DE19630842C1 - Vorrichtung zur schnellen Abschaltung von Brennstoffzellen - Google Patents
Vorrichtung zur schnellen Abschaltung von BrennstoffzellenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennstoffzelle mit
den Merkmalen des Oberbegriffs gemäß Hauptanspruch.
Brennstoffzellen wie z. B. Membranbrennstoffzellen
(PEFC) oder alkalische Brennstoffzellen (AFC) sind üb
licherweise modular aufgebaut. Dies bedeutet, daß
viele Einzelzellen in Stacks (Stapeln) hintereinander,
d. h. elektrisch in Reihe, geschaltet werden, um die
verfügbare Spannung zu erhöhen. An jeder Einzelzelle
entsteht näherungsweise die gleiche Einzelzellspannung.
Durch den Stack und jede Einzelzelle fließt der gleiche
Strom.
Üblicherweise werden die Einzelzellen oder zumindest
Gruppen von Einzelzellen gastechnisch parallel geschal
tet und durch große Gaszuführungsleitungen mit den
Brenngasen Wasserstoff und Sauerstoff bzw. Luft ver
sorgt. Die Gas- und Wasserabführung erfolgt ebenfalls
über groß dimensionierte Gasabführungsleitungen. Folg
lich sind die Einzelzellen über Gasleitungen miteinan
der verbunden. Diese werden im folgenden Gasleitungs
verbindungen genannt.
Bei Brennstoffzellen können durch verunreinigtes Gas
(H₂/O₂-Gemisch) oder durch eine Flammenfront, ausgehend
von einer beschädigten Zelle, Störfälle auftreten. Ein
zelzellspannungen sinken dann stark ab. Derartige Stör
fälle werden üblicherweise durch Überwachung der Ein
zelzellspannungen, Druck oder Temperatur detektiert.
Zwecks Schadensbegrenzung wird die Gasversorgung für
den gesamten Stack bei Auftreten eines Störfalls unter
brochen.
Aus der Druckschrift JP 07-272 740 A ist ein
Brennstoffzellenstapel bekannt, dessen Einzelzellen
miteinander in Verbindung stehen. Die Vorrichtung wird
abgeschaltet, indem zunächst die Reaktionsgaszufuhr
abgeschaltet und anschließend der Stapel mit Inertgas
geflutet wird.
Mittel zur Notabschaltung der Brennstoffzelle bei Auf
treten eines Störfalls setzen sich gemäß Stand der
Technik aus Detektoren zur Feststellung eines auf
getretenen Störfalles sowie aus Mitteln zur Abschaltung
der Brennstoffzelle, die im Fall der Feststellung eines
Störfalles abschalten, zusammen.
Nachteilhaft werden beim Stand der Technik bei einem
Störfall trotz Notabschaltung der Gaszufuhr regelmäßig
mehrere Einzelzellen beschädigt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrich
tung mit verbesserter Notabschaltung, die bei Auftreten
eines Störfalls eine Verminderung der Schäden an der
Brennstoffzelle im Vergleich zum vorgenannten Stand der
Technik bewirkt.
Die Aufgabe wird durch eine Brennstoffzelle mit den
Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Anspruchsgemäß sind Mittel zur Unterbrechung der Gas
leitungsverbindungen als Notabschaltmittel vorgesehen.
Hierdurch werden die Einzelzellen bei Auftreten eines
Störfalls gastechnisch voneinander abgekoppelt. Die
Einzelzellen sind also nach der Notabschaltung nicht
mehr über Gasleitungen miteinander verbunden.
Die Abkopplung bewirkt im Vergleich zum eingangs ge
nannten Stand der Technik eine sehr viel schnellere Ab
schaltung interner Vorgänge in der Brennstoffzelle, da
die Einzelzellen unmittelbar und separat "abgeschaltet"
werden. Eine in einer Einzelzelle aufgetretene Gasver
unreinigung oder eine Flamme kann bei Notabschaltung
nicht mehr über die verbindenden Gasleitungen in andere
Einzelzellen weitergetragen werden. Die Schadensaus
breitung- und vergrößerung wird folglich im Vergleich
zum Stand der Technik stark eingeschränkt.
Bei einer einfachen und zuverlässig funktionierenden
Ausführungsform der Erfindung sind Mittel zur Unterbre
chung der Gasleitungsverbindungen wie folgt konstru
iert.
In der Brennstoffzelle befinden sich zylindrische
Hauptgaskanäle. Von den Hauptgaskanälen zweigen Kanäle
zu den Einzelzellen ab. Diese werden im folgenden Ab
zweigungskanäle genannt.
In einem Hauptgaskanal befindet sich ein Rohr. Das Rohr
weist seitliche Öffnungen auf. Die Öffnungen sind so
angebracht, daß sie sich während des Betriebes über den
Enden der in den Hauptgaskanal mündenden Abzweigungska
näle befinden. Gase können dann ungehindert über die
Öffnungen zu- oder austreten.
Das Rohr ist dreh- oder verschiebbar gelagert. Bei
Feststellung eines Störfalls wird das Rohr durch An
triebsmittel automatisch derart verschoben oder ver
dreht, daß die Abzweigungskanäle verschlossen werden.
Vorteilhaft ist für jeden ein separates Mittel zur Un
terbrechung der Gasleitungsverbindungen vorgesehen. Bei
der vorgenannten Ausführungsform werden dann pro Brenn
gashauptleitung (H₂ und O₂/Luft) jeweils zwei Rohre und
zwar sowohl in die Zu- als auch in die Abführungslei
tung eingesetzt. Jede Einzelzelle wird dann im Fall ei
ner detektierten Störung gastechnisch hermetisch ver
schlossen. Gas kann in eine Einzelzelle weder hinein- noch
herausströmen. Der vollständige Verschluß erhöht
daher die Sicherheit und beschleunigt weiter den Ab
schaltvorgang interner Geschehnisse in der Brennstoff
zelle.
Die Rohre werden entweder aus der Brennstoffzelle her
ausgeführt und dort angetrieben, oder sie werden durch
eine zellinterne Mechanik bewegt.
Es gibt Brennstoffzellen-Stapel, die kaskadiert aufge
baut sind. Sie bestehen dann aus mehreren innerhalb des
Gesamtstapels elektrisch in Reihe geschalteten
"Teilstapeln". Dann werden nicht alle Einzelzellen pa
rallel mit Gas versorgt, sondern jeweils nur ein Teil
stapel. Das "Abgas" des ersten Teilstapels wird als
Brenngas durch den nächsten Teilstapel gegeben usw . .
Üblicherweise verringert sich die Zahl der Einzelzellen
pro folgendem Teilstapel immer um den Faktor zwei. Als
Beispiel sei hier eine Folge von 16, 8, 4, 2, 1 Zellen
bei insgesamt 31 Zellen genannt.
Im Fall dieser Konstruktion wird das jeweilig einge
setzte Rohr durch den gesamten Block hindurchgeführt,
wobei alle Teilstapel durchmessen werden. An der
Stelle des Durchtritts von einem Stapel zum nächsten
ist das Rohr z. B. durch einen O-Ring nach außen abge
dichtet und innen durch ein Verschlußmittel verschlos
sen, so daß nur die Dreh- oder Schubbewegung weiterge
geben wird. Hiermit werden bei Drehung oder Verschie
bung des Rohres ebenfalls alle Einzelzellen verschlos
sen. Die Sicherheit aller Zellen ist gewährleistet.
Die Ausführungsform mit dem dreh- oder verschiebbar ge
lagerten Rohr weist folgende weitere Vorteile auf.
Zur Untersuchung einer notfallmäßig abgeschalteten
Brennstoffzelle wird diese vorteilhaft langsam druck
entlastet, mit Inertgas gespült und schließlich ausge
baut. Die langsame Druckentlastung wird durch derarti
ges Verdrehen eines der eingesetzten Rohre erreicht,
daß nur eine kleine Öffnung mit geringem Strömungsquer
schnitt freigegeben wird. Dadurch kann das Gas sehr
langsam in eine Hauptleitung entweichen, wobei die
Hauptleitung schon vorher mit Inertgas gespült werden
kann. Diese erfindungsgemäß mögliche behutsame Vorge
hensweise vermeidet weitere Folgeschäden, die andern
falls auftreten könnten.
Alternativ zur vorgenannten Verfahrensweise wird die
Hauptleitung zuerst mit Inertgas gespült, leicht unter
erhöhten Druck gesetzt und dann das Rohr derart ver
dreht, daß eine Öffnung mit geringem Strömungsquer
schnitt freigegeben wird. Auf diese Weise gelangt
Inertgas langsam in alle Einzelzellen und verringert
dort jeweils die Brand- oder Zündgefahr. Anschließend
erfolgt dann ebenfalls eine Druckentlastung in eine der
Hauptleitungen.
Es zeigen
Fig. 1a, b Ausführungsform mit drehbar gelagertem, in
einem Hauptgaskanal eingesetzten Rohr;
Fig. 2 Ausführungsform mit verschiebbar gelagertem,
in einem Hauptgaskanal eingesetzten Rohr bei
einer Brennstoffzelle in Kaskadenschaltung.
Fig. 1a zeigt einen Schnitt durch eine Brennstoff
zelle.
Gezeigt werden zwei Brenngashauptleitungen 1, die der
Zu- sowie der Abführung von Brenngas in bzw. aus der
Brennstoffzelle dienen. In die Brenngashauptleitungen 1
münden Abzweigungskanäle 2 ein. Jeder Abzweigungskanal
2 führt zu einer Einzelzelle. Zwei Einzelzellen stehen
über Abzweigungskanäle 2 und Hauptleitungen 1
"gastechnisch" miteinander in Verbindung. Eine Gaslei
tungsverbindung zwischen zwei Einzelzellen wird durch
zwei Abzweigungskanäle 2 zusammen mit einer Hauptlei
tung 1 gebildet.
Dargestellt ist ein Rohr 3, welches sich gemäß Fig. 1a
in der "oberen" Hauptleitung 1 befindet, die der Zu
führung von Brenngas dient. Das Rohr 3 ist drehbar ge
lagert. Die drehbare Lagerung wird durch zwei Pfeile am
rechten und linken Rohrende angedeutet. Das Rohr weist
seitliche Öffnungen 4 auf. Der Abstand zwischen den
zwei dargestellten Öffnungen 4 ist gleich dem Abstand
zwischen den beiden Einmündungen der Abzweigungskanäle
2 in das Zentralrohr 1 hinein.
Durch Drehen des Rohres 3 können die Einmündungen der
Abzweigungskanäle 2 in das Zentralrohr I freigegeben
oder verschlossen werden. Dieser Sachverhalt wird durch
einen geeigneten Querschnitt des Rohres 3 gemäß Fig. 1b
verdeutlicht. In Fig. 1b wird in der oberen Abbildung
die Stellung des Rohres 3 bei freigegebener Öffnung ge
zeigt. Darunter ist die im Vergleich hierzu gedrehte
Stellung des Rohres 3 nach einer störfallbedingten
Notabschaltung abgebildet. Hier ist die Gasleitungsver
bindung unterbrochen.
Nicht dargestellt wurde ein weiteres Rohr 3 in der un
teren Hauptleitung 1, die der Abführung von Brenngas
dient. Ist auch hier ein Rohr 3 vorgesehen, so ist es
möglich, jede Einzelzelle vorteilhaft zusätzlich zu
verschließen.
In Fig. 2 ist ein Schnitt durch eine Brennstoffzelle
gezeigt, die aus zwei innerhalb des Gesamtstapels elek
trisch in Reihe geschalteten "Teilstapeln" 5 und 6 be
steht. Jeweils ein Teilstapel wird parallel mit Gas
versorgt. Das "Abgas" des ersten Teilstapels 5 wird
als Brenngas durch den nächsten Teilstapel 6 gegeben.
Der Gasweg durch diese Brennstoffzelle wird durch den
eingezeichneten Pfad 7 verdeutlicht. Der erste Stapel 5
wird durch zwei Einzelzellen und der zweite "Stapel" 6
durch eine Einzelzelle gebildet.
Ein Rohr 3 befindet sich in der Hauptleitung 1, die der
Gaszuführung zum ersten Stapel 5 sowie der Gasabführung
aus dem zweiten Stapel 6 dient. Es "durchmißt" die bei
den Stapel 5 und 6. Um die Doppelfunktion bezüglich
Gaszu- und Gasabführung erfüllen zu können, weist das
Rohr 3 ein Verschlußmittel 8 auf. Das Verschlußmittel 8
und der abdichtend wirkende O-Ring 9 trennen den Gas zu
führungsbereich zum ersten Stapel 5 vom Gasableitungs
bereich aus dem zweiten Stapel 6.
Besteht eine Brennstoffzelle aus mehreren derartigen
Stapeln gemäß Fig. 2, so weist das jeweilige Rohr 3
entsprechend mehrere Verschlüsse 8 sowie O-Ringe 9 auf.
Das Rohr ist verschiebbar angeordnet. Die verschiebbare
Lagerung wird durch den Doppelpfeil 10 angedeutet.
Durch Verschieben des Rohres ist es möglich, offene
Verbindungsleitungen zu unterbrechen und umgekehrt.
Claims (1)
- Brennstoffzelle mit mehreren, über Gasleitungen (1, 2) miteinander in Verbindung stehenden Einzelzellen, mit Mitteln zur Notabschaltung der Brennstoffzelle bei Auftreten eines Störfalls, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (3) zur Unterbrechung der Gasleitungsverbin dungen (2, 3) als Notabschaltmittel vorgesehen sind, die die Einzelzellen bei einer Notabschaltung gastechnisch voneinander abkoppeln.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19630842A DE19630842C1 (de) | 1996-07-31 | 1996-07-31 | Vorrichtung zur schnellen Abschaltung von Brennstoffzellen |
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DE19630842A DE19630842C1 (de) | 1996-07-31 | 1996-07-31 | Vorrichtung zur schnellen Abschaltung von Brennstoffzellen |
Publications (1)
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---|---|
DE (1) | DE19630842C1 (de) |
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- 1996-07-31 DE DE19630842A patent/DE19630842C1/de not_active Expired - Fee Related
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