DE1963161A1 - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden mit holzmaserungsaehnlicher Beschaffenheit aus thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Hersfielluna von Gegenständen mit holzmaserungsähnlicher Beschaffenheit aus thermoplastischen Kunststoffen Es ist bekannt, Profile mit Holzmaserungseffekt herzustellen, indem man den zu verarbeitenden Kunststoff in Granulatform mit dem gewünechten Farbgranulat und in an sich bekannter Weise auf Schnecken, Blasformmaschinen und Spritzgußmaschinen weiterverarbeitet. So beschreibt das DBP 1 146 648 ein Verfahren, nach welchem verschiedenfarbige Granulate in an sich bekannten mehrgängigen Schneckenpressen eingespeist werden. Diese Ärbeitsweise ist geeignet zur Herstellung grober Marmorierungseffekte; die erzielbare Maserung genügt nicht den gestellten Misprüchen.
• Nach DBP 1 170 616 wird beispielsweise das Farbkonzentrat als grobkörniges Granulat mit einem gegenüber den Grundwerkstoffen höheren Erweichungspunkt einem gepreßten Strang aus thermoplastischem Kunststoff, kurz vor dem Austritt aus einer Düsenmündung, aufgeschmolzen und die Bildung eines streifenartigen Musters auf dem aus der lüsenmündung austretenden Strang bewirkt.
• Diese bekannten Verfahren erfordern einerseits eine Vorbehandlung des Thermoplasten, die Herstellung von Granulat andererseits die Verwendung spezieller maschineller Einrichtungen.
• Bs wurde nun gefunden, daß man Gegenstande aus thermoplastischen Kunststoffen mit holzmaserungsähnlicher Oberfläche und Durchfärbung des Produktes in der Nasse nach an sich bekanntem Verfahren, vorzugsweise Extrusions- und Spritzverfahren, in vorteilhafter preise herstellen kann, wenn man eine pulverförmige XurwsQoff-Grundmischung mit Farbgranulaten auf Kunststofbasis beliebiger Farbe und Zusammensetzung vermischt gemeinsam verarbeitet, wobei der Pigmentgehalt der Farbgranulate erheblich größer ist als der der Grundmischung und bis ZU 20 Gew.% der Gesamtmischung beträgt. Überraschenderweise wurde festgestellt, daß man den erfindungsgemäßen Effekt nicht erhält, wenn thermoplastisches Kunststoffmaterial und Farbkomponente beide in Pulverform gemeinsam verarbeitet werden.
• Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden der verarbeitungsfertigen pulverförmigen Grundmischung, welche bereits beliebig eingefärbt sein kann, Farbgranulate zugemischt, deren Pigmentchalt vorteilhafterweise größer ist als der der Grundmischung. Gegenüber der Grundmasse liegt in Farbgranulat ein bereits plastifiziertes Gemisch vor, welches neben seinen erheblich höheren Pigmentgehalt gegenüber der Grundmasse außerdem noch Weichmacher oder Stabilisatoren enthalten kann, je nach der Art der verwendeten Grundmischung, beispielsweise ob als solche ein Hart-oder Weich-Polyvinylchlorid vorliegt. Wichtig ist, daß der Pigmentgehalt der Pulyertiasse erheblich niedriger ist als der der Farbgranulate, da sonst keine klare Abgrenzung der Oberfläche erfolgt. Das erzielte Holzdekor ist durch Zusatz der Farbgranulate in weiten Grenzen variierbar, wobei neben der Parbe der Grundrezeptur Menge und Anzahl der Farben, die bereits der Grundmischung zugegeben wurden, Pigment und Weichmachergehalt der Farbgranulate, auch die Größe der Farbgranulate eine Rolle spielt.
• Zur Erzielung spezieller Effekte kann man Mischungen von Farbgranulaten unterschiedlicher Pigmente vortdihaft einsetzen.
• BUr die Herstellung von Gegenstanden mit holzmaserungsähnlichen Oberflächen kommen grundsätzlich alle bekannten Thermoplasten und deren Sischpolymerinate in Betracht. Besonders geeignet sind für diesen Zweck Vinylchloridpolymerisate, Grundmasse und Farbgranulat massen nicht in jedem Fall aus dem gleichen Polymerisat bestehen. Beispielsweise kann die Farbgranulatkomponente auch ein Polyolefin sein, das einem Polyvinylchlorid zugemischt wird; entscheidend ist lediglich die Verträglichkeit der Xomponenten.
• Die Herstellung der maserierten Profile erfolgt in an sich bekannten Eztrusions- und Spritzguß-Einrichtungen. Spezielle Anordnungen, wie sie bei älteren Verfahren vielfach erforderlich sind, werden hier nicht gebraucht.
• Uberraschenderweise wurde festgestellt, daß bei einem Gemisch Pulver plus Granulat bei vorlieendem Unterschied in der Korngröße der Komponenten eine Entmischung derselben nicht eintritt. Vergleicht man die so erhaltenen Produkte mit den aus Xunststoffgranulaten und Farbgranulaten erzielten, so kann man feststellen, daß die Gegenstände aus dem erfindungsgemäßen Material eine wesentlich schönere, vor allem gleichmäßigere Naserung aufweisen, und zwar in einer bislang nicht erreichbaren Homogenität durch die Gesamtmasse hindurch.
• Außer der bereits beschriebenen Verarbeitung des ertindungsgem§ßen materials durch an sich bekannte Extrusions- und Spritzgußverfahren zu Profilen, Platten, Hohlkörpern und Rohren, kann dasselbe infolge seiner durchgehenden, einwandfreien Naserung vorteilhaft auch der spanabhebenden Weiterverarbeitung unterworfen werden, wodurch weitere Anwendungsgebiete für derartige Kunststoffmaterialien erschlossen werden.
• Eine Auswahl aus der Vielzahl der erfindungsgemäßen Möglichkeiten sei an Hand folgender Beispiele beschrieben, ohne daß die Anwendung der Erfindung auf dieselben beschränkt sei.
• Beispiel 1 8) Herstelluna der pulverförmigen Grundmischung: Folgende Komponenten werden in einem schnell-laufenden Heizmischer bis auf ca. 120°C Mischungstemperatur gebracht und anschließend in einem Kühlmischer auf Raumtemperatur abgekühlt: Zasse-Polyvinylchlorid Hostalit R M VP 3067 100,00 Teile Di-basisches Bleiphosphit 2,00 51 %iges Bleistearat 1,50 28 %iges Bleistearat 0,20 Calzium-Stearat R 0,50 " Gleitmittel Hoechst Wachs ß 0,50 Gleitmittel Stenol R 1618 0,50 " b) Xerstellung des braunen Farbgranulates: Folgende Komponenten werden wie vorher beschrieben im Schnellmischer gemischt und anschließend auf einem Einschneckenextruder plastifiziert und granuliert: Polyvinylchlorid Hostalit M M VP 4071 100,00 Teile Weichmacher Di-octylphthalat 43>00 Oalzium-Stearat 2,00 1 Titandioxyd kronos R RN 57 28,00 " PY echtgelb HR R 21,00 PV echtrot B R 9,00 " Ruß 5,00 " 100 Teile Grundmischung und 7,5 Teile Farbgranulat werden in einem üblichen Mischer vereinigt und in einem Einschnekkenextruder von 45 mm Schneckendurchmesser extrudiert.
• Man erhält einen hellen Holzton, wie er beispielsweise für Rolladenprofile gewählt wird.
• Beispiel 2 Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise werden hergeatellt: a) Pulverförmige Grundmischung Suspensions-Polyvinylchlorid HostalitHS 3065 100,00 Teile Stabilisatoren und Gleitmittel wie in Beispiel 1 R 1,00 n Titandioxyd KronosR CL 220 0,05 n PV echtgelb HR R 0,0075 " PV echtrot B R 0,0021 " Ruß 0,0008 " b) Weißes Farbgranulat Polyvinylchlorid Hostalit R M VP 4071 100,00 Teile Weichmacher Dioctylphthalat 43,00 " Calzium-Stearat 2,00 " Titandioxyd Kronos R RN 57 15,00 " c) Schwarzes Farbgranulat Polyvinylchlorid Hostalit R M VP 4071 100,00 Teile Dioctylphthalat 43,00 ft Celzium-Stearat 2,00 " Ruß 3>00 n d) Braunes Farbgranulat siehe Beispiel 1 Zur Erzielung eines gewünschten dunklen, eichenholzähnlichen Holstones werden die Komponenten im folgenden Verhältnis gemischt und wie in Beispiel 1 beschrieben extrudiert: Pulverförmige Grundmischung 100,00 Teile Farbgranulat weiß 0,60 Farbgranulat schwarz 1,90 f Bsrbgranulat braun 7,50 Beispiel 3 Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise werden hergeatellt: a) Pulverförmige Grundmischung Gemisch aus schlagzäh eingestelltem Hart-Polyvinylchlorid und chloriertem Polyäthylen (HostalitZ 2070) 100,00 Teile Barium-/Cadmium-Stabilisator Mark R WSK 2,00 Phosphit Mar a C 0,50 Epoxydiertes Sojabohnenöl 2,00 " Calzium-Stearat 1,00 " Titandioxyd Kronos CL 220 2,00 b) Braunes Farbaranulat Polyvinylchlorid Hostalit R N VP-4071 100,00 Teile Calzium-Stearat 2,00 " Titandioxyd Kronos R CL 220 28,00 " PV echtgelb HR R 21,00 " FV echtrot p 9,00 " 5,00 100 Teile der pulverförmigen Grundmischung a) werden mit 7,5 Teilen Farbgranulet b) in einem Schnellmischer aufbereitet und nach Beispiel 1 extrudiert.
• Man erhält Profile aus schlagzähem Hart-Polyvinylchlorid in hellem Holzton.

Claims (4)

1. PatentansprUche:

   Verfahren zur Herstellung von Formteilen thermoplastischer Kunststoffe mit holzmaserungsähnlicher Oberfläche und Iurchfärbung des Produktes in der Masse nach an sich bekannten Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man eine pulverförmige Grundmischung mit Farbgranulaten auf Kunststoffbasis beliebiger Farbe und Zusammensetzung vermischt gemeinsam verarbeitet, wobei der Pigmentgehalt der Farbgranulate erheblich größer ist als der der Grundmischung.
2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbgranulatgehalt bis zu 20 Gew. der Gesamtmischung beträgt.
3. 3.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß als thermoplastische Kunststoffe Polymerisate oder Copolymerisate des Vinylchlorids verwendet werden.
4. 4.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man der pulverförmigen Grundmischung eine Nehrzahl von Farbgranulaten zugibt.