DE19641240A1 - Zündkopf für Perforierkanone - Google Patents
Zündkopf für PerforierkanoneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Perforierkanonen zum Lochen bzw. Perforieren
eines Schachtrings in einem Schacht zur Hydrogencarbonaterzeugung.
Genauer gesagt betrifft die Erfindung einen Zündkopf, der mechanisch
oder durch eine Fluiddruckdifferenz oder durch einen absoluten Fluid
druck betätigbar ist, um eine Perforierkanone im Inneren eines Schachts
zu zünden.
Bei der Erzeugung von Öl oder Gas aus unter Tage gelegenen geologischen
Formationen wird üblicherweise ein Schachtring in ein in die Formation
eingebrachtes Bohrloch eingesetzt. Um aus der Formation Hydrogen
carbonat-Fluide zu gewinnen, wird der Schachtring durch eine durch
einen Zündkopf zu zündende Perforierkanone mit verschieden geformten
Explosionsladungen perforiert. Wenn der Zündkopf betätigt wird,
explodiert ein Primärsprengstoff und zündet eine mit einer Zündschnur
verbundene Verstärkungsladung. Die Zündschnur überträgt eine
Zündungswelle zu den geformten Ladungen, die zum Erzeugen von
explosiven Gasstrahlen zum Perforieren des Schachtrings und der
angrenzenden geologischen Formationen gezündet werden.
Bekannte Zündköpfe werden durch mechanische, hydraulische oder
elektrische Mechanismen betätigt. Bestimmte mechanische Zündköpfe
werden durch Einwerfen oder Pumpen eines Gewichts in die Schachtröhre
gezündet. Das Gewicht bewegt sich durch die Schachtröhre und schlägt
auf einen Kolben wodurch ein Schlag- oder Feuerbolzen auf eine Initial
ladung getrieben wird. Bei anderen mechanischen Zündköpfen wird das
Gewicht geworfen, um einen Schlagbolzenhalter zu lösen, so daß ein Fluid
innerhalb der Schachtröhre den Schlagbolzen in die Initialladung treiben
kann.
Beispielsweise wird in der US-Patentschrift Nr. 4,924,952 von
Schneider (1990) eine Sprengvorrichtung beschrieben, die mit einem
Drahtwerkzeug oder einem Gewicht aktiviert wird, um einen fluid
vorbelasteten Schlagbolzen zu lösen und in Kontakt mit dem Sprengkopf
zu bringen.
Differenzdruck-Zündköpfe reagieren auf einen Differenzdruck zwischen
dem dem Fluiddruck in der Röhre und dem Ringdruck in dem Ring
zwischen dem Röhrenstrang und dem Schachtring. Wenn der Röhren
druck den Gehäusedruck um einen bestimmten Betrag übersteigt, wird
der Zündkopf aktiviert, um die Perforierkanone zu zünden. Üblicherweise
hält ein Riegel einen Schlagbolzen in einer bestimmten Stellung, um eine
vorzeitige Detonation der Perforierkanonen zu vermeiden. Wenn der Röh
rendruck den Ringdruck übersteigt, löst der Riegel den Schlagbolzen, wor
auf der Röhrendruck den Schlagbolzen auf den Zünder treibt. In der
US-Patentschrift Nr. 4,836, 109 von Wesson et al. (1989) wird ein durch
Differenzdruck betriebener Kolben beschrieben, der auf der Hochdruckseite
mit einer Stelle unter der Dichtung des Bohrgestänges (sogenannte
"packer") und auf der Niedrigdruckseite mit einer isolierten Zone im
Schacht verbunden ist. In der US-Patentschrift Nr. 4,509,604 von
Upchurch (1985) wird ein differenzdruckbetriebener Kolben beschrieben,
der auf der Hochdruckseite mit einer Stelle über der Dichtung ("packer")
des Bohrgestänges und auf der Niedrigdruckseite mit der isolierten Zone
in dem Schacht verbunden ist.
In der US-Patentschrift Nr. 4,911,251 von George et al. (1990) wird ein
Zündkopf beschrieben, der durch eine durch das Zusammenwirken von
drei Kolben erzeugte mechanische oder hydraulische Kraft betätigt wird.
Ein Kolben wird dabei durch ein Fallgewicht oder ein Drahtwerkzeug
aktiviert. Der Kolben löst die mechanische Verriegelung eines ersten
Feuerkolbens, so daß der Röhrenfluiddruck den ersten Feuerkolben auf
die Initialladung treiben kann. Alternativ dazu kann der Fluiddruck in der
Röhre gegen einen zweiten Feuerkolben erhöht werden, um den zweiten
Feuerkolben und den daran befestigten ersten Feuerkolben in Kontakt mit
der Initialladung zu bringen. Der gegen den zweiten Feuerkolben wirkende
Differenzdruck ist der Röhrendruck minus dem unteren Druck in einem
abgedichteten Gehäuse.
Ein ähnliches Hydraulikkonzept ist in der US-Patentschrift 4,969,525 von
George et al. (1990) beschrieben, wonach ein Differenzdruckkolben zum
Lösen eines Schlagbolzens bewegt wird. Die Hochdruckseite des Kolbens
steht mit der isolierten Schachtzone in Verbindung, während die Niedrig
druckseite des Kolbens mit einem abgedichteten, unter Umgebungsdruck
stehenden Raum in Verbindung steht. Ein mechanischer oder hydrau
lischer Zusatzzündkopf ist über dem eigentlichen Zündkopf positioniert
und an der Verstärkungsladung mit einer Ersatzzündschnur verbunden.
Wenn der Ersatz- oder Zusatzzündkopf hydraulisch betätigt wird, kann
der Betätigungsdruck auf eine andere Stärke eingestellt werden, als die
des eigentlichen Zündkopfs, um die Zündsequenz der Zündköpfe ein
zustellen.
In der US-Patentschrift 5,050,672 von Huber et al. (1991) wird eine
Perforierkanone beschrieben, die am Röhrenstrang befestigt wird und
ohne einen Zündkopf in den Schacht gelangt. Ein Differenzdruck-Zünd
kopf wird an eine Stelle nahe der Perforierkanone abgesenkt und kann
separat aus dem Schacht herausgenommen werden, wenn der Zündkopf
nicht arbeitet.
Weiterhin sind elektrisch betätigte Zündköpfe bekannt, die zum Zünden
von Perforierkanonen dienen. In der US-Patentschrift Nr. 5,115,865 von
Carisella et al. (1992) werden verschiedene elektrische Zünd- und Sicher
heitstechniken zum Vermeiden von vorzeitiger Zündung der Perforier
kanonen beschrieben.
In den US-Patentschriften Nr. 5,287,924 und 5,355,957 von Burleson et
al. (1994) sind ein erster und ein zweiter druckbetätigter Kopf
beschrieben, die in einem Schacht positioniert werden, wobei ein Fluid
druck selektiv von dem zweiten Zündkopf isolierbar ist, bis der erste Zünd
kopf betätigt worden ist. Diese Technik ermöglicht die selektive
Perforation von mehreren Schachtbereichen. Der Fluiddruck für die Zünd
köpfe von jeder Kanone wird durch die Bohrung des Röhrenstrangs
zugeführt, wobei der Betriebsdruck für jeden Zündkopf durch die Anzahl
von jeden Schlagbolzen haltenden Scherbolzen bestimmt wird.
In der US-Patentschrift Nr. 5,366,014 von George (1994) wird ein
modulares System für eine Perforationskanone beschrieben, das das Ein
setzen, den Betrieb und das Entfernen von mehreren Perforationskanonen
erlaubt, die in schlangenförmigen Röhren oder anderen Mechanismen
transportiert werden.
Der Einsatz von verschiedenartigen Zündköpfen für Perforierkanonen
erfordert üblicherweise das Lagern und das Bereitstellen von mecha
nischen und hydraulischen Zündköpfen. Die durch das Versagen von
Zündköpfen entstehenden Kosten fördern den Einsatz von Ersatz- bzw.
Sekundärzündköpfen im Schacht, was die Werkzeugstranglänge und
somit auch die Schachtkosten vergrößert. Dementsprechend besteht ein
Bedarf für einen kombinierten Zündkopf, der zuverlässig im mechani
schen und hydraulischen Betrieb arbeitet und der automatisch eine
Ersatz- oder Zweitzündung bereitstellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kombinierten Zündkopf
anzugeben, der sowohl mechanisch als auch hydraulisch betrieben
werden kann und der automatisch eine Ersatz- oder Zweitzündung
ermöglicht.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ist durch die Merkmale des Patent
anspruchs 1 definiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterent
wicklungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Erfindungsgemäß wird ein verbesserter Zündkopf zum Zünden einer
Sprengladung in einer in einen Schacht eingesetzten Perforierkanone
angegeben. Ein hohles Gehäuse weist einen Anschluß zum Ausgleich des
Drucks zwischen dem Schacht und dem Inneren des Gehäuses auf. Ein
Schlagbolzen ist zum Zünden der Sprengladung vorgesehen und ein Löse
bolzen sichert zunächst den Schlagbolzen, wobei der Lösebolzen zum
Betätigen des Schlagbolzens beweglich ist. Ein Kolben ist lösbar am Löse
bolzen befestigt. Der Kolben ist in Abhängigkeit von Druckänderungen in
dem Gehäuse beweglich, um den Lösebolzen zum Betätigen des Schlagbol
zens zu bewegen.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann ein erstes
Halteelement zunächst den Schlagbolzen sichern und ein zweites
Halteelement den Lösebolzen an einem Differenzkolben lösbar befestigen.
Die Bewegung des Differenzkolbens bewirkt, daß der Lösebolzen den
Schlagbolzen betätigt. Alternativ dazu kann die mechanische Betätigung
des Lösebolzens die Befestigung des Lösebolzens am Differenzkolben auf
heben, um den Schlagbolzen zu betätigen.
Aufgrund der Erfindung ist es möglich, die Betätigung des Schlagbolzens
durch Ansteuern des Differenzdrucks zwischen dem Inneren des Gehäu
ses und dem Schacht sowie durch mechanische Techniken zu betätigen.
Darüber hinaus kann der Anschluß des Gehäuses bei einer anderen Aus
führungsform des Gehäuses verschlossen werden bzw. mit einem anderen
Anschluß verbunden werden, um den Schlagbolzen in Abhängigkeit von
dem Absolutdruck innerhalb des Gehäuses zu betätigen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Zuhilfenahme der begleitenden
Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine Ausführungsform der Erfindung nachdem der Löse
bolzen durch ein Bewegungsgewicht mechanisch betätigt
worden ist;
Fig. 3 eine Ausführungsform der Erfindung, bei der der Diffe
renzkolben durch die Differenz zwischen dem Gehäuse
druck und dem Schachtdruck betätigt worden ist;
Fig. 4 eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Anschlüsse verschlossen sind, so daß der Schlagbolzen
durch den Absolutdruck innerhalb des Gehäuses betätigt
wird.
Erfindungsgemäß wird ein verbesserter Zündkopf zum Zünden einer
Perforierkanone angegeben. Wie Fig. 1 zeigt dient ein Zündkopf 10 zum
Zünden einer Verstärkungsladung 12, die an einer Zündschnur 14
befestigt ist. Wie beim Stand der Technik bekannt, erzeugt die Explosion
der Verstärkungsladung 12 eine Detonationswelle, die über die Zünd
schnur 14 zum Sprengen der geformten Ladungen (nicht dargestellt) über
tragen wird.
Der Zündkopf 10 weist ein Gehäuse 16, einen Schlagbolzen 18, einen Löse
bolzen 20 und einen Kolben 22 auf. Der Schlagbolzen 18 ist ursprünglich,
d. h. in der Ausgangsstellung, mit dem Lösebolzen 20 verbunden und wird
durch die Bewegung des Lösebolzens 20 innerhalb des Gehäuses 16
betätigt. Der Lösebolzen 20 kann eine Federhalterung 24 aufweisen, die
zunächst in eine Vertiefung 26 im Schlagbolzen 18 eingreift. Die Bewegung
des Lösebolzens 20 innerhalb des Gehäuses 16 in eine der Längsrich
tungen betätigt die Halterung 24, um außer Eingriff aus der Vertiefung 26
zu gelangen, wodurch der Schlagbolzen 18 gelöst wird, um sich innerhalb
des Gehäuses 16 zur Verstärkungsladung 12 hin zu bewegen.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung weist der
Kolben 22 einen Differenzkolben mit einer ersten Seite 28, einer zweiten
Seite 30 und einem Mittelbereich 32 auf. Obwohl der Kolben 22 als Diffe
renzkolben dargestellt ist, kann er bei einer anderen Ausführungsform der
Erfindung auch gleich große Stirnseiten aufweisen. Der Kolben 22 ist
lösbar an dem Lösebolzen 20 mittels einer durch Scherbolzen 34 dar
gestellten Halterung befestigt. Das Gehäuse 16 ist an einer Röhre 36 und
an einer Perforierkanone 38 befestigt. Die ringförmigen Verbindungs
anschlüsse zwischen dem Gehäuse 16, der Röhre 36 und der Perforier
kanone 38 sind durch Dichtungen 40 abgedichtet. Innerhalb des Gehäu
ses 16 ist ein Fluid 42 enthalten, während sich außerhalb des Gehäuses 16
ein Fluid 44 befindet. Das Fluid 44 wird hier allgemein als "Schachtfluid"
bezeichnet und kann jede Art von Flüssigkeit oder Gas sein, welche sich
außerhalb des Gehäuses 16 befinden und weiter unten genauer beschrie
ben sind. Wenn ein Schachtring eingesetzt worden ist, ist das Fluid 44 ein
Fluid in dem Ring zwischen der Außenfläche des Gehäuses 16 und der
Innenfläche des Schachtrings. Bei einem Schachtring, bei dem ringförmi
ge Dichtelemente (sog. "packer") oberhalb und unterhalb des Feuerkopfes
10 angebracht sind, kann das Fluid 44 ein Gas wie z. B. Umgebungsluft
sein und eine Niedrigdrucksenke darstellen. Bei anderen Ausführungsfor
men und Einsatzzwecken kann das Fluid 44 mit anderen Bereichen inner
halb des Schachts oberhalb eines Dichtungselements des Bohrgestänges,
unterhalb der Dichtung, mit einer Ausrüstung an der Schachtoberfläche
oder mit unterschiedlichen geologischen Zonen kommunizieren.
Der Schlagbolzen 18 weist einen Feuerkopf 46 zum Einwirken auf die
Verstärkungsladung auf. Wenn erforderlich, kann ein Gehäuseeinsatz 48
innerhalb des Gehäuses 16 oder als Teil des Gehäuses 16 vorgesehen wer
den. Ein Scherbolzen 50 kann in der Ausgangsstellung den Schlagbolzen
18 gegenüber der Verstärkungsladung 12 festhalten. Der Schlagbolzen 18
weist eine in Kontakt mit dem Fluid 42 stehende Fluidseite 52 auf, so daß
der hydrostatische Druck des Fluids 42 eine Kraft gegen die Fluidseite 52
ausübt.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der der
Schlagbolzen 18 durch ein Bewegungsgewicht 54 betätigt worden ist. Das
Bewegungsgewicht 54 kann bei einem ungefähr senkrechten Schacht von
der Schachtoberseite aus eingeworfen werden oder bei einem gekrümmten
oder horizontal ausgerichteten Schacht durch die Röhre 36 gepumpt
werden. Wenn das Gewicht 54 den Lösebolzen 20 berührt, übt das Gewicht
54 eine Kraft aus, die die Scherbolzen 34 abschert und den Lösebolzen 20
gegen die Verstärkungsladung 12 treibt. Der Lösebolzen 20 führt die
Halterung 24 aus der Vertiefung 26. Der hydrostatische Druck des Fluids
42 beaufschlagt die Fluidseite 52 des Schlagbolzens 18 und treibt diesen
gegen die Verstärkungsladung 12, wie in Fig. 2 dargestellt.
Anstelle des Gewichts 54 können auch andere mechanische Techniken
genutzt werden, um den Lösebolzen 20 zu bewegen. Zu diesen Techniken
gehören Seilzüge, Drahtzüge, Gleiteinrichtungen, durch die Röhre vor
genommene Operationen und andere aus dem Stand der Technik bekannte
Techniken.
Fig. 3 zeigt eine andere Arbeitsweise des Zündkopfs 10, bei der der
Differenzdruck zwischen dem Fluid 42 und dem Fluid 44 zum Betätigen
des Schlagbolzens 18 gesteuert wird. Bei dieser Ausführungsform der
Erfindung übt der Druck des Fluids 42 eine Kraft auf Flächen 56 und 58
aus. Die Differenz der Berührflächen multipliziert mit dem Druck des
Fluids 42 ergibt eine durch das Fluid 42 bewirkte resultierende Kraft. Ein
Anschluß 60 im Gehäuse 16 kommuniziert mit dem Fluid 44 im Schacht
und in einem Zwischenraum 62 im Gehäuse 16. Wie in Fig. 3 gezeigt, be
rührt das Schachtfluid 44 den Mittelbereich 32 des Kolbens 22. Das Fluid
44 wird durch Dichtungen 64 in dem Zwischenraum 62 gehalten, berührt
die Kolbenflächen 66 und 68 und erzeugt eine resultierende Kraft gegen
den Kolben 22. Wenn der Druck des Fluids 44 im Zwischenraum 62 niedri
ger ist als der Druck des Fluids 42, wirkt eine resultierende Kraft auf den
Kolben 22, die diesen aus der in Fig. 1 gezeigten Ursprungsstellung
bewegt.
Wie in Fig. 3 gezeigt, ist der Druck des Fluids 42 auf eine Stärke erhöht, in
der der Differenzdruck zwischen dem Fluid 42 und dem Fluid 44 eine
resultierende Kraft erzeugt, die die zweite Seite 30 des Kolbens 22 gegen ei
ne Scherhalterung 70 drückt, wodurch eine Bewegung des Kolbens 22 weg
von der Verstärkungsladung 12 erlaubt wird. Wenn sich der Kolben 22
innerhalb des Gehäuses 16 in dieser Richtung bewegt, halten die Scher
bolzen 34 den Lösebolzen 20 relativ zum Kolben 22 und bewegen dement
sprechend den Lösekolben 20. Die Bewegung des Lösebolzens 20 betätigt
die Halterung 24 und führt sie außer Eingriff der Vertiefung 26, wodurch
der Schlagbolzen 18 gelöst wird und auf die Verstärkungsladung 12 auf
trifft.
Der Druck des Fluids 42 kann von der Oberseite des Schachts aus
gesteuert werden, um eine ausreichende Druckdifferenz zwischen den
Fluiden 42 und 44 zum Bewegen des Kolbens 22 zu erzeugen. Der Betrieb
dieser Komponenten und die Relativdrücke der Fluide 42 und 44 können
zum Ändern der Bewegungsrichtung des Kolbens 22 und des Lösebolzens
20 modifiziert werden. Beispielsweise kann der Druck des Fluids 42 unter
den des Fluids 44 abgesenkt werden, um den Kolben 22 in Richtung der
Verstärkungsladung 12 zu bewegen. In diesem Fall halten die Scherbolzen
34 den Lösebolzen 20 relativ zu dem Kolben 22, während eine Kolben
schulter 72 die Bolzenlöseschulter 74 berührt, um den Lösebolzen 20 in
Richtung der Verstärkungsladung 12 zu bewegen. Diese Bewegung würde
den Eingriff der Halterung 24 lösen und es dem Schlagbolzen 18 erlauben,
die Verstärkungsladung 12 wie oben beschrieben zu beaufschlagen.
Fig. 4 zeigt eine andere Betriebsweise der erfindungsgemäßen Aus
führungsform, bei der Stecker 76 in die Anschlüsse 60 eingesetzt sind. Bei
dieser Ausführungsform kann der Druck des Fluids 42 auf eine bestimmte
Stärke vergrößert werden, die ausreicht, um die Scherhalterung 70
abzuscheren. Dementsprechend arbeitet diese Ausführungsform auf
Basis eines absoluten Fluiddrucks, der den Kolben 22 und den daran
befestigten Lösebolzen 20 in der gleichen Weise bewegt, wie oben in
Zusammenhang mit dem Differenzdruckbetrieb beschrieben. Die Stecker
76 können sowohl in die Schachtoberfläche eingesetzt werden als auch ein
Ventil aufweisen, das von der Schachtoberseite aus ferngesteuert wird.
Dieses Merkmal der Erfindung erlaubt den hydraulischen Betrieb des
Zündkopfs 10 unabhängig von Druckschwankungen im Fluid 44.
Erfindungsgemäß kann der Zündkopf mechanisch, durch Differenzdrücke
in den Fluiden oder durch einen absoluten Fluiddruck angesteuert wer
den. Diese Kombination ermöglicht es, daß ein einziges Gerät für jeden
Anwendungsfall eingesetzt werden kann, so daß nicht verschiedene
Feuerköpfe in der Schachtbohrung eingesetzt werden müssen. Weiterhin
ist eine interne Sicherungsfunktion bzw. ein Ersatzzündkopf für den Fall
vorgesehen, daß die erste Zündung fehlgeht. Beispielsweise kann ein
Fehler bei einer druckbetätigten Zündung durch ein mechanisches Betäti
gen des Lösebolzens behoben werden, so daß der Schlagbolzen aktiviert
wird. Alternativ dazu kann der Zündkopf 10 auch durch Verschließen der
Anschlüsse 60 und damit durch einen Absolutdruck betätigt werden.
Claims (16)
1. Zündkopf (10) zum Zünden einer Sprengladung (12) in einer in einen
Schacht eingesetzten Perforierkanone (38) mit:
- - einem Gehäuse (16) mit einem Anschluß (60) zum Ausgleichen der Drücke in dem Schacht und in einem Zwischenraum (62) innerhalb des Gehäuses (16);
- - einem Schlagbolzen (18) zum Beaufschlagen der Sprengladung (12);
- - einem Lösebolzen (20) zum Sichern des Schlagbolzens (18), wobei eine Bewegung des Lösebolzens (20) zu einer Aktivierung des Schlag bolzens (18) und damit zu einem Kontakt mit der Sprengladung (12) führt; und mit
- - einem an dem Lösebolzen (20) lösbar befestigten Kolben (22), der in Abhängigkeit von Druckänderungen innerhalb des Gehäuses (16) beweg lich ist, um den Lösebolzen (20) zu bewegen und damit den Schlagbolzen (18) zu aktivieren, wobei die Befestigung des Lösebolzens (20) mit dem Kolben (22) zusätzlich mechanisch lösbar ist, um den Lösebolzen (20) zur Aktivierung des Schlagbolzens (18) zu bewegen.
2. Zündkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (22) in Abhängigkeit von einer Druckdifferenz zwischen dem Druck
innerhalb des Gehäuses (16) und dem Druck außerhalb des Gehäuses be
weglich ist.
3. Zündkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (22) in Abhängigkeit von einem bestimmten Druckanstieg im Inne
ren des Gehäuses (16) beweglich ist.
4. Zündkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Kolbenhalterung (70) rum ursprünglichen Halten des Kolbens (22) am
Gehäuse (16) vorgesehen ist, wobei die Kolbenhalterung (70) den Kolben
(22) löst, wenn der Druck innerhalb des Gehäuses (16) eine vorbestimmte
Stärke erreicht.
5. Zündkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Löse
bolzen (20) durch ein Bewegungsgewicht (54) innerhalb des Gehäuses (16)
beaufschlagbar ist, um die Befestigung mit dem Kolben (22) mechanisch
zu lösen.
6. Zündkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Löse
bolzen (20) durch einen Seilzug betätigbar ist, um die Befestigung
zwischen dem Lösebolzen (20) und dem Kolben (22) mechanisch zu lösen.
7. Zündkopf nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Ventil zum
selektiven Schließen des Anschlusses (60) in dem Gehäuse (16).
8. Zündkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - das Gehäuse (16) ein Fluid (44) enthält, das von der Schachtober fläche aus unter Druck setzbar ist;
- - der Schlagbolzen (18) innerhalb des Gehäuses (16) angeordnet ist;
- - eine erste Halterung (24) zum Sichern des Schlagbolzens (18) vorgesehen ist;
- - zum Sichern des Schlagbolzens (18) der Lösebolzen (20) mit der ersten Halterung (24) in Eingriff steht, wobei die Bewegung des Löse bolzens (20) die erste Halterung (24) löst, um das Aufschlagen des Schlag bolzens (18) auf die Sprengladung (12) zu ermöglichen;
- - der Kolben ein Differenzkolben (22) ist, der in Abhängigkeit von Änderungen des Fluiddrucks in dem Gehäuse (16) beweglich ist;
- - über den Anschluß (60) der Schachtdruck zu dem Differenzkolben (22) übertragbar ist; und daß
- - eine zweite Halterung (34) zum lösbaren Verbinden des Differenz kolbens (22) mit dem Lösebolzen (20) vorgesehen ist, wobei die zweite Halterung (34) den Lösebolzen (20) an dem Differenzkolben (22) befestigt, um die erste Halterung (24) zu lösen, wenn der Differenzkolben (22) durch Fluiddruckänderungen bewegt wird, und wobei die zweite Halterung (34) die Verbindung zwischen dem Lösebolzen (20) und dem Differenzkolben (22) löst, wenn der Lösebolzen (20) mechanisch betätigt wird.
9. Zündkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschluß (60) den Schachtdruck mit einer Niedrigdruckseite des
Differenzkolbens (22) verbindet.
10, Zündkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschluß (60) den Schachtdruck mit einem inneren Zwischenraum (62) in
dem Gehäuse (16) verbindet, und daß der innere Zwischenraum die
Niedrigdruckseite des Differenzkolbens (22) bildet.
11. Zündkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Löse
bolzen (20) konzentrisch innerhalb des Differenzkolbens (22) eingesetzt
ist.
12. Zündkopf nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Kolben
halterung (70) zum ursprünglichen Sichern des Differenzkolbens (22) an
dem Gehäuse (16), wobei die Kolbenhalterung (70) den Differenzkolben
(22) löst, wenn der Druck innerhalb des Gehäuses (16) eine vorgegebene
Stärke erreicht.
13. Zündkopf nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein von der
Oberseite des Schachts aus betätigbares Ventil zum selektiven Schließen
des Anschlusses (60).
14. Zündkopf nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen Stecker
(76) zum selektiven Verschließen des Anschlusses (60).
15. Zündkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (18) durch das unter Druck
stehende Fluid (44) auf die Sprengladung (12) getrieben wird.
16. Zündkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (18) durch den Druck innerhalb
des Gehäuses (16) in Kontakt mit der Sprengladung (12) bringbar ist,
nachdem die erste Halterung (24) den Schlagbolzen (18) gelöst hat.
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