DE19641308A1 - Verwendung eines hydraulisch erhärtenden, feinteiligen Zweikomponentenbinders für die Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe - Google Patents
Verwendung eines hydraulisch erhärtenden, feinteiligen Zweikomponentenbinders für die Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen SchadstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines hydraulisch
erhärtenden, feinteiligen Zweikomponentenbinders, der eine
Schnellbinderkomponente auf Basis von Zementen und eine
langsam reagierende latenthydraulische Komponente auf
Basis von gemahlenem Hüttensand oder Flugasche aufweist,
zum Zwecke der Immobilisierung der in den Filterstäuben
aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe durch
Einmischen der Filterstäube in die Zweikomponentenbin
der-Mischung und Anmachen dieser Mischung sowie
anschließende Verfestigung. Feinteilig meint Körnungen im
Bereich von größer Null bis 3 mm. Hausmüllverbrennung
meint die Verbrennung von Hausmüll in den üblichen
industriellen Müllverbrennungsanlagen. Schadstoffe be
zeichnet insbesondere Stoffe, deren Verbindungen die
Elemente Pb, Zn, Cu, Cr, As, Sb, Cd, Hg oder Mischungen
davon, insbesondere in leicht freisetzbarer Form,
enthalten. Die Filterstäube aus der Hausmüllverbrennung
führen einen hohen Schwermetallgehalt und sind als
Sonderabfall eingestuft. Hoher Schwermetallgehalt meint
z. B. einen Blei-Gehalt von mindestens 0,5 Gew.-% und/oder
einen Zink-Gehalt von mindestens 1,3 Gew.-%. Insoweit ist
zu unterscheiden zwischen den im Rahmen der Erfindung
einzubindenden Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung
mit hohen Schadstoffgehalten und Verbrennungsrückständen,
wie beispielsweise Flugaschen, die in mit Kohlebrenn
stoffen befeuerten Kraftwerksanlagen anfallen und
lediglich einen verhältnismäßig geringen Schadstoffgehalt
oder Schwermetallgehalt aufweisen. Insoweit ist weiterhin
zu unterscheiden zwischen den im Rahmen der Erfindung
eingesetzten Filterstäuben mit hohem Schadstoffgehalt und
den beiden Komponenten des Zweikomponentenbinders,
insbesondere der langsam reagierenden Komponenten, die
ebenfalls Schadstoffe aufweisen können, jedoch in
vergleichsweise geringen Mengen. Die erfindungsgemäß
einzubindenden schadstoffhaltigen Filterstäube sind in
umwelttechnischer Hinsicht extrem problematisch. Sie
dürfen nicht freikommen. Eine Verwertung der Filterstäube
ist insbesondere im Baustoffbereich, beispielsweise in
Form von Zusatzstoffen, aber auch als Binder oder in Form
von Bausteinen und Bauelementen möglich, wenn sicher
gestellt ist, daß die Schadstoffe nicht freikommen.
Bei den bekannten Maßnahmen, von denen die Erfindung
ausgeht (DE 39 34 085 C2), werden schwermetallhaltige
Abfallstoffe in einem Binder eingebunden und verfestigt.
Der Binder weist als erste Komponente eine latent
hydraulische Komponente aus beispielsweise einer Flugasche
oder Hüttensand auf und weist als zweite Komponente eine
alkalische und/oder vorzugsweise erdalkalische Komponente
als Anreger für die latenthydraulische Komponente auf. Im
Rahmen dieser bekannten Maßnahmen ist es erforderlich, daß
der Binder zusätzlich trockene Rückstände aus einer nassen
Rauchgasentschwefelung enthält, die mit Calciumoxid,
Calciumhydroxid oder Calciumkarbonat betrieben wird und
welche Rückstände neben Calciumsulfit und Calciumsulfat,
ggf. in Hydratform, auch beispielsweise unverbrauchtes
Calciumhydroxid aufweisen. Die nach den bekannten
Maßnahmen erhaltenen Verfestigungsprodukte zeigen
insbesondere nach längerer Lagerungszeit, beispielsweise
nach 90 Tagen, Druckfestigkeiten, die zu wünschen übrig
lassen und verbesserungsbedürftig sind. Obwohl nach
relativ kurzen Lagerungszeiten, beispielsweise nach
einigen Tagen, verhältnismäßig zufriedenstellende
Auslaugwerte in bezug auf die Schwermetallfreisetzung
meßbar sind, besteht die Gefahr, daß aus diesen
Verfestigungsprodukten nach längeren Lagerungszeiten
unerwünscht hohe Schwermetallmengen, beispielsweise Blei
und Zink, freigesetzt werden. In bezug auf die Druck
festigkeiten und die Eluatwerte sind nach längeren
Lagerungszeiten dieser Verfestigungsprodukte keine
reproduzierbaren Ergebnisse erzielbar. Nach längerer
Wasserlagerung quellen die nach den bekannten Maßnahmen
hergestellten Verfestigungsprodukte in störendem Maße auf
und zeichnen sich insofern durch eine relativ geringe
Raumbeständigkeit aus, die parallel einhergeht mit der
unerwünschten Auslaugbarkeit bezüglich der Schwermetalle.
Von daher sind die bekannten Maßnahmen insbesondere in
bezug auf die langfristige Einbindung und Immobilisierung
der Schadstoffe verbesserungsbedürftig. Bei Versuchen
konnte eine ausreichende Immobilisierung der in den
Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen
Schadstoffe, bei Einbindung dieser Filterstäube nach
Maßgabe der bekannten Maßnahmen nicht festgestellt werden.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, die
in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung
enthaltenen Schadstoffe mit den Filterstäuben in ein
hydraulisches Bindemittel so einzubinden, daß die Schad
stoffe nicht mehr freikommen und langfristig wirksam
immobilisiert sind.
Die Lösung dieses technischen Problems erreicht die
Erfindung durch die Lehren der Patentansprüche 1, 2 und 3,
die nebengeordnete, unabhängige Patentansprüche dar
stellen. Wenn im folgenden im Rahmen der Erfindung von
Filterstäuben gesprochen wird, sind stets solche gemeint,
die einen maximalen Sulfat-Gehalt von 10 Gew.-% aufweisen.
In den unabhängigen Patentansprüchen ist zunächst die
Lehre erfindungswesentlich, wonach die erfindungsgemäß
eingesetzte Zweikomponentenbinder-Mischung frei von
Rückständen einer nassen Rauchgasentschwefelung ist. Die
unabhängigen Patentansprüche enthalten weiterhin eine
gemeinsame Abstimmungsregel, wonach die Zweikompo
nentenbinder-Mischung und die Filterstäube aus der
Hausmüllverbrennung gemischt sowie die Mischungs
verhältnisse so gewählt werden, daß die mit dem
angegebenen Wasser/Feststoff-Verhältnis angemachte
Mischung zu einem bei Wasserlagerung raumbeständigen
Verfestigungsprodukt erhärtet, welches bei Raumbeständig
keitstesten nach DIN 52 450 zumindest über einen Zeitraum
von 90 Tagen eine Längenänderung von unter 2 mm/m
aufweist. Vorzugsweise weist das Verfestigungsprodukt bei
Raumbeständigkeitstesten nach DIN 52 450 zumindest über
einen Zeitraum von einem Jahr eine Längenänderung von
unter 2 mm/m auf. Die Raumbeständigkeitsteste nach DIN
52 450 werden zweckmäßigerweise in bestimmten Zeitab
ständen innerhalb der genannten Zeiträume durchgeführt.
Der Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, daß
es zur Lösung des erfindungsgemäßen technischen Problems
im Gegensatz zu den oben beschriebenen bekannten Maßnahmen
darauf ankommt, dem eingesetzten Binder Rückstände aus
einer nassen Rauchgasentschwefelung nicht beizumischen.
Diese Rückstände aus einer nassen Rauchgasentschwefelung
enthalten Calciumsulfit und Calciumsulfat sowie in der
Regel unverbrauchtes Calciumhydroxid und/oder Calciumoxid
und/oder Calciumkarbonat. Die Untersuchungen, die der
Erfindung zugrundeliegen, lassen den Schluß zu, daß im
Rahmen der erfindungsgemäßen Maßnahmen diese Substanzen
zumindest langfristig bzw. nach längeren Zeiträumen, an
Reaktionen mit den Filterstäuben aus der Hausmüllver
brennung und/oder mit der Umgebung der Verfestigungs
produkte teilnehmen. Dies führt langfristig zur
Beeinträchtigung der Druckfestigkeit und zu einer
unerwünschten Auslaugbarkeit der Schwermetalle bei den
Verfestigungsprodukten. Das ist der Grund, weshalb nach
der Lehre der Erfindung die Filterstäube einen
Sulfat-Gehalt von über 10 Gew.-% nicht aufweisen. - In
Kombination mit der vorstehend dargelegten erfindungs
gemäßen Lehre kommt es weiterhin erfindungserheblich auf
das Abstimmungsverhältnis an, wonach ein bei
Wasserlagerung raumbeständiges Verfestigungsprodukt
entsteht, das bei Raumbeständigkeitstesten zumindest über
einen Zeitraum von 90 Tagen, vorzugsweise von einem Jahr,
nach DIN 52 450 eine Längenänderung von unter 2 mm/m
aufweist. Verfestigungsprodukte mit diesem Raumbeständig
keitsverhalten kann der Fachmann ohne weiteres und mit
Hilfe von einfachen Versuchen in Kenntnis der erfindungs
gemäßen Offenbarung und insbesondere in Kenntnis der
weiter unten offenbarten bevorzugten Ausführungsformen und
Ausführungsbeispiele herstellen. Überraschenderweise weist
ein nach den erfindungsgemäßen Maßgaben und mit den
erfindungsgemäßen Raumbeständigkeitswerten hergestelltes
Verfestigungsprodukt auch langfristig optimale Druck
festigkeitswerte, Eluatwerte in bezug auf die Schwer
metallkomponenten sowie sehr geringe Wasserdurchlässig
keitswerte auf. Diese vorteilhaften Eigenschaften sowie
die langfristige Raumbeständigkeit der Verfestigungs
produkte tragen dazu bei, daß diese Verfestigungsprodukte
sich hervorragend für den Einsatz im Baustoffbereich,
beispielsweise auch als Bausteine oder Bauelemente eignen.
Sie können aber auch auf eine Deponie verbracht werden und
sind kein Sonderabfall. Bei Verwirklichung der in den
unabhängigen Patentansprüchen 1, 2 und 3 gelehrten Merk
malskombinationen können die oben genannten Eigenschaften
Druckfestigkeit, Raumbeständigkeit, Eluatwerte und
Wasserdurchlässigkeitswerte überraschend reproduzierbar
eingestellt werden.
Im Rahmen der Erfindung kommt es wesentlich darauf an, daß
zum einen mit einer Schnellbinderkomponente und zum
anderen mit einer langsam reagierenden Komponente des
Zweikomponentenbinders gearbeitet wird. Die Schnellbinder
komponente trägt zu einem schnellen Abbinden der
erfindungsgemäß mit Wasser angemachten Mischung bei. Die
Schnellbinderkomponente leistet insoweit einen wichtigen
Beitrag zur Druckfestigkeit, zu den geringen Wasserdurch
lässigkeitswerten und zu den geringen Eluatwerten der
Verfestigungsprodukte. Erfindungswesentlich ist weiterhin
der Einsatz einer langsam reagierenden Komponente im
Rahmen des Zweikomponentenbinders, wobei die langsam
reagierende Komponente latenthydraulische und/oder puzzo
lanische Stoffe umfaßt. Latenthydraulische Stoffe meint im
Rahmen der Erfindung Stoffe, die nicht selbständig,
sondern erst durch Zugabe eines Anregers erhärten. Die im
Rahmen des Zweikomponentenbinders eingesetzte langsam
reagierende Komponente liefert einen wichtigen Beitrag zur
Spätfestigkeit der Verfestigungsprodukte. Sie trägt dazu
bei, daß auch nach längeren Zeiträumen, also auch noch
nach Monaten, eine stetige Zunahme der Festigkeit und eine
kontinuierliche Verdichtung des Gefüges der Verfesti
gungsprodukte stattfindet und liefert somit eine
Grundvoraussetzung für die hohe Langzeitstabilität der
Verfestigungsprodukte und die langfristige wirksame
Immobilisierung der Schadstoffe. Bei Verwirklichung der
Maßgaben der unabhängigen Patentansprüche 1, 2 und 3 wird
ein abgestimmtes Zusammenspiel der hydraulisch ablaufenden
Reaktionen zwischen den Komponenten des Zweikomponenten
binders erreicht, das zu einer wirksamen chemisch-minera
logischen Immobilisierung der Schadstoffe führt. Insoweit
geht die erfindungsgemäß erreichte Immobilisierung über
eine rein mechanische Immobilisierung der Schadstoffe
hinaus. Dieses durch die erfindungsgemäße Lehre erreichte
Ergebnis ist insofern überraschend, als die Filterstäube
aus der Hausmüllverbrennung ihrerseits an den Reaktionen
bzw. an der Hydratation teilnehmende Komponenten
mitbringen, die jedoch die Erzielung des angegebenen
Abstimmungsergebnisses (Raumbeständigkeit bei Wasser
lagerung) nicht erschweren, sondern vielmehr bei Einhal
tung der Maßgaben nach den unabhängigen Patentansprüchen
überraschenderweise die Festigkeit und Raumbeständigkeit
der Verfestigungsprodukte fördern, so daß eine effektive
Immobilisierung der Schadstoffe erzielt wird. Überraschen
derweise ist das der Erfindung zugrundeliegende Problem,
trotz der breiten Palette der erfindungsgemäß einsetzbaren
Zweikomponentenbinder und der Vielzahl der möglichen
Schadstoffe in den Filterstäuben gelöst, wenn bei
Wasserlagerung raumbeständige Verfestigungsprodukte gemäß
den unabhängigen Patentansprüchen 1, 2 oder 3 entstehen.
Die dazu erforderlichen Mischungsverhältnisse in bezug auf
die Komponenten des Zweikomponentenbinders einerseits und
in bezug auf das Mischungsverhältnis des Zweikomponenten
binders insgesamt mit den Filterstäuben andererseits sind
im Rahmen der erfindungsgemäßen Offenbarung durch Versuche
leicht zu ermitteln.
Verfahren zur Immobilisierung der Schadstoffe aus
Verbrennungsrückständen durch Einmischen in hydraulische
Binder und damit Einbringen in die nach Beigabe von
Hydratationswasser entstehenden Verfestigungsprodukte sind
aus der Praxis bekannt. Sie verwenden jedoch nicht
Zweikomponentenbinder, die eine Schnellbinderkomponente
und eine langsam reagierende Komponente aufweisen. Die
bekannten Maßnahmen sind in bezug auf die langfristige
Festigkeit der Verfestigungsprodukte und damit auf die
langfristige Einbindung und Immobilisierung der
Schadstoffe, jedenfalls wenn es sich um die Schadstoffe
aus der Hausmüllverbrennung handelt, verbesserungs
bedürftig, - und die Lehre der Erfindung leistet diese
Verbesserung. - Aus EP-A 0 139 953 ist ein Verfahren zur
Deponierung von Kohlekraftwerk-Reststoffen bekannt. Bei
diesen Verbrennungsrückständen aus kohlebefeuerten Anlagen
handelt es sich jedoch im Gegensatz zur Erfindung um
Verbrennungsrückstände, die verhältnismäßig schadstoffarm
sind und mit Schwermetallen kaum belastet sind. Diese im
Rahmen der bekannten Maßnahmen zu deponierenden
Verbrennungsrückstände aus kohlegefeuerten Anlagen weisen
dementsprechend völlig andere chemische und physikalische
Eigenschaften als die erfindungsgemäß einzubindenden
schadstoffhaltigen Verbrennungsrückstände auf. Nach diesen
bekannten Maßnahmen wird wasserhaltiges Calciumsulfat aus
einer Entschwefelungsanlage mit Flugasche aus einer
Kohlefeuerung vermischt. Insoweit liegt im Gegensatz zur
Erfindung keine Schnellbinderkomponente vor, sondern der
eingesetzte Rauchgasentschwefelungsgips weist allenfalls
abbindefördernde Eigenschaften auf. Außerdem ist im
Unterschied zur Erfindung die Zugabe von Calciumhydroxid
zur Mischung zwingend erforderlich. Im Gegensatz zur
Erfindung werden die vermischten Komponenten als
erdfeuchtes Produkt in eine Deponie eingebracht und dort
verdichtet. Im Rahmen dieser bekannten Maßnahmen werden
keine langfristig raumbeständigen Verfestigungsprodukte
erhalten, die langfristig eine ausreichende
Druckfestigkeit aufweisen. Ein ähnliches Verfahren zur
Deponierung von Kohlekraftwerk-Reststoffen ist aus EP-A
0 209 613 bekannt. Auch für diese bekannten Maßnahmen
gelten im wesentlichen die vorstehenden Ausführungen.
Insbesondere kommt keine Schnellbinderkomponente zum
Einsatz und erfolgt die Abbindung der hergestellten
Gemische sehr langsam, nämlich erst im Verlauf von Wochen.
Zudem sind zur Herstellung der Mischungen aufwendige
Maßnahmen erforderlich, wie die Feinstmahlung von
Flugasche und die Einhaltung von Temperaturen zwischen 30
und 50°C bei der Herstellung und Lagerung der Mischungen.
Verfestigungsprodukte mit hohen Druckfestigkeiten,
insbesondere mit langfristig hohen Druckfestigkeiten, sind
im Rahmen dieser bekannten Maßnahmen nicht erreichbar.
Aus DD 1 49 136 ist ein Verfahren zur Einbindung von
Abfallstoffen beliebiger Art, variabler Zusammensetzung
und variabler Korngröße bekannt. Als Bindemittel zur
Einbindung der Abfallstoffe werden u. a. Zemente bzw.
zementartige Produkte eingesetzt. Der Binder weist im
Gegensatz zur erfindungsgemäßen Lehre keine langsam
reagierende Komponente, beispielsweise latenthydraulische
Komponente, auf, die im Rahmen der bekannten Maßnahmen
somit auch keinen Beitrag zur Spätfestigkeit und
kontinuierlichen Gefügeverdichtung der Verfestigungs
produkte liefert. Die Einbindung der Abfallstoffe mit
Hilfe des Binders erfolgt bei diesen bekannten Maßnahmen
rein mechanisch, während nach der erfindungsgemäßen Lehre
abgestimmte hydraulisch ablaufende Reaktionen zwischen den
beiden Komponenten des Zweikomponentenbinders zu einer
chemisch-mineralogischen Immobilisierung der schwermetall
haltigen Schadstoffe führt. Die bekannten Maßnahmen
befassen sich nicht mit der Herstellung von bei
Wasserlagerung raumbeständigen Verfestigungsprodukten. Die
Druckfestigkeiten, insbesondere die langfristig sich
einstellenden Druckfestigkeiten lassen bei den nach dem
bekannten Verfahren hergestellten Verfestigungskörpern zu
wünschen übrig. Dies gilt auch für die relativ hohen
Eluatwerte bezüglich der Schwermetallelution. Insgesamt
wird eine wirksame und langfristige Immobilisierung von
Schadstoffen nach dem bekannten Verfahren nicht erreicht.
Aus DE-PS 26 34 839 ist ein Verfahren zur Verfestigung von
Abfällen im flüssigen Zustand oder im Schlammzustand
bekannt, wobei Abfälle verschiedenster Herkunft,
beispielsweise auch landwirtschaftliche oder häusliche
Abfälle, eingesetzt werden. Zum Einbinden der Abfälle wird
eine Mischung verwendet, die im wesentlichen Flugasche,
Hüttensand und Sulfationen enthält. Als hydraulischer
Anreger für den Hüttensand kann Zementklinker eingesetzt
werden. Im Gegensatz zur Erfindung wird in dieser Mischung
jedoch keine Schnellbinderkomponente eingesetzt. Ein bei
Wasserlagerung raumbeständiges Verfestigungsprodukt soll
nach diesen bekannten Maßnahmen nicht hergestellt werden.
Die Druckfestigkeit der hergestellten Verfestigungs
produkte läßt insbesondere nach längeren Zeiträumen der
Lagerung zu wünschen übrig und eine effektive
Immobilisierung insbesondere von problematischen schwer
metallhaltigen Schadstoffen kann nicht erzielt werden.
Aus DE-PS 36 43 950 ist fernerhin ein Verfahren zur
Herstellung eines hydraulischen Bindemittels aus
Zementklinker, gemahlener Hochofenschlacke und einer
kalkreichen Filterasche bekannt. Dieses Verfahren betrifft
im Gegensatz zur Erfindung nicht die Einbindung von
schwermetallhaltigen Verbrennungsrückständen. Im übrigen
werden im Rahmen dieses Verfahrens nur geringe Mengen an
Filteraschen eingesetzt und ist somit der Gehalt an
hochwertigen Rohstoffen wie Zementklinker und Hochofen
schlacke im Unterschied zur Erfindung sehr hoch.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung werden die
beiden Komponenten des Zweikomponentenbinders und die
schadstoffhaltigen Filterstäube aus der Hausmüll
verbrennung in folgenden Mengenverhältnissen eingesetzt:
Schnellbinderkomponente: 4 bis 18 Gew.-%, vorzugs weise 7 bis 15 Gew.-%,
langsam reagierende Komponente: 21 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 35 Gew.-%,
Verbrennungsrückstände: 40 bis 75 Gew.-%, vorzugs weise 50 bis 60 Gew.-%.
Schnellbinderkomponente: 4 bis 18 Gew.-%, vorzugs weise 7 bis 15 Gew.-%,
langsam reagierende Komponente: 21 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 35 Gew.-%,
Verbrennungsrückstände: 40 bis 75 Gew.-%, vorzugs weise 50 bis 60 Gew.-%.
Es versteht sich, daß die drei Gewichtsprozentangaben sich
für eine erfindungsgemäße Mischung jeweils zu 100 Gew.-%
addieren müssen. - Die erfindungsgemäße Verwendung
zeichnet sich durch den beachtlichen Vorteil aus, daß
verhältnismäßig große Mengen an schadstoffreichen bzw.
schwermetallreichen Filterstäuben aus der Hausmüllver
brennung eingebunden und effektiv immobilisiert werden
können.
Im einzelnen besteben im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten der weiteren Ausbildung. So können im Rahmen
der Lehre der Patentansprüche 1, 2 und 3 die
Mischungsverhältnisse stets so gewählt werden, daß das
Verfestigungsprodukt einen sehr kleinen Wasserdurch
lässigkeitsbeiwert, vorzugsweise einen Wasserdurchlässig
keitsbeiwert von < 5 × 10-8 m/s nach sieben Tagen
aufweist. Im Rahmen der Erfindung sind beachtliche
Druckfestigkeiten erreichbar, insbesondere können die
Mischungsverhältnisse so gewählt werden, daß das
Verfestigungsprodukt nach einem Tag eine Druckfestigkeit
von zumindest 0,2 N/mm² und nach 28 Tagen Wasserlagerung
eine Druckfestigkeit von zumindest 10 N/mm² aufweist. Die
erfindungsgemäß hergestellten Verfestigungsprodukte
zeichnen sich aber insbesondere durch eine sich lang
fristig einstellende hohe Druckfestigkeit aus. So können
die Mischungsverhältnisse nach der erfindungsgemäßen Lehre
unter Beachtung der erfindungsgemäßen Maßgaben in den
unabhängigen Patentansprüchen 1, 2 oder 3 so eingestellt
werden, daß das Verfestigungsprodukt nach 90 Tagen eine
Druckfestigkeit von zumindest 25 N/mm² aufweist. Bezüglich
der Schwermetallauslaugung weisen die Verfestigungs
produkte überraschend geringe Eluatwerte auf, so daß die
Parameter der Deponieklasse II eingehalten werden.
Im Rahmen der Erfindung kann mit den verschiedensten
Schnellbinderkomponenten gearbeitet werden. Nach bevorzug
ter Ausführungsform der Erfindung ist die Schnellbinder
komponente aus einem Gemisch von Calciumaluminaten
und/oder Calciumsilikaten mit kalkhaltiger und/oder
sulfathaltiger Flugasche aus mit Kohlebrennstoffen
befeuerten Kraftwerksanlagen, insbesondere aus mit
Braunkohle befeuerten Kraftwerksanlagen, aufgebaut. Als
Schnellbinderkomponente können somit Tonerdeschmelzzement
und/oder gemahlene Zementklinker und/oder handelsüblicher
Schnellzement eingesetzt werden.
Auch in bezug auf die langsam reagierende Komponente
bestehen mehrere Möglichkeiten. So können als latent
hydraulische Komponente bzw. puzzolanische Komponente
gemahlener Hüttensand und/oder Flugasche aus mit Stein
kohle oder Braunkohle befeuerten Kraftwerksanlagen einge
setzt werden.
Nachfolgend werden zwei bevorzugte Ausführungsformen für
die Zusammensetzung des hydraulisch erhärtenden,
feinteiligen Zweikomponentenbinders einerseits und des
Anteils der Filterstäube aus der Hausmüllverbrennung,
andererseits angegeben:
- 1) Tonerdeschmelzzement: 9 bis 15 Gew.-%
Braunkohlenflugasche: 21 bis 35 Gew.-%
Filterstäube aus der Hausmüllverbrennung: 50 bis 70 Gew.-% - 2) Zementklinker: 4,5 bis 7,5 Gew.-%
Hüttensand: 7,5 bis 15 Gew.-%
Braunkohlenflugasche 18 bis 30 Gew.-%
Filterstäube aus der Hausmüllverbrennung: 50 bis 70 Gew.-%.
Es versteht sich, daß in einer erfindungsgemäßen Mischung
gemäß 1) oder 2) die Gewichtsprozentangaben sich jeweils
zu 100 Gew.-% addieren. Wie die oben aufgeführten bevor
zugten Ausführungsformen zeigen, wird als wesentlicher
Bestandteil des Spätbinders mit puzzolanischen bzw.
latenthydraulischen Komponenten handelsüblicher Hüttensand
und/oder Braunkohlenflugasche verwendet, vorzugsweise mit
einem Sulfat-Gehalt von 1,2 bis 17,5 Gew.-%, einem
Gesamt-CaO-Gehalt von 14,1 bis 36,8 Gew.-%, einem Frei
kalk-Gehalt von 2,0 bis 12,7 Gew.-% und einem MgO-Gehalt
von 3,0 bis 16,2 Gew.-%.
Als im Rahmen der Erfindung wesentliche Zusammensetzung
der Braunkohlenflugasche gilt z. B. ein SiO₂-Gehalt von
47,4 Gew.-%, ein Al₂O₃-Gehalt von 3,3 Gew.-%, ein
Fe₂O₃-Gehalt von 10,5 Gew.-%, ein Sulfat-Gehalt von
3,1 Gew.-%, ein Gesamt-CaO-Gehalt von 23,7 Gew.-%, ein
Freikalk-Gehalt von 5,7 Gew.-% und ein MgO-Gehalt von
7,4 Gew.-%. Handelsüblicher Hüttensand besteht z. B. aus
den typischen Hauptkomponenten 40 Gew.-% SiO₂, 40 Gew.-%
CaO, 10 Gew.-% Al₂O₃und 10 Gew.-% MgO (Richt
zusammensetzung).
Die im Rahmen der Erfindung einzubindenden Filterstäube
aus der Hausmüllverbrennung enthalten ggf. Anteile an
freien Metallen, insbesondere Zink und Aluminium, die bei
Kontakt mit Wasser Wasserstofffreisetzen können. Deshalb
können nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung die Filterstäube vor ihrem Einmischen in den
Zweikomponentenbinder feucht, d. h. unter Wasserzusatz,
vorgelagert werden, wobei das belastete Wasser für
Anmachzwecke weiter verwendet wird. Nach einer anderen
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können den
Verbrennungsrückständen vor ihrem Einsatz auch
Oxidationsmittel zur Passivierung der Metallpartikel
zugefügt werden.
Die im Rahmen der Erfindung hergestellten Verfestigungs
produkte können aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften
insbesondere im Baustoffbereich eingesetzt werden,
beispielsweise in Form von Zuschlagstoffen oder in Form
von Bausteinen oder Bauelementen. Es ist auch ein Einsatz
der Verfestigungsprodukte als Bergbauversatzstoffe oder
Deponiebaustoffe möglich.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispieles ausführlicher erläutert. Das Ausführungs
beispiel bezieht sich auf Filterstäube der
Hausmüllverbrennung aus Müllverbrennungsanlagen und
arbeitet mit einem Zweikomponentenbinder, der spezielle
Schnellbinderkomponenten und spezielle langsam reagierende
Komponenten aufweist. Nichtsdestoweniger ist das
Ausführungsbeispiel symptomatisch.
- 1) Es wurden hydraulisch erhärtende feinteilige Zweikomponentenbinder hergestellt, deren Mischungsver hältnisse in der Tabelle 1 aufgeführt sind. Die in der Tabelle 1 angegebenen Anteile von schadstoffbeladenen Filterstäuben aus Müllverbrennungsanlagen wurden beige mischt und die Mischung mit Wasser, Wasser/Feststoff-Verhältnis 0,33 bis 0,35, angemacht. Aus den Mischungen der Binderkomponenten und der Filterstäube wurden in Anlehnung an DIN 1164 Prismen mit den Maßen 4 × 4 × 16 cm³ hergestellt. Nach 1-6 Tagen Vorlagerung im Klimaschrank (20°C/95% relative Luftfeuchte), abhängig von der jeweiligen Mischung, wurden die Proben bis zum Prüftermin unter Wasser bei 20°C gelagert. Für Eluatuntersuchungen nach dem Trogverfahren und k-Wert-Bestimmungen nach DIN 18 130 wurden Proctorkörper mit einem Durchmesser von 100 mm und einer Höhe von 120 mm hergestellt, die ebenfalls nach 24 h ausgeformt und bis zum jeweiligen Prüftermin bei 20°C und einer relativen Luftfeuchte von mindestens 95% belassen wurden.
- 2) Als wesentliche Bestandteile des Schnellbinders wurden in den Versuchen handelsüblicher Tonerdeschmelzzement, Schnellzement sowie gemahlener Zementklinker einge setzt. Als wesentlicher Bestandteil des Spätbinders mit puzzolanischen bzw. latenthydraulischen Komponenten wurde handelsüblicher Hüttensand und/oder Braunkohlen filterasche mit einem Sulfat-Gehalt von 1,2 bis 17,5 Gew.-%, einem Gesamt-CaO-Gehalt von 14,1 bis 36,8 Gew.-% und einem Freikalk-Gehalt von 2,0 bis 12,7 Gew.-% und einem MgO-Gehalt von 3,0 bis 16,2 Gew.-% verwendet. Typische Bandbreiten für Filterstäube aus Müllverbrennungsanlagen enthalten an Mengen der wesentlichen Schadstoffe: 0,5 bis 1,2 Gew.-% Blei, 1,3 bis 3,9 Gew.-% Zink, 4,0 bis 7,8 Gew.-% Chlorid und 2,0 bis 4,0 Gew.-% Sulfat (als S). Die im Rahmen der Erfindung zu entsorgenden Filterstäube besitzen einen Blei-Gehalt von 0,5 Gew.-%, Zink-Gehalt von 2,0 Gew.-%, Chlorid-Gehalt 5,0 Gew.-% und einen Sulfat-Gehalt (als S) von 3,0 Gew.-%.
- 3) Die Raumbeständigkeit wurde nach DIN 1060 an Kuchen (die Mischungen wurden hierzu zu fladenförmigen Probekörpern geformt) durchgeführt. Die Kuchen der hier aufgeführten Mischungen zeigen unter Wasser gute Raumbeständigkeit. Nach DIN 52 450 wurden entsprechend der Lehre der geltenden Patentansprüche 1, 2 oder 3 Längenänderungsuntersuchungen bei Kaltwasserlagerung durchgeführt, die eine Aussage über die Raum beständigkeit des Probekörpers unter Wasser liefern. Die entsprechenden Längenänderungen L in mm/m sind in der Tabelle 2 für die vier Mischungen in Abhängig keit von dem Zeitraum der Wasserlagerung angegeben. Alle vier Mischungen weisen über den Zeitraum von einem Jahr bzw. 365 Tagen lediglich eine Längenänderung von unter 2 mm/m auf. Insoweit weisen die Probekörper eine außergewöhnlich gute Raumbeständigkeit unter Wasser auf.
- 4) An den Mischungen wurden Druckfestigkeitsuntersuchungen nach EN 196-1 durchgeführt. Die Ergebnisse der einzelnen Mischungen sind in der Tabelle 3 aufgeführt. Aus dieser Tabelle ist entnehmbar, daß sich lang fristig, insbesondere nach einem Zeitraum von 90 Tagen, eine beachtlich hohe Druckfestigkeit der Verfestigungs produkte einstellt.
Außerdem wurden an den Mischungen Eluatuntersuchungen
nach dem Trogverfahren und k-Wert (Wasserdurchlässig
keitsbeiwert) Bestimmungen nach DIN 18 130 durch
geführt, die der Tabelle 4 zu entnehmen sind. In dieser
Tabelle ist erkennbar, daß insbesondere die Eluatwerte
für die Schwermetalle bereits nach 28 Tagen
Wasserlagerung vernachlässigbar klein sind und auch
nach 90 Tagen keine höheren Eluatwerte für Zink und
Blei gemessen werden. Ebenso sind die
Wasserdurchlässigkeitsbeiwerte nach einem längeren
Zeitraum, insbesondere nach 90 Tagen, vernachlässigbar
klein.
Claims (8)
1. Verwendung eines hydraulisch erhärtenden, feinteiligen
Zweikomponentenbinders, der eine Schnellbinderkomponente
auf Basis von Zementen aufweist und eine langsam
reagierende latenthydraulische Komponente auf Basis von
gemahlenem Hüttensand und/oder Flugasche aufweist, welche
Zweikomponentenbinder-Mischung von Rückständen einer
nassen Rauchgasentschwefelung frei ist,
zum Zwecke der Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe durch Einmischen der Filterstäube in die Zweikomponentenbinder-Mischung und Anmachen dieser Mischung mit einem Wasser/Feststoff-Verhältnis von 0,33 bis 0,35,
mit der Maßgabe, daß die Filterstäube einen maximalen Sulfat-Gehalt von 10 Gew.-% aufweisen und mit der weiteren Maßgabe, daß die angemachte Mischung zu einem bei Wasserlagerung raumbeständigen Verfestigungsprodukt erhärtet, welches bei Raumbeständigkeitstesten nach DIN 52 450 zumindest über einen Zeitraum von 90 Tagen eine Längenänderung von unter 2 mm/m aufweist.
zum Zwecke der Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe durch Einmischen der Filterstäube in die Zweikomponentenbinder-Mischung und Anmachen dieser Mischung mit einem Wasser/Feststoff-Verhältnis von 0,33 bis 0,35,
mit der Maßgabe, daß die Filterstäube einen maximalen Sulfat-Gehalt von 10 Gew.-% aufweisen und mit der weiteren Maßgabe, daß die angemachte Mischung zu einem bei Wasserlagerung raumbeständigen Verfestigungsprodukt erhärtet, welches bei Raumbeständigkeitstesten nach DIN 52 450 zumindest über einen Zeitraum von 90 Tagen eine Längenänderung von unter 2 mm/m aufweist.
2. Verwendung eines hydraulisch erhärtenden feinteiligen
Zweikomponentenbinders, der eine Schnellbinderkomponente
auf Basis von Zementen aufweist und eine langsam
reagierende puzzolanische Komponente auf Basis von "Traß,
Bims, Kieselerde, Alumosilikaten, Ziegelmehl, feinteiligem
Siliciumdioxid, auch in amorpher Form" oder Mischungen
davon aufweist, welche Zweikomponentenbinder-Mischung von
Rückständen einer nassen Rauchgasentschwefelung frei ist,
zum Zwecke der Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe durch Einmischen der Filterstäube in die Zweikomponentenbinder-Mischung und Anmachen dieser Mischung mit einem Wasser/Feststoff-Verhältnis von 0,33 bis 0,35,
mit der Maßgabe, daß die Filterstäube einen maximalen Sulfat-Gehalt von 10 Gew.-% aufweisen und mit der weiteren Maßgabe, daß die angemachte Mischung zu einem bei Wasserlagerung raumbeständigen Verfestigungsprodukt erhärtet, welches bei Raumbeständigkeitstesten nach DIN 52 450 zumindest über einen Zeitraum von 90 Tagen eine Längenänderung von unter 2 mm/m aufweist.
zum Zwecke der Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe durch Einmischen der Filterstäube in die Zweikomponentenbinder-Mischung und Anmachen dieser Mischung mit einem Wasser/Feststoff-Verhältnis von 0,33 bis 0,35,
mit der Maßgabe, daß die Filterstäube einen maximalen Sulfat-Gehalt von 10 Gew.-% aufweisen und mit der weiteren Maßgabe, daß die angemachte Mischung zu einem bei Wasserlagerung raumbeständigen Verfestigungsprodukt erhärtet, welches bei Raumbeständigkeitstesten nach DIN 52 450 zumindest über einen Zeitraum von 90 Tagen eine Längenänderung von unter 2 mm/m aufweist.
3. Verwendung eines hydraulisch erhärtenden feinteiligen
Zweikomponentenbinders, der eine Schnellbinderkomponente
auf Basis von Zementen aufweist und eine langsam
reagierende Komponente aus einer Mischung von
latenthydraulischen Stoffen auf Basis von gemahlenem
Hüttensand und/oder Flugasche und puzzolanischen Stoffen
auf Basis von "Traß, Bims, Kieselerde, Alumosilikaten,
Ziegelmehl, feinteiligem Siliciumdioxid, auch in amorpher
Form" oder Mischungen davon aufweist, welche
Zweikomponentenbinder-Mischung von Rückständen einer
nassen Rauchgasentschwefelung frei ist,
zum Zwecke der Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe durch Einmischen der Filterstäube in die Zweikomponentenbinder-Mischung und Anmachen dieser Mischung mit einem Wasser/Feststoff-Verhältnis von 0,33 bis 0,35,
mit der Maßgabe, daß die Filterstäube einen maximalen Sulfat-Gehalt von 10 Gew.-% aufweisen und mit der weiteren Maßgabe, daß die angemachte Mischung zu einem bei Wasserlagerung raumbeständigen Verfestigungsprodukt erhärtet, welches bei Raumbeständigkeitstesten nach DIN 52 450 zumindest über einen Zeitraum von 90 Tagen eine Längenänderung von unter 2 mm/m aufweist.
zum Zwecke der Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe durch Einmischen der Filterstäube in die Zweikomponentenbinder-Mischung und Anmachen dieser Mischung mit einem Wasser/Feststoff-Verhältnis von 0,33 bis 0,35,
mit der Maßgabe, daß die Filterstäube einen maximalen Sulfat-Gehalt von 10 Gew.-% aufweisen und mit der weiteren Maßgabe, daß die angemachte Mischung zu einem bei Wasserlagerung raumbeständigen Verfestigungsprodukt erhärtet, welches bei Raumbeständigkeitstesten nach DIN 52 450 zumindest über einen Zeitraum von 90 Tagen eine Längenänderung von unter 2 mm/m aufweist.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit der
weiteren Maßgabe, daß die Mischungsverhältnisse so gewählt
werden, daß die Verfestigungsprodukte einen Wasserdurch
lässigkeitsbeiwert von < 5 × 10-8 m/s nach sieben Tagen
aufweisen.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit der
weiteren Maßgabe, daß die Mischungsverhältnisse so gewählt
werden, daß das Verfestigungsprodukt nach einem Tag eine
Druckfestigkeit von zumindest 0,2 N/mm² und nach 28 Tagen
Wasserlagerung eine Druckfestigkeit von zumindest 10 N/mm²
aufweist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit der
weiteren Maßgabe, daß die Schnellbinderkomponente aus
einem Gemisch von Calciumaluminaten und/oder Calcium
silikaten mit kalkhaltiger und/oder sulfathaltiger
Flugasche aus einer mit Kohlebrennstoffen befeuerten
Kraftwerksanlage, insbesondere einer mit Braunkohle
befeuerten Kraftwerksanlage, aufgebaut ist.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit der
weiteren Maßgabe, daß als Schnellbinderkomponente Tonerde
schmelzzement und/oder gemahlene Zementklinker und/oder
handelsüblicher Schnellzement eingesetzt wird.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit der
weiteren Maßgabe, daß als latenthydraulische Komponente
bzw. puzzolanische Komponente Flugasche aus mit Steinkohle
oder Braunkohle befeuerten Kraftwerken eingesetzt wird.
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AT96118595T ATE176658T1 (de) | 1995-11-28 | 1996-11-20 | Verwendung eines hydraulisch erhärtenden, feinteiligen zweikomponentenbinders, für die immobilisierung der in den filterstäuben aus der hausmüllverbrennung enthaltenen schadstoffe |
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DK96118595T DK0778248T3 (da) | 1995-11-28 | 1996-11-20 | Anvendelse af en hydraulisk hærdende, findelt tokomponentbinder til immobilisering af de i filterstøvene fra husholdningsaf |
DE59601294T DE59601294D1 (de) | 1995-11-28 | 1996-11-20 | Verwendung eines hydraulisch erhärtenden, feinteiligen Zweikomponentenbinders, für die Immobilisierung der in den Filterstäuben aus der Hausmüllverbrennung enthaltenen Schadstoffe |
ES96118595T ES2128817T3 (es) | 1995-11-28 | 1996-11-20 | Uso de un aglutinante hidraulico de los componentes finamente dividido para la inmovilizacion de los contaminantes contenidos en los polvos de filtrado procedentes de la incineracion de basuras domesticas. |
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HU9603274A HUP9603274A1 (hu) | 1995-11-28 | 1996-11-28 | Hidraulikusan megkeményíthető kétkomponensű finomszemcsés kötőanyag alkalmazása háztartási hulladékégetőműben felhalmozódó káros anyagok immobilizálására |
GR990400969T GR3029880T3 (en) | 1995-11-28 | 1999-04-05 | Use of a hydraulic, finely divided, two-component binder for immobilising the pollutants in the filter dusts from waste incineration |
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DE102020128894A1 (de) | 2020-11-03 | 2022-05-05 | Harald Kurkowski | Baustoff und Verfahren zum Herstellen eines derartigen Baustoffes |
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