DE19635766C2 - Verfahren zum Verschweißen eines Nippels mit einem rohrartigen Sammler und Sammlerbaugruppe - Google Patents
Verfahren zum Verschweißen eines Nippels mit einem rohrartigen Sammler und SammlerbaugruppeInfo
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- B23K20/00—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Verschweißen eines Nippels
mit einem rohrartigen Sammler.
In der Anlagentechnik, insbesondere im Kraftwerksbau, ist es erforderlich, eine
Vielzahl von Nippeln mit einem rohrartigen Sammler zu verbinden, um eine
Vielzahl von Fluidteilströmen in den Sammler einzuleiten bzw. eine Vielzahl
von Fluidteilströmen aus dem Sammler in einzelne Rohrleitungen ableiten zu
können. Bisher wurden die Nippel mit dem Sammler durch Schmelzschweißver
fahren verbunden, wie z. B. zeitintensives WIG-Wurzelschweißen mit E-Hand-
oder UP-Füllschweißen. Gegebenenfalls war ein Vorwärmen des Sammlers
erforderlich.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren der gattungsge
mäßen Art anzugeben, welches eine einfachere und wirtschaftlichere Schweiß
verbindung zwischen Nippel und Sammler ermöglicht.
Diese Aufgabe wird zum einen dadurch gelöst, daß der Sammler im Schweiß
bereich mit einer Bohrung versehen wird und danach der Nippel mit dem
Sammler durch Reibschweißen verbunden wird.
Zum anderen wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Nippel zunächst durch
Reibschweißen mit dem Sammler verbunden wird und danach der Sammler
durch den Nippel hindurch aufgebohrt wird. Bei der letzteren Verfahrensweise
wird gleichzeitig mit dem Aufbohren des Sammlers ein sich beim Reibschweiß
vorgang ausbildender innerer Wulst mit entfernt.
Beim Reibschweißen werden üblicherweise rotationssymmetrische Teile in ei
ner hochtourigen Drehvorrichtung aneinandergepreßt, wobei das eine Teil
festgehalten wird, während das andere Teil sich dreht. Nach ausreichender
Erwärmung wird der Kraftschluß des Antriebes aufgehoben und die Teile wer
den nach Abbremsung der relativen Drehbewegung durch Druck miteinander
verbunden. Das Hauptanwendungsgebiet des Reibschweißens lag bisher im
Verbinden kleiner und mittlerer rotationssymmetrischer Rohr- und Vollquer
schnitte in der Serienfertigung (vergl. DE-Buch Dubbel-Taschenbuch für Ma
schinenbau, Springer Verlag, Berlin, 1987, S. G5 und Merkblatt
"Reibschweißen von metallischen Werkstoffen Verfahren, Begriffe, Werkstoffe"
DVS 2909 Teil 1 (März 1989) des Deutschen Verbands für Schweißtechnik
E. V.).
Aus der DE 38 32 120 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines im wesentli
chen rohrförmigen oder zylindrischen Gasgenerators bekannt, bei dem mehrere
den zylindrischen Gasgenerator aufbauende Rohrabschnitte durch Reib
schweißen stirnseitig miteinander verbunden werden.
Aus der DE-Z. Praktiker 9/93, S. 546-555 ist ein Verfahren zum Reibschweißen
eines massiven Gewindebolzens auf ein dünnes Blech bekannt.
Schließlich ist aus der DE-Z. Technische Rundschau Nr. 31, 2. August 1983
S. 10, Bild 10, ein Verfahren bekannt, bei dem stumpf und axial aneinanderlie
gende rohrartige Querschnitte miteinander verschweißt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Reib
schweißen nicht nur zur Verbindung rotationssymmetrischer Teile verwendet
werden kann, sondern daß es auch möglich ist, die üblicherweise rotations
symmetrischen Nippel mit Sammlern unter Ausbildung einer mit dem Schmelz
schweißen zumindest vergleichbaren Schweißverbindung zu verbinden. Dabei
wird die für den Aufbau der Schweißverbindung erforderliche Zeit für den ein
zelnen Nippel stark verkürzt und gegebenenfalls ist eine Vorwärmung nicht
erforderlich. Gleichzeitig wird eine reproduzierbare Schweißnahtqualität unter
vollständiger Protokollierung jeder Schweißnaht möglich. Der Sammler wird
beim Reibschweißen nicht bewegt, sondern kann in der Reibschweißanlage
feststehen.
Vorzugsweise wird als Schweißkantenvorbereitung vor dem Reibschweißen auf
der gekrümmten Oberfläche des Sammlers im Schweißbereich eine plane
Reibfläche ausgebildet, z. B. durch Planfräsen. Die Größe der Reibfläche ist
abhängig vom Nippel- und/oder Sammlerdurchmesser. Es ist jedoch auch
denkbar, zu Beginn der Reibschweißung die plane ringartige Endfläche des
Nippels mit der gekrümmten Oberfläche des Sammlers in Eingriff zu bringen.
Diese Möglichkeit kann insbesondere gewählt werden, wenn der Krümmungs
radius des Sammlers relativ groß ist.
Weiterhin ist es von Vorteil, daß der beim Reischweißen sich bildende innere
und/oder äußere Wulst entfernt wird.
Es ist zweckmäßig, daß ein an seinem Schweißende (Stoßende) mit einer
Wandverdickung versehener Nippel eingesetzt wird. Diese Wandverdickung ist
wiederum in zweckmäßiger Weise als konkaver Übergang ausgebildet. Ein
solcher Übergang kann z. B. erreicht werden durch Abdrehen eines dickwandi
geren Nippels oder durch Aufschweißen einer Verdickung.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Sammlerbaugruppe nach Anspruch 6.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines von einer Reibschweißan
lage gehaltenen Nippels in Anlage an einen Sammler,
Fig. 2a-2c eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
dem der Sammler vor dem Schweißvorgang mit einer dem Nip
pel zugeordneten Durchgangsbohrung versehen worden ist,
Fig. 3a-3c eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens, bei dem die Durchgangsbohrung zum Inneren des Samm
lers erst nach dem Aufschweißen des Nippels erzeugt wird und
Fig. 4a-4b eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
dem anstelle eines geradzylindrischen Nippels ein an seinem
Stoßende mit einem konkaven Übergang versehener Nippel ein
gesetzt wird.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Reibschweißanlage 1 mit einem von ihr erfaßten
Nippel 2, der auf einem Sammler 3 so positioniert ist, daß die Durchgangsboh
rung 2a des Nippels auf eine Bohrung 3a des Sammlers ausgerichtet ist. Unter
Anlage des Stoßendes des Nippels 2 auf der Oberfläche des Sammlers 3 wird
der Nippel durch die Reibschweißanlage mit hoher Drehzahl gedreht, wie dies
durch den Pfeil 4 in der Fig. 1 schematisch dargestellt ist. Nach ausreichender
Erwärmung wird der Kraftschluß des Drehantriebes aufgehoben und der Nippel
abgebremst und danach gegen den Sammler 3 gepreßt, wie dies schematisch
durch den Pfeil 5 in der Fig. 1 dargestellt ist. Danach wird die Spannvorrich
tung 6 der Reibschweißanlage 1 gelöst und die Reibschweißanlage 1 von dem
mit Sammler 3 verschweißten Nippel 2 abgezogen.
Der gesamte Schweißvorgang soll anhand der Fig. 2a-2c nochmals genauer
erläutert werden.
Aus der Fig. 2a ist ersichtlich, daß der Sammler 3 im Bereich der Bohrung 3a
mit einer planaren ringartigen Reibfläche 3b versehen ist, die im wesentlichen
der ringartigen Stirnfläche 2b am Stoßende des Nippels 2 entspricht. Nach
Rotation des Nippels 2 zur Erzeugung der Schmelzwärme und Anpressen des
Nippels 2 an den Sammler 3 bilden sich ein äußerer Schweißwulst 7 und ein
innerer Schweißwulst 8. Der äußere Schweißwulst 7 kann noch bei Eingriff der
Spannvorrichtung der Reibschweißanlage 1 mittels einer Drehvorrichtung ent
fernt werden. Der innere Schweißwulst 8 kann nach Abziehen der Reib
schweißanlage durch ein Drehwerkzeug/Bohrwerkzeug entfernt werden. (Vgl.
Fig. 2c).
Die Verfahrensführung gemäß den Fig. 3a-3c unterscheidet sich von der
Verfahrensführung gemäß den Fig. 2a-2c dadurch, daß an dem Sammler 3
zunächst noch keine Bohrung sondern im Schweißbereich eine kreisförmige
plane Schweißfläche 3c ohne Bohrung vorbereitet wird. Nach dem Reib
schweißvorgang wird der innere Schweißwulst 8 gleichzeitig mit dem Aufboh
ren des Sammlers unter Erzeugung der Bohrung 3a entfernt. (vgl. Fig. 3c).
Die Verfahrensführung gemäß den Fig. 4a-4b unterscheidet sich von den
Ausführungsformen gemäß den Fig. 2 und 3 dadurch, daß nicht ein geradzylin
drischer Nippel 2, sondern ein Nippel 9 verwendet wird, der an seinem Sto
ßende eine Wandverdickung 9d unter Ausbildung eines konkaven Übergan
ges 10 und eines zylindrischen Abschnitts 11 aufweist. Die gestrichelten Linien
in Fig. 4a deuten an, daß ein solcher Nippel 9 durch Abdrehen eines dickwan
digeren Nippels erstellt werden kann. Mit einem solchen Nippel wird eine grö
ßere Reibfläche 9b bereitgestellt und ein stetigerer Übergang zur Oberfläche
des Sammlers 3 erreicht. (Vgl. Fig. 4b).
Der Sammler 3 kann in eine nicht gezeigte Einrichtung eingespannt werden,
die über eine CNC-Steuerung veranlaßt wird, den Sammler entsprechend der
erforderlichen Teilung in Umfangsrichtung und/oder Längsrichtung unter der
Reibschweißanlage 1 zu positionieren. Auf diese Weise kann eine Vielzahl von
Nippels in gewünschter Verteilung mit dem Sammler zum Aufbau einer Samm
lerbaugruppe verschweißt werden. Die freien Enden der Nippel können gege
benenfalls nach einer vorherigen Wärmebehandlung der Sammlerbaugruppe
dann mit entsprechenden Rohren verschweißt werden. Die Nippel können ma
nuell oder über eine Endloszuführung der Spannvorrichtung 6 der Reib
schweißanlage 1 zugeführt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Verschweißen eines Nippels mit einem rohrartigen
Sammler,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sammler im
Schweißbereich mit einer Bohrung versehen wird und danach der Nippel
durch Reibschweißen mit dem Sammler verbunden wird.
2. Verfahren zum Verschweißen eines Nippels mit einem rohrartigen
Sammler,
dadurch gekennzeichnet, daß der Nippel zunächst durch
Reibschweißen mit dem Sammler verbunden wird und danach der
Sammler durch den Nippel hindurch aufgebohrt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Reibschweißen auf
der gekrümmten Oberfläche des Sammlers zunächst eine plane
Reibfläche erzeugt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der beim Reibschweißen sich
bildende innere und/oder äußere Wulst entfernt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein am Schweißende
(Stoßende) mit einer Wandverdickung versehener Nippel eingesetzt wird.
6. Sammlerbaugruppe bestehend aus einem rohrartigen Sammler und einer
Vielzahl von mit ihm verschweißten Nippeln, wobei die Nippel (2) mit dem
Sammler (3) nach mindestens einem der Verfahren 1 bis 5 verschweißt
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19635766A DE19635766C2 (de) | 1996-09-04 | 1996-09-04 | Verfahren zum Verschweißen eines Nippels mit einem rohrartigen Sammler und Sammlerbaugruppe |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19635766A1 DE19635766A1 (de) | 1998-03-05 |
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DE (1) | DE19635766C2 (de) |
Families Citing this family (3)
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Citations (1)
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DE3832120A1 (de) * | 1988-09-21 | 1990-03-22 | Bayern Chemie Gmbh Flugchemie | Gasgenerator |
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1996
- 1996-09-04 DE DE19635766A patent/DE19635766C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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CH-Lit. Technische Rundschau Nr. 31, vom 2.8.83 * |
DE-Lit. "Praktiker" 9/93, S. 546-555 * |
Also Published As
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DE19635766A1 (de) | 1998-03-05 |
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