DE19639711C2 - Beschichtungssystem und dessen Verwendung zur Beschichtung von Rädern, Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen des Beschichtungssystems - Google Patents
Beschichtungssystem und dessen Verwendung zur Beschichtung von Rädern, Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen des BeschichtungssystemsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Beschichtungssystem, insbesondere für
Leichtmetallräder oder Karosserieteile von Fahrzeugen, nach dem
Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie dessen Verwendung zur Be
schichtung von Rädern und ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Aufbringen eines derartigen Beschichtungssystems.
Ein derartiges Beschichtungssystem ist aus der JP 06-227209 A be
kannt. Hierbei wird auf eine Basisfläche aus Leichtmetall eine Glät
tungsschicht aus PU-Harz mit einer Stärke von 5 bis 100 µm aufge
bracht. Hierauf wird dann ein Metallfilm aus Aluminium mittels Vakuumbeschichtung
und nachfolgend eine transparente Deckschicht aus Fluor
harz aufgebracht. Eine derartige Deckschicht soll den Metallglanz nicht
beeinflussen.
Weiterhin wird in der JP 07-197276 A ein verschleißbeständiges
Leichtbauteil und dessen Herstellung offenbart, wobei auf eine Basis
fläche aus Kunststoff eine Metallbeschichtung aus Nickel aufgebracht
wird. Hierauf wird dann eine thermisch versprühte Schicht aus Alumi
niumoxid oder Chromoxid als Deckschicht aufgelegt. Die Stärke der
Deckschicht soll 50 bis 400 µm betragen. Beim thermischen Spritzen
rieselt Pulver in eine Schweißflamme und wird dann aufgesprüht.
Durch ein derartiges Sprühverfahren wird eine relativ rauhe Oberfläche
erhalten.
Weiterhin wird in der JP 07-131232 A ein Beschichtungssystem of
fenbart, bei dem auf eine Metalloberfläche mittels Pulverbeschichtung
eine Glättungsschicht aus Epoxidharz aufgebracht wird. Nachfolgend
wird ein Chromschicht aufgebracht wird, die wiederum durch eine
Deckschicht abgedeckt ist, die mittels eines Pulverbeschichtungsver
fahrens aufgebracht ist. Die Deckschicht besteht aus einem Urethan-,
Acryl- oder Epoxidharz.
Aus der DD 214 865 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Her
stellung von dünnen Beschichtungssystemen aus Metalloxid und Metall
auf Flachglas bekannt. Hierbei erfolgt die Beschichtung nach dem
Durchlaufprinzip wobei die Beschichtung in getrennten Beschichtungs
kammern durch reaktives und metallisches Plasmasputtern im Vakuum
erfolgt.
Leichtmetallräder von Kraftfahrzeugen werden im Betrieb von Brems
staub beaufschlagt, wobei auf die Oberfläche des Beschichtungssy
stems glühende Rußpartikel auftreffen und sich anlagern können. Der
artiger Bremsstaub führt zu einer Beeinträchtigung der Optik und ist
weiterhin oftmals nur schwer entfernbar.
Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Beschichtungssystem vorzuschla
gen, das neben einem Spiegeleffekt und gutem Korrosionsschutz eine
hohe Beständigkeit gegen Bremsstaubpartikel aufweist und deren
Anlagerung verhindert.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Beschich
tungssystem der eingangs genannten Art vorgesehen, daß die Glät
tungsschicht aus einem modifiziertem Epoxidharz besteht, das mittels
Pulverbeschichtung auf die Basisfläche aufgebracht ist, und daß die
transparente Deckschicht aus Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid be
steht und mittels eines Vakuum-Sputter-Verfahrens auf die Reflexions
schicht aufgebracht ist.
Durch die erfindungsgemäße transparente Deckschicht wird eine be
sonders glatte Oberfläche erhalten, wodurch die mechanische Anlage
rung von Bremsstaubpartikeln vermieden werden kann. Darüber hinaus
ist die aus Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid bestehende transparente
Deckschicht auch gegenüber thermischer Beaufschlagung durch glü
hende Bremsstaubpartikel resistent. Schließlich wird die unterhalb der
transparenten Deckschicht liegende Reflexionsschicht besonders gut
gegen mechanische Einwirkungen durch die äußere transparente Deck
schicht geschützt. Die transparente Deckschicht kann hierbei in belie
biger Dicke durch das Vakuum-Sputter-Verfahren aufgebracht werden.
Weiterhin weist das erfindungsgemäße Beschichtungssystem eine be
sonders hochwertige Glättungsschicht auf, wodurch ein besonders gu
ter Spiegeleffekt bewirkt wird.
Die transparente Deckschicht weist vorteilhaft eine Dicke von etwa 1
µm auf. Es hat sich gezeigt, daß eine derartige Stärke der transparen
ten Deckschicht zum Schutz der darunter liegenden Reflexionsschicht
ausreichend ist. Die Reflexionsschicht kann aus Chrom, Kupfer, Mes
sing, Titan, Silber, Gold, Platin oder Edelstahl bestehen.
Vorteilhaft weist die Reflexionsschicht eine Stärke von 0,3 bis 0,5 µm
auf.
Um die Haftung der Reflexionsschicht auf der darunter liegenden Glät
tungsschicht zu verbessern wird vorteilhaft eine Oberflächenbehand
lung der Glättungsschicht vorgesehen. Hierbei kann beispielsweise ein
Plasmaverfahren zum Einsatz kommen.
Vorteilhaft findet das erfindungsgemäß Beschichtungssystem Verwen
dung zur Beschichtung von Rädern, insbesondere von Kraftfahrzeugen,
Motorrädern, Fahrrädern und von Karosserieteilen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren zum Auf
bringen eines erfindungsgemäßen Beschichtungssystems gemäß An
spruch 1 vorgeschlagen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Anspruch 8 ist als Durch
laufanlage mit mehreren hintereinander geschalteten Kammern ausge
bildet, die von dem Beschichtungsgut durchlaufen werden. Hierbei sind
zwei Beschichtungskammern vorgesehen, wobei in einer ersten Be
schichtungskammer die Reflexionschicht und in einer zweiten Be
schichtungskammer die transparente Deckschicht auf das Beschich
tungsgut aufgebracht wird.
Vorteilhaft weisen die Beschichtungskammern mindestens ein Gleich
spannungs-Planarmagnetron auf, das bezüglich des Beschichtungsguts
einstellbar ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, das in schematischer Weise in der Zeichnung darge
stellt ist. Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch das erfin
dungsgemäße Beschichtungssystem, und
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Beschichtungsanlage.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Vertikalschnitt durch ein Beschich
tungssystem 10, für ein nicht näher dargestelltes Leichtmetallrads ei
nes Kraftfahrzeugs. Das Beschichtungssystem 10 ist auf ein Basisflä
che 11 des Leichtmetallrads aufgebracht, die im vorliegenden Fall aus
Aluminium besteht und eine mit Unebenheiten versehene Oberfläche
11a aufweist.
Zum Ausgleich der Unebenheiten der Oberfläche 11a der Basisfläche
11 ist eine Glättungsschicht 12 aus einem modifiziertem Epoxidharz
auf die Basisfläche 11 aufgebracht. Die Glättungsschicht 12 besteht
vorteilhaft aus Valophen®, das mittels Pulverbeschichtung auf die Ba
sisfläche 11 aufgebracht ist. Die Glättungsschicht 12 weist eine von
Unebenheiten freie Oberfläche 12a auf, auf die eine dünne Reflexions
schicht 13 aus Metall aufgebracht ist. Die Reflexionsschicht 13 be
steht im vorliegenden Fall aus Chrom, kann jedoch auch aus einem an
deren Metall, beispielsweise Kupfer, Messing, Titan, Silber, Gold, Platin
oder Edelstahl bestehen. Die Reflexionsschicht 13, die eine Stärke von
etwa 0,3 bis 0,5 µm aufweist, wird mittels eines Vakuum-Sputter-
Verfahren auf die Glättungsschicht 12 aufgebracht. Um die Haftung
der Reflexionsschicht 13 auf der Oberfläche 12a der Glättungsschicht
12 zu verbessern, wird die Glättungsschicht 12 mittels eines Plasma
verfahren oberflächenbehandelt.
Die Oberfläche 13a der Reflexionsschicht 13 ist hochgradig reflektie
rend und weist somit einen Spiegeleffekt auf.
Zum Schutz der Reflexionsschicht 13, insbesondere gegen Steinschlag
und andere mechanische Belastungen, ist die Oberfläche 13a der Re
flexionsschicht 13 mit einer transparenten Deckschicht 14 abgedeckt.
Die transparente Deckschicht, die eine Stärke von etwa 1 µm aufweist,
besteht aus Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid. Die Deckschicht 14
wird durch ein Vakuum-Sputter-Verfahren auf die Reflexionsschicht
aufgebracht. Es kann aber auch ein anderes PVD-Verfahren (physical
vapour desposition) oder CVD-Verfahren (chemical vapour desposition)
zum Einsatz kommen.
Neben dem aus optischen Gründen gewünschten Spiegeleffekt zeich
net sich das Beschichtungssystem 10 durch einen guten Korrosions
schutz aus.
Neben dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel für ein
Leichtmetallrad kann das Beschichtungssystem auch bei anderen Fahr
zeugrädern und zur Beschichtung von Karrossierieteilen Verwendung
finden.
Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Beschichtungsan
lage 20 zum Aufbringen des vorstehend beschriebenen Beschichtungs
systems 10. Die Beschichtungsanlage 20 ist als Durchlaufanlage mit
mehreren hintereinander geschalteten Kammern 21 bis 27 ausgebildet,
die hintereinanderfolgend von dem Beschichtungsgut durchlaufen wer
den. Hierbei ist die Durchlaufrichtung durch einen Pfeil 30 gekenn
zeichnet.
Die einzelnen Kammern sind durch Klappenventile 28a, 28b, 28c von
einander abgetrennt.
An der Einlaßseite 31 der Beschichtungsanlage 20 wird das Leichtme
tallrad oder ein anderes Beschichtungsgut zugeführt. Hierbei ist das
Leichtmetallrad bereits mit einer Glättungsschicht 12 versehen. In einer
einlaßseitigen Schleusenkammer 21 ist eine Plasmaquelle zur Aktivie
rung der Oberfläche 12a der Glättungsschicht 12 vorgesehen. Nach
Austritt der einlaßseitigen Schleusenkammer 21 gelangt das Leichtme
tallrad in eine Zwischenkammer 22, in der eine Wärmebehandlung
stattfindet. Die Zwischenkammer 22 erzeugt weiterhin saubere Vaku
umbedingungen für die Übergabe an die nachgeschaltete erste Be
schichtungskammer 23.
In der ersten Beschichtungskammer 23 sind zwei nicht näher darge
stellte Gleichspannungs-Planarmagnetrone eingebaut, deren Anordnung
bezüglich des Leichtmetallrads einstellbar ist. Insbesondere kann der
Neigungswinkel und der Abstand zu dem Leichtmetallrad eingestellt
werden, um für unterschiedliche Rädergrößen jeweils optimale Prozeß
bedingungen zu erhalten. Die Planarmagnetrone werden mit direkt ge
kühlten Targets betrieben, wodurch ein Targetwechsel innerhalb kurzer
Zeit möglich wird.
Der ersten Beschichtungskammer 23 ist eine Zwischenkammer 24
nachgeschaltet, die ebenfalls vakuumbeaufschlagt ist und eine gute
Übernahme des Beschichtungsguts aus der Beschichtungskammer 23
gewährleistet.
Das Leichtmetallrad gelangt dann in eine zweite Beschichtungskammer
25, in der die transparente Deckschicht 14 aufgebracht wird. Die zwei
te Beschichtungskammer 25 ist ebenfalls mit einem Planarmagnetron
versehen, um die aus Aluminiumoxid bestehende transparente Deck
schicht aufzubringen. Die transparente Deckschicht wird hierbei mit
einer Stärke von etwa 1 µm auf die Reflexionsschicht 13 aufgebracht.
Über eine Zwischenkammer 26 und einer auslaßseitige Schleusen
kammer 27 gelangt das Leichtmetallrad zu der Auslaßseite 32 der Be
schichtungsanlage 20.
Mit der vorstehend beschriebenen Beschichtungsanlage 20 und des in
diesem Zusammenhang beschriebenen Beschichtungsverfahren, kann
innerhalb kurzer Prozeßzeiten das erfindungsgemäße Beschichtungssy
stem 10 auf das Leichtmetallrad aufgebracht werden.
Claims (10)
1. Beschichtungssystem (10), insbesondere für Leichtmetallräder
oder Karosserieteile von Kraftfahrzeugen, mit einer Glättungs
schicht (12) aus einem Kunststoff, die auf eine Basisfläche (11)
aus Metall aufgebracht ist und die Oberfläche (11a) der Basisflä
che (11) glättet, mit einer auf die Glättungsschicht (12) durch
ein Vakuum-Sputter-Verfahren aufgebrachten dünnen Refle
xionsschicht (13) aus einem Metall oder einer Metallverbindung
und mit einer die Reflexionsschicht (13) abdeckenden transpa
renten Deckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Glättungs
schicht aus einem modifiziertem Epoxidharz besteht, das mittels
Pulverbeschichtung auf die Basisfläche (11) aufgebracht ist, und
daß die transparente Deckschicht (14) aus Aluminiumoxid oder
Silciumdioxid besteht und mittels eines Vakuum-Sputter-
Verfahrens auf die Reflexionsschicht (13) aufgebracht ist.
2. Beschichtungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die transparente Deckschicht (14) eine Dicke von etwa
1 µm aufweist.
3. Beschichtungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reflexionsschicht (13) aus Chrom, Kupfer,
Messing, Titan, Silber, Gold, Platin oder Edelstahl besteht.
4. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Reflexionsschicht (13) eine Stär
ke von 0,3 bis 0,5 µm aufweist.
5. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Glättungsschicht (12) zur Ver
besserung der Haftung der Reflexionsschicht (13) oberflächen
behandelt ist.
6. Verwendung eines Beschichtungssystems nach einem der An
sprüche 1 bis 5, zur Beschichtung von Rädern, insbesondere von
Kraftfahrzeugen, Motorrädern, Fahrrädern und von Karosse
rieteilen.
7. Verfahren zum Aufbringen eines Beschichtungssystems (10),
nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem
- - auf eine Basisfläche (11) aus Metall, insbesondere aus Aluminium, Magnesium oder Stahl, eine Glättungsschicht (12) aus einem modifizierten Epoxidharz mittels Pulverbe schichtung aufgebracht wird;
- - die Glättungsschicht (12) mittels eines Vakuum-Sputter- Verfahrens mit einer Reflexionsschicht (13) aus Metall oder einer Metallverbindung versehen wird;
- - auf die Reflexionsschicht (13) eine transparente Deck schicht (14) aus Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid mittels eines Vakuum-Sputter-Verfahrens aufgebracht wird.
8. Vorrichtung zum Aufbringen einer Reflexionsschicht (13) und
einer transparenten Deckschicht (14) eines Beschichtungssy
stems (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Durchlaufanlage (20) mit mehreren hinterein
ander geschalteten Kammern (21 bis 27) vorgesehen ist, die in
Durchlaufrichtung auf aufweist:
- - eine einlaßseitige Schleusenkammer (21) mit einer Plas maquelle zur Aktivierung der Oberfläche (12a) der Glä tungsschicht (12) aus einem modifizierten Epoxidharz;
- - eine erste vakuumbeaufschlagte Zwischenkammer (22) mit Wärmebehandlungsmitteln für das Beschichtungsgut;
- - eine erste Beschichtungskammer (23) mit mindestens ei nem Planarmagnetron zum Aufbringen der Reflexions schicht (13) auf die Glättungsschicht (12);
- - eine zweite vakuumbeaufschlagte Zwischenkammer (24);
- - eine zweite Beschichtungskammer (25) zum Aufbringen der transparenten Deckschicht (14); und
- - mindestens eine auslaßseitige Schleusenkammer (27).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtungskammer (23, 25) mindestens ein Gleichspan
nungs-Planarmagnetron aufweisen, das bezüglich des Beschich
tungsguts einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der auslaßseitigen Schleusenkammer (27) eine zweite vaku
umbeaufschlagte Zwischenkammer (26) vorgeschaltet ist.
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- 1996-09-26 DE DE1996139711 patent/DE19639711C2/de not_active Expired - Fee Related
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