DE19647025C2 - Vorrichtung zum Behandeln von Kunststoffprodukten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwässern
oder zum Waschen mit Flüssigkeit oder zum Trocknen
mit Heißgas oder zum Reinigen ohne Flüssigkeit von unter
schiedlichen Kunststoffprodukten, insbesondere von Recy
clingmaterial, das in einer mit einem Behandlungsraum der Vor
richtung rotierend und axial von einer Einlaßseite bis zu einer
Auslaßseite bewegt wird.
Derartige Behandlungen von Kunststoffprodukten werden in
Einrichtungen mit rotierenden Einsätzen durchgeführt. Dabei
kann es sich um Trommelanlagen mit oder ohne Siebeinsatz
handeln. Bei den Trommelanlagen ist ein mit Transportschau
feln versehener Rotor von einer Siebtrommel umgeben. Dabei
kann der Rotor glatt oder stufenförmig sein (DE 31 20 792 C2).
Die Kunststoffprodukte gelangen in den Wirkungsbereich der
Transportschaufeln und werden dadurch wiederholt gegen die
Siebtrommel geschleudert.
Kunststoffprodukte haben aufgrund ihrer Materialzusammenset
zung unterschiedliche Gleiteigenschaften. Auch die Oberflä
chenbeschaffenheit und die Masse der Produkte verändern je
nach Material die Gleiteigenschaften. Aus diesem Grund kann
die Verweilzeit der Kunststoffprodukte im Behandlungsraum
nicht für jedes Material vorherbestimmt werden. Dies hat den
Nachteil, daß bei der Behandlung unterschiedlicher Produkte
diese nicht optimal behandelt werden. Deshalb mußte bisher für
jedes Material eine gesonderte Maschine bereitgestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der be
kannten Einrichtungen zu vermeiden und die Verweilzeit des zu
behandelnden Produktes innerhalb des Behandlungsraumes
einstellbar zu machen.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit in einem Gehäuse
drehbar gelagerten und angetriebenen Rotor gelöst, an dessen
Oberfläche in Achsrichtung Schaufeln vorgesehen sind, wobei
der Rotor von einer perforierten oder unperforierten Trommel
umgeben ist, die über ihre gesamte Länge im Bereich des Be
handlungsraumes mit einer Schlitzöffnung versehen ist, an die
eine domartige Haube angeschlossen in der eine Trans
porteinrichtung untergebracht ist, die von einem Einlaßstutzen
bis zu einem Auslaßstutzen reicht, wobei die Schaufeln zur
Vermeidung einer axialen Transportwirkung axial ausgerichtet
sind.
Mit dieser Vorrichtung werden die zu behandelnden Kunststoff
produkte von den Schaufeln des Rotors mittels Fliehkraft über
den offenen Schlitz in der Trommel und über die Haube in den
Bereich der Transporteinrichtung geschleudert. Hier werden die
Produkte, beispielsweise von einer Schnecke axial transportiert
und fallen dann nach einer Umdrehung der Schnecke wieder in
den Bereich des Rotors zurück. Je nach Drehzahl und Steigung
der Schnecke wird das Produkt bei jeder Schneckenumdrehung
mehr oder weniger axial bewegt. Damit kann das Produkt über
eine bestimmte Zeit innerhalb des Behandlungsraumes behan
delt werden, so daß für jedes Material die erforderliche Be
handlungszeit einstellbar ist. Somit werden die Kunststoffpro
dukte mehrfach aus der Rotationsbewegung mittels Fliekraft
aus dem Bereich des Rotors geschleudert, dort axial bewegt
und wieder in den Bereich des Rotors zurückgeführt.
Dieses Wechselspiel kann solange durchgeführt werden, bis
der gewünschte Behandlungsgrad erreicht ist. Aufgrund dieser
Behandlungsweise kann für jedes Produkt einer Palette von
unterschiedlichen Produkten die erforderliche Verweilzeit und
damit die Behandlungszeit eingestellt werden. Dabei spielt es
keine Rolle, ob das Produkt mittels einer Siebtrommel gewa
schen oder entwässert wird, oder ob mittels einer unperforierten
Trommel mittels Heißgas getrocknet, oder die Produkte von Fa
serstoffen befreit und damit gereinigt werden.
Für die Transporteinrichtung sind beliebige, geeignete Einrich
tungen einsetzbar.
Soll das Produkt getrocknet werden, so ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß das Gehäuse im Bereich der beiden Stirnwän
de mit Öffnungen versehen ist, an die Gaskästen mit Ein- und
Austrittsstutzen für Trocknungsgas vorgesehen sind, und daß
die Eintrittsstutzen und Austrittsstutzen für die Kunststoffpro
dukte mit Gasabschlußorganen versehen sind, wobei die
Gasabschlußorgane als Zellenradschleusen ausgebildet sind.
Die Kombination der axialen Bewegung außerhalb des Rotati
onsbereiches mit der Heißgas-Gegenströmung im Behand
lungsraum bewirkt für jedes Produkt eine optimale, wirtschaftli
che und ernergiearme Trocknung.
Bei den bekannten Vorrichtungen sind die auf den Rotoren an
gebrachten Schaufeln in einer Schrägstellung angeordnet, so
daß sie eine axiale Transportwirkung auf das Produkt ausüben.
Die axiale Transportwirkung soll erfindungsgemäß vermieden
werden, weil hiermit aufgrund der unterschiedlichen Gleitei
genschaften der Produkte eine bestimmte Verweilzeit nicht er
reichbar ist.
Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß auf dem Rotor
über seinen Umfang verteilt mehrere Reihen axial ausgerichte
ter Schaufeln vorgesehen sind, die von Reihe zu Reihe ver
setzt sind. Diese Schaufeln bewirken keine axiale Bewegung
der Produkte. Die Schaufeln sorgen vielmehr nur dafür, daß die
Produkte in den Bereich der Transporteinrichtung geschleudert
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Längsschnitt durch die Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung,
Fig. 3 eine weitere Ausgestaltung,
Fig. 4 einen Querschnitt zu Fig. 3.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 besteht aus einem Ge
häuse 2 mit Längswänden 3, 4 und Stirnwänden 7, 8. Die Längs
wand 4 weist eine Montageöffnung 5 auf, die mit einem ab
nehmbaren Verschlußblech 6 verschlossen ist. Im unteren Teil
ist das Gehäuse 2 mit einem Trichter 9 und einem Abflußstut
zen 10 und im oberen Teil mit einem Gehäusedeckel 30 verse
hen. Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein Rotor 11 über eine
durch Gehäuseöffnungen 14, 15 geführte Rotorwelle 12 in La
gern 16, 17 drehbar gelagert. Angetrieben wird der Rotor 11
mittels eines Antriebes 18. Auf dem Umfang des Rotors 11 sind
axial ausgerichtete Schaufeln 13 mit Abstand in Schaufelreihen
13a bis 13d angebracht, wobei die Schaufeln 13 in den Reihen
versetzt zueinander sitzen. Anstelle der Schaufeln können in
den einzelnen Reihen durchgehende Bleche vorgesehen wer
den.
Nach Fig. 1 ist der Rotor 11 von einer runden, feststehenden
Siebtrommel 19 umgeben, die im Ausführungsbeispiel im obe
ren Bereich mit einer über die gesamte Länge des Behand
lungsraumes 42 reichenden Schlitzöffnung 20 versehen ist. An
diese Schlitzöffnung 20 ist eine domförmige Haube 21 ange
bracht, in der eine Transporteinrichtung untergebracht ist, die
die Produkte in Richtung des Pfeiles "A" bewegt. Im Ausfüh
rungsbeispiel ist die Transporteinrichtung eine Schnecke 22 mit
einer Schneckenwelle 23, die in Lagern 24, 25 drehbar gelagert
ist. Angetrieben wird die Schnecke 22 über einen regelbaren
Antrieb 26 mit Motor 27, über die die Drehzahl der Schnecke
22 geregelt wird. An einem Ende des Gehäuses 2 ist die Haube
21 mit einem Eingabestutzen 28 für die zu behandelnden
Produkte und am anderen Ende des Gehäuses mit einem Aus
wurfstutzen 29 für die behandelten Produkte ver
sehen. Die Produktzu- und -abführung kann auch durch die
Stirnwände erfolgen. Bei einer Naßbehandlung und/oder Ent
wässerung wird die abgeschiedene Flüssigkeit über Sieböff
nungen der Siebtrommel 19 durch den Stutzen 10 abgeführt.
Nach den Fig. 3 und 4 ist der Rotor 11 von einer unperfo
rierten, also geschlossenen Trommel 31 umgeben, die im
Ausführungsbeispiel eine polygone Form aufweist und mit
Montageöffnungen 36 und Verschlußblechen 37 versehen ist.
Die Trommel 31 kann auch rund ausgeführt werden. Ebenso
kann die Siebtrommel 19 eine polygone Form bilden. Die
Trommel 31 ist ebenfalls mit einer Schlitzöffnung 20 versehen,
an die die Haube 21 mit der Schnecke 22 angeschlossen ist.
Die Vorrichtung 1 mit der geschlossenen Trommel 31 ist be
sonders für eine Trocknung nasser Kunststoffprodukte geeig
net. Hierfür sind im Bereich der Stirnwände 7, 8 Gaskästen
38, 39 vorgesehen, die über vergrößerte Öffnungen 14, 15 mit
dem Behandlungsraum 42 in Verbindung stehen. Der Gaskasten
38 ist mit einem Eintrittsstutzen 40 für Heißgas und der
Gaskasten 39 ist mit einem Austrittsstutzen 41 für die Abluft
versehen, an den ein nicht dargestellter Absaugventilator an
geschlossen ist. Damit das heiße Behandlungsgas gleichmäßig
vom Gaskasten 38 durch den Behandlungsraum 42 zum Gas
kasten 39 in Richtung des Pfeiles "B" fließt, sind die Eingabe-
und Auswurfstutzen 28, 29 für einen Gasabschluß mit Zellen
radschleusen 34, 35 ausgerüstet. Aus räumlichen Gründen und
zur besseren Unterbringung der Zellenradschleusen 34, 35 ist
die Haube 21 mit Verlängerungskanälen 32, 33 versehen.
Die durch den Eingabestutzen 28 in das Gehäuse 2 eingeführ
ten Kunststoffprodukte gelangen zunächst in den Bereich der
ersten Schaufeln 13e und werden von diesen in die Schnecke
22 geschleudert. Diese transportiert die Produkte mittels einer
Schneckenumdrehung in Richtung des Pfeiles "A". Nach dieser
Umdrehung fallen die Produkte in den Bereich der nächsten,
versetzt angeordneten Schaufeln 13f, von denen die Produkte
wieder in die Schnecke 22 geschleudert werden. Die Produkte
fallen wieder nach einer Schneckenumdrehung in den Bereich
der nächsten Schaufeln. Dieses Verfahren wird durchgeführt,
bis die Produkte das Ende des Behandlungsraumes 42 erreicht
haben. Je nach Drehzahl und Steigung der Schnecke 22 können
die Produkte in einer vorherbestimmten Verweilzeit durch
den Behandlungsraum 42 geführt werden.
Die Vorrichtung 1 ist im Ausführungsbeispiel mit einer waage
recht ausgerichteten Rotorwelle 12 dargestellt. Die Vorrichtung
1 kann auch mit einer lotrecht ausgerichteten Rotorwelle, oder
in jeder beliebigen Stellung zwischen 0° und 90°, aufgestellt
werden. Für die Wirkung der Erfindung ist die Lage der Vorrich
tung 1 unbedeutend, weil sich die erfindungsgemäße Wirkung
in jeder Lage der Vorrichtung 1 einstellt. Ebenso ist die Lage
der Haube 21 unbedeutend. Die Haube 21 kann, wie im Aus
führungsbeispiel dargestellt, oberhalb der Siebtrommel 19 bzw.
der geschlossenen Trommel 31 angeordnet sein. Denkbar ist
es auch, die Haube 21 seitlich des
Rotors 11 anzubringen. Somit ist die Erfindung nicht an das
dargestellte Ausführungsbeispiel gebunden.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Entwässern oder zum Waschen mit
Flüssigkeit oder zum Trocknen mit Heißluft oder zum
Reinigen ohne Flüssigkeit von unterschiedlichen Kunststoffpro
dukten, insbesondere von Recyclingmaterial, mit in einem Ge
häuse (2) drehbar gelagerten und angetriebenen Rotor (11), an
dessen Oberfläche in Achsrichtung Schaufeln (13) vorgesehen
sind, wobei der Rotor (11) von einer perforierten oder unper
forierten Trommel (19) umgeben ist, die über ihre gesamte Län
ge im Bereich des Behandlungsraumes (42) mit einer Schlitzöff
nung (20) versehen ist, an die eine domartige Haube (21) ange
schlossen ist, in der eine Transporteinrichtung untergebracht ist,
die von einem Einlaßstutzen (28) bis zu einem Auslaßstutzen
(29) reicht, wobei die Schaufeln (13) zur Vermeidung einer
axialen Transportwirkung axial ausgerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transporteinrichtung aus einer drehzahlgeregelten Schnec
ke (22) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transporteinrichtung aus einem Kratzbandförderer besteht,
dessen Umlaufgeschwindigkeit regelbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transporteinrichtung aus auf einer Achse befestigten Leit
blechen besteht, die intermitierend antreibbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitbleche in Transportrichtung der Produkte schnell und
entgegen der Transportrichtung der Produkte langsam beweg
bar sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (2) im Bereich der Rotorwelle (12)
in beiden Stirnwänden mit Öffnungen (7, 8) versehen ist, an die
Gaskästen (38, 39) mit Ein- und Austrittsstutzen (40,41) für
Trocknungsgas versehen sind, und daß der Eintrittsstutzen (28)
und der Austrittsstutzen (29) für die Kunststoffprodukte mit
Gasabschlußorganen versehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gasabschlußorgane als Zellenradschleusen (34, 35) ausge
bildet sind.
8. Vorichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Austrittsstutzen (41) für die Heißluft ein Absaugventilator
angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Rotor (11) über seinen Umfang verteilt mehrere Reihen
(13a bis 13d) axial ausgerichteter Schaufeln (13) vorgesehen
sind, die von Reihe zu Reihe versetzt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Rotor (11) über seinen Umfang verteilt mehrere Reihen
axial ausgerichteter Bleche vorgesehen sind, die über die ge
samte Länge des Rotors (11) reichen.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung (1), bezogen auf die Lage
der Rotorwelle (12) von 0° (Horizontale) bis 90° (Vertikale) auf
stellbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die perforierte (19) oder die unperforierte Trommel (31) in run
der oder polygoner Form ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996147025 DE19647025C2 (de) | 1996-11-14 | 1996-11-14 | Vorrichtung zum Behandeln von Kunststoffprodukten |
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Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: HERBOLD MECKESHEIM GMBH, 74909 MECKESHEIM, DE |
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Inventor name: BUZGA, HEINRICH, 41516 GREVENBROICH, DE |
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