DE19647254A1 - Verfahren und Vorrichtung zum definierten Befeuchten von Material - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum definierten Befeuchten von MaterialInfo
- Publication number
- DE19647254A1 DE19647254A1 DE1996147254 DE19647254A DE19647254A1 DE 19647254 A1 DE19647254 A1 DE 19647254A1 DE 1996147254 DE1996147254 DE 1996147254 DE 19647254 A DE19647254 A DE 19647254A DE 19647254 A1 DE19647254 A1 DE 19647254A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- web
- webs
- electrode
- paper
- charged
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21G—CALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
- D21G7/00—Damping devices
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Befeuchten von in Bahnen vorliegendem Material
und/oder auf Bahnen angeordnetem Material.
Bei der Papierherstellung wird das in Bahnen vorliegende
Papier üblicherweise beim Trocknungsprozeß, wie bei
spielsweise bei Lacktrocknung, getrocknet, so daß dieses
Papier, wenn es später in Papierstücke bzw. Bögen von
Papier geschnitten ist, einer empfindlichen Rollneigung
unterliegt. Gewünscht wäre hier hingegen ein plan
liegendes Papier. Dazu sollte es eine Feuchte von
mindestens 3-4% aufweisen. Bei Papier, das in Büros
verwendet wird, wären Gleichgewichtsfeuchten in Papier
von 5-6% noch vorteilhafter, da sich die Gleichge
wichtsfeuchte von Papier in Büros nach sehr langer Zeit
aufgrund der Luftfeuchtigkeit in den Büros bei diesen
Werten einpendelt.
Um eine derartige Gleichgewichtsfeuchte in Papier
einzustellen, werden üblicherweise in der Papierher
stellung mehrere Befeuchter bzw. sehr lange Befeuchter
strecken eingesetzt. So werden beispielsweise teilweise
drei Befeuchteranlagen bei beispielsweise Silikonpapier
verwendet, da die Herstellmaschinen von Silikonpapier
eine Geschwindigkeit von 600-800 m/min aufweisen und
die Einstellung einer gewissen Papierfeuchte bei vorge
gebener Geschwindigkeit einer gewissen Länge von Be
feuchtern voraussetzt. Zudem ist in der Papierherstel
lung die Tendenz erkennbar, immer schnellere Herstell
maschinen zu verwenden, so daß auch die Befeuchter
strecken immer länger werden.
Zur Feuchtung bei Prozessen der Papierherstellung und
-veredelung werden herkömmlicherweise zwei unterschied
liche Verfahren verwendet.
So werden Reifeanlagen verwendet, die sehr groß sind und
in denen ein tropenähnliches Klima eingestellt wird,
wobei die Feuchteaufnahme nach den Gesetzen des hygro
skopischen Gleichgewichts erfolgt. Bei großer Papier
bahnlänge von mehreren hundert Metern erfolgt dabei die
Nachfeuchtung relativ langsam. Die Feuchtung der Papiere
ist dabei qualitätsmäßig gesehen sehr gut. Allerdings
ist dabei ein sehr großes Bauvolumen vonnöten, so daß
derartige Reifeanlagen sehr groß und entsprechend teuer
werden.
Eine andere Gruppe zur Befeuchtung bei Prozessen der
Papierherstellung und -veredelung weist einen kom
pakteren Aufbau mit kleinem Papierbahninhalt auf.
Hierbei erfolgt die Befeuchtung durch Auftragen von
Wasser über Walzensysteme, durch mechanisches Besprühen
feinverteilter Wassertröpfchen oder dadurch, daß die
Wassertröpfchen in einen Nebelzustand versetzt werden
und an die Papierbahn herangetragen werden.
Der Nachteil dieser Anlagen ist der, daß lediglich die
Papieroberfläche befeuchtet wird und erst in der nach
folgenden Lagerzeit die Feuchte durch Penetration
langsam ins Papierinnere transportiert wird. Eine
ausreichende Feuchtezunahme erfordert dabei einen
anfänglichen Wasserüberschuß an der Papieroberfläche,
der häufig zu Quellerscheinungen, Fleckenbildungen etc.
führt und somit qualitätsmindernd ist. Zudem ist dieses
Verfahren bzw. diese Anlage weniger geeignet, Spannungen
im Papiergefüge zu beseitigen und plan liegende, dimen
sionsstabile Produktionen zu gewährleisten.
Um die Vorteile der beiden vorgenannten Vorrichtungen
bzw. Verfahren zu kombinieren, hat die Anmelderin den
sogenannten "STEAMTEC" entwickelt. Die Wirkungsweise des
STEAMTEC beruht auf dem Prinzip der Kondensation von
Wasserdampf bei "idealem" Dampf im STEAMTEC. Dabei wird
im STEAMTEC dafür gesorgt, daß keine Raumluft in die
Kammer gelangt, so daß der Feuchtdampf weitgehend
luftfrei ist. Dieses ist wichtig, da die Anwesenheit von
Luft als Inertgas im Dampf den Wärmeübergang durch
Kondensation entscheidend herabsetzt und damit die
Feuchtleistung reduzieren würde.
Im STEAMTEC werden Wasserdampfteilchen mit einer Größe
von wenigen Angström erzeugt, die in der Lage sind,
Sperrschichten von Lacken, Wachs etc. oder z. B. Silikon
beschichtungen zu durchdringen. Der Dampf kondensiert
dann in der darunterliegenden kapillaren Papierstruktur.
Hier finden die extrem kleinen Dampfteilchen eine große
Kondensationsfläche vor, womit die Feuchtleistung
wächst.
In der STEAMTEC-Vorrichtung gelangt die Materialbahn von
einer Kühl-/Heizwalze in eine Feuchtungskammer, in der
der extrem kondensationsfreundliche Sattdampf schlagar
tig in der kapillaren Struktur der relativ kalten Bahn
kondensiert. Dabei heizt sich die Bahn bis auf 100°C
auf. Hinter der Kondensationskammer hat die heiße Bahn
aufgrund des Partialdruckgefälles zur Umgebungsluft das
Bestreben, einen Teil der aufgenommenen feuchte wieder
abzugeben. Um dieses im wesentlichen zu verhindern, wird
eine intensive Kontaktkühlung mittels einer Hochlei
stungskühlwalze durchgeführt.
Mit dem STEAMTEC ist trotz eines geringen Bauvolumens
eine sehr gute Feuchtung möglich. Mit den weiteren
herkömmlichen Verfahren bzw. Vorrichtungen ist es bisher
nicht ohne weiteres möglich gewesen, insbesondere im
Randbereich der Papierbahnen eine höhere feuchte zu
erzielen. Das insbesondere mit herkömmlichen Verfahren
befeuchtete Papier hat den Nachteil, daß es bei Lagerung
im Randbereich eine geringere Feuchtigkeit aufweist als
im mittlerem Bereich der Papierbahn.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren
und eine Vorrichtung anzugeben, mit der die Nachteile
des Standes der Technik vermieden werden und mit der
insbesondere ein noch geringes Bauvolumen einer Befeuch
tungsanlage ermöglicht wird. Es ist ferner Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Ver
fahren anzugeben, mit dem gezielt unterschiedliche
Feuchtigkeitsgrade auf einer Waren- bzw. Materialbahn
und/oder in das auf den Bahnen angeordnete Material zu
bringen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Verfahrensan
spruchs 1 und die Merkmale des Vorrichtungsanspruchs 15
gelöst.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Befeuchten von in
Bahnen vorliegendem Material und/oder auf Bahnen ange
ordnetem Material angegeben, wobei vor Beaufschlagung
des Materials mit Dampf das Material mittels elektri
schem Feld aufgeladen wird. Durch diese Maßnahme wird
erreicht, daß die Warenbahnbereiche, die mit Dampf
beaufschlagt werden sollen, elektrostatisch aufgeladen
werden, so daß eine elektrostatische Kraftwirkung
zwischen der Warenbahn und dem aufzubringenden Dampf
erzeugt wird. Hierdurch dringt der Dampf schneller und
wirkungsvoller in das Material ein. Insbesondere dringt
der Dampf bei Papier bis weit hinein in die Papierkapil
laren.
Vorteilhafterweise liegt dabei das elektrische Feld, das
das Material auflädt, in der Nähe des Bereichs, in der
das Material mit Dampf beaufschlagt wird. Hierdurch wird
die Zeit, die das Material braucht, um von dem Bereich,
wo das Material aufgeladen wird, zu dem Bereich, wo es
mit Dampf beaufschlagt wird, geringer, so daß sich das
Material nicht auf dem Weg schon wieder im wesentlichen
entladen kann. Wesentlich für die Erfindung ist, daß
versucht werden muß, die Feuchtigkeit so weit wie
möglich im Sinne eines zurückgelegten Weges in dem
Material in der Dampfphase zu halten. Dieses geschieht
erfindungsgemäß durch eine elektrische Aufladung des
Materials, aufgrund dessen der Dampf mit erhöhter
Geschwindigkeit in das Material bewegt wird. Zudem
sollte verhindert werden, daß eine zu frühe Kondensa
tion, beispielsweise auf der Oberfläche des Materials,
stattfindet. Dieses geschieht üblicherweise dadurch, daß
das Material in einem gewissen Temperaturbereich gehal
ten wurde. Bei Papier liegt dieser Bereich zwischen 108
und 110°C.
Vorteilhafterweise ist das elektrische Feld statisch.
Durch diese Maßnahme ist eine gezielt homogene Aufladung
des Materials möglich.
Auch ist vorzugsweise das elektrische Feld zeitlich
variabel. Durch diese Maßnahme können u. a. Bereiche auf
der Bahn in Bewegungsrichtung mit einer unterschiedlich
hohen Aufladung beschickt werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
Verfahrens wird das Material vor der Aufladung entladen.
Durch diese Maßnahme wird vor der Aufladung das Materi
al, das unter Umständen inhomogen aufgeladen ist,
zunächst entladen, um dann homogen über die gesamte
Fläche bzw. gezielt inhomogen aufgeladen zu werden.
Das Material kann zudem vorzugsweise positiv und/oder
negativ aufgeladen werden. Durch diese Maßnahme können
Anpassungen des Materials an verschiedene Dämpfe statt
finden. So wird vorteilsweise beispielsweise eine
Papierbahn positiv aufgeladen, wenn diese danach mittels
Wasserdampf befeuchtet wird.
Es sind allerdings auch diverse andere Befeuchtungsche
mikalien möglich, die diverse Materialen befeuchten
können.
So kann beispielsweise vorzugsweise über die gesamte
Bahn eine gleichmäßige Aufladung aufgebracht werden oder
eine inhomogene Beladung gewählt werden, wodurch gezielt
unterschiedlich feuchte Bereiche hergestellt werden
können.
Um beispielsweise einen feuchteren Rand zu erreichen,
wodurch bei Lagerung das Material am Rand nach einer
gewissen Zett die gleiche Feuchte aufweist, wie im
Inneren des Materials bzw. der Bahn, vorteilhafterweise
wird der Randbereich stärker aufgeladen als der Innen
bereich des in einer Bahn vorliegenden Materials bzw.
des auf der Bahn angeordneten Materials.
Bei einer noch anderen vorteilhaften Ausführungsform des
Verfahrens werden die Bereiche, die in der Nähe von
Schnitträndern der Bahn, an denen die Bahn zerschnitten
wird, liegen, stärker aufgeladen als der Bereich, der
zwischen den Bereichen um die Schnittränder angeordnet
ist. Durch diese Maßnahme wird es beispielsweise bei
Papierbahnen möglich, daß diese nach Zerschneiden bei
Lagerung nach einer gewissen Zeit eine homogene Feuch
tigkeit aufweisen.
Erfindungsgemäß wird das beschriebene Verfahren zum
Befeuchten von Papierbahnen und/oder mit Kunststoff
beschichteten Bahnen verwendet.
Erfindungsgemäß wird eine Papierbahn und/oder eine mit
Kunststoff beschichtete Bahn angegeben, die mit dem
genannten Verfahren befeuchtet worden ist.
Vorteilhafterweise wird ein Blatt Papier und/oder ein
mit Kunststoff beschichtetes Blatt, das aus der Papier
bahn und/oder der mit Kunststoff beschichteten Bahn
durch Abtrennung bzw. Abschneiden erzeugt wurde, zur
Verfügung gestellt.
Vorzugsweise weist das Blatt Papier und/oder das mit
Kunststoff beschichtete Blatt eine Gleichgewichtsfeuchte
von 3-6% auf, die bei einer noch vorteilhafteren
Verfahrensausgestaltung 5-6% liegt.
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Befeuchten von
in Bahnen vorliegendem Material und/oder auf Bahnen
angeordnetem Material vorgeschlagen, die die folgenden
Merkmale aufweist:
- - wenigstens eine Elektrode,
- - wenigstens ein Befeuchtungsmittel
- - wobei das Feld der Elektrode vor dem Befeuch tungsmittel auf die Bahn einwirkt.
Durch diese Vorrichtung können die erfindungsgemäßen
Bahnen hergestellt werden. Dabei hat die erfindungsge
mäße Vorrichtung ein geringes Bauvolumen. Durch die vor
dem Befeuchtungsmittel angeordnete Elektrode kann die
Baulänge des Befeuchtungsmittels verkürzt werden.
Dabei ist vorteilhafterweise das Befeuchtungsmittel eine
Feuchtkammer. Hierbei kann insbesondere an eine Feucht
kammer wie das STEAMTEC gedacht werden.
Vorzugsweise werden zunächst Bereiche der Bahn durch den
Wirkbereich der Elektrode bewegt und danach durch den
Wirkbereich des Befeuchtungsmittels. Durch diese Maß
nahme ist gewährleistet, daß vor Beaufschlagung von
Feuchtigkeit auf die Bahn diese mit elektrischer Ladung
beladen ist, so daß die Befeuchtung effektiver wird.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der
Vorrichtung ist es möglich, hintereinander die Wirkbe
reiche der Elektrode und des Befeuchtungsmittels an der
Bahn entlang zu bewegen, und zwar derart, daß zuerst die
Elektrode auf das Material bzw. die Bahn einwirkt und
danach erst das Befeuchtungsmittel. Durch diese Maßnahme
sind insbesondere Bahnen zu befeuchten, die nur schwer
bewegbar oder nicht bewegbar sind. Hierbei ist bei
spielsweise an den mobilen Einsatz einer entsprechenden
Vorrichtung gedacht.
Die Elektrode ist vorzugsweise eine Triode. Durch
Einsatz einer Triode können gezielt Bereiche auf der
Bahn verschieden stark aufgeladen werden. Insbesondere
könnten auch mehrere Elektroden Verwendung finden,
wodurch eine noch genauere und gezieltere Aufladung der
Bahn möglich wird.
Vorteilhafterweise erzeugt die Elektrode bzw. erzeugen
die Elektroden ein elektrisches Feld, das eine höhere
Aufladung am Rand des Materials bzw. der Bahn hervor
ruft, wobei vorzugsweise auch eine Gegenelektrode
vorgesehen sein kann, wodurch ein wesentlich homogeneres
Feld erzeugt werden kann.
Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungs
form der Vorrichtung ist die Gegenelektrode eine Walze
bzw. eine Rolle, die mit der sich bewegenden Bahn
Kontakt hat, und/oder vorteilhafterweise die Gegenelek
trode eine Schicht auf der Bahn ist. Durch die Maßnahme,
die Gegenelektrode als Walze bzw. Rolle auszuführen,
kann zusätzlich zu der homogenen Aufladung noch eine
Aufheizung bzw. Abkühlung der Bahn kurz vor dem Be
feuchtungsmittel erfolgen, so daß eine optimale Bahn
temperatur im Befeuchtungsmittel erzielt wird.
Vorzugsweise ist eine Entionisationsvorrichtung vor den
Elektroden und dem Befeuchtungsmittel angeordnet.
Um die Feuchtigkeitsaufnahme des Materials bzw. der Bahn
zu beschleunigen, wird vorzugsweise ein elektrostatisch
es oder elektrodynamisches Feld zur Aufladung eines in
Bahnen vorliegenden Materials und/oder auf Bahnen
angeordnetem Materials verwendet.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das Befeuchten
von Papierbahnen. Vielmehr kann das Verfahren auch auf
sämtliche andere in Bahnen vorliegenden Materialien
und/oder auf Bahnen angeordneten Materialien wie bei
spielsweise Textilien angewendet werden.
Im Rahmen dieser Erfindung bedeutet Bahn auch Band,
Streifen und ähnliches. Ferner steht Blatt auch für
Lage, Bogen und ähnlichem. Im Rahmen dieser Patentan
meldung ist eine Triode eine Triode in ihrer allgemein
sten Form. Diese weist ganz allgemein gesprochen drei
Elektroden auf. Es könnte allerdings auch sein, daß eine
dieser Elektroden beispielsweise ein Gitter ist.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exempla
risch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der
Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten
erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
in dreidimensionaler Darstellung und
Fig. 2 eine weitere erfindungsgemäße Ausführung in
Seitenansicht und zum Teil mit elektrischen
Verbindungen.
In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder
entsprechende Teile mit denselben Bezugszeichen be
zeichnet, so daß auf eine erneute Vorstellung verzichtet
wird und lediglich die Abweichungen der in diesen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele gegenüber dem
ersten Ausführungsbeispiel erläutert werden.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform in
dreidimensionaler Darstellung. In diesem Ausführungs
beispiel wird eine Papierbahn 1 homogen befeuchtet. Die
Papierbahn 1 bewegt sich in Transportrichtung 6, die
schematisch durch die Pfeile dargestellt ist, über
Walzen bzw. Rollen 2 in einen Bereich, in dem die
Papierbahn 1 einem elektrischen Feld 8 ausgesetzt ist.
Das elektrische Feld 8 wird dabei durch eine Elektrode 3
erzeugt. Nach Durchlaufen des elektrischen Feldes 8
durchläuft die Papierbahn 1 eine Feuchtkammer 5 wie
beispielsweise das STEAMTEC, allerdings in kürzerer
Bauart.
In diesem Ausführungsbeispiel ist eine Gegenelektrode 4
vorgesehen, die als Walze ausgestaltet ist. Diese
Gegenelektrode 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel
geerdet.
Fig. 2 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungs
form in Seitenansicht und schematisch. Die Papierbahn 1
könnte auch als Isolator 7, wie beispielsweise Folie,
ausgebildet sein. Eine Gegenelektrode 4 ist hier vorge
sehen, die an der Bahn 1, 7 aufgebracht ist. Diese
Gegenelektrode ist auch hier geerdet. Eine Erdung ist
allerdings nicht grundsätzlich notwendig.
Das elektrische Feld wird hierbei durch einen Tristat
bzw. eine Triode 9 erzeugt. Diese Triode weist eine
Elektrode 3 und zwei Saugelektroden 3' auf. Der Tristat
bzw. die Triode 9 ist über einen Widerstand 10 geerdet.
Der Abstand zwischen der Triode 9 und der Bahn 1, 7 wird
mit d bezeichnet. Zusätzlich zu der Ausführungsform aus
Fig. 1 könnte zwischen der Rolle bzw. Walze 2 und dem
elektrischen Feld 8 ein Entionisationsgerät angeordnet
sein, um die normale im Substrat befindliche elektro
statische Ladung, die beispielsweise auch durch Reibung
an den Rollen 2 entsteht, zu neutralisieren.
Der Abstand zwischen dem Bereich, in dem die Bahn 1, 7
elektrisch aufgeladen wird, und dem Bereich, in dem die
Bahn 1, 7 befeuchtet wird, hängt von der Fähigkeit der
Bahn ab, elektrische Ladung zu halten. Diese ist bei
spielsweise bei silikonisierten Papieren höher als bei
nicht silikonisierten Papieren.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung ist, wie im
folgenden ausgeführt wird, das erfindungsgemäße Verfah
ren zum Befeuchten von in Bahnen vorliegendem Material 1
und/oder auf Bahnen angeordnetem Material ausführbar.
In diesem Ausführungsbeispiel wird eine Papierbahn 1
aufgrund der Bewegungsrichtung der Papierbahn 1, die
durch die Pfeile 6 dargestellt ist, zunächst mittels
einem elektrischen Feld 8 elektrisch aufgeladen und
daraufhin in der Feuchtkammer 5 mit Dampf beaufschlagt.
Nicht dargestellt in Fig. 1 ist eine vor Aufladung der
Papierbahn möglicherweise vorgesehene Entladung, die
vorzugsweise zwischen dem Bereich geschieht, in dem die
Papierbahn mittels elektrischem Feld aufgeladen wird und
dem Bereich der in Transportrichtung als zweite Walze
angeordneten Walze 2.
1
Papierbahn
2
Walze bzw. Rolle
3
Elektrode
3'
Saugelektrode
4
Gegenelektrode
5
Feuchtkammer
6
Transportrichtung der Papierbahn
7
Isolator
8
elektrisches Feld
9
Tristat bzw. Triode
10
Widerstand
d Abstand zwischen Triode und Bahn
d Abstand zwischen Triode und Bahn
Claims (24)
1. Verfahren zum Befeuchten von in Bahnen vorliegendem
Material (1, 7) und/oder auf Bahnen angeordnetem Mate
rial,
dadurch gekennzeichnet, daß vor Beaufschlagung des
Materials (1) mit Dampf das Material mittels elek
trischem Feld (8) aufgeladen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Feld (8)
statisch ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Feld (8)
zeitlich variabel ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material (1, 7) vor
Aufladung entladen wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material (1, 7) positiv
und/oder negativ aufgeladen wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß über die gesamte Bahn (1, 7)
eine gleichmäßige Aufladung aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beladung inhomogen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Randbereich des in einer
Bahn vorliegenden Materials bzw. des auf der Bahn
angeordneten Materials stärker aufgeladen wird als der
Innenbereich.
9. Verfahren nach Anspruch 7 und/oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche, die in der
Nähe von Schnitträndern der Bahn (1, 7) liegen, an denen
die Bahn (1, 7) zerschnitten wird, stärker aufgeladen
werden als der Bereich, der zwischen den Bereichen um
die Schnittränder angeordnet ist.
10. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 9 zum Befeuchten von Papierbahnen
(1, 7) und/oder mit Kunststoff beschichteten Bahnen (1,
7).
11. Papierbahn (1, 7) und/oder mit Kunststoff beschich
tete Bahnen (1, 7), die mit dem Verfahren nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9 befeuchtet worden
ist.
12. Blatt Papier und/oder mit Kunststoff beschichtetes
Blatt, das aus der Papierbahn (1, 7) und/oder der mit
Kunststoff beschichteten Bahn (1, 7) nach Anspruch 11
durch Abtrennung bzw. Abschneiden erzeugt wurde.
13. Blatt nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt eine Gleichge
wichtsfeuchte von 3-6% aufweist.
14. Blatt nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Gleichgewichts
feuchte von 5-6% aufweist.
15. Vorrichtung zum Befeuchten von in Bahnen vorliegen
dem Material (1, 7) und/oder auf Bahnen angeordnetem
Material, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- - wenigstens eine Elektrode (3, 3'),
- - wenigstens ein Befeuchtungsmittel (5),
- - wobei das Feld (8) der Elektrode (3, 3') vor dem Befeuchtungsmittel (5) auf die Bahn (1, 7) einwirkt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Befeuchtungsmittel (5)
eine Feuchtkammer ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16 oder den beiden
Ansprüchen 15 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Bereiche der Bahn
(1, 7) zunächst durch den Wirkbereich der Elektrode (3,
3') bewegen und danach durch den Wirkbereich des Be
feuchtungsmittels (5).
18. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16 oder den beiden
Ansprüchen 15 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß hintereinander die Wirkbe
reiche der Elektrode (3, 3') und des Befeuchtungsmittels
(5) an der Bahn (1, 7) entlangbewegbar sind, und zwar
derart, daß zuerst die Elektrode (3, 3') auf das Mate
rial bzw. die Bahn (1, 7) einwirkt.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode eine Triode
ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
15 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Elektrode (3,
3') hervorgerufene elektrische Feld (8) eine höhere
Aufladung am Rand des Materials bzw. der Bahn (1, 7)
hervorruft.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
15 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Gegenelektrode (4)
vorgesehen ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenelektrode (4) eine
Walze bzw. eine Rolle ist, die mit der sich bewegenden
Bahn (1, 7) Kontakt hat und/oder daß die Gegenelektrode
(4) eine Schicht auf der Bahn (1, 7) ist.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß eine Entionisa
tionsvorrichtung vor den Elektroden und dem Befeuch
tungsmittel angeordnet ist.
24. Verwendung eines elektrostatischen und/oder elek
trodynamischen Feldes (8) zur Aufladung eines in Bahnen
vorliegenden Materials (1, 7) und oder auf Bahnen (1, 7)
angeordneten Materials, um die Feuchtigkeitsaufnahme des
Materials bzw. der Bahnen (1, 7) zu beschleunigen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996147254 DE19647254A1 (de) | 1996-11-15 | 1996-11-15 | Verfahren und Vorrichtung zum definierten Befeuchten von Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996147254 DE19647254A1 (de) | 1996-11-15 | 1996-11-15 | Verfahren und Vorrichtung zum definierten Befeuchten von Material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19647254A1 true DE19647254A1 (de) | 1998-05-20 |
Family
ID=7811762
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996147254 Ceased DE19647254A1 (de) | 1996-11-15 | 1996-11-15 | Verfahren und Vorrichtung zum definierten Befeuchten von Material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19647254A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1213387A2 (de) * | 2000-12-08 | 2002-06-12 | Voith Paper Patent GmbH | Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn |
DE19950009B4 (de) * | 1999-10-18 | 2012-11-22 | Eltex-Elektrostatik Gmbh | Vorrichtung zum Befeuchten einer Materialbahn |
-
1996
- 1996-11-15 DE DE1996147254 patent/DE19647254A1/de not_active Ceased
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19950009B4 (de) * | 1999-10-18 | 2012-11-22 | Eltex-Elektrostatik Gmbh | Vorrichtung zum Befeuchten einer Materialbahn |
EP1213387A2 (de) * | 2000-12-08 | 2002-06-12 | Voith Paper Patent GmbH | Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn |
EP1213387A3 (de) * | 2000-12-08 | 2003-12-03 | Voith Paper Patent GmbH | Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0655030B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum befeuchten einer bedruckten und anschliessend thermsich getrockneten, bewegten materialbahn | |
DE60023078T2 (de) | Entfeuchter | |
DE102015104382A1 (de) | Verfahren zur geregelten und gesteuerten Wiederbefeuchtung und Trocknung von Papierbahnen | |
DE3115958A1 (de) | "verfahren zum anfeuchten eines flexiblen vorzugsweise bahnfoermigen... und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens" | |
DE102008050899A1 (de) | Vorrichtung zum Befeuchten von flexiblem Flachmaterial | |
DE19647254A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum definierten Befeuchten von Material | |
DE2020600C3 (de) | Verfahren zur Beseitigung von elektrischen Aufladungen | |
DE2127869C3 (de) | Herstellung von Cellulosefolie | |
DE10116840A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Glätten einer Materialbahn | |
DE29619874U1 (de) | Vorrichtung zum definierten Befeuchten von Material | |
DE10052187B4 (de) | Verfahren zum Glätten einer Materialbahn sowie Kalander zur Durchführung des Verfahrens | |
DE60305301T2 (de) | Eine erdungselektrode und ein verfahren zur anwendung derselben | |
DE10358185B4 (de) | Verfahren zum Behandeln einer Papierbahn | |
DE1129445B (de) | Verfahren zum Konditionieren bahnfoermigen Gutes | |
DE3434875A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum beschriften von beschichtetem oder getraenktem, insbesondere diazo-beschichtetem papier mit tinte | |
DE202004016083U1 (de) | Vorrichtung zur Koronabehandlung von elektrisch isolierenden Materialien, insbesondere Kunststofffolien | |
DE4021296A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum konditionieren eines bahnfoermigen materials | |
EP1614802B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln einer Bahn aus Papier oder Karton | |
EP0061695B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines durch Behandlung mit heissem Wasser auf einen Walzenkern aufschrumpfbaren Faserüberzuges | |
EP0563536A1 (de) | Isolierkörper und Verfahren zur Herstellung desselben | |
DE10358189B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln einer Bahn aus Papier oder Karton | |
DE1060357B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mikroporoesen Filterfilmen | |
DE1816692C3 (de) | Verfahren zum Aufzeichnen von Informationen auf normalem Papier | |
DE10342313A1 (de) | Auftragsvorrichtung | |
DE1904928B2 (de) | Verfahren zum Beschichten von Schichtträgerbahnen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WAHRMUND, JUERGEN, 22844 NORDERSTEDT, DE KURPISCH, |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |