DE19630429C1 - Verfahren zum Fügen von Werkstücken mit Hochenergiestrahlung und Werkstück aus strangpreßbarer metallischer Legierung - Google Patents
Verfahren zum Fügen von Werkstücken mit Hochenergiestrahlung und Werkstück aus strangpreßbarer metallischer LegierungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Fügen
von Werkstücken insbesondere aus strangpreßbarer metallischer
Legierung, insbesondere Magnesium und Silizium aufweisender
Aluminiumlegierung, mit Hochenergiestrahlung, insbesondere
mit Laserstrahlung, bei dem mindestens ein Werkstück eine
längsdurchlaufende Nut aufweist und vor dem Fügen im Fügebe
reich fest mit einem nahtbeeinflussenden Schweißzusatzwerk
stoff verbunden wird, insbesondere mit einem Silizium aufwei
senden Zusatzwerkstoff, der in die Nut eingreift.
In vielen Bereichen der Technik werden zunehmend Strang
preßprofile aus Aluminiumlegierungen eingesetzt. Derartige
Strangpreßprofile sind leicht und dennoch sehr stabil und
können vor allem in der für die jeweilige Aufgabe maßge
schneiderten Form als Tailored Beams stranggepreßt werden. Um
auch größere Konstruktionsteile herstellen zu können, werden
Strangpreßprofile miteinander verschweißt. Beispielsweise
werden bei der Integralbauweise von Schienenfahrzeugen flä
chige Strangpreßprofile in ihrer Längsrichtung zu Seitenwän
den oder zu Dächern verschweißt. Ein weiteres Anwendungsbei
spiel liegt im Karosserieleichtbau, wo Strangpreßprofile aus
Aluminiumlegierungen zu Tragstrukturen zusammengefügt werden,
nämlich zu sogenannten Spaceframes. Das Verschweißen erlaubt
es, höhere Anforderungen an die Festigkeit zu erfüllen, als
wenn die Strangpreßprofile ineinandergesteckt oder ver
schraubt würden. Andererseits kommen häufig solche Aluminium
legierungen für die Strangpreßprofile zum Einsatz, die bei
ihrem Verschweißen heißrißempfindlich sind. Solche Heißrißem
pfindlichkeit ist beispielsweise für Strangpreßprofile aus
Aluminiumlegierungen der 6000er Gruppe bekannt, also für Alu
minium-Magnesium-Silizium-(AlMgSi)-Legierungen, die eine her
vorragende Preßbarkeit sowie hohe Festigkeit und gute Korro
sionsbeständigkeit aufweisen. Dabei gilt jedoch, daß bei
einem Gehalt von 0,75 Massen% Silizium, bei 1,2 Massen% Mag
nesium bzw. bei 0,5 Massen% Silizium und 0,3 Massen% Magne
sium (des weiteren 3 Massen% Kupfer) höchste Heißrißempfind
lichkeit besteht.
Um die Heißrißempfindlichkeit zu vermeiden, ist es be
kannt, den Siliziumgehalt in der Schmelze zu erhöhen, so daß
er auf ein bezüglich der Heißrißempfindlichkeit unkritisches
Maß kommt. Dieses Maß beträgt für Silizium ca. 3 Massen% und
für Magnesium ca. 5 Massen%.
Zur Beeinflussung des Siliziumgehalts in der Schmelze
ist es bekannt, Zusatzdraht zuzuführen, dessen Werkstoff z. B.
S-AlSi5, S-AlSi12, S-AlMg5 besteht. Wenn dieser Zusatzwerk
stoff als Zusatzdraht zugeführt wird, muß er beim Fügen mit
der Hochenergiestrahlung aufgeschmolzen werden, also bei
spielsweise durch den Laserstrahl beim Laserstrahlschweißen,
durch den Elektronenstrahl beim Elektronenstrahlschweißen
oder durch das Plasma beim Plasmaschweißen. Dabei ist die Zu
führung des Zusatzdrahtes nicht unkritisch. Beispielsweise
beträgt die Positioniergenauigkeit beim Laserstrahlschweißen
weniger als 0,5 mm. Eine Reihe weiterer Parameter muß berück
sichtigt werden, wie z. B. die Ein- und Ausrampzeit, die
Drahtvorschubgeschwindigkeit sowie die Warte- und Drahtrück
ziehzeit.
Es ist daher bei einem Verfahren mit den eingangs ge
nannten Verfahrensschritten bereits bekannt, vergleiche D-Z:
VDI-Verlag, Fortschrittberichte VDI, Reihe 2: Fertigungstech
nik, Nr. 326, Dipl.-Ing. P. Heider: "Lasergerechte Konstruk
tion und lasergerechte Fertigungsmittel zum Schweißen groß
formatiger Aluminiumstrukturbauteile", den Schweißzusatzwerk
stoff durch Plattieren auf ein Blech aufzubringen. Anschlie
ßend wurde die Plattierschicht außer im Bereich eines Fußes
wieder abgetragen, dessen Bemessung auf die geometrische Aus
bildung des Fügebereichs abgestimmt wurde. Ein derartiges
durch Plattieren erzieltes Depot von Schweißzusatzwerkstoff
auf dem Werkstück vermeidet zwar die Nachteile, die beim Ver
schweißen von Werkstücken unter freier Zuführung von Zusatz
draht auftreten. Das Herstellungsverfahren für den Fuß ist
jedoch sehr aufwendig, insbesondere bei größerer Schichtdicke
des Schweißzusatzwerkstoffes, wenn also größere Mengen des
Schweißzusatzwerkstoffes in die Fügestelle gelangen müssen,
um die Heißrißempfindlichkeit zu beseitigen. Das chemische
Abtragen des durch Plattieren deponierten Schweißzusatzwerk
stoffs vom Werkstück muß also sehr präzise auf die Fügestelle
abgestimmt werden, um die vorgenannten Fehler zu vermeiden.
Außerdem kann nicht ausgeschlossen werden, daß durch das che
mische Abtragen des Depots vom Blech auch dessen Außenfläche
angegriffen wird, möglicherweise sogar verbunden mit Abmes
sungsänderungen, weil auch ein Teil des Werkstücks chemisch
abgetragen wird. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit,
den Schweißzusatzwerkstoff beim Fügen vollständig aufzu
schmelzen, um unaufgeschmolzene Plattierschichtreste zu ver
meiden, die zu Nahtfehlern führen könnten, beispielsweise zu
Bindefehlern. Das ergibt Risiken beim Fügen. Das Plattieren
ist bei Blechen möglich, bei Strukturbauteilen in der Regel
nicht, da sich die Strukturbauteile durch Krafteinwirkung und
ggfs. durch Wärmeeinwirkung der Walzen deformieren können.
Bei komplexen Strukturbauteilen bzw. Strangpreßprofilen ist
es möglich, daß die Fügestelle dem Plattieren nicht zugäng
lich ist.
Aus der US 47 51 365 ist ein Verfahren mit den eingangs
genannten Verfahrensschritten bekannt, bei dem ein platten
förmiges Werkstück in einer platten Kante eine rechteckige
Nut aufweist, die zwei Rippen bildet. Auf den Rippen ist je
weils stangenartiger Schweißzusatzwerkstoff vorhanden, der
U-förmigen Querschnitt aufweist. Die Befestigung des Schweiß
zusatzwerkstoffs erfolgt durch Punktschweißen.
Aus der GB 12 98 951 ist ein Fügeverfahren bekannt, bei
dem ein drahtartiger Zusatzwerkstoff mit Hilfe einer Rolle in
einer Nut befestigt wird, die im Stoßbereich zweier miteinan
der zu verbindender Rohre vorhanden ist. Dieses bekannte Fü
geverfahren setzt voraus, daß die Rohre mit ihren Stoßflächen
zusammengedrückt gehalten werden, und daß der drahtartige Zu
satzwerkstoff kurz vor dem Aufschmelzen von der Rolle an Ort
und Stelle in der Nut gehalten wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren mit den eingangs genannten Verfahrensschritten so zu
verbessern, daß das Deponieren des Schweißzusatzwerkstoffs am
Werkstück vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jedes Werkstück
als ein strukturiertes Strangpreßprofil mit mindestens einer
Nut stranggepreßt wird, in der drahtartiger Schweißzusatz
werkstoff befestigt wird, der einen dem Nutquerschnitt zur
Befestigung angepaßten Querschnitt aufweist.
Für das Verfahren ist die Erkenntnis von Bedeutung, daß
es durch Einflußnahme auf die Formgebung des Strangpreßpro
fils möglich ist, ein einfaches Verbinden des Schweißzusatz
werkstoffs mit dem Werkstück zu erreichen. Die längsdurchlau
fende Nut wird derart profiliert, daß der drahtartige
Schweißzusatzwerkstoff in ihr befestigt werden kann. Hierzu
ist der Querschnitt des Schweißzusatzwerkstoffs auf den Nut
querschnitt abgestimmt, d. h. er füllt die Nut im wesentlichen
aus. Die Befestigung des Schweißzusatzwerkstoffs im Strang
preßprofil kann ohne besonderen Aufwand durchgeführt werden,
insbesondere ohne Bearbeitungsaufwand außerhalb des Fügebe
reichs. Es besteht praktisch keine Einflußnahme auf die Form
gebung des Fügebereichs durch das Deponieren des Schweißzu
satzwerkstoffs, weil dieser völlig innerhalb des Nutquer
schnitts untergebracht werden kann, sofern dies erforderlich
ist. Dabei bleiben die Hauptvorteile eines mit einem Depot
eines Schweißzusatzwerkstoffs versehenen Werkstücks erhalten,
nämlich eine Vereinfachung der Handhabung des Werkstücks und
des Schweißprozesses. Der Schweißzusatzwerkstoff kann auch
nachträglich im Strangpreßprofil deponiert werden, also nach
vollständigem Abschluß der Herstellung des Profils.
Der Schweißzusatzwerkstoff ist insbesondere siliziumhal
tig, wenn die Heißrißempfindlichkeit von Schweißnähten von
Bauteilen aus Silizium aufweisender Aluminiumlegierung elimi
niert werden soll. Andere Zusatzwerkstoffe können eingesetzt
werden, wenn andere Nahtfehler beseitigt werden sollen, oder
wenn Nahteigenschaften beeinflußt werden sollen, beispiels
weise wenn die Nahtfestigkeit gesteigert werden soll.
Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß der
Schweißzusatzwerkstoff dem Strangpreßprofil in Preßrichtung
hinter der Strangpresse zugeführt wird. In diesem Fall wird
das Strangpreßprofil unmittelbar hinter der Strangpresse fer
tiggestellt. Das ist im Hinblick auf einen geringen Platzbe
darf von Vorteil. Vor allem aber kann das heiße Profil für
die Befestigung des Schweißzusatzwerkstoffs ausgenutzt wer
den. Ein Kraft- und/oder Formschluß ist leicht herzustellen
und aufgrund der Schrumpfung des Strangpreßprofils infolge
Abkühlung findet eine Verbesserung der Befestigung des
Schweißzusatzwerkstoffs im Strangpreßprofil statt.
Das Verfahren kann dadurch weitergebildet werden, daß
der Schweißzusatzwerkstoff mit stationären Einpreßrollen in
die Nut des ununterbrochen geförderten Strangpreßprofils ein
gepreßt wird. Die Einpreßrollen können am Maschinengestell
der Strangpresse befestigt werden. Der bauliche Aufwand ist
infolgedessen gering. Die Einpreßrollen können den Schweißzu
satzwerkstoff mit dem Außenumfang des Strangpreßprofils plan
liegend drücken. Infolgedessen können die Werkstücke zum
Schweißen in einer Schweißstellung angeordnet werden, die
sich durch nichts von derjenigen unterscheidet, welche von
Werkstücken ohne Schweißzusatzwerkstoff eingenommen wird.
Wenn in beiden Fügepartnern jeweils Schweißzusatzwerk
stoff deponiert wird, kann die Masse bzw. der Querschnitt ei
ner Nut entsprechend kleiner gehalten werden. Außerdem ergibt
sich eine von Hause aus gleichmäßigere Verteilung des
Schweißzusatzwerkstoffs im Fügebereich.
Es ist vorteilhaft, das Verfahren so durchzuführen, daß
der Schweißzusatzwerkstoff als Draht mit einem Drahtförderge
rät zugeführt wird. Derartige Drahtfördergeräte sind kommer
ziell erhältlich und ermöglichen den Einsatz kommerziell er
hältlicher Drähte als Schweißzusatzwerkstoff. Mit einem der
artigen kommerziell erhältlichen Drahtzuführgerät kann die
Draht zu fuhr auch an wechselnde Geschwindigkeiten der Strang
presse angepaßt werden, sei es bei unterschiedlichen Strang
preßprofilen oder bei Geschwindigkeitsveränderungen während
der Herstellung eines Strangpreßprofils.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Werkstück aus
einer strangpreßbaren metallischen Legierung, insbesondere
aus einer Magnesium und Silizium aufweisenden Aluminiumlegie
rung, mit einem im Fügebereich fest verbunden angeordneten
nahtbeeinflussenden Schweißzusatzwerkstoff, insbesondere mit
einem Silizium aufweisenden Zusatzwerkstoff.
Derartige Werkstücke sind als die oben vorbeschriebenen
plattierten Bleche bekannt. Es ergeben sich beim Einsatz der
artiger Werkstücke zum Herstellen großformatiger Aluminium-
Strukturbauteile die ebenfalls oben beschriebenen Schwierig
keiten.
Der Erfindung liegt daher ebenfalls die Aufgabe zugrun
de, ein Werkstück mit den vorgenannten Merkmalen so zu ver
bessern, daß heißrißfreie Nähte insbesondere durch Laser
strahlschweißen hergestellt werden können, ohne daß bei der
Deponierung des Schweißzusatzwerkstoffs eine Beeinflussung
des Außenumfangs des Werkstücks in Kauf genommen werden müß
te, die negativen Einfluß auf die Verbindungsfestigkeit bzw.
auf die Ausgestaltung des großformatigen Aluminium-Struktur
bauteils nehmen könnte.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Werkstück als
Strangpreßprofil mindestens eine längsdurchlaufende Nut auf
weist, in der drahtartiger Schweißzusatzwerkstoff befestigt
ist, der einen dem Nutquerschnitt zur Befestigung angepaßten
Querschnitt aufweist.
Da das Werkstück mindestens eine längsdurchlaufende Nut
aufweist, in der Schweißzusatzwerkstoff fest deponiert ist,
kann es beim Verschweißen problemlos gehandhabt werden. Der
Zusatzwerkstoff erfordert keinerlei zusätzliche Handhabungs
maßnahmen. Auch die Schweißeinrichtung braucht nicht darauf
abgestimmt zu werden, daß Zusatzwerkstoff unabhängig vom
Werkstück aufgeschmolzen werden müßte. Eine Einflußnahme auf
die Zufuhr von Schweißzusatzwerkstoff bei Parameteränderungen
des Schweißprozesses entfällt, beispielsweise bei Geschwin
digkeitsänderungen.
Das Werkstück kann so ausgebildet werden, daß das
Strangpreßprofil die Nut in einer dem Fügepartner zugewende
ten Fläche aufweist. In diesem Fall ist der Schweißzusatz
werkstoff inmitten des aufzuschmelzenden Werkstoffs des be
treffenden Fügepartners angeordnet. Probleme, die sich bei
der Verteilung des Schweißzusatzwerkstoffs im Nahtbereich er
geben könnten, werden verringert. Das ist insbesondere bei
hohen Schweißgeschwindigkeiten von Vorteil.
Das Werkstück kann aber auch so ausgebildet werden, daß
das Strangpreßprofil die Nut in einer einer Laserstrahlung
zugewendeten Fläche aufweist. In diesem Fall können insbeson
dere die Randbereiche der Schweißnaht sicher mit Schweißzu
satzwerkstoff versorgt werden, um eine hier besonders auftre
tende Heißrißempfindlichkeit zu unterdrücken. Diese Anordnung
der Nut ist insbesondere für geringere Einschweißtiefen ge
eignet.
Wenn es gefordert wird, den Schweißzusatzwerkstoff über
eine größere Nahthöhe schon von Hause aus gleichmäßig zu ver
teilen, kann das Werkstück so ausbildet werden, daß zwei ein
ander dicht benachbarte Nuten vorhanden sind. Üblicherweise
wird die in einem Schmelzbad herrschende Dynamik zwar ausrei
chen, um Schweißzusatzwerkstoff im Nahtbereich gleichmäßig zu
verteilen. Bei erhöhten Schweißgeschwindigkeiten oder bei aus
anderen Gründen kritischen Fügezuständen könnte es jedoch von
Vorteil sein, daß der Schweißzusatzwerkstoff durch die Anord
nung der beiden Nuten bereits vorverteilt ist.
Im Sinne einer besonderen Vorverteilung des Schweißzu
satzwerkstoffs kann das Werkstück so ausgebildet werden, daß
zwei Nuten eines Strangpreßprofils unterschiedlichen Quer
schnitt aufweisen. Es erfolgt dann eine Häufung des Schweiß
zusatzwerkstoffs im Bereich der Nut mit dem größeren Quer
schnitt.
Die Erfindung wird an Hand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zum Herstellen von Strangpreßprofilen mit zuge
führtem Schweißzusatzwerkstoff,
Fig. 2a bis 2d unterschiedlich ausgebildete Strangpreß
profile,
Fig. 3 die Montage zweier Strangpreßprofile, und
Fig. 4 das Fügen zweier Strangpreßprofile.
In den Fig. 2a bis 2d sind Strangpreßprofile 11 darge
stellt. Es handelt sich um sogenannte Tailored Beams. Die
Strangpreßprofile 11 werden dazu benutzt, um zu mehreren flä
chige Elemente zu bilden. Zu diesem Zweck werden die Elemente
11 als Fügepartner stumpf gestoßen. Fig. 3 zeigt zwei solcher
Strangpreßprofile bzw. Fügepartner 11, 11′ mit aufeinander ab
gestimmten Flächen 20, die einander zugewandt sind. Zur Er
leichterung des Zusammenbaus dieser Strangpreßprofile 11, 11′
sind an den einander zugewandten Flächen 20 Kupplungsmittel
22 bzw. Gegenkupplungsmittel 23 vorhanden, die ineinander
eingehakt werden, so daß die relative Vertikalstellung der
Strangpreßprofile 11, 11′ gesichert ist und in gewissem Umfang
auch deren Horizontalstellung, zumindest bis zum Fügen bzw.
währenddessen.
Fig. 2a zeigt ein Strangpreßprofil 11 mit einer Nut 15,
die längsdurchlaufend im Strangpreßprofil 11 bzw. in dessen
dem Fügepartner zugewandten Fläche 20 angeordnet ist. Bei
dem Schweißprofil der Fig. 2b ist die Nut 15 in einer Fläche
angeordnet, die der Laserstrahlung 12 zugeordnet ist, vgl.
Fig. 4. Die Nut 15 befindet sich im Randbereich des Fügebe
reichs 13. Fig. 2c zeigt in der Fläche 20 zwei einander dicht
benachbarte Nuten 15, 15′, ebenso wie Fig. 2d zwei einander
dicht benachbarte Nuten 15′, 15′′ zeigt. Gemäß Fig. 2c ist die
Nut 15′ kleiner im Querschnitt, als die Nut 15. Die Nut 15′
gemäß Fig. 2d ist ebenso groß, wie die Nut 15′′.
In Fig. 1 wird anhand einer schematischen Darstellung er
läutert, wie der Schweißzusatzwerkstoff 14 und ein Strang
preßprofil 11 zusammengelangen. Mit Hilfe der Strangpresse
16, die herkömmlicher Ausgestaltung ist und einen Preßstempel
21 hat, wird die in dem Vorratsbehälter der Strangpresse 16
befindliche Aluminiumlegierung durch eine Matrize 24 gepreßt
und gewinnt dadurch beispielsweise die in den Fig. 2a bis 2d
dargestellte Querschnittsgestaltung. Die Nuten 15 bis 15′′
werden durch entsprechende Vorsprünge der Matrize 24 während
des Strangpressens des Strangpreßprofils 11 hergestellt. Der
Herstellungsaufwand für diese längsdurchlaufenden Nuten ist
daher äußerst gering. Ein Rollengestell 25 stützt das noch
heiße und daher verformbare Strangpreßprofil 11 ab, so daß es
seine Form behält. Wenn die Nut 15 des Strangpreßprofils 11
gemäß Fig. 2a angeordnet ist, muß das Strangpreßprofil 11 bei
Zuführung des Schweißzusatzwerkstoffs 14 gemäß Fig. 1 von oben
hochkant geführt und seitlich entsprechend abgestützt werden.
Für die Zuführung des Schweißzusatzwerkstoffs 14 ist un
mittelbar hinter der Strangpresse 16 die erforderliche Ein
richtung angeordnet. Als Schweißzusatzwerkstoff 14 wird in
Abstimmung auf die im wesentlichen halbkreisförmige Ausge
staltung der Nut 15 bis 15′′ ein Draht verwendet, der dem
Nutquerschnitt angepaßt ist. Zum Einsatz kommt beispielsweise
ein Draht, dessen Durchmesser geringfügig größer ist, als die
Nuttiefe. Dieser Draht wird mit einem Drahtfördergerät 18 zu
geführt, welches den Draht von einer Vorratsrolle 26 abzieht.
Der Draht bzw. Schweißzusatzwerkstoff 14 wird mit zwei Ein
preßrollen 17 in die Nut 15 bis 15′′ gedrückt, wobei die in
Bewegungsrichtung erste Einpreßrolle 17 im wesentlichen der
Umlenkung des Drahts dienen kann, während die zweite Einpreß
rolle 17 vornehmlich auf das Einpressen in das Strangpreßpro
fil 11 oder auf das Halten des Drahts in der Nut ausgebildet
ist.
Der Werkstoff des Strangpreßprofils 11 ist vorzugsweise
eine Aluminiumlegierung der 6000er Gruppe, beispielsweise
AlMgSi0,5 (EN AW-6060), AlMgSi0,7 (EN AW-6005A) oder AlMgSi1
(EN AW-6082). Der Schweißzusatzwerkstoff kann jeweils an die
Schweißaufgabe angepaßt werden, z. B. durch die Wahl der Le
gierung S-AlSi5, S-AlSi12 oder S-AlMg5. Eine weitere Möglich
keit zur Anpassung besteht durch Dimensionierung des Draht
durchmessers mit d = 0,8 mm, 1,2 mm, 1,6 mm oder 2,0 mm. Es
können bei einem Fügepartner 11 oder auch bei beiden Füge
partnern 11 jeweils ein oder mehrere Drähte eingesetzt wer
den.
Für die Auswahl des Schweißzusatzwerkstoffs gilt grund
sätzlich folgende Gleichung:
Σ XDraht · ADraht + XProfil · Aaufgeschmolzen = Xunkritisch · ANaht
mit:
A = Querschnittsfläche
X = Legierungsgehalt
Xunkritisch 0.03 für Silizium
Xunkritisch 0.05 für Magnesium
für einen einzigen Draht ergibt sich mit
A = Querschnittsfläche
X = Legierungsgehalt
Xunkritisch 0.03 für Silizium
Xunkritisch 0.05 für Magnesium
für einen einzigen Draht ergibt sich mit
Aaufgeschmolzen = ANaht - ADraht
XDraht · ADraht + XProfil ·(ANaht - ADraht) = Xunkritisch · ANaht
XDraht · ADraht + XProfil ·(ANaht - ADraht) = Xunkritisch · ANaht
Die vorstehende Gleichung kann wie folgt aufgelöst werden:
XDraht · ADraht + XProfil · ANaht - XProfil · ADraht = Xunkrit · ANaht
XDraht · ADraht - XProfil · ADraht = Xunkrit ·ANaht - XProfil · ANaht
(XDraht - XProfil)· ADraht = (Xunkritisch - XProfil)· ANaht
XDraht · ADraht - XProfil · ADraht = Xunkrit ·ANaht - XProfil · ANaht
(XDraht - XProfil)· ADraht = (Xunkritisch - XProfil)· ANaht
Wendet man die vorstehende Gleichung an auf die Deponie
rung eines Schweißzusatzwerkstoffs bei einem Strangpreßprofil
aus AlMgSi0,7 mit einem Zusatzwerkstoff S-AlSi12, der durch
zwei Zusatzdrähte deponiert wird, die jeweils einen Durchmes
ser von d = 1,6 mm haben, so läßt sich die maximale, nicht
heißrißgefährdete Schweißnahtquerschnittsfläche wie folgt be
rechnen:
ANaht = [(0,12 - 0,07)/(0,03 - 0,007)] · 2,011 mm² · 2 = 19,76 mm²
Diese Schweißnahtquerschnittsfläche darf nicht über
schritten werden, falls nicht Heißrißgefahr entstehen soll.
Da laserstrahlgeschweißte Nähte typischerweise sehr schmal
sind, ist deren Querschnittsfläche im Vergleich zu konventio
nell geschweißten Nähten kleiner und für eine Blechdicke von
z. B. s = 5 mm ist die Schweißnahtquerschnittsfläche in der
Regel deutlich kleiner, als die oben als maximal zulässig er
rechnete.
Zum Fügen von Strangpreßprofilen wird vorteilhafterweise
das Laserstrahlschweißen eingesetzt. Aber auch das Elektro
nenstrahlschweißen oder geeignete konventionelle Verfahren,
wie das Wolfram-Inertgas-Schweißen, das Plasmaschweißen oder
das Gasschmelzschweißen können zum Einsatz kommen. Bei den
konventionellen Schweißverfahren ist jedoch die Einschweiß
tiefe geringer, so daß der Zusatzwerkstoff an der Oberfläche
des Werkstoffs deponiert werden sollte, also an der der Ener
giequelle zugewendeten Fläche.
Claims (10)
1. Verfahren zum Fügen von Werkstücken (10) insbesondere
aus strangpreßbarer metallischer Legierung, insbesondere
Magnesium und Silizium aufweisender Aluminiumlegierung,
mit Hochenergiestrahlung, insbesondere mit Laserstrah
lung (12), bei dem mindestens ein Werkstück (10) eine
längsdurchlaufende Nut aufweist und vor dem Fügen im Fü
gebereich (13) fest mit einem nahtbeeinflussenden
Schweißzusatzwerkstoff (14) verbunden wird, insbesondere
mit einem Silizium aufweisenden Zusatzwerkstoff, der in
die Nut eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Werkstück (10) als ein strukturiertes Strangpreßprofil
(11) mit mindestens einer Nut (15) stranggepreßt wird, in
der drahtartiger Schweißzusatzwerkstoff (14) befestigt
wird, der einen dem Nutquerschnitt zur Befestigung ange
paßten Querschnitt aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schweißzusatzwerkstoff (14) dem Strangpreßprofil
(11) in Preßrichtung hinter der Strangpresse (16) zuge
führt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Schweißzusatzwerkstoff (14) mit stationären
Einspreßrollen (17) in die Nut (15) des ununterbrochen
geförderten Strangpreßprofils (11) eingepreßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß in beiden Fügepartnern (11, 11′) jeweils
Schweißzusatzwerkstoff (14) deponiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Schweißzusatzwerkstoff (14) als Draht mit
einem Drahtfördergerät (18) zugeführt wird.
6. Werkstück (10) aus einer strangpreßbaren metallischen
Legierung, insbesondere aus einer Magnesium und Silizium
aufweisenden Aluminiumlegierung, mit einem im Fügebe
reich (13) fest verbunden angeordneten nahtbeeinflussen
den Schweißzusatzwerkstoff (14), insbesondere mit einem
Silizium aufweisenden Zusatzwerkstoff, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Werkstück (10) als Strangpreßprofil
(11) mindestens eine längsdurchlaufende Nut (15) auf
weist, in der drahtartiger Schweißzusatzwerkstoff (14)
befestigt ist, der einen dem Nutquerschnitt zur Befesti
gung angepaßten Querschnitt aufweist.
7. Werkstück nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strangpreßprofil (11) die Nut (15) in einer dem
Fügepartner (11, 11′) zugewandten Fläche (20) aufweist.
8. Werkstück nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strangpreßprofil (11) die Nut (15) in einer ei
ner Laserstrahlung (12) zugewandten Fläche (19) auf
weist.
9. Werkstück nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß zwei einander dicht benachbarte Nuten (15, 15′,
15′′) vorhanden sind.
10. Werkstück nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Nuten (15, 15′′) eines Strangpreßprofils (11)
unterschiedlichen Querschnitt aufweisen.
Priority Applications (1)
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