DE19637522A1 - Verfahren zur Reduzierung von Daten in Videosignalen - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung von Daten in VideosignalenInfo
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- H04N19/00—Methods or arrangements for coding, decoding, compressing or decompressing digital video signals
- H04N19/50—Methods or arrangements for coding, decoding, compressing or decompressing digital video signals using predictive coding
- H04N19/593—Methods or arrangements for coding, decoding, compressing or decompressing digital video signals using predictive coding involving spatial prediction techniques
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Übertragung
von Videosignalen mit kleinen Bitraten nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
Es sind bereits Verfahren zur Kodierung, Datenreduzierung
und Übertragung von Videosignalen über Kanäle mit kleinen
Bitraten bekannt. Mit solchen Verfahren können bewegte
Bilder komprimiert und mit sehr niedrigen Bitraten kodiert
werden. Dabei werden verschiedene Bildformate unterstützt.
Ein sehr häufiges Format ist das QCIF-Format, welches aus
176 horizontalen und 144 vertikalen Bildpunkten (Pixeln)
besteht. Ein zu übertragendes und zuvor zu kodierendes Bild
besteht aus den Komponenten Luminanz (Y) und Chrominanz (U,
V). Die Luminanz stellt die Helligkeit in einem Bild dar und
entspricht der Information eines normalen Schwarzweißbildes.
Diese Komponente besitzt das Format 176 mal 144 Bildpunkte.
Da das menschliche Auge wesentlich weniger empfindlich auf
Farb- als auf Helligkeitsveränderung reagiert, werden die
beiden Farbkomponenten U und V unterabgetastet, d. h. es
werden lediglich 88 mal 76 Bildpunkte übertragen. Die
folgenden Ausführungen beschränken sich immer auf die reine
Helligkeitskomponente Y. Jedes Bild wird in Makroblöcke 4.
Jeder Makroblock besteht aus 16 × 16 Bildpunkten. Jeder
Luminanz-Makroblock ist wiederum in 4 Blöcke zu je 8 × 8
Pixel unterteilt.
Für die Videobildübertragung werden die Bilddaten eines
Makroblocks kodiert. Das geschieht mit Hilfe einer
Transformation in den Frequenzbereich, die Koeffizienten
liefert. Die resultierenden Koeffizienten der Transformation
werden quantisiert und die verbleibenden AC-Koeffizienten
kodiert. Eine Datenreduktion kann dadurch erreicht werden,
daß nach der Quantisierung viele oder alle Koeffizienten
eines Blocks Null geworden sind und daher nicht mehr
übertragen werden müssen. Welche der Blöcke nach der
Quantisierung noch Koeffizienten enthalten und demnach
kodiert und übertragen werden müssen, wird durch das
Symbol CBPY (Coded Block Pattern for Luminance Y) für jeden
Makroblock im Bitstrom angezeigt. Nach dem bekannten
Verfahren ist die Reduzierung der Bitrate nur über eine
gröbere Quantisierung und dadurch ein schlechteres
Übertragungsbild zu erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
daß das Vorhandensein von zu übertragenden Koeffizienten der
Blöcke und damit der Inhalt des Symbols CBPY durch eine
Vorhersage und deren Bewertung festgelegt wird. Für das
Symbol CBPY wird durch eine exklusive Oder-Verknüpfung des
tatsächlichen mit dem vorhergesagten Muster ein
Differenzmuster erzeugt, das in kodierter Form übertragen
wird. Das hat den Vorteil, daß wesentlich weniger
Information über die Makroblöcke übertragen werden muß.
Immer wenn die Schätzung sehr nahe am realen Muster liegt,
bedeutet das, daß nur eine geringere Bitrate über die
Leitung übertragen werden muß. Dadurch wird eine bessere
Bildqualität bei gleicher Bandbreite erreicht, da man die
Quantisierungsschritte verkleinern kann.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ist
eine vorteilhafte Weiterbildung und Verbesserung des im
Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
Besonders vorteilhaft ist es, daß für die Schätzung, ob
Koeffizienten übertragen werden müssen oder nicht die
benachbarten Blöcke eines Blockes herangezogen werden. Es
werden jeweils drei Blöcke betrachtet, die links, oberhalb
und rechts oberhalb des zu schätzenden Blockes liegen.
Vorteilhafter Weise wird für den Block, der rechts unten in
einem Makroblock liegt der Vergleich mit den drei anderen
Blöcken des Makroblocks genommen. Vorteilhafter Weise wird
am Bildrand für Nachbarblöcken, die nicht mehr im Bild
liegen, ein fester Wert zugrunde gelegt. Da im Normalfall
drei Nachbarblöcke für die Schätzung zugrunde liegen, wird
der zu schätzende Wert aus der Mehrheit der Nachbarblöcke
gewonnen. Es ist von Vorteil, daß der geschätzte Wert eines
Blockes mit dem realen Wert über eine exklusive Oder-Ver
knüpfung verbunden wird. Dadurch erhält man eine Wertung
der Schätzung, die dazu führt, daß sich bei einer exakten
Schätzung nach der XOR-Verknüpfung Null ergibt. Nach der
Kodierung ist daher nur die Übertragung eines kurzen Kodes
notwendig.
Es ist weiterhin von Vorteil, daß für die Kodierung ein Kode
mit variablen Längen herangezogen wird, der im Fall einer
Übereinstimmung von vorhergesagtem und realen Muster
lediglich die Übertragung von zwei Bit erfordert.
Vorteilhafter Weise wird daher ein Huffmannkode verwendet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigt Fig. 1 die Aufteilung eines Bildes in
Blöcke usw., Fig. 2 die räumliche Darstellung der
Nachbarblöcke eines zu schätzenden Blockes, Fig. 3 die
Datenpakete für die Übertragung der Blöcke und Tabelle 1 die
Kodierung des CBPY-Differenzmusters.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Videobildes wobei mit 1
die Anzahl der horizontalen Bildpunkte in Richtung 2 die
Anzahl der vertikalen Bildpunkte aufgetragen ist. Das Bild
wird in Gruppen von Blöcken 3 eingeteilt, in denen
Makroblöcke 4 untergebracht sind. Wenn man das Beispiel des
QCIF-Formates wählt, das aus 176 horizontalen und 144
vertikalen Bildpunkten besteht, erhält man insgesamt 99
Makroblöcke mit 16 × 16 Pixeln. Jeder Makroblock ist
wiederum in vier Blöcke 5 eingeteilt, die jeweils 8 mal 8
Pixel beinhalten. In dieser Betrachtungsweise werden
wiederum nur die Luminanzkomponente Y betrachtet. Die
Farbinformationen U und V werden im folgenden
vernachlässigt. Die Reihenfolge der Blöcke 5 läuft von links
oben nach rechts oben, dann nach links unten und rechts
unten. Die Kodierung eines Makroblocks wird im Stand der
Technik beschrieben. Für die Datenübertragung über Leitungen
mit geringen Bitraten müssen die zu kodierenden
Bildinformationen zuvor einer Datenreduktion unterworfen
werden. Das kann man dadurch erreichen, daß nach einer
Quantisierung der durch die DCT-Transformation entstandenen
Koeffizienten in einem 8 × 8 Block alle Koeffizienten Null
werden, und daher nicht mehr übertragen werden müssen.
Fig. 3 zeigt die Datenpaketstruktur, mit der die Videodaten
übertragen werden. Die Informationen zu der Gruppe der
Blöcke 7 wird mit einem vorangestellten Header 6 übertragen.
In der Gruppe der Blöcke werden die Informationen zu den
Makroblöcken 9 mit dem dazu vorangestellten optionalen
Header 8 integriert. Innerhalb der Informationen über die
Makroblöcke werden die Informationen zu den Einzelblöcken 12
mit vorangestelltem Header 10 übertragen. In diesem
Header 10 findet sich das Feld CBPY 11 wieder, das anzeigt
welcher der vier Blöcke nach der Quantisierung noch
Koeffizienten enthält und demnach kodiert und übertragen
werden muß. Dieses Feld CBPY 11 wird mit einem
längenvariablen Code kodiert. Das CBPY-Eingangsmuster
besteht in binärer Schreibweise aus 4 Bit, wobei jedes Bit
den Modus des entsprechenden Blocks darstellt. Eine "1"
bedeutet, daß der entsprechende Block von Null verschiedene
Koeffizienten enthält und demnach kodiert wird, eine "0"
besagt, daß der Block nicht kodiert wird. So bedeutet z. B.
das Muster 1111, daß alle vier Blöcke von Null verschiedene
Koeffizienten enthalten und daher kodiert und übertragen
werden. Das Muster 1010 besagt, daß nur Block 5.1 und 5.3
kodiert sind.
Für viele Videoszenen ist es der Fall, daß benachbarte
Blöcke eines Bildes den gleichen Zustand im Bezug auf das
Feld CBPY haben. Das heißt, daß die Wahrscheinlichkeit, daß
der aktuelle Block kodiert wird höher ist, wenn die
benachbarten Blöcke ebenfalls kodiert wurden. Umgekehrt ist
es wahrscheinlich, daß ein Block nicht kodiert wird (also
keine Koeffizienten enthält) wenn sein Nachbar auch nicht
kodiert wurde. Diese Abhängigkeit macht man sich nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren zunutze, und versucht den Inhalt
des aktuellen Blockes vorherzusagen. Die Auswahl der drei
Nachbarn für die Vorhersage eines einzelnen Blockes wird in
Fig. 2 dargestellt. Für Block 5.1 werden der linke, der
darüberliegende und der rechts darüberliegende Nachbar
verwendet. Ebenso wird bei der Vorhersage für Block 5.2 und
5.3 verfahren. Für den Block 5.4 werden die drei anderen
Blöcke des Makroblocks für die Vorhersage verwendet. Liegen
die einzelnen Blöcke am Bildrand des Bildes werden die
nächsten Nachbarn verwendet, die im Bild vorhanden sind und
für die außerhalb des Bilds liegenden Nachbarblöcke ein
fester Wert angenommen.
Ist ein nächster Nachbar kodiert, enthält sein Modus den
Wert "1" oder "0" für unkodiert. Die Vorhersage für einen
Block ist eine Mehrheitsentscheidung aus den Werten der
Nachbarn, d. h. bei zwei mal 0 wird auf 0 entschieden und
bei zwei mal 1 auf 1.
Dadurch, daß z. B. an einem linken Bildrand der linke
Nachbarblock auf "0" gesetzt wird, wird die
Wahrscheinlichkeit größer, daß der geschätzte Wert für den
Block am Bildrand "0" ist. Denn immer, wenn einer der beiden
anderen Nachbarn eine "0" aufweist, erfolgt der
Schätzwert "0". Das ist sinnvoll, da sich am Bildrand oftmals
nur sehr wenig ändert und daher nur selten Koeffizienten
vorhanden sind.
Nach der Vorhersage für alle vier Blöcke ergibt sich
schließlich das vorhergesagte CBPY-Muster des aktuellen
Makroblocks 4 das aus vier Bit besteht. Dieses vorhergesagte
Muster wird einer exklusiven Oder-Verknüpfung (XOR) mit dem
tatsächlichen CBPY-Muster unterzogen. Beispielsweise ist das
reelle Muster 1010 und das Vorhergesagte 1110. Dann ergibt
sich das Differenzmuster aus der Beziehung 1010 XOR,
1110 = 0100. Das bedeutet, daß es bei der Vorhersage eine
Abweichung zum reellen Wert gibt. Ziel ist es, eine
möglichst exakte Vorhersage des Musters zu erhalten. Stimmt
die Vorhersage mit dem realen Muster genau überein, so
ergibt sich nach der exklusiven Oder-Verknüpfung der Wert
0000. Durch die Vorhersage wird die Häufigkeit des Musters
0000 erhöht. Ebenso sind Differenzmuster, die nur eine 1
enthalten, häufig anzutreffen. Eine längenveränderliche
Kodierungstabelle, eine Huffmann-Tabelle ist genau den
Häufigkeiten der verschiedenen Differenzmuster angepaßt.
Dadurch wird beispielsweise bei der Kodierung das Muster
0000 mit nur zwei Bit, das Muster 0001 mit drei Bit, das
Muster 1111 aber mit 6 Bit kodiert. Tabelle 1 zeigt die
Kodierung nach der Huffmann-Tabelle.
Für die Übertragung des Videosignals wird jetzt nicht das
Differenzmuster übertragen, das aus vier Bit besteht,
sondern die kodierte Form. Dadurch erreicht man eine
wesentliche Reduktion der Bitrate. Der Empfänger dekodiert
den Bitstrom und erhält das CBPY-Differenzmuster. Im
Empfänger wird die gleiche Vorhersage wie auf der
Senderseite durchgeführt, jedoch wird die XOR-Verknüpfung
zwischen dem dekodierten Differenzmuster und dem
Vorhersagemuster durchgeführt. Das Ergebnis daraus ist das
reale CBPY-Muster.
Claims (9)
1. Verfahren zur Reduzierung von Daten in Videosignalen für die
Übertragung mit kleinen Bitraten, wobei das Videosignal in
Gruppen von Blöcken (3), Makroblöcke (4) und Blöcke (5)
aufgeteilt wird und die kodierten Bildinhalte der Blöcke in
Datenpaketen (7), bestehend aus Informationsfeld und Header,
übertragen werden, wobei im Header (10) der Blöcke ein Muster
CBPY (11) übertragen wird, das anzeigt, ob nach Kodierung und
Quantisierung des Bildinhalts von Null verschiedene
Koeffizienten für die Blöcke (5) eines Makroblocks (4)
vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Block (5)
aufgrund der Koeffizienten der benachbarten Blöcke (5) das
Vorhandensein von Koeffizienten vorhergesagt wird und daß
zwischen realen und vorhergesagten Mustern eine exklusive Oder-Ver
knüpfung durchgeführt wird, deren Ergebnis in codierter Form
übertragen wird.
2. Verfahren zur Übertragung von Videosignalen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Blöcke 5.1, 5.2 und 5.3,
jeweils die Koeffizienten des linken Nachbarblocks, des
darüberliegenden Blocks und dessen rechten Nachbar in die
Vorhersage eingehen.
3. Verfahren zur Übertragung von Videosignalen nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für Block 5.4 die drei
anderen Blöcke des Makroblocks (4) für die Vorhersage
ausgewertet werden.
4. Verfahren zur Übertragung von Videosignalen nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für Blöcke (5) mit Lage am
linken Bildrand für den außerhalb liegenden linken Nachbarblock
der Wert "0" gesetzt wird.
5. Verfahren zur Übertragung von Videosignalen nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für Blöcke (5) mit Lage am
rechten Bildrand für den außerhalb liegenden rechten oberen
Nachbarblock der Wert "0" gesetzt wird.
6. Verfahren zur Übertragung von Videosignalen nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für Blöcke (5) mit Lage am
oberen Bildrand für den außerhalb liegenden oberen Nachbarblock
der Wert "0" und für den rechten oberen Nachbarblock der Wert
"1" gesetzt wird.
7. Verfahren zur Übertragung von Videosignalen nach Anspruch 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Vorhersage des Wertes
die Mehrheit der Nachbarblöcke (5) zählt.
8. Verfahren zur Übertragung von Videosignalen nach Anspruch 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert der exklusiven Oder-Ver
knüpfung aus Vorhersage und realen Wert einer variablen
Längenkodierung unterzogen wird.
9. Verfahren zur Übertragung von Videosignalen nach Anspruch 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die variable Längenkodierung
ein Huffmannkode ist.
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