DE19636173A1 - Wälzlagerung mit Drehzahlmeßeinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wälzlagerung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei vielen Wälzlagerungen besteht heute das Bedürfnis, sie mit einer Einrichtung zur Erfassung der Drehzahl zu versehen. So ist es Stand der Technik, Radlager von Kraftfahrzeugen mit einer Drehzahlerfassung auszurüsten, um z. B. aus den erhaltenen Signalen die Geschwindigkeit abzuleiten und diese zur Steuerung eines Antiblockiersystems heranzuziehen. Dabei besteht das Problem, daß auch niedrige Drehzahlen noch erfaßt werden sollen und der Sensor mit sehr kleinem Abstand zum Impulsgeberrad oder zu einer Kodierscheibe positioniert werden muß.

Ein Wälzlager mit in die Dichtung integrierter Impulsgeberscheibe ist aus der DE 37 35 070 A1 bekannt. Hierbei muß der Sensor jedoch mit geringem Luftspalt gegenüber der Dichtscheibe angeordnet sein, da die Signalstärke mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt. Die Justierung des Sensors gegenüber der Impulsscheibe muß sehr genau erfolgen und Ist aufwendig und teuer. Zudem muß der Sensor und die Impulsgeberscheibe vor Schmutz geschützt sein, um Signalverfälschungen zu vermeiden.

Aus der DE-AS 22 18 047 ist es bekannt, neben dem Wälzlager eine Dichtung anzuordnen, so daß der Raum zwischen dem Impulsring und dem Sensor nur durch die Lagerteile und die Dichtung begrenzt und dicht abgeschlossen ist, wobei die Dichtung eine Öffnung aufweist, in der der Sensor lösbar befestigt ist.

Dabei ist nachteilig, daß solange der Sensor noch nicht montiert oder wieder demontiert ist, die Impulsgeberscheibe gegen Verschmutzung nicht geschützt ist. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn sogenannte aktive Impulsgeber eingesetzt werden. Unter aktiven Impulsgebern werden solche verstanden, die mit Magneten bestückt sind oder magnetisierte Bereiche aufweisen, wodurch eventuell in der Umgebung befindliche Eisenteilchen (kleine Späne) angezogen werden und sich dort festsetzen. Dadurch werden die Signale verfälscht. Auch hierbei muß die Justierung des Sensors sehr sorgfältig erfolgen.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Wälzlagerung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die Impulsgeberscheibe zuverlässig vor Verschmutzung geschützt ist und eine einfache und trotzdem genaue und wiederholbare Justierung des Sensors gegenüber der Impulsgeberscheibe ermöglicht wird.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Eine vorteilhafte Weiterbildung ist in Anspruch 2 und 3 beschrieben.

Durch die Ausbildung des Sensorträgers als Blechscheibe welche mit ausgestanzten Haltezungen für den Sensor versehen ist und anvulkanisierte Dichtlippen aufweist, die am Lagerring anliegen, und dadurch, daß der Bereich der Ausstanzung durch eine ebenfalls anvulkanisierte Dichtmembrane geschlossen ist, wird nicht nur die Aufgabe gelöst, sondern es wird zusätzlich eine wirkungsvolle verbesserte Abdichtung des gesamten Lagers erreicht. Dabei erfolgt das Anbringen und Justieren des Sensors immer einfach und kostengünstig. Die Abdichtung kann dabei sehr dünn ausgeführt werden, da im Betrieb die Membrane direkt am Sensorkopf elastisch anliegt und von diesem gestützt wird. Außerdem kann die Membrane die Toleranzen der Sensorbefestigung elastisch ausgleichen. Zwischen Membrane und Sensor entsteht dabei kein störender Luftspalt.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Wälzlagerung in der Vorderansicht.

Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Wälzlagerung in der Draufsicht, geschnitten nach C-C von Fig. 1 und eine Variante.

Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Wälzlagerung in der Seitenansicht, geschnitten nach A-A von Fig. 1.

Fig. 4 zeigt den Sensorträger geschnitten nach B-B von Fig. 1.

Fig. 5 zeigt eine mögliche Ausführung eines Sensorhalters.

In Fig. 1 ist das Wälzlager verdeckt, so daß nur der Sensorträger 1 zu sehen ist. Der scheibenförmige Sensorträger 1 ist an seinem Umfang mit einer anvulkanisierten Dichtlippe 2 versehen. Im oberen Bereich sind Haltezungen 3 angeordnet, die z. B. durch Ausstanzen und Umbördeln erzeugt sind. Die Ausstanzung ist durch eine anvulkanisierte Dichtmembrane 4 geschlossen.

Wie in Fig. 2 und Fig. 3 deutlich zu sehen, liegt die Dichtlippe 2 am Außenring 5 des Wälzlagers an. Zwischen dem Außenring 5 und dem Innenring 6 des Wälzlagers sind Wälzkörper 7 angeordnet, wobei eine Lagerdichtung 8 die gleichzeitig als Impulsgeber wirkt, das Wälzlager abdichtet.

In Fig. 4 sind die Haltezungen 3 und die Dichtmembrane 4 sowie die Dichtlippen 2 des Sensorträgers 1 nochmals dargestellt.

Entsprechend Fig. 5 ist der Sensorhalter 9 mit dem Sensor 10 so ausgebildet, daß er mit seinen Haltenasen 11 die Haltezungen 3 hintergreifen kann und so den Sensor 10 am Sensorträger 1 in einer gegenüber der Lagerdichtung 8 genauen Position festlegt. Der Sensor 10 kann die vom Impulsgeber ausgehenden Signale (Magnetfeldänderung, Induktionswirkung, Telemetriesignale o. ä.) exakt und störungsfrei aufnehmen und über das Kabel 12 einer Signalverarbeitungseinheit zuführen.

Claims (3)

1. Wälzlagerung mit Drehzahlmeßeinrichtung, wobei einem in die Lagerdichtung integrierten Impulsgeber ein Sensor gegenübersteht, der an einem Sensorträger angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorträger (1) als Blech- oder Kunststoffscheibe ausgebildet ist, welche mit Haltezungen (3) für den Sensor (10) versehen ist und Dichtlippen (2) aufweist, die am Lagerring (5) anliegen, und daß der Bereich der Ausstanzung durch eine Dichtmembrane (4) geschlossen ist.

2. Wälzlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltezungen (3) für den Sensor (10) ausgestanzt und die Dichtlippen (2) und die Dichtmembrane (4) anvulkanisiert sind.

3. Wälzlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmembrane (4) in die Dichtlippe (2) übergeht.