DE19636268C2 - Verfahren zum Eindrehen eines in einer Auswuchtmaschine drehgelagerten und mittels eines Antriebs antreibbaren Rotors, insbesondere Kraftfahrzeugrades, in Ausgleichspositionen zweier Ausgleichsebenen für einen dynamischen Unwuchtmassenausgleich - Google Patents
Verfahren zum Eindrehen eines in einer Auswuchtmaschine drehgelagerten und mittels eines Antriebs antreibbaren Rotors, insbesondere Kraftfahrzeugrades, in Ausgleichspositionen zweier Ausgleichsebenen für einen dynamischen UnwuchtmassenausgleichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Eindrehen eines in einer Auswuchtmaschine
drehgelagerten und mittels eines Antriebs antreibbaren Rotors, insbesondere Kraftfahr
zeugrades, in Ausgleichspositionen zweier Ausgleichsebenen für einen dynamischen
Unwuchtmassenausgleich.
Beim Anhalten einer Hauptwelle, auf welche zur Messung der Unwucht ein Rotor, insbe
sondere ein Kraftfahrzeugrad, aufgespannt ist, befindet sich die Hauptwelle bzw. der
darauf aufgespannte anzuwuchtende Rotor in aller Regel nicht in der Ausgleichspositi
on, in welcher der Unwuchtausgleich, beispielsweise durch Einsetzen eines Ausgleichs
gewichtes, durchgeführt wird. Beim Auswuchten beispielsweise eines Kraftfahrzeugra
des ist es erwünscht, das auf die Hauptwelle aufgespannte Rad in eine solche Aus
gleichsposition (Ausgleichswinkellage) zu bringen, daß die "leichte" Stelle, an welcher
das Ausgleichsgewicht angebracht werden soll, senkrecht über der Hauptwelle (12-Uhr-
Position) sich befindet. Beim Auswuchten des Rotors ist es daher erforderlich, den Rotor
aus der angehaltenen Position in die für den Unwuchtausgleich gewünschte Drehwinkel-
Stillstandsposition, welche der Ausgleichsposition entspricht, einzudrehen. Dies ge
schieht in der Praxis von Hand. Ferner muß beim Wechsel von der Ausgleichswinkella
ge, in welcher in einer ersten Ausgleichsebene ein Unwuchtausgleich am Rotor vorge
nommen wurde, der Rotor in eine zweite Ausgleichsposition (zweite Ausgleichswinkella
ge) für einen Unwuchtausgleich in einer zweiten Ausgleichsebene gebracht werden,
wenn am Rotor ein dynamischer Unwuchtausgleich vorgenommen werden soll. Auch
hier wird in der Praxis der Rotor häufig von Hand in diese zweite Ausgleichswinkellage
gedreht. Dabei ist es erforderlich, daß die Bedienungsperson eine Anzeige beobachtet,
welche anzeigt, daß die Hauptwelle bzw. der darauf aufgespannte Rotor sich in der
Ausgleichswinkellage befindet.
Aus der US 5,209,116 A ist es bekannt, einen in einer Auswuchtmaschine drehgelager
ten Rotor aus dem Stillstand auf eine bestimmte Drehzahl (1500 U/min), welche die
Meßdrehzahl ist, zu beschleunigen und die Unwuchtmessung zur Bestimmung eines
Massenausgleichs am Rotor durchzuführen. Um den Rotor in die Ausgleichsposition
(Ausgleichswinkellage) einzudrehen, wird der Rotor abgebremst, wobei die Verzögerung
des Rotors beim Abbremsen überwacht wird und in Abhängigkeit davon der Bremsvor
gang so gesteuert wird, daß der Rotor in der Ausgleichsposition für den Unwucht
massenausgleich angehalten wird.
Aus der DE 35 41 459 C2 ist es bekannt, den Rotor nach dem Unwuchtausgleich in ei
ner ersten Ausgleichsebene in eine zweite Ausgleichsposition für einen Unwuchtaus
gleich in einer zweiten Ausgleichsebene einzudrehen. Ferner ist es aus der EP 0 383 038 A2
bekannt, mit Hilfe der Zählung von Impulsen, die Winkelinkremente darstellen,
eine Drehzahlüberwachung beim Eindrehen des Rotors in die Ausgleichsposition durch
zuführen und dabei ebenfalls in Abhängigkeit von der überwachten Rotorverzögerung
eine Steuerung des Bremsvorgangs unter Auswertung der Inkrementalgeberimpulse bis
zum Rotorstillstand durchzuführen. Auch die US 4,419,894 zeigt eine Überwachung und
Steuerung des Hochlaufs und des Bremsvorgangs beim Eindrehen in die Ausgleichs
position unter Auswertung von Impulsen, welche Winkelinkremente darstellen. Aus der
EP 0 168 514 A1 ist es zum Stillsetzen eines auszuwuchtenden Rotors bekannt, Takt
impulse eines Inkrementalgebers zum Stillsetzen des Rotors in der Ausgleichsposition
zu verwenden und für den Start der Bremsphase das Beschleunigungsprofil eines Teils
der Beschleunigungsphase (Hochlauf) auszuwerten. Aus der EP 0 550 816 A2 ist eine
Positionsbremse als Eindrehhilfe, welche auch als Haltebremse zum Halten des in die
Ausgleichsposition eingedrehten Rotors dient, bekannt. Aus der EP 0 524 465 B1 ist ein
Einphasenmotor (Kondensatormotor) bekannt, welcher zum Antrieb und Abbremsen
eines Rotors in einer Auswuchtmaschine verwendet wird. Dabei wird zum Abbremsen
eine Phasenverschiebung der an den Elektromotor angelegten Wechselspannungen
durchgeführt.
Aufgabe der Erfindung ist es bei einem Verfahren der eingangs genannten Art, das Dre
hen des Rotors, insbesondere des Kraftfahrzeugrades, aus der ersten Ausgleichspositi
on in die zweite Ausgleichsposition zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Hierdurch wird erreicht, daß nach Eingabe eines Startbefehlsignals, beispielsweise
durch Tastendruck, die Hauptwelle mit dem darauf befindlichen Rotor aus dem Stillstand
in der ersten Ausgleichsposition automatisch bis in die zweite Ausgleichsposition ge
dreht wird, ohne daß die Bedienungsperson eine sich mit der Drehwinkellage ändernde
Positionsanzeige, beispielsweise an einem Monitor, an der Auswuchtmaschine für das
Eindrehen beobachten muß. Die Hauptwelle mit dem darauf aufgespannten Rotor wird
automatisch in der zweiten Ausgleichsposition angehalten und kann beispielsweise
durch eine Bremse, welche zum Abbremsen der Hauptwelle verwendet wurde, insbe
sondere eine Elektromagnetbremse, wie sie beispielsweise aus der EP 550 816 A2 be
kannt ist, festgehalten werden.
In bevorzugter Weise wird jedoch der Bremsvorgang ohne zusätzliche Bremse mit Hilfe
des Elektromotors, der den Antrieb der Hauptwelle beim Unwuchtmeßvorgang liefert,
durchgeführt. Hierzu kommt in bevorzugter Weise ein Ein-Phasen-Wechselstrommotor,
wie er beispielsweise aus der EP 524 465 B1 bekannt ist, oder ein Drehstrommotor zum
Einsatz. Dabei wird die Bremswirkung allein dadurch erzielt, daß das Drehmoment im
Antriebsmotor umgekehrt wird (Gegenstrombremse). Dies kann dadurch geschehen,
daß die Phasenfolge der an den Elektromotor (Ein-Phasen-Wechselstrommotor oder
Drehstrommotor) angelegten Wechselspannungen getauscht wird (90° Phasenverschie
bung beim Ein-Phasen-Wechselstrommotor, 120° Phasenverschiebung beim Dreh
strommotor) (z. B. Betriebszustand der Fig. 4 in EP 0 524 465 B1). Sobald die
Hauptwelle und der darauf aufgespannte Rotor, insbesondere das Kraftfahrzeugrad, die
gewünschte Ausgleichswinkellage erreicht hat, wird der Motorstrom exakt an dieser
Ausgleichsposition abgeschaltet und damit ein Weiterdrehen der Hauptwelle und des
darauf aufgespannten Rotors in Gegenrichtung verhindert. Aus der gemessenen Verzö
gerung der Hauptwelle beim Abbremsen ergibt sich ausgehend von der bestimmten
Drehzahl der Hauptwelle ein bestimmter Bremsweg, der einem bestimmten Drehwinkel
entspricht. Nach dem Abschalten des Hauptwellenantriebs wird bei der Erfindung der
Bremsvorgang so gesteuert, daß das Ende dieses Bremsweges mit dem Differenzwin
kel, welcher bis zur Ausgleichswinkelposition noch zurückzulegen ist, in Übereinstim
mung kommt. Dies kann dadurch geschehen, daß der Bremsvorgang zu einem be
stimmten Zeitpunkt beginnt, so daß nach Ablauf einer bestimmten Zeit, die dem noch
zurückzulegenden Differenzwinkel bzw. Bremsweg bis zur Ausgleichswinkelposition ent
spricht, der Bremsvorgang beendet wird. Hierbei kann ein bestimmter Differenzwinkel,
beispielsweise 30° bis zum Erreichen der Ausgleichswinkelposition vorgegeben werden.
Der Bremsweg kann hierzu auch zweistufig durchgeführt werden, wobei zwischen den
beiden Bremsstufen (Bremsphasen) eine Unterbrechung des Bremsvorganges durchge
führt wird, um die Übereinstimmung des Endes des Bremsweges mit dem Differenzwin
kel bis zur Ausgleichswinkelposition zu erzielen. Das Ende der Unterbrechung des
Bremsvorganges kann dann bei einem bestimmten Differenzwinkel, beispielsweise bei
30°, liegen.
Wenn im Verlauf des Bremsvorganges, z. B. in der zweiten oben beschriebenen Brems
phase die Übereinstimmung von Restbremsweg und Differenzwinkellage der Hauptwelle
vorliegt, kann bevorzugt in einem kurzen Winkelabstand z. B. 3° vor Erreichen der Aus
gleichswinkellage ein Zeitgeber zugeschaltet werden, der aus der zum Zeitpunkt der
Zuschaltung vorliegenden Drehzahl und Drehwinkelposition der Hauptwelle bei der ge
messenen Bremsverzögerung auf einer von der Drehung der Hauptwelle unabhängigen
Zeitbasis ein Intervall bestimmt, an dessen Ende bei Stillsetzung der Hauptwelle der
Motorstrom (Gegenstrom zum Abbremsen) abgeschaltet wird. Mit dem an die Drehung
der Hauptwelle bzw. des Rotors in bekannter Weise (DE 31 24 248 A1 oder EP 0 074 416
B1) gekoppelten Inkrementalgeber, ist es nicht möglich bei der kurz vor Erreichen
der Sollwinkelposition (Ausgleichswinkellage) herrschenden niedrigen Drehzahl exakt
dann den als Gegenstrombremse wirkenden Motor abzuschalten, wenn die Hauptwelle
und der Rotor die Ausgleichswinkellage erreicht haben. Durch das rechtzeitige Abschal
ten des Motors wird ein Drehen in Gegenrichtung verhindert.
Die Beschleunigung der Hauptwelle aus dem Stillstand bzw. aus der ersten Ausgleichs
position in einer ersten Ausgleichsebene erfolgt so, daß eine maximale Drehzahl von 80
U/min nicht überschritten wird. Hierdurch ist gewährleistet, daß bei geöffnetem Rad
schutz die Drehzahl so niedrig bleibt, daß die Bedienungsperson nicht durch vom Rad
abfliegende Schmutzteilchen gefährdet wird. Die Begrenzung der Drehzahl läßt sich aus
der Messung der Beschleunigung a1 im Hochlauf, der Verzögerung a2 beim Bremsen
und der Differenz ϕg zwischen dem Ist-Drehwinkel und dem Soll-Drehwinkel
(Ausgleichswinkellage, insbesondere in der zweiten Ausgleichsebene) nach folgender
Beziehung bestimmen:
Beim Hochlauf wird die Drehzahl der Hauptwelle überwacht. Kurz vor Erreichen der be
rechneten maximalen Drehzahl nmax wird das Drehmoment des Motors abgeschaltet und
die Abbremsung der Hauptwelle mit dem darauf aufgespannten Rotor gemäß der Erfin
dung durchgeführt. Hierbei kann im Motor ein umgekehrtes Drehmoment
(Gegenstrombremse) erzeugt werden oder eine Elektromagnetbremse ( EP 0 550 816 A2
) eingeschaltet werden.
Anhand der Figuren wird die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Drehzahlverlauf welcher bei einem Ausführungsbeispiel der Erfin
dung sich ergibt, wobei auf der Ordinate die Drehzahl n der Hauptwelle
und auf der Abszisse die Zeit t aufgetragen sind;
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm für die Durchführung des Verfahrens beim Eindreh
vorgang;
Fig. 3 ein Drehzahlverlauf, bei welchem der Rotor nach der Durchführung des
Unwuchtmeßlaufs in einer bestimmten Drehwinkelposition, insbesondere
Ausgleichsdrehwinkellage, zum Stillstand gebracht wird;
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm für den in Fig. 3 dargestellten Drehzahlverlauf; und
Fig. 5 ein Blockschaltbild, welches die wesentlichen Bestandteile zur
Durchführung des Verfahrens enthält.
In der Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel für einen Drehzahlverlauf dargestellt, bei wel
chem ein Kraftfahrzeugrad, welches auf die Hauptwelle der Auswuchtmaschine aufge
spannt ist, aus einer ersten Ausgleichswinkellage in einer ersten Ausgleichsebene in
eine zweiten Winkellage in einer zweiten Ausgleichsebene gedreht wird. Wie im einzel
nen anhand der Fig. 3 und 4 noch erläutert wird, wurde die Hauptwelle der Aus
wuchtmaschine in einer ersten Ausgleichswinkellage zum Stillstand gebracht. Nach Be
festigen eines entsprechenden Ausgleichsgewichts in der Ausgleichswinkellage einer
ersten Ausgleichsebene am Kraftfahrzeugrad wird das Kraftfahrzeugrad zur Erzielung
eines dynamischen Umwuchtausgleichs in die zweite Ausgleichswinkellage für den Un
wuchtausgleich in einer zweiten Ausgleichsebene gedreht. Um diesen Vorgang halbau
tomatisch durchzuführen kann beispielsweise durch Drücken einer Taste ein Startbefehl
zum Hochlauf der Hauptwelle mit dem darauf aufgespannten Kraftfahrzeugrad gestartet
werden. Aus dem Stillstand wird das Kraftfahrzeugrad mit der in Fig. 1 angegebenen
Beschleunigung a1 angetrieben. Aus dieser Beschleunigung a1, welche während des
Hochlaufs beim Eindrehen oder während des Hochlaufs beim Unwuchtmeßvorgang
ermittelt werden kann, läßt sich zusammen mit der Bremsverzögerung a2, die beim Ab
bremsen nach dem Meßlauf (wie noch erläutert wird) ermittelt wurde, und der Differenz
ϕg zwischen der Ist-Drehwinkellage (erste Ausgleichswinkellage) und der Soll-
Drehwinkellage (zweite Ausgleichswinkellage) eine maximale Drehzahl nmax berechnen,
wie oben schon erläutert wurde. Beim Hochlauf wird die Hauptwelle bis kurz vor dieser
maximalen Drehzahl beschleunigt und der Antrieb bei einer niedrigeren Drehzahl ngr
abgeschaltet. Der Hochlauf hat bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
in dem Zeitraum tHL bis zur Drehzahl ngr stattgefunden. Dadurch, daß die Drehzahl un
terhalb einer maximalen Drehzahl, beispielsweise 80 U/min, abgeschaltet wird, besteht
keine Gefährdung der Bedienungsperson durch vom Rad abfliegende Schmutzteilchen
bei geöffnetem Radschutz.
Da die Bremsverzögerung a2 der Hauptwelle beim Abbremsen, welche in bevorzugter
Weise wie anhand der Fig. 3 und 4 noch erläutert wird, nach dem Unwuchtmeßlauf ge
messen worden ist, bekannt ist, läßt sich nach dem Abschalten bzw. Umschalten auf
Leerlauf des Hauptwellenantriebs, wie insbesondere aus der Fig. 1 hervorgeht, der Zeit
punkt nach Ablauf des Zeitintervalls tL festlegen, von welchem an die Hauptwelle abge
bremst wird, damit sich ein Bremsweg ergibt, an dessen Ende die Hauptwelle in die
zweite Ausgleichswinkellage zu liegen kommt. Während der Zeit tB erfolgt das Abbrem
sen der Hauptwelle (Fig. 1). Dieses Abbremsen kann auch in zwei Stufen (zwei Brems
phasen) stattfinden wie es beim Abbremsen nach dem Meßlauf erfolgte. Dieser Brems
vorgang wird anhand der Fig. 3 und 4 noch erläutert.
Dieser halbautomatische Eindrehvorgang ist im Ablaufdiagramm der Fig. 2 ebenfalls
dargestellt.
Zum Abbremsen der Hauptwelle kann eine Elektromagnetbremse verwendet werden,
wie sie aus der EP 0 550 816 A2 bekannt ist. Im Verlauf des Bremsvorganges kann zu
einem bestimmten Zeitpunkt (Winkellage), insbesondere kurz (etwa 5° bis 15°) vor Er
reichen der Ausgleichswinkellage die Differenz aus der zu diesem Zeitpunkt vorliegen
den Ist-Drehzahl und einer aufgrund der gemessenen Bremsverzögerung zu diesem
Zeitpunkt berechneten Soll-Drehzahl ermittelt und das Bremsmoment der Elektroma
gnetbremse zur Anpassung des rechtlichen Bremsweges an den Restdrehwinkel bis zur
Ausgleichswinkellage in Abhängigkeit von der ermittelten Differenz eingestellt werden.
In bevorzugter Weise wird jedoch die Bremswirkung allein dadurch erzielt, daß das
Drehmoment im Antriebsmotor (Ein-Phasen-Wechselstrommotor oder Drehstrommotor)
umgekehrt wird (Gegenstrombremse). Eine derartige Bremswirkung wird in bevorzugter
Weise auch beim ersten Stillsetzen der Hauptwelle in der ersten Ausgleichswinkellage
zur Anwendung gebracht. Anhand der Fig. 3 und 4 wird dieser Vorgang erläutert.
Der auf der Hauptwelle der Auswuchtmaschine aufgespannte Rotor, insbesondere das
Kraftfahrzeugrad, wird in einem Hochlauf mit der Beschleunigung a1 auf Meßdrehzahl
gebracht (Fig. 3 und 4). Bei der Meßdrehzahl wird dann die Unwuchtmessung durchge
führt. Der Motor wird dann auf Leerlauf geschaltet und die Gegenstrombremsung einge
schaltet (Einschaltzeitpunkt t0), so daß das Abbremsen der Hauptwelle beginnt. Wäh
rend des Bremsvorganges wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel an zwei Meß
punkten (Zeitpunkte t1 und t2) die jeweilige Drehzahl n1, n2 der Hauptwelle gemessen. Es
kann auch bei zwei vorgegebenen Drehzahlen n1 und n2 die Zeit (Zeitpunkt t1 und Zeit
punkt t2) gemessen werden. Hieraus berechnet sich die Bremsverzögerung a2 gemäß
folgender Gleichung
Im Bremsverlauf wird nun eine Restdrehzahl nr ausgewählt, bei welcher mit der ermittel
ten Bremsverzögerung a2 innerhalb einer bestimmten Winkeldifferenz ϕr, welche bevor
zugt 30° beträgt, die Hauptwelle mit dem darauf aufgespannten Rotor zum Stillstand
gebracht werden kann. Gegebenenfalls wird zur Einstellung der Drehwinkeldifferenz
(Restdrehwinkel ϕr = 30°) der Bremsvorgang (Gegenstrombremse) ausgeschaltet, so
daß exakt die Bremsverzögerung a2, der Restwinkel ϕr und die Restdrehzahl nr zueinan
der passend vorliegen. Die Restdrehzahl nr ergibt sich nach folgender Formel
Während des erneuten Bremsvorgangs (Gegenstrombremse wird wieder eingeschaltet),
d. h. der zweiten Bremsphase, fällt die Drehzahl auf nab ab. Diese Drehzahl wird bevor
zugt kurz vor dem Drehwinkel-Sollwert (Ausgleichsdrehwinkellage) erreicht. Die entspre
chende Drehwinkelposition ϕab kann z. B. 3° vor dem Drehwinkelsollwert (erste Aus
gleichsdrehwinkellage) liegen (ϕab = 3°). Bei Erreichen dieser Drehzahl wird ein Zeitge
ber geladen. Der Zeitgeber sieht ein Zeitintervall ta vor, an dessen Ende die Hauptwelle
und das darauf aufgespannte Kraftfahrzeugrad zum Stillstand kommt. Der Zeitgeber
sorgt dafür, daß zu diesem Zeitpunkt die durch den elektrischen Antrieb bewirkte Ge
genstrombremse abgeschaltet wird, so daß eine Drehung in Gegenrichtung verhindert
wird. Das Zeitintervall ta, welches bei der Drehzahl nab dem Restwinkel ϕab, welcher bei
spielsweise 3° beträgt, entspricht, ergibt sich nach folgender Formel
Die in dieser Formel erhaltene Drehzahl nab (z. B. ϕab = 3°) vor dem Erreichen des Win
kelsollwertes ist durch folgende Formel gegeben
Es ist erforderlich, das Erreichen des Winkelsollwertes (erste Ausgleichsdrehwinkellage)
der Hauptwelle und des darauf aufgespannten Rotors (Kraftfahrzeugrades) sofort zu
erkennen. In diesem Zeitpunkt wird die Stromzufuhr (Gegenstrom) zum elektrischen
Antriebsmotor abgeschaltet. Diese Abschaltung erfolgt zeitabhängig. Mit dem an die
Drehung der Hauptwelle bzw. des Rotors in bekannter Weise (DE 31 24 248 A1 oder
EP 0 074 416 B1) gekoppelten Inkrementalgeber ist es bei der niedrigen Drehzahl kurz
vor dem Stillstand nicht möglich, exakt dann den Motor (Gegenstrombremse) abzuschal
ten, wenn die Hauptwelle und der Rotor den Winkelsollwert (Ausgleichsdrehwinkellage)
erreicht haben. Wie zu ersehen ist, kann durch eine zeitliche Steuerung des Drehzahl
verlaufs der auszuwuchtende Rotor in die gewünschte Stillstandsposition, z. B. Aus
gleichswinkellage gebracht werden.
Der Bremsverlauf, bei dem in den Fig. 1 und 2 erläuterten Eindrehvorgang kann auch
mit Hilfe des Elektromotors (Ein-Phasen-Wechselstrommotor oder Drehstrommotor)
durchgeführt werden. Dabei wird dann ebenfalls insbesondere kurz vor Erreichen des
Stillstandes (Ausgleichswinkellage) der Zeitgeber mit dem geladenen Zeitintervall ta zu
geschaltet, um den Motor rechtzeitig zur Vermeidung einer Drehung in Gegenrichtung
auszuschalten. Der Eindrehvorgang kann jedoch auch in der Weise durchgeführt wer
den, wie er anhand der Fig. 3 erläutert wurde, d. h. das Zeitintervall tL während wel
chem der Antrieb und die Bremse für den Leerlauf der Hauptwelle abgeschaltet sind,
kann zwischen zwei Abschnitten des Bremsverlaufes vom Zeitpunkt t3 bis zum Zeitpunkt
t4 in Fig. 3 vorgesehen werden. Ferner kann in bevorzugter Weise kurz vor Erreichen
der zweiten Ausgleichswinkellage der Zeitgeber, welcher beim Abbremsen nach dem
Meßlauf zum Einsatz kommt, geladen werden und für den Stillstand der Hauptwelle
durch Abschalten des elektrischen Antriebs, in dem Zeitpunkt, in welchem die
Hauptwelle die zweite Ausgleichswinkellage erreicht, sorgen.
In der Fig. 5 ist ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels dargestellt, mit welchem
die oben erläuterten Verfahren durchgeführt werden können.
Von einem Elektromotor 1, der als Ein-Phasen-Wechselstrommotor ausgebildet ist, wird
eine schematisch dargestellte Hauptwelle 3 einer Auswuchtmaschine, auf welche ein
nicht näher dargestellter auszuwuchtender Rotor, insbesondere Kraftfahrzeugrad aufge
spannt ist, angetrieben. Mit der Hauptwelle ist ein Inkrementalgeber 4 verbunden, der
Winkelinkremente liefert. Dieser Inkrementalgeber kann beispielsweise so ausgebildet
sein, wie es in der DE 31 24 248 A1 dargestellt ist. An den Inkrementalgeber 4 ist ein
Drehzahlgeber 5 angeschlossen, welcher aus der zeitlichen Folge der vom Inkremental
geber 4 gelieferten Winkelinkremente ein drehzahlproportionales Signal bildet. An den
Drehzahlgeber 5 ist ein Bremsverzögerungsgeber 6 angeschlossen, der nach Durchfüh
rung des Unwuchtmeßlaufes zu verschiedenen Zeitpunkten t1 und t2 (Fig. 1) die vom
Drehzahlgeber 5 gelieferten drehzahlproportionalen Signale ermittelt und unter Berück
sichtigung der Zeitdifferenz t2-t1 ein während des Bremsvorganges proportionales
Bremsverzögerungssignal bildet.
Die Steuerung der verschiedenen Betriebszustände des Elektromotors 1 erfolgt mit Hilfe
einer Betriebssteuereinrichtung 2, welche verschiedene Relais für den Vorwärts- und
Rückwärtslauf des Motors sowie zum Schalten eines Drehmomentkondensators auf
weist. Diese Betriebssteuereinrichtung 2 kann so ausgebildet sein, wie es aus der EP 0 524 465
B1 für einen Ein-Phasen-Wechselstrommotor bekannt ist. Es kann eine Vorrich
tung zum Kleinhalten der Schaltfunken (Lichtbogenbildung) an den Motorrelais vorgese
hen sein. Hierzu kann eine Verstärkerschaltung zur Erfassung der Relais-Schaltzeiten
durch programmgesteuertes Auswerten des Stromverlaufs in den Relaisspulen beim
Ein- und Ausschalten, eine Verstärkerschaltung zum Umsetzen der Netzspannung in ein
netzfrequentes Rechtecksignal zum programmgesteuerten netzsynchronen Schalten der
Relais sowie ein Widerstand zum Entladen des Drehmomentkondensators für den Ein-
Phasen-Wechselstrommotor über den Ruhekontakt des zum Schalten des Drehmo
mentkondensators dienenden Relais, so daß dessen Ladungszustand beim Einschalten
bekannt ist, vorgesehen sein. Kleine Schaltfunken werden durch Öffnen der Relaiskon
takte kurz vor dem Nulldurchgang der Netzspannung erreicht.
Die vom Inkrementalgeber 4, dem Drehzahlgeber 5 und dem Bremsverzögerungsgeber
6 gebildeten Signale werden in einem Rechner 7, der als Microcontroller ausgebildet
sein kann, ausgewertet. Der Rechner 7 bestimmt aus der Bremsverzögerung, welche
vom Bremsverzögerungsgeber 6 geliefert wird, den resultierenden Bremsweg, welchen
die Hauptwelle 3 und der darauf aufgespannte Rotor beim Bremsvorgang zurücklegen.
Dieser Bremsweg entspricht einem bestimmten Drehwinkel. Da durch den Inkremental
geber 4 der jeweilige Drehwinkel der Hauptwelle 3 ermittelt wird, führt der Rechner 7
eine Steuerung, insbesondere durch entsprechende Änderung der Drehzahl der
Hauptwelle so durch, daß das Ende des ermittelten Bremsweges mit der gewünschten
Drehwinkel-Stillstandsposition, welche der Ausgleichswinkellage, in welcher der Un
wuchtausgleich durchgeführt wird, entspricht, zusammenfällt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Eindrehvorgang, bei welchem die Hauptwelle 3 mit dem
darauf befindlichen Rotor aus der Stillstandsposition in eine Ausgleichswinkellage ge
bracht wird, wird eine Starttaste betätigt mit welcher der Motorstrom beispielsweise
durch Schließen des Schalters 9 eingeschaltet wird. In bevorzugter Weise handelt es
sich hier um die gleiche Schalttaste, welche zum Starten des Unwuchtmeßlaufs bei ge
schlossener Radschutzhaube betätigt wird. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Eindrehvor
gang, bei welchem der Rotor aus der ersten Ausgleichswinkellage in eine zweite Aus
gleichswinkellage eingedreht wird, befindet sich die Radschutzhaube in geöffneter Posi
tion. Dem Rechner 7 wird ein entsprechendes Signal zugeleitet. Aufgrund dieses Signals
wird bei einer bestimmten Drehzahl ngr der Hochlauf abgeschaltet. Diese Drehzahl
schwelle, welche maximal bei 80 U/min liegt, wird in einem Vergleicher 10 überwacht.
Der Vergleicher 10 vergleicht die von dem Rechner 7 gelieferte maximale Drehzahl ngr
mit dem vom Drehzahlgeber 5 ständig gelieferten Ist-Wert der Drehzahl und schaltet bei
Erreichen der Drehzahl ngr den Motorantrieb, beispielsweise durch Öffnen des Schalters
9, ab oder die Betriebssteuereinrichtung 2 auf Leerlauf.
Der Inkrementalgeber 4 liefert ständig die aktuelle Ist-Drehwinkelposition, welche die
Hauptwelle 3 und der darauf ausgespannte Rotor einnehmen. Aus der beim Abschalten
des Motors 1 vorhandenen Drehwinkelposition der Hauptwelle 3 und der vorher schon
während des Abbremsens nach dem Unwuchtmeßlauf ermittelten Bremsverzögerung a2
der Hauptwelle, bestimmt der Rechner 7 das Zeitintervall tL, während welchem der Elek
tromotor 1 ausgeschaltet bleibt und die Hauptwelle 3 mit dem darauf befindlichen Rotor
im wesentlichen mit der Drehzahl ngr sich weiterdreht. Nach Ablauf des Zeitintervalls tL
wird der Motorstrom durch Schließen des Schalters 9 wieder eingeschaltet. Die Betriebs
steuereinrichtung 2 wird auf Bremsbetrieb (Gegenstrombremse) eingestellt. Dies ent
spricht dem in Fig. 4 der EP 0 524 465 B1 dargestellten Schaltzustand. Der sich aus der
Bremsverzögerung a2 ergebende Bremsweg während der Abbremszeit tB entspricht dem
Drehwinkel, welchen die Hauptwelle 3 bis zum Erreichen der Ausgleichswinkellage zu
rücklegt. In einer Drehwinkellage kurz (z. B. 3°) vor Erreichen der Ausgleichswinkellage
wird ein Zeitgeber 8 zugeschaltet, der mit dem oben definierten Zeitintervall ta geladen
ist. Dieses Zeitintervall bestimmt sich aus der gemessenen Bremsverzögerung a2 der
Drehwinkellage und Drehzahl der Hauptwelle 3 zum Zeitpunkt der Zuschaltung des Zeit
gebers 8. Nach Ablauf des Zeitintervalls ta wird der Motorstrom beispielsweise durch
Öffnen des Schalters 9 zum Zeitpunkt des Stillstandes der Hauptwelle 3, d. h. am Ende
des Bremsweges abgeschaltet, so daß ein Drehen in Gegenrichtung verhindert wird.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Anpassung
des Bremsweges an den bis in die Ausgleichswinkellage zurückzulegenden Drehwinkel
dadurch, daß der Einschaltzeitpunkt für den Bremsvorgang durch entsprechende Be
messung des Zeitintervalls tL so gelegt ist, daß Übereinstimmung zwischen Bremsweg
und Drehwinkel besteht. Es ist jedoch auch möglich, den Bremsvorgang in zwei Ab
schnitten so durchzuführen, wie er beim Abbremsen der Hauptwelle 3 und des Rotors
nach dem Unwuchtmeßlauf erfolgte. Dieser Bremsvorgang ist in den Fig. 3 und 4 erläu
tert. Mit Hilfe der in Fig. 5 dargestellten Vorrichtung wird dieser Bremsverlauf in zwei
Abschnitten wie folgt durchgeführt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 3
wird der Bremsvorgang während eines Zeitraumes zwischen den Zeitpunkten t3 und t4
(Fig. 3) unterbrochen.
Während des Abbremsens der Hauptwelle 3 und des darauf aufgespannten Rotors nach
dem Meßlauf wird die Betriebssteuereinrichtung 2 vom Rechner 7 oder einer anderen
zentralen nicht näher dargestellten Recheneinheit so angesteuert, daß beispielsweise
der in Fig. 4 der EP 0 524 465 B1 dargestellte Schaltzustand der Relais und Kondensa
toren vorliegt. Dieser Betriebszustand, welcher eine erste Bremsphase darstellt, ist wäh
rend eines Zeitraumes vorhanden, der in der Fig. 3 vom Einschaltzeitpunkt t0 des
Bremsvorganges (Gegenstrombremse wird eingeschaltet) bis zum Zeitpunkt t3 (Gegen
strombremse wird ausgeschaltet) vorhanden ist. Beim Ausschalten der Gegenstrom
bremse während eines Zeitraumes von t3 bis t4 kann beispielsweise in der Betriebssteu
ereinrichtung 2 der in Fig. 3 der EP 0 524 465 B1 dargestellte Betriebszustand (Leerlauf)
eingestellt werden. Während dieser Zeit dreht die Hauptwelle 3 für einen kurzen Zeit
raum vom Zeitpunkt t3 bis zum Zeitpunkt t4 mit fast konstanter Drehzahl nr weiter. Durch
diese Unterbrechung des Bremsvorganges wird erreicht, daß der tatsächliche Bremsweg
so eingestellt wird, daß beim Wiedereinschalten des Bremsvorganges zum Zeitpunkt t4
am Ende der zweiten Bremsphase der Winkel-Sollwert (Ausgleichsdrehwinkellage) der
Hauptwelle 3 und des darauf aufgespannten Rotors erreicht wird.
Bei der Durchführung des Bremsvorganges mit Hilfe des für den Antrieb der Hauptwelle
3 verwendeten Elektromotors 1 ist es erforderlich, daß bei Erreichen des Endes des
Bremsvorganges, d. h. bei Stillstand (Drehzahl 0) der Hauptwelle 3, der Motor abgeschal
tet wird, um ein Drehen des Motors und der Hauptwelle in der Gegenrichtung zu vermei
den. Das Abschalten des Motors läßt sich jedoch nicht exakt durchführen, wenn bei
niedriger Drehzahl in der Nähe des Stillstandes nur die vom Inkrementalgeber 4 vermit
telten Winkelinformationen ausgewertet werden. Bei niedrigen Drehzahlen sind nämlich
die Zeitintervalle zwischen den einzelnen vom Inkrementalgeber abgegebenen Impulse
so groß, daß die momentane Drehzahl nur mit Zeitverzögerung ermittelt werden kann,
so daß das Ausschalten des Motors zur Verhinderung eines Weiterdrehens in Gegen
richtung nach Erreichen des Stillstands allein aus den Informationen des Inkrementalge
bers nicht verhindert werden kann. Zur Überwindung dieser Schwierigkeit ist mit dem
Rechner 7 der Zeitgeber 8 verbunden, der mit einer Zeit (oben definiertes Zeitintervall ta)
bei Erreichen einer bestimmten Drehzahlschwelle geladen wird. Diese Drehzahlschwelle
liegt bei der oben definierten Drehzahl nab und kann beispielsweise dann vorliegen,
wenn bis zum Erreichen der Ausgleichsposition noch ein Restwinkel ϕab von beispiels
weise 3° vorhanden ist. Wie oben erläutert, wird das Zeitintervall ta bestimmt aus der bei
Zuschaltung des Zeitgebers 8 vorhandenen Drehzahl nab, dem Restwinkel ϕab der
Bremsverzögerung a2 und, falls eine Schaltverzögerung tRV, für das bzw. die zuschal
tenden Relais in der Betriebssteuereinrichtung 2 zu berücksichtigen sind, dieser Schalt
verzögerung, wie oben erläutert. Nach Ablauf des Zeitintervalls ta wird durch den Zeitge
ber 8 veranlaßt, daß ein Schalter 9 geöffnet wird, so daß die Stromzufuhr zum Elektro
motor 1 unterbrochen wird. Es kann sich hierbei beispielsweise um den Netzschalter
handeln, mit welchem der Antriebsmotor an das Versorgungsnetz angeschlossen ist.
Dieser Ausschaltvorgang fällt mit dem Erreichen der Ausgleichsdrehwinkellage zusam
men, so daß gewährleistet ist, daß die Hauptwelle 3 in dieser Drehwinkellage stillsteht.
Die Zuschaltung des Zeitgebers 8 kann zu jedem Zeitpunkt innerhalb der zweiten
Bremsphase ab dem Zeitpunkt t4 erfolgen. Innerhalb dieser Bremsphase (zweite Brems
phase beim Ausführungsbeispiel) ist gewährleistet, daß das Ende des restlichen
Bremsweges mit der gewünschten Drehwinkel-Stillstandsposition (Ausgleichswinkellage)
der Hauptwelle und des darauf aufgespannten Rotors zusammenfällt.
Claims (12)
1. Verfahren zum Eindrehen eines in einer Auswuchtmaschine drehgelagerten und
mittels eines Antriebs antreibbaren auf einer Hauptwelle aufgespannten Rotors,
insbesondere Kraftfahrzeugrades, in Ausgleichspositionen zweier Ausgleichs
ebenen für einen dynamischen Unwuchtmassenausgleich, bei dem
- - nach einem Unwuchtmeßlauf, in welchem die Ausgleichspositionen und Ausgleichsmassen in den beiden Ausgleichsebenen bestimmt werden, der Rotor zum Eindrehen in die Ausgleichsposition der ersten Ausgleichs ebene abgebremst und die dabei auftretende Verzögerung des Rotors gemessen wird;
- - der Rotor für das Eindrehen aus der Ausgleichsposition der ersten Aus gleichsebene in die Ausgleichsposition der zweiten Ausgleichsebene auf eine maximale Drehzahl nmax, die höchstens 80 U/min beträgt, durch den Antrieb beschleunigt wird; und
- - nach dem Abschalten des Antriebs der Rotor so abgebremst wird, daß der aus der gemessenen Verzögerung des Rotors resultierende Brems weg dem noch verbleibenden Differenzwinkel bis zur Ausgleichsposition in der zweiten Ausgleichsebene entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschleunigung
des Rotors im Hochlauf während des Hochlaufs auf die Meßdrehzahl beim Un
wuchtmeßlauf oder beim Eindrehen in die Ausgleichsposition der zweiten Aus
gleichsebene gemessen wird und daß die maximale Drehzahl nmax beim Eindre
hen in die Ausgleichsposition der zweiten Ausgleichsebene durch die Gleichung
bestimmt wird, wobei a1 die Beschleunigung beim Hochlauf des Rotors, a2 die Bremsverzögerung beim Abbremsen des Rotors und ϕg die Differenz zwischen der Ist-Drehwinkellage und der Soll-Drehwinkellage bedeuten.
bestimmt wird, wobei a1 die Beschleunigung beim Hochlauf des Rotors, a2 die Bremsverzögerung beim Abbremsen des Rotors und ϕg die Differenz zwischen der Ist-Drehwinkellage und der Soll-Drehwinkellage bedeuten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor
mit einer Elektromagnetbremse abgebremst wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotor durch Umkehrung des Drehmoments eines elektrischer Antriebsmo
tors für die Hauptwelle abgebremst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ein-Phasen-
Wechselstrommotor oder Drehstrommotor für den Antrieb und das Abbremsen
des Rotors verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlauf des
Bremsvorganges bei der gemessenen Bremsverzögerung vor Erreichen der je
weiligen Ausgleichsposition ein Zeitgeber zugeschaltet wird, der ein aus der zum
Zeitpunkt der Zuschaltung vorliegenden Drehzahl und Drehwinkelposition des
Rotors bestimmtes Zeitintervall vorgibt, an dessen Ende auf einer von der Dre
hung des Rotors unabhängigen Zeitbasis bei Stillstand des Rotors der Motor
strom abgeschaltet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß während des Brems
vorganges die Bremsverzögerung des Rotors ermittelt wird und bei einer auf ei
nen bestimmten Wert verzögerten Drehzahl der Zeitgeber zugeschaltet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Zu
schaltung des Zeitgebers das Abbremsen des Rotors solange unterbrochen wird,
daß bei der gemessenen Bremsverzögerung innerhalb eines bestimmten Dreh
winkelbereiches, der größer ist als der bei Zuschaltung des Zeitgebers von dem
Rotor bis zum Stillstand zurückzulegende Drehwinkel, die Ausgleichsposition
vom Rotor erreicht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor nach dem
Meßlauf in der Ausgleichsposition der ersten Ausgleichsebene dadurch angehal
ten wird, daß aus der gemessenen Verzögerung ein resultierender Bremsweg,
der einem bestimmten Drehwinkel entspricht, ermittelt wird, und daß der Brems
vorgang so gesteuert wird, daß das Ende des ermittelten Bremsweges mit der
Ausgleichswinkellage der ersten Ausgleichsebene zusammenfällt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zeitgeber kurz, insbesondere etwa 3° vor Erreichen des Stillstandes des Rotors
zugeschaltet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eindrehvorgang
aus der Ausgleichsposition der ersten Ausgleichsebene in die Ausgleichsposition
der zweiten Ausgleichsebene bei geöffnetem und dadurch eine Begrenzung der
Drehzahl bewirkenden Radschutz durch Betätigen eines Schalters oder einer Taste
gestartet wird, womit bei beschlossenem Radschutz der Unwuchtmeßlauf gestar
tet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlauf des
Bremsvorganges zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Winkelabstand vor Errei
chen der Ausgleichswinkellage die Differenz aus der zu diesem Zeitpunkt vorlie
genden Ist-Drehzahl und einer aufgrund der gemessenen Bremsverzögerung zu
diesem Zeitpunkt berechneten Soll-Drehzahl ermittelt und das Bremsmoment der
Elektromagnetbremse zur Anpassung des restlichen Bremsweges an den Rest
drehwinkel bis zur Ausgleichswinkellage in Abhängigkeit von der ermittelten Diffe
renz eingestellt wird.
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