DE19633846A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Messung des Rauminhaltes von festen Körpern oder Flüssigkeiten, insbesondere porösen oder schaumartigen Körpern - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Messung des Rauminhaltes von festen Körpern oder Flüssigkeiten, insbesondere porösen oder schaumartigen KörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Rauminhaltes von festen Körpern
oder Flüssigkeiten, insbesondere porösen oder schaumartigen Körpern (Volumen), mit einer
gasdicht verschließbaren Kammer zur Aufnahme des zu messenden Volumens, die mit einer
Meßeinrichtung verbunden ist, bestehend aus zwei untereinander verbundenen, Flüssigkeit
enthaltenden Meßkammern, die eine einstellbare Verbindung zu einem Ausgleichsbehälter
aufweist, wobei die mit der Kammer zur Aufnahme des zu messenden Volumens verbun
dene Meßkammer gegen Atmosphäre über ein Stellmittel verschließbar und die zweite Meß
kammer gegen Atmosphäre offen ausbildet ist, sowie ein Verfahren zur Messung des
Rauminhaltes von festen Körpern oder Flüssigkeiten unter Verwendung einer solchen Vor
richtung. Gattungsbildende Meßeinrichtungen zur Bestimmung des Rauminhaltes von festen
Stoffen oder Flüssigkeiten, sogenannte Pyknometer, sind allgemein bekannt. Bei diesen
Meßeinrichtungen bestehen die Meßkammern aus Meßröhren, von denen die mit der Kam
mer zur Aufnahme des zu vermessenden Volumens verbundene Meßröhre mindestens zwei
Bezugsmarken für einzustellende Flüssigkeitsstände und die zweite Meßröhre eine Meß
skale zum Ablesen der sich einstellenden Flüssigkeitsstände haben muß. Das Einstellen der
Flüssigkeitsstände bzw. das Ablesen der sich einstellenden Flüssigkeitsstände hat den
Nachteil, daß einerseits durch die Oberflächenspannung der Flüssigkeiten und andererseits
durch das Ablesen mit Hilfe des menschlichen Auges Ungenauigkeiten auftreten. Es müssen
also Maßnahmen getroffen werden, diese Ungenauigkeiten auszuschalten. Dies geschieht
über das Zugeben von oberflächenaktiven Stoffen sowie Farbstoffen in die Flüssigkeit. Diese
Maßnahmen können jedoch beispielsweise die durch unterschiedliche Blickwinkel hervorge
rufenen Meßfehler nicht ausschalten. Als Alternative wäre eine gerätetechnische Ableseein
richtung denkbar, die jedoch oft einen hohen Aufwand verursacht.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Ver
fahren zum Messen des Rauminhaltes oder der Volumenanteile von festen Körpern oder
Flüssigkeiten zu schaffen, bei dem die Genauigkeit der Messungen auf einfachem Wege
erhöht werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 5 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargestellt.
Erfindungsgemäß sind bei der gattungsbildenden Vorrichtung jeder der beiden Meßkam
mern Mittel zur Erfassung der in den Meßkammern vorhandenen Flüssigkeitsmengen zuge
ordnet. Die Verbindungen zwischen den Meßkammern, von den Meßkammern zum stellba
ren Ausgleichsbehälter und von der ersten Meßkammer zu der das zu vermessende Volu
men aufnehmenden Kammer sollten dabei vorzugsweise flexibel ausgeführt sein.
Bei dem die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendenden Verfahren erfolgt in einem ersten
Verfahrensschritt eine Kalibrierung der mit der leeren Kammer für die Aufnahme des zu
vermessenden Volumens verbundenen Meßeinrichtung, indem unter atmosphärischem
Druck in der ersten Meßkammer eine erste Referenzflüssigkeitsmenge zur Definition des
Volumens der Kammer eingestellt wird und danach bei gegen Atmosphäre geschlossener
erster Meßkammer die Flüssigkeitsmenge in der Meßkammer auf eine zweite Referenz
flüssigkeitsmenge abgesenkt wird. In Abhängigkeit davon wird jetzt die in der zweiten Meß
kammer enthaltene Flüssigkeitsmenge ermittelt. Nach dem Einführen des zu vermessenden
Volumens in die Kammer wird unter atmosphärischem Druck die Flüssigkeitsmenge in der
ersten Meßkammer wieder auf die erste Referenzflüssigkeitsmenge eingestellt und danach
in der gegen Atmosphäre verschlossenen ersten Meßkammer die Flüssigkeitsmenge auf die
zweite Referenzflüssigkeitsmenge abgesenkt und die sich jetzt in der zweiten Meßkammer
befindliche Flüssigkeitsmenge ermittelt. Aus den so gewonnenen Flüssigkeitsmengen in der
zweiten Meßkammer und dem Volumen der leeren Kammer wird nun das Volumen bzw. die
Volumenanteile des zu vermessenden Körpers oder der Flüssigkeit ermittelt.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Form der beiden Meßkammern in ihren zylindrischen
Durchmessern frei wählbar ist. Durch eine Vergrößerung des Durchmessers beider Meß
kammern kann die Genauigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beliebig erhöht werden.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben wer
den. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die in der Figur dargestellte Vorrichtung zur Messung des Rauminhaltes oder der Volumen
anteile von festen Körpern oder Flüssigkeiten besteht aus einer gasdicht verschließbaren
Kammer 1 zur Aufnahme des zu vermessenden Körpers 13 oder der Flüssigkeit, welche mit
einer Meßeinrichtung 4 über einen flexiblen Verbindungsschlauch 9 verbunden ist. Die
Meßeinrichtung 4 besteht im Ausführungsbeispiel aus einer ersten säulenartigen Meßkam
mer 2, die über das Ventil 6 mit der Umgebungsatmosphäre verbindbar ist und einer zweiten
säulenartigen Meßkammer 3, die in Verbindung mit der Atmosphäre steht. Beide Meßkam
mern sind über flexible Verbindungsschläuche 10,11 untereinander und mit einem Ventil 12
verbunden, das beide über das Verbindungsmittel 14 mit einem stellbaren Ausgleichsbehäl
ter 5 zur Einstellung der Flüssigkeitsmenge in den Meßkammern 2, 3 verbindet. Jeder der
Meßkammern 2, 3 ist weiterhin ein Mittel 7, 8 zum Erfassen der in den Meßkammern vor
handenen Flüssigkeitsmenge m1, m2, m3 und m4, vorzugsweise eine Waage, zugeordnet.
Bei der Ermittlung eines unbekannten Volumens eines Körpers erfolgt als erstes die Kalibrie
rung der mit der Kammer 1 verbundenen Meßeinrichtung 4. Dabei darf sich kein zu vermes
sender Körper 13 in der Kammer 1 befinden. Unter atmosphärischem Druck, d. h. das Ventil
6 ist geöffnet, wird in der ersten Meßkammer 1 eine erste Referenzflüssigkeitsmenge m1
eingestellt. Danach wird das Ventil 6 geschlossen und die in der ersten Meßkammer 2
befindliche Flüssigkeitsmenge auf die Referenzflüssigkeitsmenge m2 abgesenkt. Gleichzei
tig stellt sich über die Verbindung 10,11 in der zweiten Meßkammer 3 eine Flüssigkeits
menge m3 ein, deren Größe mit Hilfe des Mittels 8 erfaßt wird. Nach erfolgter Kalibrierung
der Meßeinrichtung 4 wird der Körper 13 in die Kammer 1 eingebracht und diese wieder
gasdicht verschlossen. Nun wird unter atmosphärischem Druck (Ventil 6 ist offen) die Flüs
sigkeitsmenge in der ersten Meßkammer 2 unter Zuhilfenahme des Mittels 7 zum Erfassen
der Flüssigkeitsmenge die Flüssigkeitsmenge wieder auf die erste Referenzflüssigkeits
menge m1 gebracht und nach dem Schließen des Ventils 6 auf die Referenzflüssigkeits
menge m2 abgesenkt. In der zur Atmosphäre offenen Meßkammer 3 stellt sich eine Flüssig
keitsmenge m4 ein, die über das Mittel 8 erfaßt wird.
Soll das Oberflächenvolumen vk eines Körpers 13 ermittelt werden, müssen die Flüssig
keitsmengen m2, m3, m4 wie folgt ins Verhältnis gesetzt und mit dem Volumen vk1 der
leeren Kammer 1 multipliziert werden:
Auch die festen Volumenanteile poröser oder schaumstoffartiger Körper 13 mit geschlosse
nen Zellen (luftdichte Zellen) können erfaßt werden, wobei dafür das spezifische Volumen
des Körpers 13 und seine Masse bekannt sein müssen.
Bezugszeichenliste
1 Kammer zur Aufnahme des zu vermessenden Volumens
2 erste Meßkammer
3 zweite Meßkammer
4 Meßeinrichtung
5 Ausgleichsbehälter
6 Stellmittel
7 Mittel zur Erfassung der Flüssigkeitsmenge (Waage)
8 Mittel zur Erfassung der Flüssigkeitsmenge (Waage)
9 flexible Verbindung
10 flexibler Verbindungsschlauch
11 flexibler Verbindungsschlauch
12 Ventil
13 Körper
14 Verbindungsmittel
m1 Referenzflüssigkeitsmenge
m2 Referenzflüssigkeitsmenge
m3 Flüssigkeitsmenge
m4 Flüssigkeitsmenge
vk1 Volumen der leeren Kammer 1
vk Volumen des Körpers
2 erste Meßkammer
3 zweite Meßkammer
4 Meßeinrichtung
5 Ausgleichsbehälter
6 Stellmittel
7 Mittel zur Erfassung der Flüssigkeitsmenge (Waage)
8 Mittel zur Erfassung der Flüssigkeitsmenge (Waage)
9 flexible Verbindung
10 flexibler Verbindungsschlauch
11 flexibler Verbindungsschlauch
12 Ventil
13 Körper
14 Verbindungsmittel
m1 Referenzflüssigkeitsmenge
m2 Referenzflüssigkeitsmenge
m3 Flüssigkeitsmenge
m4 Flüssigkeitsmenge
vk1 Volumen der leeren Kammer 1
vk Volumen des Körpers
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Messung des Rauminhaltes oder der Volumenanteile von festen Körpern
oder Flüssigkeiten, insbesondere porösen oder schaumartigen Körpern (Volumen), mit
einer gasdicht verschließbaren Kammer (1) zur Aufnahme des zu vermessenden Volu
mens (13), die mit einer Meßeinrichtung (4) verbunden ist, bestehend aus zwei unterein
ander verbundenen, Flüssigkeit enthaltenden Meßkammern (2, 3), die eine einstellbare
Verbindung zu einem stellbaren Ausgleichsbehälter (5) aufweisen, wobei die mit der
Kammer (1) verbundene Kammer (2) gegen Atmosphäre über ein Stellmittel (6) ver
schließbar und die zweite Meßkammer (3) gegen Atmosphäre offen ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Meßkammern (2, 3) ein Mittel (7, 8) zur Erfas
sung der Flüssigkeitsmenge in der jeweiligen Meßkammer (2, 3) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammern (2, 3) über
ein flexibles Verbindungsmittel (10,11) miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel
(10,11) die Meßkammern (2, 3) außerdem mit dem Ausgleichsbehälter (5) über ein
flexibles Verbindungsmittel (14) verbindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dung (9) zwischen der das Volumen (13) aufnehmenden Kammer (1) und der ersten
Meßkammer (2) flexibel ausgeführt ist.
5. Verfahren zur Messung des Rauminhaltes oder der Volumenanteile von festen Körpern
oder Flüssigkeiten, insbesondere porösen oder schaumartigen Körpern, (Volumen), bei
dem die Volumen in einer gasdicht verschließbaren Kammer (1) aufgenommen werden,
die mit einer Meßeinrichtung (4) verbunden ist, bestehend aus zwei untereinander ver
bundenen, Flüssigkeit enthaltenden Meßkammern (2, 3), die eine einstellbare Verbindung
zu einem stellbaren Ausgleichsbehälter (5) aufweist, wobei die mit der Kammer (1) ver
bundene Meßkammer (2) über ein Stellmittel (6) gegen Atmosphäre verschließbar und
die zweite Meßkammer (3) gegen Atmosphäre offen ausgebildet ist, mit folgenden Ver
fahrensschritten:
- a) Kalibrierung der mit der leeren Kammer (1) verbundenen Meßeinrichtung (4), indem unter atmosphärischem Druck in der ersten Meßkammer (2) eine erste Referenzflüs sigkeitsmenge (m1) zur Definition des Volumens (vk1) der Kammer (1) eingestellt wird, bei gegen Atmosphäre geschlossener Meßkammer (2) die Flüssigkeitsmenge in der Meßkammer auf eine zweite Referenzflüssigkeitsmenge (m2) abgesenkt wird und die jetzt in der zweiten Meßkammer (3) enthaltene Flüssigkeitsmenge (m3) ermittelt wird.
- b) Einführen des zu messenden Volumens (13) in die Kammer (1) und Einstellen der Flüssigkeitsmenge in der Meßkammer (2) auf die Referenzflüssigkeitsmenge (m1) unter atmosphärischem Druck,
- c) Absenken der Flüssigkeitsmenge in der gegen Atmosphäre verschlossenen ersten Meßkammer (2) auf die zweite Referenzflüssigkeitsmenge (m2),
- d) Ermitteln der jetzt in der zweiten Meßkammer (3) befindlichen Flüssigkeitsmenge (m4) und
- e) Berechnung des Volumens bzw. der Volumenanteile des in der Kammer (1) befindli chen Volumens (13) aus der zweiten Referenzflüssigkeitsmenge (m2), den Flüssig keitsmengen (m3, m4), dem Volumen der leeren Kammer (1) und evtl. Parametern des zu vermessenden Volumens (13).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19633846A DE19633846A1 (de) | 1995-08-30 | 1996-08-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Messung des Rauminhaltes von festen Körpern oder Flüssigkeiten, insbesondere porösen oder schaumartigen Körpern |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19531884 | 1995-08-30 | ||
DE19633846A DE19633846A1 (de) | 1995-08-30 | 1996-08-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Messung des Rauminhaltes von festen Körpern oder Flüssigkeiten, insbesondere porösen oder schaumartigen Körpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19633846A1 true DE19633846A1 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=7770750
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19633846A Withdrawn DE19633846A1 (de) | 1995-08-30 | 1996-08-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Messung des Rauminhaltes von festen Körpern oder Flüssigkeiten, insbesondere porösen oder schaumartigen Körpern |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19633846A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2256475A2 (de) | 2009-05-25 | 2010-12-01 | Wolfgang Belitsch | Messverfahren und Messvorrichtung zum Messen der physischen Mengen von nichtkomprimierbaren Medien |
CN110954175A (zh) * | 2019-12-20 | 2020-04-03 | 沈阳师范大学 | 一种半自动实验室用微量气体测量装置及其使用方法 |
-
1996
- 1996-08-22 DE DE19633846A patent/DE19633846A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2256475A2 (de) | 2009-05-25 | 2010-12-01 | Wolfgang Belitsch | Messverfahren und Messvorrichtung zum Messen der physischen Mengen von nichtkomprimierbaren Medien |
US8413488B2 (en) | 2009-05-25 | 2013-04-09 | Wolfgang Belitsch | Measuring procedure and measuring device for measuring physical quantities of non-compressible media |
CN110954175A (zh) * | 2019-12-20 | 2020-04-03 | 沈阳师范大学 | 一种半自动实验室用微量气体测量装置及其使用方法 |
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