DE19646354C1 - Brennstoffzelle mit Sauerstoffzufuhr in den Brennstoff - Google Patents
Brennstoffzelle mit Sauerstoffzufuhr in den BrennstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennstoffzelle.
Eine z. B. aus der DE 19 505 913 A1 bekannte Brennstoffzelle
weist eine Kathode, einen Elektrolyten sowie eine Anode
auf. Der Kathode wird ein Oxidationsmittel, z. B. Luft
und der Anode wird ein Brennstoff, z. B. Wasserstoff
zugeführt. An der Kathode bilden sich in Anwesenheit
des Oxidationsmittels Sauerstoffionen. Die Sauerstoff
ionen passieren den Elektrolyten und rekombinieren auf
der Anodenseite mit dem vom Brennstoff stammenden Was
serstoff zu Wasser. Mit der Rekombination werden Elek
tronen freigesetzt und so elektrische Energie erzeugt.
Es sind sogenannte PEM-Brennstoffzellen bekannt, bei
denen protonenleitende Membranen als Elektrolyt und
Platin als Anodenkatalysator vorgesehen sind. PEM-
Brennst offzellen werden im Vergleich zu sogenannten
SOFC-Brennstoffzellen bei geringen Temperaturen um die
100°C betrieben.
Mehrere Brennstoffzellen werden in der Regel zur Erzie
lung großer Leistungen seriell miteinander zu einem so
genannten Brennstoffzellenstapel verbunden. Das verbin
dende Element zweier Brennstoffzellen ist unter der Be
zeichnung Interkonnektor oder aber bipolare Platte be
kannt.
Aus den Druckschriften DE 33 45 956 A1 und
EP 07 18 904 A1 gehen Brennstoffzellen hervor, die mit
Elektrolyseuren (Elektrolysezellen) gekoppelt sind. Der
in den Elektrolysezellen erzeugte Wasserstoff wird nach
einer Zwischenlagerung der Brennstoffzelle zugeführt
und dient so der Stromerzeugung.
Wasserstoff kann alternativ durch Reformierung von
Brennstoffen wie Methanol oder Methan gewonnen werden.
Bei der Reformierungsreaktion entstehen neben
Wasserstoff und Kohlendioxid auch Kohlenmonoxid (CO) in
Konzentrationen von etwa 0,5 bis 2 Vol.-%.
Nachteilhaft werden Anodenkatalysatoren wie Platin
schon bei geringsten Kohlenmonoxidkonzentrationen ver
giftet, d. h. es treten schon bei Kohlenmonoxidkonzen
trationen im Wasserstoff oberhalb von etwa 10 ppm hohe
Spannungs- und Leistungsverluste auf.
Es ist bekannt, zur Lösung des Problems im Anschluß an
die Reformierung des Brenngases CO-Konzentrationen im
Wasserstoff mittels nachgeschalteter Reinigungsstufen
so gering wie möglich zu halten.
Nachteilhaft erfordert eine nachgeschaltete Reinigungs
stufe einen zusätzlichen Reaktor und eine entsprechende
Regeltechnik. Die Reinigung ist folglich aufwendig und
teuer. Des weiteren lassen sich CO-Konzentrationen un
ter 100 ppm mit üblichen Reinigungsstufen praktisch
nicht erreichen. Somit ist der CO-Gehalt trotz Rei
nigungsstufe zu hoch.
Es ist ferner bekannt, zur Lösung des Problems CO-resi
stente Anodenkatalysatoren zu entwickeln und einzu
setzen. Zu diesem Zweck wurden Platin-Ruthenium-Legie
rungen als Katalysator verwendet.
Allerdings tritt auch bei diesen verbesserten Katalysa
toren noch ein deutlicher Spannungsverlust aufgrund von
im Wasserstoff auftretenden CO auf. Ferner sind die Le
gierungen teuer und müssen aufwendig verarbeitet wer
den.
Nachteilhaft liegt daher der Leistungsverlust einer
Membranbrennstoffzelle bei CO-Anteilen zwischen 10 ppm
und 250 ppm, je nach Anodenkatalysator und abhängig von
der Belastung, zwischen 20 und 90%.
Aus den Druckschriften DE 44 08 962 A1 sowie
WO 04/09523 A1 geht hervor, daß CO aus dem Brenngas
durch Carbonisieren bzw. durch Umsetzung mit Sauerstoff
oder sauerstoffhaltigen Gasgemischen im isothermischen
Reaktor aus dem Brennstoff entfernbar ist.
Es ist also bekannt, zur Lösung des Problems geringe
Mengen Sauerstoff oder Luft zum Wasserstoffgas
hinzuzugeben. Vergiftungseffekte aufgrund von CO lassen
sich so komplett eliminieren. Bei Zusatz von etwa 1%
Sauerstoff zum Wasserstoff wurden die gleichen
Leistungsdaten (Strom-Spannungs-Kurven) wie bei reinem,
CO-freiem Wasserstoff erreicht.
Nachteilhaft ist bei der Zugabe von Sauerstoff oder
Luft darauf zu achten, daß die auftretenden Sauer
stoffkonzentrationen im Wasserstoff bei jedem H2-Durch
fluß, d. h. für jede Brennstoffzellen-Leistung unter
der Zündgrenze liegen. Es müssen daher genau regelbare
Durchflußregler (auch Mass-Flow-Controller genannt)
oder spezielle Düsen etc. zur Gasdosierung installiert
werden, die technisch aufwendig und teuer sind. Zudem
muß eine hohe Betriebssicherheit geschaffen werden, um
niemals Gasmischungen im zündfähigen Bereich herzustel
len.
Bei der Lufteindüsung tritt zusätzlich ein Inertgaspro
blem auf, da Stickstoff mit eingetragen wird. Die
Zelle kann anodenseitig dann nicht mehr im "Dead-End"-
Modus, das heißt mit geschlossenem Auslaß betrieben
werden. Die daher erforderliche Austragung von Stick
stoff bedingt gleichzeitig einen Austrag und Verlust
von Wasserstoff.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Brenn
stoffzelle, bei der Katalysatorvergiftungen durch
Einspeisung von reinem Sauerstoff vermieden werden, so
daß keine Inertgasprobleme auftreten.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkma
len des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestal
tungen ergeben sich aus den rückbezogenen Ansprüchen.
Die Vorrichtung gemäß Hauptanspruch weist eine Brenn
stoffzelle mit einer Brennstoffversorgungsleitung für
die Brennstoffzelle sowie einen Elektrolyseur zur Ein
speisung von Sauerstoff in die Brennstoffversorgungs
leitung auf. Der eingespeiste Sauerstoff ist frei von
Stickstoff, so daß die mit dem Stickstoff verbundenen
Probleme nicht mehr auftreten. Des weiteren kann die
Sauerstoffeinspeisung mit verhältnismäßig einfachen
Mitteln geregelt werden. Hierfür sind lediglich Mittel
vorzusehen, die die Leistung des Elektrolyseurs, d. h.
seine Sauerstoffproduktion steuern. Die aus dem Stand
der Technik bekannten genau regelbaren, aufwendigen
Mittel zur Gasdosierung können daher entfallen.
Je größer die Stromproduktion der Brennstoffzelle ist,
desto größer ist der Sauerstoffbedarf zur Vermeidung
von Vergiftungen des Katalysators. Bei einer vorteil
haften Ausgestaltung der Erfindung sind daher Mittel
vorgesehen, die die Leistung des Elektrolyseurs derart
steuern, daß die Sauerstoffproduktion im Elektrolyseur
abhängig von der Brennstoffzellen-Stromproduktion er
folgt. So wird auf einfache Weise zuverlässig sicherge
stellt, daß die Sauerstoffproduktion dem Sauerstoffbe
darf entspricht.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung sind Mittel zur Einleitung von in der Brenn
stoffzelle erzeugtem Produktwasser in den Elektrolyseur
vorgesehen. Das in der Brennstoffzelle erzeugte Wasser
wird beispielsweise zunächst in einen Behälter einge
speist. Das zur Elektrolyse erforderliche Wasser wird
aus diesem Behälter entnommen. Auf einfache und wirt
schaftliche Weise wird so der Wasserbedarf des Elektro
lyseurs durch das in der Brennstoffzelle erzeugte Pro
duktwasser gedeckt.
Es zeigen:
Fig. 1: Brennstoffzelle 1 mit Elektrolyseur 2 zur Ein
speisung von Sauerstoff in die Brennstoffversorgungs
leitung 3;
Fig. 2: Elektrolyseur 2 zur Einspeisung von Sauerstoff
in die Brennstoffversorgungsleitung 3.
Fig. 1 zeigt eine Brennstoffzelle 1 mit einem Elek
trolyseur 2 zur Einspeisung von Sauerstoff in die
Brennstoffversorgungsleitung 3. Über die Brennstoffver
sorgungsleitung 3 wird in die Brennstoffzelle 1 wasser
stoffreiches Gas als Brennstoff eingeleitet. Das was
serstoffreiche Gas stammt aus einem nicht dargestellten
Reformierungsreaktor. Es enthält daher geringe Mengen
CO. Über eine Oxidationsmittelversorgungsleitung 4 wird
Luft in die Brennstoffzelle 1 eingespeist.
Über eine Wasserversorgungsleitung 5 wird Wasser in den
Elektrolyseur 2 eingeleitet. Die Brennstoffversorgungs
leitung 3 wird im oberen Bereich des Elektrolyseurs 2,
d. h. oberhalb der Membran-Elektroden-Einheit des Elek
trolyseurs 2 entlanggeleitet (vergleiche Fig. 2).
Der Elektrolyseur 2 produziert Sauerstoff und Wasser
stoff. Der produzierte Sauerstoff sowie der produzierte
Wasserstoff werden der Brennstoffversorgungsleitung 3
zugeführt. Auf diese Weise gelangt Sauerstoff in das
wasserstoffreiche Gas. Das mit Sauerstoff angerei
cherte, wasserstoffreiche Gas tritt anschließend aus
dem Elektrolyseur 2 aus und gelangt in die Brennstoff
zelle 1. In der Brennstoffzelle 1 wird aus dem wasser
stoffreichen Gas als Brennstoff und Luft als Oxidati
onsmittel Strom erzeugt. Der Sauerstoffgehalt im was
serstoffreichen Gas verhindert eine Katalysatorvergif
tung.
Aus einer Wasserstoffabgasleitung 6 tritt unverbrauch
tes, wasserstoffreiches Gas aus der Brennstoffzelle 1
aus. Aus der Produktwasser-Oxidationsmittel-Abgaslei
tung 7 tritt unverbrauchte Luft sowie Produktwasser aus
der Brennstoffzelle 1 aus.
Das Produktwasser wird einem nicht dargestellten Behäl
ter zugeführt. Das hier zwischengelagerte Wasser wird
der Wasserversorgungsleitung 5 entsprechend dem Wasser
verbrauch im Elektrolyseur 2 zugeführt.
Die Entnahme von elektrischem Strom aus der Brennstoff
zelle wird durch den Pfeil 8 angedeutet. Ein prozentual
gleichbleibender Teil dieses Stromes dient der Energie
versorgung des Elektrolyseurs 2. Hierfür ist eine nicht
dargestellte elektronische Ansteuerung vorgesehen.
Pfeil 9 symbolisiert die Energieversorgung für den
Elektrolyseur 2. Der Elektrolyseur 2 wird so proportio
nal zur Leistung bzw. zum Strom der Brennstoffzelle 1
betrieben. Eine annähernd konstante Konzentration des
Sauerstoffs im wasserstoffreichen Gas liegt so auf ein
fache Weise vor.
Der Elektrolyseur 2 kann alternativ mit konstanter Lei
stung betrieben werden. Bei Betrieb mit konstanter
Leistung ist der Brennstoffzelle 1 eine konstante Menge
an wasserstoffreichem Gas zuzuführen.
Bei einem Bedarf von z. B. 0,5% Sauerstoff im wasser
stoffreichen Gas werden etwa 2% der elektrischen Lei
stung der Brennstoffzelle 1 verbraucht.
Der Elektrolyseur besteht vorzugsweise aus lediglich
einer Zelle, d. h. er weist nur eine Membran-Elektro
den-Einheit auf. Eine (großflächige) Zelle reicht in
der Regel aus, um die erforderliche Sauerstoffmenge be
reitzustellen. Das Vorsehen von nur einer Zelle ist zu
bevorzugen, da keine bipolare Platte erforderlich und
somit der Aufbau einfach und kostengünstig ist.
Fig. 2 verdeutlicht die Sauerstoffeinspeisung in die
Brennstoffversorgungsleitung 3 der Brennstoffzelle 1.
Der Elektrolyseur 2 weist eine Membran 10 mit beidsei
tig angebrachten Elektroden 11 auf. Diese Membran-Elek
troden-Einheit 10, 11 befindet sich in einer behälter
förmigen Aufweitung 12 der Brennstoffversorgungsleitung
3. Die Wasserzuführung zum Elektrolyseur 2 wird über
ein Rohr 13 bewerkstelligt. Rohr 13 ist mit dem nicht
dargestellten Behälter, der mit Produktwasser der
Brennstoffzelle 1 gefüllt wird, verbunden. Die Membran-
Elektroden-Einheit 10, 11 wird beidseitig von Stromver
teilern 14 kontaktiert. Die Stromverteiler 14 sind über
jeweilige Kontakte 15 und Kabel 16 mit der äußeren
Stromquelle, nämlich mit der Brennstoffzelle 1 oder al
ternativ mit einer Batterie verbunden.
Die Membran 10 mit den Elektroden 11 und den Stromzu
führmitteln 14, 15, 16 werden vollständig unter Wasser
gehalten. Dadurch wird eine Zündgefahr für das entste
hende Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch ausgeschlossen.
Das Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch wird nach Austritt
aus dem Wasser durch den Brennstoff (H2) sofort auf ge
ringe und somit ungefährliche Konzentrationen verdünnt.
Mit der Vorrichtung läßt sich eine Brennstoffzelle mit
CO-haltigen Gasen bei minimalem Leistungsverlust sehr
einfach und kostengünstig betreiben. Die integrierte,
einfach aufgebaute Elektrolysezelle verbraucht nur sehr
wenig Energie und läßt sich leicht regeln.
Claims (4)
1. Brennstoffzelle (1) mit einem mit der Brennstoffver
sorgungsleitung (3) derart verbundenen Elektrolyseur
(2), daß der im Elektrolyseur (2) erzeugte Sauerstoff
in die Brennstoffversorgungsleitung eingespeist wird
sowie mit Steuerungsmitteln, die die Konzentration
des eingespeisten Sauerstoffs im Brennstoff steuern.
2. Brennstoffzelle (1) nach vorhergehendem Anspruch,
daß die Steuerungsmittel die Leistung des
Elektrolyseurs (2) so steuern, daß die
Sauerstoffproduktion im Elektrolyseur (2) abhängig
von der Stromproduktion der Brennstoffzelle (1)
erfolgt.
3. Brennstoffzelle (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche mit Mitteln zur Einleitung von in der
Brennstoffzelle (1) erzeugtem Produktwasser in den
Elektrolyseur (2).
4. Brennstoffzelle (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei der derartige Mittel vorgesehen sind,
daß der Energiebedarf des Elektrolyseurs (2) durch
in der Brennstoffzelle (1) erzeugtem Strom gedeckt
wird.
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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