DE19639623A1 - Mischung von zwei Fluidströmen an einem Verdichter - Google Patents
Mischung von zwei Fluidströmen an einem VerdichterInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung, die
mindestens einen Austrittsdiffusor für einen Verdichter auf
weist. Der Verdichter verdichtet einen ersten Fluidstrom, der
durch den Austrittsdiffusor strömt. Weiterhin wird ein Ver
fahren zur Zuführung eines zweiten Fluidstromes zu dem ersten
Fluidstrom beschrieben. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der
Erfindung ist der Einsatz in einer stationären Gasturbinen
anlage, wie sie bei einem Gasturbinenkraftwerk vorliegt. Im
folgenden soll am Beispiel einer Gasturbine die Problematik
der Zumischung eines zweiten Fluidstromes in einen ersten
Fluidstrom aufgezeigt werden, die mit der Erfindung vorteil
haft gelöst wird.
Entscheidende Parameter bei Großkraftwerksanlagen sind die
Leistung der Anlagenteile wie Turbine, Verdichter oder auch
Brenner. Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage wird von deren
Leistungen entscheidend beeinflußt. Die Leistung einer
Gasturbine sowie der Wirkungsgrad eines Gasturbinenkraft
werks, welches Abwärme nutzt, kann in erster Linie gesteigert
werden, indem die Turbineneintrittstemperatur der Gasturbine
erhöht wird. Dieser Steigerung steht jedoch entgegen, daß da
durch auch die Verbrennungstemperatur in der Brennkammer der
Gasturbine erhöht wird. Dadurch werden vermehrt thermische
Stickoxide produziert. Daher ist ein Ziel der Gasturbinenent
wicklung, auf der einen Seite die Turbineneintrittstemperatur
zu maximieren und auf der anderen Seite gleichzeitig die Ver
brennungstemperatur so zu minimieren, daß die Bildung von
Stickoxiden zumindest im Rahmen gesetzlicher Auflagen bleibt.
Bei heutigen Gasturbinen wird das heiße Rauchgas aus der
Brennkammer auf dem Weg bis zum Turbineneintritt durch zuge
mischte Kühlluft von den Brennkammerwänden auf die Turbinen
eintrittstemperatur abgekühlt. Das bedeutet, daß durch diese
Zumischung von Kühlluft die Verbrennungstemperatur gegenüber
der Turbineneintrittstemperatur erhöht ist. Zur Erreichung
des Zieles einer maximalen Verbrennungstemperatur wird daher
auf jegliche Zumischung von Kühlluft in die Brennkammer ver
zichtet. Die Verbrennungstemperatur in der Brennkammer sowie
die Turbineneintrittstemperatur sind dann nahezu gleich.
Bekannt ist es, daß in Gasturbinen, wie sie die Anmelderin
verwendet, die Brennkammerkühlluft minimiert wird, indem die
Brennkammer mit keramischen Steinen ausgekleidet ist. Diese
bedürfen nur einer geringen Kühlung. Allerdings wird ein ge
wisser Volumenstrom an Kühlluft eingesetzt, um die Spalten
zwischen den Brennkammersteinen gegen ein Eindringen von
heißem Rauchgas zu sperren. Dadurch wird verhindert, daß die
heißen und aggressiven Rauchgase auf die Außenhaut der Brenn
kammer auftreffen und diese schädigen können.
Weiterhin ist eine Brennkammer bekannt, deren Wände zwar ge
kühlt aber zum Brennraum hin völlig geschlossen sind. Die ge
schlossene Brennkammerwand wird von außen durch eine Art
Luftdusche gekühlt. Die aufgewärmte Kühlluft strömt an
schließend zu dem Brenner. Um der Luftdusche das für die
Strömung notwendige Druckgefälle zur Verfügung zu stellen,
muß der Druck des nicht zur Kühlung verwendeten Verbrennungs
luftstromes vor dem Brenner so gedrosselt werden, daß die im
Brenner zuströmende, aufgewärmte Kühlluft von der Brennkam
meraußenwand in den Brenner eintritt. Daraus ergibt sich ein
erhöhter Druckverlust einer derartigen Brennkammer gegenüber
einer konventionellen Brennkammer. Die Wirkungsgradver
schlechterung der Brennkammer wirkt sich dementsprechend auch
auf den Wirkungsgrad der Gasturbinenanlage aus.
Bekannt ist auch, eine Kühlung der Brennkammer der Gasturbine
mit Dampf durchzuführen. Aus einem der Gasturbine nachge
schaltetem Dampfprozeß wird im Mitteldruckteil Dampf entnom
men und zur Kühlung der Brennkammerwände verwendet. An
schließend wird der Dampf nach der erfolgten Aufheizung an
den Brennkammerwänden der Mitteldruckdampfturbine wieder zu
geführt. Eine derartig gekühlte Brennkammer hat völlig ge
schlossene Brennkammerwände. Allerdings ist ein Betrieb der
Gasturbine allein ohne den Betrieb eines nachgeschalteten
Dampfprozesses nicht möglich. Auch muß beim Starten des
Gas- und Dampfkraftwerkes zunächst Dampf in einem Hilfskessel er
zeugt werden. Dieses führt wiederum zu einer Verteuerung der
Gesamtanlage.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, zumindest das zur
Kühlung einer geschlossenen Brennkammerwand verwendete Kühl
mittel im Gasturbinenprozeß selbst weiter verwendbar zu ma
chen, ohne daß es direkt dem Brenner zugeführt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer Mi
schungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1, einer
Mischungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 2 sowie
einem Verfahren zur Zuführung eines Fluidstromes mit den
Merkmalen des Anspruches 14. Vorteilhafte Weiterbildungen und
Ausgestaltungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen an
gegeben.
Die Erfindung weist eine Mischvorrichtung mit mindestens ei
nem Austrittsdiffusor für einen Verdichter auf. Der Verdich
ter verdichtet einen ersten Fluidstrom, der durch den Aus
trittsdiffusor strömt. Der Austrittsdiffusor hat eine Zufüh
rung für einen zweiten Fluidstrom zum Einströmen in den Aus
trittsdiffusor. Eine derartige Mischvorrichtung ermöglicht,
daß in den ersten Fluidstrom noch vor Eintritt in einem, dem
Austrittsdiffusor nachfolgenden Anlagenbauteil, ein zweiter
Fluidstrom zugeführt und beigemischt wird. Dieses ermöglicht,
daß beide Fluidströme sich vermischen und daß bis zum nach
folgenden Anlagenteil eine Homogenisierung des resultierenden
Fluidstromes eintritt. Dieses hat den Vorteil, daß das nach
folgende Anlagenbauteil, beispielsweise eine Gasturbinen
brennkammer, aufgrund des homogenisierten einströmenden Flui
des gewünschte Ziele erreicht, wie eine Absenkung der
Stickoxide.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist eine Misch
vorrichtung an einem Austrittsdiffusor, welcher an einem Ver
dichter einer Gasturbinenanlage angeschlossen ist. Der Ver
dichter verdichtet einen ersten Fluidstrom, der anschließend
in den Austrittsdiffusor des Verdichters eintritt. Der Aus
trittsdiffusor und/oder der Verdichter benachbart zu einer
der Schaufelreihen des Verdichters weist eine Leitung zur Zu
führung eines zweiten Fluidstromes auf, die mittelbar oder
unmittelbar in den Austrittsdiffusor bzw. zu der Schaufel
reihe mündet. Der zweite Fluidstrom hat einen geringeren
Druck als derjenige in einem Querschnitt des Austrittsdiffu
sors der Schaufelreihe, an dem der zweite Fluidstrom dem er
sten Fluidstrom zugemischt wird. Die Zuführung des zweiten
Fluidstromes zum ersten erfolgt so, daß der durch den Quer
schnitt des Austrittsdiffusors bzw. der Schaufelreihe hin
durchtretende, verdichtete erste Fluidstrom den zweiten
Fluidstrom in den Austrittsdiffusor bzw. in die Schaufelreihe
hineinzieht. Zweckmäßig ist es, daß der zweite Fluidstrom
durch eine düsenförmige Einrichtung hindurchgeleitet wird.
Dadurch nimmt der Fluidstrom eine größere Geschwindigkeit an
und läßt sich im Querschnitt und stromabwärts davon besser
mit dem ersten Fluidstrom mischen.
Die Erfindung erlaubt, daß zur Kühlung der Brennkammer einer
Gasturbine, an die ein Verdichter mit einem Austrittsdiffusor
angeschlossen ist, nach Kühlung von zumindest einem Teil der
Brennkammer durch den zweiten Fluidstrom dieser zumindest
teilweise dem Austrittsdiffusor und/oder einer der Schaufel
reihen des Verdichters zugeführt wird. Die Zuführung in den
Austrittsdiffusor wird vorteilhafterweise dann gewählt, wenn
die Strömungsverluste entlang der Leitungen für den zweiten
Fluidstrom sich so ergeben, daß das Druckgefälle zwischen er
stem und zweitem Fluidstrom nicht zu hoch ist. Eine Zumi
schung in eine der Schaufelreihen des Verdichters wird vor
allem bevorzugt, wenn das Druckgefälle gegenüber dem Aus
trittsdiffusor zu hoch ist, als daß eine energetisch günstige
Zuführung des zweiten Fluidstromes möglich wäre. Die kon
struktive Auslegung der Leitungen, die den zweiten Fluidstrom
führen, ist daher frei gestaltbar. Insbesondere läßt sich auf
diese Weise eine geschlossene Brennkammerwand der Gasturbine
von außen beliebig kühlen. Dem Rauchgas in der Brennkammer
braucht daher keine Kühlluft zugemischt werden. Zur Kühlung
wird als zweiter Fluidstrom ein Teilstrom der Verdichterent
luft entnommen. Dieser wird in Form einer Luftdusche auf die
geschlossene Brennkammerwand geblasen und strömt anschließend
an ihr außen vorbei. Der Teilstrom der Verdichterentluft ist
aber auch nur in Form einer Luftdusche bzw. nur als äußere
Strömung auf der Brennkammerwand aufbringbar und umströmt
diese. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß anstatt einer vollkommen geschlossenen Brennkammeraußen
wand diese an definierten Stellen für einen Teil des zweiten
Fluidstromes durchlässig ist. Die definierten Stellen sind an
der Brennkammer so angeordnet, daß die eintretende Kühlluft,
oder auch ein anderes Kühlmedium wie Wasserdampf, die Ver
brennung vorteilhaft beeinflußt. Bei Aufteilung der Brennkam
mer in verschiedene Zonen wie Primär- und Sekundärzone ist
auf diese Weise eine unterstützende Temperaturabsenkung bzw.
Nachverbrennung durchführbar.
Neben einer Umströmung der Außenwand der Brennkammer durch
den gesamten zweiten Fluidstrom und anschließender Weiterlei
tung zum Austrittsdiffusor und/oder .der Schaufelreihe des
Verdichters ermöglicht die Erfindung ebenfalls, daß zumindest
ein Teil des zweiten Fluidstromes aus einem Dampfkraftkreis
lauf eines Dampfkraftprozesses entnommen wird und an
schließend, nach der Kühlung, zum Austrittsdiffusor bzw. der
Schaufelreihe des Verdichters ebenfalls weitergeleitet wird.
Die Verwendung von Dampf als zweiter Fluidstrom gestattet,
ein nach Vermischung mit dem ersten Fluidstrom homogenes Ge
misch zum Brenner zuführen, welches die Temperaturen insbe
sondere in der Primärzone der Brennkammer derartig reduziert,
daß die Bildung von temperaturbedingten Stickoxiden weitest
gehend unterbleibt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der Erfindung
werden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in der
folgenden Zeichnung näher erläutert. Zweckmäßige Ausgestal
tungen ergeben sich durch vorteilhafte Kombination von Merk
malen der dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtungen. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Gasturbinenanlage
mit gekühlter Brennkammeraußenwand und an
schließende Zuführung des Kühlmediums in den
Austrittsdiffusor,
Fig. 2 einen weiteren Ausschnitt einer Gasturbinenan
lage mit einer Zuführung des Kühlmediums der
ersten Turbinenschaufelreihe zu einer Schaufel
reihe eines Verdichters der Gasturbinenanlage,
Fig. 3 eine düsenförmig ausgestaltete Zuführung, bei
spielsweise am Austrittsdiffusor,
Fig. 4 eine konstruktive Gestaltung eines Austritts
diffusors des Verdichters einer Gasturbinenan
lage als Strahlpumpe und
Fig. 5 eine Kombination von unterschiedlichen, dem
Austrittsdiffusor und/oder einer Schaufelreihe
des Verdichters zuzuführenden Fluidströmen.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Gasturbinenanlage.
Ein Austrittsdiffusor 1 ist an einem Verdichter 2 angeordnet.
Im Austrittsdiffusor 1 befindet sich eine Zuführung 3, die in
den Austrittsdiffusor 1 mündet. Dieser Zuführung 3 wird mit
tels einer Leitung 4 ein zweiter Fluidstrom 5 zugeführt, der
in den Austrittsdiffusor 1 am Querschnitt AA dem durch den
Verdichter 2 verdichteten ersten Fluidstrom 17 beigemischt
wird. Je nach auftretendem Druckgefälle entlang der Leitung 4
ist aber auch eine konstruktive Ausgestaltung möglich, bei
der der zweite Fluidstrom 5 einer der Schaufelreihen 6 des
Verdichters 2 zugeführt wird. Eine derartige konstruktive
Ausgestaltung wird noch nachfolgend beschrieben, wobei aus
einer in dieser Fig. 1 nicht dargestellten Gasturbine 8 ein
zweiter Fluidstrom 5 zum Verdichter 2 zurückgeführt wird. In
Fig. 1 wird die Außenwand 9 der Brennkammer 7 duschenförmig
mit dem zweiten Fluidstrom 5 umströmt. Dieses ist durch die
eingezeichneten Pfeile angedeutet. Nach Umströmung der Außen
wand 9 tritt der zweite Fluidstrom 5 wieder vollständig in
die Leitung 4 ein. Der zweite Fluidstrom 5 wird vor der ei
gentlichen Kühlung durch Abtrennung vom ersten Fluidstrom 17
gewonnen, dessen verbleibender Reststrom 22 zum Gasturbinen
brenner 21 geführt wird.
Neben der Vermeidung von Kühlluftzumischung in die Brennkam
mer 7 der Gasturbinenanlage weist die in Fig. 1 dargestellte
Ausgestaltung der Erfindung noch weitere Vorteile auf:
- - Der Reststrom 22 des ersten Fluidstromes 17, welcher dem Gasturbinenbrenner 21 zugeführt wird, muß nicht angedros selt werden, um den Druckverlust der Luftdusche für die Außenwand 9 der Brennkammer 7 zu erzeugen. Ist der zweite Fluidstrom klein gegenüber dem aus dem Verdichter austre tenden ersten Fluidstrom 17, so ist der Zusatzdruckver lust des Austrittsdiffusors 1 infolge der Zumischung des aufgewärmten zweiten Fluidstromes 5 gering.
- - Die aufgewärmte Kühlluft als zweiter Fluidstrom 5 wird weit vor dem Gasturbinenbrenner 21 zugemischt. Sie kann sich somit homogen mit der Verdichterentluft als erstem Fluidstrom 17 vermischen. Dadurch werden heiße Strähnen in der dem Brenner 21 zugeführten Brennerzuluft 22 ver mieden. Die Stickoxidemissionen des Brenners werden auf diese Weise reduziert.
Fig. 2 zeigt eine weitere Anwendung der Erfindung. Der
zweite Fluidstrom 5 wird zur Kühlung der ersten Schaufelreihe
der Gasturbine 8 verwendet. Die Gasturbinenschaufel 14 ist
hohl, so daß der zweite Fluidstrom 5 vom ersten Fluidstrom 17
abgezweigt werden kann und durch entsprechende Zuführungen
zur Turbinenschaufel 14 geführt wird. Die Leitung 4 als Kühl
mittelableitung ist konstruktiv so ausgelegt, daß der Druck
abfall aufgrund von Strömungsverlusten gering ist. Die Lei
tung 4 ist so ausgelegt, daß eine entsprechende konzeptio
nelle Neugestaltung der Gasturbinenanlage zur Zumischung des
zweiten Fluidstromes 5 in den ersten Fluidstrom 17 an vor
handene Konzepte leicht anpaßbar ist. Aufgrund des etwas hö
heren Druckverlustes gegenüber einer Kühlung der Außenwand 9
der Brennkammer 7 in Fig. 1 wird der zweite Fluidstrom in
Fig. 2 einer Schaufelreihe 6 des Verdichters 2 an einem
Querschnitt AS mittels der Zuführung 3 zugeführt. Ist der
Druckverlust über der Leitung 4 sowie der Zuführung 3 gering,
kann der zweite Fluidstrom 5 auch im Austrittsdiffusor 1 zu
gemischt werden. Zwischen der Leitung 4 sowie der Zuführung 3
befindet sind ein Raum 23. Dieser ist zum einem so gestaltet,
daß der zweite Fluidstrom 5 ohne große Reibungsverluste in
die Zuführung 3 eintritt. Weiterhin dient der Raum 23 zum an
deren auch als Beruhigungsvolumen. Vorhandene Turbulenzen,
die aufgrund der Strömung des zweiten Fluidstromes 5 in der
Leitung 4 vorhanden sind, werden im Raum 23 verringert. Eine
zusätzliche Funktion des Raumes 23 ist es, als Speicher zu
dienen. Aufgrund seiner Größe ist er in der Lage, ein ausrei
chendes Volumen des zweiten Fluidstromes 5 aufnehmen zu kön
nen.
Fig. 3 zeigt eine konstruktive Gestaltung der Zuführung des
zweiten Fluidstromes 5 zu dem ersten Fluidstrom 17. Die Lei
tung 4 ist diesmal direkt am Austrittsdiffusor 1 befestigt.
Bei Betrieb der dargestellten Mischvorrichtung ist der Druck
in der Leitung 4 geringer als der Druck in dem Querschnitt
des Austrittsdiffusors 1, in den die Leitung 4 in diesem
Falle direkt einmündet. Die Düse 10 kann verschiedenartig
ausgebildet sein. In einer Ausgestaltung zieht sich die Dü
senöffnung über einen radialen Abschnitt der Außenwand des
Austrittsdiffusors 1 entlang. Dadurch ergibt sich eine ka
nalartige Düsenzuführung des zweiten Fluidstromes 5. Eine an
dere Ausgestaltung sieht einzeln verteilte Düsen 10 über den
Umfang des Austrittsdiffusors 1 bzw. der Schaufelreihen 6 des
Verdichters 2 vor.
Fig. 4 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung einer
Mischvorrichtung. Durch den Austrittsdiffusors 1 tritt der
erste Fluidstrom 17 aus. Um den Austrittsdiffusor 1 ist eine
Konstruktion geschaffen, die als Strahlpumpe 11 für den zwei
ten Fluidstrom 5 wirkt. Der aus dem Austrittsdiffusor aus
tretende erste Fluidstrom 17 zieht durch die düsenförmige
Einrichtung 18, welcher um den Austrittsdiffusor 1 eingeord
net ist, den zweiten Fluidstrom 5 heraus. In dem nachfolgen
den Einsatz 24 vermischen sich der erste Fluidstrom 17 und
der zweite Fluidstrom 5 miteinander und werden anschließend
zum Brenner geführt. Die Leitung 4 mündet in diesem Fall di
rekt am Austrittsdiffusor 1. Bei der in Fig. 4 dargestellten
Strahlpumpenkonstruktion bilden der Austrittsdiffusor 1 im
Zusammenspiel mit der düsenförmigen Einrichtung 18 die Haupt
komponenten. Andere vorteilhafte Ausgestaltungen weisen einen
Teil der Leitung 3, einen Teil des Austrittsdiffusors 1
und/oder einen Teil des Verdichters 2 auf, die eine Strahl
pumpe ausbilden. Der Volumenstrom des zweiten Fluidstromes 5
kann verändert werden, in dem entweder der Querschnitt der
Leitung 4 und/oder ein Querschnitt der Strahlpumpe 11 so ge
ändert wird, daß sich ändernde Druckverhältnisse in der Lei
tung 4 bzw. der Strahlpumpe 11 auch eine Änderung des zweiten
Fluidstromes 5 bedingen. Dieses geht dementsprechend mit ei
ner Änderung der Strömungsgeschwindigkeit ein. Dieses führt
bei ansteigender Geschwindigkeit zur Erhöhung des Turbulenz
grades und damit auch zu höheren Reibungs- und Druckverlu
sten. Eine Änderung eines Querschnittes wird daher rechnerun
terstützt vorgenommen. Eine derartige gesteuerte oder gere
gelte Einrichtung 12 ist beispielsweise ein positionsverän
derbares Leitblech, wie es in Fig. 4 gestrichelt benachbart
zu der düsenförmigen Einrichtung 18 dargestellt ist. Ein sol
ches Leitblech 12 wirkt quasi ventilähnlich, da je nach des
sen Stellung der Querschnitt vergrößert oder verkleinert wer
den kann.
Fig. 5 zeigt eine Kombination von verschiedenen zweiten
Fluidströmen 5, die dem Verdichter 2 bzw. dem Austrittsdiffu
sor 1 zugeführt werden. Der Gasturbine 8 ist ein Dampfkraft
prozeß 19 nachgeschaltet. Dieser nutzt die Abwärme des Rauch
gases 15, welche sich noch nach der Gasturbine 8 in diesem
befindet. Mittels einer Zuleitung 20 wird ein Teil des Rauch
gases 15 nach der Brennkammer 7 abgeführt und als zweiter
Fluidstrom 5 dem Austrittsdiffusor 1 bzw. einer Schaufelreihe
des Verdichters 2 zugemischt. Über eine Zuleitung 25 wird der
als Kühlmittel für die Außenwand 9 der Brennkammer 7 verwen
dete, aus dem Verdichter 2 stammende Luftstrom als zweiter
Fluidstrom 5 über ein Ventil 12 in der Zuleitung 25 dem Aus
trittsdiffusor 1 und/oder optional dem Verdichter 2 zuge
führt, wie es gestrichelt dargestellt ist. Mittels einer
Steuerung oder Regelung 16 ist die Querschnittsänderung in
der Zuleitung 20 und in der Zuleitung 25 so veränderbar, daß
je nach Betriebszustand der Gasturbinenanlage und insbeson
dere einem gewünschten Verbrennungszustand innerhalb der
Brennkammer eine flexible Zumischung eines zweiten Fluidstro
mes 5 zum ersten Fluidstrom 17 erfolgen kann. Die weiterhin
dargestellte Zuleitung 26 führt einen zweiten Fluidstrom 5
zuerst zur Gasturbine, wo er eine oder mehrere Turbinenschau
felreihen abkühlt. Anschließend wird dieser zweite Fluidstrom
5 durch ein Ventil 12 geführt, um danach im Austrittsdiffusor
1 bzw. im Verdichter 2 dem ersten Fluidstrom 17 zugemischt
werden zu können. Eine weitere Möglichkeit, einen geeigneten
zweiten Fluidstrom 5 dem Austrittsdiffusor 1 bzw. dem Ver
dichter 2 zuführbar zu machen, wird durch die Zuleitung 27
verwirklicht. Wie hier beispielhaft dargestellt, wird aus der
Dampfturbine 28 ein Teilstrom entnommen und mittels einer
Steuerung oder Regelung 13 je nach Bedarf weitergeleitet.
Die in Fig. 5 dargestellten, unterschiedlichen Ströme, die
dem ersten Fluidstrom 17 zumischbar sind, deuten das weite
Einsatzgebiet der Erfindung an. Die Nutzung einer erfindungs
gemäßen Mischvorrichtung ist jedoch nicht auf eine Gasturbi
nenanlage beschränkt. Vielmehr bietet sich eine derartige
Mischvorrichtung überall dort an, wo zwei Fluidströme mitein
ander homogen gemischt werden sollen, bevor sie dann in einen
weiteren Anlagenteil eintreten. Weiterhin ermöglicht die Er
findung, daß, wie bei der Reduzierung der Kühlluftzumischung
zum Rauchgas, eine Leistung eines Anlagenbauteils, in diesem
Falle die Gasturbinenleistung, erhöht sowie der Anlagenwir
kungsgrad dadurch gesteigert werden kann. Ein weiterer Vor
teil der Erfindung ist es, daß durch die Ausgestaltung als
Strahlpumpe ein quasi verloren gegangener Druck in einem
Kühlkreislauf oder auch einem anderen Fluidkreislauf wieder
gewonnen werden kann.
Claims (20)
1. Mischvorrichtung mit mindestens einem Austrittsdiffusor
(1) für einen Verdichter (2), der einen ersten Fluidstrom
(17) verdichtet, der durch den Austrittsdiffusor (1) strömt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aus
trittsdiffusor (1) eine Zuführung (3) für einen zweiten
Fluidstrom (5) zum Einströmen in den Austrittsdiffusor (1)
hat.
2. Mischvorrichtung für einen ersten Fluidstrom (17) mit ei
ner daran angeschlossenen Gasturbinenanlage mit einem Ver
dichter (2), der den ersten Fluidstrom (17) verdichtet,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verdich
ter (2) einen daran angeschlossenen Austrittsdiffusor (1)
aufweist, wobei in den Austrittsdiffusor (1) und/oder in eine
der Schaufelreihen (6) des Verdichters (6) eine Leitung (4)
zur Zuführung eines zweiten Fluidstromes (5) mittelbar oder
unmittelbar mündet.
3. Mischvorrichtung Anspruch 1 oder 2 mit mindestens einer
Brennkammer (7) für eine Gasturbine und mit einem Verdichter
(2), durch den der erste Fluidstrom verdichtbar ist, wobei
die Brennkammer (7) eine Kühlung zumindest für ihre Außenwand
(9) und der anschließbare Verdichter (2) einen Austrittsdif
fusor (1) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Lei
tung (4) zu der Brennkammer (7) benachbart ist, wobei die
Leitung (4) einen von dem ersten Fluidstrom (17) abtrennbaren
zweiten Fluidstrom (5) von der Außenwand (9) der Brennkammer
(7) in den Austrittsdiffusor (1) und/oder in eine der Schau
felreihen (6) des Verdichters (2) führt.
4. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lei
tung (4) eine Kühlmittelableitung ist, durch die der zweite
Fluidstrom (5) als Kühlmedium für ein zu kühlendes Bauteil
nach der Kühlung dem Austrittsdiffusor (1) und/oder der
Schaufelreihe (6) zuführbar ist.
5. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Be
trieb der Mischvorrichtung der Druck in der Leitung (4) ge
ringer ist als der Druck in demjenigen Querschnitt (AS, AA)
des Austrittsdiffusors (1) und/oder der Schaufelreihe (6), in
den die Leitung (4) direkt oder mittelbar einmündet.
6. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aus
trittsdiffusor (1) und/oder der Verdichter (2) benachbart zu
der Schaufelreihe (6) und/oder der Leitung (4) eine Düse (10)
aufweist.
7. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil der Leitung (4), ein Teil des Austrittsdiffusors (1)
und/oder ein Teil des Verdichters (2), als Strahlpumpe (11)
zur Zuführung des zweiten Fluidstromes (5) ausgebildet ist.
8. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Ein
richtung (12) zur Änderung eines Querschnittes der Leitung
(4; 20, 25, 26, 27) und/oder der Strahlpumpe (11) vorhanden
ist.
9. Mischvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung (12) eine Steuerung oder Regelung (13, 16) des Quer
schnittes der Leitung (4; 20, 25, 26, 27) und/oder der
Strahlpumpe (11) aufweist.
10. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung
(4; 25) eine Kühlmittelzuleitung ist, die zumindest zu einem
Teil zu der Außenwand (9) der Brennkammer (7) benachbart und
so gestaltet ist, daß der zweite Fluidstrom als Kühlmedium
zumindest einen Teil der Außenwand (9) duschenförmig be
strömt.
11. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung
(4; 26) den zweiten Fluidstrom von einer Turbinenschaufel
(14) der Gasturbine dem Austrittsdiffusor (1) und/oder der
Schaufelreihe (6) des Verdichters (2) zuführt.
12. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß diese eine
Zuleitung (20) für einen Teil des aus der Brennkammer aus
tretenden Rauchgases (15) zum Austrittsdiffusor (1) und/oder
der Schaufelreihe (6) des Verdichters (2) aufweist.
13. Mischvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß eine re
gel- oder steuerbare Einrichtung (16) vorhanden ist, die den
Rauchgasmassenstrom (15) in der Zuleitung (20) verändert.
14. Verfahren zur Zuführung eines zweiten Fluidstromes (5) in
einen Austrittsdiffusor (1) und/oder in eine Schaufelreihe
(6) eines Verdichters (2), wobei der zweite Fluidstrom (5)
einen geringeren Druck aufweist als in einem Querschnitt (AA,
AS) des Austrittsdiffusors (1) oder der Schaufelreihe (6)
vorliegt, an dem ein zweiter Fluidstrom (5) so zugeführt
wird, daß der durch den Querschnitt (AA, AS) hindurchtretende,
verdichtete erste Fluidstrom (17) den zweiten Fluidstrom (5)
in den Austrittsdiffusor (1) und/oder in die Schaufelreihe
(6) hineinzieht.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Fluidstrom (5) durch eine düsenförmige Einrichtung (18) hin
durchgeleitet wird.
16. Verfahren zur Kühlung einer Brennkammer (7) einer Gastur
bine (8), an die ein Verdichter (2), der einen Austrittsdif
fusor (1) aufweist, angeschlossen ist, nach einem der Ansprü
che 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß nach Küh
lung von zumindest einem Teil der Brennkammer (7) durch den
zweiten Fluidstrom (5) dieser zumindest teilweise dem Aus
trittsdiffusor (1) und/oder einer Schaufelreihe (6) des Ver
dichters (2) zugeführt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außen
wand (9) der Brennkammer (7) mit dem zweiten Fluidstrom (5)
umströmt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
des zweiten Fluidstromes als Kühlmedium der Brennkammer (7)
durch die Außenwand (9) der Brennkammer (7) zum Brennkamme
rinnenraum hindurchtritt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der ge
samte zweite Fluidstrom (5) nach Umströmung der Außenwand (9)
der Brennkammer (7) zum Austrittsdiffusor (1) und/oder der
Schaufelreihe (6) des Verdichters (2) weitergeleitet wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil des zweiten Fluidstromes aus einem Dampfkraftkreis
lauf eines Dampfkraftprozesses (19) entnommen wird und zum
Austrittsdiffusor (1) und/oder der Schaufelreihe (6) des Ver
dichters (2) weitergeleitet wird.
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