DE19629569A1 - Verfahren und Sensor zur Bestimmung des Ladezustandes von Bleibatterien - Google Patents
Verfahren und Sensor zur Bestimmung des Ladezustandes von BleibatterienInfo
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- G01R31/379—Arrangements for testing, measuring or monitoring the electrical condition of accumulators or electric batteries, e.g. capacity or state of charge [SoC] specially adapted for the type of battery or accumulator for lead-acid batteries
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Sensor
zur Bestimmung des Ladezustandes von Bleibatterien
gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 8.
Die Kenntnis des Ladezustandes von Bleibatterien ist
bei vielen Anwendungsgebieten wichtig, zum Beispiel zur
Kontrolle der Betriebsfähigkeit in Anlagen für die
Notversorgung und Sicherungstechnik oder zur Ermittlung
der verfügbaren Kapazität bei der Elektrotraktion.
Der Ladezustand der Bleibatterien im Zyklenbetrieb läßt
sich durch die Bestimmung der Konzentration der
Schwefelsäure ermitteln, da diese direkt an der
elektrochemischen Reaktion der Ladung und Entladung
beteiligt ist. Die Betriebsfähigkeit von Batterien im
Pufferbetrieb, die sich überwiegend im geladenen
Zustand befinden, kann ebenfalls durch Bestimmung der
Säurekonzentration kontrolliert werden, da die
Schwefelsäure bei den die Betriebsfähigkeit
beeinträchtigenden Korrosionsreaktionen verbraucht
wird.
Die Konzentration der Batteriesäure wird üblicherweise
aerometrisch bestimmt oder die Dichte wird nach einer
empirischen Beziehung aus der Batterie-Ruhespannung
berechnet. Es werden auch Verfahren der
Konzentrationsbestimmung durch Leitfähigkeits- oder
Impedanzmessungen angewendet.
Alle Verfahren weisen jedoch erhebliche Nachteile auf.
Die aerometrische Dichtungsbestimmung kann nur in der
über den Elektrodenplatten stehenden Säure durchgeführt
werden, die nur mit Zeitverzug für den
Diffusionsaustausch der Konzentration der Säure
zwischen den Elektrodenplatten entspricht und ist bei
Batterien mit festgelegtem Elektrolyten nicht
anwendbar. Die Ruhespannung kann bei Batterien im
Pufferbetrieb nicht und bei Batterien im Zyklenbetrieb
erst nach Diffusionsausgleich der Schwefelsäure in den
Elektrodenplatten gemessen werden. Durch
Leitfähigkeits- und Impedanzmessungen werden komplexe
Werte erfaßt, an denen die Schwefelsäurekonzentration
nur einen geringen Anteil hat. Bei Blockbatterien
können außerdem die Ergebnisse durch unterschiedliches
Verhalten der einzelnen Zellen überdeckt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und einen Sensor zu finden, die eine
Konzentrationsbestimmung der Schwefelsäure ohne die
beschriebenen Nachteile und Einschränkungen
ermöglichen.
Die Lösung der Aufgaben erfolgt mit den
kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1 und 8.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die
Schwefelsäurekonzentration in der Batterie nach dem
Prinzip einer elektrochemischen Konzentrationskette aus
der Potentialdifferenz zweier aus gleichem, gegenüber
Schwefelsäure elektrochemisch aktivem Material
bestehenden Elektroden, von den die als Meßelektrode
bezeichnete mit der zu bestimmenden Säure und die als
Referenzmeßelektrode bezeichnete mit einer
Referenzschwefelsäure in Berührung stehen, bestimmt
wird. Das Potential wird auf diese Weise ausschließlich
durch die Schwefelsäurekonzentration bestimmt, da
Potentialeinflüsse zum Beispiel durch chemische
Veränderungen des Elektrodenmaterials eliminiert
werden.
Erfindungsgemäß werden als elektrochemisch aktives
Elektrodenmaterial bevorzugt Bleidioxid oder Blei
verwendet. Dem Meßvorgang liegen die Reaktionen
PbO₂ + 2H· + 2e + H₂SO₄ → PbSO₄ + 2H₂O
bzw. Pb + H₂SO₄ → PbSO₄ + 2H· + 2e
zugrunde, die an der Elektrode in der konzentrierteren
Säure nach rechts und an der Elektrode mit der
verdünnteren Säure nach links verlaufen.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, zur
Verhinderung eines Konzentrationsausgleiches durch
Diffusion das Verfahren entsprechend einer
elektrochemischen Doppelkette durchzuführen, indem
zwischen Meß- und Referenzelektrolyt eine bipolare
Gegenelektrode geschaltet wird.
Das elektrochemisch aktive Material der bipolaren
Gegenelektrode muß in Schwefelsäure chemisch stabil
sein und mindestens mit den Wasserstoffionen der
Schwefelsäure im elektrochemischen Gleichgewicht
stehen.
Es wurde gefunden, daß chinoide Verbindungen wie
Chinhydron, Anthrachinon oder Anthron in Form von
Redox-Elektroden der Art
X + nH· + ne → XHn
diese Bedingungen erfüllen.
Als Material für die Gegenelektrode sind auch
säurebeständige Verbindungen mit Carboxyl-Gruppen wie
Methoxybenzaldehyd oder organische Säuren wie
Huminsäuren geeignet.
Es wurde auch gefunden, daß Blei als Elektrodenmaterial
auf Grund des Gleichgewichts
Pb + H₂SO₄ → PbSO₄ + 2H· + 2e
gut geeignet ist.
Im Konzentrationsbereich der Batteriesäure ergibt sich
auf Grund eines unstetigen Verlaufes des
Aktivitätskoeffizienten anstelle der Nernstschen
Gleichung eine einfache lineare Beziehung zwischen
Potentialdifferenz E und Säurekonzentration C
E = k * C
bei der k eine Konstante mit der Dimension mV/Mol H₂SO₄
ist und durch Eichung der Meßvorrichtung bestimmt wird.
Der erfindungsgemäße Sensor zur Durchführung des
Meßverfahrens setzt sich aus einer Meßelektrode und
einer Referenzelektrode bestehend aus der
Referenzmeßelektrode, dem Behälter für den
Referenzelektrolyten und der bipolaren Gegenelektrode
zusammen.
Der Sensor kann vorteilhafterweise in der Batteriezelle
installiert oder als mobiles Meßgerät verwendet werden.
Eine weitere bevorzugte Ausführung besteht darin, daß
sich die Referenzschwefelsäure mit der
Referenzmeßelektrode in einem Behälter befinden, durch
den die rohrförmige Meßelektrode geführt wird und an
dessen unteren Ende die rohrförmige bipolare
Gegenelektrode angeordnet ist. Der Sensor wird in der
Batteriezelle so angeordnet, daß sich der Behälter mit
der Referenzschwefelsäure über den Elektrodenplatten
befindet und der rohrförmige Schaft der Meß- und der
Gegenelektrode zwischen den Elektrodenplatten oder in
einem freibleibenden Röhrchen einer
Panzerplattenelektrode sitzt.
Die Referenzschwefelsäure wird gelförmig gebunden und
hat zweckmäßigerweise eine Konzentration, die der
Batteriesäure im geladenen Zustand entspricht.
Wenn Bleioxid als elektrochemisch aktives Material für
die Meßelektrode verwendet wird, hat diese den
Charakter einer pulverförmigen Elektrode zwischen deren
Partikeln sich Säure befindet. Der Diffusionsausgleich
zwischen dieser Säure und der zu messenden Säure einer
anderen Konzentration beeinflußt die Kinetik des
Meßvorganges. Die Schichtdicke der Meßelektrode muß
deshalb klein sein und das freie Volumen gering
gehalten werden. Als geeignete Methoden haben sich die
Herstellung einer Folie oder eines Preßkörpers mit
säurebeständigem Kunststoff-Latex, das Einpressen in
ein poröses Material und das elektrochemische Erzeugen
einer Bleidioxidschicht auf einem metallischen Leiter
erwiesen.
In der bipolaren Gegenelektrode stellen sich an den
Phasengrenzen zum Meß- bzw. Referenzelektrolyten
Gleichgewichte mit unterschiedlicher
Wasserstoffionenkonzentration ein. Damit verbunden
wandern Elektronen durch die Elektrode. Die Elektrode
kann zweiteilig gestaltet werden, in dem zwei Schichten
des elektrochemisch aktiven Elektrodenmaterials an den
Enden des Elektrodenschaftes positioniert und durch
einen Elektronenleiter verbunden werden.
Bei ausreichender Elektronenleitfähigkeit oder Zusatz
eines Elektronenleiters zum Beispiel in Form von
Graphit kann das elektrochemische Material auch
ungeteilt angeordnet werden, da die
Wanderungsgeschwindigkeit der Wasserstoffionen im
Festkörper äußerst gering ist. In diesem Fall ist das
elektrochemisch aktive Material am unteren Ende des
Elektrodenschaftes angeordnet und der Elektrodenschaft
in Form eines Elektrolytschlüssels mit der
Referenzschwefelsäure gefüllt.
Wenn eine Batterie im Pufferbetrieb arbeitet und sich
im Normalfall in geladenem Zustand befindet, kann auf
die bipolare Gegenelektrode verzichtet werden.
Der Schaft der Gegenelektrode dient in diesem Fall als
Elektrolytschlüssel und wird am unteren Ende mit einem
Diaphragma verschlossen.
Gegenüber dem Stand der Technik weist die Erfindung
verschiedene Vorteile auf.
So werden sowohl Lade-/Entladeregime als auch
Korrosionsreaktion als Hauptursache gemäß den
Reaktionen
Pb + PbO₂ + 2H₂SO₄ → 2PbSO₄ + 2H₂O
Pb + H₂SO₄ → PbSO₄ + H₂
ausschließlich durch die Schwefelsäurekonzentration
indiziert. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es,
nur diese Schwefelsäurekonzentration zu messen und
damit die Bestimmungsgenauigkeit des Ladezustandes von
Batterien bedeutend zu verbessern.
Die Elektroden des erfindungsgemäßen Sensors können
praktisch überall im Inneren der Batterie angeordnet
werden, z. B. zwischen den Platten, so daß eine
Zustandserfassung vor Ort ohne Zeitverzögerung möglich
ist.
Die Anwendbarkeit des Verfahrens ist in allen
Batterietypen gegeben.
Da die Elektroden bereits bei der Herstellung in den
Einzelzellen installiert werden können, ist eine exakte
Kontrolle von Blockbatterien möglich.
Es ist naheliegend, daß das erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur für die Prüfung des Ladezustandes von
Batterien sondern für alle Zwecke geeignet ist, bei der
die Messung der Konzentration von Schwefelsäure von
Interesse ist.
Die Erfindung soll anhand der folgenden
Ausführungsbeispiele und der dazugehörenden Figuren
näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 einen Sensor zur Messung der
Schwefelsäurekonzentration mit Meßelektrode
und Referenzmeßelektrode aus Bleidioxid und
bipolarer Gegenelektrode aus Anthron,
Fig. 2 einen Sensor mit Meßelektrode und
Referenzmeßelektrode aus Bleidioxid mit
einer zweiteiligen bipolaren Gegenelektrode
aus Blei,
Fig. 3 einen Sensor für die Überwachung von
Batterien im Pufferbetrieb,
Fig. 4 Schnittdarstellung einer Batteriezelle mit
Panzerplatten und mit Sensor,
Fig. 5 Schnittdarstellung einer Batteriezelle mit
Gitterplatten und mit Sensor
und
Fig. 6 eine Potential-Konzentrationskennlinie.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Sensor zur
Bestimmung der Schwefelsäurekonzentration in
Batteriezellen, der aus einem Sensorkopf 1, einer
Meßelektrode 2 und einer Referenzelektrode 3 besteht.
Die Referenzelektrode 3 setzt sich aus einer
Referenzmeßelektrode 6 und einer bipolaren
Gegenelektrode 6a zusammen. Der Sensorkopf 1 besteht
aus einem Teflonrohr 7, das am oberen Ende eine
Anschlußbuchse 8 aufweist und am unteren Ende mit einer
Teflonscheibe 9 verschlossen ist. Die Teflonscheibe 9
besitzt zwei Öffnungen, durch die die Meßelektrode 2
und die bipolare Gegenelektrode 6a flüssigkeitsdicht
geführt werden. Im Sensorkopf 1 ist die
Referenzmeßelektrode 6 angeordnet, die aus einem
Teflonschlauch 10 besteht, der eine Bleidioxidschicht
11 am unteren Ende und einen Platindraht 12 umfaßt, der
die Bleidioxidschicht 11 mit der Anschlußbuchse 8
leitend verbindet. Der Sensorkopf 1 ist mit einer
gelförmig gebundenen Referenzschwefelsäure 13 gefüllt.
Ein Meßelektrodenschaft 4 der Meßelektrode 2 besteht
aus einem Teflonschlauch und einem verzinnten
Kupferdraht 14, der mit der Anschlußbuchse 8 und am
unteren Ende mit einem Bleidraht 15 über eine
Kontaktstelle 31 verbunden ist. Der Bleidraht 15 ist an
der Austrittsstelle 16 des Meßelektrodenschaftes 4 der
Meßelektrode 2 abgedichtet und mit einer
Bleidioxidschicht 17 überzogen, die durch Formation
gebildet wurde. Der Referenzelektrodenschaft 5 der
bipolaren Gegenelektrode 6a besteht ebenfalls aus
Teflon und enthält im unteren Teil eine Anthronschicht
18, wobei das Anthron paraffingebunden ist und darüber
ebenfalls mit gelförmig gebundener
Referenzschwefelsäure 13 gefüllt ist.
Die Meßelektrode 2 steht über der Bleidioxidschicht 17
mit der zu messenden Batteriesäure 30 und die
Referenzmeßelektrode 6 steht über die Bleidioxidschicht
11 mit der Referenzschwefelsäure 13 in Verbindung. Wenn
die Konzentration der zu messenden Batteriesäure 30
gleich der Konzentration der Referenzschwefelsäure 13
ist, ist die Potentialdifferenz zwischen Meßelektrode 2
und der Referenzmeßelektrode 6 gleich Null. Wenn sich
die Konzentration der zu messenden Batteriesäure 30
gegenüber der Referenzschwefelsäure 13, zum Beispiel
bei einer Entladung der Batterie, verringert, bildet
sich eine Potentialdifferenz zwischen Meßelektrode 2
und Referenzmeßelektrode 6 aus, die dem
Konzentrationsunterschied zwischen der Batteriesäure 30
und der Referenzschwefelsäure 13 proportional ist und
durch Anschluß eines Meßverstärkers an die
Anschlußbuchse 8 bestimmt werden kann.
Durch das Zwischenschalten der bipolaren Gegenelektrode
6a wird ein Konzentrationsausgleich zwischen der zu
messenden Säure und der Referenzschwefelsäure 13
verhindert. Beim Meßvorgang ist jedoch ein
Wasserstoffionentransfer zwischen Batteriesäure 30 und
Referenzschwefelsäure 13 erforderlich, da an der
Meßelektrode 2 durch Umwandlung von Bleisulfat in
Bleidioxid Wasserstoffionen freigesetzt werden, die an
der Referenzmeßelektrode 6 durch Umwandlung von
Bleidioxid in Bleisulfat gebunden werden.
Der Wasserstoffionentransfer erfolgt durch
Wasserstoffionengleichgewichtseinstellungen der
Anthronschicht 18 einerseits mit der im
Meßelektrodenschaft 4 enthaltenen Referenzschwefelsäure
13 und andererseits mit der zu messenden Batteriesäure
30, in die der Meßelektrodenschaft 4 taucht. Dabei
werden aus der Referenzschwefelsäure 13
Wasserstoffionen unter Bildung von phenolischen Gruppen
aufgenommen und in die zu messende Batteriesäure 30
Wasserstoffionen unter Bildung chinoider Gruppen (C=
O-Gruppen) abgegeben. Innerhalb der Anthronschicht 18
wandern Elektronen von der der Referenzschwefelsäure 13
zugewandten Seite zu der zu messenden Batteriesäure 30
zugewandten Seite. Die bipolare Gegenelektrode 6a
beeinflußt nicht die Potentialeinstellung zwischen
Meßelektrode 2 und Referenzmeßelektrode 6, da die den
Wasserstoffionengleichgewichten entsprechenden
Potentiale der bipolaren Gegenelektrode 6a mit dem
entgegengesetzten Vorzeichen gleich sind.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Sensors mit
einer zweiteiligen bipolaren Gegenelektrode 6a, deren
elektrochemisch aktives Material Blei ist und eine
andere Form der Meßelektrode 2. Der Meßelektrodenschaft
4 der Meßelektrode 2 besteht in diesem Falle aus einem
Teflonschlauch, der einen Platindraht 19 dicht
umschließt und am unteren Ende die Bleidioxidschicht 17
bildet, die durch Formation aus Mennige gebildet wird.
Der Referenzelektrodenschaft 5 der bipolaren
Gegenelektrode 6a wird ebenfalls durch einen
Teflonschlauch gebildet, in dem ein verzinnter
Kupferdraht 14 durchgeführt ist. In den überstehenden
Schlauchenden des Referenzelektrodenschaftes 5 ist in
der unteren Bleischicht 20 und in der oberen
Bleischicht 21 Bleipulver als elektrochemisch aktives
Material der bipolaren Gegenelektrode 6a eingepreßt.
Der Meßvorgang zwischen Meßelektrode 2 und
Referenzmeßelektrode 6 ist mit dem Meßvorgang des
Sensors zur Messung der Konzentration der Batteriesäure
30 mit Meßelektrode 2 und Referenzmeßelektrode 6 aus
Bleidioxid und bipolarer Gegenelektrode 6a aus Anthron
identisch. Der Wasserstoffionentransfer durch die
bipolare Gegenelektrode 6a erfolgt über die
Wasserstoffionengleichgewichte zwischen oberer
Bleischicht 21 und der Referenzschwefelsäure 13 und der
unteren Bleischicht 20 mit der zu messenden
Batteriesäure 30, indem in der oberen Bleischicht 21
Bleisulfat unter der Aufnahme von Wasserstoffionen
unter Bildung von Schwefelsäure in Blei und in der
unteren Bleischicht 20 Blei mit Schwefelsäure unter
Abgabe von Wasserstoffionen in Bleisulfat umgewandelt
wird. Die mit der Gleichgewichtseinstellung verbundene
Elektronenwanderung von der unteren Bleischicht 20 zur
oberen Bleischicht 21 erfolgt über den verzinnten
Kupferdraht 14.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des Sensors, die für
die Kontrolle von Batterien im Pufferbetrieb geeignet
ist. Die Konstruktion des Sensors entspricht
grundsätzlich der Ausführungsform gemäß Fig. 1. Der
Referenzelektrodenschaft 5 der Referenzelektrode 3
enthält jedoch keine bipolare Gegenelektrode, sondern
ist vollständig mit der gelförmigen
Referenzschwefelsäure 13 gefüllt und am unteren Ende
mit einem Diaphragma 22 verschlossen.
Im Pufferbetrieb befindet sich die Batteriezelle im
Normalfall ständig im geladenen Zustand, das heißt,
Referenzschwefelsäure 13 und die zu messende Säure
haben die gleiche Konzentration, und ein
Konzentrationsausgleich durch Diffusion kann nicht
stattfinden. Die Potentialdifferenz zwischen
Meßelektrode 2 und Referenzelektrode 3 ist bei
einwandfreiem Zustand der Batteriezelle Null. Eine
auftretende Potentialdifferenz weist auf eine
schadhafte Zelle hin, die dann mit dem in ihr
enthaltenen Sensor ausgewechselt werden muß.
Fig. 4 zeigt eine Schnittdarstellung einer
Batteriezelle 27 mit einem Sensor 23 in einem
Zellengefäß 33, einem Zellendeckel 29, einer über eine
Polbrücke 36 mit einem Pol 37 verbundene positive
Elektrodenplatte 25, hier als Panzerplatte ausgeführt,
die aus den Röhrchen 34 besteht und dem Separator 26.
Die positive Elektrodenplatte 25 der Batteriezelle 27
ist um ein Röhrchen 34 verkürzt, so daß ein Meßraum 38
entsteht. Der Zellendeckel 29 enthält eine Durchführung
28. Der erfindungsgemäße Sensor 23 ist in der
Batteriezelle 27 so angeordnet, daß der Sensorkopf 1 in
der Durchführung 28 des Zellendeckels 29 befestigt ist
und in einem Raum 35 oberhalb der Separatoren 26
angeordnet ist. Der Sensorkopf 1 befindet sich mit
seinem oberen, die Anschlußbuchse 8 enthaltenen Teil
oberhalb des Zellendeckels 29. Die Meßelektrode 2 und
die hier sichtbare Referenzelektrode 3 tauchen in die
im Raum 38 befindliche zu messende Batteriesäure 30
ein. Der Meßvorgang zur Bestimmung des Ladezustandes
besteht darin, daß mit Hilfe eines an der
Anschlußbuchse 8 des Sensorkopfes 1 angeschlossenen
Meßverstärkers die Potentialdifferenz zwischen
Meßelektrode 2 und Referenzmeßelektrode 6 registriert
wird. Die Konzentration der Batteriesäure 30 im Raum 38
und damit der Ladezustand der Batteriezelle 27 ergibt
sich aus der Potentialkonzentrationscharakteristik des
Sensors, die in Fig. 6 dargestellt ist. Der Sensor 23
kann in den Ausführungsformen nach Fig. 1 oder Fig. 2
gestaltet werden.
Fig. 5 zeigt ebenfalls einen Schnitt einer
Batteriezelle 27 mit einem Zellengefäß 33, dem
Zellendeckel 29, der über die Polbrücke 36 mit dem Pol
37 verbundenen positiven Elektrodenplatte 25, hier als
Gitterplatte ausgeführt, und den Separator 26. Der
Zellendeckel 29 enthält die Durchführung 28, in der der
Sensorkopf 1 des Sensors 23 so angeordnet ist, daß er
im Raum 35 über den Separatoren 26 positioniert ist und
der obere Teil des Sensorkopfes 1 mit der
Anschlußbuchse 8 über dem Zellendeckel 29 hinausragt.
Die Meßelektrode 2 und die bipolare Gegenelektrode 6a
sind in diesem Fall zwischen der positiven
Elektrodenplatte 25 und dem benachbarten Separator 26
angeordnet. In den Batterien mit positiven
Gitterplatten können vorteilhafterweise Sensoren gemäß
Fig. 2 eingesetzt werden, da der Durchmesser der
Meßelektrode 2 und der bipolaren Gegenelektrode 6a sehr
klein gestaltet werden kann. Der Meßvorgang hier ist
bereits bei der Erläuterung Fig. 4 beschrieben worden.
Fig. 6 zeigt eine Potentialkonzentrationscharakteristik
eines Sensors gemäß Fig. 2, die einer einstündigen
Entladung einer Batteriezelle entspricht.
Bezugszeichenliste
1 Sensorkopf
2 Meßelektrode
3 Referenzelektrode
4 Meßelektrodenschaft
5 Referenzelektrodenschaft
6 Referenzmeßelektrode
6a bipolare Gegenelektrode
7 Teflonrohr
8 Anschlußbuchse
9 Teflonscheibe
10 Teflonschlauch
11 Bleidioxidschicht
12 Platindraht
13 Referenzschwefelsäure
14 verzinnter Kupferdraht
15 Bleidraht
16 Austrittsstelle
17 Bleidioxidschicht
18 Anthronschicht
19 Platindraht
20 untere Bleischicht
21 obere Bleischicht
22 Diaphragma
23 Sensor
25 Elektrodenplatte
26 Separator
27 Batteriezelle
28 Durchführung
29 Zellendeckel
30 Batteriesäure
31 Kontaktstelle
32 Isolierung
33 Zellengefäß
34 Röhrchen
35 Raum
36 Polbrücke
37 Pol
38 Meßraum
2 Meßelektrode
3 Referenzelektrode
4 Meßelektrodenschaft
5 Referenzelektrodenschaft
6 Referenzmeßelektrode
6a bipolare Gegenelektrode
7 Teflonrohr
8 Anschlußbuchse
9 Teflonscheibe
10 Teflonschlauch
11 Bleidioxidschicht
12 Platindraht
13 Referenzschwefelsäure
14 verzinnter Kupferdraht
15 Bleidraht
16 Austrittsstelle
17 Bleidioxidschicht
18 Anthronschicht
19 Platindraht
20 untere Bleischicht
21 obere Bleischicht
22 Diaphragma
23 Sensor
25 Elektrodenplatte
26 Separator
27 Batteriezelle
28 Durchführung
29 Zellendeckel
30 Batteriesäure
31 Kontaktstelle
32 Isolierung
33 Zellengefäß
34 Röhrchen
35 Raum
36 Polbrücke
37 Pol
38 Meßraum
Claims (10)
1. Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von
Schwefelsäure,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenz der Ruhespannung zweier
Elektroden mit dem gleichen gegenüber Schwefelsäure
elektrochemisch aktiven Material gemessen wird,
wobei eine Elektrode mit der zu bestimmenden Säure
und die andere Elektrode mit einer
Referenzschwefelsäure bekannter Konzentration in
Verbindung steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als elektrochemisch aktives Material Bleioxid,
insbesondere Bleidioxid verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch, 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als elektrochemisch aktives Material Blei
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Basis einer elektrochemischen
Doppelkette gemessen wird, indem zusätzlich
zwischen den beiden Elektroden eine bipolare
Gegenelektrode angeordnet wird, die gegenüber den
Ionen der Schwefelsäure mindestens jedoch gegenüber
Wasserstoffionen elektrochemisch aktiv ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrochemisch aktive Material eine feste
organische Redoxverbindung ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feste organische Redoxverbindung eine
chinoide Verbindung ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrochemisch aktive Material der
bipolaren Gegenelektrode Blei ist.
8. Sensor zur Bestimmung der Konzentration von
Schwefelsäure,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor aus einer Meßelektrode (2) und einer
Referenzelektrode (3) besteht, wobei die
Referenzelektrode (3) eine bipolare Gegenelektrode
(6a) und eine Referenzmeßelektrode (6) aufweist,
und die Elektroden in einem Sensorkopf (1)
gehaltert sind, der eine Referenzschwefelsäure (13)
enthält, die eine elektrolytische Verbindung der
Referenzmeßelektrode (6) mit der bipolaren
Gegenelektrode (6a) bildet.
9. Sensor nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in einem Referenzelektrodenschaft (5)
befindliche elektrochemische aktive Material der
bipolaren Gegenelektrode (6a) zweigeteilt ist,
wobei ein Teil der Referenzschwefelsäure (13) und
der andere Teil mit der zu messenden Säure
kontaktiert, und beide Teile des elektrochemisch
aktiven Materials durch einen Elektronenleiter
verbunden sind.
10. Sensor zur Bestimmung der Konzentration von
Schwefelsäure,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor aus einer Meßelektrode (2) und einer Referenzelektrode (3) besteht, wobei die Elektroden in einem Sensorkopf (1) gehaltert sind,
daß die Referenzelektrode (3) aus einer Referenzmeßelektrode (6), die im Sensorkopf (1) angeordnet ist, und einem Referenzelektrodenschaft (6) besteht, der wie auch der Sensorkopf (1) elektrolytschlüsselartig mit einer Referenzschwefelsäure (13) gefüllt ist und der zur messenden Säure mit einem Diaphragma (22) verschlossen ist.
daß der Sensor aus einer Meßelektrode (2) und einer Referenzelektrode (3) besteht, wobei die Elektroden in einem Sensorkopf (1) gehaltert sind,
daß die Referenzelektrode (3) aus einer Referenzmeßelektrode (6), die im Sensorkopf (1) angeordnet ist, und einem Referenzelektrodenschaft (6) besteht, der wie auch der Sensorkopf (1) elektrolytschlüsselartig mit einer Referenzschwefelsäure (13) gefüllt ist und der zur messenden Säure mit einem Diaphragma (22) verschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19629569A DE19629569A1 (de) | 1996-07-11 | 1996-07-11 | Verfahren und Sensor zur Bestimmung des Ladezustandes von Bleibatterien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19629569A DE19629569A1 (de) | 1996-07-11 | 1996-07-11 | Verfahren und Sensor zur Bestimmung des Ladezustandes von Bleibatterien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19629569A1 true DE19629569A1 (de) | 1998-01-22 |
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ID=7800519
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19629569A Withdrawn DE19629569A1 (de) | 1996-07-11 | 1996-07-11 | Verfahren und Sensor zur Bestimmung des Ladezustandes von Bleibatterien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19629569A1 (de) |
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1996
- 1996-07-11 DE DE19629569A patent/DE19629569A1/de not_active Withdrawn
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