DE19638839A1 - Verfahren zur Bestimmung der Entstehungszeit von Hämatomen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Entstehungszeit von HämatomenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Entstehungszeit
von Hämatomen und findet speziell Anwendung in der rechtsmedizini
schen Technik.
Die medizintechnische Ermittlung der Entstehungszeit einer Hautunter
blutung ist häufig ausschlaggebend für die Beweisführung bei Straftaten
mit Körperverletzungen. So stellt sich u. a. häufig die Frage nach der Zeit
von Gewalteinwirkungen bei körperlichen Mißhandlungen, oder auch
nach Körperverletzungen, infolge deren der Verletzte nicht mehr an
sprechbar ist, z. B. bei Bewußtlosigkeit nach Schädelverletzungen, sowie
bei unterschiedlichen Angaben zur Entstehungszeit eines Hämatoms. Die
allgemeinen strafrechtlichen Anforderungen an die Beweisführung
verlangen auch in derartigen Fällen ein nachprüfbares und objektives
Verfahren zur Bestimmung des Alters eines Hämatoms.
Die Einschätzung des Alters von Hämatomen wird gegenwärtig vom un
tersuchenden Sachverständigen in der Praxis subjektiv aufgrund farbli
cher Hämatomveränderungen vorgenommen und wird von Faktoren wie
Lokalisierung und Intensität des Hämatoms und individuellen optischen
Eigenschaften der Haut beeinflußt. Die Genauigkeit der Einschätzung
erfordert viel Erfahrung, ist äußerst schwierig und verlangt "größte
Zurückhaltung" in der Bewertung (S. Berg, Vitale Reaktionen und Zeit
schätzungen, in: B. Mueller (Hrsg.), Gerichtliche Medizin, Springer,
Berlin 1975).
Tutsch-Bauer et al. berichteten 1981 über Altersbestimmungen künstlich
gesetzter Hämatome aufgrund der visuell festgestellten farblichen Verän
derungen. Sie kamen zu dem Schluß, daß eine vorsichtige Aussage über
das Alter eines Hämatoms auch ohne Kenntnis näherer Umstände auf
Grund des Farbbildes möglich ist [E. Tutsch-Bauer et al., Untersuchun
gen zur Altersbestimmung an künstlich gesetzten Hämatomen, Beitr.
gerichtl. Med. 39, 83 (1981)]. Eine genaue Alterseinschätzung gelang
ihnen jedoch im Einzelfall nicht.
Zur Objektivierung der Altersbestimmung von Hämatomen ist neben der
histologischen Bestimmung der Blutabbauprodukte [W. Janssen, Forensic
Histopathology, Springer, Berlin 1984] eine nichtinvasive Bestimmung an
Hai- der spektralen Änderung des Hämatoms mit der Zeit ein möglicher
Weg. Aufbauend auf Untersuchungen von Lins zur farblichen Charakte
risierung der Haut [G. Lins, Remissionsmessungen zur farblichen Charak
terisierung der lebenden menschlichen Haut, Beitr. gerichtl. Med. 25, 271
(1969); G. Lins, K. Hampe, Das remissionsanalytische Hautfarbbild von
artefiziellen Blutergüssen, Beitr. gerichtl. Med. 27, 232 (1970);], führten
Klein et al. [A. Klein, D. Schweitzer, I. Schotte, C. Wolf, Spektrometrie
zur Hämatomaltersbestimmung beim Lebenden, Beitr. gerichtl. Med. 50,
2235 (1992)] spektrometrische Messungen an Hämatomen im Spektral
bereich von 430 . . . 700 nm durch. Die mittels Diskriminanzanalyse aus
gewerteten Ergebnisse zeigten die prinzipielle Eignung von spektrometri
schen Messungen für die in vivo Bestimmung des Hämatomalters, jedoch
gelang eine sichere zeitliche Zuordnung im Einzelfall auch nicht.
Weitere Untersuchungen wurden mit einem tragbaren Zwei-
Wellenlängenphotometer durchgeführt (λ₁ = 460 nm, λ₂ = 557 nm), wobei
aus mehreren aufeinanderfolgenden Messungen auf die Abbaukinetik des
Hämatoms geschlossen wurde. Der zeitliche Abstand zwischen den Mes
sungen mußte mindestens mehrere Stunden betragen, damit zeitliche Ver
änderungen registriert werden können. Diese Information diente an
schließend zur Extrapolation auf die Entstehungszeit [Klein, A., Rom
meiß, S., Fischbacher, Ch., Jagemann, K.-U., Danzer, K.: Estimating the
age of hematomas in living subjects based on spectrometric measure
ments, in: The wound healing process - forensic pathological aspects -,
Rechtsmedizinische Forschungsergebnisse Band 13, Oehmichen, M.,
Kirchner (Hrsg.), Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 1996]. Nach der
Gleichung
wird aus den gemessenen Intensitäten der Remissionen R des Hämatoms
und der benachbarten Haut für mindestens drei verschiedene Meßzeiten
der Quotient Q berechnet. In einem weiteren Auswertungsschritt wird aus
der erhaltenen Ausgleichsgerade mit negativer Steigung durch Extrapola
tion auf Q = 1 die Entstehungszeit des Hämatoms berechnet. Die Zuver
lässigkeit der Altersbestimmung hängt hauptsächlich vom Volumen, der
Lokalisierung und des Alters des Blutextravasats ab.
Ferner ist an sich bekannt, daß für die Bestimmung von Konzentrationen
und Gehalten in der Analytischen Chemie Verfahren existieren, die das
gesamte Spektrum für die Auswertung heranziehen. Hierdurch wird eine
wesentlich größere Zuverlässigkeit erreicht und Phänomene wie wech
selnde Basislinien können eliminiert werden.
Bei komplexen realen Kalibrationsproblemen sind meist nicht alle Kom
ponenten des Systems bekannt. In diesen Fällen wird das ("inverse")
Regressionsmodell
c = Xb + ec (1)
verwendet, wobei X eine m × n Matrix aus m Spektren mit n diskreten
Wellenlängen mit bekannten zugehörigen Konzentrationen ci (i = 1 . . . m)
ist. Der Parametervektor b wird bei der Kalibration bestimmt und wird
für die späteren Vorhersagen unbekannter Konzentrationen verwendet.
Die Voraussetzung für zuverlässige Vorhersagen ist, daß sämtliche spek
tralen Variationen, die durch interferierende Substanzen, aber auch durch
Phänomene wie Basisliniendrift verursacht werden, im Trainingssatz für
die Kalibration berücksichtigt wurden. Der Vektor ec enthält die Resi
duen der Konzentrationen. Es wird davon ausgegangen, daß die Spek
trenmatrix X und der Vektor der Konzentrationen c zentriert wurden,
also:
Bei der PLS (Partial least-squares Regression) wird die Spektrenmatrix X
repräsentiert durch:
X = TP + Ex (3)
wobei P die a × n Matrix der Faktorladungen und T die orthogonale
m × n Scorematrix ist. Ex ist die Matrix der spektralen Residuen, die nicht
durch das Modell beschrieben werden. Die Zerlegung der Spektrenmatrix
wird so durchgeführt, daß die Korrelation von P mit dem Kon
zentrationsvektor c für jeden der a PLS-Faktoren maximal ist. T ent
spricht den Intensitäten im neuen Koordinatensystem der a PLS-Faktoren
und ist über
c = Tq + ec (4)
mit dem Konzentrationsvektor c verknüpft. Durch die Orthogonalität von
T ist die least-squares Bestimmung des Parametervektors q in Gl. 4 ohne
Schwierigkeiten möglich. Die Residuen können für die Diagnose der
Spektren bei der Kalibration und der Vorhersage verwendet werden, da
sie die Information enthalten, ob sich ein bestimmtes Spektrum signifi
kant von den Spektren des Kalibrationssatzes unterscheidet. Der hier zur
Berechnung von P und T verwendete Algorithmus ist beschrieben in
[Höskuldsson, A.: PLS regression methods, J. Chemometrics 2, 211
(1988)].
Für Kalibrationen finden desweiteren Künstliche Neuronale Netze
(artificial neural networks, ANN) Anwendung [Gemperline, P.J., Long,
J.R., Gregoriou G.: Nonlinear multivariate calibration using principal
component regression and artificial neural networks, Anal. Chem. 63,
2313 (1991)]. Als neuronale Netze werden informationsverarbeitende
Systeme bezeichnet, die aus einer großen Anzahl einfach aufgebauter
Verarbeitungseinheiten, den sogenannten Neuronen, bestehen. Diese
senden sich Informationen über gerichtete Verbindungen zu. ANN sind
stark idealisierte Modelle biologischer neuronaler Netze. Abhängig von
der Architektur und den verwendeten Lernregeln werden bei den ANN
verschiedene Typen unterschieden. Bei den ANN vom RBF (radial basis
functions)-Typ wird die Möglichkeit genutzt, nichtlineare Zusammenhän
ge durch eine Linearkombination nichtlinearer Basisfunktionen (z. B.
Gauß-Funktion) approximieren zu können [Cichocki, A., Unbehauen, R.:
Neural Networks for Optimization and Signal Processing, Wiley,
Chichester 1993].
Die Zentren der Basisfunktionen (Gewichtsmatrix W[1]) können über
einen forward-Selektionsalgorithmus gewählt werden [Chen, S., Cowan,
C.F.N., Grant, P.M.: Orthogonal Least Squares Learning Algorithm for
Radial Basis Function Networks: IEEE Transaction Neural Networks, 2,
302 (1991)]. Die Berechnung der Ausgangsgewichte, der Netzeingänge
und der Aktivierungszustände erfolgt in folgenden Schritten: Berechnung
der Netzeingänge der verdeckten Schicht
wobei W[1] die k × n Gewichtsmatrix ist, Berechnung der Aktivierungs
zustände mit der Gauß-Funktion mit dem Skalierungsparameter r
und des k × l Gewichtsvektors der Ausgangsschicht
w[2] = H⁺c (7)
Konzentrationsvektor c (m × 1). Der Vorhersageschritt erfolgt mit
= H⁺w[2] + ec. (8)
Aufgabe der Erfindung ist es, das Alter eines Hämatoms objektiver,
genauer und insbesondere ohne mehrfache Untersuchungen diagnosti
scher Art sowie ausschließlich auf Grund von Meßdaten zu bestimmen,
die nur zu einer Zeit aufgenommen wurden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Bestimmung der Entste
hungszeit des Hämatoms aus spektralfotometrischen Meßdaten vom
Hämatom, vorzugsweise von dessen Randzonen, über den Spektralbe
reich von ca. 400 nm bis ca. 1000 nm in diffuser Reflexion ermittelt wird.
Erfindungsgemäß dienen die über den besagten Spektralbereich gemes
senen spektralen Anteile des Hämoglobins und seiner Abbauprodukte,
insbesondere Bilirubin und weitere Metabolite des Hämoglobins, als Maß
für die Altersbestimmung des Hämatoms. Die Bestimmung der Häma
tom-Entstehungszeit beruht dabei auf einem Vergleich der vorgenannten
Meßwerte mit vorliegenden Reterenzergebnissen von Hämatomen mit
bekanntem Entstehungszeitpunkt und Entwicklungsverlauf.
Die spektralen Anteile des Hämoglobins und seiner Abbauprodukte kön
nen über an sich aus der Analytischen Chemie zur Konzentrationsmes
sung bekannte multivariate Kalibrierungsmethoden ermittelt werden. Zur
Kalibrierung des Neuronalen Netzes und der PLS wird als Voraussetzung
der Methode ein entsprechend großer Datensatz mit Remissionsspektren
von Hämatomen mit bekannter Entstehungszeit genutzt.
Mit dem Verfahren wurde der Nachweis erbracht, daß eine hinreichend
genaue Bestimmung der Hämatom-Entstehungszeit aus Meßdaten, die
nur zu nur einer Zeit vom Hämatom aufgenommen worden sind, möglich
wird. Auf diese Weise entfallen diagnostische Untersuchungen, insbe
sondere zur Feststellung zeitlicher Veränderungen am Hämatom, welche
gewisse zeitliche Abstände zwischen den Untersuchungen erfordern und
zusätzliche Belastungen auf medizinischer Seite als auch des Betroffenen
mit sich bringen würden.
Zur weiteren Erhöhung der Genauigkeit einer Aussage über die Hämato
maftersbestimmung ist es vorteilhaft, spektralfotometrische Meßdaten,
die nicht nur vom Hämatom selbst, sondern auch von dem Hämatom be
nachbarten und unversehrten Hautstellen (zeitgleich aufgenommen) vor
liegen, auszuwerten. Dadurch können individuelle Eigenschaften an der
Hautstelle, wie z. B. unterschiedliche individuelle und lokale Hautpig
mentierung, in ihrem Einfluß auf die Hämatomaltersbestimmung ausge
schlossen werden. Aus den beiden lokalen Meßergebnissen
(Kurvenverläufen) wird der Quotient und nachfolgend der Logarithmus
gebildet. Die Altersbestimmung des Hämatoms geht in diesem Fall von
dem quasi hautbezogen korrigierten Meßverlauf aus.
Darüber hinaus ist es zweckmäßig, zur Erhöhung der Reproduzierbarkeit
der Hämatomaltersbestimmung die besagte Auswertung der Meßdaten
für mehrere Stellen des Hämatom(rand)bereiches und der benachbarten
unversehrten Hautstellen sowie ggf. mehrfach nacheinander durchzufüh
ren.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Anordnung für spektralfotometrische Messungen im VIS/NIR in
diffuser Reflexion,
Fig. 2 Remissionsspektren eines artefiziellen Hämatoms (Unterarm,
RO4) für verschiedene Hämatomalter, lampenkorrigiert und nach
log(1/R) transformiert
Fig. 3 Typische Absorptionsspektren von Bilirubin und Oxyhämoglobin.
Fig. 4 Vorhergesagtes Hämatomalter gegen gemessenes Hämatomalter
für die Messung aus Fig. 2, RMSP = 4,8 h.
In Fig. 1 ist schematisch eine an sich bekannte Anordnung für spektralfo
tometrische Messungen im VIS/NIR in diffuser Reflexion dargestellt.
Diese Anordnung liefert Hämatom-Meßdaten, die zur erfindungsgemäßen
Bestimmung der Entstehungszeit des Hämatoms herangezogen werden.
Die breitbandige Strahlung einer Halogenlampe 1 (Wolfram
halogenlampe) gelangt über ein erstes Glasfaserbündel 2 zu einem Meß
kopf 3 der als Handgerät aufgebauten Anordnung. Der Meßkopf 3 wird
auf eine Hautzone 4 (Hämatom oder benachbarte unversehrte Hautstelle)
aufgesetzt, so daß die Hautzone 4 über das Glasfaserbündel 2 mit dem
Licht der Halogenlampe 1 bestrahlt wird. Das von der Hautzone 4 diffus
reflektierte Licht wird über ein zweites Glasfaserbündel 5 zu einem
Diodenarrayspektrometer 6 geleitet, das mit einer rechentechnischen
Auswerteeinheit 7 in Verbindung steht. In dem Diodenarrayspektrometer
6 werden Spektralmessungen über den Spektralbereich von ca. 400 nm
bis ca. 1000 nm durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Spektralmessungen
werden der rechentechnischen Auswerteeinheit 7 zugeführt, in welcher
die spektralen Anteile des Hämoglobins und seiner Abbauprodukte,
insbesondere Bilirubin und weitere Metabolite des Hämoglobins, ausge
wertet werden. Die Ermittlung dieser spektralen Anteile erfolgt durch
Anwendung an sich zur Konzentrationsmessung aus der Analytischen
Chemie bekannter multivariater Kalibrierungsmethoden (siehe eingangs
angegebene Beschreibung zum Stand der Technik).
In der rechentechnischen Auswerteeinheit 7 sind typische Spektralverläu
fe von Hämatomen bekannten Alters gespeichert. Zur Altersbestimmung
werden die spektralen Meßergebnisse des betreffenden Hämatoms hin
sichtlich der spektralen Anteile des Hämoglobins und seiner Abbaupro
dukte, insbesondere Bilirubin und weitere Metabolite des Hämoglobins,
mit diesen vorhandenen Referenzverläufen verglichen.
In Fig. 3 sind typische Absorptionsspektren von Bilirubin und Oxyhä
moglobin dargestellt.
Zur Bestimmung des Hämatomalters werden mit der beschriebenen Meß
anordnung (Fig. 1) Remissionsspektren im Wellenlängenbereich von
ca. 400 nm bis etwa 1000 nm an Hämatomen und benachbarten unver
sehrten Hautstellen aufgenommen. Es werden jeweils fünf Spektren regi
striert.
Fig. 2 zeigt die gemittelten Spektren eines Hämatoms für den Zeitraum
von 39 h bis 108 h. Die Bereiche der Absorptionsmaxima von Hämoglo
bin und Bilirubin sind besonders gekennzeichnet. Die mit zunehmenden
Hämatomalter abnehmende Lichtdämpfung im Bereich der Hämoglobin
banden ist zu erkennen, wobei eine Schulterbildung im Bereich der Bi
lirubinbande auftritt. Neben diesen besonders auffälligen Remissionsän
derungen sind für die Auswertung der gesamte Spektrenverlauf von
Bedeutung.
In Fig. 3 sind die Absorptionsspektren von Bilirubin und Oxyhämoglobin
im Wellenlängenbereich 400 nm bis 600 nm dargestellt. Die Wellenlän
gen der Absorptionsmaxima unterscheiden sich deutlich und bestimmen
den Bereich, der für die Auswertung von besonderer Bedeutung ist.
Die Transformation und rechnerische Auswertung der Spektren erfolgt
wie oben ausgeführt. Als Ergebnis wird das berechnete Hämatomalter
bzw. die Aufforderung zur sofortigen Wiederholung der Messung ange
zeigt. Fig. 4 zeigt den kreuzvalidierten Zusammenhang von berechneten
und tatsächlichen Hämatomalter für ein Hämatom. Als Grundlage der
Auswertung dienten die in Fig. 2 dargestellten Spektren. Die durchgezo
gene Linie entspricht einem idealen Zusammenhang, die unterbrochene
Linie stellt die Gerade nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate
dar.
Bezugszeichenliste
1 Halogenlampe
2 Glasfaserbündel
3 Diodenarray-Spektrometer
4 rechentechnische Auswerteeinheit
5 Meßkopf
6 Hautzone
2 Glasfaserbündel
3 Diodenarray-Spektrometer
4 rechentechnische Auswerteeinheit
5 Meßkopf
6 Hautzone
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung der Entstehungszeit von Hämatomen,
dadurch gekennzeichnet, daß spektralfotometrische Meßdaten, vor
zugsweise aus den Randzonen des Hämatoms, im Spektralbereich von
ca. 400 nm bis ca. 1000 nm auf die spektralen Anteile des Hämoglo
bins und seiner Abbauprodukte, insbesondere Bilirubin und weitere
Metabolite des Hämoglobins, ausgewertet werden und daß diese
spektralen Anteile als Maß für die Altersbestimmung des Hämatoms
durch Vergleich mit Referenz-Meßdaten von Hämatomen mit bekann
tem Entstehungszeitpunkt herangezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spektra
len Anteile des Hämoglobins und seiner Abbauprodukte über an sich
bekannte multivariate Kalibrierungsmethoden ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zweck
der Eliminierung des Einflusses individueller Eigenschaften der Haut
stelle am Hämatom zusätzlich äquivalente spektralfotometrische Meß
daten von mindestens einer dem Hämatom benachbarten unversehrten
Hautstelle ausgewertet werden, daß aus den spektralfotometrischen
Meßwerten am Hämatom sowie an der benachbarten unversehrten
Hautstelle der Quotient mit nachfolgender Logarithmierung gebildet
wird und daß die Entstehungszeit des Hämatoms ausgehend von diesen
korrigierten spektralfotometrischen Meßwerten ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Repro
duzierbarkeit der Hämatomaltersbestimmung spektralfotometrische
Meßdaten von mehreren Stellen im Hämatom und äquivalent dazu von
mehreren Stellen der dem Hämatom benachbarten und unversehrten
Hautstellen ausgewertet werden, daß für jede dieser lokalen Meß
ergebnisse jeweils separate Altersbestimmungen durchgeführt werden
und daß die Ergebnisse dieser separaten Altersbestimmungen zur
Ermittlung der Entstehungszeit des Hämatoms miteinander verglichen
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die separa
ten Altersbestimmungen jeweils mehrfach, vorzugsweise mindestens
dreifach, durchgeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996138839 DE19638839A1 (de) | 1996-09-21 | 1996-09-21 | Verfahren zur Bestimmung der Entstehungszeit von Hämatomen |
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DE1996138839 DE19638839A1 (de) | 1996-09-21 | 1996-09-21 | Verfahren zur Bestimmung der Entstehungszeit von Hämatomen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7806511
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---|---|---|---|
DE1996138839 Withdrawn DE19638839A1 (de) | 1996-09-21 | 1996-09-21 | Verfahren zur Bestimmung der Entstehungszeit von Hämatomen |
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