DE19641633C1 - Verfahren zur Herstellung von Rohwürsten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von RohwürstenInfo
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- A23L13/00—Meat products; Meat meal; Preparation or treatment thereof
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Würsten, insbesondere Rohwürsten, die streichfähig sind.
In der Wurstherstellung wird üblicherweise zunächst einmal das
Rohmaterial (Fleisch und andere Zutaten) bei einer Temperatur
von maximal +4°C vorgewolft und im Anschluß daran wird bei
höheren Temperaturen von +6 bis +8°C das Material in einem
Kutter feinst zerkleinert und schließlich werden die weiteren
Gewürze (Salz, Würzmittel und andere Zutaten) zugegeben. Ggf.
schließt sich daran noch eine weitere Bearbeitung im Kutter
an, bis die Rohmasse mit den Gewürzen gut vermischt ist.
Schließlich füllt man das Material (Wurstbrät) in Wursthüllen
ein, woran sich eine Reifung bei beispielsweise 24 Stunden und
eine Räucherung von beispielsweise 12 Stunden anschließen
kann. Üblicherweise hängen dann die Würste noch bei einer
Temperatur von etwa +15 bis +16°C einige Zeit, bevor sie an
den Endverbraucher abgegeben werden. Zur Herstellung von
gröberen Würsten, wie beispielsweise grober Mettwurst und
Zwiebelmettwurst, wird ähnlich vorgegangen, wobei allerdings
in der Regel die Bearbeitung lediglich in einem Fleischwolf
ausreichend ist, um die erforderliche Konsistenz und
Durchmischung zu erreichen.
Bei der Herstellung von Würsten, insbesondere bei der
Rohwurstreifung ist eine Absenkung des pH-Wertes zwingend
erforderlich. Die pH-Wert-Absenkung bewirkt eine Hemmung der
Vermehrung von pathogenen Keimen, wie z. B. Keime der Stämme
Salmonella oder E. coli. Nach der deutschen Hackfleisch-
Verordnung wird deshalb für Zwiebelmettwurst und ähnliche
Produkte eine pH-Wert-Absenkung auf mindestens 5,5 oder
darunter gefordert. Es ist darüberhinaus bekannt, daß eine pH-
Wert-Absenkung im weiteren Verlauf der Reifung von Rohwürsten
dazu führt, daß das Fleischeiweiß von der flüssigen, gelösten
Phase in eine Gelphase übergeht. Diese Gelphase ist aber bei
streichfähigen Würsten unerwünscht, da dadurch die
Streichfähigkeit verlorengeht. Bei der Absenkung des pH-Wertes
ist also darauf zu achten, daß der pH-Wert nicht weiter unter
einen bestimmten Wert, beispielsweise pH 5,3, sinkt.
Es ist allgemein bekannt, daß man Milchsäure Wurstwaren zugibt
(vgl. EP-A-0 590 172 und Derwent Abstract 90-065758/09) bzw.
damit behandeln kann (vgl. US-A- 4 263 329 und Derwent
Abstract 65581 W/40).
Um die notwendige PH-Wert-Absenkung zu erreichen, bedient man
sich im Stand der Technik üblicherweise zweier Verfahren.
Durch Zusatz von Zucker, wie Lactose, Glucose, Saccharose und
Maltodextrinen, zusammen mit sog. Starterkulturen, z. B.
Starterkulturen der Stämme Pediococcus, Micrococcus,
Lactobacillus etc., zum Rohwurstbrät bildet sich im Verlauf
der Reifung durch Gärung Säure, die dann die PH-Wert-Absenkung
in der Rohwurst bewirkt. Alternativ wird auch vorgeschlagen,
dem Rohwurstbrät Glucono-delta-Lacton zuzusetzen. Glucono
delta-Lacton wird dann durch die Restfeuchte im Fleisch zu
Gluconsäure hydrolysiert und so wird die erforderliche pH-
Wert-Absenkung erreicht.
Beide vorstehend genannte Verfahren weisen aber noch eine
Reihe von Nachteilen auf. So läßt sich z. B. die pH-Wert-
Absenkung nicht so steuern, daß eine Über- oder Nachsäuerung
der Rohwurst vermieden wird. Eine Über- oder Nachsäuerung
wirkt sich aber nachteilig auf den Geschmack, die
Streichfähigkeit und die Haltbarkeit (Ranzidität) einer
Rohwurst aus.
Einen Zusatz von Säuren bereits zu Beginn eines
Wurstherstellungsverfahrens, beispielsweise vor der
Zerkleinerung des Rohwurstbräts, hat man im Stand der Technik
deshalb nicht erwogen, weil ein Übergang von der flüssigen,
gelösten Phase in die Gelphase in einem frühen
Verfahrensstadium die Verarbeitung der Wurst beeinträchtigt,
wenn nicht sogar unmöglich macht.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Rohwürsten, wobei an sich bekannte Zutaten in an sich
bekannter Weise verarbeitet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß zu Beginn und während des Zerkleinerungsprozesses zur pH-
Wert-Absenkung Milchsäure zugegeben wird.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß bei dieser
Verfahrensweise sehr schnell eine pH-Wert-Absenkung auf einen
Wert von unterhalb 5,5 erfolgt, ohne daß es zu einem Über-
oder Nachsäuern der schließlich erhaltenen Wurst kommt.
Darüberhinaus wird ein Produkt erhalten, daß das erwünschte
Aroma und die notwendige Streichfähigkeit über einen langen
Zeitraum beibehält.
Es wurde jetzt auch festgestellt, daß durch die
erfindungsgemäße Verfahrensweise ein Milieu geschaffen wird,
in dem sich bevorzugt Milchsäurebakterien vermehren können.
Diese sind nicht pathogen und beeinträchtigen so nicht die
Qualität des Produktes. Im Vergleich zu Produkten des Standes
der Technik wird durch das erfindungsgemäße Verfahren eine
Wurst erhalten, die, wenn überhaupt, pathogene Keime erst nach
einer beträchtlich längeren Lagerzeit entwickeln würden.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert ganz besonders günstige
Ergebnisse bei streichfähigen Rohwürsten und bei engkalibrigen
Rohwürsten. Es wurde jetzt festgestellt, daß gegenüber
Würsten, die nach konventionellen Verfahren hergestellt und
gereift wurden, Rohwurstarten erhalten werden, welche ihre
Streichfähigkeit und Farbstabilität über bedeutsam längere
Zeiten beibehalten.
Erfindungsgemäß kann die Milchsäure mit einer Konzentration
von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Rohwurstbräts, den Rohwurstzutaten beigegeben werden. Die
Milchsäure kann dabei in reiner Form, verdünnt oder unverdünnt
vorliegen. Ggf. kann die Milchsäure in Kombination mit anderen
Genußsäuren, Antioxidationsmitteln und/oder Gewürzen bzw.
Gewürzextrakten in flüssiger oder pulverförmiger Form in das
Rohwurstbrät eingebracht werden.
In den Laboratorien der Anmelderin wurden verschiedene
Rohwürste (Zwiebelmettwurst, feine Mettwurst, grobe Mettwurst)
hergestellt. Hierzu wurde zunächst etwa 60 kg Schweinefleisch
und 40 kg Schweinbauch in faustgroße Stücke zerschnitten und
angefroren. Im Anschluß daran wurde das Fleischmaterial mit
Nitritpökelsalz (etwa 28 g) und anderen Gewürzen vermischt und
auf 3 mm gewolft. Diese Fleischmischung wurde in Därme
eingefüllt, die dann bei etwa 20°C über 12 Stunden gehalten
wurden (umröten).
Diese Würste, die weder nach dem Stand der Technik, noch
erfindungsgemäß einer pH-Absenkung unterworfen wurden, zeigten
bereits nach wenigen Stunden deutliche Veränderungen.
Es wurden erneut Würste wie zuvor hergestellt, wobei aber dem
Wurstbrät etwa 0,1 Gew.-% reine Milchsäure zugesetzt wurde.
Die so erhaltenen Würste zeigten auch nach längerer Lagerung
keine merkliche Bildung von pathogenen Keimen. Darüberhinaus
war die Mettwurst auch nach 14tägiger Lagerung noch
streichfähig und hatte ihr ursprüngliches Aroma nicht
verloren.
Zu Vergleichszwecken wurden wiederum Würste wie zuvor
angegeben hergestellt, wobei nach dem Stand der Technik
Reifemittel und Reifekulturen (9 g Reifemittel und 0,5 g
Reifekulturen) zugegeben wurden. Die so erhaltenen Würste
zeigten bereits nach wenigen Tagen deutliche Veränderungen.
Rein geschmacklich zeigte sich das bei einigen Wurstproben
durch eine gewisse Ranzidität. Darüber hinaus konnten bei den
meisten Würsten bereits nach wenigen Tagen eine deutliche
Farbveränderung festgestellt werden. Dies weist u. a. auf die
Bildung von Keimen hin.
Wegen der Veränderungen des Aromas wurde vermutet, daß sich
bei nach dem Stand der Technik hergestellten Würste der pH-
Wert infolge einer Nachsäuerung verändert. Hierzu wurde über
einen Zeitraum von 14 Tagen nach Fertigstellung der Würste der
pH-Wert kontrolliert. Es wurde festgestellt, daß die
Mettwürste nach dem Stand der Technik eine weitere pH-Wert-
Absenkung erfahren haben, wie sie bei erfindungsgemäß
hergestellten Würsten nicht festgestellt werden konnte. Dieser
Befund erklärt zunächst einmal die Unterschiede in der
Streichfähigkeit, die bei Würsten nach dem Stand der Technik
deutlich abgenommen hatte. Überraschend ist aber auch, daß die
Würste nach dem Stand der Technik einen deutlichen
Aromaverlust und die Bildung pathogener Keime zeigten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Rohwürsten, wobei an sich
bekannte Zutaten in an sich bekannter Weise verarbeitet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn und während des
Zerkleinerungsprozesses zur pH-Wert-Absenkung Milchsäure
zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß 0,1 bis 1 Gew.-% Milchsäure, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Bräts, zugegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19641633A DE19641633C1 (de) | 1996-10-09 | 1996-10-09 | Verfahren zur Herstellung von Rohwürsten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19641633A DE19641633C1 (de) | 1996-10-09 | 1996-10-09 | Verfahren zur Herstellung von Rohwürsten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19641633C1 true DE19641633C1 (de) | 1997-10-09 |
Family
ID=7808281
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19641633A Expired - Fee Related DE19641633C1 (de) | 1996-10-09 | 1996-10-09 | Verfahren zur Herstellung von Rohwürsten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19641633C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7985436B2 (en) | 2003-01-16 | 2011-07-26 | Zylum Beteiligungsgesellschaft Mbh & Co. Patente Ii Kg | Method of producing raw sausage, comprising an accelerated maturing process |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4263329A (en) * | 1977-06-15 | 1981-04-21 | B. Heller & Company | Method for improving taste and stability of sausage |
EP0590172A1 (de) * | 1992-09-28 | 1994-04-06 | Societe Des Produits Nestle S.A. | Gekühlte, pasteurisierte, streichfähige Fleisch- oder Fischmousse sowie Verfahren zu ihrer Herstellung |
-
1996
- 1996-10-09 DE DE19641633A patent/DE19641633C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4263329A (en) * | 1977-06-15 | 1981-04-21 | B. Heller & Company | Method for improving taste and stability of sausage |
EP0590172A1 (de) * | 1992-09-28 | 1994-04-06 | Societe Des Produits Nestle S.A. | Gekühlte, pasteurisierte, streichfähige Fleisch- oder Fischmousse sowie Verfahren zu ihrer Herstellung |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Derwent Abstr. 65-581W/40 * |
Derwent Abstr. 90-065758/09 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7985436B2 (en) | 2003-01-16 | 2011-07-26 | Zylum Beteiligungsgesellschaft Mbh & Co. Patente Ii Kg | Method of producing raw sausage, comprising an accelerated maturing process |
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