz angehoben und wieder abgesenkt werden. Um Waschlö
sungen zu wechseln, wird die Lösung in dem Behälter 2 ausge
tauscht oder der gesamte Einsatz 4 in einen Behälter mit neuer
Waschlösung überführt.
Die Vorrichtung ist so konstruiert, daß ein optimaler Aus
tausch zwischen dem zu hybridisierenden Material und der Umge
bung erfolgen kann, ohne daß das Gewebe zerstört wird. Zu die
sem Zweck wurde der Einsatz mit den Reaktionskammern auf
kleine Füßchen gesetzt.
Je nach der Größe der verwendeten Proben können Netze mit ver
schiedenen Maschengrößen verwendet werden. Vor allem die Ver
wendung eines feinmaschigeren Netzes erlaubt so auch die Ver
arbeitung kleinerer Gewebestücke, Organe und Embryonen.
Außerdem kann bei der Konstruktion der Durchmesser der Bohrlö
cher den jeweiligen Anforderungen angepaßt werden.
Die Vorrichtung kann nicht nur für ISH, sondern in der glei
chen Weise für Antikörper-Färbungen an ganzen Embryonen, Orga
nen oder Gewebestücken verwendet werden.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Durchführung von Genexpressionsanalysen, be
stehend aus mindestens zwei Reaktionskammern, welche auf
einer Seite hermetisch verschließbar sind, gekennzeichnet
durch
- a) einen Behälter (2) und einen Deckel (3), wobei Deckel (3) und Behälter (2) dicht verschließbar sind,
- b) einen Einsatz (4), welcher die Reaktionskammern (1) ent hält, wobei die Reaktionskammern (1) senkrecht angeord net an einer Seite offen sind,
- c) Böden (7), welche die auf der anderen Seite liegenden Öffnungen der Reaktionskammern (1) verschließen, wobei die Böden (7) einen ungehinderten Flüssigkeitsaustausch ermöglichen und das zu analysierende Material in der Reaktionskammer zurückhalten, und
- d) Verschlüsse (6) zur hermetischen Abdichtung der den Bö den gegenüberliegenden Öffnungen der Reaktionskammern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Abstand
halter (5) an dem Einsatz an der Seite der Böden (7).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Böden (7) durch ein einziges, alle Öffnungen über
deckendes Element gebildet werden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch Ausnehmungen (9) im Einsatz (4) zur Aufnahme von He
begriffen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das alle Öffnungen überdeckende Element
ein aufgeklebtes Nylonnetz ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material des Deckels (3), der Kammer
(2) und des Einsatzes (4) aus Plexiglas bestehen.
Priority Applications (2)
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1997
- 1997-11-13 EP EP97119863A patent/EP0846774A3/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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