DE19647579A1 - Mittelohrimplantat - Google Patents
MittelohrimplantatInfo
- Publication number
- DE19647579A1 DE19647579A1 DE1996147579 DE19647579A DE19647579A1 DE 19647579 A1 DE19647579 A1 DE 19647579A1 DE 1996147579 DE1996147579 DE 1996147579 DE 19647579 A DE19647579 A DE 19647579A DE 19647579 A1 DE19647579 A1 DE 19647579A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hammer
- anvil
- middle ear
- ear implant
- implant according
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
- A61F2/02—Prostheses implantable into the body
- A61F2/18—Internal ear or nose parts, e.g. ear-drums
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
- A61F2/02—Prostheses implantable into the body
- A61F2/18—Internal ear or nose parts, e.g. ear-drums
- A61F2002/183—Ear parts
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Otolaryngology (AREA)
- Pulmonology (AREA)
- Cardiology (AREA)
- Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
- Transplantation (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Heart & Thoracic Surgery (AREA)
- Vascular Medicine (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Prostheses (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Mittelohrimplantat nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Der Aufbau des menschlichen Ohres ist in seinen Grundzügen in Fig. 1
skizziert: Gehörgang, Trommelfell, Mittelohr mit Gehörknöchelchen und
eustachischer Röhre; Innenohr mit Gleichgewichtsorgan und der Schnecke,
an der der Gehörnerv ansetzt. Hammer, Steigbügel und Amboss sind in der
Paukenhöhle derart angeordnet, daß sie die Schwingungen des Trommelfells
auf das ovale Fenster, den Eingang zum Innenohr übertragen: Der Hammer
liegt am Trommelfell an und ist über den an der Wand der Paukenhöhle mit
Bändern befestigten Amboss mit dem Steigbügel gekoppelt, dessen Ende
wiederum mit dem ovalen Fenster des Innenohres verbunden ist. Das
Innenohr ist mit Zellflüssigkeit, also praktisch mit Wasser gefüllt. Das
menschliche Ohr überträgt somit Schallwellen aus der Luft in eine
Flüssigkeit. Durch die eustachische Röhre, die Verbindung mit dem
Rachenraum, die man beim Passfahren oder Fliegen durch Schlucken oder
Gähnen freimacht, erfolgt der Ausgleich des Durchschnittsdrucks beiderseits
des Trommelfells. Derartige Drucke werden als statische Drucke bezeichnet,
die sehr viel größer sein können, als die Drucke der Schallwellen im
hörbaren Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz. Der Schalleitungsapparat
ist z. B. beim Niesen einem ca. 10 000 mal größeren Druck ausgesetzt, als
es selbst bei einem sehr hohen Schalldruck von etwa 100 dB der Fall ist. Die
Aufwärtsbewegung am Umbo, des spitz zulaufenden Fortsatzes des
Trommelfells, an dem der Hammer anliegt, kann bei so hohen statischen
Drucken eine Größenordnung von immerhin 1 mm erreichen. Demgegenüber
werden bei 100 dB etwa 100 nm effektive Schwingweite des Trommelfells
erzielt.
Bei Verlust oder Beeinträchtigung des Gehörs aufgrund einer Schädigung
der Gehörknöchelchen werden diese durch Implantate teilweise oder ganz
operativ ersetzt.
Herkömmliche Implantate sind z. B. aus DE 34 16 936 bekannt, und stellen
lediglich eine starre Verbindung zwischen Trommelfell und
Steigbügelfußplatte her, die mit dem ovalen Fenster verwachsen ist. Die
Schwingungsübertragung vom Trommelfell auf das ovale Fenster mittels
derartiger Implantate weicht jedoch erheblich von der der normalen
Gehörknöchelchenkette ab, woraus ein auch nach der Operation
eingeschränktes Hörvermögen resultiert. EP-A-0 231 162 schlägt ein
Implantat zum Ersatz der Gehörknöchelchen vor, das zusätzlich zu der
Verbindung von Trommelfell und ovalem Fenster eine Verbindung mit der
Paukenhöhle aufweist. Diese Verbindung wird durch einen Metalldraht
hergestellt, wodurch die Übertragung der Schwingungen des Trommelfells
gedämpft werden. Die Übertragungsfunktionen eines derartigen Implantats
resultiert jedoch, wie in DE 34 16 936 Implantat, in einem auch nach der
Operation weiterhin eingeschränkten Hörvermögen. Die
Dämpfungseigenschaften eines derartigen Implantats sind besonders
gegenüber hohen statischen Drucken unzureichend, und es können bei
hohen Drucken je nach Belastungsrichtung starke Druck- und Zugkräfte an
den Koppelstellen des Implantats auftreten, die bis zum Abriß oder zum
Bruch der Steigbügelfußplatte führen können. Ein weiterer Nachteil des
vorstehenden Implantats ist, daß es in seinem Übertragungsverhalten
gegenüber statischen und dynamischen Drucken keinen Unterschied macht,
was ebenfalls zu einer Beeinträchtigung des Hörvermögens führt, und daß
bei hohen Auslenkungen des Trommelfells, wie sie z. B. beim Niesen
auftreten können, keine nötige Ausgleichsbewegung geschaffen wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Implantat für den
ganzen oder teilweisen Ersatz der Gehörknöchelchen bereitzustellen, das in
seiner Wirkung der Wirkung des natürlichen Vorbilds möglichst nahekommt,
und das verbesserte Dämpfungseigenschaften aufweist, so daß überstarke
Druck- und Zugkräfte vermieden werden. Eine weitere Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist ein Implantat bereitzustellen, das gegenüber
statischen und dynamischen Drucken verschiedene Übertragungsfunktionen
haben kann.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Implantat
bereitzustellen, dessen Übertragungsfunktion in Abhängigkeit von Amplitude
und Frequenz der Schwingungen des Trommelfells variiert.
Die vorstehenden Aufgaben der Erfindung werden erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des kennzeichnenden Teils des unabhängigen Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den
Merkmalen der Unteransprüche und/oder der nachfolgenden Beschreibung.
Die nachfolgende Beschreibung wird zum besseren Verständnis der
Erfindung von schematischen Zeichnungen begleitet. Hierzu zeigt:
Fig. 1 den Aufbau des menschlichen Gehörs;
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Implantat für den Ersatz
der Gehörknöchelchen;
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein weiteres erfindungsgemäßes Implantat für den
Ersatz der Gehörknöchelchen;
Fig. 4 das Implantat von Fig. 3 in perspektivischer Darstellung;
Fig. 5 das Implantat von Fig. 3 in einem Gehäuse; und
Fig. 6 den Vergleich der Simulation von Modellrechnungen am Implantat
von Fig. 3 mit Messungen an einem natürlichen Präparat.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen,
schwingungsfähigen Mittelohrimplantats 1, das aus einem Ersatz für den
Hammer 11, einem Ersatz für den Amboss 12 und einem Ersatz für den
Steigbügel 13 besteht, die miteinander gekoppelt sind, im folgenden der
Einfachheit halber bezeichnet mit Hammer 11, Amboss 12 und Steigbügel
13. Außerdem weist das Implantat ein Mittel für die Befestigung an der
Paukenhöhle auf, was im folgenden mit Aufhängung 15 bezeichnet wird.
Hammer 11, Amboss 12, Steigbügel 13 und Aufhängung 15 sind
erfindungsgemäß über mindestens zwei elastische Bereiche 14 und 14',
vorteilhafterweise über drei elastische Bereiche 14, 14' und 14'' mit
verschiedenen Elastizitätseigenschaften miteinander gekoppelt. Die beiden
Bereiche 14 und 14' sind dabei erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß die
Verbindung 14 von Hammer 11 und Amboss 12 eine geringere
Nachgiebigkeit als die Verbindung 14' von Amboss 12 und Aufhängung 15
hat. Der stabförmige Hammer 11 wird bei der Implantation mit dem
Trommelfell oder Resten des natürlichen Hammers mit biokompatiblem
Klebstoff verbunden. Ebenso wird die Aufhängung 15 und der Steigbügel 13
jeweils mit der Paukenhöhle bzw. der natürlichen Steigbügelgrundplatte auf
dem ovalen Fenster verbunden. Der Hammer 11 ist an seinem Ende
geeigneterweise hakenförmig (nicht dargestellt) ausgebildet, um eine
günstige Verbindung mit dem Umbo des Trommelfells zu ermöglichen. Der
Steigbügel 13 ist ebenfalls aus verbindungstechnischen Gründen an seinem
Ende stempelförmig ausgebildet. Es ist klar, daß das Ende des Steigbügels
13 auch U-förmig wie das natürliche Vorbild ausgebildet sein kann. Der
Amboss 12 bildet bei dieser ersten Ausführung der vorliegenden Erfindung
lediglich eine Scheibe. Die elastischen Bereiche 14, 14' und 14'' sind aus
herstellungstechnischen Gründen (was weiter unten beschrieben wird)
erfindungsgemäß als Balgfedern ausgebildet.
Bei Schwingungen des Trommelfells werden diese von dem Hammer 11 über
Amboss 12 und Steigbügel 13 auf das ovale Fenster übertragen. Die
Vorrichtung ist derart dimensioniert, daß der Hammer 11 dabei eine
Hebelwirkung mit einer Übersetzung von 1 zu 1,2 bis 1 zu 1,5 ausübt und
erfindungsgemäß Drehschwingungen um einen virtuellen Drehpunkt
vollführt. Dadurch, daß das Implantat 1 schwingfähig ist und mindestens zwei
elastische Bereiche mit unterschiedlichen Federkonstanten aufweist,
ermöglicht es eine Impedanzanpassung bei der Übertragung der
Schwingungen des Trommelfells auf das ovale Fenster des Mittelohrs, die
der Funktion des natürlichen Vorbilds entspricht. Durch die größere
Elastizität der Verbindung von Amboss 12 und Aufhängung 15 führt das
Implantat 1 bei hohen statischen Drucken eine Verdrehung aus. Bei kleinen
Auslenkungen im hörbaren Bereich ist die resultierende Bewegung des
Steigbügels eine annähernd translatorische. Durch die erfindungsgemäße
Kopplung von Hammer, Amboss, Steigbügel und Aufhängung mit mindestens
zwei Bereichen 14, 14' unterschiedlicher Elastizität, um eine weitere
Dämpfung der Anordnung zu bewirken mit drei Bereichen 14, 14' und 14''
unterschiedlicher Elastizität, wird die Übertragungsfunktion in Abhängigkeit
von Amplitude und Frequenz der Schwingungen des Trommelfells vorteilhaft
variiert.
Fig. 3, 4 und 5 zeigen das Implantat 2, eine weitere Ausführung der
vorliegenden Erfindung, bestehend aus Hammer 21, Amboss 22, Steigbügel
23 und Aufhängung 25. Die Aufhängung 25 ist hier als Wand eines
Gehäuses 26 ausgebildet, das die Form eines flachen Zylinders hat. Die
Aufhängung 25 stellt den unvollständigen Mantel des zylindrischen
Gehäuses 26 dar und bildet einen ersten Kreisbogen mit einer ersten
Öffnung, die groß genug ist, um den Hebelarm des Hammers 21 und des
Amboss 22 aufzunehmen. Der Hammer 21 bildet einen zweiten Kreisbogen
mit einer zweiten Öffnung, die groß genug ist, um den Hebelarm des Amboss
22 aufzunehmen. Der Hebelarm des Hammers 21 kann geradlinig oder als
Winkel ausgebildet sein und ist mit dem einen Ende des zweiten
Kreisbogens verbunden. Der Amboss 22 bildet eine kreisförmige Scheibe,
mit der der Ambosshebel radial verbunden ist. Gehäusewand 25, Hammer 21
und Amboss 22 sind erfindungsgemäß derart ausgebildet und dimensioniert,
daß sie konzentrisch angeordnet werden können, wobei in dieser
Ausführung der vorliegenden Erfindung der Amboss 22 innerhalb des
kreisbogenförmigen Hammers 21 angeordnet, und der Hebelarm des
Amboss 22 in der Öffnung des zweiten Kreisbogens angeordnet ist. Die erste
und zweite Öffnung sind erfindungsgemäß derart dimensioniert, daß sie
Anschläge für die Hebelarme von Amboss 22 und Hammer 21 und somit
Schutz vor überstarken Auslenkungen bilden. Weiterhin sind Hammer 21 und
Amboss 22 konzentrisch innerhalb dem ersten Kreisbogen derart
angeordnet, daß die Hebelarme von Hammer 21 und Amboss 22 beweglich
innerhalb der ersten Öffnung zu liegen kommen, so daß sie
Drehschwingungen um den Kreismittelpunkt ausführen können. Der
scheibenförmige Amboss ist erfindungsgemäß über wenigstens zwei,
vorteilhaft drei erste elastische Bereiche 24 mit dem kreisbogenförmigen
Hammer 21 verbunden, und der Hammer 21 ist über wenigstens zwei,
vorteilhafterweise drei zweite elastische Bereiche 24' mit der Wand 25
verbunden. Erfindungsgemäß haben die ersten und zweiten elastischen
Bereiche 24 und 24' verschiedene Federkonstanten, wobei die
Nachgiebigkeit der ersten elastischen Bereiche 24 kleiner als die der zweiten
sind. Aus herstellungstechnischen Gründen werden die elastischen Bereiche
24 und 24' durch Balgfedern gebildet, was weiter unten beschrieben wird.
Hierbei ist es vorteilhaft, die Balgfedern jeweils in Ausnehmungen des
Amboss 22, Hammers 21 und der Aufhängung 25 anzuordnen. In der Figur
sind die Ausnehmungen des Amboss 22 so dimensioniert, daß der
scheibenförmige Amboss 22 die Gestalt eines Schaufelrads erhält. Die
unterschiedlichen Federkonstanten der Balgfedern 24 einerseits und 24'
andererseits wird durch unterschiedliche Windungen, Wandstärken oder
Anordnungen, oder durch eine Kombination der vorstehenden Möglichkeiten
erreicht. So sind bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung der vorliegenden
Erfindung die Balgfedern 24 radial und die Balgfedern 24' tangential
angeordnet und unterscheiden sich in der Anzahl ihre Windungen. Mit dem
Ende des Hebelarms des Amboss 21 ist erfindungsgemäß der Steigbügel in
einem Winkel von 70 bis 110°, vorzugsweise 90° über den vorteilhafterweise
elastischen Bereich 24'' verbunden, der eine zusätzliche Elastizität der
Anordnung bewirkt. Das Ende des Hammerhebelarms 21 ist wie beim
Implantat 1 hakenförmig und der Steigbügel ist stempelförmig ausgebildet,
um eine gute Verbindung mit dem Umbo des Trommelfells bzw. dem ovalen
Fenster herzustellen. An der Wand 25 wird oben und unten ein geeigneter
Boden bzw. Deckel befestigt, womit das Implantat bis auf seine Anschlüsse
in einem zylindrischen Gehäuse eingeschlossen ist. Das vorstehende
Implantat der vorliegenden Erfindung wird mit herkömmlichen chirurgischen
Verfahren implantiert, wobei der Hebelarm des Hammers 21 mit dem
Trommelfell und der Steigbügel 23 mit der Steigbügelfußplatte im ovalen
Fenster des Mittelohrs verbunden werden. Das Gehäuse 26 wird entweder
direkt oder mit nicht dargestellten Verbindungen an der Wand der
Paukenhöhle befestigt. Dies kann ebenfalls mit biokompatiblem Klebstoff
oder mit Kraft- oder Formgepaarten Verbindungen durchgeführt werden.
Das Gehäuse 26 hat für das Implantat 2 eine stabilisierende Wirkung und ist
vorteilhaft mit einem Gel gefüllt, was eine weitere Dämpfung des Implantats
bewirkt und bei Auftreten von körpereigenen Flüssigkeiten in der
Paukenhöhle infolge von Krankheiten ein Eindringen der Flüssigkeit in das
Gehäuse 26 verhindert. Aus demselben Grund kann es zweckmäßig sein,
Boden und Deckel des Gehäuses flüssigkeitsdurchlässig zu gestalten,
wodurch ein Abfluß von ev. eingetretener Flüssigkeit ermöglicht wird.
Der mit dem Trommelfell verbundene Hammer 21 stellt einen Hebel dar, der
Drehschwingungen um einen virtuellen Drehpunkt (= Mittelpunkt der
vorstehend beschriebenen kreisförmigen Anordnung) ausführt. Die
Drehschwingungen des Hammers 21 werden über die elastischen Bereiche 24
auf den Amboss 22 und den mit diesem verbundenen Steigbügel 23
übertragen. Der Hammer 21 übt dabei eine Hebelwirkung von 1 zu 1,2 bis 1
zu 1,5 aus. Dadurch, daß das Implantat schwingfähig ist und mindestens
zwei elastische Bereiche mit unterschiedlichen Federkonstanten aufweist,
ermöglicht es eine Impedanzanpassung bei der Übertragung der
Schwingung des Trommelfells auf die ovalen Fenster, die der Funktion des
natürlichen Vorbilds sehr nahekommt, wie dem in Fig. 6 gezeigten zu
entnehmen ist. Durch die höhere Elastizität der Verbindungen mit der
Aufhängung 25 und somit dem Gehäuse 26 führt das Implantat 2 bei hohen
statischen Drucken eine Verdrehung aus. Bei kleinen Auslenkungen im
hörbaren Frequenzbereich ist die resultierende Bewegung des Steigbügels
23 eine annähernd translatorische. Durch die erfindungsgemäße Kopplung
von Hammer 21, Amboss 22, Steigbügel 23 und Aufhängung 25 mit
mindestens zwei Bereichen 24, 24', vorteilhafterweise drei Bereichen 24,
24', 24'' unterschiedlicher Elastizität wird die Übertragungsfunktion des
Implantats 2 in Abhängigkeit von der Amplitude und Frequenz der
Schwingungen des Trommelfells vorteilhaft angepaßt.
Das vorstehende Implantat 2 hat die folgenden Abmessungen, die
erfindungsgemäß an den Abstand von Umbo und Steigbügelfußplatte
(2-7 mm) angepaßt sind:
Durchmesser des zylindrischen Gehäuses: 3 bis 9 mm, vorteilhaft 6 mm
Höhe des zylindrischen Gehäuses: 1 bis 4 mm
Länge des Hebelarms des Hammers: 3 bis 8 mm.
Durchmesser des zylindrischen Gehäuses: 3 bis 9 mm, vorteilhaft 6 mm
Höhe des zylindrischen Gehäuses: 1 bis 4 mm
Länge des Hebelarms des Hammers: 3 bis 8 mm.
Das vorstehende Implantat bildet ein schwingendes Massensystem von
Hammer 21, Amboss 22 und Steigbügel 23, deren Massenverhältnisse wie
die Verhältnisse der Federkonstanten der elastischen Bereiche 24, 24' und
24'' mittels Modellrechnungen (z. B. Methode der finiten Elemente (FEM))
ermittelt und optimiert werden können. Derartige Modellrechnungen sind
bekannt und liefern neben der Optimierung von vorgegebenen Entwürfen
Simulationen ihrer Funktionsweise.
In Fig. 6 ist die Frequenzcharakteristik der Übertragungsfunktion des
vorstehenden Implantats 2 einer Messung von Flaming und Feenstra am
natürlichen Objekt gegenübergestellt. Wie der Figur zu entnehmen ist, wird
durch das erfindungsgemäße Implantat die Funktion der natürlichen
Gehörknöchelchen in überzeugender Art und Weise angenähert.
Das erfindungsgemäße Mittelohrimplantat wird vorteilhaft mit bekannten
Verfahren der Mikrostrukturtechnik (Ätzverfahren, Excimer-Laserverfahren,
LIGA etc.) aus biokompatiblen Materialien wie Kunststoffen (z. B. Foturan,
Polysulfon) oder Metallen (z. B. Platin, Titan) hergestellt, woraus die
vorteilhafte Ausbildung der elastischen Bereiche als Balgfedern 24, 24'
resultiert. Die erfindungsgemäße quasi-zweidimensionale Struktur des
Implantats, bei dem Hammer 21, Amboß 22, Steigbügel 23, Aufhängung 25
und Balgfedern 24, 24' in einer Ebene angeordnet sind, wird durch geeignete
Anwendung von vorstehenden Verfahren der Mikrostrukturtechnik erreicht,
wodurch eine einstückige Ausbildung des Implantats 2 ermöglicht wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein
schwingungsfähiges Mittelohrimplantat als Ersatz der Gehörknöchelchen
bereitzustellen, das mindestens zwei miteinander gekoppelte Abschnitte mit
unterschiedlichen Elastizitätseigenschaften aufweist. Die vorstehend
beschriebenen Ausführungen können im Rahmen der Erfindung auf
vielfältige Weise variiert werden, wie z. B. durch das Vertauschen von Form
und Anordnung von Hammer 21 und Amboss 22 bei Implantat 2.
Claims (10)
1. Mittelohrimplantat als Ersatz der Gehörknöchelchen, bestehend aus einem
Hammer (11, 21), einem Amboss (12, 22), einem Steigbügel (13, 23) und
einer Aufhängung (15, 25),
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hammer (11, 21), der Amboss (12, 22), der Steigbügel (13, 23) und die
Aufhängung (15, 25), über mindestens zwei Abschnitte (14, 14', 24, 24') mit
unterschiedlichen Elastizitätseigenschaften miteinander gekoppelt sind.
2. Mittelohrimplantat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hammer (11, 21), der Amboss (12, 22), der Steigbügel (13, 23) und die
Aufhängung (15, 25) über drei Abschnitte (14, 14', 14'', 24, 24', 24'') mit
unterschiedlichen Elastizitätseigenschaften miteinander gekoppelt sind.
3. Mittelohrimplantat nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elastischen Bereiche eine Federwirkung und Dämpfungswirkung haben,
und die Federwirkung zwischen Hammer (11, 21) und Amboss (12, 22)
härter ist, als zwischen Hammer (11, 21) und Aufhängung (15, 25).
4. Mittelohrimplantat nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hammer (11, 21) und der Amboss (12, 22) jeweils Hebel bilden, die um
einen virtuellen Drehpunkt gedreht werden können, und die
Hebelübersetzung von Hammer zu Amboss im Verhältnis 1 zu 1,2 bis 1 zu
1,5 erfolgt.
5. Mittelohrimplantat nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hammer (21) einen Kreisbogen mit einem Hebelarm bildet, der Amboss
(22) eine Scheibe mit einem Hebelarm bildet, und die Aufhängung (15) den
Mantel eines flachen zylindrischen Gehäuses (26) bildet, in dem der Hammer
(21) und der Amboss (22) konzentrisch angeordnet sind.
6. Mittelohrimplantat nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elastischen Bereiche (14, 14', 24, 24') Balgfedern sind.
7. Mittelohrimplantat nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Balgfedern (24, 24') bezüglich des Kreismittelpunktes der
konzentrischen Anordnung radial bis tangential in Ausnehmungen des
Hammers (21), des Amboss (22) und des Mantels des zylindrischen
Gehäuses (26) angeordnet sind.
8. Mittelohrimplantat nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zylindrische Gehäuse (26) mit einem Gel gefüllt ist.
9. Mittelohrimplantat nach einem der Ansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zylindrische Gehäuse (26) flüssigkeitsdurchlässige Wände aufweist.
10. Mittelohrimplantat nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hammer (11, 21), der Amboss (12, 22), der Steigbügel (13, 23), die
elastischen Bereiche (14, 14', 14'', 24, 24', 24'') und die Aufhängung (15,
25) einstückig sind und mit Verfahren der Mikrostrukturtechnik hergestellt
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996147579 DE19647579A1 (de) | 1996-11-18 | 1996-11-18 | Mittelohrimplantat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996147579 DE19647579A1 (de) | 1996-11-18 | 1996-11-18 | Mittelohrimplantat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19647579A1 true DE19647579A1 (de) | 1998-05-20 |
Family
ID=7811955
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996147579 Withdrawn DE19647579A1 (de) | 1996-11-18 | 1996-11-18 | Mittelohrimplantat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19647579A1 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19935029A1 (de) * | 1999-07-26 | 2001-02-15 | Implex Hear Tech Ag | Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines Treibers an eine Ankoppelstelle der Ossikelkette |
EP1498088A2 (de) * | 2003-07-08 | 2005-01-19 | Technische Universität Dresden | Gehörknöchelchenprothese |
EP1972307A1 (de) * | 2007-03-22 | 2008-09-24 | Heinz Kurz GmbH Medizintechnik | Gehörknöchelchenprothese mit sensibler Kopfplatte |
US8100966B2 (en) * | 2008-03-20 | 2012-01-24 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Auditory ossicle prosthesis with variable coupling surfaces |
US8128694B2 (en) * | 2008-03-20 | 2012-03-06 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Auditory ossicle prosthesis with variable coupling surfaces |
US8128695B2 (en) * | 2008-03-20 | 2012-03-06 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Auditory ossicle prosthesis with variable coupling surfaces |
US10278813B2 (en) * | 2016-10-19 | 2019-05-07 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Ossicular prosthesis comprising foldable head plate |
-
1996
- 1996-11-18 DE DE1996147579 patent/DE19647579A1/de not_active Withdrawn
Cited By (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19935029A1 (de) * | 1999-07-26 | 2001-02-15 | Implex Hear Tech Ag | Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines Treibers an eine Ankoppelstelle der Ossikelkette |
DE19935029C2 (de) * | 1999-07-26 | 2003-02-13 | Phonak Ag Staefa | Implantierbare Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines Treiberteils an eine Ankoppelstelle |
US6537199B1 (en) | 1999-07-26 | 2003-03-25 | Phonak Ag | Arrangement for mechanical coupling of a driver to a coupling site of the ossicular chain |
EP1498088A2 (de) * | 2003-07-08 | 2005-01-19 | Technische Universität Dresden | Gehörknöchelchenprothese |
DE10331644B3 (de) * | 2003-07-08 | 2005-01-20 | Technische Universität Dresden | Gehörknöchelchenprothese |
EP1498088A3 (de) * | 2003-07-08 | 2005-06-01 | Technische Universität Dresden | Gehörknöchelchenprothese |
EP1972307A1 (de) * | 2007-03-22 | 2008-09-24 | Heinz Kurz GmbH Medizintechnik | Gehörknöchelchenprothese mit sensibler Kopfplatte |
US7806931B2 (en) | 2007-03-22 | 2010-10-05 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Ossicle prosthesis with sensitive top plate |
US8100966B2 (en) * | 2008-03-20 | 2012-01-24 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Auditory ossicle prosthesis with variable coupling surfaces |
US8128694B2 (en) * | 2008-03-20 | 2012-03-06 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Auditory ossicle prosthesis with variable coupling surfaces |
US8128695B2 (en) * | 2008-03-20 | 2012-03-06 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Auditory ossicle prosthesis with variable coupling surfaces |
US10278813B2 (en) * | 2016-10-19 | 2019-05-07 | Heinz Kurz Gmbh Medizintechnik | Ossicular prosthesis comprising foldable head plate |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19923403C2 (de) | Vorrichtung zum mechanischen Ankoppeln eines in einer Mastoidhöhle implantierbaren elektromechanischen Hörgerätewandlers | |
DE19935029C2 (de) | Implantierbare Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines Treiberteils an eine Ankoppelstelle | |
EP1017337B1 (de) | Mittelohrprothese | |
EP1067820B1 (de) | Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines Treibers an eine Ankoppelstelle der Ossikelkette | |
EP1091619B1 (de) | Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines Treibers an eine Ankoppelstelle der Ossikelkette | |
DE3880965T2 (de) | Passiver hoerschutz. | |
DE4104358C2 (de) | ||
EP0998884B1 (de) | Gehörknöchelprothese | |
DE69024408T2 (de) | Einrichtung zur Regulierung des Druckes im äusseren Ohrkanal und Einrichtung zur Unterdrückung von Tinnitus | |
EP1422971B1 (de) | Implantierbarer Wandler für Hörsysteme und Verfahren zum Abstimmen des Frequenzganges eines solchen Wandlers | |
WO2005070327A2 (de) | Gehörknöchelchenprothese mit einstellbaren frequenzgang der schalleitung im mittelohr | |
DE19840212C2 (de) | Wandleranordnung für teil- oder vollimplantierbare Hörgeräte | |
DE19948336C2 (de) | Anordnung zum Ankoppeln eines Treibers an eine Ankoppelstelle der Ossikelkette | |
DE19647579A1 (de) | Mittelohrimplantat | |
DE60015724T2 (de) | Mittelohrimplantat | |
DE60037982T2 (de) | Schalldämpfer für Gehörschützer | |
DE2635863C2 (de) | ||
DE4190521C1 (de) | Auf Körperschall ansprechendes Mikrofon | |
WO1998016175A1 (de) | Gehörknöchelchenprothese zur schallübertragung im mittelohr | |
DE19744789A1 (de) | Gehörknöchelchenprothese zur Schallübertragung im Mittelohr | |
EP1498088B1 (de) | Gehörknöchelchenprothese | |
EP1136038B1 (de) | Gerät zum elektromechanischen Stimulieren und Prüfen des Gehörs | |
DE1616149A1 (de) | Hoerhilfegeraet | |
EP0951261B1 (de) | Druckausgleichvorrichtung als prothetischer ersatz für eine eustachische röhre | |
DE102010011509B4 (de) | Selektiver- individueller Gehör- und Lärmschutz |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |