DE19634267C2 - Ladeverfahren für Akkumulatoren - Google Patents
Ladeverfahren für AkkumulatorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ladeverfahren für Akkumulatoren, insbesondere
für NiCd (Nickel-Cadmium) und NiMH (Nickel-Metall-Hybrid)-Zellen, bei dem
die Akkumulatoren von einer Stromquelle geladen werden, und bei dem zur
Erzeugung von Ladezyklen von bestimmter Zeitdauer die Stromquelle zy
klisch von dem Akkumulator getrennt wird, und bei dem die Akkumulato
rentemperatur in eine entsprechende Spannung gewandelt wird.
Es sind eine Vielzahl von Ladeverfahren bisher bekanntgeworden (vgl. "In
telligentes Laden von NiCd-Akkus" aus Design und Elektronik 22, 1992, Seiten
106 und 107), denen in der Mehrzahl das Ziel zugrundeliegt, ein kostengün
stiges und optimales Ladekonzept zur Verfügung zu stellen. So sollte sicher
gestellt werden, daß der Akkumulator möglichst auf seine Nennkapazität
aufgeladen wird bei gleichzeitigem Vermeiden einer Überladung, da dies
mit einer Beeinträchtigung der Lebensdauer des Akkumulators einhergehen
kann. Dabei stellt die Ladezeit ebenfalls ein Bewertungskriterium dar, wobei
lange Ladezeiten vermieden werden sollen. Eine Schnelladung mit hohem
Strom reduziert einerseits wesentlich die Ladezeit, andererseits muß dann
aber die Ladedauer genau eingehalten werden, da ansonsten der Akkumula
tor zerstört werden kann. Somit ist ein Ladegerät mit einem Steuerteil er
forderlich, das den Ladestrom und den Ladezustand des Akkumulators stän
dig überwacht. So wird bei verschiedenen bekannten Verfahren das dU/dt-
Verhalten der Ladekurve überwacht und hieraus ein Abschaltkriterium abge
leitet. So kann beispielsweise bei Absinken der Akkumulatorspannung, also
bei negativem dU/dt-Wert, oder aber bei verstärktem Ansteigen der Akku
mulatorspannung, also bei positivem dU/dt-Wert, der Ladevorgang beendet
werden. Eine solche Gradienten-Überwachung des Spannungsverlaufs der
Ladekurve ist bisher mit großem schaltungstechnischem Aufwand durchge
führt worden.
So ist aus der DE 30 14 274 A1 ein Batterieladegerät bekanntgeworden, das in
Abhängigkeit von einem Steuersignal den Ladevorgang unterbricht. Das
Steuersignal ist von der Ladecharakteristik abgeleitet und in Zeitintervalle
unterteilt und durch Vergleich werden diese Steuersignal-Zeitintervalle aus
gewertet. Dabei ist für die Batteriespannung eine Inverterschaltung vorge
sehen, welche mit zunehmender Batteriespannung zunehmend kleinere Si
gnalimpulswerte liefert. Bei diesem Batterieladegerät wird die normale
Spannungskurve der zu ladenden Batterie ausgewertet. Die Gradientenme
thode wird dabei nicht angewandt.
Aus der EP 0 444 617 A2 ist ein Verfahren zum Laden von Akkumulatoren be
kannt, bei dem der Ladevorgang beendet wird, wenn die zweite Ableitung
der gemessenen Akkumulatorenspannung von einem positiven zu einem
negativen Wert wechselt.
Ebenfalls ist aus der US-PS 4 392 101 ein Verfahren zum Laden von Akkumula
toren bekannt, bei dem die zweite Ableitung der gemessenen Akkumulator
spannung zur Beendigung des Ladevorgangs ausgewertet wird.
Aus der DE 44 39 785 A1 ist es ebenfalls bekannt, die zweite Ableitung der
Klemmenspannung der Batteriezellen nach der Zeit als Endekriterium für
das Aufladen zu verwenden.
Aus der DE 43 39 363 A1 ist ein weiteres Verfahren zum La
den von Akkumulatoren bekannt, bei dem ebenfalls die zweite Ableitung
der gemessenen Akkumulatorenspannung zur Anwendung gelangt. Dort ist
ausführlich dargelegt, wie die zweite Ableitung näherungsweise durchge
führt wird.
Schließlich ist aus der DE 41 25 825 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Wiederaufladen von aufladbaren Batterien mit einem Ladegerät be
kannt, bei dem das Ladegerät von Beginn der Ladung aus die Steigung der
Ladespannung mißt und die Schnelladung dann abbricht, wenn ein Anstei
gen der Ladespannung zum Ende der Aufladung hin als Änderung der ge
messenen Steigung erfaßt wird. In dieser Offenlegungsschrift ist auch ein
Hinweis, daß nach dem dort zitierten Stand der Technik zuweilen die Tem
peratur des Batteriesatzes gemessen wird, und das Ladeende wird durch
Überschreiten einer bestimmten Temperatur erkannt und die Ladung abge
brochen.
Bekannt sind auch Abschaltmethoden, die die erste Ableitung der Tempera
tur dT/dt des Akkumulators nach der Zeit als Kriterium heranziehen.
Eine Reihe von Beiträgen erschienen in dem Tagungsband "Batterien und
Ladekonzepte", Design & Elektronik, 1994, Haar bei München beschäftigen
sich unter anderem damit, zur Festsetzung des Ladeendpunktes von Akku
mulatoren die erste zeitliche Ableitung der Temperatur zu verwenden. Ins
besondere in "Intelligente Schnelladekonzepte für NiMH-Akkus" S. 59-60,
"Controllerkonzepte für Ladegeräte" S. 76-77, "NiCd und NiMH optimal la
den", S. 116-117 wird auf den Temperaturgradienten als Kriterium zum Ab
schalten des Ladestroms hingewiesen.
Die bisher bekanntgewordenen Verfahren und Ladegeräte haben den Nach
teil, daß sie sich nicht für große Temperaturschwankungen eignen, wenn der
Akkumulator z. B. zu heiß oder zu kalt in das Ladegerät eingelegt wird, und
daß bei einem Verfahren, das die Ladespannung heranzieht oder deren erste
oder zweite Ableitung Temperaturschwankungen zu einer Frühabschaltung
führen können, d. h., daß der Akkumulator nur zum Teil geladen wird.
Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ladever
fahren anzugeben, das große Temperaturschwankungen miteinbezieht und
durch das der Akkumulator vollständig geladen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß a) die gewandelte
Spannung in einer Auswerte- und Steuerelektronikeinheit gemessen und
ausgewertet wird zur Bildung der zweiten Ableitung der in die Spannung
gewandelten Temperatur über der Zeit, daß b) die zweite Ableitung der in
die Spannung gewandelten Temperatur des Akkumulators mit einem Refe
renzwert in der Auswerte- und Steuerelektronikeinheit verglichen wird, daß
c) bei Überschreiten des Referenzwertes der in die Spannung gewandelten
Temperatur bezüglich der zweiten Ableitung über der Zeit der Ladevorgang
unterbrochen oder beendet wird, und daß d) bei einem Unterschreiten des
Referenzwertes der in die Spannung gewandelten Temperatur bezüglich der
zweiten Ableitung über der Zeit der Ladevorgang fortgesetzt wird.
Das vorliegende Verfahren hat den wesentlichen Vorteil, daß zu heiße oder
zu kalte Akkumulatoren, d. h. Akkumulatoren, die großen Temperatur
schwankungen ausgesetzt sind, korrekt geladen und abgeschaltet werden.
So wird die zweite Ableitung der in eine proportionale Spannung gewandel
ten Temperatur des Akkumulators durch eine erste Differenzwertbildung,
die ihrerseits Grundlage für eine zweite Differenzwertbildung ist, erzeugt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt. Es zei
gen:
Fig. 1 ein elektronisches Blockschaltbild zur Durchführung des Lade
verfahrens,
Fig. 2 einen typischen Verlauf der Akkumulatorentemperatur über
der Zeit,
Fig. 3 die erste Ableitung dT/dt der Akkumulatorentemperatur nach
der Zeit,
Fig. 4 die zweite Ableitung d2T/dt2 der Akkumulatorentemperatur
nach der Zeit und
Fig. 5 den Kurvenverlauf der in die Spannung U1 gewandelten Akku
mulatorentemperatur mit prinzipieller Darstellung der Wir
kungsweise des Spitzenwertspeichers.
Bei dem erfindungsgemäßen Ladeverfahren für Akkumulatoren, insbeson
dere NiCd (Nickel-Cadmium) und NiMH (Nickel-Metall-Hybrid)-Zellen werden
diese Akkumulatoren 1 gemäß Fig. 1 von der Stromquelle 2 geladen. Es ist
dabei vorgesehen, die Akkumulatoren 1 in Ladezyklen von bestimmter Zeit
dauer zyklisch zu laden, wobei die Stromquelle 2 zyklisch von dem Akkumu
lator 1 getrennt wird. Außerdem ist vorgesehen, vorbereitend für die nach
folgenden Verfahrensschritte, die Akkumulatorentemperatur T in die ent
sprechende und proportionale Spannung U1 zu wandeln. Zur Temperatur-
Spannungswandlung können die gängigsten Temperatur-Spannungswandler
verwendet werden, wie beispielsweise NTC-Widerstände, oder es können
auch aktive Halbleiterbauelemente, wie beispielsweise bipolare Transisto
ren, verwendet werden, bei denen sich die Basis-Emitter-Spannung angenä
hert mit ca. 2 mV/K verringert. Die in die Spannung U1 gewandelte Akkumu
latorentemperatur T wird nachfolgend in der Auswerte- und Steuerelektro
nikeinheit 3 gemessen und ausgewertet im Hinblick auf die Bildung der
zweiten Ableitung d2T/dt2 bzw. d2U/dt2 der in die Spannung U1 gewandelten
Temperatur T des Akkumulators über bzw. nach der Zeit. Diese zweite Ablei
tung der Temperatur T bzw. der Spannung U1 wird in einem nachfolgenden
Verfahrensschritt mit einem Referenzwert Ref in der Auswerte- und Steuer
elektronikeinheit 3 verglichen und bei Überschreiten des Referenzwertes
Ref der in die Spannung U1 gewandelten Temperatur T bezüglich der zwei
ten Ableitung über bzw. nach der Zeit wird der Ladevorgang unterbrochen
oder beendet, wobei sich eine Phase mit Ladungserhaltung anschließt, und
bei einem Unterschreiten des Referenzwertes Ref der in die Spannung U1
gewandelten Temepratur T bezüglich der zweiten Ableitung über bzw. nach
der Zeit wird der Ladevorgang fortgesetzt. Zur Bildung der zweiten Ablei
tung der in die Spannung U1 gewandelten Temperatur T über bzw. nach der
Zeit wird die Spannung U1 in bestimmten zeitlichen Intervallen von der Aus
werte- und Steuerelektronikeinheit 3 gemessen. Diese Intervalle können bei
spielsweise einen Zeitrahmen von 10 s haben. Nach Messen der Spannungs
werte der Spannung U1 in diesen zeitlichen Intervallen wird zunächst die er
ste Ableitung dU1/dt gebildet durch eine erste Differenzwertbildung des ak
tuellen Meßwertes der Spannung U1 minus des unmittelbar vorhergehen
den Wertes der Spannung U1.
Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Die Meßwerte der Spannung U1 in den
aufeinanderfolgenden Zeitintervallen sei beispielsweise: 2, 4, 6, 8, 14, ...,
dann ergeben sich als erste Differenzwertbildung, was der ersten Ableitung
entspricht, die Werte: 2, 2, 2, 6, ... Diese erste Differenzwertbildung wird ge
speichert und dient vorbereitend zur Bildung der zweiten Ableitung.
Die Bildung der zweiten Ableitung d2U1/dt2 der Spannung U1 wird durch ei
ne zweite Differenzwertbildung, die der zweiten Ableitung entspricht, der
ersten Differenzwerte vorgenommen, indem von der gespeicherten ersten
Differenzwertbildung eines bestimmten Intervalls die unmittelbar vorherge
hende erste Differenzwertbildung subtrahiert wird.
Im zuvor ausgeführten Beispiel bedeutet dies dann, daß die zweite Diffe
renzwertbildung die folgenden Werte hat: 0, 0, 4, ...
Die so gewonnenen zweiten Differenzwertbildungen werden anschließend
in der Auswerte- und Steuerelektronikeinheit 3 mit dem Referenzwert Ref
verglichen und bei Überschreiten des Referenzwertes Ref der so gewonne
nen zweiten Ableitung des in die Spannung U1 gewandelten Temperaturver
laufs des Akkumulators 1 wird der Ladevorgang gestoppt oder unterbro
chen, wobei sich eine Phase mit Ladungserhaltung anschließen kann.
Dies wäre im zuvor genannten Beispiel der Fall, wenn der Referenzwert Ref
den Wert von beispielsweise 3 gehabt hätte.
Bei einem Unterschreiten des Referenzwertes Ref der so gewonnenen zwei
ten Ableitung des in die Spannung U1 gewandelten Temperaturverlaufs des
Akkumulators 1 wird der Ladevorgang fortgesetzt.
Dies wäre im zuvor genannten Beispiel der Fall, wenn der Referenzwert den
Wert von beispielsweise 5 gehabt hätte.
Anhand der Fig. 1 soll eine Schaltung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens erläutert werden. Durch den Temperatur-Spannungs
wandler 4 wird der Temperaturverlauf des Akkumulators 1 in die Spannung
U1 gewandelt. Als Temperatur-Spannungswandler 4 eignen sich insbesonde
re NTC-Widerstände, aber auch Transistoren.
Die Auswerte- und Steuerelektronikeinheit 3 besteht aus den zwei Kompara
toren 5, 6, von denen dem negtiven Eingang des ersten Komparators 5 und
dem positiven Eingang des zweiten Komparators 6 die Spannung U1 zuge
führt ist. Außerdem ist dem positiven Eingang des ersten Komparators 5
und dem negativen Eingang des zweiten Komparators 6 das Ausgangssignal
U2 des Spitzenwertspeichers 7 der Auswerte- und Steuerelektronikeinheit 3
zugeführt, über den der zeitliche Verlauf der Spannung U1 zur Auswertung
gemessen wird. Die Ausgangsspannung U3 des ersten Komparators 5 und
die Ausgangsspannung U4 des zweiten Komparators 6 sind der Steuerlogik 8
der Auswerte- und Steuerelektronikeinheit 3 zugeführt, wobei in Abhängig
keit von den logischen Zuständen der beiden Ausgangsspannungen U3 bzw.
U4 in der Steuerlogik 8 das Taktsignal S1 bzw. das Resetsignal R erzeugt wer
den. Dieses, in der Steuerlogik 8 erzeugte Taktsignal S1 und das ebenfalls
dort erzeugte Resetsignal R sind zum einen jeweils dem Spitzenwertspei
cher 7 und zum anderen jeweils der Ladeendeerkennung 9 der Auswerte-
und Steuerelektronikeinheit 3 zugeführt. In der Ladeendeerkennung 9 wird
das Signal S2 erzeugt, wenn der Ladevorgang beendet ist durch Vergleich
der zweiten Differenzwertbildungen mittels Auswerten der Takte des Taktsi
gnals S1 und des Referenzwertes Ref, wobei das Signal S2 der Steuerlogik 8
zugeführt ist und über dieses und die Steuerlogik 8 der Ladevorgang des Ak
kumulators 1 unterbrochen oder beendet wird.
Für den Fall, daß die Ausgangsspannung U2 des Spitzenwertspeichers 7 klei
ner als die Spannung U1 ist, ist die Ausgangsspannung U4 des zweiten Kom
parators 6 logisch 1. Damit wird über die Steuerlogik 8 das Taktsignal S1 er
zeugt, um damit den Spitzenwertspeicher 7 an die Spannung U1 heranzu
führen. Für jeden Temperaturanstieg und damit für jeden Anstieg der Span
nung U1 um einen bestimmten Wert wird ein Impuls des Taktsignals S1 in
der Steuerlogik 8 erzeugt.
Bei einem Temperaturabfall und damit bei einem Abfall der Spannung U1,
wenn folglich die Ausgangsspannung U2 des Spitzenwertspeichers 7 größer
als die Spannung U1 ist, ist am Ausgang des ersten Komparators 5 die Span
nung U3 logisch 1, wodurch über die Steuerlogik 8 ab einem bestimmten
Offset O zwischen der Spannung U2 und der Spannung U1 das Resetsignal R
erzeugt wird, mittels dessen die Ausgangsspannung U2 des Spitzenwertspei
chers 7 auf 0 Volt gesetzt wird, um anschließend von 0 Volt kommend, sich
an die Spannung U1 anzunähern. Der Offset O kann dabei am ersten Kompa
rator 5 eingestellt werden. Der Referenzwert Ref ist in der Ladeendeerken
nung 9 vorgegeben und dort werden nach Auszählen der Takte des Taktsi
gnals S1 und Bildung der ersten und zweiten Differenzwertbildungen zur Er
zeugung der zweiten Ableitung der Spannung U1 über bzw. nach der Zeit
die zweiten Differenzwertbildungen mit dem Referenzwert Ref verglichen.
Bei Überschreitung des Referenzwertes Ref wird der Ladevorgang unterbro
chen oder gestoppt, wobei sich eine Phase mit Ladungserhaltung anschlie
ßen kann. Bei Unterschreitung des Referenzwertes Ref wird der Ladevor
gang fortgesetzt.
Die Akkumulatoren 1 und die sie speisende Stromquelle 2 bekommt von der
Steuerlogik 8 über ein nicht dargestelltes analoges Stellglied einen gesteuer
ten bzw. geregelten Ladestrom zugeführt, dessen Stromstärke veränderbar
ist. Alternativ kann ein digitales Stellglied (nicht dargestellt) vorgesehen
sein, das von der Steuerlogik 8 mit einem bestimmten Tastverhältnis ange
steuert wird, wobei das Tastverhältnis variieren kann.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Ladeverfahrens besteht darin,
daß während aufeinanderfolgender Ladezyklen von bestimmter Zeitdauer
der Zuwachs der in die Spannung U1 gewandelten Temperatur T in einer
dem Spannungswert U1 entsprechenden Einheit gemessen wird. Für jeden
Temperaturanstieg um einen bestimmten Wert wird ein Takt oder Impuls
des Taktsignals S1 für die Ladeendeerkennung 9 und den Spitzenwertspei
cher 7 erzeugt. In der Ladeendeerkennung 9 werden die Takte oder Impulse
des Taktsignals S1 in einem bestimmten programmierbaren Zeitraum ge
messen und führen bei einer bestimmten Anzahl an Impulsen oder Takten
innerhalb dieses Zeitraums zu einem Unterbrechen oder zu einem Stoppen
des Ladevorgangs des Akkumulators 1, wobei sich eine Phase mit Umschal
tung von Normalladung auf Ladungserhaltung anschließen kann.
Um den mitzählenden Spitzenwertspeicher 7 bei einem eventuell auftreten
den Abfall der Temperatur T (z. B. bei Einlegen eines heißen Akkumulators 1)
nicht außer Eingriff kommen zu lassen, muß dieser bei einem Abfall der
Temperatur T um einen bestimmten Wert (Offset O) in einem bestimmten
Zeitraum, auf 0 Volt zurückgesetzt werden. Dann beginnt der Ladevorgang
von vorne, jedoch bei einer niedrigeren Ausgangstemperatur. Zum Rückset
zen des Spitzenwertspeichers 7 wird das Resetsignal R erzeugt und verwen
det.
In der DE 34 11 828 C2 ist ausführlich beschrieben, wie ein solches Resetsi
gnal für einen analogen Spitzenwertspeicher generiert werden kann. Auch
ist in dieser Patentschrift dargelegt, wann und unter welchen Bedingungen
der Spitzenwertspeicher u. U. außer Eingriff geraten kann.
Für das hier vorliegende Verfahren kann sowohl ein analoger als auch ein di
gitaler Spitzenwertspeicher mit Sample-and-Hold-Glied Anwendung finden.
Das erfindungsgemäße Ladeverfahren hat auch den entscheidenden Vorteil,
daß der Ladestrom während des Ladeverfahrens wechseln kann, dadurch z.
B., daß während des Ladevorgangs temporär eine Last betrieben wird. Nach
dem Stand der Technik werden hierfür Temperatur-Ladeverfahren verwen
det. Das einfachste Verfahren ist hierfür das Fensterverfahren. Der Akkumu
lator wird bei dieser Methode nur geladen, wenn seine Temperatur sich un
terhalb einer maximalen und oberhalb einer minimalen Temperatur befin
det. Zur schaltungstechnischen Umsetzung eignet sich hierfür beispielswei
se ein Fensterkomparator. Die Fig. 2 zeigt mit dem schraffierten dabei ein
mögliches "Fenster".
Komplexere Methoden oder Verfahren basieren auf dem Temperaturanstieg
in Form der ersten Ableitung dT/dt der Temperatur nach der Zeit. Ein typi
scher Verlauf hiervon ist in Fig. 3 dargestellt. Verfahren dieser Art haben
das Problem, daß das Abschaltkriterium sehr genau eingestellt werden muß,
um nicht bei kalt eingelegtem Akkumulator eine zu frühe Abschaltung er
wirkt zu bekommen.
Daher ist die Grundlage des erfindungsgemäßen Ladeverfahrens das Bilden
der zweiten Ableitung d2T/dt2 der Temperatur nach der Zeit, und zwar die
positive zweite Ableitung, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist.
Die Bildung der zweiten Ableitung der Temperatur T nach der Zeit kann da
bei durch eine Schaltung gemäß Fig. 1 erfolgen. Deren Funktionsweise sei
nachfolgend kurz erläutert:
Während aufeinanderfolgender Ladezyklen von bestimmter Zeitdauer wird
der Zuwachs der in die Spannung U1 gewandelten Temperatur T gemessen.
Die Spannung U2 des Spitzenwertspeichers 7 ist am Anfang des Ladevor
gangs auf 0 Volt gesetzt. Falls der zweite Komparator 6 erkennt, daß die
Spannung U2 des Spitzenwertspeichers 7 kleiner als die Spannung U1 ist,
wird der Spitzenwertspeicher 7 mit dem Taktsignal S1 an die Spannung U1
von 0 Volt anfangend herangeführt. Die Steuerlogik 8 zum Nachführen des
Spitzenwertspeichers 7 erzeugt dieses Taktsignal S1. Dieses Taktsignal S1
wird gleichzeitig benutzt, um die Ladeendeerkennung 9 zu speisen. Für je
den Temperaturanstieg um einen bestimmten Wert (Auflösung des Spitzen
wertspeichers 7) wird also ein Impuls oder Takt des Taktsignals S1 erzeugt. In
der Ladeendeerkennung 9 werden die Impulse oder Takte des Taktsignals S1
in einem bestimmten programmierbaren Zeitraum von z. B. 10 s gemessen
und führen bei einer bestimmten Anzahl von Impulsen oder Takten inner
halb dieses Zeitraums zu einer Umschaltung der Ladung des Akkumulators 1
von Normalladung auf Erhaltungsladung. Zu dieser Entscheidung wird die
zweite Ableitung der Temperatur T d2T/dt2 bzw. der Spannung U1 d2U1/dt2
nach der Zeit herangezogen und diese, wie eingangs geschildert, gebildet.
Dies bedeutet, wenn also ein großer Wert der zweiten Ableitung der Tempe
ratur, der den Referenzwert Ref überschreitet, in diesem Block erkannt
wird, so wird das Signal S2 gesetzt oder gebildet, das der Steuerlogik 8 das
Ladeende anzeigt.
Falls sich die Temperatur T z. B. bei einem zu heiß eingelegten Akkumulator
absenkt (Fig. 5) am Anfang eines Ladevorgangs, kann es dazu kommen, daß
die Spannung U1 absinkt. Dies führt dazu, daß sich die Spannung U2 des Spit
zenwertspeichers 7 oberhalb von U1 befindet. Falls die Differenz zwischen
U2 und U1 größer als der Offset O ist, führt dies dazu, daß der Spitzenwert
speicher 7 außer Eingriff gerät, d. h., daß seine Funktion nicht mehr gege
ben ist. Falls sich U2 um eine bestimmte Offsetspannung O oberhalb von U1
befindet, wird sowohl der Spitzenwertspeicher 7 als auch die Ladeendeer
kennung 9 mit dem Resetsignal R zurückgesetzt. Dann beginnt die Lademe
thode von vorne (U2 = 0 Volt), jedoch nun bei einer niedrigeren Tempera
tur.
Claims (11)
1. Ladeverfahren für Akkumulatoren, insbesondere für NiCd (Nickel-Cadmi
um) und NiMH (Nickel-Metall-Hybrid)-Zellen, bei dem die Akkumulatoren (1)
von einer Stromquelle (2) geladen werden, und bei dem zur Erzeugung von
Ladezyklen von bestimmter Zeitdauer die Stromquelle (2) zyklisch von dem
Akkumulator (1) getrennt wird, und daß die Akkumulatorentemperatur (T) in
eine entsprechende Spannung (U1) gewandelt wird, dadurch gekennzeich
net, daß
- a) die gewandelte Spannung (U1) in einer Auswerte- und Steuerelektro nikeinheit (3) gemessen und ausgewertet wird zur Bildung der zwei ten Ableitung der in die Spannung (U1) gewandelten Temperatur (T) über der Zeit, daß
- b) die zweite Ableitung der in die Spannung (U1) gewandelten Tempera tur (T) des Akkumulators (1) mit einem Referenzwert (Ref) in der Aus werte- und Steuerelektronikeinheit (3) verglichen wird, daß
- c) bei Überschreiten des Referenzwertes (Ref) der in die Spannung (U1) gewandelten Temperatur (T) bezüglich der zweiten Ableitung über der Zeit der Ladevorgang unterbrochen oder beendet wird, und daß
- d) bei einem Unterschreiten des Referenzwertes (Ref) der in die Span nung (U1) gewandelten Temperatur (T) bezüglich der zweiten Ablei tung über der Zeit der Ladevorgang fortgesetzt wird.
2. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Bildung der zweiten Ableitung der in die Spannung (U1)
gewandelten Temperatur (T) über der Zeit der Verlauf der Spannung (U1) in
bestimmten zeitlichen Intervallen von der Auswerte- und Steuerelektroni
keinheit (3) gemessen wird, und daß zunächst
- a) die erste Ableitung der Spannung (U1) gebildet wird durch eine erste Differenzwertbildung des aktuellen Meßwertes der Spannung (U1) mi nus des unmittelbar vorhergehenden Wertes der Spannung (U1), daß
- b) diese erste Differenzwertbildung gespeichert wird und daß mittels dieser ersten Differenzwertbildung
- c) die zweite Ableitung der Spannung (U1) gebildet wird durch eine zweite Differenzwertbildung der gespeicherten ersten Differenzwer te, indem von einer gespeicherten ersten Differenzwertbildung die unmittelbar vorhergehende erste Differenzwertbildung subtrahiert wird, daß
- d) die so gewonnenen zweiten Differenzwertbildungen mit dem Refe renzwert (Ref) in der Auswerte- und Steuerelektronikeinheit (3) vergli chen werden, und daß
- e) bei Überschreiten des Referenzwertes (Ref) der so gewonnenen zwei ten Ableitung des in die Spannung (U1) gewandelten Temperaturver laufs des Akkumulators (1) der Ladevorgang gestoppt oder unterbro chen wird, und daß
- f) bei Unterschreiten des Referenzwertes (Ref) der so gewonnenen zweiten Ableitung des in die Spannung (U1) gewandelten Tempera turverlaufs des Akkumulators (1) der Ladevorgang fortgesetzt wird.
3. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Auswerte- und Steuerelektronikeinheit (3) zwei
Komparatoren (5, 6) vorgesehen sind, wobei dem negativen Eingang des er
sten Komparators (5) und dem positiven Eingang des zweiten Komparators
(6) die Spannung (U1) zugeführt wird, und daß dem positiven Eingang des er
sten Komparators (5) und dem negativen Eingang des zweiten Komparators
(6) das Ausgangssignal (U2) eines Spitzenwertspeichers (7) der Auswerte- und
Steuerelektronikeinheit (3) zugeführt wird, über den der zeitliche Verlauf
der Spannung (U1) zur Auswertung gemessen wird.
4. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausgangsspannung (U3) des ersten Komparators (5) und die
Ausgangsspannung (U4) des zweiten Komparators (6) einer Steuerlogik (8) der
Auswerte- und Steuerelektronikeinheit (3) zugeführt sind, wobei in Abhän
gigkeit von den logischen Zuständen der beiden Ausgangsspannungen (U3,
U4) in der Steuerlogik (8) ein Taktsignal (S1) und ein Resetsignal (R) erzeugt
werden.
5. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das in der Steuerlogik (8) erzeugte Taktsignal (S1) und das
ebenfalls dort erzeugte Resetsignal (R) zum einen jeweils dem Spitzenwert
speicher (7) und zum anderen jeweils einer Ladeendeerkennung (9) der Aus
werte- und Steuerelektronikeinheit (3) zugeführt sind.
6. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Ladeendeerkennung (9) ein Signal (S2) erzeugt wird,
wenn der Ladevorgang beendet ist durch Vergleich der zweiten Differenz
wertbildungen mittels Auswerten der Takte des Taktsignals (S1) und des Re
ferenzwertes (Ref), und daß das Signal (S2) der Steuerlogik (8) zugeführt wird
und über dieses und die Steuerlogik (8) der Ladevorgang des Akkumulators
(1) unterbrochen oder beendet wird.
7. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß die Ausgangsspannung (U2) des
Spitzenwertspeichers (7) kleiner als die Spannung (U1) ist, die Ausgangsspan
nung (U4) des zweiten Komparators (6) logisch 1 ist und über die Steuerlogik
(8) das Taktsignal (S1) erzeugt wird, um damit den Spitzenwertspeicher (7) an
die Spannung (U1) heranzuführen.
8. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß für jeden Temperaturanstieg und damit für je
den Anstieg der Spannung (U1) um einen bestimmten Wert ein Impuls des
Taktsignals (S1) in der Steuerlogik (8) erzeugt wird.
9. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß bei einem Temperaturabfall und damit einem
Abfall der Spannung (U1), wenn folglich die Ausgangsspannung (U2) des Spit
zenwertspeichers (7) größer als die Spannung (U1) ist, am Ausgang des ersten
Komparators (5) die Spannung (U3) logisch 1 ist und dadurch über die Steuer
logik (8) ab einem bestimmten Offset (O) zwischen der Spannung (U2) und der
Spannung (U1) das Resetsignal (R) erzeugt wird, mittels dessen die Ausgangs
spannung (U2) des Spitzenwertspeichers (7) auf 0 Volt gesetzt wird, um an
schließend von 0 Volt kommend sich an die Spannung (U1) anzunähern.
10. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Referenzwert (Ref) in der Ladeendeerken
nung (9) vorgegeben ist und dort nach Auszählen der Takte des Taktsignals
(S1) und Bildung der ersten und zweiten Differenzwerte zur Erzeugung der
zweiten Ableitung der Spannung (U1) über der Zeit die zweiten Differenz
wertbildungen mit dem Referenzwert (Ref) verglichen werden und
- a) bei Überschreitung des Referenzwertes (Ref) der Ladevorgang unter brochen oder gestoppt wird, und
- b) bei Unterschreitung des Referenzwertes (Ref) der Ladevorgang fort gesetzt wird.
11. Ladeverfahren für Akkumulatoren nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Akkumulatoren (1) und die sie speisende
steuerbare Stromquelle (2) von der Steuerlogik (8) über ein analoges Stell
glied einen gesteuerten bzw. geregelten Ladestrom zugeführt bekommt,
dessen Stromstärke veränderbar ist, oder daß ein digitales Stellglied vorge
sehen ist, das von der Steuerlogik (8) mit einem bestimmten Tastverhältnis
angesteuert ist, wobei das Tastverhältnis variieren kann.
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-
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- 1996-08-24 DE DE19634267A patent/DE19634267C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE-B.: Batterie und Ladekonzepte Disign & Elektronik 1994, D-85540 Haar bei München * |
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---|---|
DE19634267A1 (de) | 1998-02-26 |
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