DE19632651A1 - Steuereinrichtung zum Steuern eines Aktors - Google Patents
Steuereinrichtung zum Steuern eines AktorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung und ein Ver
fahren zum Steuern eines Aktors, der in einem ersten Zustand
eine erste Menge von Tassenstößeln aktiviert, die einer er
sten Gruppe von Gaswechselventilen mindestens zweier Zylinder
einer Brennkraftmaschine zugeordnet sind, und der in einem
zweitem Zustand die erste Menge der Tassenstößel deaktiviert.
In einer nicht vorveröffentlichten Anmeldung derselben Anmel
derin (amtl. Aktenzeichen: 196 28 024.9- unser Zeichen 96 P
1716) wird eine Brennkraftmaschine vorgeschlagen mit minde
stens einer Nockenwelle und mit Übertragungseinrichtungen,
durch die der Nockenhub auf Gaswechselventile übertragbar
ist. Die Brennkraftmaschine weist darüber hinaus einen Aktor
auf, dem eine erste Menge von Übertragungseinrichtungen zuge
ordnet ist, auf die er derart einwirkt, daß die erste Menge
der Übertragungseinrichtungen in einem ersten Zustand des Ak
tors den Nockenhub auf die Gaswechselventile überträgt und
die erste Menge der Übertragungseinrichtungen in einem zwei
ten Zustand des Aktors den Nockenhub nicht auf das Gaswech
selventil überträgt. Die Brennkraftmaschine ist desweiteren
mit einer Steuereinrichtung versehen, die den Aktor in den
ersten oder zweiten Zustand steuert. Eine Ausgestaltung der
Steuereinrichtung oder ein Verfahren zum Steuern des Aktors
ist in der nicht vorveröffentlichten Anmeldung nicht angege
ben.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuereinrichtung zum
Steuern eines Aktors zu schaffen, die zuverlässig ist, und
ein Verfahren zum Steuern des Aktors anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Steuereinrichtung
nach den Patentansprüchen 1 und 2 und ein Verfahren nach Pa
tentanspruch 9 gelöst. Die Lösung hat den Vorteil, daß eine
erste Menge von Übertragungseinrichtungen einfach aktiviert
und deaktiviert werden können. Sie ermöglicht darüber hinaus,
daß gezielt ein vorgebbares Gaswechselventil beim Deaktivie
ren der Übertragungseinrichtungen als erstes keinen Hub mehr
durchführt und daß beim Aktivieren der Übertragungseinrich
tungen genau ein vorgebbares Gaswechselventil als erstes wie
der den Hub durchführt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein
erster Aktor der ersten Menge von Übertragungseinrichtungen
einer ersten Zylindergruppe zugeordnet. Ein zweiter Aktor ist
einer zweiten Menge von Übertragungseinrichtungen einer zwei
ten Zylindergruppe zugeordnet. Die Zylinder der Brennkraftma
schine sind derart entweder der ersten Zylindergruppe oder
der zweiten Zylindergruppe zugeordnet, daß im befeuerten Be
trieb aller Zylinder abwechselnd einer der Zylinder der er
sten und der zweiten Zylindergruppe zündet. Diese vorteilhaf
te Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
noch eine hohe Laufruhe der Brennkraftmaschine gewährleistet
ist, wenn entweder die erste Menge der Übertragungseinrich
tungen oder die zweite Menge der Übertragungseinrichtungen
deaktiviert sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden unter
Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Ein Blockschaltbild einer Brennkraftmaschine mit der
erfindungsgemäßen Steuereinrichtung,
Fig. 2 Einen Ventiltrieb für ein Gaswechselventil gemäß
Fig. 1,
Fig. 3a, b, c Einen zeitlichen Ablauf eines Schaltvorgangs,
Fig. 4 Ein Flußdiagramm zur Darstellung der Ermittlung ei
nes Schaltfensters,
Fig. 5 Ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungs
form der Brennkraftmaschine mit der erfindungsgemä
ßen Steuereinrichtung,
Fig. 6 Ein Zündfolgediagramm aufgetragen über die Zeit t,
Fig. 7: Ein weiteres Zündfolgediagramm aufgetragen über den
Kurbelwellenwinkel KW.
Elemente gleicher Konstruktion und Funktion sind figurenüber
greifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Eine Brennkraftmaschine (Fig. 1) weist Zylinder 1, 2 und als
Tassenstößel 9, 11, 21, 23 ausgebildete Übertragungseinrich
tungen auf, die je einem Gaswechselventil zugeordnet sind,
auf. So sind den Tassenstößeln 9 und 21 Einlaßventile 7a, 7c
zugeordnet und den Tassenstößeln 11 und 23 Auslaßventile 7b,
7d zugeordnet. Die Tassenstößel 9, 11, 21, 23 sind jeweils in
einem Ventiltrieb 8a, 8b, 8c, 8d angeordnet. Der Ventiltrieb
8a-d und die Tassenstößel 9, 11, 21, 23 werden weiter unten
anhand von Fig. 2 näher erläutert.
Die Brennkraftmaschine ist darüber hinaus mit einer Hydrau
likversorgung 33 versehen, die beispielsweise als Ölpumpe
ausgebildet ist. Die Hydraulikversorgung 33 ist über eine Zu
führleitung 34 mit einem ersten Aktor 35 verbunden, der als
Schaltventil ausgebildet ist. Der erste Aktor 35 ist über ei
ne erste Hydraulikleitung 36 mit den Tassenstößeln 9, 11, 21,
23 verbunden, die eine erste Menge bilden. Der erste Aktor 35
ist ferner über einen ersten Rücklauf 37a mit der Hydraulik
versorgung verbunden. In einem ersten Zustand Z1 ist die Hy
draulikleitung 36 mit dem ersten Rücklauf 37a verbunden. Dem
nach fließt in dem ersten Zustand Z1 die Hydraulikflüssigkeit
von der ersten Hydraulikleitung 36 über den ersten Rücklauf
37a zurück zu der Hydraulikversorgung 33. In einem zweiten
Zustand Z2 des Schaltventils ist die erste Hydraulikleitung
36 mit der Zuführleitung 34 verbunden. Demnach baut sich in
der ersten Hydraulikleitung 36 der Druck auf, der durch die
Hydraulikversorgung 33 vorgegeben ist.
Die Brennkraftmaschine umfaßt auch eine erfindungsgemäße
Steuereinrichtung 40, die verschiedene Meßgrößen erfaßt über
Sensoren, wie z. B. einen Kurbelwellenwinkelgeber 41, einen
Saugrohrdrucksensor oder einen Luftmassenstromsensor 42 und
einem Pedalwertgeber 43. In Abhängigkeit von einer oder meh
rerer dieser Größen steuert sie den ersten Aktor 35 in den
ersten Zustand Z1 oder den zweiten Zustand Z2. In der Fig. 1
sind zwei Zylinder 1, 2 dargestellt. Es ist jedoch für den
Fachmann selbstverständlich, daß die Brennkraftmaschine auch
eine größere Anzahl von Zylindern aufweisen kann.
Der Ventiltrieb 8a wird im folgenden anhand von Fig. 2 be
schrieben. Der Aufbau der Ventiltriebe 8b, 8c, 8d, ist iden
tisch mit dem in Fig. 2 dargestellten Ventiltrieb 8a. Der
Ventiltrieb 8a für das Einlaßventil 7a umfaßt eine Nockenwel
le 44 mit einem Nocken 45, der den Nockenhub auf einen Tas
senstößel 9 überträgt. Der Tassenstößel 9 umfaßt einen ersten
Körper 9a und einen zweiten Körper 9b. Ein Führungskörper 46
nimmt den Tassenstößel 9 und eine erste und zweite Ventilfe
der 48, 49 auf, die den Tassenstößel 9 derart vorspannen, daß
der zweite Körper 9b mit der Nockenwelle 44 oder dem Nocken
45 zur Anlage kommt und daß der erste Körper mit dem Einlaß
ventil 7a zur Anlage kommt.
Der erste Körper 9a weist eine erste Bohrung 50 auf, die mit
einer zweiten Bohrung 51 in dem zweiten Körper 9b zur Deckung
kommt, wenn der zweite Körper 9b mit der Nockenwelle 44 zur
Anlage kommt. Die zweite Bohrung nimmt einen Bolzen 52 und
eine Bolzenfeder 53 auf. Die Bolzenfeder 53 spannt den Bolzen
52 in Richtung der ersten Bohrung 50 vor. Die erste Bohrung
50 ist mit der ersten Hydraulikleitung 36 verbunden. In dem
ersten Zustand Z1 des Aktors 35 ist der stationäre Hydraulik
fluiddruck P in der ersten Bohrung 50 so gering, daß der
Bolzen 52 sich zu einem Teil in der ersten Bohrung und zum
andern Teil in der zweiten Bohrung befindet. Demnach sind der
erste Körper 9a und der zweite Körper 9b formschlüssig ver
bunden.
In dem zweiten Zustand Z2 des ersten Aktors 35 ist der sta
tionäre Hydraulikfluiddruck P in der ersten Bohrung 50 derart
hoch, daß der Bolzen 52 entgegen der Federkraft der Bolzenfe
der 53 in die zweite Bohrung 51 zurückgeschoben ist. Demnach
sind im zweiten Zustand Z2 des ersten Aktors 35 der erste
Körper 9a und der zweite Körper 9b nicht formschlüssig ver
bunden. Der Nockenhub des Nockens 45 wird in dem zweiten Zu
stand Z2 des ersten Aktors 35 somit nicht auf das Einlaßven
til 7a übertragen. Ein Zustandsübergang von einem aktivierten
Tassenstößel zu einem deaktivierten Tassenstößel und umge
kehrt kann nur dann erfolgen, wenn der zweite Körper 47b di
rekt an der Nockenwelle anliegt. In dem ersten Zustand Z1 des
ersten Aktors 35 ist der Bolzen 52 zwischen dem ersten und
dem zweiten Körper 9a, 9b verklemmt oder die erste und die
zweite Bohrung 50, 51 kommen nicht zur Deckung, so daß der
Bolzen nicht bewegt werden kann.
In Fig. 3 ist ein zeitlicher Ablauf eines Schaltvorgangs
dargestellt. In Fig. 3a ist der Verlauf der Spannung an dem
Aktor 35 über die Zeit t aufgetragen. In Fig. 3b ist der Zu
stand ST des ersten Aktors 35 über die Zeit t aufgetragen. In
Fig. 3c ist der Hydraulikfluiddruck P in der ersten Bohrung
50 genau eines Tassenstößels 9-32 über die Zeit t aufgetra
gen. Zu dem Zeitpunkt tST wird von der Steuereinrichtung 40
ein Steuerimpuls IST erzeugt. Demnach springt die Spannung,
die von der Steuereinrichtung 40 zum Steuern des ersten Ak
tors 35 erzeugt wird, im Zeitpunkt tST von einem Wert U1 auf
einen Wert U2. Dieser Spannungssprung bewirkt eine Stel
lungsänderung eines Schaltventils des ersten Aktors 35. Das
Schaltventil verändert seine Position von der im Zustand Z1
zu der im Zustand Z2 mit einer gewissen zeitlichen Verzöge
rung. In dem Zustand Z2 ist die Zuführleitung 34 mit der er
sten Hydraulikleitung 36 verbunden. Der Hydraulikfluiddruck
POIL, der in der Zuführleitung 34 herrscht, baut sich jedoch
nach dem Umschalten des Aktors 35 vom Zustand Z1 in den Zu
stand Z2 erst mit einer zeitlichen Verzögerung in der ersten
Bohrung auf, da das Umschalten des ersten Aktors 35 vom er
sten in den zweiten Zustand Z1, Z2 eine Druckwelle zur Folge
hat, die sich mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet und
bei der Druckverluste auftreten, die bedingt sind durch die
Geometrie der ersten Hydraulikleitung 36.
Zum Zeitpunkt tSCH erreicht der Hydraulikfluiddruck P in der
ersten Bohrung 50 einen Schwellenwert PSCH, der ausreicht um
den Bolzen 52 bei einem Anliegen des zweiten Körpers 9b an
der Nockenwelle 44 entgegen der Federkraft der Bolzenfeder 53
in die zweite Bohrung 51 zu pressen. Eine Schaltdauer für den
einen Tassenstößel 9-32 ist demnach vorgegeben durch die
Zeitdifferenz zwischen dem Zeitpunkt tSCH und dem Zeitpunkt
tST. Nach Auftreten eines Steuerimpulses IST ist demnach ein
Aktivieren oder ein Deaktivieren des Tassenstößels 9-32 frü
hestens nach der Schaltdauer möglich. Der Schaltvorgang bei
einem Zustandsübergang von dem zweiten Zustand in den ersten
Zustand des ersten Aktors 35 erfolgt analog.
Aufgrund der unterschiedlichen Anordnung der Tassenstößel zum
ersten Aktor ergeben sich verschiedene Schaltdauern für die
einzelnen Tassenstößel. Eine minimale Schaltdauer TMIN und ei
ne maximale Schaltdauer TMAX sind empirisch ermittelt unter
Normbedingungen (z. B. 20°C Außentemperatur und 2 bar Hydrau
likfluiddruck) und in einem nicht dargestellten Speicher der
Steuereinrichtung 40 gespeichert und stehen beim Betrieb der
Brennkraftmaschine zur Verfügung. So wird beispielsweise für
jeden Tassenstößel 9, 11, 21, 23 die Schaltdauer ermittelt.
Der betragsmäßig höchste Wert der ermittelten Schaltdauern
wird der maximalen Schaltdauer TMAX und der betragsmäßig
kleinste Wert der minimalen Schaltdauer TMIN zugewiesen.
Im folgenden wird ein Verfahren zum Ermitteln des Schaltfen
sters anhand eines Flußdiagramms (Fig. 4) erläutert. Dieses
Verfahren ist vorzugsweise in der Form eines Programms reali
siert, das in der Steuereinrichtung 40 fest gespeichert ist
und beim Betrieb der Brennkraftmaschine abgerufen wird.
In einem Schritt S1 wird das Verfahren gestartet und es wer
den gegebenenfalls Initialisierungen vorgenommen.
In einem Schritt S2 werden die minimale Schaltdauer TMIN und
die maximale Schaltdauer TMAX aus dem Speicher der Steuerein
richtung 40 eingelesen.
Im Schritt S3 werden ein erster Bezugszeitpunkt tB1 und ein
zweiter Bezugszeitpunkt tB2 ermittelt. Der erste Bezugszeit
punkt tB1 ist durch den Hubbeginn eines auf einen ersten Tas
senstößel 9, 11, 21, 23 der ersten Menge einwirkenden Nocken
vorgegeben. Der erste Tassenstößel 9, 11, 21, 23 ist jeweils der
Tassenstößel 9, 11, 21, 23, der bei einem Umschalten von deak
tivierten zu aktivierten Tassenstößeln 9, 11, 21, 23 der ersten
Menge als erster wieder den Hub auf das ihm zugeordnete Gas
wechselventil überträgt oder bei einem Umschalten von akti
vierten zu deaktivierten Tassenstößeln 9, 11, 21, 23 der ersten
Menge zeitlich der erste Tassenstößel 9, 11, 21, 23 ist, der den
Nockenhub nicht auf das ihm zugeordnete Gaswechselventil
überträgt. Der zweite Bezugszeitpunkt tB2 ist durch den Hub
beginn eines auf einen zweiten Tassenstößel 9, 11, 21, 23 der
ersten Menge einwirkenden Nockens vorgegeben. Der erste Be
zugszeitpunkt tB1 folgt direkt auf den zweiten Bezugszeit
punkt tB2 und zwar in der Reihenfolge aller Hubbeginne der
Nocken, die auf die Tassenstößel der ersten Menge einwirken.
In dem Schritt S4 wird dann der zeitliche Abstand THH aus der
Differenz des ersten und zweiten Bezugszeitpunktes tB1, tB2
ermittelt.
In dem Schritt S5 wird eine korrigierte minimale Schaltdauer
TMINC ermittelt. Die korrigierte minimale Schaltdauer TMINC
wird über ein Kennfeld, das abhängig ist von der minimalen
Schaltdauer TMIN und/oder einer Hydraulikfluidtemperatur TOIL
und/oder eines Hydraulikfluiddrucks POIL und/oder des Zustan
des ST des ersten Aktors 35 zugewiesen. Durch die Korrektur
abhängig von der Hydraulikfluidtemperatur TOIL wird die unter
schiedliche Viskosität des Hydraulikfluids bei verschiedenen
Temperaturen vorteilhaft berücksichtigt. Die Viskosität des
Hydraulikfluids hat einen entscheidenden Einfluß auf die
Schaltdauer. Besonders vorteilhaft ist die direkte Erfassung
der Viskosität des Hydraulikfluids, da dann unabhängig von
der verwendeten Sorte des Hydraulikfluids eine genaue Korrek
tur der minimalen Schaltdauer TMIN ermöglicht ist. Eine Kor
rektur der minimalen und/oder der maximalen Schaltdauer TMIN,
TMAX abhängig von dem Hydraulikfluiddruck POIL ist sehr vor
teilhaft, da die minimale und/oder der maximale Schaltdauer
TMIN, TMAX stark durch diese Größe beeinflußt wird.
In dem Schritt S6 wird eine korrigierte maximale Schaltdauer
TMAXC aus einem Kennfeld, abhängig von der maximalen Schalt
dauer TMAX, der Hydraulikfluidtemperatur TOIL, dem Hydraulik
fluiddruck POIL und dem Zustand ST des Aktors, ermittelt. Die
in dem Schritt S5 und S6 vorgenommenen Korrekturen stellen
selbstverständlich eine Obermenge der möglichen Korrekturen
dar.
In einem Schritt S7 wird eine Schaltdauer TSF eines Schalt
fensters SF ermittelt. Die Schaltdauer wird nach der Formel
TSF = THH + TMINC - TMAXC ermittelt. Die Zeitdauer TSF und die
korrigierte maximale Schaltdauer TMAXC werden dem jeweiligen
Tassenstößel zugeordnet und stehen während des Betriebs der
Brennkraftmaschine zur Verfügung. In einem Schritt S10 wird
das Verfahren beendet. Das Verfahren von Fig. 4 wird für be
liebige erste Tassenstößel abgearbeitet. In einem vorgegebe
nen Zeitraster werden vorteilhafterweise die Werte der korri
gierten minimalen Schaltdauer TMINC, der korrigierten maxima
len Schaltdauer TMAXC und der Zeitdauer TSF des Schaltfensters
SF aktualisiert.
In Fig. 5 ist ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Brennkraftmaschine dargestellt. Die Brennkraft
maschine gemäß Fig. 5 ist im Unterschied zu der in Fig. 1
dargestellten Brennkraftmaschine mit sechs Zylindern 1-6
versehen. Sie weist darüber hinaus neben dem ersten Aktor ei
nen identischen zweiten Aktor 38 auf, der einer zweiten Menge
von Tassenstößeln 15-20, 27-32 einer zweiten Zylindergruppe
zugeordnet ist. Der erste Aktor ist in diesem Ausführungsbei
spiel der ersten Menge von Tassenstößeln 9-14, 21-26 zugeord
net. Die Zylinder 1-6 der Brennkraftmaschine sind demnach
entweder der ersten Zylindergruppe oder der zweiten Zylinder
gruppe derart zugeordnet, daß im befeuerten Betrieb aller Zy
linder 1-6 abwechselnd einer der Zylinder der ersten und
der zweiten Zylindergruppe zündet.
Die Hydraulikversorgung 33 ist über die Zuführleitung 34 mit
dem zweiten Aktor 38 verbunden. Der zweite Aktor 38 ist über
eine zweite Hydraulikleitung 39 mit der zweiten Menge der
Tassenstößel 15-20, 27-32 verbunden. Der zweite Aktor 38
ist über einen zweiten Rücklauf 37b mit der Hydraulikversor
gung 33 verbunden. Die Funktionsweise des zweiten Aktors 38
ist identisch mit der des ersten Aktors 35. Der Vorteil die
ser Anordnung ist, daß abhängig von Steuerimpulsen IST die
erste Menge der Tassenstößel 9-14, 21-26 und die zweite Menge
der Tassenstößel 15-20, 27-32 unabhängig voneinander deakti
viert und aktiviert werden können. So wird beispielsweise im
Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine abwechselnd die erste
Menge der Tassenstößel 9-14, 21-26 und die zweite Menge der
Tassenstößel 15-20, 27-32 aktiviert und deaktiviert für eine
vorgegebene Anzahl an Zündfolgen. Somit werden die Zylinder
der aktivierten Tassenstößel jeweils mit erhöhter Füllung be
trieben, wodurch sich eine Reduzierung des Kraftstoffver
brauchs und eine Senkung der Emissionen ergibt.
In Fig. 6 ist ein Zündfolgediagramm der Zylinder 1, 2, 3 der
ersten Zylindergruppe, der in Fig. 5 dargestellten Brenn
kraftmaschine über die Zeit aufgetragen. Ein Pfeil stellt je
weils den Zeitpunkt eines Zündimpulses dar, ein längliches
Rechteck stellt das Schaltfenster SF dar. Mit AO ist Auslaß
ventile des jeweiligen Zylinders geöffnet bezeichnet, mit EO
ist Einlaßventile des jeweiligen Zylinders geöffnet bezeich
net. Die jeweils darüber befindlichen Kurven stellen den Hub
verlauf der Einlaß- bzw. der Auslaßventile des jeweiligen Zy
linders dar. AG bezeichnet Auslaßventil geschlossen, EG be
zeichnet Einlaßventil geschlossen.
Beispielhaft wird im folgenden ein Schaltvorgang von akti
vierten Tassenstößeln 9-14, 21-26 der ersten Menge zu deakti
vierten Tassenstößeln 9-14, 21-26 der ersten Menge beschrie
ben. In Abhängigkeit von beispielsweise der Drehzahl N der
Kurbelwelle der Brennkraftmaschine und eines von dem Pedal
wertgeber 43 erfaßten Pedalwertes ermittelt die Steuerein
richtung 40 ob die erste Menge der Tassenstößel 9-14, 21-26
deaktiviert werden soll. Soll die erste Menge der Tassenstö
ßel 9-14, 21-26 deaktiviert werden, so wird bestimmt welches
Gaswechselventil als erstes keinen Hub mehr vollziehen soll.
Beispielhaft soll das Einlaßventil 7c des Zylinders 2 als er
stes keinen Hub mehr vollziehen, demnach wird das Schaltfen
ster SF für den dem Einlaßventil 7c zugeordneten Tassenstößel
11 ermittelt. Der Tassenstößel 11 ist demnach in diesem Fall
der erste Tassenstößel. Der zweite Tassenstößel ist der Tas
senstößel 23, der dem Auslaßventil 7d des zweiten Zylinders 2
zugeordnet ist. Die erste Bezugszeit tB1 ist demnach der Hub
beginn des dem ersten Tassenstößel zugeordneten Nockens 45.
Der zweite Bezugszeitpunkt tB2 ist der Hubbeginn des auf den
zweiten Tassenstößel einwirkenden Nockens. Das Ende des
Schaltfensters ist durch den ersten Bezugszeitpunkt tB1 ab
züglich der korrigierten maximalen Schaltdauer TMAXC bestimmt.
Die Zeitdauer TSF des Schaltfensters SF wird entsprechend
Fig. 4 ermittelt.
Die Steuereinheit 40 erzeugt den Schaltimpuls IST während
der Zeitdauer TSF des Schaltfensters SF. Demnach ist sicher
gestellt, daß das Auslaßventil 7d des Zylinders 2 nach dem
Steuerimpuls IST noch einen Hub vollzieht, hingegen das Ein
laßventil 7c des Zylinders 2 keinen Hub mehr vollzieht. Da
die Zeitdauer TSF des Schaltfensters stark von der Motordreh
zahl N abhängig ist, wird vorteilhaft in vorgegebenen Zeitab
ständen die Zeitdauer TSF neu berechnet.
In Fig. 7 ist ein weiteres Zündfolgediagramm aufgetragen
über den Kurbelwellenwinkel. Im Unterschied zu Fig. 6 sind
die Zeitwerte durch entsprechende Kurbelwellenwinkelwerte
dargestellt. Die Kurbelwellenwinkelwerte ergeben sich durch
entsprechende Multiplikation der zugehörigen Zeitwerte mit
der Drehzahl N der Kurbelwelle und einer Proportionalitäts
konstanten C, die z. B. den Wert 60 aufweist. Ein erster Be
zugswinkel WB1 ist durch den Hubbeginn eines auf den ersten
Tassenstößel der ersten Menge einwirkenden Nockens vorgege
ben. Ein zweiter Bezugswinkel WB2 ist durch den Hubbeginn ei
nes auf den zweiten Tassenstößel der ersten Menge einwirken
den Nockens vorgegeben. Eine Kurbelwellenwinkelspanne WSF des
Schaltfensters SF ist durch die Beziehung WSF = WHH + (TMIN -
TMAX)·N·C vorgegeben. Dabei bezeichnet WHH den Kurbelwellen
winkelabstand zwischen dem ersten und dem zweiten Bezugswin
kel WB1, WB2.
Eine weitere Verbesserung in der Genauigkeit der minimalen
und der maximalen Schaltdauer TMIN, TMAX bei einer Ausführungs
form der Erfindung gemäß Fig. 5 ergibt sich, wenn die mini
male und die maximale Schaltdauer TMIN, TMAX für erste Menge
der Tassenstößel mit einem ersten Korrekturfaktor korrigiert
werden und wenn die minimale und die maximale Schaltdauer
TMIN, TMAX für die zweite Menge der Tassenstößel mit einem
zweiten Korrekturfaktor korrigiert werden.
Die Übertragungseinrichtungen können auch anders ausgebildet
sein, so zum Beispiel als Schlepphebel oder Schwinghebel.
Alternativ zu der hydraulischen Ansteuerung zum Aktivieren
und zum Deaktivieren der Tassenstößel kann auch eine elektro
magnetische Ansteuerung vorgesehen sein.
Claims (9)
1. Steuereinrichtung zum Steuern eines Aktors (35), der in ei
nem ersten Zustand (Z1) eine erste Menge von Übertragungs
einrichtungen aktiviert, die einer ersten Gruppe von Gas
wechselventilen mindestens zweier Zylinder (1-6) einer
Brennkraftmaschine zugeordnet sind, und der in einem zwei
ten Zustand (Z2) die erste Menge der Übertragungseinrich
tungen deaktiviert,
- - mit Mitteln zum Ermitteln eines ersten Bezugszeitpunktes (tB1), der durch den Hubbeginn eines auf eine erste Über tragungseinrichtung der ersten Menge einwirkenden Nockens vorgegeben ist, und eines zweiten Bezugszeitpunktes (tB2), der durch den Hubbeginn eines auf eine zweite Übertragungs einrichtung der ersten Menge einwirkenden Nockens vorgege ben ist, wobei der erste Bezugszeitpunkt (tB1) direkt auf den zweiten Bezugszeitpunkt (tB2) folgt und zwar in der Reihenfolge aller Hubbeginne der Nocken, die auf die Über tragungseinrichtungen (9-32) der ersten Menge einwirken,
- - mit Mitteln zum Ermitteln einer Zeitdauer (TSF) eines Schaltfensters (SF), die durch die Beziehung TSF = THH + TMIN - TMAX vorgegeben ist, wobei THH der zeitliche Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Bezugszeitpunkt (tB1, tB2), TMIN eine vorgegebene minimale Schaltdauer und TMAX eine vorgege bene maximale Schaltdauer ist,
- - mit Mitteln zum Ermitteln eines Endes des Schaltfensters (SF), das um die maximale Schaltdauer TMAX versetzt vor dem ersten Bezugszeitpunkt (tB1) liegt, und
- - mit Mitteln zum Erzeugen eines Steuerimpulses (IST), wobei der Aktor (35) die erste Menge der Übertragungseinrichtun gen noch vor dem ersten Bezugszeitpunkt (tB1) deaktiviert bei einem Übergang von dem ersten Zustand (Z1) in den zwei ten Zustand (Z2) oder aktiviert bei einem Übergang von dem zweiten Zustand (Z2) in den ersten Zustand (Z1) und zwar dann, wenn der Steuerimpuls (IST) während der Zeitdauer (TSF) des Schaltfensters (SF) auftritt.
2. Steuereinrichtung zum Steuern eines Aktors (35), der in ei
nem ersten Zustand (Z1) eine erste Menge von Übertragungs
einrichtungen aktiviert, die einer ersten Gruppe Gaswech
selventilen mindestens zweier Zylinder (1-6) einer Brenn
kraftmaschine zugeordnet sind, und der in einem zweiten Zu
stand (Z2) die erste Menge der Übertragungseinrichtungen
deaktiviert,
- - mit Mitteln zum Ermitteln eines ersten Bezugswinkels (WB1), der durch den Hubbeginn eines auf eine erste Übertragungs einrichtung der ersten Menge einwirkenden Nockens vorgege ben ist, und eines zweiten Bezugswinkels (WB2), der durch den Hubbeginn eines auf eine zweite Übertragungseinrichtung der ersten Menge einwirkenden Nockens vorgegeben ist, wobei der erste Bezugswinkel (WB1) direkt auf den zweiten Bezugs winkel (WB2) folgt und zwar in der Reihenfolge aller Hubbe ginne der Nocken, die auf die Übertragungseinrichtungen der ersten Menge einwirken,
- - mit Mitteln zum Ermitteln einer Kurbelwellenwinkelspanne (WSF) eines Schaltfensters (SF), die durch die Beziehung WSF = WHH + (TMIN - TMAX)*N*C vorgegeben ist, wobei W- der Kurbel wellenwinkelabstand zwischen dem ersten und dem zweiten Be zugswinkels (WB1, WB2), TMIN eine vorgegebene minimale Schaltdauer, TMAX eine vorgegebene maximale Schaltdauer, N die Drehzahl der Kurbelwelle und C eine Proportionalitäts konstante ist,
- - mit Mitteln zum Ermitteln eines Endes des Schaltfensters (SF), das um einen der maximalen Schaltdauer TMAX entspre chenden Kurbelwellenwinkel versetzt vor dem ersten Bezugs winkel (WB1) liegt, und
- - mit Mitteln zum Erzeugen eines Steuerimpulses (IST), wobei der Aktor die erste Menge der Übertragungseinrichtungen noch vor dem ersten Bezugswinkels (WB1) deaktiviert bei ei nem Übergang von dem ersten Zustand (Z1) in den zweiten Zu stand (Z2) oder aktiviert bei einem Übergang von dem zwei ten Zustand (Z2) in den ersten Zustand (Z1), wenn der Steuerimpuls (IST) während der Kurbelwellenwinkelspanne (WSF) des Schaltfensters (SF) auftritt.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die minima
le und/oder die maximale Schaltdauer (TMAX, TMIN) abhängig
von der Hydraulikfluidtemperatur (TOIL) der Brennkraftma
schine korrigiert werden.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die minima
le und/oder die maximale Schaltdauer (TMIN, TMAX) abhängig
von der Viskosität des Hydraulikfluids der Brennkraftma
schine korrigiert werden.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die minima
le und/oder die maximale Schaltdauer (TMIN, TMAX) abhängig
von dem Hydraulikfluiddruck (POIL) der Brennkraftmaschine
korrigiert werden.
6. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die minima
le und/oder die maximale Schaltdauer (TMIN, TMAX) abhängig
davon sind, ob ein Deaktivieren oder ein Aktivieren der
Übertragungseinrichtungen der ersten Menge stattfindet.
7. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein erster
Aktor (35) einer ersten Menge von Übertragungseinrichtungen
einer ersten Zylindergruppe zugeordnet ist und ein zweiter
Aktor (38) einer zweiten Menge von Übertragungseinrichtun
gen einer zweiten Zylindergruppe zugeordnet ist, und wobei
die Zylinder (1-6) der Brennkraftmaschine entweder der er
sten Zylindergruppe oder der zweiten Zylindergruppe derart
zugeordnet sind, daß im befeuerten Betrieb aller Zylinder
(1-6) abwechselnd einer der Zylinder (1-6) der ersten und
dann einer der zweiten Zylindergruppe zündet.
8. Steuereinrichtung nach Anspruch 7, wobei die maximale und
die minimale Schaltdauer (TMAX, TMIN) abhängig davon sind,
welchem Aktor (35, 38) der erste und der zweite Tassenstößel
(9-32) zugeordnet sind.
9. Verfahren zum Steuern eines Aktors (35), der in einem er
sten Zustand (Z1) eine erste Menge von Übertragungseinrich
tungen aktiviert, die einer ersten Gruppe Gaswechselventi
len mindestens zweier Zylinder (1-6) einer Brennkraftma
schine zugeordnet sind, und der in einem zweiten Zustand
(Z2) die erste Menge der Übertragungseinrichtungen deakti
viert,
- - wobei ein erster Bezugszeitpunkt (tB1) ermittelt wird, der durch den Hubbeginn eines auf eine erste Übertragungsein richtung der ersten Menge einwirkenden Nockens vorgegeben ist, und ein zweiter Bezugszeitpunkt (tB2) ermittelt wird, der durch den Hubbeginn eines auf eine zweite Übertragungs einrichtung der ersten Menge einwirkenden Nockens vorgege ben ist, wobei der erste Bezugszeitpunkt (tB1) direkt auf den zweiten Bezugszeitpunkt (tB2) folgt und zwar in der Reihenfolge aller Hubbeginne der Nocken, die auf die Über tragungseinrichtungen der ersten Menge einwirken,
- - wobei eine Zeitdauer (TSF) eines Schaltfensters (SF) ermit telt wird, die durch die Beziehung TSF = THH + TMIN - TMAX vorgege ben ist, wobei THH der zeitliche Abstand zwischen dem er sten und dem zweiten Bezugszeitpunkt (tB1, tB2), TMIN eine vorgegebene minimale Schaltdauer und TMAX eine vorgegebene maximale Schaltdauer ist,
- - wobei ein Ende des Schaltfensters (SF) ermittelt wird, das um die maximale Schaltdauer TMAX versetzt vor dem ersten Be zugszeitpunkt (tB1) liegt, und
- - wobei ein Steuerimpuls (IST) erzeugbar ist, derart daß bei einem Auftreten des Steuerimpulses (IST) während der Zeit dauer (TSF) des Schaltfensters (SF) die erste Menge der Übertragungseinrichtungen noch vor dem ersten Bezugszeit punkt (tB1) deaktiviert wird bei einem Übergang von dem er sten Zustand (Z1) in den zweiten Zustand (Z2) oder aktiviert wird bei einem Übergang von dem ersten Zustand (Z1) in den zweiten Zustand (Z2).
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