DE19647363A1 - Tauchausguß bzw. -rohr - Google Patents
Tauchausguß bzw. -rohrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Tauchausguß bzw. -rohr zum Zuführen von Flüssigstahl in eine
Stranggießkokille, der bzw. das mit seiner Mündung während des Gießens in den Badspiegel
des sich in der Kokille befindenden Flüssigstahls eintaucht.
Bei bekannten Tauchausgüssen bzw. Tauchgießrohren (vgl. z. B. WO 89/12519 A, DE 41 42 447 C2)
geht es darum, die Strömung und insbesondere den Austrittsimpuls des Gießstrahles
zu beeinflussen, um die aufgrund der Strömung des Stahls hervorgerufenen Turbulenzen und
Wirbel im Gießspiegel zu begrenzen. Nachteilige Strömungsverhältnisse führen zu einer
ungleichmäßigen Schlackeversorgung mit entsprechend eingeschränkter Schmierung und
ungleichförmigem Wärmeübergang zwischen der Strangschale und der Kokillenwand,
wodurch es auch zu einem Einziehen von Schlacke und Gießpulver unter die Badoberfläche
kommt, mit der Folge von sich in der Strangschale ausbildenden Längsrissen. Diese Gefahr
wird mit höheren Gießgeschwindigkeiten und insbesondere beim Gießen von Dünnbrammen
größer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Tauchausguß bzw. ein
Tauchrohr ohne die genannten Nachteile zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tauchausguß bzw. das
Tauchrohr mit einer einen konstanten Abstand zur inneren Strangschalenkontur des
erstarrenden Stahls aufweisenden äußeren Kontur ausgebildet ist, wobei konturbestimmend
das Schalenwachstum bei einer mindestens 40% der maximal möglichen
Gießgeschwindigkeit der Stranggießanlage ausmachenden Gießgeschwindigkeit ist. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 angegeben.
Die Erfindung macht sich hierbei die Kenntnis von der sich in der Kokille vom Meniskus nach
unten, d. h. in Strangauszugsrichtung aufbauenden Strangschale und die Erkenntnis zunutze,
daß ein in allen Achsen mit dem Strangschalenwachstum harmonierendes Stahl-Zuführmittel
(Tauchausguß bzw. Tauchrohr) für weitestgehend gleichbleibende Strömverhältnisse ohne
Widerstandserhöhung vom Bereich entweder der Tauchausgußöffnung oder der in
Gießrichtung angeordneten bzw. verlaufenden Tauchrohröffnung bis zum Gießspiegel sorgt.
Denn aufgrund der Bezugnahme für die Festlegung der äußeren Kontur auf die Strangschale
läßt sich für das Stahl-Zuführmittel ein über dessen Länge im wesentlichen paralleler Verlauf
zur Strangschalenkontur und damit ein ausreichend groß freibleibender Bereich für den
ausströmenden Stahl auch dort erreichen, wo die Strangschale schon eine größere Dicke
aufweist. Im Gegensatz zu einem bei herkömmlichen Tauchausgüssen aufgrund des
Schalenwachstums immer enger werdenden Strömungsbereich werden Verwirbelungen
und/oder Turbulenzen somit entscheidend verringert. Dies gilt für jede Art der bekannten
Kokillen, für die der erfindungsgemäße Tauchausguß bzw. das Tauchrohr zum Einsatz
gelangen kann. Bei der Festlegung der äußeren Kontur von Tauchausguß bzw. -rohr wird von
einer wesentlich niedrigeren als der maximal möglichen Gießgeschwindigkeit der
Stranggießanlage ausgegangen, bei der die Gefahr von Turbulenzen und damit Längsrissen
schon allein bedingt durch die niedrigere Gießgeschwindigkeit geringer ist, wodurch sich
erreichen läßt, daß bei höheren Geschwindigkeiten mit entsprechend geringerem
Strangschalenwachstum und damit geringerer Strangschalendicke der flüssige Stahl dann
umso ungestörter aus der Tauchausguß- bzw. Tauchrohröffnung ausströmen kann, weil der
Freiraum größer ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die
Tauchausguß-/Fauchrohrdicke ab etwa 100 mm unterhalb der Gießspiegelkontaktzone
mindestens 10 mm dünner ist als in dem darüberliegenden Bereich. Dies läßt sich durch eine
Verringerung der den Kokillen-Breitseiten zugewandten Wanddicken des Tauchausgusses
um jeweils 5 mm ermöglichen. Wie sich feststellen läßt, erfordert ab dieser Eintauchtiefe die
erfindungsgemäße Anpassung der Außenkontur zur Aufrechterhaltung eines
Parallelabstandes einsetzende Schalenwachstum an dieser Stelle eine in diesem Maße
geringer werdende Dicke von Tauchausguß bzw. -rohr Rechnung getragen wird.
Für ein in allen Achsen des Tauchausgusses bzw. Tauchrohres mit dem Schalenwachstum
harmonierenden Abstand empfiehlt es sich, ein Breiten/Dicken-Verhältnis von maximal 8 nicht
zu überschreiten.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung eines in der einzigen Figur dargestellten
Ausführungsbeispiels des Gegenstandes der Erfindung.
Die Fig. 1 zeigt einen schematischen Vertikalschnitt durch eine Stranggießkokille mit - der
Einfachheit halber - in der linken Zeichnungshälfte dargestelltem Tauchausguß und in der
rechten Zeichnungshälfte dargestelltem Tauchrohr.
Von den bei Stranggießanlagen eingesetzten, hinlänglich bekannten Kokillen ist in der linken
Zeichnungshälfte eine Kokille bzw. Kokillenkupferplatte 2 mit Trichterform über die
Kokillenhöhe und in der rechten Zeichnungshälfte eine Kokille bzw. Kokillenkupferplatte 2.1
mit über die Kokillenhöhe parallelem Verlauf gezeigt, wobei die Oberkante der Kokille mit 2.2
bezeichnet ist. Von oben ragt eine an eine Austrittsöffnung eines Gießbehälters, z. B. eine
Verteilerrinne, angeschlossener Tauchausguß 1 (linke Zeichnungshälfte) bzw. ein
Tauchausgußrohr 1.1 (rechte Hälfte der Zeichnungsfigur) in die Kokille hinein, über die der
flüssige Stahl zugeführt wird, der über die Tauchausgußöffnung 1.3 bzw. die in Gießrichtung
weisende Tauchrohröffnung 1.4 des Tauchrohres 1.1 in die Kokille 2 bzw. 2.1 einströmt. Der
Gieß- bzw. Badspiegel 4 befindet sich ca. 70 mm unterhalb der Oberkante der Kupferkokille 2
bzw. 2.1; die Gießpulver-Schlackenschicht auf dem Badspiegel 4 ist mit 5 beziffert. Der
Gießspiegel im Inneren entweder des Tauchausgusses 1 oder des Tauchrohres 1.1 ist mit 4.1
gekennzeichnet.
In Gieß- bzw. Strangabzugsrichtung, d. h. in der Zeichnung nach unten hin bildet sich -
begünstigt auch durch Kühlwasserkanäle 3 in den Kupferplatten der Kokille 2 bzw. 2.1 - eine
zunehmend dicker werdende Strangschale 6 aus, zwischen der und der Kupferplatte der
Kokille 2 bzw. 2.1 sich weiterhin auch eine Gießpulverschlackenschicht 7 ausbildet; die sich
aufgrund des zunehmenden Schalenwachstums nach unten hin verändernde
Strangschalenkontur ist mit 6.1 beziffert.
Die den Breitseiten der Kokillen 2, 2.1 zugewandten Wände von Tauchausguß bzw. -rohr 1,
1.1 sind in dem in den Badspiegel 4 des Flüssigstahls eintauchenden Bereich mit
Verschleißkörpern 1.2 versehen. Ausgehend vom Badspiegel 4 wird die äußere Kontur von
Tauchausguß bzw. -rohr 1, 1.1 entsprechend dem Wachstum der Strangschale 6 bzw. deren
Kontur 6.1 verändert, und zwar derart, daß ein paralleler Abstand 10 zwischen der
Strangschalenkontur 6.1 und der Tauchausguß- bzw. Tauchrohrkontur 8 eingehalten wird. In
ca. 100 mm Abstand vom Gießspiegel 4 - in der Zeichnung sind in der linken
Zeichnungshälfte die Angaben in mm ausgehend vom Gießspiegel 4 und in der rechten
Zeichnungshälfte im mm ausgehend von der Eintauchtiefe bzw. der Oberkante der Kokillen
eingetragen - beträgt die Mindestabnahme 9 (diese ist in der Zeichnung unter Bezugnahme
auf die Kontur eines herkömmlichen Tauchausgusses bzw. -rohres eingetragen) der Dicke
des Tauchausgusses 1 bzw. des Tauchrohres 1.1 ungefähr 10 mm, und nach unten hin wird
die Dicke in allen Achsen abhängig von dem Wachstum der Strangschale 6 bzw. deren
Kontur 6.1 weiter verringert.
Bei höheren Gießgeschwindigkeiten als für die Konturgebung der äußeren Kontur des
Tauchausgusses 1 bzw. Tauchrohres 1.1 berücksichtigt, verringert sich das
Schalenwachstum und wird der Abstand 10 zwischen der Außenkontur und der
Strangschalenkontur 6.1 größer, so daß vor allem auch bei diesen dann schwierigeren
Gießbedingungen bedingt durch den größeren freien Raum ein Verwirbelungen und
Turbulenzen einschränkender Austritt für den zugeführten Flüssigstahl erreicht wird. Aber
selbst bei der als Ausgangskriterium angenommenen kleinsten Gießgeschwindigkeit wird
auch ein für die Einströmbedingungen günstiger Mindestabstand
eingehalten.
Claims (8)
1. Tauchausguß bzw. -rohr zum Zuführen von Flüssigstahl in eine Stranggießkokille,
der bzw. das mit seiner Mündung während des Gießens in den Badspiegel des
sich in der Kokille befindenden Flüssigstahls eintaucht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tauchausguß (1) bzw. das Tauchrohr (1.1) mit einer einen konstanten
Abstand (10) zur inneren Strangschalenkontur (6.1) des erstarrenden Stahls
aufweisenden äußeren Kontur (8) ausgebildet ist, wobei konturbestimmend das
Schalenwachstum bei einer mindestens 40% der maximal möglichen
Gießgeschwindigkeit der Stranggießanlage ausmachenden Gießgeschwindigkeit
ist.
2. Tauchausguß/-rohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tauchausgußdicke/-rohrdicke ab etwa 100 mm unterhalb der
Gießspiegelkontaktzone (4) mindestens 10 mm dünner ist als in dem darüber
liegenden Bereich.
3. Tauchausguß/-rohr nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
ein Breiten/Dicken-Verhältnis von maximal 8.
4. Tauchausguß/-rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß er/es in einer Trichterkokille zum Einsatz gelangt.
5. Tauchausguß/-rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß er/es in einer konkav geformten Kokille zum Einsatz gelangt.
6. Tauchausguß/-rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß er/es in einer planparallelen Rechteckkokille zum Einsatz gelangt.
7. Tauchausguß/-rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß er/es in einer Dogbone-Kokille zum Einsatz gelangt.
8. Tauchausguß/-rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß er/es in einer Rundkokille zum Einsatz kommt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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DE19647363C2 DE19647363C2 (de) | 1999-01-21 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996147363 Expired - Fee Related DE19647363C2 (de) | 1996-11-18 | 1996-11-18 | Tauchausguß bzw. -rohr |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19647363C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6857465B2 (en) | 2000-05-31 | 2005-02-22 | Voest-Alpine Industrieanlagenbau Gmbh & Co. | Method for the production of a continously-cast precursor |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1989012519A1 (en) * | 1988-06-16 | 1989-12-28 | Davy (Distington) Limited | Refractory feed tube |
DE4142447C2 (de) * | 1991-06-21 | 1993-11-11 | Mannesmann Ag | Tauchgießrohr - Dünnbramme |
-
1996
- 1996-11-18 DE DE1996147363 patent/DE19647363C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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WO1989012519A1 (en) * | 1988-06-16 | 1989-12-28 | Davy (Distington) Limited | Refractory feed tube |
DE4142447C2 (de) * | 1991-06-21 | 1993-11-11 | Mannesmann Ag | Tauchgießrohr - Dünnbramme |
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---|---|---|---|---|
US6857465B2 (en) | 2000-05-31 | 2005-02-22 | Voest-Alpine Industrieanlagenbau Gmbh & Co. | Method for the production of a continously-cast precursor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19647363C2 (de) | 1999-01-21 |
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