DE19632330A1 - Crashsicheres Pedalwerk, insbesondere Bremspedalwerk eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Crashsicheres Pedalwerk, insbesondere Bremspedalwerk eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Pedalwerk zur Betätigung mindestens
einer Vorrichtung eines Bremsensystems von Fahrzeuge. Bei ei
ner derartigen Vorrichtung kann es sich beispielsweise um das
Bremsgerät (Booster) oder um einen Hauptzylinder handeln.
Das Pedalwerk hat die Aufgabe, aufgrund einer durch Fußkraft
ausgeübten Bewegung eine in die betreffende Vorrichtung ragen
de Betätigungsstange um einen dem Pedalweg entsprechenden Weg
einzuschieben und somit den Bremsvorgang einzuleiten. Um die
entsprechende Wegübersetzung zu erhalten, bestehen viele be
kannte Pedalwerke im wesentlichen aus einem Schwenkhebel, an
dessen Ende ein Pedal befestigt ist und an dem an einem näher
zum Drehpunkt gelegenen Ort die Bestätigungsstange mittelbar
oder unmittelbar angreift.
Naturgemäß muß der Schenkhebel mit dem Pedal in den Bodenbe
reich des Fahrgastraumes hineinragen, um in geeigneter Weise
betätigt werden zu können. Aus konstruktiven Gründen ist die
ser Bodenbereich vielfach sehr eng, so daß für den Fahrer re
lativ wenig Beinfreiheit besteht. Deshalb ist es als Gefahr
erkannt worden, daß bei einem Unfall das Pedalwerk und ins
besondere die Fußpedale in Richtung Spritzwand hin verschoben
wird. Da das Pedalwerk in der Pegel auch noch eine verhältnis
mäßig große Wegübersetzung besitzt, können schon kleine durch
einen Unfall bedingte Verschiebungen der durch die Be
tätigungsstange beaufschlagten Vorrichtung zu einem verhält
nismäßig großen Schwenkausschlag des Fußpedals führen, durch
welches der Fahrer verletzt werden kann, in dem seine unter
halb der Pedale stehenden Füße eingeklemmt werden. Es hat da
her Überlegungen gegeben, das Pedalwerk für den Crashfall si
cherer auszugestalten. In der DE-OS 44 09 285 ist hierzu bei
spielsweise eine vergleichsweise aufwendige Hebelanordnung
beschrieben worden.
Die Erfindung geht daher aus von einem Pedalwerk der sich aus
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden Gattung. Aufgabe
der Erfindung ist es, dieses Pedalwerk mit einfachen Mitteln
derart abzuändern, daß für den Crashfall eine erheblich höhere
Sicherheit gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombination gelöst. Die Er
findung besteht im Prinzip also darin, mit einfachen Mitteln
dafür zu sorgen, daß beim Niederdrücken der Pedale in Betäti
gungsrichtung die Betätigungsstange in die Vorrichtung (THZ,
Booster) eingeschoben wird, während bei einer plötzlichen Ver
schiebung der Vorrichtung in einer zum Herausschwenken der
Pedale führenden Richtung diese plötzliche Verschwenkung un
terbleibt. Um in einfacher Weise eine ziehende Bewegung des
Bremshebels in eine Druckbewegung der Betätigungsstange umwan
deln zu können, empfiehlt sich in Weiterbildung die Anwendung
der Merkmalskombination nach Anspruch 2. Danach übt eine Zug
bewegung an dem ersten Drehhebelarm eine entsprechende Druck
bewegung an dem zweiten Drehhebelarm aus. Gleichzeitig kann
der Drehhebel noch zur Kraft- und Wegübersetzung ausgenutzt
werden. Ein erster Arm des Drehhebels und der Schwenkhebel des
Pedals können so miteinander gekoppelt werden, daß entspre
chend Anspruch 3 der zweite Hebelarm des Drehhebels direkt mit
dem geeigneten Hebelarm des Bremspedals verbunden ist. Dabei
geschieht die Verbindung derart, daß der durch Fußkraft beauf
schlagte Pedalhebel den zweiten Hebelarm des Drehhebels zie
hend beaufschlagt.
Da wegen der Drehbewegung des als Bremshebel ausgestalteten
Pedalhebels und des Drehhebels der Winkel der Verbindungslinie
zwischen den miteinander verbundenen Hebelarmen sich ändert,
empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Merkmals
kombination nach Anspruch 4. Die Winkeländerungen werden hier
durch mittels einer Gelenkstange ausgeglichen, die ggf. an
ihren beiden Angriffspunkten gelenkig ausgeführt sein kann,
wie dies die Merkmalskombination nach Anspruch 5 vorschlägt.
Für die Erfindung wichtig ist nun, daß eine Zugbewegung an dem
Pedalhebel zwar voll auf den zugeordneten zweiten Hebelarm des
Drehhebels übertragen wird und somit zu einer Stoßbewegung
hinsichtlich der Betätigungsstange führt. Andererseits ist
sichergestellt, daß durch eine axiale ziehende Verschiebung
der Betätigungsstange nicht zu einer entsprechenden Verschwen
kung des Pedalhebels führt. Dies geschieht dadurch, daß eine
Zugbewegung des Pedalhebels zwar über die Gelenkstange auf den
Drehhebel übertragen wird, eine entgegengesetzte Drehbewegung
des Drehhebels aber nicht zu einer entsprechenden Verschwen
kung des Pedalhebels führt, weil sichergestellt ist, daß eine
Druckbewegung der Gelenkstange keine Angriffsfläche an dem
Pedalhebel findet. Eine sehr einfache Maßnahme hierzu wäre,
statt einer Gelenkstange beispielsweise ein Seil zu verwenden.
Derartige Seile haben allerdings den Nachteil, daß sie sich im
Laufe der Zeit ausdehnen und somit nachgestellt werden müssen.
Eine andere Möglichkeit besteht gemäß der vorliegenden Erfin
dung darin, daß die Gelenkstange einen oder beide zugehörige
Arme (Drehhebel und Pedalhebel) nur in Zugrichtung hinter
greift, während in Druckrichtung die Gelenkstange an einen
oder beiden Hebeln keinen Widerstand findet.
Ein besonderer Vorteil in der Verwendung des Drehhebels be
steht weiterhin darin, daß er die Möglichkeit schafft, die zu
betätigende Vorrichtung quer zur Fahrtrichtung zu stellen, so
daß auch die Bewegungsrichtung der Betätigungsstange in dieser
Richtung verläuft. Da aber die Verformung von Fahrzeugen am
größten ist, wenn diese in Fahrtrichtung auf einen anderen
Gegenstand aufprallen, wird diese Verformung zu einer ziehen
den Lageänderung der Betätigungsstange führen. Weiterhin ist
das Fahrzeug bei einem seitlichen Aufprall durch das weiter
oben beschriebene Sicherheitssystem gestützt.
Als Folge davon schlägt die Anmeldung die Merkmale nach An
spruch 6 bis 8 vor.
Um nun sicherzustellen, daß das Pedal vor seiner Betätigung in
einer definierten Ausgangslage gegenüber dem Drehhebel sich
befindet, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die
Anwendung der Merkmalskombination nach Anspruch 9.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 zeigt in Vorderansicht ein mit einem Bremskraftver
stärker (Booster) gekoppeltes Pedalwerk,
Fig. 2 zeigt das Pedalwerk in teilweise geschnittener Ansicht
von der Seite gesehen,
Fig. 3 zeigt die Ansicht nach Fig. 2, nachdem der Booster
durch einen in Fahrtrichtung erfolgten Unfall verformt
wurde.
Der Bremshebel 1 ist zusammen mit einem Gashebel 2 in einem
fahrzeugfest angeordneten Pedalrahmen 3 über die Drehachse 4
drehbar gelagert. Am unteren Ende des Bremshebels 1 ist ein
Gaspedal 5 angeordnet, welches durch Fußkraft 5 beaufschlagt
werden kann. Der in Fig. 1 obere Arm 6 ist über eine Gelenk
stange 7 mit einem Drehhebel 8 gekoppelt, welcher um eine
zweite Drehachse 9 drehbar ist. Der erste Hebelarm 10 greift
an eine Betätigungsstange 11 an, welcher bei einer entspre
chenden Drehbewegung des Drehhebels 8 in die als Bremskraft
verstärker (Booster) ausgestaltete Vorrichtung (12) eindrückt.
Im vorliegenden Fall steht die zweite Drehachse 9 senkrecht
zur ersten Drehachse 4, da der Bremskraftverstärker 12 quer
zur Fahrtrichtung angebracht ist, was die vorliegende Erfin
dung nicht voraussetzt.
Für die Erfindung vielmehr wichtig ist, daß über die Gelenk
stange 7 keine Druckkräfte zwischen dem oberen Arm 6 des
Bremshebels 1 und dem zweiten Hebelarm 13 des Drehhebels 8
übertragen werden können. Dies gilt zumindest für größere dau
erhafte Kräfte und Verformungen, wie sie bei einem Unfall auf
treten. Übertragbar sind dagegen nur langsam wirkende geringe
Kräfte mit Hilfe einer Druckfeder 14, welche bei vorschrifts
mäßig herausfahrender Betätigungsstange das Pedal in seine
Ausgangslage zurückfährt. In Fig. 3 ist nun die Wirkung der
Erfindung bei einem Crashfall dargestellt. Der Crash erfolgte
in Fahrtrichtung, wobei wie weiter oben noch erläutert, die
Wirkung der Erfindung bei dem hier dargestellten Ausführungs
beispiel bei einem Seitenaufprall noch größer ist, wenn der
Unfall zu einer ziehenden Bewegung der Betätigungsstange 11
führt. Der Crashfall soll dabei bewirkt haben, daß in Fig. 1
der Bremskraftverstärker 12 zum Betrachter hin verschoben wur
de, was beispielsweise durch einen frontalen Unfall geschehen
kann. Als Folge davon wird in Fig. 1 der Drehhebel 8 entgegen
dem Uhrzeigersinn verdreht, so daß sich der zweite Hebelarm 13
auf den oberen Arm 6 des Bremshebels 1 zubewegt. Bei einer
starren Verbindung dieser beiden Hebelenden könnte es nun so
sein, daß das Bremspedal zur Spritzwand hin, also in Fig. 2 im
Uhrzeigersinn verschwenkt würde. Die große Gefahr hierbei ist,
daß hierdurch der möglicherweise unter dem Pedal 5 befindliche
Fuß des Fahrers durch das Bremspedal eingeklemmt werden könn
te. Hier schafft die erfindungsgemäße Konstruktion Abhilfe,
indem in der geschilderten Schwenkrichtung des Drehhebels 8
nur minimale Kräfte auf den Drehhebel 1 (über die Druckfeder
7) übertragen werden können. Als Reaktion des Unfalls ist in
Fig. 3 zu erkennen, daß die Gelenkkugeln sich im Abstand von
den Gelenkpfannen 18, 19 befinden, wodurch die zu verhindernde
Schwenkbewegung des Bremshebels 1 im Uhrzeigersinn verhindert
wird.
Claims (11)
1. Pedalwerk zur Betätigung mindestens einer Vorrichtung (12)
eines Bremsensystems von Fahrzeugen, bei dem ein schwenkbar
gelagerter Bremshebel (1) mit einer in die Vorrichtung (12)
ragenden Betätigungsstange (11) derart gekoppelt ist, daß
bei einer das Pedal (5) verschwenkenden, in Druckrichtung
verlaufenden Fußbewegung (F) die Betätigungsstange (11) um
einen entsprechenden Weg in die Vorrichtung (12) eingescho
ben wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Zwi
schenglied (8) zwischen Betätigungsstange (11) und Brems
hebel (1) eingefügt ist, welches durch die Schwenkbewegung
ziehend mitgenommen wird und welches die ziehende Bewegung
des Bremshebels in eine Druckbewegung der Druckstange (11)
umwandelt und daß bei einer ziehende Bewegung der Betäti
gungsstange nur eine minimale Kraft von dem Drehhebel (8)
auf den Bremshebel (1) übertragen werden kann.
2. Pedalwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischenglied (8) mit einem um eine gegenüber dem Fahrzeug
feste Drehachse drehbar gelagerten Drehhebel (8) versehen
ist.
3. Pedalwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Hebelarm (10) des Drehhebels (8) an der Betätigungs
stange (11) der Vorrichtung (12) angreift und der zweite
Hebelarm (13) mit dem Bremshebel (1) verbunden ist.
4. Pedalwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Hebelarm (13) über eine Gelenkstange (7) mit dem
Bremshebel (1) verbunden ist.
5. Pedalwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gelenkstange (7) sowohl in dem zweiten Hebelarm (13) als
auch in den Bremshebel (1) schwenkbar gelagert ist.
6. Pedalwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (4) des Bremshebels
(1) im wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse (9) des
Drehhebels (8) gelagert ist.
7. Pedalwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die auf das Pedal (5) ausgeübte Fuß
kraft (F) im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Betätigungsstange ist.
8. Pedalwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (12) ein Bremskraft
verstärker oder Hauptzylinder ist.
9. Pedalwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Druckfeder (7) vorgesehen ist, die
im Angriffsbereich des Drehhebels (8) an dem Bremshebel (1)
auf diese beiden Hebel einwirkt und den Drehhebel in ela
stischem Eingriff mit dem Bremshebel hält.
10. Pedalwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Pedal (5) und der Angriffs
bereich des Drehhebels am Bremshebel zu beiden Seiten der
Drehachse (4) des Bremshebels (1) liegen.
11. Pedalwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bremshebel
(1) und dem Drehhebel (8) nur ziehende Kräfte übertragbar
sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1996132330 DE19632330A1 (de) | 1996-08-10 | 1996-08-10 | Crashsicheres Pedalwerk, insbesondere Bremspedalwerk eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996132330 DE19632330A1 (de) | 1996-08-10 | 1996-08-10 | Crashsicheres Pedalwerk, insbesondere Bremspedalwerk eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19632330A1 true DE19632330A1 (de) | 1998-02-12 |
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ID=7802328
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996132330 Withdrawn DE19632330A1 (de) | 1996-08-10 | 1996-08-10 | Crashsicheres Pedalwerk, insbesondere Bremspedalwerk eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19632330A1 (de) |
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-
1996
- 1996-08-10 DE DE1996132330 patent/DE19632330A1/de not_active Withdrawn
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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|
8130 | Withdrawal |