DE19639825A1 - Bleifreisperre - Google Patents

Bleifreisperre

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Description

Die Erfindung betrifft eine Bleifreisperre nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Tankeinfüllstutzen von benzingetriebenen Kraftfahrzeugen mit Katalysator haben einen kleineren Einlaßdurchmesser als Fahrzeuge, die keinen Katalysator haben und damit mit verbleitem Kraftstoff betrieben werden können. Der kleinere Innendurchmesser des Einfüll­ stutzens dient dem Schutz des versehentlichen Betankens mit verbleitem Kraftstoff, wobei die Zapfpistolen für bleifreien Kraftstoff einen geringeren Durchmesser an ihrem Auslauf­ rohr haben, als Zapfpistolen für verbleiten Kraftstoff. Hierdurch passen die Zapfpistolen für verbleiten Kraftstoff nicht in den Tankstutzen von Katalysatorfahrzeugen, wodurch ein falsches Betanken wirksam verhindert ist.
Die Tankfüllstutzen für Dieselkraftfahrzeuge haben ebenfalls einen großen Innendurchmes­ ser, wodurch bei der Montage von Kraftstoffeinfüllstutzen bei der Autoproduktion verschie­ dene Einfüllstutzen für benzinbetriebene Katalysatorfahrzeuge einerseits und für Diesel­ kraftfahrzeuge bzw. Kraftfahrzeuge ohne Katalysator andererseits bevorratet und logistisch gehändelt werden müssen.
Bekannt ist auch, daß beim Nachrüsten von benzinbetriebenen Kraftfahrzeugen mit einem Katalysator ein den Innendurchmesser verkleinernder Einsatz in den Kraftstoffeinfüllstutzen geschraubt wird. Als Einzellösung ist dieses praktikabel, für den Einsatz am Band bei der Kraftfahrzeugproduktion ist ein solcher Einsatz jedoch zu umständlich und nicht prozeß­ sicher.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Kraftstoffeinfüllstutzen eines Kraftfahrzeu­ ges derart auszurüsten, daß er einerseits hinsichtlich der verschiedenen Innendurchmesser als einheitliches Teil herstellbar ist und andererseits bei der Kraftfahrzeugproduktion leicht hinsichtlich Bleifreisperre ja oder nein unterschieden werden kann.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs beschriebenen Verfahren gelöst mit den kennzeich­ nenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Bleifreisperre kommt in Tankeinfüllstutzen zum Einsatz, das heißt sie ist in diesen entweder einsetzbar oder bereits fest mit diesem verbunden. Die Bleifrei­ sperre wirkt hierbei mit einer Aufnahme für das Rohr einer Flüssigtreibstoffzapfpistole zusammen und hat eine lösbare Querschnittsverjüngung, die in einer Bleifreistellung den wirksamen Durchmesser der Aufnahme für das Rohr verringert. Das heißt, nur Rohre mit kleinem Durchmesser sind einführbar. Üblicherweise ist die Verringerung derart, daß ein Rohr mit einem Durchmesser von etwa bis zu 22 mm in die Aufnahme eingeführt werden kann. Bleifreizapfpistolen, deren Auslaufrohr einen kleineren Durchmesser haben, können entsprechend der Bleifreistellung in die Aufnahme eingeführt werden. Rohre von Zapfpisto­ len für Diesel oder verbleiten Kraftstoff hingegen haben einen größeren Durchmesser, der für Aufnahmen mit einem wirksamen Innendurchmesser von etwa 25 mm ausgelegt ist. Hierdurch ist das Einführen solcher Zapfpistolen in den Tankstutzen in der Bleifreistellung nicht möglich. Im gelösten Zustand gibt die Bleifreisperre einen größeren wirksamen Innen­ durchmesser der Aufnahme frei, so daß auch Zapfpistolen für Diesel oder verbleiten Kraft­ stoff in die Aufnahme eingeführt werden können. Erfindungsgemäß ist die Querschnitts­ verjüngung ein Teil eines Hebelsystems, wobei das Teil, das die Querschnittsverjüngung bewirkt schwenkbar angeordnet ist, um durch einfaches Schwenken eine Umstellung zwi­ schen der Bleifreistellung und der Verbleit/Dieselanordnung zu ermöglichen.
Aus Einfachheitsgründen ist bei der hier vorliegenden Erfindung mit "bleifrei" bleifreies Ben­ zin, wie es beispielsweise für Ottomotoren mit verschiedenen Oktanstufen angeboten wird gemeint, nicht jedoch Dieselkraftstoff, der ebenfalls bleifrei ist. Dieselkraftstoff wird hier in eine Gruppe mit verbleitem Benzin gesetzt, da für beide Zapfpistolen mit dickem Auslauf­ rohr zum Einsatz kommen. Vorteilhaft ist innerhalb des Schwenkbereiches des Hebel­ systems ein Druckpunkt vorgesehen, der beim Schwenken überwunden werden muß. Hier­ durch wird erreicht, daß eine einmal gewählte Position sicher erhalten bleibt und ein ver­ sehentliches oder unbeabsichtigtes Schwenken verhindert ist. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Sperrmittel, wie beispielsweise ein Stift vorgesehen werden, wobei erst nach dessen Entfernen bzw. Öffnen ein Verschwenken in die andere Position möglich ist.
Vorteilhaft ist auch eine Klappe vorgesehen, die insbesondere in der Bleifreistellung in einer Ruhestellung die Aufnahme für das Rohr der Zapfpistole verschließt. Die Klappe ist dabei derart angeordnet, daß sie beispielsweise gegen Federkraft geöffnet werden kann, und daß dieses mit dem Rohr der Zapfpistole beim Einführen in die Aufnahme erfolgt. Zapfpistolen mit dickem Rohr, die aufgrund der Querschnittsverjüngung nicht in die Aufnahme hinein­ geschoben werden können, können die Klappe entsprechend auch nicht öffnen. Die Klap­ pe, die den Einlaß des Tankstutzens zumindest weitgehend verschließt verhindert ein Betanken mit einer nicht in die Bleifreisperre eingeführten Zapfpistole, so daß auch hier ein Betanken mit verbleiten Kraftstoff in der Bleifreistellung gehindert ist. Vorzugsweise wird mit dem Schwenken des Hebelsystems in die Verbleit/Dieselanordnung auch die Klappe in eine Offenstellung geschwenkt.
Das Schwenken des Hebelsystems erfolgt vorzugsweise mittels eines Werkzeuges, insbe­ sondere eines Stiftes, so daß ein unbefugtes oder versehentliches Schwenken gehindert ist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Schwenken aus der Blei­ freistellung in die Verbleit/Dieselanordnung wie oben beschrieben mit einfachen Mitteln, vorteilhaft über den Druckpunkt, das Zurückschwenken ist jedoch gehindert oder gar ver­ hindert. Dies kann beispielsweise durch Auslegen des Hebelsystems derart erfolgen, daß ein Zurückschwenken des Hebelsystems nur über einen spezifischen Druck auf einen oder mehrere der Hebel möglich ist, wobei der Druck aufgrund einer geometrischen Anordnung der Hebel nicht oder nur mit einem Spezialwerkzeug oder beispielsweise nur im ausgebau­ ten Zustand erfolgen kann. Vorteilhaft wird hierzu das Werkzeug, insbesondere der Stift als verlorenes Werkzeug ausgebildet, das heißt es verbleibt nach dem Verschwenken in der Bleifreisperre und verhindert somit auch ein Zurückschwenken.
In einer besonders einfach herzustellenden Ausführungsform ist das Hebelsystem aus Kunststoff gefertigt und über Filmgelenke verbunden. Da die Filmgelenke in der Regel nur einmal gelenkspezifisch beansprucht werden, ist kein Spezialkunststoff notwendig, so daß die üblicherweise in Tankeinfüllstutzen verwendeten Kunststoffe Verwendung finden kön­ nen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
Die Figur zeigt eine Bleifreisperre im Schnitt.
In der in der Figur dargestellten Bleifreisperre 1 ist ein Kniehebelsystem vorgesehen, das aus drei aneinandergereihten Hebeln 2 bis 4 aufgebaut ist. Die Hebel 2 bis 4 sind unterein­ ander und mit einem Tankstutzenendstück 5 über vier Filmgelenke 6 bis 9 (Kreise) verbun­ den.
In einer Bleifreistellung (durchgezogene Linien) ragt ein Sperrhebel 2 in den lichten Raum einer Öffnung 11 des Tankstutzenendstücks 5 hinein und vermindert hierdurch den Durch­ laß für ein Rohr von 25 mm auf 22 mm. Gehalten wird der Sperrhebel 2 in dieser Position durch einen Lösehebel 3, der auf einem Anschlag 12 liegend von einem Sicherungshebel 4 gehalten wird. Auf dem Sicherungshebel 4 sitzt ein Ansatz 14, in den ein Gelenkstift 15 für eine Bleifreiklappe 13 eingelassen ist. Die Bleifreiklappe 13, die um die Achse des Gelenkstifts 15 schwenkbar an dieser angeordnet ist, wird von einer (nicht dargestellten) Schenkelfeder in der dargestellten Position gehalten. Hierdurch ist das Tankstutzen­ endstück 5 weitgehend verschlossen, so daß ein Betanken (in der Figur von unten) kaum möglich ist. Durch Einschieben eines Rohrs mit einem Durchmesser von etwa 22 mm oder kleiner in das Tankstutzenendstück 5 läßt sich die Bleifreiklappe 13 (in der Figur nach oben) zur Seite schwenken, so daß ein Befühlen möglich ist. Im Gegensatz zu den Hebeln 2 bis 4 und dem Tankstutzenendstück 5, die aus einem Kunststoff aufgebaut sind, ist die Blei­ freiklappe 13 vorteilhaft aus einem Metall gefertigt, wobei je nach Bauweise jedoch auch hier eine Kunststoffklappe zum Einsatz kommen kann.
Zum Öffnen der Bleifreisperre 1 wird ein Entriegelungsstift 16 durch ein Loch 17 in einer Rippe 18 des Tankstutzenendstücks 5 und durch ein Loch 19 in dem Anschlag 12 gescho­ ben, bis der Entriegelungsstift 16 auf den Lösehebel 3 trifft. Durch weiteres Einschieben des Entriegelungsstiftes 16 wird der Lösehebel 3 entgegen der Haltekraft des Sicherungs­ hebels 4 in die Positionen 3a weggedrückt, in der er den Sperrhebel 2 aus seiner dar­ gestellten Endposition in eine eingerückte (Strich-Punkt-Punkt) Position 2a zieht. Gleich­ zeitig schwenkt der Sicherungshebel 4 in eine neue Position 4a, wodurch auch der Ansatz 14 und die Bleifreiklappe 13 in eine Offenstellung 14a bzw. 13a gelangen.
Durch den festen Sitz des Entriegelungsstiftes 16 in den Löchern 17 und 19 und das Anlie­ gen des Stiftendes 20 an dem Lösehebel 3a wird das Kniehebelsystem 2 bis 4 in der Positi­ on a gesichert, so daß ein Zurückschwenken in die Bleifreistellung gehindert ist.
Die Bleifreisperre 1 kann universell verbaut werden, je nach gewünschtem Einsatzzweck (beispielsweise für Diesel) wird dann während der Produktion des Fahrzeugs (oder danach) mittels des Entriegelungsstifts 16 die Sperre zurückgesetzt.

Claims (8)

1. Bleifreisperre zum Einsatz in einem Tankeinfüllstutzen mit einer Aufnahme für das Rohr einer Flüssigtreibstoffzapfpistole und einer lösbaren Querschnittsverjüngung, die in einer Bleifreistellung einen wirksamen Durchmesser hat, der größer ist als das Rohr einer Bleifreizapfpistole und kleiner ist als das Rohr einer Zapfpistole für Diesel oder verbleiten Kraftstoff, und die in einem gelösten Zustand eine Verbleit/Dieselanordnung bildet und hierbei einen wirksamen Durchmesser freigibt, der größer ist als das Rohr der Zapfpistole für Diesel oder verbleiten Kraftstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsverjüngung (2) Teil eines Hebelsystems (2, 3, 4) ist, der zwischen der Blei­ freistellung (2) und der Verbleit/Dieselanordnung (2a) schwenkbar ist.
2. Bleifreisperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenken über einen Druckpunkt erfolgt.
3. Bleifreisperre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klappe (13) vorgesehen ist, die in der Bleifreistellung die Aufnahme (11) für das Rohr der Flüssig­ treibstoffzapfpistole verschließt und von dem Rohr der Bleifreizapfpistole, beim Einfüh­ ren derselben in die Aufnahme (11), nicht jedoch von dem Rohr der Zapfpistole für Die­ sel oder verbleiten Kraftstoff zu öffnen ist.
4. Bleifreisperre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schwenken des Teils (2) in die Verbleit/Dieselanordnung (2a) die Klappe (13) in eine Offenstellung (13a) gelangt.
5. Bleifreisperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenken durch Auslösen mittels eines Werkzeugs, insbesondere eines Stifts (16), durchführbar ist.
6. Bleifreisperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwenken der Querschnittsverjüngung von der Verbleit/Dieselanordnung (2a) in die Bleifreistellung (2) gehindert oder verhindert ist im Vergleich zu dem Schwenken von der Bleifreistellung (2) in die Verbleit/Dieselanordnung (2a).
7. Bleifreisperre nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug, insbesondere der Stift (16), nach dem Schwenken des Teils (2) in die Ver­ bleit/Dieselanordnung (2a) in der Bleifreisperre verbleibt.
8. Bleifreisperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelsystem (2, 3, 4) Filmgelenke (6, 7, 8, 9) hat.
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