DE19637120C1 - Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Differentialgetriebe für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeug nach der Gattung
des Hauptanspruches.
Aus der US 4 513 635 ist ein Differentialgetriebe bekannt, dessen Gehäuse mit
einem Antriebsritzel verbunden ist. In das Gehäuse ist ein Bolzen eingesetzt, auf dem
zwei gegenüberliegende Ausgleichskegelräder gelagert sind. Diese stehen mit zwei
Achswellenkegelrädern im Eingriff, die drehfest mit jeweils einer Antriebswelle
verbunden sind. Diese Antriebswellen sind drehbar im Gehäuse des
Differentialgetriebes gelagert. Die Ausgleichskegelräder stützen sich mit ihrer
gewölbten Oberfläche unter Zwischenlage jeweils einer gewölbten Anlaufscheibe am
Gehäuse ab. Durch diese Anlaufscheiben wird das Reibverhalten des
Differentialgetriebes verbessert. Gleichzeitig kann durch Vorsehen dieser
Anlaufscheiben auf eine aufwendige Oberflächenbehandlung bzw. eine
Wärmebehandlung des Gehäuses verzichtet werden. Die Achswellenkegelräder stützen
sich ebenfalls im Gehäuse ab und haben dazu ebene Anlageflächen, die sich unter
Zwischenlage von tellerförmigen Federscheiben an ebenen Anlageflächen des
Gehäuses abstützen. Durch die Vorspannung dieser Federscheiben soll das
Zahnflankenspiel der miteinander in Eingriff stehenden Kegelzahnräder reduziert
werden. Durch diesen Spielausgleich sollen gleichzeitig Lastwechselgeräusche
vermieden werden. Eine derartige Ausbildung von Anlaufscheiben und Federscheiben
hat den Nachteil, daß durch die ebenen Anlageflächen ein ungünstiger
Spannungsverlauf im Gehäuse verursacht wird, so daß in diesem Bereich das Gehäuse
mit relativ großer Wandstärke ausgebildet werden muß. Durch diese große
Wandstärke wird ein hohes Gewicht des Gehäuses verursacht. Darüber hinaus führt die
Ausbildung einer ebenen Anlagefläche zu großen Bauteildurchmessern der Kegelräder
und der entsprechenden Gehäuseabschnitte, so daß eine einteilige Gehäuseausbildung
aufgrund der erforderlichen Montageöffnungen oftmals nicht ausführbar ist oder zu
deutlich höheren Aufwendungen, insbesondere höheren Gewichten führt. Große
Montageöffnungen führen dazu, daß im Ausgleich die Wandstärken des Gehäuses
besonders groß werden müssen, um eine ausreichende Festigkeit zu erzielen. Bei
einteiligen Gehäusen sind darüber hinaus ebene Anlageflächen aufwendiger zu
fertigen, da eine durchgehende Bearbeitung der ansonsten kugelförmigen Innenseite
nicht möglich ist. Zweiteilige Gehäuse sind dagegen aufwendiger in der Fertigung und
der Montage.
Aus der US 4 959 043 ist weiterhin ein Differentialgetriebe bekannt, bei dem jeweils
eine gewölbte Anlaufscheibe zwischen einem Ausgleichskegelrad und dem Gehäuse
liegt. Diese gewölbte Anlaufscheibe ist mit einem etwa radial abgewinkelten Fortsatz
versehen, der als Verdrehsicherung dient.
Aus der DE 44 17 373 A1 ist weiterhin ein Differentialgetriebe bekannt, bei dem
zwischen den Ausgleichsrädern und einem diesen jeweils zugeordneten Stützring ein
Führungsring angeordnet ist, dessen Ringfläche als Lauffläche zwischen Ausgleichsrad
und Stützring dient. Dieser Führungsring hat mehrere vom Außenumfang abgewinkelte
Federarme. Neben der Wirkung als Lauf bzw. Gleitfläche zwischen Ausgleichskegelrad
und dem Stützring dient die Anlaufscheibe außerdem als Führungs- und
Zentrierelement für die lagerichtige Montage des Achsbolzens und eines Käfigs.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein derartiges
Differentialgetriebe dahingehend zu verbessern, daß das Zahnflankenspiel der
miteinander in Eingriff stehenden Kegelzahnräder so ausgeglichen wird, daß
auftretende Lastwechselgeräusche verhindert bzw. reduziert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Hauptanspruches gelöst.
Durch die Ausbildung von gewölbten Anlaufscheiben, die mit radialen Fortsätzen
versehen sind, die federnd am Gehäuse anliegen, kann ein Spielausgleich der in
Eingriff stehenden Kegelräder ermöglicht werden, um damit Lastwechselgeräusche
wirksam zu verhindern. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Anlaufscheiben
können die anliegenden Kegelräder und das Gehäuse jeweils mit einer für den
Spannungsverlauf und die Bauteilabmessungen günstigen Kugelform ausgebildet
werden. Die Ausbildung von ebenen Anlageflächen ist nicht erforderlich, dadurch kann
das Gehäuse spannungsoptimiert bei geringem Gewicht ausgebildet werden. Dadurch
wird die Verwendung von einteiligen Gehäusen ermöglicht, deren Innenraum
kugelförmig ohne Absätze bearbeitet werden kann.
Die Federwirkung der Anlaufscheiben läßt sich auf besonders vorteilhafte Weise
erreichen, wenn diese einen ringförmigen Grundkörper in Form einer Kugelkalotte
haben, von dem die federnden Fortsätze tangential abstehen. Dadurch wird eine
progressive Federkennlinie ermöglicht. Gleichzeitig ergeben sich durch die radialen
Fortsätze relativ große für die Federwirkung maßgebliche Durchmesser. Das hat den
Vorteil, daß insbesondere zu Beginn der Federverformung die Federkräfte gering sind
und somit bei ausreichendem Federweg eine Montage der Kegelräder von Hand
möglich ist. Durch diese Ausbildung der Anlaufscheiben wird eine gute Federwirkung
erzielt, gleichzeitig ist eine großflächige Anlagefläche vorhanden.
Die Federwirkung der Anlaufscheiben kann dabei bei geringem Bauteilgewicht erzielt
werden, wenn die federnden Fortsätze als radial abstehende, gleichmäßig über den
Umfang verteilte Finger ausgebildet sind.
Die Montage des Differentialgetriebegehäuses wird auf vorteilhafte Weise vereinfacht,
wenn die Anlaufscheiben mit den federnden Fortsätzen zwischen den
Achswellenkegelrädern und dem Gehäuse angeordnet sind.
Das Reibungsverhalten des Gesamtdifferentialgetriebes läßt sich darüber hinaus weiter
verbessern, wenn zusätzlich weitere, ungefederte Anlaufscheiben zwischen den
Ausgleichskegelrädern und dem Gehäuse angeordnet sind.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und
Zeichnung näher erläutert. Letztere zeigt in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Differentialgetriebe,
Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht des Längsschnittes nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht einer Anlaufscheibe und
Fig. 4 einen Schnitt durch diese Anlaufscheibe entlang der Linie IV-IV nach Fig. 1.
Das in Fig. 1 dargestellte Differentialgetriebe 1 hat ein Gehäuse 2, das an seiner
Außenseite mit einem nicht näher dargestellten Antriebsritzel verbunden ist. Das
Gehäuse 2 wird von zwei sich rechtwinkelig kreuzenden Bohrungen 3, 4
durchdrungen, von denen die Bohrung 3 zur Aufnahme eines Bolzens 5 und die
Bohrung 4 zur Aufnahme von nicht dargestellten Antriebswellen dient. Der Bolzen 5
wird durch einen Sicherungsstift 6 im Gehäuse fixiert. Auf dem Bolzen 5 sind zwei
Ausgleichskegelräder 7, 8 drehbar gelagert, die im kugelförmigen Innenraum 9
angeordnet sind. Die beiden Ausgleichskegelräder 7 und 8 liegen sich gegenüber und
stehen mit zwei Achswellenkegelrädern 10, 11 im Eingriff, die drehfest mit jeweils
einer nicht näher dargestellten Antriebswelle verbunden sind und durch diese im
jeweiligen Abschnitt der Bohrung 4 des Gehäuses 2 gelagert sind. Die
Ausgleichskegelräder 7 und 8 und die Achswellenkegelräder 10 und 11 haben jeweils
eine gewölbte Außenfläche in Form eines Kugelabschnittes und stützen sich, wie
nachfolgend näher beschrieben, über ihre Außenflächen 12 bis 15 jeweils an der
Innenseite des Gehäuses 2 ab.
Die Abstützung der Ausgleichskegelräder 7 und 8 und der Achswellenkegelräder 10,
11 wird hier nur am Beispiel des in fig. 2 dargestellten Ausgleichskegelrades 7 und
Achswellenkegelrades 11 erläutert und gilt in analoger Weise für die
gegenüberliegenden Kegelräder 8 und 10. Zwischen dem Ausgleichskegelrad 7 und
der Innenseite 16 des Gehäuses 2 ist eine gewölbte Anlaufscheibe 17 angeordnet, die
die Form einer Kugelkalotte aufweist und eine Öffnung 18 mit eingezogenem Rand zur
Lagesicherung und Durchführung des Bolzens 5 hat. Die Wölbung der Anlaufscheibe
17 ist an die Außenwölbung des Ausgleichskegelrades 7 einerseits und an die
Innenwölbung der Innenseite 16 des Gehäuses 2 angepaßt. Diese Anlaufscheibe ist
aus einem relativ dünnen Blechmaterial gefertigt, dessen Härte und
Oberflächeneigenschaften auf die Reibpaarung mit der Außenfläche 12 des
Ausgleichskegelrades 7 angepaßt ist.
Zwischen dem Achswellenkegelrad 11 und dem angrenzenden Bereich der Innenseite
16 des Gehäuses 2 ist die in Fig. 3 und 4 näher dargestellte Anlaufscheibe 18
angeordnet. Die Anlaufscheibe 18 hat einen ringförmigen Grundkörper 19, der eine
gleichmäßige kugelige Wölbung aufweist. Der innere Kugelradius des Grundkörpers 19
entspricht zumindest annähernd dem äußeren Kugelradius des Achswellenkegelrades
11. Vom Außenumfang des Grundkörpers 19 gehen in diesem Ausführungsbeispiel
zwölf gleichmäßig über den Umfang verteilte federnde Fortsätze 20 aus. Diese
federnden Fortsätze 20 erstrecken sich bezogen auf die Ringform des Grundkörpers
in radialer Richtung. In Bezug auf die gewölbte Formgebung des Grundkörper
verlaufen die Fortsätze 20 tangential. Die Innenseite des ringförmigen Grundkörpers
19 ist mit einem eingezogenen Rand 21 versehen, der zur Lagesicherung bei der
Montage dient und durch den im eingebauten Zustand die nicht dargestellte
Antriebswelle durchgeführt ist. Die Anlaufscheibe 18 ist im zusammengebauten
Differentialgetriebe so angeordnet, daß der Grundkörper 19 mit seiner gewölbten
Innenseite an der Außenfläche 15 des Achswellenkegelrades anliegt. Die vom
Grundkörper radial bzw. tangential abstehenden federnden Fortsätze 20 liegen im
unbelasteten Zustand des Differentialgetriebe mit ihren äußeren Enden an der
Innenseite des Gehäuses 16 an. Durch die federnde Wirkung der Fortsätze 20 wird
das Achswellenkegelrad 11 nach innen gedrückt, so daß eventuell vorhandenes
Zahnflankenspiel verringert wird. Im Betrieb des Differentialgetriebes wird durch die
Vorspannung der federnden Fortsätze 20 das Zahnflankenspiel der miteinander in
Eingriff stehenden Kegelräder auch bei auftretenden axialen Verschiebungen
minimiert. Die Anlaufscheibe 18 ist dabei so ausgebildet, daß sie eine progressive
Federkennlinie aufweist. Bei Belastung durch das nach außen drückende
Achswellenkegelrad 11 rollen die federnden Fortsätze 20 über die Außenfläche 15 ab
so daß sich damit die wirksame Hebellänge über den axialen Weg des
Achswellenkegelrades progressiv verringert.
Claims (5)
1. Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeug mit einem Gehäuse (2), in dem
Ausgleichskegelräder (7, 8) drehbar gelagert sind, die sich in axialer Richtung am
Gehäuse abstützen und die mit Achswellenkegelrädern (10, 11) im Eingriff stehen, die
sich ebenfalls am Gehäuse abstützen, mit mindestens einer gewölbten Anlaufscheibe
(18) zwischen einem der Kegelräder und dem Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anlaufscheibe (18) mit radialen Fortsätzen (20) versehen ist, die federnd am
Gehäuse (2) anliegen.
2. Differentialgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlaufscheibe (18) einen ringförmigen Grundkörper (19) hat, der die Form einer
Kugelkalotte aufweist und von der die Fortsätze (20) tangential abstehen.
3. Differentialgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fortsätze (20) als gleichmäßig über den Umfang verteilte radial abstehende Finger
ausgebildet sind.
4. Differentialgetriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anlaufscheibe (18) jeweils zwischen dem Gehäuse (2) und
den Achswellenkegelrädern (10, 11) angeordnet ist.
5. Differentialgetriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Ausgleichkegelrädern (7, 8) und dem Gehäuse
(2) weitere, ungefederte Anlaufscheiben (17) angeordnet sind.
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